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P. Knoll, Vorlesung: Anregungen im Festkörper ........ 2std. SS03 Seite 16<br />
2.3 <strong>Di</strong>e chemische Bindung (Moleküle)<br />
Moleküle: Mehrere Atome können zu Molekülen aneinander gebunden (chemische Bindung) sein. Dabei<br />
wirken anziehende Coulomb-Kräfte zwischen den Elektronen und den Atomkernen und abstoßende zwischen<br />
den Elektronen und zwischen den Atomkernen.<br />
Allgemeines Prinzip: Zwei in Wechselwirkung stehende Energieniveaus spalten auf. (z.B. 2 gekoppelte<br />
Pendel) <strong>Di</strong>es bedeutet, dass 2 H Atome im unendlich weiten Abstand (keine Wechselwirkung) zweifach<br />
entartete Energiezustände haben. (z.B. ist die Energie des 1s Zustandes 2mal vorhanden, einmal am Atom A und<br />
einmal am Atom B) Wird der Abstand verringert wirken die Coulombpotentiale zwischen den Atomen. Durch<br />
die Wechselwirkung spalten die entarteten Energieniveaus auf. Zum Beispiel entstehen bei 2 H Atomen aus den<br />
2fach entarteten 1s Zustände ein in der Energie etwas niedriger Zustand (bindend) und ein in der Energie etwas<br />
höherer Zustand (antibindend). Da die Wechselwirkung zwischen den Atomen vom Abstand abhängig ist,<br />
variiert die Aufspaltung der Energieniveaus mit dem Abstand (Potentialkurven), <strong>Di</strong>e niedrigste Potentialkurve<br />
zeigt dabei bei vorliegen einer chemischen Bindung ein deutliches Minimum beim Bindungsabstand. <strong>Di</strong>e<br />
Potentialkurve stellt das Potential für die Schwingung der Atomkerne dar. <strong>Di</strong>e Quantenmechanik gilt auch hier<br />
und gibt konkrete Schwingungsniveaus als Lösung an. Als weitere Freiheitsgrade der Moleküle sind die<br />
Rotationen der gesamten Molekülanordnung (in Rotationszustände gequantelt) und die kontinuierlichen<br />
Translationszustände der gesamten Molekülanordnung.<br />
Stehen mehrere Atome (N Atome) in Wechselwirkung spalten die mehrfach (N-fach) entarteten Energieniveaus<br />
in mehrere (N) Energien (elektronische Molekülstruktur) auf. Sind es fast unendlich viele Atome (Festkörper,<br />
N=10 23 ) in Wechselwirkung, so spalten die Energien in unendlich dicht liegende Niveaus auf, ein quasi-<br />
Energiekontinuum oder Energieband entsteht (elektronische Bandstruktur).<br />
Zusammenfassung:<br />
Durch Kopplung der Atomorbitale Aufspaltung der Energieniveaus in bonding und<br />
antibonding Orbitale<br />
Potentialkurve: Gesamtenergie als Funktion des Atomabstandes. bonding: hat Minimum<br />
niedrigere Energie als getr. Atome<br />
antibonding: höhere Energie als getrennte Atome<br />
Krümmung der Potentialkurve im Minimum entspricht der Schwingungsfrequenz<br />
Besetzung der Molekül bzw. Festkörperorbitale mit Elektronen nach Pauliprinzip:<br />
Im Fall von H 2 Singlett und Triplett Zustände.<br />
Beschreibung von Molekül- und Festkörperenergiezuständen:<br />
a) Aufstellen des Gesamthamiltonoperators:<br />
r<br />
ˆ r ˆ r r<br />
ˆ ˆ r r<br />
( , ) ( ) ( ) ( , ) ˆ r r<br />
H R r = H r H R H<br />
( ) ˆ<br />
e + K + e,<br />
K r R + H e,<br />
e r + H K , K ( R)<br />
r r<br />
b) Born-Oppenheimer Näherung: Lösung von H ˆ ( R,<br />
r ) unter Trennung der Kerne und Elektronen<br />
r<br />
ˆ r<br />
H ( R,<br />
r ) ˆ r ˆ r r<br />
( , ) ˆ r r<br />
( ) ( ˆ<br />
el = H e ( r ) + H e,<br />
K r R + H e,<br />
e r + H K , K ( R)<br />
)<br />
r r r r r r r r<br />
Lösung für Elektronen: ˆ<br />
i<br />
i { ( ˆ<br />
i<br />
H el ( R,<br />
r)<br />
ψ el ( r,<br />
R)<br />
= Eel<br />
( R)<br />
+ H K , K ( R)<br />
) } ψ el ( r,<br />
R)<br />
r r<br />
i<br />
E ( ) ( ˆ<br />
el R + H K , K ( R)<br />
) sind die Potentialkurven<br />
r r r r<br />
für die Kerne: ˆ i ˆ<br />
i<br />
H ( ) ( ) ( ) ( ˆ<br />
ker n R = H K R + Eel<br />
R + H K , K ( R)<br />
)<br />
r r<br />
r<br />
ˆ i<br />
i,<br />
ν<br />
i,<br />
ν i,<br />
ν<br />
H ker n ( R)<br />
ψ ker n ( R)<br />
= Eker<br />
nψ<br />
ker n ( R)<br />
r r r r r r<br />
Näherung: Gesamtlösung: ˆ i ν,<br />
H ( R,<br />
r)<br />
ψ ( R,<br />
r ) = Eψ<br />
( R,<br />
r ) mit E = Eker<br />
n und<br />
r r r<br />
i r r<br />
i,<br />
ν<br />
ψ ( R,<br />
r)<br />
=<br />
ψ ( R)<br />
∗ψ<br />
( r,<br />
R)<br />
ker n<br />
el