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FPÖ nominiert Kolm als RH-Präsidentin

Wirtschaftsexpertin Barbara Kolm soll künftig den Rechnungshof leiten

Wirtschaftsexpertin Barbara Kolm soll künftig den Rechnungshof leiten

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Nr. 22 . Donnerstag, 2. Juni 2016<br />

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Neue Freie Zeitung (NFZ), Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a,<br />

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<strong>FPÖ</strong> will <strong>als</strong> stärkste Kraft in<br />

den Chiemseehof einziehen<br />

Das Stimmungshoch für die <strong>FPÖ</strong> nach der Bundespräsidentenwahl<br />

will die junge Führung der Salzburger Landespartei<br />

für die Landtagswahl 2018 nutzen. In den aktuellen Umfragen<br />

liegt die <strong>FPÖ</strong> mit 26 Prozent Zustimmung der Salzburger<br />

nur noch knapp hinter der ÖVP. S. 13<br />

Foto: <strong>FPÖ</strong> Salzburg<br />

<strong>FPÖ</strong> <strong>nominiert</strong> <strong>Kolm</strong><br />

<strong>als</strong> <strong>RH</strong>-<strong>Präsidentin</strong><br />

Wirtschaftsexpertin Barbara <strong>Kolm</strong> soll künftig den Rechnungshof leiten<br />

S. 2/3<br />

Eklatante Missstände<br />

bei der Briefwahl<br />

Foto: RK<br />

<strong>FPÖ</strong> geht unzähligen Hinweisen nach und überlegt Wahlanfechtung – S. 4/5<br />

PARLAMENT<br />

AUSSENPOLITIK<br />

WIEN<br />

MEDIEN<br />

Altersprüfung<br />

Wählen, dann zahlen<br />

Unsoziale Gehälter<br />

Aufgedrängte Frage?<br />

„Unbegleitete Minderjährige“ erhalten<br />

eine bevorzugte Behandlung<br />

im Asylwesen. Nach dem<br />

Ansturm minderjähriger Asylwerber<br />

im Vorjahr fordert die <strong>FPÖ</strong> eine<br />

Überprüfung der Altersangaben<br />

der „Jugendlichen“ bereits bei der<br />

Erstaufnahme. S. 6<br />

Ohne Schuldennachlass wird<br />

Griechenland pleite gehen. Aber<br />

diese schlechte Botschaft will<br />

Deutschland den Steuerzahlern<br />

erst nach der Bundestagswahl<br />

2017 beibringen. Deshalb gab es<br />

letzte Woche eine erneute Milliarden-Kredithilfe.<br />

S. 8/9<br />

In Wien ist der nächste Gehaltsskandal<br />

im sozialen Wohnbau<br />

geplatzt. Die Chefin der „Siedlungsunion“<br />

erhält – neben ihrem<br />

SPÖ-Gemeinderatsgehalt – noch<br />

einmal 200.000 Euro jährlich. Und<br />

das trotz nur 57 errichteter Wohnungen<br />

in drei Jahren. S. 11<br />

In der Sendung „Wahlduell“ soll<br />

die mangelhaft recherchierte Frage<br />

an Norbert Hofer zu seinem Israel-Besuch<br />

der Moderatorin vom<br />

„ZiB 2“-Sprecher Armin Wolf aufgedrängt<br />

worden sein. Ein „profil“-Bericht<br />

über diese ORF-Interna sorgt<br />

für Ärger im Staatsfunk. S. 14


2 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Andreas Ruttinger<br />

andreas.ruttinger@fpoe.at<br />

AUS DER<br />

REDAKTION<br />

Die eine Präsidentschaftswahl<br />

ist noch nicht ausgestanden, da<br />

steht auch schon die nächste vor<br />

der Tür. Nur dürfen diesmal nicht<br />

die Bürger den Rechnungshofpräsidenten<br />

küren, sondern deren<br />

Vertreter im Parlament.<br />

Zur Erinnerung: Die letzten vier<br />

<strong>RH</strong>-Präsidenten Jörg Kandutsch,<br />

Tassilo Broesigke, Franz Fiedler<br />

und Josef Moser sind alle auf Vorschlag<br />

der <strong>FPÖ</strong> vom Parlament ins<br />

Amt gewählt worden.<br />

Können statt Quote<br />

Das wohl auch, um dem Umstand<br />

Rechnung zu tragen, dass<br />

der Rechnungshof ein Prüfinstrument<br />

des Parlaments gegenüber<br />

der Regierung ist. Es stünde wohl<br />

schlecht an, wenn die Regierungsparteien<br />

sich ihren Rechnungskontrollor<br />

auch noch selbst bestimmen<br />

würden.<br />

Für SPÖ-Kanzler Christian<br />

Kern wird das der erste Nageltest<br />

für seinen „neuen Stil der Politik“.<br />

Wobei er mit der Einrichtung eines<br />

vom Steuerzahler finanzierten Büros<br />

für seinen Vorgänger Faymann<br />

bereits ziemlich altbacken gestartet<br />

ist. Zudem wird in den Medien<br />

spekuliert, dass der Rechnungshofpräsident<br />

Teil eines rot-schwarzen<br />

„Postenschacherpakets“ sein<br />

soll, schließlich gilt es auch den<br />

ORF-Chefsessel, drei Posten im<br />

Verfassungsgerichtshof und einen<br />

im Europäischen Gerichtshof neu<br />

zu besetzen.<br />

Mit Barbara <strong>Kolm</strong> stellt die<br />

<strong>als</strong> „Männerpartei“ verschrieene<br />

<strong>FPÖ</strong> ihr Verständnis von Gleichberechtigung<br />

vor: Keine Verlegenheits-Quotenfrau,<br />

sondern<br />

eine Ökonomin, die mit Fachwissen<br />

überzeugt.<br />

Auf die Reaktion der „Quoten-Schreihälse“<br />

bei SPÖ und<br />

Grünen darf man gespannt sein.<br />

<strong>FPÖ</strong> <strong>nominiert</strong> <strong>Kolm</strong> für Rec<br />

Die Freiheitlichen schicken die Wirtschaftsexpertin Barbara <strong>Kolm</strong> in das H<br />

Nach vier Männern, die alle vom Nationalrat dann <strong>als</strong> Rechnungshofpräsident<br />

bestätigt wurden, <strong>nominiert</strong>e die <strong>FPÖ</strong> mit Barbara<br />

<strong>Kolm</strong> erstm<strong>als</strong> eine Frau für den Posten des obersten staatlichen<br />

Kontrollors. Für den <strong>FPÖ</strong>-Vorsitzenden des Rechnungshofausschusses,<br />

Wolfgang Zanger, ist <strong>Kolm</strong> die „absolut richtige Besetzung“.<br />

Im Schatten der Wahl des Bundespräsidenten<br />

ist die Suche nach<br />

einem Nachfolger für Josef Moser<br />

<strong>als</strong> Präsident des Rechnungshofes<br />

völlig untergegangen – und von<br />

den Parteien, insbesondere den beiden<br />

Regierungsparteien, fast völlig<br />

ignoriert worden.<br />

Das zuletzt entbrannte „G‘riss<br />

um Griss“, die ehemalige<br />

OGH-Richterin Irmgard Griss, beendete<br />

diese mit einer Absage. Was<br />

bei ihr, wie man seit ihrem Geziere<br />

zur Wahlempfehlung für Alexander<br />

Van der Bellen weiß, nicht endgültig<br />

sein muss.<br />

Eine angesehene Ökonomin<br />

Die <strong>FPÖ</strong> hat sich aus diesem<br />

Prominenten-Rennen herausgehalten<br />

und am Mittwoch ihre Kandidatin<br />

präsentiert: Barbara <strong>Kolm</strong>,<br />

eine Wirtschaftswissenschaftlerin,<br />

die seit dem Jahr 2000 im Vorstand<br />

des renommierten „Friedrich August<br />

von Hayek-Instituts“ sitzt und<br />

zudem Direktorin des „Austrian<br />

Economic Center“ ist.<br />

„Frau <strong>Kolm</strong> verfügt mit ihrem<br />

profunden Wissen, das sie bei den<br />

verschiedensten Expertenhearings<br />

im Parlament unter Beweis gestellt<br />

hat, unserer Ansicht nach über die<br />

besten Voraussetzungen, dieses<br />

Amt auszuüben“, erklärte dazu der<br />

SPITZE FEDER<br />

Vorsitzende des Rechnungshofausschusses,<br />

der steirische <strong>FPÖ</strong>-Abgeordnete<br />

Wolfgang Zanger.<br />

Vor allem ihre Beharren auf einer<br />

Verwaltungsreform, die vom<br />

Rechnungshof seit Jahren eingefordert<br />

und mit konkreten Maßnahmen<br />

unterlegt werde, zeichne sie<br />

aus, betonte Zanger. „Und wenn<br />

ich so zurückblicke, haben wir <strong>als</strong><br />

Kandidaten, beginnend mit Jörg<br />

Kandutsch über Tassilo Broesigke,<br />

Franz Fiedler und zuletzt Josef<br />

Moser Personen <strong>nominiert</strong>, die<br />

dann <strong>als</strong> Rechnungshofpräsidenten<br />

durch ihre herausragende Arbeit<br />

einhellige Zustimmung quer durch<br />

alle Parteienlager erfahren haben“,<br />

erinnerte der <strong>FPÖ</strong>-Vorsitzende des<br />

Rechnungshofausschusses.<br />

Expertin mit <strong>FPÖ</strong>-Vergangenheit<br />

Dass sich die anderen Parteien<br />

an <strong>Kolm</strong>s <strong>FPÖ</strong>-Vergangenheit<br />

stoßen könnten – sie war bis 2006<br />

<strong>FPÖ</strong>-Gemeinderätin in Innsbruck<br />

– wo sie unter anderem den Kontrollausschuss<br />

geleitet hat, glaubt<br />

Zanger nicht: „Die Kollegen haben<br />

Frau <strong>Kolm</strong> <strong>als</strong> ausgewiesene Expertin<br />

kennengelernt, die mit den<br />

Problemen der staatlichen Verwaltung,<br />

und das ist der Aufgabenbereich<br />

des Rechnungshofes, bestens<br />

vertraut ist.“<br />

Das Mysterium Briefwahlstimmen.<br />

Fotos: NFZ<br />

Barbara <strong>Kolm</strong> soll die Nachfolge von J<br />

mierte Ökonomin für das Kandidaten-H<br />

Diese Postenbesetzung durch<br />

parteipolitisches Hick-Hack zu beschädigen,<br />

könne sich keine Partei<br />

erlauben, insbesondere nicht die<br />

beiden Regierungsparteien, betonte<br />

Zanger. Zudem könne SPÖ-Kanzler<br />

Christian Kern bei dieser Postenbesetzung<br />

erstm<strong>als</strong> beweisen,<br />

dass er auch seine Partei hinter sich<br />

hat, wenn er den „taktischen Opportunismus“<br />

beenden wolle, der<br />

dieses Land in den Stillstand geführt<br />

habe.<br />

<strong>Kolm</strong> selbst zeigte sich im<br />

NFZ-Gespräch überrascht, aber<br />

zugleich geehrt über die Nominie-<br />

IMPRESSUM<br />

Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz<br />

Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber:<br />

Freiheitliche Partei Österreichs (<strong>FPÖ</strong>) –<br />

Die Freiheitlichen, Bundesparteileitung,<br />

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Freiheitlicher Parlamentsklub,<br />

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Die NFZ erscheint wöchentlich. Einzelpreis: € 0,80;<br />

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Es gilt NFZ-Anzeigenpreisliste Nr. 16.<br />

Verlags- und Herstellungsort: Wien<br />

Grundlegende Richtung: Informationsblatt der Freiheitlichen<br />

Partei Österreichs (<strong>FPÖ</strong>) – Die Freiheitlichen und<br />

des Freiheitlichen Parlamentsklubs.


