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Aus der Neurologischen Klinik<br />
des St. Josef-Hospital Bochum<br />
- Universitätsklinik -<br />
der Ruhr Universität Bochum<br />
Direktor: Prof. Dr. med. Ralf Gold<br />
Effekte der immunmodulatorischen Substanz Laquinimod im Rattenmodell der<br />
Experimentellen Autoimmunen Neuritis<br />
Publikationsbasierte<br />
Inaugural-Dissertation<br />
zur<br />
Erlangung des Doktorgrades der Medizin<br />
einer<br />
Hohen Medizinischen Fakultät<br />
der Ruhr-Universität Bochum<br />
vorgelegt von<br />
Kalliopi Pitarokoili<br />
aus Heraklion, Kreta<br />
Griechenland<br />
2016
Dekan:<br />
Referent:<br />
Korreferent:<br />
Prof. Dr. med. Albrecht Bufe<br />
Prof. Dr. med. Ralf Gold<br />
Prof. Dr. med. Claus Haase<br />
Tag der mündlichen Prüfung: 14.04.2016<br />
!
Abstract<br />
Kalliopi Pitarokoili<br />
Effekte der immunmodulatorischen Substanz, Laquinimod im Rattenmodell der Experimentellen<br />
Autoimmunen Neuritis<br />
Einleitung und Zielsetzung: Das Guillain-Barré Syndrom und die chronische inflammatorische<br />
demyelinisierende Polyneuropathie sind autoimmune entzündliche Krankheiten des peripheren Nervensystems<br />
mit zunehmender Inzidenz, jedoch mit wenigen und nicht zufriedenstellenden Therapiemöglichkeiten. Das Ziel<br />
der vorliegenden Dissertation war, der immunmodulatorischen Substanz, Laquinimod, was schon<br />
tierexperimentell und in Phase III Studien für Patienten mit Multipler Sklerose getestet wird, als Therapie beim<br />
Tiermodell der autoimmunen Neuritiden, der experimentellen autoimmunen Neuritis (EAN), zu überprüfen.<br />
Methoden: Insgesamt 38 Lewis Ratten wurden am Tag 0 mit P2 53-728 Peptid subkutan immunisiert und täglich<br />
von Tag 0 bis Tag 28 mit verschiedenen Konzentrationen von Laquinimod (6,25mg/kg, 12,5mg/kg, 25mg/kg)<br />
oral einmal täglich behandelt. Bei der Kontrollgruppe wurde Leitungswasser oral appliziert. Die Beurteilung des<br />
Krankheitsverlaufs erfolgte täglich. Am Tag der maximalen Ausprägung der klinischen Symptomatik ( Tag 16<br />
nach Immunisierung) wurden die Tieren mittels elektrophysiologischer, histologischer und<br />
durchflusszytometrischer Verfahren untersucht.<br />
Ergebnis: Die klinische Beurteilung ergab eine signifikante Besserung der EAN unter 12,5mg/kg Laquinimod<br />
mit entsprechender Reduktion der Immunzellen-Infiltration und der Demyelinisierung im peripheren<br />
Nervensystem (PNS), was elektrophysiologisch mittels Messung der Nervenleitgeschwindigkeit des<br />
N.ischiadicus bestätigt werden konnte. Zusätzlich zeigte die durchflusszytometrische Analyse der<br />
Immunzellpopulationen der peripheren Lymphknoten und Milz am Tag 16 eine Induktion der plasmatozytoiden<br />
dendritischen Zellen, eine Population mit bekannten immunmodulatorischen Eigenschaften.<br />
Diskussion: Zusammenfassend wurde in der aktuellen Studie gezeigt, dass die immunmodulatorische Substanz<br />
Laquinimod zusätzlich zu den autoimmunen Erkrankungen des zentralen Nervensystems auch autoimmune<br />
Krankheiten des peripheren Nervensystems positiv beeinflussen kann. Potenzielle Mechanismen mittels<br />
regulatorischer dendritischer Zellen wurden zum ersten Mal in dieser Studie aufgezeigt, jedoch bleibt unser<br />
Verständnis bezüglich des Wirkmechanismus von Laquinimod immer noch unvollständig und benötigt weitere<br />
experimentelle Abklärung.<br />
!
Meiner Familie<br />
in Dankbarkeit gewidmet.<br />
!
