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Geschwindigkeit Chemischer Reaktionen

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<strong>Geschwindigkeit</strong> <strong>Chemischer</strong><br />

<strong>Reaktionen</strong><br />

http://physchem.kfunigraz.ac.at/sb/<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 1


Empirische Reaktionskinetik<br />

Gegeben sei die folgende chemische Reaktion<br />

mA + nB + ... � oC + pD + ...<br />

mit den Stöchiometrischen Koeffizienten m,n,o,p...<br />

Bei einer kinetischen Analyse geht es darum, die<br />

Konzentrationen aller Komponenten A, B, C, D, ... als<br />

Funktion der Zeit zu ermitteln.<br />

Für eine kinetische Analyse muss die Temperatur als<br />

wichtigster Parameter bekannt sein und während der<br />

Reaktion konstant gehalten werden.<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 2


Experimentelle Beobachtung des<br />

Reaktionsverlaufes<br />

Die Wahl der experimentellem Methode hängt in erster<br />

Linie von der zu erwartenden Reaktionsdauer ab. Es<br />

existieren viele verschiedene Techniken, um den zeitlichen<br />

Verlauf chemischer <strong>Reaktionen</strong> zu verfolgen<br />

Verfolgung der zeitlichen Veränderung des Drucks für<br />

Gasphasenreaktionen. Dies setzt voraus, dass sich die<br />

Teilchenzahl im Verlauf der Reaktion ändert. z.B.<br />

2 N O ( g) → 5 NO ( g) + O ( g)<br />

2 5 2 2<br />

Pro mol Edukt enstehen 3 mol Produkt.<br />

Nachteil: unspezifisch<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 3


Verfolgung der zeitlichen Änderung<br />

der Konzentration.<br />

• Titrimetrische Analyse der Reaktionsmischung<br />

• Messung des pH als Funktion der Zeit<br />

• Spektroskopische Bestimmung der Konzentration<br />

(UV/VIS, NMR, CD, Polarimetrie, Fluoreszenz, ...)<br />

• Messung der Leitfähigkeit<br />

• Gaschromatographie<br />

• Massenspektrometrie<br />

• etc.<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 4


Messmethoden<br />

• Echtzeitanalyse<br />

• Abschreckmethode<br />

• Strömungsmethode<br />

• Stopped-Flow-Methode<br />

• Sprungmethoden<br />

• Blitzlichtphotolyse<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 5


Strömungsmethode<br />

• Geeignet für <strong>Reaktionen</strong> im Sekundenbereich<br />

• Hoher Verbrauch von Reaktanden<br />

• Verbrauch nimmt mit Reaktionsgeschwindigkeit zu<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 6


Stopped-Flow-Methode<br />

• Geeignet für Reaktionszeiten bis Millisekunden<br />

• geringer Verbrauch an Reaktanden<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 7


Sprungtechniken<br />

• Eine Probe wird durch eine plötzliche<br />

Veränderung des Drucks (p-jump) oder der<br />

Temperatur (T-jump) aus dem<br />

Gleichgewicht gebracht.<br />

• Man beobachtet spektroskopisch wie sich<br />

das System dem neuen Gleichgewicht<br />

annähert<br />

• Zeitauflösung: μs-ns<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 8


Temperatursprungmethode<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 9


Drucksprungmethode<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 10


Blitzlichtphotolyse<br />

• In einer Probe wird durch einen<br />

kurzzeitigen Laserpuls eine chemische<br />

Reaktion in Gang gesetzt.<br />

• Spektroskopisch wird der Reaktionsverlauf<br />

verfolgt<br />

• Zeitauflösung: ps und schneller<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 11


Laser-Flashphotolysis<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 12


Femtosekunden-Spektroskopie<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 13


Definition der Reaktionsgeschwindigkeit<br />

Gegeben sei die folgende chemische Reaktion<br />

A+B → 2C<br />

Dann existiert für jede Komponente eine zeitliche Veränderung<br />

[ ] [ ] [ ]<br />

d A<br />

vA =<br />

dt<br />

d B<br />

vB =<br />

dt<br />

d C<br />

vC<br />

=<br />

dt<br />

Als Maß für die <strong>Geschwindigkeit</strong> der Gesamtreaktion<br />

ist es sinnvoll,<br />

die<br />

zeitlichen Veränderungen mit den jeweiligen stoichiometrischen<br />

ν<br />

J<br />

Koeffizienten zu gewichten<br />

v<br />

[ ]<br />

ist der stoichiometrische Koeffizient der Komponente J, d.h.<br />

ν =− 1 ν =−1<br />

ν = 2<br />

A B<br />

1 d J<br />

= ×<br />

ν dt<br />

J<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 14<br />

C


Definition der Reaktionsgeschwindigkeit<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 15


<strong>Geschwindigkeit</strong>sgesetze<br />

Empirisch beobachtet man, dass z.B. die Reaktion<br />

A+ B→C dem folgenden <strong>Geschwindigkeit</strong>sgesetz gehorcht:<br />

[ ]<br />

d C<br />

v = = k[ A][ B]<br />

dt<br />

Dabei ist die <strong>Geschwindigkeit</strong>skonstante k=k(T) temperaturabhängig.<br />

Durch Lösung dieser Gleichung kann man<br />

• für jede Zeit v(t) vorhersagen<br />

• für jede Zeit alle Konzentrationen vorhersagen<br />

• Schlüsse auf den Mechanismus der Reaktion ziehen<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 16


Reaktionsordnung<br />

Häufig sind <strong>Geschwindigkeit</strong>sgesetze komplizierter, z.B.<br />

Allgemein<br />

[ ]<br />

2<br />

v = k A [ B]<br />

[ ]<br />

x<br />

[ ]<br />

y<br />

v = A B ...<br />

x nennt man die Reaktionsordnung bezüglich A, die<br />

Summe x+y+... die Gesamtreaktionsordnung.<br />

Reaktionsordnungen müssen nicht ganzzahlig sein, und<br />

sie können auch den Wert null haben (Katalyse)<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 17


Reaktionsordnung<br />

Die Ordnung einer Reaktion bezüglich einer<br />

Komponente ist die Potenz, zu der deren<br />

Konzantration im <strong>Geschwindigkeit</strong>sgesetz<br />

erhoben ist.<br />

<strong>Geschwindigkeit</strong> = k [A] [B] erster Ordnung<br />

<strong>Geschwindigkeit</strong> = k [A] 2 zweiter Ordnung<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 18


