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P. Knoll, Vorlesung: Anregungen im Festkörper ........ 2std. SS03 Seite 13<br />

2.2 Aufbau der Atome<br />

Atome bestehen aus einem positiv geladenem Atomkern und negativ geladenen Elektronen. Das einfachste<br />

Atom ist Wasserstoff (H) mit einem Proton als Kern und einem Elektron. In der einfachsten Vorstellung<br />

umkreist das Elektron den Atomkern (wie die Planetenbewegung). <strong>Di</strong>e klassische Elektrodynamik würde dabei<br />

keine Stabilität des Atoms vorhersagen, da die Kreisbewegung des Elektrons einer ständigen Beschleunigung<br />

unterliegt und beschleunigte Ladungen elektromagnetische Wellen abstrahlen. <strong>Di</strong>es würde zu einem ständigen<br />

Energieverlust des Elektrons führen und damit zu einer Spiralbahn, die einmal im Atomkern endet. <strong>Di</strong>e<br />

Quantenmechanik beschreibt das Elektron als stehende Wellen, wodurch bei vorgegebener Wellenlänge nur<br />

ganz bestimmte Kreisbahnen möglich sind. Dadurch sind nur mehr ganz bestimmte Energien für das Elektron<br />

erlaubt, und das Elektron kann nicht mehr kontinuierlich Energie verlieren. Nur mehr Übergänge zwischen den<br />

Energieniveaus sind möglich, wobei elektromagnetische Wellen mit nur ganz bestimmten Energien (entspricht<br />

den <strong>Di</strong>fferenzen der Energieniveaus) absorbiert oder emittiert werden.<br />

Einfache mathematische Lösung: Eine stabile Kreisbahn (Planetenbewegung) fordert, dass Fliehkraft<br />

( F = mωr = mv<br />

r<br />

2<br />

2<br />

) und Anziehungskraft gleich groß sind, oder , dass Ekin = − Epot<br />

1 2 (Ekin kinetische<br />

Energie, Epot potentielle Energie). Für ein Elektron, das ein Proton umkreist ergibt dies:<br />

2<br />

2<br />

2<br />

e<br />

e<br />

e<br />

E pot =− , Ekin<br />

= und Eges<br />

=− .<br />

r<br />

r<br />

r<br />

4πε<br />

0<br />

8πε<br />

0<br />

8πε<br />

0<br />

2<br />

p h<br />

Das kreisende Elektron ist aber auch als Materiewelle beschreibbar, mit Ekin<br />

= und p = . Zeitlich<br />

2m<br />

λ<br />

stationäre Wellen sind aber nur dann möglich, wenn ganzzahlige Vielfache von λ im Bahnumfang 2πr<br />

untergebracht werden können.<br />

2 2<br />

2<br />

p h e<br />

Ekin<br />

= = = und die Bedingung nλ= 2 πrr<br />

(n=1,2,3,...) liefern die Lösungen:<br />

2<br />

2m2mλ 8πε<br />

r<br />

r<br />

n = ε<br />

0hn<br />

πme<br />

0<br />

2<br />

ε hn<br />

me<br />

2 2<br />

, λ<br />

2 n = 2 0<br />

, E<br />

2 ges, n =−<br />

4<br />

me<br />

8ε hn<br />

2<br />

0<br />

2 2<br />

<strong>Di</strong>ese Lösungen entsprechen den exakten Resultaten des Radialanteils der Schrödingergleichung. Berücksichtigt<br />

man auch noch die statistische Aussage der Quantenmechanik, so muss man über alle möglichen Kreisbahnen<br />

mitteln, was den Gesamtdrehimpuls von 0 ergibt, wie man es für einen s Zustand erwarten darf. In ähnlicher<br />

Weise lassen sich Ergebnisse für andere Bahnen mit Bahndrehimpuls (Nebenquantenzahlen) erhalten, wenn man<br />

postuliert, dass der Bahndrehimpuls nur in Vielfachen von h vorkommt (p,d,f,...). <strong>Di</strong>e magnetischen<br />

Quantenzustände erhält man, wenn man bezüglich einer Vorzugsrichtung ebenfalls die Quantisierung in<br />

Vielfachen von h für die Projektion des Bahndrehimpulses fordert. <strong>Di</strong>es ergibt z.B. für einen 2p Zustand die 3<br />

magnetischen Zustände mit m=-1, m=0, und m=1.<br />

Obwohl mit Hilfe dieser Vorstellungen auf recht einfache Weise die Resultate des H-Atoms ohne komplizierter<br />

Lösung der Schrödingergleichung erhalten wurden, darf diese Modellvorstellung nicht überbeansprucht werden.<br />

So würde die rein klassische Auslegung steigendes Bahndrehmoment mit dem Bahnradius vorhersagen oder mit<br />

dem Argument der Mittelung immer Null ergeben. Tatsächlich darf man jedoch die Elektronen nicht als<br />

kreisende Massepartikeln auffassen, sondern als Verteilung im Sinne einer Aufenthaltswahrscheinlichkeit. Erst<br />

bei hohen Hauptquantenzahlen n und bei maximalen Nebenquantenzahlen nähert sich die<br />

Aufenthaltswahrscheinlichkeit der Elektronen den klassischen Kreisbahnen an. Ebenso erhält man den genauen<br />

Zusammenhang zwischen den verschiedenen Quantenzahlen erst bei exakter Separierung der<br />

Schrödingergleichung. Demnach gibt es nur die Kombinationen: 1s0, 2s0, 2p-1, 2p0, 2p1, 3s0, 3p-1, 3p0, 3p1, 3d-2,<br />

3d-1, 3d0, 3d1, 3d2, ...etc.<br />

Das H-Atom<br />

<strong>Di</strong>e quantenmechanische Behandlung des H-Atoms ist eine Standard Lehrbuch Aufgabe (siehe z.B. Haken-<br />

Wolf). Sie ist deshalb so wichtig, weil dies eines der wenigen Beispiele ist, wo ein Atom sich exakt<br />

quantenmechanisch lösen lässt. Man lernt dabei den Umgang mit der Quantenmechanik und seine Auswirkung<br />

auf Atomorbitale. Hier soll kurz die Vorgangsweise skizziert werden:

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