Nr. 22 Donnerstag, 2. Juni 2016<br />

g<br />

hnungshofspitze<br />

earing für den neuen Rechnungshofpräsidenten<br />

KURZ UND BÜNDIG<br />

Foto: NFZ<br />

„Alarmstufe Rot!“<br />

Innenpolitik 3<br />

<strong>FPÖ</strong>-Sicherheitssprecher Gernot Darmann<br />

(Bild) fordert die Bundesregierung auf, endlich<br />

Verantwortung gegenüber der Bevölkerung<br />

zu übernehmen und einen Grenzschutz<br />

sicherzustellen. „Tausende Migranten versuchen<br />

derzeit, weiter über die Balkanroute<br />

nach Österreich zu kommen, zusätzlich werden<br />

es Zigtausende über Italien versuchen. Es<br />

herrscht ,Alarmstufe Rot‘, Österreich wird in<br />

die Zange genommen“, so Darmann bezüglich<br />

der Berichte über die Lage nach der Räumung<br />

des Flüchtlingslagers von Idomeni.<br />

osef Moser <strong>als</strong> Rechnungshofpräsident antreten. Die <strong>FPÖ</strong> hat die renomearing<br />

in der nächsten Woche im Parlament <strong>nominiert</strong>.<br />

Bildungsstillstand<br />

„Der Nationale Bildungsbericht 2015 dokumentiert<br />

einmal mehr den Stillstand in<br />

der heimischen Bildungspolitik. Die Baustellen<br />

unseres Bildungssystems sind darin<br />

schwarz auf weiß nachzulesen“, kommentierte<br />

<strong>FPÖ</strong>-Bildungssprecher Walter Rosenkranz<br />

(Bild) die Veröffentlichung des<br />

Berichts. Dieser könne von der neuen Regierungsmannschaft<br />

mit Bundeskanzler Kern<br />

und Bildungsministerin Hammerschmid herangezogen<br />

werden, um die Ressortführung<br />

faktenbasierend anzulegen.<br />

Foto: NFZ<br />

rung für dieses Amt durch die <strong>FPÖ</strong>.<br />

Was sie <strong>als</strong> Rechnungshofpräsidentin<br />

bewirken möchte? „Viele Bürger<br />

wissen nicht, was sie mit ihrem<br />

Steuergeld alles finanzieren. Das<br />

möchte ich ihnen aufzeigen. Dazu<br />

sollte zu den bisherigen Aufträgen<br />

an den Rechnungshof, <strong>als</strong>o der<br />

Überprüfung der Zweckmäßigkeit,<br />

der Sparsamkeit und der Rechtmäßgkeit<br />

der Staatsausgaben, noch<br />

das Prinzip der Transparenz hinzukommen“,<br />

erklärte <strong>Kolm</strong>. Damit<br />

würde der <strong>RH</strong> ein effektives Instrument<br />

der Kontrolle für das Parlament<br />

werden.<br />

HINTERGRÜNDE<br />

Die Wirtschaftsexpertin Barbara<br />

<strong>Kolm</strong> leitet das „Friedrich A.<br />

v. Hayek“-Institut, das <strong>als</strong> liberaler<br />

Thinktank geführt wird, der<br />

marktwirtschaftliche Lösungen<br />

erarbeitet und die Lehre der Österreichischen<br />

Schule der Nationalökonomie<br />

verbreitet. Dazu ist<br />

sie auch Direktorin des Austrian<br />

Economic Center, das aktuelle<br />

Wirtschaftsprobleme wie die Finanz-<br />

und Schuldenkrise bis hin<br />

zu den Sparprogrammen und<br />

ihren Auswirkungen untersucht.<br />

„Willkommenskultur reloaded“<br />

<strong>FPÖ</strong>-Gener<strong>als</strong>ekretär Herbert Kickl<br />

(Bild) kritisiert die Forderung des neuen<br />

Bundeskanzlers Christian Kern nach einem<br />

rascheren Zugang von Asylwerbern zum<br />

österreichischen Arbeitsmarkt. „Spätestens<br />

jetzt weiß die österreichische Bevölkerung<br />

ganz genau, wohin die politisch-inhaltliche<br />

Kern-Reise wirklich hingehen wird – nämlich<br />

der neue Bundeskanzler mit dem neuen<br />

Bundespräsidenten Van der Bellen Hand<br />

in Hand zur Willkommenskultur Österreich<br />

reloaded“, kritisiert der <strong>FPÖ</strong>-Gener<strong>als</strong>ekretär.<br />

Die Freiheitlichen lehnen ein österreichfeindliches<br />

Diktat á la Kern ab.<br />

AUFSTEIGER<br />

ABSTEIGER<br />

Foto: Petra Spiola<br />

Foto: NFZ<br />

Foto: NFZ<br />

Die Wirtschaftsexpertin Barbara<br />

<strong>Kolm</strong>, die die Nominierung für das<br />

Amt des Rechnungshofpräsidenten<br />

durch die <strong>FPÖ</strong> <strong>als</strong> Chance sieht,<br />

in diesem Amt die festgefahrenen<br />

Strukturen aufzuzeigen und zum<br />

Positiven verändern zu wollen.<br />

Die ehemalige Präsidentschaftskandidatin<br />

Irmgard Griss, die<br />

zwar stets ihre Parteiunabhängigkeit<br />

und ihren Gestaltungswillen in<br />

den Vordergrund gestellt hat, aber<br />

dies nicht an der Spitze des Rechnungshofes<br />

umsetzen will.<br />

BILD DER WOCHE Die Aktion „Sicheres Österreich“ von ÖVP-<br />

Innenminister Wolfgang Sobotka (Bildmitte) dauerte nur eine Woche.<br />

Foto: BMI / Michael Dietrich


4 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Briefwahl abschaffen<br />

oder sofort reformieren<br />

Der Klubdirektor des <strong>FPÖ</strong>-Parlamentsklubs, Norbert Nemeth, sieht<br />

in der Diskussion um die Briefwahl alle Kritikpunkte der <strong>FPÖ</strong> bestätigt,<br />

weswegen die Partei diesen Gesetzesvorschlag abgelehnt hat.<br />

Er fordert daher die Abschaffung oder eine grundlegende Reform.<br />

Die <strong>FPÖ</strong> hat die Briefwahl von<br />

jeher abgelehnt. Sehen Sie die Haltung<br />

des <strong>FPÖ</strong>-Klubs durch die aktuelle<br />

Diskussion bestätigt?<br />

Nemeth: Die <strong>FPÖ</strong> ist durch die<br />

aktuellen Ereignisse voll bestätigt.<br />

Man hat ja nahezu den Eindruck,<br />

in einer Bananenrepublik zu leben,<br />

zumal sogar der Innenminister<br />

und der Kanzler ausrücken mussten,<br />

um die unfassbaren Pannen zu<br />

entschuldigen und vor „Verschwörungstheorien“<br />

zu warnen. Kinder,<br />

die gewählt haben,<br />

doppelte<br />

Stimmabgaben,<br />

Bürgermeister,<br />

die Stimmzettel<br />

zerreißen, letztlich<br />

ein Wahlleiter,<br />

der den Staatsanwalt zu Hilfe<br />

rufen muss, um für Ordnung zu sorgen.<br />

Die <strong>FPÖ</strong> wurde wieder einmal<br />

voll bestätigt. Aber glauben Sie mir,<br />

ich hätte auf diese Bestätigung gerne<br />

verzichtet.<br />

Was sind die Hauptkritikpunkte<br />

der <strong>FPÖ</strong> an der derzeitigen Gesetzlage?<br />

Nemeth: Konkret ist das Problem,<br />

dass das geheime und persönliche<br />

Wahlrecht nicht gewährleistet<br />

ist. Überall, wo zwischen<br />

Menschen ein Über- oder Unterordnungsverhältnis<br />

gegeben ist,<br />

kann ein unlauterer Druck<br />

entstehen, das Wahlrecht<br />

nicht nach freier Überzeugung,<br />

sondern nach<br />

unsachlichen Kriterien<br />

auszuüben. Darüber<br />

hinaus werden kriminelle<br />

Praktiken wie das<br />

Kaufen von Wahlkarten<br />

durch die Briefwahl überhaupt<br />

erst ermöglicht.<br />

Weshalb wurde bei<br />

der Gesetzgebung<br />

die Auszählung der<br />

Briefwahlstimmen<br />

erst für den Tag<br />

nach der Wahl festgelegt?<br />

Nemeth: Das<br />

hat eigentlich keinen<br />

zwingenden<br />

Grund. Das zu-<br />

„Briefwahl ist jetzt demokatiegefährdend<br />

statt<br />

demokratiefördernd.“<br />

meist vorgebrachte Argument ist,<br />

dass die Bürokratie überfordert<br />

wäre, wenn am Sonntag ausgezählt<br />

werden müsste. Das ist aber sicher<br />

nicht stichhaltig, sondern bestenfalls<br />

bequem. Auch dass die Wahlkarten,<br />

die in fremden Lokalen abgegeben<br />

wurden, in die zuständigen<br />

Bezirkswahlbehörden transportiert<br />

werden müssen, ist nicht überzeugend,<br />

zumal das nur einen geringen<br />

Teil der Stimmen ausmacht.<br />

Welche Verbesserungsvorschläge<br />

hat die <strong>FPÖ</strong><br />

zum derzeitigen<br />

Briefwahlrecht?<br />

Nemeth:<br />

Am besten<br />

wäre es, sie abzuschaffen.<br />

Die Möglichkeiten für<br />

Bettlägrige im Wege fliegender<br />

Kommissionen und für Ortsabwesende,<br />

in jedem Wahllokal mit den<br />

traditionellen Wahlkarten zu wählen,<br />

sind völlig ausreichend. Was<br />

<strong>als</strong> Ausnahme geschaffen wurde,<br />

hat mittlerweile ein Ausmaß angenommen,<br />

das demokratiegefährdend<br />

statt demokratiefördernd ist.<br />

Als man die Briefwahl geschaffen<br />

hat, war man sich der Probleme<br />

bewusst, hat sie aber in Kauf<br />

genommen, weil man mit nur wenigen<br />

Briefwählern gerechnet hat.<br />

Davon kann keine Rede mehr<br />

sein. Die Ausnahme ist mittlerweile<br />

ein wesentlich<br />

verzerrender Effekt, der<br />

nicht länger hingenommen<br />

werden kann. Wenn<br />

man sie nicht abschafft,<br />

wäre aber zumindest ein<br />

bundesweites, transparentes<br />

Wählerregister, aus<br />

dem auch ersichtlich<br />

sein muss, wer<br />

Wahlkarten<br />

angefordert<br />

hat,<br />

ein Fortschritt.<br />

Foto: NFZ<br />

Foto: NFZ<br />

Thema<br />

der<br />

Woche<br />

Unzählige Hinweise<br />

Chaos im Innenministerium erschüttert Vertrauen<br />

Am Mittwoch trat – nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe – die<br />

Bundeswahlkommission zusammen, um das amtliche Endergebnis<br />

der Bundespräsidenten-Stichwahl vom 22. Mai zu beschließen. Ab<br />

diesem Zeitpunkt haben die Freiheitlichen sieben Tage Zeit, um zu<br />

entscheiden, ob sie die Wahl anfechten.<br />

Mögliche Gründe für eine Anfechtung<br />

werden derzeit von der<br />

<strong>FPÖ</strong> gesammelt und inhaltlich bewertet.<br />

Die Zahl der Hinweise aus<br />

der Bevölkerung ist enorm. In allen<br />

Bundesländern gab es Wahrnehmungen<br />

von Unregelmäßigkeiten.<br />

Auszählung zu früh begonnen<br />

Am schwersten wiegen Verstöße<br />

in fünf Bezirken bei der Auszählung<br />

der Briefwahlstimmen. In den<br />

Kärntner Bezirken Villach-Stadt,<br />

Villach-Land, Wolfsberg und Hermagor<br />

sowie im Bezirk Südoststeiermark<br />

sollen die Wahlkarten bereits<br />

vor Montag 9.00 Uhr und in<br />

Abwesenheit der Parteienvertreter<br />

in der Wahlkommssion geöffnet<br />

worden sein. Teilweise wurden sogar<br />

schon die Stimmkuverts geöffnet<br />

und die Stimmzettel entnommen.<br />

Das Bekanntwerden dieser<br />

Umstände hat das Innenministerium<br />

veranlasst, von sich aus Anzeige<br />

bei der Staatsanwaltschaft zu<br />

erstatten. In Summe wurden dort<br />

rund 20.000 Briefwahlstimmen abgegeben.<br />

Der im Endergebnis ausgewiesene<br />

Vorsprung Van der Bellens<br />

beträgt rund 31.000 Stimmen.<br />

Hinzu kommen zahlreiche weitere<br />

Unregelmäßigkeiten in Zusammenhang<br />

mit der Briefwahl.<br />

Ein Video-Blogger gab bekannt,<br />

dass er – obwohl er eine Wahlkarte<br />

bestellt und auch erhalten hatte<br />

– im Wahllokal eine Stimme in die<br />

Urne werfen durfte. Er hätte <strong>als</strong>o<br />

theoretisch zwei Stimmen abgeben<br />

können. Anderen Bürgern wurde<br />

hingegen von den Behörden das<br />

Wahlrecht genommen, weil man<br />

ihnen mit der Wahlkarte f<strong>als</strong>che<br />

Unterlagen zuschickte oder ihnen<br />

diese gar nicht zustellte.<br />

„Testdaten“ veröffentlicht<br />

Im Innenministerium, wo die Daten<br />

aus Ländern, Bezirken und Gemeinden<br />

zusammenlaufen, gab es<br />

vom Wahlabend an eine Pannenserie,<br />

die Ihresgleichen sucht. So ging<br />

– angeblich irrtümlich – schon am<br />

Wahlabend eine Seite online, auf<br />

der das Ergebnis der erst für Mon-


Nr. 22 Donnerstag, 2. Juni 2016<br />

g<br />

Innenpolitik 5<br />

POLITIK<br />

ANALYSIERT<br />

Foto: NFZ<br />

Herbert Kickl<br />

<strong>FPÖ</strong>-Gener<strong>als</strong>ekretär<br />

Das derzeitige Briefwahlrecht<br />

ist auch nach der Wahlrechtsänderung<br />

2011 – mit der zumindest das<br />

„taktische Wählen“ am Wahlabend<br />

ausgeschaltet wurde – für Manipulationen<br />

anfällig. Das haben nicht<br />

nur wir Freiheitlichen kritisiert,<br />

sondern auch die Grünen – ehe sie<br />

sich nach der Machtbeteiligung in<br />

Wien in Schweigen verfallen sind.<br />

Die knappe Ergebnisumkehr durch die Briefwahl bestätigt die Kritiker dieser Wahlmöglichkeit.<br />