Reaktionsordnung<br />

Häufig sind <strong>Geschwindigkeit</strong>sgesetze komplizierter, z.B.<br />

Allgemein<br />

[ ]<br />

2<br />

v = k A [ B]<br />

[ ]<br />

x<br />

[ ]<br />

y<br />

v = A B ...<br />

x nennt man die Reaktionsordnung bezüglich A, die<br />

Summe x+y+... die Gesamtreaktionsordnung.<br />

Reaktionsordnungen müssen nicht ganzzahlig sein, und<br />

sie können auch den Wert null haben (Katalyse)<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 19


Isoliermethode zur Bestimmung des<br />

<strong>Geschwindigkeit</strong>sgesetzes<br />

[ ]<br />

x<br />

[ ]<br />

y<br />

v = k A B<br />

Führt man die Reaktion mit einem großen Überschuss der<br />

einen Komponente durch, so ändert sich deren<br />

Konzentration im Verlauf der Reaktion nur wenig:<br />

[ B] = [ B] � [ A]<br />

[ ] [ ] [ ] [ ]<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 20<br />

0<br />

x y x y<br />

v ≈ k A B = k′ A mit k′ = k B<br />

o o<br />

Dieses Verfahren kann man nacheinander für alle<br />

Komponenten durchführen


Methode der Anfangsgeschwindigkeiten<br />

zur Bestimmung der Reaktionsordnung<br />

Sobald die <strong>Geschwindigkeit</strong> durch Anwendung der<br />

Isoliermethode nur mehr von einer Komponente abhängt, misst<br />

man die <strong>Geschwindigkeit</strong> der Reaktion ganz zu Beginn, d.h. zu<br />

einem Zeitpunkt, wo sich die Konzentration der<br />

Reaktionspartner nur wenig von den Startwerten entfernt hat.<br />

[ ]<br />

v = k A<br />

v = k<br />

[ A]<br />

0 0<br />

[ ]<br />

log v = log k +<br />

x log A<br />

0 0<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 21<br />

x<br />

x


Methode der Anfangsgeschwindigkeiten<br />

zur Bestimmung der Reaktionsordnung<br />

[ ]<br />

log v = log k + x log A<br />

0 0<br />

Durch Messung der Anfangsgeschwindigkeit v 0 in<br />

Abhängigkeit von der Anfangskonzentration [A] 0 und<br />

Auftragung von log v 0 gegen log [A] 0 erhält man eine Gerade,<br />

deren Steigung die gesuchte Reaktionsordnung x ist<br />

log v0<br />

Steigung = Reaktionsordnung x<br />

log[ A]<br />

0<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 22


Integrierte <strong>Geschwindigkeit</strong>sgesetze<br />

Die Gleichung<br />

[ ]<br />

1 d A<br />

v = × = k A B<br />

ν dt<br />

A<br />

x y<br />

[ ] [ ]<br />

ist eine Differenzialgleichung (i.a. höherer Ordnung).<br />

Um die Konzentrationen aller Reaktionsteilnehmer<br />

[ A]()[ t B]() t<br />

als Funktion der Zeit zu erhalten ( , etc)<br />

muss man diese Differentialgleichung<br />

integrieren,<br />

was<br />

in geschlossener Form nur in einigen Spezialfällen<br />

möglich<br />

ist.<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 23


<strong>Reaktionen</strong> 1. Ordnung<br />

ln<br />

[ ]<br />

d A<br />

dt<br />

d A<br />

[ ]<br />

[ A]<br />

[ ]<br />

[ A]<br />

d A<br />

[ ]<br />

[ ] = [ ]<br />

[ ]<br />

=−k<br />

A<br />

=−kdt<br />

=−<br />

∫ ∫<br />

[ ] [ ]<br />

Anfangsbedingungen: für t = 0 ist A = A<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 24<br />

0<br />

kdt<br />

A =− kt+ C<br />

A A e −<br />

kt<br />

0


Exponentielle<br />

Abnahme der<br />

Konzentration der<br />

Reaktanten in<br />

Abhängigkeit von k:<br />

k gross =3k klein<br />

<strong>Reaktionen</strong> 1. Ordnung<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 25


<strong>Reaktionen</strong> 1. Ordnung<br />

[ ] = [ ] 0<br />

A A e −<br />

Zur Bestimmung der <strong>Geschwindigkeit</strong>skonstanten k misst<br />

man die Konzentrationen [A] i zu verschiedenen Zeiten t i<br />

und trägt ln [A] i / [A] 0 gegen t i auf<br />

[ ]<br />

[ A]<br />

0<br />

ln A<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 26<br />

kt<br />

Steigung = -k<br />

t


Die Halbwertszeit von<br />

<strong>Reaktionen</strong> 1. Ordnung<br />

1/2<br />

[ A]<br />

1/2<br />

0<br />

[ ]<br />

[ ]<br />

t = t wenn A =<br />

t<br />

2<br />

=<br />

A e<br />

0<br />

[ A]<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 27<br />

−kt<br />

1/2<br />

ln 2 0.7<br />

= =<br />

k k<br />

d.h. die Halbwertszeit einer Reaktion 1. Ordnung<br />

ist unabhängig von der Anfangskonzentration [A] 0<br />

2<br />

0


<strong>Reaktionen</strong> 2. Ordnung mit einem Edukt<br />

[ ]<br />

d A<br />

=−k<br />

A<br />

dt<br />

d[ A]<br />

− = kdt<br />

[ A]<br />

[ ]<br />

[ A]<br />

0<br />

2<br />

[ A] [ A]<br />

0<br />

[ ]<br />

A<br />

[ ] t<br />

d A<br />

∫ ∫<br />

[ ]<br />

2<br />

A 0<br />

− =<br />

1 1<br />

−<br />

=<br />

2<br />

kdt<br />

kt<br />

Auftragung von 1/[A]<br />

gegen t liefert Gerade<br />

1/ [ A]<br />

1 1<br />

= +<br />

kt<br />

[ A] [ A]<br />

0<br />

Steigung = k<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 28<br />

t


Die Halbwertszeit von<br />

<strong>Reaktionen</strong> 2. Ordnung<br />

1/2<br />

[ A] [ A]<br />

0 0<br />

1/2<br />

[ ]<br />

t = t wenn A =<br />

2 1<br />

− =<br />

t<br />

1 1<br />

= ×<br />

k A<br />

[ ]<br />

[ A]<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 29<br />

kt<br />

0<br />

1/2<br />

d.h. die Halbwertszeit einer Reaktion 2. Ordnung<br />

hängt von der Anfangskonzentration [A] 0 ab<br />

2<br />

0


Vergleich von <strong>Reaktionen</strong> 1. und 2. Ordnung<br />

<strong>Reaktionen</strong> 2.<br />

werden „immer<br />

langsamer“<br />

verglichen mit<br />

<strong>Reaktionen</strong> 1.<br />

Ordnung.<br />

1. Ordnung<br />

2. Ordnung<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 30


<strong>Reaktionen</strong> 2. Ordnung in A und B<br />

Integration liefert:<br />

kt<br />

[ ][ ]<br />

A+ B→ P d.. h v =<br />

k A B<br />

[ ] [ ]<br />

[ ] [ ] [ ] [ ] 0<br />

1 ⎛ B / B ⎞<br />

= ln ⎜ ⎟<br />

B − A ⎜ A / A ⎟<br />

0 0 ⎝ 0 ⎠<br />

Beachte: diese Gleichung ist indefinit wenn [A] 0=[B] 0<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 31


