02.06.2016 Aufrufe

OCEAN7 2016-04

Stefan Detjen testete für OCEAN7 die neueste Motoryacht aus Giebelstadt und er berichtet, was an der R40 Fly alles tatsächlich innovativ und revolutionär ist. Ein junges Seglerpaar auf Weltumsegelung gibt Tipps, wie man richtig ankert.

Stefan Detjen testete für OCEAN7 die neueste Motoryacht aus Giebelstadt und er berichtet, was an der R40 Fly alles tatsächlich innovativ und revolutionär ist. Ein junges Seglerpaar auf Weltumsegelung gibt Tipps, wie man richtig ankert.

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Männer<br />

Frauen<br />

&<br />

Segeln ist ein männerdominierter Sport. Das ist nicht wertend<br />

gemeint, es ist einfach so und das ist weder gut noch schlecht,<br />

sondern schlicht und ergreifend ein Fakt.<br />

an Bord<br />

Text: Maria Löb<br />

Fotolia.de<br />

Doch die Frage, die sich mir stellt, ist, warum das so ist. Sind Frauen weniger<br />

am Segeln interessiert? Trauen sie sich weniger zu? Oder glauben<br />

sie, dass sie sowieso nur für die Küche mitgenommen werden? Ich denke,<br />

es ist – wie immer – eine Mischung aus allen möglichen und unmöglichen<br />

Gründen.<br />

In der Praxisausbildung erlebe ich immer wieder, wie unterschiedlich<br />

Männer und Frauen in den ungewohnten und mit nichts an Land zu vergleichenden<br />

Situationen auf dem Schiff reagieren. Egal, ob es ums Anlegen<br />

oder um Segelmanöver geht: Männer gehen eher spontan an die Sache<br />

ran, Frauen denken oft viel zu viel nach. Wenn bei Männern etwas schiefgeht,<br />

dann nehmen sie das sportlich („beim nächsten Mal klappt<br />

das schon“), Frauen machen sich dann oft selber schlecht<br />

(„ich werde das nie kapieren“). Klarerweise sind Frauen<br />

dann eher frustriert, wenn etwas nicht so funktioniert<br />

wie gedacht.<br />

Daher finde ich es in der Ausbildung wichtig,<br />

Frauen die gewisse Extraportion Selbstbewusstsein<br />

zu verschaffen, die Männer von Haus aus<br />

zu haben scheinen.<br />

Weiter geht es beim gemeinsamen Segelurlaub:<br />

Wenn man in der Marina die einlaufenden<br />

Schiffe beobachtet, ist es<br />

fast immer so, dass der Mann anlegt.<br />

Warum eigentlich? Um<br />

sich selbst und den anderen<br />

zu beweisen,<br />

56 <strong>OCEAN7</strong> 01/<strong>2016</strong> | Juli/August <strong>2016</strong><br />

dass er das Anlegen super beherrscht oder weil die<br />

Frau sich nicht traut und ihm gerne das Einparken<br />

überlässt? Ich habe viele Frauen in der Ausbildung<br />

erlebt, die ein tolles Gefühl für das Schiff hatten, aber<br />

im Urlaub mit dem Mann ausschließlich Leinen übergeben<br />

und Fender halten. Ist das Bequemlichkeit<br />

oder Angst vor Versagen?<br />

Das nächste Thema ist dann das leidige Kochen und<br />

Abwaschen. Frauen sehen es oft als selbstverständlich<br />

an, dass sie dafür zuständig sind und übernehmen<br />

automatisch diesen Part. Wieso nicht einfach<br />

mal ohne schlechtes Gewissen die Rollen tauschen<br />

(egal, wie talentiert der Partner als Koch ist, hier<br />

muss manchmal auch eine gewisse Leidensfähigkeit<br />

bewiesen werden) oder gemeinsam kochen?<br />

Es ist so wie immer: Es gibt Paare, bei denen jeder<br />

abwechselnd alles macht und welche, bei denen die<br />

Rollenverteilung von vorneherein in Stein gemeißelt<br />

ist. Wie es auch ist, es gehören immer zwei dazu!<br />

Segelsteirisch<br />

Den einen oder anderen Törn durfte ich in meiner Seglerzeit in<br />

unterschiedlichster Funktion ja schon genießen. Eine Sache war<br />

mir dabei immer ganz besonders wichtig: der Spaß an dieser<br />

Freizeitbeschäftigung. Da gehört natürlich auch dazu, nicht alles<br />

so tierisch ernst zu nehmen. Wie zum Beispiel die Seemannsprache,<br />

die schon so manchen vor nahezu unlösbare Kommunikationsprobleme<br />

stellte. Zum Schreien komisch sind dann die<br />

Kreationen, die in der Not von manchen Mitseglern erfunden<br />

werden. Eine komplette Sammlung dieser Worterfindungen kann<br />

hier natürlich nicht abgedruckt werden, nur die skurrilsten, die<br />

mir bislang unterkamen. Noch viele solcher Begriffe finden sich in<br />

meiner persönlichen Backskiste, die im Laufe der Jahre immer<br />

voller wird. Ich mag es, auch solche Schmankerln zu sammeln, wo<br />

bliebe sonst der Spaß an der Sache?

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