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OCEAN7 2012-02

Seglerlegende und Bestsellerautor Bobby Schenk verrät exklusiv die besten Tipps und Tricks für Skipper. Dazu gibt es Tests von Yachten und Zubehör, spannende Reiseberichte und opulente Fotostrecken.

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Wie entsteht ein Hurrikan?<br />

1. Die Erwärmung: Alle tropischen Wirbelstürme haben ihren<br />

Geburtsort über dem Meer, wo es am wärmsten ist: auf den<br />

schmalen Streifen beiderseits des Äquators zwischen 5 und 15<br />

Grad nördlicher bzw. südlicher Breite. Mindestens 26,5 Grad<br />

Celsius muss das Meerwasser warm sein. Wenn dann dort<br />

riesige Wassermengen verdunsten und sich zu Gewitterwolken<br />

sammeln, ist die Grundvoraussetzung für einen Wirbelsturm<br />

bereits erfüllt. Die Wolkenmassen haben einen Durchmesser<br />

von etwa 1.500 Kilometer. Je größer solche Systeme sind, desto<br />

höhere Windgeschwindigkeiten entstehen darin. Es gibt<br />

mehrere Hinweise, dass sich durch die Globale Erwärmung<br />

vermehrt tropische orkane bilden könnten.<br />

2. Große Wasserfläche: tropische Wirbelstürme können sich<br />

nur über sehr großen Wasserflächen bilden. Ein kleiner trost:<br />

Das Mittelmeer ist zu klein, um derartig große orkane entstehen<br />

zu lassen. Aber ganz verschont bleibt Europa dennoch<br />

nicht. 2009 kam vom Atlantik „Grace“ auf Westeuropa zu. Mit<br />

Windstärke 11 verpasste sie nur knapp den Status eines Hurrikans<br />

der Kategorie 1 (ab 118 km/h, Windstärke 12).<br />

3. Konvergenz: Wenn Luftströmungen mit unterschiedlichen<br />

temperaturen und Feuchte aufeinander treffen, dann ist dies<br />

eine Konvergenz. Eine solche Konvergenz muss mehrere tage<br />

bestehen.<br />

4. Coriolis-Beschleunigung: Die Erdkugel dreht sich von West<br />

nach ost um die eigene Achse. Deshalb ist die Geschwindigkeit,<br />

mit der sich ein Punkt auf der oberfläche um die Erdachse<br />

dreht, nicht überall gleich hoch – so ist sie am Äquator am<br />

höchsten. Auch Luftmassen kreisen um die Erde. Die Corioliskraft<br />

wirkt auf die Stärke und richtung von Winden: Luftmassen,<br />

die vom Äquator nach norden wehen, werden dabei<br />

nach osten abgelenkt, Winde, die von norden zum Äquator<br />

strömen, geraten in Gegenden mit einer schnelleren rotation<br />

– und werden nach Westen abgelenkt. Die Corioliskraft spielt<br />

eine entscheidende rolle bei der Entstehung von Hurrikans.<br />

Hurrikans holen ihre<br />

vernichtende Energie<br />

aus dem warmen<br />

Meerwasser<br />

Dabei strömen in ein tiefdruckgebiet von verschiedenen richtungen<br />

Luftmassen ein, die durch die Corioliskraft in Drehung<br />

geraten.<br />

5. Strömungsdifferenz: Es muss für die Entstehung zum orkanwirbel<br />

eine ausreichende Strömungsdifferenz im oberen teil<br />

der troposphäre vorhandenen sein. Dort streben die Strömungen<br />

auseinander.<br />

6. tropische orkane enthalten nur eine einzige Luftmasse. Sie<br />

schöpfen ihre Energie aus der Labilität dieser äußerst feuchtwarmen<br />

Luftmasse. Anders ist das in unseren Breiten, da entsteht<br />

ein Sturmtief aus den temperaturgegensätzen unterschiedlicher<br />

Luftmassen.<br />

Eigenschaften eines Hurrikans. Zugbahn-Wirbelstürme<br />

ziehen weite Strecken westwärts, um dann in einem großen<br />

Bogen nach osten umgeleitet zu werden. treffen sie auf ihrer<br />

Bahn auf Festland, schwächen sie sich ab. Denn über Land wird<br />

keine weitere Feuchtigkeit in diesen Mengen nachgeliefert und<br />

Die fünfteilige Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala<br />

Stufe/Kategorie Windgeschwindigkeit Anstieg des<br />

Knoten mph km/h Wasserspiegels<br />

in m<br />

Tropisches Tief < 34 < 39 < 63 ≈ 0<br />

Tropischer Sturm 34–64 39–73 63–118 0,1–1,1<br />

hurrikan Kat. 1 64–83 74–95 119–153 1,2–1,6<br />

hurrikan Kat. 2 83–96 96–110 154–177 1,7–2,5<br />

hurrikan Kat. 3 96–113 111–130 178–209 2,6–3,8<br />

hurrikan Kat. 4 113–135 131–155 210–249 3,9–5,5<br />

hurrikan Kat. 5 > 135 > 155 > 250 > 5,5

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