<strong>Reaktionen</strong> 3. Ordnung in A und B<br />

Integration liefert:<br />

[ ][ ] 2<br />

A+ 2 B→ P d. h. v = k A B<br />

2[ P]<br />

1<br />

( 2[ ] [ ] ) ( [ ] 2[ ] )[ ] 2[<br />

A]<br />

− [ B]<br />

( )<br />

( )<br />

( )<br />

[ A] [ B]<br />

− 2[<br />

P]<br />

0 0<br />

[ ] [ ] [ ]<br />

kt = +<br />

ln 2<br />

A − B B − P B B A − P<br />

0 0 0 0 0 0<br />

0 0<br />

Beachte, dass in dieser Gleichung auf der rechten Seite die<br />

Variable [P] auftritt.<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 32


Temperaturabhängigkeit von<br />

<strong>Geschwindigkeit</strong>skonstanten<br />

Faustregel: Erhöhung der Temperatur um 10 ° beschleunigt<br />

Reaktion um das 2- bis 3-fache<br />

Arhenius Gleichung<br />

Empirisch beobachtete Abhängigkeit zwischen<br />

<strong>Geschwindigkeit</strong>skonstante und Temperatur<br />

präexponentieller Faktor<br />

k Ae<br />

−<br />

=<br />

EA<br />

RT<br />

Aktivierungsenergie<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 33


Aktivierungsenergie & Präexponentieller Faktor<br />

Die Aktivierungsenergie ist jene Energie, die ein Teilchen<br />

mindestens haben muss, um reagieren zu können<br />

Der Präexponentielle Faktor gibt an, welcher Bruchteil an<br />

Stößen mit ausreichender kinetischer Energie auch<br />

tatsächlich zur Reaktion führen<br />

niedere Temperatur<br />

hohe Temperatur<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 34


Experimentelle Bestimmung von E A und A<br />

1. Messung von k bei<br />

verschiedenen<br />

Temperaturen<br />

2. Auftragung von ln k i<br />

gegen 1/T i<br />

3. Man erhält eine Gerade<br />

mit<br />

Steigung -E A<br />

und<br />

Ordinatenabschnitt A<br />

ln ki<br />

EA<br />

1<br />

ln k = ln A − ×<br />

R T<br />

Ordinatenabschnitt=lnA<br />

Steigung = -E A/R<br />

1/ i T<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 35


Die Freie Aktivierungsenthalpie<br />

EA<br />

−<br />

RT<br />

k = Ae = e<br />

Δ G<br />

−<br />

RT<br />

Die Größe Δ ‡ G nennt man Freie Aktivierungsenthalpie.<br />

Analog zur Freien Enthalpie kann man (zumindest formal)<br />

schreiben:<br />

‡ ‡ ‡<br />

Δ G =ΔH −TΔS ‡<br />

‡ ‡<br />

Δ G Δ S H<br />

− −<br />

RT e R RT<br />

Δ<br />

=<br />

e e<br />

‡<br />

Δ S<br />

R<br />

e ≅ A<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 36<br />

‡<br />

‡<br />

Δ H ≅<br />

EA


Die Theorie des aktivierten Komplexes<br />

‡<br />

Δ H ≅<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 37<br />

EA


Elementarreaktionen<br />

Die meisten <strong>Reaktionen</strong> bestehen aus mehreren<br />

Reaktionsschritten, sogenannten Elementarreaktionen<br />

Unter der Molekularität einer Elementarreaktion versteht man<br />

die Zahl der beim Reaktionsschritt involvierten Teilchen. Die<br />

Molekularität lässt sich immer aus der Stöchiometrie des<br />

Reaktionsschrittes ablesen (sonst ist es keine<br />

Elementarreaktion)<br />

Die Reaktionsordnung der Gesamtreaktion ist demgegenüber<br />

eine empirische Größe, aus dem experimentell ermittelten<br />

<strong>Geschwindigkeit</strong>sgesetz zu ermitteln; sie lässt sich nicht<br />

automatisch aus der Stöchiometrie ableiten<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 38


<strong>Reaktionen</strong> in der Nähe des Gleichgewichts<br />

Bisher wurden nur <strong>Reaktionen</strong> betrachtet, die in eine Richtung<br />

laufen. In der Regel muss man aber auch die Rückreaktion<br />

berücksichtigen<br />

A�B Wenn beide <strong>Reaktionen</strong> erster Ordnung sind, so gilt:<br />

[ ]<br />

A → B v = k A<br />

B→ A v = k′ B<br />

[ ]<br />

d A<br />

dt<br />

[ ]<br />

=− k[ A] + k′ [ B]<br />

[ A] + [ B] = [ A]<br />

0<br />

Inhomogene Differentialgleichung<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 39