: <strong>FPÖ</strong> prüft Wahlanfechtung<br />

der Bürger – Oberster Wahlleiter ist SPÖ-Kommunalpolitiker<br />

Foto: NFZ<br />

tag angesetzten Briefwahlauszählung<br />

vorweggenommen war. Laut<br />

Ministerium handelte es sich um<br />

„Testdaten“. Spannender Zufall<br />

dabei: Sie waren genau spiegelverkehrt<br />

zum Wahlergebnis an der<br />

Urne: 51,9 Prozent für Van der Bellen,<br />

48,1 Prozent für Norbert Hofer.<br />

Für Kopfschütteln sorgte auch<br />

das Ergebnis der Stadt Waidhofen<br />

an der Ybbs, wo der staunende<br />

Bürger eine Wahlbeteiligung<br />

von 149 Prozent präsentiert bekam.<br />

Angeblich wurde das Wahlergebnis<br />

doppelt erfasst. EDV-Kundige sind<br />

fassungslos, dass sich eine unmögliche<br />

Wahlbeteiligung ohne internen<br />

Alarm durch das Computersystem<br />

überhaupt eingeben lässt.<br />

„Fehlschätzung“ des Wahlleiters<br />

Gegenstand von Spekulationen<br />

ist auch die Gesamtzahl der Briefwahlstimmen.<br />

Für die Zweifel hatte<br />

der Leiter der Wahlabteilung im<br />

Innenministerium, Robert Stein,<br />

selbst gesorgt, indem er am Sonntagabend<br />

von insgesamt 740.000<br />

Wahlkarten – davon rund 700.000<br />

gültige – ausgegangen war. Am<br />

Wahlleiter Robert Stein sucht Erklärungen für die Wahlfehler.<br />

Montag stellte sich heraus, dass die<br />

Zahl wesentlich höher lag (766.000<br />

gültige). Experten sind sicher, dass<br />

Stein diese Zahl schon am Sonntagabend<br />

bekannt gewesen sein<br />

müsste. Seine Erklärungsversuche<br />

für die „f<strong>als</strong>che Schätzung“ sind<br />

bisher eher dürftig.<br />

In Bedrängnis geraten, leistet<br />

auch Steins politische Tätigkeit zur<br />

Wiederherstellung des Vertrauens<br />

in einen korrekten Ablauf der Wahlen<br />

keinen Dienst. Der Spitzenbeamte<br />

übte bzw. übt einflussreiche<br />

Ämter in der SPÖ-Bezirksorganisation<br />

Wien-Währing aus. Dass<br />

gerade die SPÖ es war, die – von<br />

Plakatständern bis Verteilpersonal<br />

– dem angeblich „unabhängigen“<br />

Alexander Van der Bellen<br />

im Wahlkampf mächtig unter die<br />

Arme griff, macht die Optik noch<br />

verheerender.<br />

Briefwahl: Reform überfällig<br />

Die Summe der Vorkommnisse<br />

macht deutlich, dass die Briefwahl<br />

dringend reformiert werden muss,<br />

was die Freiheitlichen seit Jahren<br />

fordern. Ob die Unregelmäßigkeiten<br />

auch die Wahl entschieden haben,<br />

wird – im Falle einer Anfechtung<br />

– der Verfassungsgerichtshof<br />

entscheiden müssen.<br />

Überfällige Korrektur<br />

Ich erinnere an den grünen Gemeinderat<br />

Martin Margulies, der<br />

dam<strong>als</strong> vor der Wien-Wahl 2010<br />

der SPÖ vorgehalten hatte, dass in<br />

den Wiener Senioren- und Pflegehäusern<br />

praktisch für alle Personen<br />

Wahlkarten bestellt worden seien,<br />

auch für Demenzkranke. Marguliers<br />

wörtlich: „Ich stelle in Zweifel,<br />

dass bei dieser Wahl mit den<br />

Briefwahlkarten alles mit rechten<br />

Dingen zugeht.“<br />

Für Margulies hagelte es keine<br />

Verschwörungsvorwürfe, so wie<br />

jetzt gegen uns Freiheitliche nach<br />

der Bundespräsidentenwahl, obwohl<br />

unsere Kritik nahezu ident<br />

ist und die bereits vom Innenministerium<br />

zugegebenen Verstöße<br />

keine „Einzelfälle“ gewesen zu<br />

sein dürften.<br />

Eine Korrektur des Gesetzes ist<br />

2013 gescheitert, weil sich SPÖ<br />

und ÖVP nicht auf ihr „Demokratiepaket“<br />

einigen konnten.<br />

Bei allen Vorzügen, die dieser<br />

Wahlmodus all jenen bietet, die<br />

nicht in ihr Wahllokal gehen können,<br />

müssen die Grundsätze des<br />

Wahlrechts auch bei der Briefwahl<br />

zu hundert Prozent gewahrt<br />

werden. Jedem aufrechten Demokraten<br />

wird das wohl ein großes<br />

Anliegen sein. Ich gehe <strong>als</strong>o davon<br />

aus, dass wir demnächst mit allen<br />

Fraktionen im Parlament entsprechende<br />

Überlegungen anstellen<br />

werden, um die aufgetretenen Problemfelder<br />

beseitigen zu können.


6 Parlament<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Norbert Nemeth<br />

Klubdirektor der <strong>FPÖ</strong><br />

HOHES<br />

HAUS<br />

Ob die Briefwahl beim zweiten<br />

Wahlgang der Bundespräsidentenwahl<br />

geschoben war oder<br />

nicht, darüber wird auch im Parlament<br />

heftig spekuliert. Tatsache<br />

ist, dass sich diese Form der Stimmabgabe<br />

immer mehr zu einem<br />

allgemeinen Ärgernis entwickelt.<br />

Ihre demokratiepolitischen Defizite<br />

– keine gesicherte Form des<br />

geheimen und persönlichen Wahlrechts<br />

bis hin zur Möglichkeit des<br />

Stimmenkaufes -– sind evident.<br />

Die Problematik liegt auch darin,<br />

dass die Zahl der Briefwahlwähler<br />

im Steigen befindlich ist. Dabei<br />

war die Briefwahl ursprünglich<br />

<strong>als</strong> Ausnahme und nicht <strong>als</strong><br />

Regel gedacht.<br />

Wahlbetrug?<br />

Man nahm die Unwägbarkeiten<br />

mit der Begründung in Kauf, dass<br />

die Anzahl der Briefwähler nur<br />

gering und daher eine Verzerrung<br />

von Wahlergebnissen nicht zu erwarten<br />

sei. Bereits bei der letzten<br />

Nationalratswahl gab es eine wesentliche<br />

Verschiebung des Ergebnisses<br />

vom Wahlsonntag auf den<br />

Montag – zufälligerweise auch zu<br />

Gunsten der Grünen. Diese hatten<br />

nach Auszählung der Urnenstimmen<br />

zusammen mit SPÖ und<br />

ÖVP keine Verfassungsmehrheit,<br />

nach Auszählung der Briefwahlstimmen<br />

aber schon. Daher wage<br />

ich eine Prognose für die nächste<br />

Wahl: Nach Auszählung der<br />

Urnenstimmen hat die <strong>FPÖ</strong> die<br />

verfassungsrechtliche Sperrminorität,<br />

nach Auszählung der Briefwahlstimmen<br />

nicht mehr.<br />

Andreas Eschbach beschreibt<br />

im seinem Roman „Ein König<br />

für Deutschland“, wie Wahlen im<br />

Wege von Wahlcomputern manipuliert<br />

werden können. Am Ende<br />

steht die Abschaffung der Demokratie.<br />

AUSSENPOLITIK<br />

Zwiespältige Beziehung<br />

Zwiespältig gestalten sich die Beziehungen Österreichs<br />

zum Kosovo. So hat der Außenpolitische<br />

Ausschuss des Nationalrats wegen der Korruption<br />

in dem Land Einspruch gegen den Beitritt Kosovos<br />

zum Übereinkommen zur Befreiung ausländischer<br />

öffentlicher Urkunden von der Beglaubigung erhoben.<br />

Unbeanstandet wurde hingegen ein Abkommen<br />

über die kulturelle Zusammenarbeit vom Kulturausschuss<br />

des Nationalrates akzeptiert.<br />

Foto: youtube.com<br />

WIRTSCHAFTSPOLITIK<br />

Tourismusrekord 2015<br />

Der heimische Tourismus trotzte<br />

im Vorjahr der lauen Konjunktur.<br />

Laut dem vom Wirtschaftsministerium<br />

vorgelegten „Tourismusreport<br />

2015“ wurde sowohl bei den<br />

Nächtigungen (135,2 Millionen)<br />

<strong>als</strong> auch bei den Ausgaben von ausländischen<br />

Touristen (38,4 Millionen<br />

Euro) ein neuer Rekord erzielt.<br />

Bessere Altersüberprüfung<br />

von „Kinderasylwerbern“<br />

<strong>FPÖ</strong> fordert die Feststellung sofort bei der Erstaufnahme<br />

Der enorme Andrang von „unbegleiteten<br />

Minderjährigen“<br />

hat bei Behörden und der <strong>FPÖ</strong><br />

Skepsis geweckt. Die <strong>FPÖ</strong> forderte<br />

die sofortige Prüfung der<br />

Altersangaben durch Amtsarzt.<br />

Unbegleitete minderjährige<br />

Asylwerber genießen eine bevorzugte<br />

Behandlung, das wissen auch<br />

die Migranten. 2015 mussten rund<br />

1.750 sogenannte Altersgutachten<br />

erstellt werden – Ergebnis: Rund<br />

die Hälfte aller angeblich minderjährigen<br />

Asylwerber waren zweifelsfrei<br />

volljährig. „Für den bürokratischen<br />

Aufwand und das<br />

Altersgutachten muss der Steuerzahler<br />

aufkommen – das kann es<br />

nicht sein“, erklärte <strong>FPÖ</strong>-Gener<strong>als</strong>ekretär<br />

Herbert Kickl. Bei berechtigtem<br />

Zweifel am angegebenen<br />

Foto:<br />

Bestimmte Ausländer haben<br />

nach geltendem Recht bereits nach<br />

sechs Jahren die Möglichkeit, die<br />

österreichische Staatsbürgerschaft<br />

Wirklich alles nur „minderjährige Schutzbedürftige“?<br />

Alter müsse bereits bei der Erstaufnahme<br />

der Amtsarzt eine Entscheidung<br />

treffen können. Bestreite der<br />

Asylwerber das Ergebnis, müsse<br />

er die Kosten für weitere Unter-<br />

suchungen selbst tragen, forderte<br />

Kickl: „Generell müsse gelten:<br />

Wer in Österreich Asyl will und<br />

mit einer Alterslüge startet, hat jedes<br />

Recht auf Asyl verwirkt.“<br />

Staatsbürgerschaft erst nach 10 Jahren<br />

zu erwerben. Voraussetzung dafür<br />

ist, dass sie ihren Lebensunterhalt<br />

selbst bestreiten können, unbescholten<br />

sind und über ein dauerhaftes<br />

Aufenthaltsrecht in Österreich<br />

verfügen. Unter anderem gilt<br />

das für anerkannte Flüchtlinge und<br />

in Österreich geborene Kinder von<br />

Ausländern.<br />

Die <strong>FPÖ</strong> will das jetzt ändern<br />

und hat in diesem Sinne im Innenausschuss<br />

des Nationalrats eine Novellierung<br />

des Staatsbürgerschaftsgesetzes<br />

beantragt. Dem Antrag<br />

entsprechend soll künftig sowohl<br />

für diese beiden Personengruppen,<br />

<strong>als</strong> auch für Ausländer, die außerordentliche<br />

Leistungen auf wissenschaftlichem,<br />

wirtschaftlichem,<br />

künstlerischem oder sportlichem<br />

Gebiet im Interesse Österreichs<br />

erbracht haben, sowie für Staatsbürger<br />

von EWR-Staaten (Lichtenstein,<br />

Island und Norwegen) allgemein<br />

eine Zehn-Jahres-Frist gelten.<br />

„Die Bevorzugung von Asylwerbern<br />

birgt den Keim für organisierten<br />

Missbrauch in sich“,<br />

argumentierte <strong>FPÖ</strong>-Klubobmann<br />

HC Strache für den Antrag und<br />

wies in dem Zusammenhang auf<br />

dementsprechende Aussagen von<br />

ÖVP-Klubobmann Reinhold Lopatka<br />

hin.<br />

Foto: reporter.co.at


Nr. 22 Donnerstag, 2. Juni 2016<br />

g<br />

Parlament 7<br />

Fiskalrat warnt: „Erheblich verfehlte Ziele!“<br />

Strukturelles Defizit wird „erheblich verfehlt“ – Kanzler Kerns Vorschläge sind „nicht sinnvoll“<br />

