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OCEAN7 2012-02

Seglerlegende und Bestsellerautor Bobby Schenk verrät exklusiv die besten Tipps und Tricks für Skipper. Dazu gibt es Tests von Yachten und Zubehör, spannende Reiseberichte und opulente Fotostrecken.

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RevieR<br />

23<br />

3<br />

2<br />

Kos – Weltmeister und Maturanten. Grölend und<br />

schunkelnd, berauscht und enthemmt, gut gelaunt und manchmal<br />

auch ein bisschen aggressiv, fröhlich und zukunftsvergessen zieht<br />

der tross aus jugendlichen Leibern dicht an dicht in einer schier<br />

endlos erscheinenden Polonaise durch die Altstadtgassen von<br />

Kos-Stadt. Die griechische Inselmetropole hat sich in den letzten<br />

Jahren zu einem Hotspot für junge europäische Maturanten<br />

gemausert, die hier mächtig abfeiern und das Straßenbild in den<br />

Monaten Mai und Juni ordentlich aufmischen.<br />

Davon unbeeindruckt suchen wir uns ein Plätzchen in einer der<br />

zahllosen tavernen. Die FortunA ist geputzt, gepackt, voll<br />

verproviantiert und wartet nur noch darauf, die neuen Gäste in<br />

Empfang zu nehmen. Morgen sollen sie eintrudeln. Wie immer<br />

gibt es keinen fixen törnplan. Eines habe ich allerdings schon<br />

versucht: Der Crew bei den Vorbesprechungen den Mund so<br />

richtig wässrig zu machen. Ein Versprechen, das sich leicht einhalten<br />

lassen sollte. Damit auch das Wasser im Mund des Skippers<br />

zusammenlaufen kann, haben wir wie üblich Kaffee (für die<br />

Filtermaschine) und Salami geordert, das einzige, was man hier<br />

nicht in der gewohnten Qualität bekommen kann.<br />

Von unbewohnten Inseln und urigen Häfen. Die<br />

Crew entscheidet sich für den harten törn. Über nisiros (vgl.<br />

oCEAn7 01/12) soll es nach Alimia und Chalki und dann weiter<br />

nach Karpathos gehen. Dass der Weg zurück gegen nord ein<br />

zäher werden wird, habe ich nicht verheimlicht. Dass die Maschine<br />

vor der Einfahrt von Alimia wegen eines durchgeschüttelten<br />

Dieseltanks auf der rauschfahrt dorthin verrecken wird, konnte<br />

ich hingegen nicht ahnen.<br />

Der Liegeplatz hinter der<br />

kleinen, mit Kapelle geschmückten<br />

Landzunge entschädigt<br />

dann aber für jeglichen<br />

unbill. Er kann zwar<br />

nicht mit optimalem Schutz,<br />

dafür aber mit unvergleichlichem<br />

Ambiente und dem typischen<br />

„robinson-Feeling“<br />

einer unbewohnten Insel aufwarten.<br />

Der Weg zu der ruine<br />

auf dem Bergrücken, die<br />

uns die Johanniter – ebenso<br />

wie die großartigen Festungen<br />

von Kos und besonders<br />

rhodos – hinterlassen haben, führt uns durch knietiefe, blühende<br />

Wiesen von Heidekräutern (Erica). Mit einer kleinen Klettereinlage<br />

erreicht man die Zinnen der alten Gemäuer. Mit dem<br />

Begriff „atemberaubend“ sollte man spärlich umgehen. Allzu sehr<br />

wurde er in der reise- und Promotionliteratur schon überstrapaziert.<br />

Doch in diesem Fall stammt dieser Gefühlszustand kei-<br />

1 AM berG. Karpathoa Olymbos – weiter Weg vom Ankerplatz.<br />

2 AlTSTAdT. Kos – Schnittpunkt der epochen und Kulturen.<br />

3 GeSchichTe. Die griechischen inseln sind voll von Überresten alter Zivilisationen.

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