[ A] = [ A]<br />

für t →∞<br />

0<br />

[ A] = [ A]<br />

k′ + ke<br />

k + k′<br />

Lösung<br />

( ′ )<br />

− k+ k t<br />

[ B] = [ A] − [ A] = [ A]<br />

[ ]<br />

[ ]<br />

∞<br />

k′<br />

k + k′<br />

0<br />

k<br />

k + k′<br />

∞ 0 ∞<br />

0<br />

B ∞ k<br />

= K =<br />

A k′<br />

∞<br />

Kennt man die<br />

Gleichgewichtskonstante<br />

und eine<br />

<strong>Geschwindigkeit</strong>skonstante,<br />

so kann man die anderen<br />

berechnen<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 40


[ ]<br />

d A<br />

dt<br />

d B<br />

[ ]<br />

dt<br />

d C<br />

[ ]<br />

dt<br />

Folgereaktionen<br />

a<br />

[ ]<br />

=−k<br />

A<br />

[ ] [ ]<br />

= k A −k<br />

B<br />

=<br />

a b<br />

b<br />

[ ]<br />

k B<br />

ka kb<br />

A→B→C System inhomogener Differentialgleichungen<br />

[ ] = [ ]<br />

A A e<br />

a [ ] [ ] { −kt }<br />

a −kt<br />

b<br />

B = A e −e<br />

[ C] [ A]<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 41<br />

0<br />

k<br />

k − k<br />

b a<br />

−kt<br />

= −<br />

a<br />

0<br />

−kt a −kt<br />

b<br />

⎧ ⎫<br />

ke − ke<br />

0 1 b a<br />

⎨ ⎬<br />

⎩ kb − ka<br />


Folgereaktionen<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 42


<strong>Geschwindigkeit</strong>sbestimmender Schritt<br />

ka kb<br />

A→B→C [ C] [ A]<br />

1 0<br />

−kt a −kt<br />

b<br />

⎧ ⎫<br />

ke b − ke a<br />

= ⎨ −<br />

⎬<br />

k − k<br />

⎩ b a ⎭<br />

− b − a<br />

Falls k �k so gilt k −k ≈k<br />

und k e �k<br />

e<br />

kt kt<br />

b a b a b a b<br />

⎧ k ⎫<br />

⎩ k − k ⎭<br />

[ ] [ ] b −kt 1 [ ] { 1 }<br />

a −kt<br />

a<br />

C = A ⎨ − e ⎬=<br />

A −e<br />

0 0<br />

b a<br />

Dies ist eine Reaktion 1. Ordnung, die Reaktion „merkt“ den<br />

zweiten Schritt nicht:<br />

A B ist der geschwindigkeitsbestimmende Schritt – der<br />

langsamste !<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 43


[ ]<br />

[ ]<br />

d C<br />

dt<br />

Quasistationäre Zustände<br />

d B<br />

dt<br />

= ka[ A] − kb[ B]<br />

= 0<br />

k<br />

=<br />

k<br />

Steady-state Bedingung<br />

a [ B] [ A]<br />

[ ] [ ] 0<br />

= k B = k A = k Ae<br />

a<br />

b<br />

b a a<br />

−kt a −kt<br />

a<br />

0 0<br />

−kt<br />

C = k A e =− Ae + D<br />

∫<br />

Anfangsbedingung C(0) = 0 → D = A<br />

( ) kt<br />

0 1 a<br />

ka kb<br />

A→B→C C A e −<br />

= − selbes Ergebnis - nur einfacher erhalten<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 44<br />

a<br />

0


Beispiel: Zerfall von Ozon O3 2O3 → 3O2<br />

[ ]<br />

[ ]<br />

k<br />

a<br />

O �O<br />

+ O<br />

3 2<br />

ka′<br />

k<br />

O+ O →2O<br />

b<br />

3 2<br />

d O3<br />

− 2v = =− ka O3 + ka O2 O −kb<br />

O3 O<br />

dt<br />

[ ] ′ [ ][ ] [ ][ ]<br />

d O<br />

Steady state<br />

dt<br />

= 0<br />

= k O −k O O −<br />

[ O]<br />

[ ] ′ [ ][ ] k [ O ][ O]<br />

a 3 a 2 b 3<br />

ka[ O3]<br />

[ ] [ ]<br />

=<br />

k′ O +<br />

k O<br />

a 2 b 3<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 45


[ ] ′ [ ] [ ]<br />

( )<br />

− 2 =− + −<br />

v<br />

ka[ O3]<br />

[ ] [ ]<br />

v ka O3 ka O2 kb O3 k′ a O2 + kb O3<br />

2<br />

kk a b[<br />

O3]<br />

[ ] [ ]<br />

=<br />

k′ O +<br />

k O<br />

a 2 b 3<br />

Komplexe Kinetik<br />

3 2<br />

ka′<br />

k<br />

O+ O →2O<br />

3 2<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 46<br />

k<br />

a<br />

O �O<br />

+ O<br />

b


[ C]<br />

[ ]<br />

d C<br />

dt<br />

=<br />

a<br />

Vorgelagertes Gleichgewicht<br />

[ ][ ] ′ [ ] [ ]<br />

= k A B −k C − k C =<br />

a a b<br />

[ ][ ]<br />

k A B<br />

k′ + k<br />

a b<br />

[ ]<br />

k k<br />

a b<br />

A + B�C→P k′<br />

a<br />

d P<br />

kk<br />

= kbC =<br />

dt k′<br />

+ k<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 47<br />

0<br />

[ ] a b [ A][ B]<br />

a b<br />

Wenn k′ a � kb<br />

, d.h. wenn Gleichgewichtseinstellung<br />

kk a b<br />

schneller als Produktbildung: k = kbK =<br />

k′<br />

a


Unimolekulare <strong>Reaktionen</strong><br />

A P<br />

Lindemann-Mechanismus:<br />

Aktivierung<br />

Desaktivierung<br />

Einziger unimol.<br />

Schritt<br />

Reaktion ist erster Ordnung<br />

bezüglich Cyclopropan A<br />

[ ]<br />

dA*<br />

dt<br />

dA* [ ]<br />

dt<br />

dA*<br />

dt<br />

ka<br />

*<br />

A+ A→ A + A = kaA [ ]<br />

[ ]<br />

ka′<br />

*<br />

A + A → A+ A = −k′<br />

a A A<br />

kb<br />

*<br />

A → P = −kbA<br />

[ ][ * ]<br />

[ * ]<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 48<br />

2


[ * ]<br />

d A<br />

dt<br />

[ A*<br />

]<br />

[ ]<br />

2<br />

= k A −k′ A A −k<br />

A<br />

[ ] [ * ][ ] [ * ]<br />

a a b<br />

2<br />

( )<br />

[ ] [ * ] [ ]<br />

= k A − A k A + k<br />

a a b<br />

[ ] a<br />

[ ]<br />

2<br />

k A<br />

=<br />

k′ A + k<br />

a b<br />

[ ]<br />

2<br />

[ ] a b<br />

= kbA* =<br />

′ [ ] a +<br />

b<br />

d P k k A<br />

dt k A k<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 49


Solange gilt, dass k′ A � k , d.h.<br />

[ ]<br />

[ ]<br />

a b<br />

Desaktivierung ist schneller als Produktbildung:<br />

d P<br />

dt<br />

[ ]<br />

[ ]<br />

kk A<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 50<br />

v<br />

2<br />

a b<br />

=<br />

k′ a A + kb<br />

kk<br />

[ ]<br />

a b<br />

= k A mit k = Reaktion 1. Ordnung<br />

k′<br />

Mechanismus sagt vorher, dass bei kleinem<br />

′ [ ]<br />

2<br />

[ ] kk a b[<br />

A]<br />

k′ [ A] + k<br />

wenn also<br />

d P<br />

dt<br />

k A �<br />

k<br />

a b<br />

= =<br />

a b<br />

a<br />

[ ]<br />

k A<br />

a<br />

2<br />

[ A]<br />

Reaktion 2. Ordnung


Kettenreaktionen<br />

Die Reaktion H + Br → 2HBr<br />

2 2<br />

zeigt ein merkwürdiges <strong>Geschwindigkeit</strong>sgesetz:<br />

[ ] k [ H ][ Br ]<br />

dHBr a 2 2<br />

=<br />

dt k + HBr / Br<br />

b<br />

[ ] [ ]<br />

Es kann erklärt werden durch einen Kettenreaktions-Mechanismus<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 51<br />