D<br />

en Jubel um den x-ten „Neustart“ der Koalition, jetzt mit dem<br />

neuen SPÖ-Kanzler Christian Kern, stört der Fiskalrat, vorm<strong>als</strong><br />

„Staatsschuldenausschuss“. Wegen zu geringer Einnahmen und unterschätzten<br />

Asylkosten werde das erlaubte Defizit klar verfehlt.<br />

Der Staat erzielte im Vorjahr ein<br />

strukturelles Nulldefizit, das heißt:<br />

Ohne Folgekosten der Konjunkturschwankungen<br />

bilanzierte die öffentliche<br />

Hand ausgeglichen. Das<br />

verdankte sie vor allem unerwartet<br />

starken Vorzieheffekten der Steuerreform<br />

in Höhe von rund einer<br />

Milliarde Euro, zeigte der Chef des<br />

Fisklarats, Bernhard Felderer, vergangenen<br />

Freitag auf. Sofort warnte<br />

er die rot-schwarze Koalition,<br />

dass ab heuer die Defizite, auch das<br />

von Brüssel limitierte „strukturelle<br />

Defizit“, eine „erhebliche Abweichung“<br />

aufweisen werden: „Eineinhalb<br />

Prozent der Wirtschaftsleistung<br />

ist deutlich mehr, <strong>als</strong> Brüssel<br />

toleriert.“ Zudem sei die Prognose<br />

des Finanzministeriums „schöngerechnet“.<br />

Vor allem bezweifelt<br />

der Fiskalrat den erwarteten Erfolg<br />

bei der Betrugsbekämpfung,<br />

wie etwa durch die „Registrierkassenpflicht“,<br />

mit der SPÖ und ÖVP<br />

jährlich zwei Milliarden Euro zur<br />

Gegenfinanzierung der Steuerreform<br />

auftreiben will.<br />

Hemmschuh Mindestsicherung<br />

Zwar rechnet Brüssel die Kosten<br />

der Masseneinwanderung, rund<br />

zwei Milliarden Euro, <strong>als</strong> „außergewöhnliche<br />

Belastung“ an – solange<br />

sie nur „vorübergehend“ anfallen.<br />

Aber der Fiskalrat bezweifelt, dass<br />

die „Integrationsbemühungen“ der<br />

Koalition ausreichen werden, solange<br />

die vergleichsweise hohe<br />

Mindestsicherung kaum ein Anreiz<br />

sei, einen geringer bezahlten Job<br />

anzunehmen.<br />

Alibi-Schattenboxen<br />

mit den Sozialpartnern<br />

Vor dem „Neustart“ sucht die<br />

Koalition jetzt nach Schuldigen,<br />

denen sie die Verantwortung für<br />

den bisherigen Stillstand umhängen<br />

will. Als solche hatte ÖVP-Vizekanzler<br />

Reinhold Mitterlehner<br />

(Bild) vergangenen Freitag die Sozialpartner<br />

ausgemacht. Über ein<br />

„Kurier“-Interview empfahl er ihnen<br />

„eine Umorientierung auf das,<br />

was Österreich braucht, und nicht,<br />

was die jeweilige Gruppe gerade<br />

braucht“. Beide Seiten werden in<br />

Zukunft „Dinge akzeptieren müssen,<br />

die ihnen bisher wenig Freude<br />

gemacht hätten“, kündigte der<br />

ÖVP-Chef an.<br />

Nach dem roten Arbeiterkammer-Chef<br />

Rudolf Kaske wies auch<br />

der schwarze Präsident der Wirtschaftskammer,<br />

Christoph Leitl,<br />

prompt Mitterlehners Anwürfe zurück:<br />

„Gerade von der Regierungsstelle,<br />

die in letzter Zeit nicht durch<br />

erregende Performance aufgefallen<br />

ist, brauchen wir uns das nicht sagen<br />

lassen.“ Nicht die Sozialpartner,<br />

sondern die Koalition sei für<br />

den Stillstand verantwortlich.<br />

Mitterlehner sucht Sündenbock.<br />

Am Montag ruderte der hilflose<br />

Vizekanzler dann schon zurück.<br />

Aber in der Empörung der Sozialpartner<br />

erblickte er zumindest eine<br />

„Bestätigung, dass die Vorwürfe in<br />

der Sache nicht f<strong>als</strong>ch“ seien. Er<br />

habe „Sachkritik“ geübt und sei<br />

auch bereit, auf eine „inhaltliche<br />

Auseinandersetzung“ einzusteigen,<br />

versuchte sich Mitterlehner aus der<br />

Bredouille herauszuwinden. Er gestand<br />

immerhin ein, dass auch die<br />

Regierung „im internationalen Vergleich<br />

Potential nach oben“ bei der<br />

Erfüllung ihrer Aufgaben hätte.<br />

Weshalb die Koalition dieses „Potential“<br />

bisher nicht genützt habe,<br />

ließ er allerdings unerwähnt.<br />

Foto: NFZ<br />

Bernhard Felderer bremst den Budgetoptimismus der Koalition.<br />

Kritik an den „New-Deal“-Plänen<br />

des neuen SPÖ-Kanzlers Kern,<br />

der Investoren mit staatlichen Förderungen<br />

anlocken will, übte Felderer<br />

auch. Er erinnert an die „völlige<br />

Erodierung“ des Stiftungsrechts<br />

durch die jüngste „Steuerreform“:<br />

<strong>FPÖ</strong>-ABGEORDNETE DECKEN AUF<br />

SPÖ-Minister Gerald<br />

Klug auf Reisen<br />

Im Bundesministerium für<br />

Landesverteidigung und Sport<br />

scheint man gern gereist zu sein.<br />

Wie eine Anfrage des freiheitlichen<br />

Rechnungshofsprechers<br />

Wolfgang Zanger zu Tage förderte,<br />

gab Ex-Ressortchef Gerald<br />

Klug 2014 und 2015 für<br />

Dienstreisen insgesamt fast 10,5<br />

Millionen Euro aus. Konkret<br />

schlugen 2014 die Auslandsreisen<br />

mit 4,65 Millionen Euro zu<br />

Buche, Inlandsreisen mit 1,14<br />

Millionen. 2015 wurden 3,72<br />

Millionen Euro für Auslandreisen<br />

und 910.000 Euro für Inlandsreisen<br />

ausgegeben. Allein<br />

der Gesamtaufwand für Flugkosten<br />

betrug 2014 rund 645.000<br />

Euro, 2015 rund 721.000 Euro.<br />

Auf Auslandsreisen ließ sich<br />

Klug – im Durchschnitt – auch<br />

noch von zwei Mitarbeitern seines<br />

Kabinetts sowie vereinzelt<br />

von bis zu drei Bediensteten des<br />

Ressorts und in drei Fällen sogar<br />

von bis zu acht Medienvertretern<br />

begleiten.<br />

„War es schlau, eine Steuerreform<br />

zu machen, die genau die schlechter<br />

stellt, die investieren sollen?“<br />

Dass diese jetzt wegen Kerns<br />

„Investionszuckerln“ zurückkommen<br />

werden, bezweifelte Felderer<br />

energisch.<br />

Rückstau bei den<br />

Abschiebungen<br />

Bis Ende 2019 will die Regierung<br />

50.000 abgelehnte Asylwerber<br />

abschieben. Von Jänner<br />

bis März 2016 wurden aber erst<br />

2.780 Migranten außer Landes<br />

gebracht. Das ergab eine Anfragebeantwortung<br />

an die freiheitliche<br />

Abgeordnete Dagmar Belakowitsch-Jenewein.<br />

Freiwillig<br />

haben insgesamt 1.895 Migranten<br />

das Land verlassen, die<br />

meisten aus dem Irak, dem Iran,<br />

Afghanistan und dem Kosovo.<br />

Wer freiwillig rückkehrt, wird<br />

mit einer „Rückkehrhilfe“, einer<br />

„Reintegrationshilfe“ belohnt,<br />

wie der ÖVP-Innenminister das<br />

nennt. Zahlen dürfen das die Österreicher.<br />

Die bisherigen Ausgaben<br />

2016 konnte der ÖVP-Innenminister<br />

aber nicht nennen.<br />

Foto: reporter.co.at<br />

Foto: NFZ


8 Außenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Harald Vilimsky<br />

Merkel wählen,<br />

dann zahlen<br />

„Der Islam wird Europas<br />

Gesellschaft aufsprengen!“<br />

Nach den Terroranschlägen am<br />

13. November 2015 in Paris hatte<br />

der aus Algerien stammende<br />

Schriftsteller Boualem Sansal gewarnt,<br />

dass der Islamismus nach<br />

der Weltherrschaft strebe: „Der<br />

Islam ist ein furchteinflößendes<br />

Gesetz geworden, das nichts <strong>als</strong><br />

Verbote ausspricht, den Zweifel<br />

verbannt und dessen Eiferer mehr<br />

und mehr gewalttätig sind.“<br />

Jetzt hat er diese Warnung in<br />

seinem neuen Roman „2084. Das<br />

Ende der Welt“ noch einmal erneuert.<br />

„Die Attentate im Januar haben<br />

die Menschen nicht wachgerüttelt“,<br />

wunderte sich der Schriftsteller gegenüber<br />

der „Welt am Sonntag“<br />

über die Toleranz Europas gegenüber<br />

dem Islamismus. Weil die Islamisten<br />

Europa nicht militärisch<br />

besiegen könnten, wollten sie die<br />

Gesellschaft spalten. „Wenn ihnen<br />

das gelingt, fällt diese ganz von<br />

allein in sich zusammen“, warnt<br />

Sansal. Er verwies dazu auf die<br />

Entwicklung in seiner Heimat Algerien.<br />

Nach der Unabhängigkeit<br />

FÜR ÖSTERREICH IM EU-PARLAMENT<br />

Nächstes Kapitel der griechischen<br />

Tragödie – die in Wahrheit<br />

auch eine Tragödie der EU, des<br />

Euro und vor allem eine für uns<br />

Steuerzahler ist: Ende Mai hat<br />

sich die Euro-Gruppe darauf geeinigt,<br />

einmal mehr 10,3 Milliarden<br />

Euro nach Athen zu schicken.<br />

Die EU-Politik versucht zu<br />

verbergen, was jedem vernünftigen<br />

Menschen schon lange klar<br />

ist: Griechenland ist bankrott;<br />

die Schulden des Landes muss<br />

man abschreiben. Sie werden<br />

Ende des Jahres mehr <strong>als</strong> 180<br />

Prozent des BIP betragen – nach<br />

Foto: Librairie Maruani<br />

EU-Regeln wären 60 Prozent erlaubt.<br />

Das sind deutlich mehr <strong>als</strong><br />

300 Milliarden Euro.<br />

Das sieht auch der Internationale<br />

Währungsfonds (IWF)<br />

so, der das vor der Euro-Gruppen-Entscheidung<br />

auch aufzeigte.<br />

Dass der IWF noch einmal „überzeugt“<br />

werden konnte, hat mit<br />

politischen Tricks zu tun, die auf<br />

EU-Ebene gang und gebe sind.<br />

Die „Financial Times“ berichtet,<br />

dass man erst die deutsche<br />

Bundestagswahl 2017 abwarten<br />

wolle, ehe man konkrete Beschlüsse<br />

zu „Schuldenerleichterungen“<br />

für Griechenland fasst.<br />

Im Klartext: Zuerst wird gewählt,<br />

dann wird zugegeben, dass die<br />

Milliarden nun doch weg sind.<br />

Jene Milliarden übrigens, die<br />

zunächst von Banken <strong>als</strong> Kredite<br />

vergeben und die dann völlig<br />

verantwortungslos im Zuge der<br />

diversen Rettungspakete „vergemeinschaftet“<br />

wurden. Die Banken<br />

sind fein heraus, der Steuerzahler<br />

darf blechen. Aber vorher<br />

soll er noch Merkel wählen.<br />

habe es 150 Kinos und 250 Buchläden<br />

gegeben. Heute gebe es kein<br />

einziges Kino mehr und vielleicht<br />

vier, fünf Buchläden in Algier –<br />

aber die Zahl der Moscheen habe<br />

sich vertausendfacht.<br />

Wegen des Ansturms hunderttausender<br />

islamischer Flüchtlinge<br />

nach Europa sieht der Algerier<br />

diese Entwicklung auch für Europa<br />

kommen: „Deutschland war<br />

komplett naiv. Und langfristig ist<br />

Deutschland das Land, das am<br />

meisten bedroht ist.“<br />

Islam-Warner Boualem Sansal.<br />

Foto: EU<br />

Griechenland brauc<br />

2018 einen Schulde<br />

Hoher Steuerfreibetrag erlöst mehr <strong>als</strong> die Hälfte<br />

Deutschlands Finanzminister Wolfgang Schäuble will das Märchen von der<br />

erhalten, damit die große Koalition in Berlin „unbeschadet“ in die Bundestag<br />

Stundenlang stritten die EU-Finanzminister vergangene Woche über<br />

die Freigabe des 18-Milliarden-Euro-Kredits. Wegen der deutschen<br />

Bundestagswahlen im kommenden Jahr wurde eine Entscheidung<br />

über „substanzielle Erleichtungen“ für Griechenland – <strong>als</strong>o einen<br />

