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P. Knoll, Vorlesung: Anregungen im Festkörper ........ 2std. SS03 Seite 10<br />
2 Wiederholung der wichtigsten Grundbegriffe<br />
2.1 Grundlagen der Quantenmechanik<br />
Das Versagen der klassischen Physik bei mikroskopisch kleinen Objekten (z.B. Atomen) aber<br />
auch makroskopischen Erscheinungen, wie z.B. die Supraleitung, machte eine Erweiterung<br />
der bisherigen klassischen Mechanik notwendig und führte zur Quantenmechanik. Dabei<br />
werden vorwiegend folgende zusätzlichen physikalische Zusammenhänge berücksichtigt:<br />
1) Welle-Teilchen-Dualismus<br />
2) Ersatz von exakten Vorhersagen aller Variablen durch statistische Wahrscheinlichkeitsaussagen<br />
(wie in der Thermodynamik).<br />
<strong>Di</strong>es führt zu einem neuen Formalismus der Beschreibung mit Hilfe von<br />
<strong>Di</strong>fferentialgleichungen (Schrödinger's Wellenmechanik) oder zu einem äquivalenten<br />
Operatorformalismus (Heisenberg Bild).<br />
Der Hamiltonformalismus der klassischen Mechanik, der die Gesamtenergie als Funktion<br />
verallgemeinerter (kanonischer) Impulse und <strong>Ort</strong>e anschreibt wird dabei in die<br />
quantenmechanischen <strong>Di</strong>fferentialoperatoren nach folgender Vorschrift übergeführt:<br />
→ ∇<br />
r v h<br />
∂<br />
p , E → ih<br />
. <strong>Di</strong>e Hamiltonfunkion eines Teilchens im Potential V:<br />
i<br />
∂t<br />
rr<br />
( pp)<br />
r<br />
H = + V ( r ) wird dann übergeführt in einen <strong>Di</strong>fferentialoperator ˆ 2 ∆ r<br />
H = −h<br />
+ V ( r ) .<br />
2M<br />
2M<br />
<strong>Di</strong>e stationären Energie-Eigenzustände des Systems erhält man dann aus der<br />
zeitunabhängigen Schrödingergleichung, welche als Eigenwertgleichung des<br />
Hamiltonoperators ˆ r r<br />
Hψ<br />
( r ) = Eψ<br />
( r ) lautet. In einer <strong>Di</strong>mension lautet die entsprechende<br />
2 ∆ r r r r<br />
<strong>Di</strong>fferentialgleichung − h ψ ( r ) + V ( r)<br />
ψ ( r)<br />
= Eψ<br />
( r)<br />
bzw. die zeitabhängige Variante:<br />
2M<br />
⎛ 2 ∆ r ⎞ r ∂ r<br />
r<br />
⎜−<br />
h + V ( r,<br />
t)<br />
⎟ψ<br />
( r,<br />
t)<br />
= ih<br />
ψ ( r,<br />
t)<br />
. Ein Satz von E i (Eigenwerten) und ψ i (r )<br />
⎝ 2M<br />
⎠ ∂t<br />
(Eigenvektoren) stellen dabei die Lösungen der zeitunabhängigen Schrödingergleichung dar.<br />
Für gebundene Teilchen ergeben sich dabei diskrete Energieniveaus (Quantelung), während<br />
für ungebundene Teilchen (freie Teilchen mit V=0) sich ein Energiekontinuum wie in der<br />
* r r<br />
klassischen Mechanik ergibt. Das Quadrat der Wellenfunktion ψ ( r)<br />
ψ ( r ) übernimmt dabei<br />
die Aufgabe einer statistischen Verteilung über welche die jeweiligen beobachtbaren Größen<br />
(Observablen) durch Mittelung zu bestimmen sind. So erhält man z.B. den Impuls des<br />
Teilchens im i-ten Zustand aus: ψ dr ψ i p ψ i<br />
ˆr r i ( r ) =<br />
r<br />
v<br />
* r h r<br />
pi ψ i ( r ) ∇<br />
i<br />
∞<br />
= ∫<br />
−∞<br />
wobei die<br />
<strong>Ort</strong>honormierung der Wellenfunktionen ψ i ψ j = δ ij vorausgesetzt ist. Eine besondere<br />
Bemerkung verdient hierbei die quantenmechanische Behandlung von Drehgrößen. Während<br />
in der klassischen Mechanik die "freie" Rotation eines Teilchens um eine Achse jeden<br />
beliebigen Energiewert annehmen kann, kommt in der Quantenmechanik der Umstand zu<br />
tragen, dass es sich dabei nicht wirklich um ein freies Teilchen handelt, da Zwangskräfte<br />
auftreten (z.B. Fliehkraft etc.), welche für eine stabile Rotation entsprechend kompensiert