1<br />

2<br />

2<br />

2


Kettenstart<br />

Reaktionszyklus<br />

Inhibition<br />

Kettenabbruch<br />

k1<br />

Br ⎯⎯→ 2B<br />

k2<br />

Br+ H ⎯⎯→ HBr+ H<br />

k3<br />

H + Br HB<br />

k4<br />

r ⎯→ H + B<br />

k5<br />

⎯→<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 52<br />

2<br />

2<br />

2<br />

H + HB ⎯<br />

⎯⎯→ r+ Br<br />

2Br<br />

⎯<br />

2<br />

Br<br />

r<br />

2<br />

r


Steady-state Bedingungen:<br />

d<br />

[ Br]<br />

dt<br />

d H<br />

[ ]<br />

dt<br />

Kettenstart<br />

Reaktionszyklus<br />

Inhibition<br />

Kettenabbruch<br />

k1<br />

Br ⎯⎯→ 2B<br />

k2<br />

Br + H ⎯⎯→ HBr + H<br />

k3<br />

H + Br HB<br />

k4<br />

r ⎯→ H + B<br />

k5<br />

⎯→<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 53<br />

2<br />

2<br />

2<br />

H + HB ⎯<br />

⎯⎯→ r+ Br<br />

2Br<br />

⎯<br />

[ ] [ Br][ ] [ H][ ] [ H][<br />

] [ Br]<br />

= 0= 2kBr − k H + k Br + k HBr −2k<br />

1 2 2 2 3 2 4 5<br />

[ Br][<br />

] [ H][ ] [ H][<br />

]<br />

= 0 = k H −k Br −k<br />

HBr<br />

2 2 3 2 4<br />

1 1 1<br />

2 2 2<br />

1 [ Br]<br />

[ ] [ H ]<br />

( k1/ k5) [ H2][ Br2]<br />

[ ] + [ r]<br />

⎧k⎫ = ⎨ Br2<br />

⎬<br />

=<br />

⎩k5 ⎭<br />

k3 Br2 k4 HB<br />

2<br />

Br<br />

r<br />

2<br />

r<br />

2


Produktbildung<br />

[ ]<br />

dHBr<br />

=<br />

2<br />

dt<br />

[ ][ ] [ ][ ] [ ][ ]<br />

= k Br H + k H Br −k<br />

H HBr<br />

2 2 3 2 4<br />

3 2<br />

−1<br />

4<br />

1<br />

2<br />

1<br />

1<br />

−<br />

2<br />

5 [ 2<br />

1<br />

] 2<br />

2<br />

−1<br />

k [ ] [ ]<br />

3k4 + HBr / Br2<br />

kkk k k H Br<br />

[ ] k [ H ][ Br ]<br />

d HBr<br />

2<br />

a 2 2<br />

=<br />

dt k + HBr / Br<br />

b<br />

1<br />

[ ] [ ]<br />

2<br />

2<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 54


Photochemische <strong>Reaktionen</strong><br />

Stark-Einstein-Gesetz: der erste Schritt in einem<br />

photochemischen Prozess ist die Absorption eines Photons durch<br />

ein Molekül.<br />

Die absorbierte Energie setzt anschließend eine chemische<br />

Umsetzung in Gang, z.B. indem es eine photochemische<br />

Ionisierung, Dissoziation etc. des absorbierenden Moleküls<br />

bewirkt.<br />

Primäre Quantenausbeute: Zahl der Reaktandenmoleküle pro<br />

absorbiertem Photon, die ein aktiviertes Primärprodukt bilden<br />

(i.a. < 1).<br />

Gesamtquantenausbeute: Zahl der verbrauchten Edukte /<br />

gebildeten Produktmoleküle pro absorbiertem Photon<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 55


Photochemische <strong>Reaktionen</strong><br />

Photolyse von HI<br />

HI + hν→ H + I<br />

H + HI → H + I<br />

i i<br />

2<br />

i<br />

2I<br />

→ I<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 56<br />

2<br />

i i<br />

Gesamtquantenausbeute ist bei dieser Reaktion zwei. Bei<br />

photochemisch induzierten Kettenreaktionen kann die<br />

Quantenausbeute sehr große Werte (10 4 ) annehmen.


