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OCEAN7 2012-02

Seglerlegende und Bestsellerautor Bobby Schenk verrät exklusiv die besten Tipps und Tricks für Skipper. Dazu gibt es Tests von Yachten und Zubehör, spannende Reiseberichte und opulente Fotostrecken.

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RevieR<br />

31<br />

Foto: Shutterstock (1)<br />

Hafen voller Schiffe. Segelschiffe in voller Pracht und Zahl.<br />

Dicht an dicht aneinander geschmiegt, im Päckchen vor- und<br />

hintereinander. Auf den Hügeln rundum erhebt sich eine blühende<br />

Stadt. Die Häuser ziehen sich die steilen Hänge bergan,<br />

bis eine Felsklippe dem Wachstum natürlichen Einhalt gebietet.<br />

Irgendwie erscheint das Layout des ortes vertraut. und tatsächlich,<br />

bei näherem Hinsehen entpuppt sich diese historische Szenerie<br />

als ein blühendes, in voller Pracht, Geschäftigkeit und<br />

Wichtigkeit, stolz vor sich hin wiegendes Kastellorizon (Megisti)!<br />

Was war hier passiert? Welche schicksalhaften Wendungen haben<br />

aus dieser blühenden Metropole des Handels ein verwunschenes,<br />

in ruinen versunkenes nest werden lassen? Dimtri, der reisebüro-Chef,<br />

zieht einige vergilbte Schwarzweiß-Fotografien aus<br />

der Schublade, die die ganze tragik dieses Städtchens auf wenigen<br />

Bildern dokumentierten. Über 20.000 Einwohner hätte<br />

Kastellorizon einst gezählt, bevor es auf tragische Weise zwischen<br />

die Mühlsteine der Weltgeschichte kam. und, als wäre diese<br />

tragik nicht schon tragisch genug, das Ganze passierte Kastellorizon<br />

gleich mehrmals. In beiden Weltkriegen. Immer auf der<br />

falschen Seite. ohne dass die Bewohner im Entferntesten einen<br />

Einfluss darauf gehabt hätten. ohne Chance auf ein Entrinnen.<br />

Hier offenbart sich die ganze Sinnlosigkeit und Absurdität von<br />

Kriegen auf besonders krasse Weise.<br />

Die griechische regierung ließ ihren letzten Außenposten über<br />

Jahrzehnte unbeachtet „links liegen“ und dem Verfall preisgegeben.<br />

Jetzt kamen die australischen Expatriots ins Spiel. Die meisten<br />

der Flüchtlinge hatte es dorthin verschlagen. Viele haben es<br />

geschafft, sind in der neuen Heimat zu Wohlstand und Ansehen<br />

gekommen. Sie haben die alte Heimat nicht vergessen, haben<br />

investiert und gebaut. Sogar den neuen Flughafen, der furchterregend<br />

in den Fels geschlagen wurde, haben sie mitfinanziert, um<br />

die Entlegenheit ein bisschen zu mildern. Vielleicht touristen<br />

herbringen oder aber den Heimkehrern das Heimkehren erleichtern<br />

…<br />

Last Exit. Im Süden von Kastellorizon lockt eine „Blaue Grotte“.<br />

noch einmal ergehen wir uns im Erkunden und Entdecken.<br />

Genießen das ruhige novemberwetter, das an den mitteleuropäischen<br />

„Altweibersommer“ erinnert. Ankern vor den steilen<br />

Klippen, in denen sich die Höhlen entfalten und beim richtigen<br />

Lichteinfall(swinkel) in allen Blauschattierungen erstrahlen.<br />

noch lange haben wir dieses Farbenspiel vor Augen, nachdem<br />

wir die Grotte, Kastellorizon, die Dodekanes, Griechenland in<br />

unserem Kielwasser gelassen haben.<br />

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