Inhaltsverzeichnis<br />
1 !Einleitung ........................................................................................................................ 4<br />
1.1 Guillain Barre Syndrom und pathophysiologische Grundlagen<br />
"#$ Chronische inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie und<br />
pathophysiologische Grundlagen!<br />
1.3 Das Tiermodell der experimentellen autoimmunen Neuritis<br />
1.4 Laquinimod als immunmodulatorische und neuroprotektive Substanz<br />
1.5 Laquinimod und experimentelle autoimmune Neuritis<br />
2 Zielsetzung ...................................................................................................................... 10<br />
3 Methoden ........................................................................................................................ 11<br />
3.1 Induktion der experimentellen autoimmunen Neuritis und Laquinimod Behandlung<br />
3.2 Elektrophysiologische Analysen<br />
3.3 Immunhistochemische Analysen<br />
3.4 Durchflusszytometrische Analysen<br />
3.5 Statistische Auswertung<br />
4 Ergebnisse ....................................................................................................................... 15<br />
4.1 Klinische Effektivität von Laquinimod<br />
4.2 Elektrophysiologische Effektivität von Laquinimod<br />
4.3 Histologische Effektivität von Laquinimod<br />
4.4 Effekte von Laquinimod auf Immunzellpopulationen<br />
5 Diskussion ....................................................................................................................... 23<br />
6 Zusammenfassung ......................................................................................................... 26<br />
7 Literaturverzeichnis ...................................................................................................... 27<br />
!<br />
!<br />
"!
Abkürzungsverzeichnis<br />
AIDP<br />
Akute inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie<br />
AMAN<br />
Akute motorische axonale Neuropathie<br />
AMSAN<br />
Akute motorische sensible axonale Neuropathie<br />
APES<br />
3-Aminopropyltriethoxysilane<br />
BDNF<br />
Brain-derived Neurotrophic Factor<br />
CFA<br />
Komplettes Freundsches Adjuvans<br />
CIDP<br />
Chronische inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie<br />
EAE<br />
Experimentelle autoimmune Encephalomyelitis<br />
EAN<br />
Experimentelle autoimmune Neuritis<br />
FACS<br />
Fluorescent associated cell sorting<br />
GBS<br />
Guillain-Barré Syndrom<br />
ICAM-1<br />
Intercellular adhesion molecule-1<br />
IVIg<br />
Intravenöse Immunglobuline<br />
KG<br />
Körpergewicht<br />
LFA-1<br />
Leucocyte function associated antigen-1<br />
MS<br />
Multiple Sklerose<br />
NLG<br />
Nervenleitgeschwindigkeit<br />
mNLG<br />
motorische Nervenleitgeschwindigkeit<br />
p.i.<br />
post Immunisierung<br />
PBS<br />
Phospate Buffered Saline<br />
PNS<br />
Peripheres Nervensystem<br />
SEM<br />
Standard error of the mean<br />
VCAM-1<br />
Vascular cell adhesion molecule-1<br />
VLA-4<br />
Very late antigen-4<br />
ZNS<br />
!<br />
Zentrales Nervensystem<br />
!<br />
#!