<strong>Geschwindigkeit</strong>sgesetz der photochemischen<br />

Bildung von HBr<br />

H + Br → 2HBr<br />

2 2<br />

[ ] k [ ][ ] 2<br />

a H2 Br2<br />

=<br />

dt k + [ HBr] / [ Br ]<br />

dHBr<br />

Unter Zugrundelegung des selben Mechanismus wie bei der<br />

thermischen Reaktion mit Ausnahme des ersten Schrittes:<br />

k1<br />

Kettenstart Br ⎯⎯→ 2 Br v = I = Lichtintensität<br />

2<br />

[ ] ka[ H2][ Br2] IAB<br />

=<br />

dt k [ Br ] + [ HBr]<br />

dHBr<br />

b<br />

2<br />

2<br />

thermisch:<br />

1<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 57<br />

AB<br />

b<br />

d.h. die <strong>Geschwindigkeit</strong> hängt<br />

von der Wurzel der<br />

absorbierten Lichtintensität ab<br />

1<br />

2<br />

2


Photosensibilisierung<br />

Häufig wird Licht von einem Molekül / Atom absorbiert,<br />

welches nicht selbst photochemisch umgesetzt wird, sondern<br />

welches die Lichtenergie auf ein Nachbarmolekül überträgt,<br />

das dann die Photochemische Umsetzung in Gang setzt.<br />

Beispiel: photochemische Erzeugung von atomarem<br />

Wasserstoff in Gegenwart einer Spur Quecksilber, welches<br />

durch Licht einer Quecksilberdampflampe angeregt wird:<br />

Hg + hν<br />

→<br />

Hg<br />

*<br />

+ H → HgH<br />

+ H<br />

2<br />

Hg<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 58<br />

*<br />

+ → +<br />

*<br />

i<br />

Hg H2 Hg 2H<br />

i


Kettenverzweigungen und Explosionen<br />

Die Knallgasreaktion ist auch eine Radikalkettenreaktion, die<br />

allerdings nicht bei allen Temperatur/Druckverhältnissen gleich<br />

abläuft.<br />

Explosionen finden immer dann statt, wenn<br />

Kettenverzweigungen auftreten:<br />

Start<br />

Wachstum<br />

Verzweigung<br />

i<br />

H + O → 2O<br />

H<br />

2<br />

ii<br />

2<br />

ii<br />

2<br />

H2+ O H → H<br />

i ii i<br />

O + H → O + O H<br />

O + H<br />

i i<br />

ii i<br />

2<br />

HO<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 59<br />

+<br />

→ OH+ H<br />

2<br />

i


Unterhalb der Unteren Grenze:<br />

Inaktivierung der Radikale an<br />

der Wand<br />

Oberhalb der Oberen Grenze:<br />

Zerstörung der Kettenträger in<br />

der Gasphase, d.h. Druck ist so<br />

hoch, dass Radikale<br />

rekombinieren<br />

Thermische Explosion: Wärme<br />

kann nicht mehr schnell genug<br />

abgeführt werden<br />

Knallgasreaktion<br />

log(p/Pa)<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

Stetige<br />

Reaktion<br />

Thermische<br />

Explosion<br />

Obere Grenze<br />

Explosion<br />

Untere Grenze<br />

600 700 800 900 T/K<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 60


Katalyse<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 61


E a<br />

Katalysatoren beeinflussen die <strong>Geschwindigkeit</strong> von<br />

Reationen, aber nicht deren Gleichgewichtslage.<br />

E a´<br />

ΔE a<br />

k Ae −<br />

=<br />

E / RT<br />

Katalysatoren beeinfussen immer die Aktivierungsenergie, manchmal auch<br />

den präexponentiellen Faktor. Sie beschleunigen Hin- und Rückreaktion um<br />

den selben Faktor.<br />

• Homogene Katalyse<br />

• Heterogene Katalyse<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 62<br />

r<br />

a


Homogene Katalyse<br />

Es entsteht in der Regel ein Komplex zwischen dem<br />

Edukt und dem Katalysator:<br />

etc.<br />

( )<br />

( )<br />

A+ K → AK → P+ K<br />

A + K → AK + B→ P+ K<br />

Es existieren viele komplizierte Varianten dieser beiden<br />

Schemata. Der Komplex (AK) kann (aber muss nicht) durch eine<br />

kovalente Bindung zwischen A und K zusammengehalten<br />

werden.<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 63


Beispiel: HBr-katalysierte Dehydratisierung von<br />

t-Butanol in der Gasphase<br />

CH C −OH→ CH C = CH + H O<br />

( ) ( )<br />

3 3 3 2<br />

2 2<br />

Bis zu einer Temperatur von 700 K läuft die Reaktion nicht<br />

spontan ab. Bei Zugabe von Spuren von HBr erfolgt bereits bei<br />

500 K eine schnelle Zersetzung.<br />

k2<br />

tBu − OH + HBr ⎯⎯→tBu − Br + H O<br />

schnell<br />

tBu −Br⎯⎯⎯→ ( CH ) 3 C =<br />

CH<br />

2<br />

2<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 64<br />

2


Beispiel: Ozonloch<br />

Ozon ist in der Stratosphäre relativ stabil. FCKW´s (z.B. CFCl 3)<br />

katalysieren die Zersetzung von Ozon.<br />

CFCl ⎯⎯→ CFCl + Cl<br />

Cl<br />

i<br />

hν<br />

i<br />

3 2<br />

+ O ⎯⎯→ ClO+ O<br />

hν<br />

3 2<br />

3 2<br />

O ⎯⎯→ O + O<br />

i<br />

i<br />

ClO + O ⎯⎯→ Cl<br />

+ O<br />

i<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 65<br />

2<br />


Säure-Basen-Katalyse<br />

Reaktionsgeschwindigkeiten in (wässrigen) Lösungen sind sehr<br />

oft pH-abhängig<br />

Beispiel: Esterhydrolyse<br />

Ester Wasser Säure Alkohol<br />

Die Reaktion wird sowohl durch Säuren wie durch Basen<br />

katalysiert<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 66


[ ][ ] +<br />

v = k′ Ester Wasser ⎡<br />

⎣H ⎤<br />

⎦<br />

Da die Wasserkonzentration als annähernd konstant<br />

angenommen werden kann:<br />

Säurekatalysiert:<br />

[ ] +<br />

= 2 Ester ⎡H ⎤<br />

v k′<br />

Basenkatalysiert:<br />

⎣ ⎦<br />

= ⎡<br />

⎣H ⎤⎡<br />

⎦⎣OH ⎤<br />

⎦ ≈10<br />

[ ] − [ ] +<br />

v = k′ 3 Ester ⎡<br />

⎣OH ⎤<br />

⎦= k′ 3kwEster<br />

⎡<br />

⎣H⎤ ⎦<br />

+ − −14<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 67<br />

kw<br />

[ ] + +<br />

Ester mit k =k +k H + k k H<br />

v k ⎡ ⎤ ⎡ ⎤<br />

= 2 2 0 H ⎣ ⎦ OH W ⎣ ⎦


+ +<br />

k=k+k 2 0 H ⎡<br />

⎣H ⎤<br />

⎦+kOHkW ⎡<br />

⎣H⎤ ⎦<br />

Man also bei hohem pH die <strong>Geschwindigkeit</strong>skonstante k OH und<br />

bei niederem pH die <strong>Geschwindigkeit</strong>skonstante k H<br />

experimentell bestimmen.<br />

Der Anteil k 0 kommt durch H 2O zustande, das sowohl als<br />

schwache Säure wie auch als schwache Base wirkt.<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 68