Schuldenschnitt in dreistelliger Milliardenhöhe – auf 2018 verschoben.<br />

„Wir warten jetzt einmal bis<br />

2018 ab und werden dann entscheiden<br />

was zu tun ist“, erklärte<br />

Deutschlands Finanzminister<br />

Wolfgang Schäuble (CDU) nach<br />

der Marathonsitzung am Montag<br />

vergangener Woche. In dieser war<br />

es ihm gelungen, den Internationalen<br />

Währungsfonds (IWF) noch<br />

einmal ins Rettungsboot der EU zu<br />

holen und die Entscheidung über<br />

„Erleichterungen“ bei der Kreditrückzahlung<br />

für die Griechen hinauszuzögern.<br />

Das war ihm vor allem<br />

deshalb wichtig, weil er vor der<br />

deutschen Parlamentswahl 2017<br />

keine neuerlichen Debatten über<br />

das Griechenland-Rettungspaket<br />

haben wollte.<br />

Schäubles Wählertäuschung<br />

Denn der IWF hatte Schäuble &<br />

Co. in einer Studie vorgerechnet,<br />

dass Athen einen „tiefen Schuldenschnitt<br />

mit substanziellen Erleichterungen“<br />

dringend braucht, um<br />

nicht Pleite zu gehen. Die Gründe<br />

dafür sind altbekannt: Das Reformtempo<br />

der griechischen Regierung<br />

läuft zu schleppend, weil die<br />

Regierung nicht in der Lage ist, politische<br />

Unterstützung für die Reformen<br />

bei Steuern, Finanz-Sektor,<br />

Arbeitsmarkt, Produkt- und Dienstleistungsmärkten<br />

zu mobilisieren.<br />

Die Privatisierungspläne sind de<br />

facto geplatzt. Statt der von Brüssel<br />

erhofften 50 Milliarden Euro rechnet<br />

der IWF lediglich mit Einnahmen<br />

von fünf Milliarden Euro bis<br />

Griechenlands Finanzminister Eucleidi<br />

EU-Kommissar Pierre Moscovici (links


Nr. 22 Donnerstag, 2. Juni 2016<br />

g<br />

ht spätestens<br />

nnachlass<br />

aller griechischen Haushalte von Steuerzahlung<br />

Griechenland-Rettung ohne Schuldennachlass noch zwei Jahre aufrecht<br />

swahl 2017 gehen kann.<br />

2030. Die schwächelnden Banken<br />

hängen wie ein Damokles-Schwert<br />

über dem Land, obwohl die Euro-Länder<br />

bereits 5,4 Milliarden<br />

Euro in die Bankenrettung gesteckt<br />

haben. Der IWF rechnet mit einem<br />

nötigen Nachschlag von noch einmal<br />

der gleichen Summe.<br />

Staatsschulden-Explosion<br />

Und zu guter letzt werde die<br />

Staatsschuld zwar im Jahr 2030<br />

aufgrund der „billigen“ 243-Milliarden-Euro-Kredite<br />

auf 160 Prozent<br />

des Bruttoinlandsprodukts<br />

sinken, dann aber wegen des Auss<br />

Tsakalotos (Mitte) holte sich bei<br />

) die Freigabe für 18 Milliarden Euro.<br />

Foto: EU<br />

laufen dieser Kreditfinanzierung<br />

auf 250 Prozent bis zum Jahr 2060<br />

emporschnellen.<br />

Halb Griechenland steuerbefreit<br />

Jetzt lüftete die griechische Wirtschaftszeitung<br />

„Kathimerini“ das<br />

jüngste „Steuergeheimnis“ des<br />

Landes. Der Fiskus kann nur noch<br />

45 Prozent des anfallenden Steuervolumens<br />

eintreiben. Die Griechen<br />

schulden dem Staat bereits 87 Milliarden<br />

Euro an Steuervorschreibungen.<br />

Der Betrag entspricht rund<br />

der Hälfte der jährlichen Wirtschaftsleistung,<br />

während er in den<br />

anderen EU-Ländern zwischen<br />

null und drei Prozent liegt. Rund<br />

28 Prozent der griechischen Staatsschulden<br />

könnten mit der Fehlsumme<br />

zurückgezahlt werden.<br />

Daran entzündete sich auch die<br />

Kritik des Münchener Ökonomen<br />

und neuen Präsidenten des Ifo-Instituts,<br />

Clemens Fuest. Denn in<br />

Griechenland seien bereits mehr<br />

<strong>als</strong> die Hälfte aller Haushalte von<br />

der Steuerpflicht ausgenommen, so<br />

viele wie in keinem anderen Land<br />

der Eurozone. „Daher ist es ist sehr<br />

fragwürdig, von den Steuerzahlern<br />

anderer Länder in Europa noch<br />

einmal höhere Beiträge zur Sanierung<br />

Griechenlands zu verlangen“,<br />

warnte der Münchener Ökonom<br />

die EU-Finanzminister.<br />

KURZ UND BÜNDIG<br />

Außenpolitik 9<br />

Türkei macht Druck auf EU<br />

Nach der Ablehnung der Visafreiheit für<br />

Staatsbürger der Türkei durch das Europaparlament<br />

hat der türkische Außenminister<br />

Mevlüt Cavusoglu den Druck auf Brüssel<br />

erhöht. Einer Gruppe von Journalisten in<br />

Antalya erklärte er, dass die Türkei notfalls<br />

„verwaltungstechnische Maßnahmen“ ergreifen<br />

werde, um das mit Brüssel ausgehandelte<br />

Abkommen zur Rücknahme von<br />

Flüchtlingen auszusetzen, sollte die EU die<br />

Visafreiheit nicht noch vor dem Sommer beschließen.<br />

„Das ist keine Drohung, sondern<br />

das, was von einem Abkommen erwartet wird“, erklärte Cavusoglu unter<br />

Verweis auf die mehr <strong>als</strong> eine Million syrischer Flüchtlinge im Land.<br />

Mehr Schlepper unterwegs<br />

Foto: EU<br />

Drei Monate nach der Schließung der Balkanroute<br />

für Flüchtlinge hat die Zahl der an<br />

der österreichisch-bayrischen Grenze (Bild)<br />

aufgegriffenen Schlepper nach Angaben der<br />

deutschen Bundespolizei wieder zugenommen.<br />

Demnach wurden im April bereits wieder<br />

850 illegal eingereiste Flüchtlinge aufgegriffen,<br />

während es etwa im Jänner gerade 90<br />

gewesen sind. Auch die Zahl der festgenommenen<br />

Schlepper habe sich nach Auskunft<br />

der deutschen Behörde erhöht: Wurden von<br />

Jänner bis März dieses Jahres jeweils nur 50 Menschenschmuggler festgenommen,<br />