Abbildungsverzeichnis<br />
Abbildung 1: Klinischer EAN Verlauf .............................................................................. (15)<br />
Abbildung 2: Elektrophysiologische Analysen .................................................................. (17)<br />
Abbildung 3: Repräsentative histologische Daten (optische Mikroskopie) ....................... (18)<br />
Abbildung 4: Graphische Darstellung der histologischen Daten für T Zellen ................... (19)<br />
Abbildung 5: Graphische Darstellung der histologischen Daten für Makrophagen ........... (19)<br />
Abbildung 6: Repräsentative histologische Daten - Myelin (Fluoreszenz-Mikroskopie) .. (20)<br />
Abbildung 7: Graphische Darstellung der histologischen Daten für Myelin ...................... (21)<br />
Abbildung 8: Graphische Darstellung der plasmatozytoiden dendritischen Zellen ........... (22)<br />
!<br />
!<br />
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1 Einleitung<br />
Das Guillain-Barré Syndrom (GBS) und die chronische entzündliche demyelinisierende<br />
Polyneuropathie (CIDP) sind die häufigsten autoimmunen, vorwiegend demyelinisierenden<br />
Erkrankungen des peripheren Nervensystems (PNS).<br />
!<br />
1.1 Guillain-Barré-Syndrom und pathophysiologische Grundlagen<br />
!<br />
Nach dem fast völligen Verschwinden der Poliomyelitis (“Kinderlähmung”) ist das<br />
GBS in Europa und Nordamerika die häufigste Ursache für akute generalisierte Lähmungen<br />
beim Menschen. Im Erkrankungsverlauf kommt es innerhalb von 4 Wochen zu akuten<br />
autoimmun-vermittelten schlaffen Lähmungen der Extremitäten und bei 70% der Patienten zu<br />
diffusen distalen und symmetrischen Sensibilitätsstörungen mit einer spontanen Rückbildung<br />
(Maurer and Gold, 2002). Pro Jahr erkranken etwa 0,8 bis 1,9 pro 100.000 Personen, GBS<br />
kann in jedem Lebensalter auftreten und Männer sind 1,5mal so häufig betroffen wie Frauen<br />
(Hughes et al., 2013).<br />
Das klinische Erscheinungsbild mit der Abschwächung oder Verlust der<br />
Muskeleigenreflexe und den typischen liquorchemischen Befunden (isolierte Eiweißerhöhung<br />
im Liquor cerebrospinalis bei unauffälliger Zellzahl, so genannte „Dissociation albumino -<br />
cytologique“, als Zeichen der Wurzelbeteiligung) wurden Anfang des letzten Jahrhunderts<br />
(1916) durch die französischen Neurologen G. Guillain und J. A. Barré zusammen mit dem<br />
Deutschen R. Strohl beschrieben. In ca. 50 % der Fälle kommt es zu einer<br />
Hirnnervenbeteiligung (besonders des N. fazialis), bei etwa zwei Dritteln der Patienten zu<br />
einer autonomen Mitbeteiligung mit Herzrhythmusstörungen, Blutdruckschwankungen sowie<br />
Störungen der Blasen- und Darmfunktion und 25% der Betroffenen entwickeln infolge einer<br />
Mitbeteiligung des Zwerchfells und der respiratorischen Hilfsmuskulatur eine<br />
! %!<br />
!
Ateminsuffizienz mit einer 5-10%igen Letalität. Die nachfolgende Erholungsphase kann<br />
Monate bis Jahre dauern und 20-30% der Patienten zeigen noch nach einem Jahr erhebliche<br />
Behinderung (Kieseier et al., 2004).<br />
Neben klinischen Charakteristika und Liquordiagnostik sind<br />
Nervenleitgeschwindigkeitsmessungen wichtig zur Unterscheidung der GBS-Unterformen.<br />
Die elektroneurographische Diagnostik zeigt entweder Demyelinisierung, die durch<br />
verzögerte distale motorische Latenzen, Leitungsblöcke, verlangsamte motorische<br />
Nervenleitgeschwindigkeiten, sowie abnormale F-Wellen gekennzeichnet wird oder<br />
reduzierte Amplituden der Potenziale, die eine axonale Schädigung repräsentieren.<br />
Die klassische Form des GBS ist in Europa und Nordamerika die akute<br />
inflammatorische demyelinisierende Polyradikuloneuropathie (AIDP), jedoch in China und<br />
Japan wird am häufigsten ein rein motorischer axonaler Typ, die akute motorische axonale<br />
Neuropathie (AMAN), bei hauptsächlich Kindern und Jugendlichen beschrieben. Bei<br />
zusätzlich sensibler Beteiligung wird das Syndrom als akute motorische und sensorische<br />
axonale Neuropathie (AMSAN) definiert. Eine weitere Variante des GBS ist das Miller-<br />
Fisher Syndrom, welches durch Ataxie, Areflexie und Ophthalmoplegie charakterisiert ist<br />
(Hughes et al., 2013).<br />
Wegweisend bezüglich der pathophysiologischen Grundlagen des GBS ist die<br />
Tatsache, dass die erste klinische Symptomatik in etwa zwei Drittel der Fälle ein bis vier<br />
Wochen nach Infektionen der Atemwege oder des Magendarmtraktes auftritt. Die am<br />
häufigsten nachgewiesenen Erreger sind Campylobacter jejuni und Mykoplasmen. Basierend<br />
auf der Theorie des ´Molecular Mimicry´ wird angenommen, dass eine fehlgerichtete<br />
Immunantwort gegen infektiöse Erreger irrtümlich zur Induktion einer Autoimmunantwort<br />
gegen Myelinbestandteile als Folge einer Kreuzreaktion beiträgt. Lipopolysaccharid-<br />
Komponenten von C. jejuni zeigen Homologien zu humanen Gangliosiden (z.B. GM1, GM2,<br />
GD1A, GT1A und GQ1b). Entsprechende Antikörper zusammen mit Antikörpern gegen<br />
! &!<br />
!