Allgemeine Säure-Basen-Katalyse<br />

Neben H 3O + und OH - können alle anderen Säuren und Basen<br />

katalytisch wirksam werden.<br />

Säurekatalyse: Übertragung von Proton auf Substrat<br />

Basenkatalyse: Abstraktion von Proton<br />

Beispiel: Basenkatalyse bei der Hydrolyse von Nitramid NH 2NO 2<br />

Unabhängig von der Natur der Base gilt:<br />

[ ][ ]<br />

v = k B NH NO<br />

Brönstedt-Beziehung für die katalytische Konstante k B :<br />

β<br />

k = BK bzw. log k = log B+ β log K<br />

B b B b<br />

2 2<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 69<br />

B


Allgemeine Säure-Basen-Katalyse<br />

Basenkatalyse:<br />

Säurekatalyse:<br />

K a und K b sind die<br />

Dissoziationskonstanten<br />

der Säure / Base.<br />

B, α und β sind<br />

Konstanten, die vom<br />

Ladungstyp der Säure /<br />

Base abhängen<br />

k = BK<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 70<br />

k<br />

B<br />

=<br />

AK<br />

β<br />

b<br />

α<br />

A a<br />

Die basenkatalysierte Zersetzung von Nitramid


Von Autokatalyse spricht man,<br />

wenn ein Reaktionsprodukt als<br />

Katalysator wirkt. Dadurch<br />

wird sie Reaktion immer<br />

schneller, je mehr Produkt<br />

gebildet ist.<br />

Autokatalyse<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 71


Die Reaktion<br />

Grenzflächenkatalyse<br />

Katalyse an Oberflächen<br />

H 2C = CH2 + Br2 → H2BrC−CH2Br läuft bei 470 K glatt in einem Glasgefäß ab, allerdings in einem kleinen<br />

schneller als in einem großen. Glasperlen beschleunigen, ein Paraffinüberzug<br />

verlangsamt die Reaktion.<br />

Grenzflächenreaktionen bestehen mindestens aus:<br />

1. Diffusion von Edukt an die Oberfläche<br />

2. Adsorption an der Grenzfläche<br />

3. Chemische Reaktion an der Grenzfläche<br />

4. Desorption<br />

5. Wegdiffusion in die homogene Phase<br />

Schritte 1 und 5 sind schnell, und nur bei porösen Oberflächen<br />

geschwindigkeitsbestimmend<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 72


Oft genügen zur Beschreibung oberflächenkatalysierter<br />

<strong>Reaktionen</strong> die folgenden Annahmen:<br />

1. die chemische Umsetzung (3) ist<br />

geschwindigkeitsbestimmend<br />

2. die Reaktionsgeschwindigkeit ist proportional dem<br />

Bedeckungsgrad θ<br />

Adsorptionsisotherme = Bedeckungsgrad θ in Abhängigkeit<br />

vom Druck oder der Konzentration bei konstanter Temperatur<br />

Adsorption kann erfolgen durch Chemisorption (Bildung einer<br />

Chemischen Bindung) oder Physisorption (durch Van-der-<br />

.Waals-Wechselwirkungen). Katalytisch relevant ist i.a. die<br />

Chemisorption<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 73


Annahmen:<br />

Langmuirsche Adsorptionsisotherme<br />

1. Die Grenzfläche enthält eine definierte Anzahl von<br />

Adsorptionsstellen. Bei gegebenem p und T ist der Anteil θ<br />

besetzt, 1- θ unbesetzt.<br />

2. Jede Adsorptionsstelle kann nur ein Molekül binden<br />

3. Die Adsorptionswärme ist für alle Adsorptionsstellen<br />

gleich, unabhängig von θ<br />

Desorptionsgeschwindigkeit = θk<br />

( −θ<br />

)<br />

( )<br />

Adsorptionsgeschwindigkeit = 1<br />

Im Gleichgewicht: θk = 1−θ<br />

pk<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 74<br />

des<br />

des ads<br />

pk<br />

ads


θk = 1−θ<br />

pk<br />

( )<br />

des ads<br />

θk = pk −θpk<br />

des ads ads<br />

kads p bp<br />

θ = =<br />

k + k p 1+<br />

bp<br />

des ads<br />

Adsorptionskoeffizient<br />

b= kads kdes<br />

Unter der Annahme, dass die Reaktionsgeschwindigkeit nur<br />

dem Anteil θ A proportional ist, der mit Molekülen A bedeckt ist:<br />

dpA bApA v = = ksθA = kS<br />

dt 1+<br />

b p<br />

A A<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 75<br />

θ<br />

bp


Enzymkinetik<br />

Enzyme sind Proteinmoleküle, die als biologische<br />

Katalysatoren für sämtliche Lebensprozesse verantwortlich<br />

sind. Sie haben einen hoch komplexen dreidimensionalen<br />

Aufbau.<br />

Die dreidimensionale<br />

Struktur des Enzyms<br />

Hydroxynitrillyase<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 76<br />

Hb-HNL<br />

Pa-HNL


Michaelis-Menten-Kinetik<br />

Einer der einfachsten kinetischen Mechanismen ist wie folgt:<br />

Steady-state Bedingung:<br />

[ ]<br />

ka kb<br />

E + S←⎯⎯ ⎯⎯→ ES ⎯⎯→ E+ P<br />

k<br />

a′<br />

[ ][ ]<br />

d ES ka E S<br />

= 0 = ka[ E][ S] −k′ a[ ES] −kb[ ES] → [ ES]<br />

=<br />

dt k′ + k<br />

Die Gesamtkonzentrationen an Enzym und an Substrat:<br />

[ E] = [ E] + [ ES] und [ S] = [ S] + [ ES] ≈[<br />

S]<br />

0 0<br />

a b<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 77


[ ES]<br />

[ ][ ] k ( a [ E] − [ ES] )[ S]<br />

k E S<br />

0<br />

k′ + k k′ + k<br />

a<br />

= =<br />

a b a b<br />

[ ES]( k′ + k ) + k [ ES][ S] = k [ E] [ S]<br />

[ ES]<br />

[ ]<br />

a b a a<br />

[ ] [ ] 0<br />

[ ]<br />

k E S<br />

a<br />

=<br />

′ a + b + a<br />

k k k S<br />

[ ] [ ]<br />

[ ]<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 78<br />

0<br />

[ ] [ ]<br />

d P<br />

kk a b E S k 0 b E S 0<br />

= kb[ ES]<br />

= =<br />

dt k′ a + kb + ka S ⎛ k′ a + k ⎞ b<br />

⎜ +<br />

k<br />

⎟<br />

[ ] max [ ]<br />

=<br />

+ [ ]<br />

d P v S<br />

dt K S<br />

m<br />

Reaktion erster Ordnung<br />

⎝ a ⎠<br />

[ S]<br />

Michaelis-Menten Gleichung<br />

nicht geschlossen integrierbar


[ ] vmax<br />

[ ]<br />

=<br />

dt K + [ S]<br />

d P S<br />

m<br />

v max<br />

Vmax<br />

2<br />

V<br />

⎧v<br />

⎪<br />

⎨K<br />

⎪<br />

⎪<br />

⎩kb<br />

[ ]<br />

max b 0<br />

m<br />

=<br />

k E<br />

k′<br />

+ k<br />

=<br />

k<br />

a b<br />

a<br />

K m<br />

Maximalgeschwindigkeit<br />

Michaelis-Mente n-Konstante<br />

Maximale<br />

Wechselzahl<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 79<br />

[S]