waren es im April rund 80 Schlepper.<br />

Grossbritannien im Bann<br />

der „Brexit“-Abstimmung<br />

Foto: NFZ<br />

Am 23. Juni stimmen die Briten<br />

über den Verbleib Großbritanniens<br />

in der EU ab. Zu den Themen, die<br />

von den Befürwortern eines Austritts<br />

vorgebracht werden, gehört<br />

auch die Zuwanderung. Der konservative<br />

Premierminister David<br />

Cameron hatte 2010 zugesagt, die<br />

Zahl der Einwanderer auf weniger<br />

<strong>als</strong> 100.000 pro Jahr zu begrenzen.<br />

Es blieb aber nur beim Versprechen.<br />

Denn seither kamen immer<br />

mehr Menschen ins Land, vor allem<br />

aus Osteuropa. So wanderten<br />

alleine im vergangenen Jahr<br />

333.000 mehr Personen nach Großbritannien<br />

ein, <strong>als</strong> wegzogen. Das<br />

waren nur 3.000 weniger, <strong>als</strong> im<br />

bisherigen Rekord-Zuwanderungsjahr<br />

2014. Und das obwohl Cameron<br />

auf dem EU-Gipfel im Februar<br />

drastische Einschränkungen bei<br />

Sozialleistungen für EU-Bürger<br />

durchgesetzt hatte.<br />

Die Arbeitsmarktöffnung beurteilen<br />

selbst liberale Briten <strong>als</strong> Kardinalfehler<br />

der EU-Bürokratie: Es<br />

sei f<strong>als</strong>ch gewesen, einen Kontinent<br />

mit hohen Einkommens- und<br />

Mentalitätsunterschieden praktisch<br />

auf einen Schlag die Personenfreizügigkeit<br />

zu öffnen – eine unausgegorene<br />

Idee der Brüsseler Technokraten,<br />

ohne Rückkoppelung an die<br />

Bedürfnisse der Mitgliedstaaten.<br />

Dieses Beispiel ist für die Austrittsbefürworter<br />

geradezu exemplarisch<br />

für die fortschreitende<br />

Aushöhlung der Demokratie durch<br />

Brüssel – und Wasser auf die Mühen<br />

ihrer Kampagne des „Los von<br />

Brüssel!“<br />

Auslander <strong>als</strong> „Brexit“-Thema.<br />

Foto: NFZ


10 Leserbriefe<br />

Neue Freie Zeitung<br />

TERMINE<br />

JUNI<br />

4<br />

JUNI<br />

8<br />

Bürgerstand in<br />

Simmering<br />

Die Simmeringer Freiheitlichen<br />

laden am Samstag, dem 4. Juni<br />

2016, von 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr<br />

zum Besuch ihres Bürgerstands<br />

beim Einkaufszentrum Simmering<br />

(Simmeringer Hauptstraße 96a,<br />

1100 Wien).<br />

Stammtisch der<br />

<strong>FPÖ</strong> Ottakring<br />

Die <strong>FPÖ</strong> Ottakring lädt am Mittwoch,<br />

dem 8. Juni 2016, zu ihrem<br />

Stammtisch in der „Ottakringer<br />

Stub‘n“ (Ottakringer Straße 152,<br />

1160 Wien) mit dem <strong>FPÖ</strong>-Finanzsprecher<br />

im Nationalrat, dem Abgeordneten<br />

Hubert Fuchs, ein. Beginn:<br />

19.00 Uhr.<br />

JUNI<br />

8<br />

Stammtisch der<br />

<strong>FPÖ</strong> Hern<strong>als</strong><br />

Die <strong>FPÖ</strong>-Bezirksgruppe Hern<strong>als</strong><br />

lädt am Mittwoch, dem 8. Juni<br />

2016, zu einer Wahlnachlese zur<br />

Bundespräsidentenwahl ins Extrastüberl<br />

der Pizzeria „Caorle“ (Güpferlingstraße<br />

7, 1170 Wien). Als<br />

Referentin hat die Landtagsabgeordnete<br />

Ulrike Nittmann zugesagt.<br />

Beginn: 19.30 Uhr.<br />

JUNI<br />

9<br />

<strong>FPÖ</strong>-Bürgerstand<br />

am Leberberg<br />

Die Simmeringer Freiheitlichen<br />

laden am Donnerstag, dem 9. Juni<br />

2016, in der Zeit von 16.00 Uhr bis<br />

18.00 Uhr zu ihrem Bürgerstand<br />

beim „Merkur“ am Leberberg<br />

(Etrichstraße 34, 1110 Wien).<br />

JUNI<br />

11<br />

Senioren-Ausflug<br />

Schloss Ottenstein<br />

Die Freiheitlichen Senioren Brigittenau<br />

laden am Samstag, dem<br />

11. Juni 2016, zu einer Autobusfahrt<br />

nach Schloß Ottenstein im<br />

Waldviertel ein. Abfahrt vom Brigittaplatz,<br />

1200 Wien, um 09.00<br />

Uhr. Der Preis für diesen Ausflug<br />

beträgt 25 Euro pro Person und inkludiert<br />

Autobusfahrt und Eintritt.<br />

Anmeldungen bis 4. Juni 2016 bei<br />

Bezirksrätin Karin Lenz, Telefon:<br />

0676/9782621 oder per E-Mail:<br />

lenz.karin@yahoo.com.<br />

LESER AM WORT<br />

Brennpunkt Arbeit<br />

Den jüngsten Vorstoß von Bundeskanzler<br />

Kern, Asylanten früher<br />

auf den Arbeitsmarkt zu lassen,<br />

sollte sich die Regierung auch<br />

noch einmal überlegen. Das wird<br />

die Arbeitslosigkeit nicht senken,<br />

sondern weiter erhöhen. Mit so einer<br />

Aktion wird dem Lohndumping<br />

auch endgültig Tür und Tor geöffnet.<br />

Menschlichkeit ist ja gut und<br />

schön. Grenzenlose Menschlichkeit<br />

hingegen ist eindeutig ein f<strong>als</strong>cher<br />

Ratgeber. Neben den Fragen, wieviel<br />

Einwanderung man sich leisten<br />

kann und wie viel kulturelle<br />

Veränderung für das Land zumutbar<br />

ist, gilt es auch jene wesentliche<br />

Frage zu beantworten, wie viel<br />

Zuwanderung der Arbeitsmarkt<br />

überhaupt verträgt.<br />

Christian Stafflinger, Linz<br />

Wo ist der Aufschrei?<br />

In Israel hat sich jetzt Meldungen<br />

zufolge eine rechtsradikale<br />

Ultra-Nationalisten-Partei an der<br />

Regierung beteiligt. Wo bitte ist<br />

da der Aufschrei unserer Grünen<br />

und Alexander Van der Bellens?<br />

Oder zählt die politische Korrektheit<br />

nur dann etwas, wenn man sie<br />

zu seinem Vorteil ausnutzen kann?<br />

Ich vermisse auch den Aufschrei<br />

der selbsternannten Sittenwächter<br />

aus Deutschland und anderen Ländern,<br />

die doch so viel Angst vor einen<br />

„Rechtsruck“ haben.<br />

Stephan Pestitschek, Strasshof<br />

Rot-schwarzes Märchen<br />

Jetzt wird uns suggeriert, dass<br />

hauptsächlich die wirtschaftlichen<br />

Verlierer in Österreich freiheitlich<br />

wählen und nur mit der Umverteilung<br />

von den Fleißigen zu den<br />

Handaufhaltern könnten freiheitliche<br />

Wahlsiege verhindert werden.<br />

Wer solchen Märchen noch glaubt,<br />

ist selbst Schuld. Wer hat unzählige<br />

Polizeiposten zugesperrt, das<br />

Bundesheer demoliert, die unkontrollierte<br />

Völkerwanderung herbeigeführt?<br />

Unsere Regierung, die<br />

jetzt noch immer träumt, mit der<br />

Reichensteuer ihre unverantwortlichen<br />

Aktionen und Unterlassungen<br />

ausbügeln zu können, anstatt reale<br />

Schadensbegrenzung zu betreiben.<br />

Karl Blumauer, Krieglach<br />

Die Wahl der Qual<br />

Vereinzelt kann man lesen, dass<br />

sich die Wähler von Alexander Van<br />

der Bellen geprellt fühlen und dass<br />

ihre Gesichter immer länger wer-<br />

den. Was haben sie denn erwartet?<br />

Dass plumpe Unwahrheiten zur<br />

Wahrheit werden? Leider haben<br />

sich zu viele überreden lassen, das<br />

bisherige System zu erhalten. Die<br />

aufkeimende Hoffnung für mehr<br />

Demokratie durch den <strong>FPÖ</strong>-Kandidaten<br />

Norbert Hofer blieb auf<br />

der Strecke. Schade. Man muss<br />

kein Hellseher sein, um zu ahnen,<br />

dass die nächsten sechs Jahre mit<br />

einem Bundespräsidenten Van der<br />

Bellen quälend lang und teuer sein<br />

werden.<br />

Dagmar Leitner, Lieboch<br />

Schurkenstaat<br />

Da der Leiter der angeblich<br />

„weisungsfreien“ Wahlbehörde zufälligerweise<br />

ein Wiener SP-Funktionär<br />

ist, fällt es nun leichter, der<br />

Grünen-Klubobfrau Eva Glawischnig<br />

zuzustimmen, <strong>als</strong> sie unlängst<br />

im Nationalrat sagte, dass<br />

Österreich ein Schurkenstaat ist!<br />

Stefan Scharl, Klosterneuburg<br />

Ich bestelle die Wochenzeitung „Neue Freie Zeitung“ zum (zutreffendes bitte ankreuzen):<br />

Halbjahrespreis € 15,-<br />

Auslandsjahresbezug € 73,-<br />

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Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a, 1080 Wien<br />

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Foto:NFZ


Nr. 22 Donnerstag, 2. Juni 2016<br />

g<br />

Wien 11<br />

WIEN<br />

600.000 Euro Gehalt für<br />

57 gebaute Wohnungen<br />

<strong>FPÖ</strong> deckt nächsten SPÖ-Gehaltsskandal im sozialen Wohnbau auf<br />

Ingrid Schubert ist eine vielbeschäftigte<br />

Frau. Sie sitzt nicht<br />

nur für die SPÖ im Wiener Gemeinderat,<br />

sondern ist auch Geschäftsführerin<br />

der Wohnbaugenossenschaft<br />

„Siedlungsunion“ sowie<br />

deren Tochterfirma „PLABAS<br />

Plan- und Bauservice GmbH“.<br />

Frau Schubert erhält damit zusätzlich<br />

zu ihren Bezügen <strong>als</strong><br />

Wiener Gemeinderätin auch noch<br />

200.000 Euro jährlich von der<br />

Wohnbaugenossenschaft „Siedlungsunion“<br />

sowie einen weiteres<br />

Gehalt <strong>als</strong> Geschäftsführerin der<br />

Tochterfirma dieser Wohnbaugenossenschaft.<br />

Teuer bezahlte Gemeinützigkeit<br />

„Was hier unter dem Deckmantel<br />

vermeintlicher ,Gemeinnützigkeit‘<br />

passiert, ist ein Hohn gegenüber<br />

allen Wienern. Ich fordere<br />

Ingrid Schubert auf, sämtliche Einkünfte<br />

und etwaige geldwertige<br />

Was muss in Wien noch alles passieren?<br />

<strong>FPÖ</strong>-Klubobmann Dominik<br />

Nepp kritisierte vergangene Woche<br />

in seiner Rede vor dem Wiener<br />

Landtag die rot-grüne Stadtregierung,<br />

die vor dem Kriminalitätsproblem<br />

der Bundeshauptstadt immer<br />

noch die Augen verschließe.<br />

„Was muss in Wien noch alles<br />

passieren, damit Ihnen endlich<br />

die Schuppen von den Augen fallen<br />

und Sie erkennen, dass wir ein<br />

massives Sicherheitsproblem haben“,<br />

empörte sich Nepp. Zwar solle<br />

zukünftig die Polizeipräsenz an<br />

den sogenannten „Hotspots“, wie<br />

etwa beim Wiener Praterstern, verstärkt<br />

werden, jedoch vergesse man<br />

dabei immer wieder, dass es auch<br />

entlang der U6-Linie fast täglich<br />

Gudenus fordert endlich Transparenz im sozialen Wohnbau.<br />

Leistungen aus diesem Vertrag offenzulegen“,<br />

mahnte <strong>FPÖ</strong>-Vizebürgermeister<br />

Johann Gudenus<br />

und forderte politische Konsequenzen<br />

für die SPÖ-Multifunktionärin<br />

ein. Denn ihrem fürstlichen Gehalt<br />

stünden gerade einmal 57 fertiggestellte<br />

Wohnungen in den Jahren<br />

2012 bis 2014 gegenüber, was Gudenus<br />

<strong>als</strong> „eindrucksvollen Beleg<br />

der Fehlbesetzungen dieses Posten<br />

mit Schubert“ wertete.<br />

zu Gewalteskalationen komme.<br />

„Wie wollen Sie hier präventiv vorgehen,<br />

wenn es einfach zu wenige<br />

Polizisten gibt?“, fragte Nepp die<br />

Stadtregierung und brachte erneut<br />

die Vorschläge der Freiheitlichen<br />

für eine berittene Polizei und eine<br />

eigene U-Bahn-Polizei ein.<br />

Laut dem <strong>FPÖ</strong>-Klubobmann benötige<br />

Wien auch endlich einen gültigen<br />

und umsetzbaren Sicherheitspakt.<br />

Zuletzt gab er den rot-grünen<br />

Regierungspolitikern noch einen<br />

Rat mit auf den Weg: „Gehen Sie<br />

einmal raus auf die Straße, in die<br />

echte Welt. Verlassen Sie Ihr ,Bobostan‘<br />

und sprechen Sie mit den<br />

Menschen über die Angst, die sie<br />

im Alltag begleitet!“<br />

Die Wohnbaugenossenschaften<br />

müssten aus dem Würgegriff der<br />

Sozialdemokratie befreit werden,<br />

damit leistbares Wohnen in der<br />

Bundeshauptstadt möglich werde,<br />

betonte Gudenus. Weil der Revisionsverband<br />

diese Missstände bisher<br />

akzeptiert hätte, habe er sich<br />

erneut <strong>als</strong> zahnloses Instrumentarium<br />

erweisen, sagte Gudenus und<br />

forderte eine Überprüfung dieses<br />

Falles durch den Rechnungshof.<br />

Entlang der Linie U6 kommt es<br />

fast täglich zu Gewaltexzessen.<br />

Foto: NFZ<br />

Foto: NFZ<br />

WIENER SPAZIERGÄNGE<br />

von Hannes Wolff<br />

Als Bub hab ich gern im Arenbergpark<br />

im Sandkasten gespielt.<br />

Leider aber ist dort alle zwei drei<br />

Tage ein etwas älterer Knabe erschienen,<br />

der jedesmal ein bisserl<br />

Sand in seinem Küberl mit<br />

Wasser angerührt und dann die<br />

Mischung auf eines der anderen<br />

Kinder geschmissen hat.<br />

Dreckschleuderer<br />

Und dann hat er gerufen:<br />

Schaut‘s euch den Schmutzfink<br />

an, wie der voller Dreck ist! Pfui,<br />

mit dem spiel‘ ich nicht!<br />

Dieser Sport wird eins zu eins<br />

auch heute noch gepflegt, und<br />

zwar von Erwachsenen.<br />

Die Gemeinschaft der<br />

Van-der-Bellen-Unterstützer<br />

etwa hat sich darin gefallen, den<br />

Norbert Hofer mit Nazi-Parolen,<br />

Rechtsextremismus und Gefahr<br />

für Europa anzuschütten, um dann<br />

empört „Pfui“ rufen zu können.<br />

Herr Kern, der neue Wunderwuzzi,<br />

streicht die Freiheitlichen<br />

insgesamt mit Menschenfeindlichkeit<br />

an und begründet damit<br />

in alter Häupl-Manier seinen Unwillen<br />

zur Zusammenarbeit mit<br />

den Blauen.<br />

Und wenn Frau Glawischnig<br />

im Fernsehen mit HC Strache diskutiert,<br />

fällt sie ihm ständig maliziös<br />

ins Wort und schreit dann<br />

erbost, er habe kein Benehmen.<br />

Ich hätt’ ein Rezept für diese<br />

Lehmwerfer. Sie mögen alle miteinander<br />

in ihren eigenen Gatsch<br />

hupfen und dort publikumswirksam<br />

Wellen schlagen.