Myelin-Bestandteile (P2, P0, PMP22- Peptide), die als potentielle Autoantigene angesehen<br />
werden können, wurden in GBS-Seren nachgewiesen.<br />
Auf der Basis der oben genannten pathophysiologischen Grundlagen bestehen als<br />
Therapiemöglichkeiten zwei Methoden mit der gleichen Effektivität. Durch die<br />
Plasmapherese werden die neurotoxischen Antikörper, Komplementfaktoren und andere<br />
humorale Mediatoren der Autoimmunereaktion aus dem Serum entfernt. Die intravenöse<br />
Gabe von Immunglobulinen führt zur Neutralisation von Komplement-Bestandteilen, zur<br />
Hemmung der Produktion von Immunglobulinen, zur Fc-Rezeptorblockade und zur<br />
Inhibierung der Produktion von Zytokinen und Aktivierung von Lymphozyten (Kieseier et al.,<br />
2004, Zhang et al., 2013).<br />
1.2 Chronische inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie (CIDP) und<br />
pathophysiologische Grundlagen<br />
!<br />
CIDP ist eine erworbene Neuropathie, gekennzeichnet durch eine chronische,<br />
monophasische (40%), progrediente (45%) oder schubweise-remittierende (15%),<br />
symmetrische sensomotorische Affektion des PNS mit einer Prävalenz von 2–8/100000<br />
Menschen weltweit. Das Krankheitsbild wird in allen Altersstufen beobachtet, jedoch mehr<br />
zwischen 40-60 Jahren. Männer sind mit 60–70% der Fälle häufiger betroffen als Frauen.<br />
Sie präsentiert sich vor allem mit einer symmetrischen Polyradikuloneuropathie mit<br />
distaler wie proximaler Muskelschwäche, Areflexie und sensiblen Defiziten und einem<br />
variablen Muster bezüglich Ort und Schweregrad der kombinierten sensiblen, motorischen<br />
und autonomen Ausfälle (Yoon et al., 2011).<br />
Pathophysiologisch liegt der CIDP eine autoimmune Reaktion gegen spezifische<br />
Bestandteile der Myelinschicht bzw. gegen das Axon selbst zugrunde. Aktivierte,<br />
!<br />
!<br />
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autoreaktive T-Zellen erkennen periphere Nervenautoantigene auf residenten Makrophagen<br />
und überqueren die Blut-Nerven Schranke. Im weiteren kommt es zur lokalen Reaktivierung<br />
und Auslösung einer Immunreaktion im PNS mit weiterer Infiltration von T-Zellen und vor<br />
allem Monozyten und Makrophagen und nachfolgender Demyelinisierung und axonalem<br />
Schaden (Maurer und Gold, 2002). Antikörper gegen sowohl Myelinbestandteile (P2, P0,<br />
PMP22- Peptide) als auch gegen axonale Proteine (z.B. Neurofascin) werden im peripheren<br />
Blut bei ca. 20% der CIDP Patienten nachgewiesen (Kieseier et al., 2004).<br />
Therapeutisch wurde in einer großen retrospektiven Studie ein positiver Effekt nach der<br />
initialen Immuntherapie bei 69 % der Patienten nachgewiesen (64 % nach Kortikosteroiden,<br />
78 % nach hochdosierten intravenösen Immunglobulinen (IVIg) und 56 % nach<br />
Plasmapherese). Am häufigsten erzielt die Therapie eine Symptomstabilisierung ohne<br />
vollständige Remission. Ausreichende evidenzbasierte Daten zur Effektivität einer<br />
Immunsuppression bei CIDP existieren bis heute nicht (Yoon et al., 2011).<br />
1.3 Das Tiermodell der experimentellen autoimmunen Neuritis<br />
!<br />
Die experimentelle autoimmune Neuritis (EAN) ist ein gut etabliertes Tiermodell,<br />
welches zahlreiche pathophysiologische Mechanismen sowohl des GBS als auch der CIDP<br />
widerspiegelt. Somit eignet sich die EAN hervorragend, um sowohl immunologische<br />
Mechanismen als auch elektrophysiologische und histologische Eigenschaften im PNS zu<br />
untersuchen.<br />
Die EAN kann auf zwei verschiedene Arten ausgelöst werden. Einmal erfolgt die<br />
Auslösung durch aktive, subkutane Immunisierung mit einem peripheren Myelin-Antigen<br />
(wie z.B. dem P2 Protein, gereinigtes PNS-Myelin, rekombinantes humanes P2 Protein oder<br />
P2-Peptid) in einem Adjuvans in suszeptiblen Rattenstämmen wie den Lewis Ratten. Dabei<br />
!<br />
!<br />
(!