K m<br />

Zahlenmäßig ist Km jene Substratkonzentration, bei der v=vmax/2 ist. Daher<br />

liefert die Michaelis-Konstante eine Vorstellung über den<br />

Konzentrationsbereich von [S], bei dem das Enzym seine Wirksamkeit<br />

entfaltet.<br />

k′ a + kb<br />

k′<br />

a<br />

Km = falls kb � k′<br />

a gilt: Km<br />

≈<br />

k<br />

k<br />

a<br />

Falls der enzymkatalysierte Reaktionsschritt langsam ist, ist K m die<br />

Gleichgewichtskonstante des Zerfalls des [ES] - Komplexes<br />

k<br />

k<br />

a′<br />

[ ES] ⎯⎯→ [ E] + [ S]<br />

←⎯⎯<br />

a<br />

[ ] vmax<br />

[ ]<br />

=<br />

dt K +<br />

[ S]<br />

d P S<br />

ein kleiner Wert von K m bedeutet eine hohe Stabilität von [ES]<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 80<br />

m<br />

a


Michaelis-Konstante K m für einige Enzyme<br />

Enzym Substrat K M /M<br />

Katalyse H 2 O 2 2,5×10 -2<br />

Hexokinase Glucose 1,5×10 -4<br />

Fructose 1,5×10 -3<br />

Chymotrpysin N-Benzoyltyrosinamid 2,5×10 -3<br />

N-Formyltyrosinamid 1,2×10 -2<br />

N-Acetyltyrosinamid 3,2×10 -2<br />

Glycyltyrosinamid 1,2×10 -1<br />

Carboanhydrase HCO 3 - 9,0×10 -3<br />

Glutamat-Dehydrogenase Glutamat 1,2×10 -4<br />

α-Ketoglutarat 2,0×10 -3<br />

NH 4 + 5,7×10 -2<br />

NAD + 2,5×10 -5<br />

NADH 1,8×10 -5<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 81


V =<br />

max<br />

b<br />

[ ] 0<br />

k E<br />

v max<br />

[ ] vmax<br />

[ ]<br />

=<br />

dt K + [ S]<br />

d P S<br />

Bei kleinen Substratkonzentrationen: linearer Anstieg,<br />

Reaktion 1. Ordnung mit <strong>Geschwindigkeit</strong> v max/K m<br />

Bei großen Substratkonzentrationen tritt Sättigung ein. V max<br />

ist die Umsatzgeschwindigkeit unter Sättigungsbedingungen<br />

Maximalgeschwindigkeit<br />

k b = Wechselzahl oder Umsatzzahl<br />

Die Wechselzahl k b ist bestimmbar aus v max bei Kenntnis der<br />

Enzymkonzentration. Sie gibt die maximale Anzahl von<br />

Substratmolekülen an, die ein einzelnes Enzymmolekül unter<br />

Sättigungsbedingungen pro Sekunde umsetzen kann<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 82<br />

m


Größenordnung der Wechselzahl für einige<br />

repräsentative Enzyme<br />

Enzym k 2 /s -1<br />

Chymotrypsin und einige andere 10 2 -10 3<br />

Carboxypeptidase 10 2<br />

Urease 10 4<br />

Fumarase 10 3<br />

Ribonuclease A 10 2 -10 4<br />

Transminasen 10 3<br />

Carboanhydrase 10 6<br />

Acetylcholinesterase 10 4<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 83


Aktivität [Units]<br />

Enzymaktivität<br />

A E = vmax × V<br />

Volumen<br />

1 Unit ist jene Enzymmenge, die 1μmol Substrat pro Minute<br />

unter idealen Messbedingungen umsetzt.<br />

Die Spezifische Aktivität ist die Aktivität [Units/mg] pro mg<br />

Enzym: a E=A E/m E<br />

Die korrekte SI - Einheit für A E bzw. a E ist das katal (kat bzw.<br />

kat/kg), das ist jene Enzymmenge. welche maximal 1 Mol<br />

Substrat pro Sekunde umsetzen kann.<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 84


[ ] v [ ] max<br />

v<br />

K + [ ]<br />

Bestimmung von V max und K m<br />

[ ]<br />

[ ] [ ]<br />

d P S 1 Km + S Km<br />

1 1<br />

= = → = = +<br />

dt S v v S v S v<br />

m<br />

max max max<br />

Eine Auftragung von 1/v gegen 1/[S] liefert also eine Gerade mit<br />

der Steigung K m/v max und dem Ordinatenabschnitt 1/v max<br />

Ein Problem besteht darin, dass sich in einem Reaktionsgemisch<br />

die Substratkonzentration mit der Zeit verändert. Aus diesem<br />

Grund verwendet man i.a. die Methode der<br />

Anfangsgeschwindigkeiten, d.h. man extrapoliert die<br />

Umsetzungsgeschwindigkeit auf die Zeit t=0, zu der man die<br />

(vorgegebene) Substratkonzentration kennt.<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 85


[ P]<br />

Reaktionsbeginn<br />

Anfangsgeschwindigkeiten<br />

Pre-steady-state Bereich<br />

& Probendurchmischung<br />

[S]


1 v<br />

1 m K −<br />

Lineweaver-Burk-Plot<br />

Km<br />

Steigung =<br />

v<br />

1 vmax<br />

max<br />

1 [ S]<br />

1 Km<br />

1 1<br />

= +<br />

v v S v<br />

[ ]<br />

max max<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 87


[S] 1/[S]<br />

1 1<br />

2 0.5<br />

3 0.33<br />

4 0.25<br />

5 0.2<br />

6 0.17<br />

7 0,14<br />

8 0,13<br />

9 0,11<br />

10 0,1<br />

Problem der inversen Achsen<br />

1 Km<br />

1 1<br />

= +<br />

v v S v<br />

1/v max relativ genau<br />

grosser Fehler<br />

in K m/v max<br />

V. Ribitsch C. Kratky PC-LAK Kap. 7 88<br />

[ ]<br />

max max

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