12 Länder<br />

Neue Freie Zeitung<br />

SALZBURG<br />

Schaden für Landwirte<br />

Aufgrund des miserablen Milchpreises<br />

können viele Landwirte<br />

keine größeren Investitionen tätigen.<br />

Dies wirkt sich nicht nur auf<br />

den Traktorverkauf, sondern auch<br />

auf Maschineninvestitionen, Stallbauten<br />

oder andere Ausgaben der<br />

Landwirtschaft aus. „Es fragt sich<br />

nur, ob die Verantwortlichen in<br />

Brüssel und Wien begreifen, welcher<br />

Schaden mit der Aufhebung<br />

der Milchquote und dem unkontrollierbaren<br />

Markt auf Landwirte in<br />

Österreich und Europa zukommt“,<br />

so Hannes Költringer, Landesobmann<br />

der <strong>FPÖ</strong>-Bauernschaft.<br />

STEIERMARK<br />

Freiheitliche Jugend<br />

In St. Michael wurde<br />

eine Ortsgruppe des<br />

Rings Freiheitlicher<br />

Jugend (RFJ) gegründet<br />

und Benjamin<br />

Künster<br />

zum Obmann<br />

gwählt. „Es ist<br />

unsere Aufgabe,<br />

Stefan Hermann<br />

künftig noch aktiver die Interessen<br />

der Jugend zu vertreten. Denn wir<br />

sind die einzige heimatverbundene<br />

politische Jugendorganisation in<br />

der Steiermark“, betonte <strong>FPÖ</strong>-Landesparteisekretär<br />

Stefan Hermann.<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

Sicher im Krankenstand<br />

Der Antrag der <strong>FPÖ</strong> auf vollen<br />

Schutz durch die Unfallversicherung<br />

im Krankenstand wurde bei<br />

der letzten Landtagssitzung von<br />

allen Parteien einstimmig angenommen.<br />

„Wer derzeit im Krankenstand<br />

einen Arzt aufsucht und<br />

dabei in einen Unfall verwickelt<br />

wird, ist nicht unfallversichert“,<br />

so der <strong>FPÖ</strong>-Gesundheitssprecher<br />

Martin Huber. Laut Gesetz sind<br />

Arztbesuche vom Unfallversicherungsschutz<br />

nur dann erfasst,<br />

wenn sie im Zusammenhang mit<br />

der Beschäftigung stehen. Eine<br />

medizinische Behandlung während<br />

des Krankenstandes fällt nicht unter<br />

den Unfallversicherungsschutz<br />

und kann nicht geltend gemacht<br />

werden. Wie viele Opfer müssen<br />

noch durch den Rost dieser Gesetzesschwäche<br />

fallen, ehe etwas<br />

passiert“, so Huber, der eine rasche<br />

Umsetzung des Antrages fordert.<br />

Foto: <strong>FPÖ</strong> Steiermark<br />

Foto: NFZ<br />

Großes Lob für burgenländische<br />

Feuerwehren bei Unwetter<br />

Landeshauptmann-Vize Johann Tschürtz sprach seinen Dank aus<br />

Im Südburgenland gab es am<br />

Wochenende heftige Gewitter<br />

mit enormen Hagelmengen. Insgesamt<br />

500 Feuerwehrmänner<br />

waren dabei im Einsatz.<br />

Landeshauptmann-Stellvertreter<br />

Johann Tschürtz sprach ein großes<br />

Lob für die heimischen Wehren anlässlich<br />

der letzten Unwettereinsätze<br />

aus. „Es ist unglaublich, was<br />

unsere Feuerwehren angesichts der<br />

fast schon an Katastrophen grenzenden<br />

Wetterkapriolen der letzten<br />

Nacht geleistet haben“, sp Tschürtz<br />

bei einem Lokalaugenschein der<br />

Freiwilligen Feuerwehr Loipersdorf-Kitzladen.<br />

Insgesamt 130 Einsätze<br />

In der Nacht von Freitag auf<br />

Samstag gab es im Südburgenland<br />

heftige Gewitter mit teilweise<br />

enormen Hagelmengen. Besonders<br />

betroffen waren die Gemeinden<br />

Loipersdorf, Kitzladen, Grafen-<br />

KÄRNTEN<br />

BURGENLAND<br />

Grüne schrumpfen Kärnten<br />

„Wenn dieser Mobilitätsplan für<br />

Kärnten umgesetzt wird, dann dann<br />

Gute Nacht, Kärnten“: Mit diesen<br />

Worten kommentierte der Obmann<br />

der Kärntner Freiheitlichen, Christian<br />

Ragger, das Strategiepapier,<br />

das der grüne Landesrat Rolf Holub<br />

mit seiner Arbeitsgruppe vorgelegt<br />

hat. Dieser „Alptraum“ für Kärnten<br />

Christian Ragger kritisiert das<br />

Strategiepapier der Grünen.<br />

Foto: <strong>FPÖ</strong> Burgenland<br />

Johann Tschürtz (Mitte) mit den Einsatzkräften der Feuerwehr.<br />

sehe so aus, dass das Bundesland<br />

dadurch wirtschaftlich schrumpft<br />

und daher auch die Verkehrs-Infrastruktur<br />

hinuntergefahren werden<br />

soll. Die Grünen fordern in ihrem<br />

Papier, dass weitere Busse nach<br />

Laibach und zu anderen Städten<br />

mit Flughafen fahren sollen, da der<br />

Flughafen in Klagenfurt geschlossen<br />

werde. Außerdem sollten alle<br />

Straßenbauprojekte neu evaluiert<br />

werden, weil der Autoverkehr ohnehin<br />

zurückgehen werde.<br />

Die Überlegungen in diesem Papier<br />

kämen einer Bankrotterklärung<br />

gleich. „Man sucht gar keine<br />

Maßnahmen gegen die dramatisch<br />

hohe Arbeitslosigkeit und die Abwanderung<br />

in Kärnten, sondern<br />

man will diesen Niedergang Kärntens<br />

irgendwie verwalten. Von einer<br />

Partei, die Regierungsverantwortung<br />

trägt, würde man sich<br />

etwas anderes erwarten“, so Ragger.<br />

Man müsse auch abwarten,<br />

was SPÖ und ÖVP zu diesen Plänen<br />

ihres Koalitionspartners sagen.<br />

Foto: <strong>FPÖ</strong> Vorarlberg<br />

schachen und Buchschachen. Die<br />

Wehren mussten zu insgesamt 130<br />

Einsätzen ausrücken. Der Feuerwehrkommandant<br />

Wolfgang<br />

Oberndorfer war mit insgesamt<br />

500 Mann im Einsatz. „Einmal<br />

mehr hat sich gezeigt, dass die burgenländischen<br />

Feuerwehreinsatzkräfte<br />

immer dann zur Stelle sind,<br />

wenn die Not am größten ist. Besonders<br />

das Zusammenwirken auf<br />

Orts- und Bezirksebene hat viele<br />

Mitmenschen vor größerem Schaden<br />

bewahrt“, so Tschürtz.<br />

VORARLBERG<br />

Hubert Kinz<br />

Unterstützung für<br />

Jungunternehmer<br />

Im volkswirtschaftlichen Ausschuss<br />

wurde der <strong>FPÖ</strong>-Antrag betreffend<br />

„Mehr Gerechtigkeit in<br />

der Jungunternehmerförderung des<br />

Landes“ einstimmig angenommen.<br />

„Die Vorarlberger Landesregierung<br />

wird ersucht, den Einmalzuschuss<br />

von zehn Prozent für Vorhaben von<br />

Jungunternehmern auch dann zu<br />

gewähren, wenn kein Kredit aufgenommen<br />

wird, aber nachweislich<br />

diese Investitionen getätigt<br />

worden sind“, erklärte <strong>FPÖ</strong>-Landtagsabgeordneter<br />

Hubert Kinz. Die<br />

vielen Jungunternehmer würden in<br />

gleicher Art und gleichem Umfang<br />

eine Förderung verdienen.


Nr. 22 Donnerstag, 2. Juni 2016<br />

g<br />

Länder 13<br />

SALZBURG<br />

Foto: <strong>FPÖ</strong> Salzburg<br />

LÄNDER-<br />

SACHE<br />

Marlene Svazek<br />

desig. <strong>FPÖ</strong>-Landesparteiobfrau Salzburg<br />

Foto: Land Salzburg<br />

Ehrgeiziges Ziel der Salzburger <strong>FPÖ</strong>: Sie will 2018 <strong>als</strong> stärkste Partei in den Chiemseehof einziehen.<br />

Salzburger <strong>FPÖ</strong> kratzt am<br />

Landeshauptmannsessel<br />

Rückenwind der Präsidentenwahl führt die <strong>FPÖ</strong> an die ÖVP heran<br />

Ginge es nach dem Salzburger<br />

Ergebnis der Präsidentschaftswahl,<br />

wäre Norbert Hofer Staatsoberhaupt.<br />

Jetzt gilt es, für die <strong>FPÖ</strong><br />

diesen Schwung mitzunehmen.<br />

„Der Wähler ist es leid, streitende<br />

Politiker in den Medien zu beobachten,<br />

die mehr am Machterhalt<br />

interessiert sind und ihre Pfründe<br />

sichern, <strong>als</strong> Politik für Österreich<br />

zu machen“, analysierte Landesparteiobmann-Stellvertreter<br />

Volker<br />

Reifenberger. Auch in Salzburg<br />

steht das ÖVP-Grüne-TS-Projekt<br />

vor seinem Ende. Einzig und alleine<br />

die <strong>FPÖ</strong> steht besser da denn<br />

je. „Jeder, der im Präsidentschaftswahlkampf<br />

mitgearbeitet hat,<br />

konnte diese fortwährende Aufbruchsstimmung<br />

miterleben“, betonte<br />

Reifenberger. Die Österreicher<br />

seien enttäuscht, Antworten<br />

auf Flüchtlingskrise, Arbeitslosigkeit<br />

und Sorgen erhielten sie nur<br />

von den Freiheitlichen.<br />

<strong>FPÖ</strong> im Umfrage-Hoch<br />

Aktuelle Umfragen zeigen, dass<br />

die <strong>FPÖ</strong> in Salzburg mit 26 Prozent,<br />

einem Plus von fast zehn Prozent,<br />

nur noch knapp hinter der<br />

ÖVP liegt und sich berechtigt Hoffnungen<br />

auf den Landeshauptmann<br />

<strong>FPÖ</strong> fordert Bettelverbot<br />

Innsbruck verschließt die Augen<br />

vor der organisierten Bettelei<br />

- dies sei laut <strong>FPÖ</strong>-Sicherheitssprecher<br />

Rudi Federspiel aufgrund der<br />

strengen Sanktionen anderer Städte<br />

im Bundesgebiet gegen die Bettelei<br />

ersichtlich. „Eisenstadt und andere<br />

Städte in Österreich gehen gegen<br />

die organisierte Bettelei vor, doch<br />

Innsbruck nicht. Die organisierte<br />

Bettlermafia nimmt tagtäglich<br />

quantitativ zu, die Bevölkerung<br />

weiß sich nicht mehr zu helfen“,<br />

kritisiert Federspiel. Die Zustände<br />

in Innsbruck seien eindeutig nicht<br />

mehr tragbar. „Aggressive Bettelei<br />

auf der Straße, Aufsuchen von Ordinationen,<br />

Kanzleien und Büros,<br />

die Bedrohungen von Passanten<br />

gehören seit fast zweieineinhalb<br />

Jahren zum Innsbrucker Alltag“,<br />

erklärt der <strong>FPÖ</strong>-Sicherheitssprecher,<br />

und weist darauf hin, dass<br />

die Freiheitlichen im Jahr 2015<br />

einen Antrag in den Gemeinderat<br />

einbrachten, der in der Innenstadt<br />

ein tägliches Bettelverbot zwischen<br />

7.00 und 23.00 Uhr vorsah.<br />

Der Antrag liege aber seither am<br />

Schreibtisch der Bürgermeisterin.<br />

machen kann. „Natürlich kann man<br />

diese Stichwahl nicht mit einer<br />

Landtagswahl vergleichen. Jedoch<br />

zeigt der Trend steil nach oben,<br />

und ohne die <strong>FPÖ</strong> wird in Zukunft<br />

nichts mehr gehen“, erklärte Reifenberger.<br />

Gerade die junge Mannschaft<br />

unter Führung der designierten<br />

Landesparteiobfrau Marlene<br />

Svazek stehe bereit, die versteinerten<br />

Strukturen aufzubrechen und<br />

wieder für die Salzburger zu arbeiten.<br />

„Es wird zukünftig kein Platz<br />

mehr für Trittbrettfahrer und Abspalter<br />

geben, die lediglich für den<br />

eigenen Geldbeutel arbeiten wollen“,<br />

sagte Reifenberger.<br />

TIROL<br />

Die organisierte Bettelmafia<br />

wächst auch in Innsbruck stark.<br />

Foto: NFZ<br />

Nach dem Herzschlagfinale<br />

der Bundespräsidentenwahl sieht<br />

man <strong>als</strong> Freiheitliche das knappe<br />

Ergebnis mit einem lachenden<br />

und einem weinenden Auge.<br />

Das Weinende drückt die Enttäuschung<br />

aus, das große Ziel nur<br />

wegen lächerlichen Zehntelprozentpunkten<br />

verfehlt zu haben.<br />

Das lachende Auge sieht jedoch<br />

die fast 50 Prozent der Wählerstimmen<br />

und ein mehr <strong>als</strong> respektables<br />

Ergebnis.<br />

Respekt für Norbert<br />

Die Leistung Norbert Hofers ist<br />

besonders hervorzuheben, der <strong>als</strong><br />

Präsidentschaftskandidat beinahe<br />

Übermenschliches geleistet und<br />

einen grandiosen Wahlkampf geführt<br />

hat. Aber auch die Arbeit unseres<br />

Bundesparteiobmanns HC<br />

Strache und die der unzähligen<br />

Wahlhelfer, die für ihre politische<br />

Überzeugung und für die Chance<br />

auf ein besseres Österreich auf<br />

der Straße unterwegs waren, muss<br />

hervorgehoben werden.<br />

Der Gegner war übermächtig,<br />

und damit ist nicht der ehemalige<br />

Grünen-Chef gemeint. Hätte er<br />

sich nur gegen diesen durchzusetzen<br />

gehabt, wäre Norbert Hofer<br />

mit einem Respektabstand Wahlsieger<br />

gewesen. Van der Bellen<br />

stand jedoch eine Phalanx aller<br />

Parteien, der Spitzen der EU, der<br />

gesamten Medienlandschaft und<br />

fast alles, was in dieser Republik<br />

Rang und Namen hat, gegenüber.<br />

Als positiv denkender Mensch<br />

möchte ich nach diesem Wahlkampf<br />

der Hoffnung Ausdruck<br />

verleihen, dass wir in einigen<br />

Jahren einen Bundespräsidenten<br />

Norbert Hofer und einen Bundeskanzler<br />

Heinz-Christian Strache<br />

haben werden. Denn mit einer<br />

weiteren Amtszeit ist weder<br />

bei Van der Bellen, noch bei der<br />

Kanzlerpartei SPÖ zu rechnen.


14 Medien<br />

Neue Freie Zeitung<br />

GEZWITSCHER<br />

Hanno Settele<br />

@HannoSettele<br />

Die Selbstverständlichkeit, mit<br />

der in Ö wichtige Aufgaben<br />

unter Parteigängern aufgeteilt<br />

werden, ist atemberaubend.<br />

Florian Klenk<br />

@florianklenk<br />

30.05.16 23:06<br />

Der „New Deal“ von Kanzler<br />

Kern heißt wohl koalitionsintern:<br />

Noch unverschämterer Proporz und<br />

Postenschacher, bevor wir 2018<br />

endgültig weg vom Fenster sind.<br />

Morgen im Falter: @chorherr<br />

fordert drastische Kürzung von<br />

Inseraten der Stadt Wien an<br />

Boulevard.<br />

31.05.16 03:07<br />

Nach sechs Jahren an der Macht<br />

mahnt Herr Chorherr eine grüne<br />

Forderung von der Stadtregierung,<br />

<strong>als</strong>o sich selbst, ein? Echt mutig!<br />

Krach zwischen ORF und „profil“<br />

über die „Causa Tempelberg“<br />

„ZiB2“-Moderator Wolf soll Thurnher die Frage aufgedrängt haben<br />

Nach „profil“-Recherchen soll<br />

Armin Wolf die strittige Frage<br />

im „Wahlduell“ an Norbert<br />

Hofer zu dessen Israel-Reise der<br />

Moderatorin aufgedrängt haben.<br />

Der Recherchefehler im ORF im<br />

Zusammenhang mit einem Israel-Besuch<br />

des Präsidentschaftskandidaten<br />

Norbert Hofer – schlug auch<br />

ORF-intern hohe Wellen. Laut einem<br />

„profil“-Bericht soll „Wahlduell“-Moderatorin<br />

Ingrid Thurnher<br />

vor der Sendung abgelehnt haben,<br />

Hofer mit den Recherchen Armin<br />

Wolfs zu konfrontieren, wonach ein<br />

von Hofer geschilderter Terroranschlag<br />

in Jerusalem so nicht stattgefunden<br />

haben soll. Thurnher sei von<br />

„ZiB 2“-Moderator und Chefredakteur-Stellvertreter<br />

Armin Wolf dazu<br />

gedrängt worden.<br />

Hat Armin Wolf nicht nur schlecht recherchiert?<br />

„Wahlduell“ im ORF<br />

In der ORF-Redaktionssitzung<br />

am Tag danach sei Wolf von Kollegen<br />

kritisiert worden, dass es sich<br />

um einen Fehler gehandelt habe,<br />

den man korrigieren müsse. Der<br />

folgende „Zeit im Bild“-Bericht,<br />

in dem der Vorfall klargestellt wurde,<br />

sei auch kritisiert worden, heißt<br />

es im „profil“. Den Fernsehbeitrag<br />

hätten einzelne ORF-Journalisten<br />

<strong>als</strong> zu nachgiebig gegenüber der<br />

<strong>FPÖ</strong> empfunden.<br />

Wolf hatte nach dem TV-Duell<br />

die Verantwortung für die fehlerhafte<br />

Recherche übernommen,<br />

aber die „profil“-Behauptung, er<br />

habe Thurnher gedrängt, die Frage<br />

zu stellen, wies Wolf bisher aber<br />

strikt zurück.<br />

Foto: NFZ-scfreenshot<br />

ommaundoppa<br />

@ommaundoppa<br />

Genau, der #DalaiLama hat<br />

Recht: #Asyl ist etwas zeitlich<br />

Begrenztes. Nun muss die<br />

Rückführung beginnen!<br />

GEFÄLLT MIR<br />

31.05.16 09:54<br />

„Das Ziel sollte sein, dass sie<br />

zurückkehren und beim Wiederaufbau<br />

ihrer eigenen Länder mithelfen.“<br />

Wird der Dalai Lama jetzt <strong>als</strong><br />

<strong>FPÖ</strong>-Sympathisant stigmatisiert?<br />

<strong>FPÖ</strong> IN DEN MEDIEN<br />

Die Vorkommnisse vor und während<br />

der Bundespräsidentenwahl<br />

beschäftigen die Medien noch<br />

immer. So findet der ORF-interne<br />

Streit um den<br />

Recherchefehler<br />

in der Sendung<br />

„Wahlduell“ zu<br />

Hofers Israel-Reise<br />

in der Gratiszeitung<br />

„Heute“<br />

seinen Niederschlag, auch weil die<br />

<strong>FPÖ</strong> jetzt eine Klage überlegt.<br />

Dem „Achselzucken“<br />

der Politik zu den offensichtlichen<br />

W a h l -<br />

schwindeleien<br />

widmeten<br />

die „Salzburger<br />

Nachrichten“ einen<br />

Leitartikel. Mit dem<br />

Hinweis, wie die<br />

Grünen auf die Vorfälle reagiert<br />

hätten,<br />

wenn Hofer<br />

die<br />

Wahl so<br />

knapp<br />

gewonnen<br />

hätte,<br />

zeigt der<br />

Kommentar die demokratiegefährdende<br />

Heuchelei auf. Die Warnung:<br />

So fördert man nur die Wahlabstinenz<br />

der Staatsbürger.<br />

Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />

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HC Strache<br />

31.05.2016<br />

Hier meine Aussagen aus der<br />

gestrigen „IM ZENTRUM“-Sendung.<br />

zum Nachschauen:<br />

www.fpoe-tv.at<br />

Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />

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AB SOFORT<br />

TÄGLICH<br />

Petra<br />

Steger<br />

Lisa<br />

Ullmann<br />

Christian<br />

Schuch<br />

Marlies<br />

Gasser<br />

82.418 Aufrufe.<br />

Der „Neustart“ der Koalition hat<br />

bisher nur einige regierungs(inseraten)treue<br />

Medien in Verzücken<br />

versetzt. Die Bürger warten noch<br />

immer auf Taten.<br />

/fpoetvonline<br />

<strong>FPÖ</strong>-TV erscheint ab jetzt täglich<br />

aktuell auf YouTube und Facebook.<br />

Das neue <strong>FPÖ</strong>-TV-Magazin sehen Sie<br />

wie gewohnt donnerstags um 11 Uhr.


Nr. 22 Donnerstag, 2. Juni 2016<br />

g<br />

Hochzeitsglocken für<br />

Oberösterreichs <strong>FPÖ</strong>-Chef<br />

Die Freiheitliche Partei und die<br />

NFZ gratulieren dem Landesparteiobmann<br />

der <strong>FPÖ</strong> Oberösterreich,<br />

Landeshauptmann-Stellvertreter<br />

Manfred Haimbuchner und seiner<br />

Frau, Annette Haimbuchner, herzlichst<br />

zur kirchlichen Eheschließung<br />

am vergangenen Samstag,<br />

dem 28. Mai 2016, im Stift Sankt<br />

Florian bei Linz.<br />

Die zahlreichen Gäste, darunter<br />

Familie, Freunde und politische<br />

Weggefährten Haimbuchners wünschen<br />

dem Brautpaar auf dem gemeinsamen<br />

Lebensweg Glück, Zufriedenheit<br />

und Gesundheit.<br />

Blitzlicht 15<br />

Foto: <strong>FPÖ</strong> Gmunden<br />

Foto: Julia Kollmann<br />

Sicherheits-Check in Bad Ischl: Landesrat Elmar Podgorschek (Bildmitte)<br />

mit Adalbert Cramer (l.) und den Bad Ischler Freiheitlichen.<br />

„Politik vor Ort“ mit<br />

Landesrat Podgorschek<br />

<strong>FPÖ</strong>-Landesrat Elmar Podgorschek<br />

besuchte Mitte Mai den Bezirk<br />

Gmunden. Auf dem Programm<br />

standen Besuche der Freiwilligen<br />

Feuerwehren in Wiesen/Pinsdorf,<br />

Langwies/Ebensee und Altmünster<br />

sowie der Firma Asamer in Ohlsdorf.<br />

Den Abschluss bildete eine<br />

„Inspektion“ der Stadtpolizei in<br />

Gmunden und Bad Ischl. „Es ist<br />

mir ein persönliches Anliegen, die<br />

Leute in ihrem direkten Umfeld<br />

kennenzulernen und mir Ihre Probleme,<br />

die vorhanden sind, anzuhören“,<br />

erklärte Podgorschek.<br />

Der freiheitliche Landesrat nahm<br />

den Besuch auch zum Anlass, um<br />

den Mitgliedern der Blaulicht-Organisationen<br />

persönlich seinen<br />

Dank für ihren unverzichtbaren<br />

Einsatz auszusprechen.<br />

Im Anschluss an das straffe Programm<br />

nahm sich Elmar Podgorschek<br />

noch Zeit und nahm an der<br />

erweiterten Bezirksparteileitungssitzung<br />

der <strong>FPÖ</strong> Gmunden teil.<br />

Für den Bezirksparteiobmann,<br />

den 2. Landtagspräsidenten Adalbert<br />

Cramer, war dieser Abgeordnetentag<br />

im Bezirk ein voller<br />

Erfolg, der zeigte, dass der <strong>FPÖ</strong><br />

die „Politik vor Ort“ nicht nur ein<br />

wichtiges Anliegen ist, sondern<br />

auch mit Leben erfüllt wird: „Daher<br />

werden wir diese Aktion mit<br />

Landesrat Podgorschek im Herbst<br />

im äußeren Salzkammergut wiederholen.“<br />

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16 Blitzlicht<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Die ignorierten Gefahren<br />

der Massenzuwanderung<br />

Premiere der „Freiheitlichen Akademie Wien“<br />

Gleich ein heißes Eisen griff die<br />

„Freiheitliche Akademie Wien“<br />

bei ihrer ersten Diskussionsveranstaltung<br />

im Wiener Kursalon Hübner<br />

auf. Unter dem Titel „Flucht<br />

vor dem Terror oder Einwanderung<br />

ins Sozi<strong>als</strong>ystem“ diskutierte<br />

<strong>FPÖ</strong>-Bundesparteiobmann HC<br />

Strache mit der renommierten<br />

Nahost-Expertin Karin Kneissl und<br />

dem Präsidenten der Initiative Liberaler<br />

Muslime, Amer Albayati,<br />

über die Folgen der unkontrollierten<br />

Masseneinwanderung unter<br />

dem Deckmantel des Asyls.<br />

Wiens Vizebürgermeister Johann<br />

Gudenus nannte in seinem Eingangsreferat<br />

das Thema <strong>als</strong> „das<br />

derzeit wichtigste für unsere Heimat<br />

Österreich und für Europa“.<br />

Albayati warnte vor den Folgen<br />

der Ignoranz der Politik gegenüber<br />

islamistischen Umtrieben, die über<br />

kurz oder lang zur Herausbildung<br />

von gefährlichen Parallelgesellschaften<br />

führen, die sich in Wien<br />

bereits festgesetzt hätten.<br />

Nahost-Expertin Kneissl führte<br />

an, dass sich unter die „Flüchtlinge<br />

aus Syrien und dem Irak“ sehr<br />

viele Nordafrikaner gemsicht hätten,<br />

weil diese ohne Visa in die<br />

Türkei einreisen könnten und von<br />

dort weiter nach Europa zögen. Für<br />

<strong>FPÖ</strong>-Obmann HC Strache war das<br />

Vorjahr erst der Auftakt zu einer<br />

noch „nie dagwesenen muslimischen<br />

Zuwanderungswelle“, die<br />

man jetzt sofort stoppen müsste –<br />

in Nordafrika bereits.<br />

Fotos: <strong>FPÖ</strong> Wien<br />

Ein hochkarätiges Podium und ein aufmerksames Publikum bei der<br />

Premiere-Veranstaltung der „Freiheitlichen Akademie Wien“.<br />

+++ Bücherservice +++ Bücherservice +++ Bücherservice +++ Bücherservice +++ Bücherservice +++<br />

Österreich zuerst - 60 Jahre <strong>FPÖ</strong><br />

1956 - 2016<br />

In dieser Publikation blicken wir zurück auf die sechzigjährige Geschichte einer Partei<br />

und die bald zweihundertjährige einer Gesinnungsgemeinschaft. Dieser Rückblick<br />

auf 60 Jahre Freiheitliche Partei Österreichs beginnt im Hier und Heute und<br />

arbeitet sich zurück in die Vergangenheit.<br />

Zuerst blicken wir auf die „Ära Strache“, die ein gutes Jahrzehnt von 2005 bis 2016<br />

umfasst. Dann ist da die Zeit der Regierungskoalition mit der Volkspartei von 2000<br />

bis 2006, die wir <strong>als</strong> zweites betrachten. Als drittes vergegenwärtigen wir uns die<br />

Ära des Aufstieges der <strong>FPÖ</strong> unter Jörg Haider von 1986 bis zum Jahre 2000. Danach<br />

<strong>als</strong> viertes Kapitel die Regierungszusammenarbeit mit der Sozialdemokratie unter<br />

Norbert Steger. Und schließlich im fünften Kapitel die Gründung und die Einfügung<br />

der <strong>FPÖ</strong> in das politische System der Zweiten Republik zwischen 1956 und 1989.<br />

Zu guter Letzt skizzieren wir noch den historischen Weg des national-freiheitlichen<br />

Lagers von seinen Anfängen der Habsburger Monarchie, über die schwierigen Jahre<br />

der Ersten Republik bis hin zur Gründung der <strong>FPÖ</strong>.<br />

GRATIS zu beziehen über das <strong>FPÖ</strong>-Bildungsinstitut:<br />

Friedrich Schmidt Platz 4, 1080 Wien<br />

Telefonisch unter 01/512 35 35-36 oder per Mail: bildungsinstitut@fpoe.at<br />

Mit Ihrer Bestellung erklären Sie sich einverstanden, künftig über Aktivitäten und Neuerscheinungen<br />

der <strong>FPÖ</strong> und des <strong>FPÖ</strong>-Bildungsinstitutes informiert zu werden.

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