kommt es im Anschluss an eine immunologische Induktionsphase (mit Entstehung der<br />
autoimmunen Zellen und Autoantikörpern) zur Effektor-Phase (mit Infiltration der Effektor-<br />
Zellen in das PNS und nachfolgender Demyeliniserung und axonalem Schaden) und zum<br />
Auftreten klinischer Erkrankungszeichen (Lähmungen und Ataxie). Neben dieser sog. aktiv<br />
induzierten EAN kann auch nur die Effektor-Phase der Erkrankung im Modell der sog.<br />
passiven EAN nach Injektion enzephalitogener (z.B. P2 spezifischer) T-Zellen studiert<br />
werden (sog. Passive bzw. adoptive transfer P2-EAN) (Mäurer et al., 2002, Kadbulowski et<br />
al., 1979, Walksmann et al., 1955).<br />
1.4 Laquinimod als immunmodulatorische und neuroprotektive Substanz<br />
!<br />
Laquinimod ist ein oral applizierbarer Immunmodulator, der seit 2007 im Rahmen<br />
randomisierter Phase III Studien bei Patienten mit Multipler Sklerose (MS) geprüft wird. Im<br />
Rahmen der Studien ALLEGRO und BRAVO zeigte sich eine Reduktion der jährlichen<br />
Schubrate um 23% gegenüber der Plazebo-Gruppe und vor allem eine Reduktion der<br />
Krankheitsprogression um 36%, als Zeichen einer möglichen Neuroprotektion, in<br />
Kombination mit einem guten Nutzen-Risiko Profil ohne schwerwiegende Nebenwirkungen<br />
(Comi et al., 2012, Filippi et al., 2013, Haggiag et al ., 2013).<br />
Studien im Tiermodell der MS zeigten für die Substanz (25mg/kg Körpergewicht), dass<br />
sie die Infiltration von Entzündungszellen ins Zentralnervensystem (ZNS), die<br />
Demyelinisierung und die axonale Schädigung reduziert, während es Oligodendrozyten<br />
schützt. Potenzielle Mechanismen sind eine Reduktion der Th-17 Immunantwort und eine<br />
Induktion von B- und T-Zell regulatorischen Immunpopulationen (Wegner et al., 2010,<br />
Aharoni et la., 2012, Jolivel et al., 2013, Toubi et al., 2012, Emerich et al., 2010). Weiterhin<br />
induziert Laquinimod eine Verschiebung des Th1-/Th2-Zytokin-Verhältnisses zugunsten von<br />
!<br />
!<br />
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antiinflammatorischen Th2-Zytokinen, also hin zu Interleukin 4 und Interleukin 10 (Jollivel et<br />
al., 2013, Schulze-Tophoff et al., 2012). Die beschriebene Induktion des Brain-derived<br />
neurotrophic factor (BDNF) in ZNS von EAE Mäusen und in Serum von Laquinimodbehandelten<br />
MS-Patienten, könnte die neuroprotektiven Eigenschaften erklären (Thöne et al.,<br />
2012).<br />
1.5 Laquinimod und experimentelle autoimmune Neuritis<br />
!<br />
Die pathophysiologischen Mechanismen autoimmuner Erkrankungen des peripheren und<br />
des zentralen Nervensystems zeigen viele Gemeinsamkeiten. Beide basieren auf der<br />
autoimmunen Wirkung von T-Zellen und Makrophagen und deren Infiltration und<br />
Reaktivierung in PNS und ZNS mit anschließender Demyeliniserung und Neurodegeneration,<br />
in Zusammenhang mit dem Einfluss von regulatorischen Immunpopulationen (regulatorische<br />
T- und B-Zellen und antigenpräsentierende dendritische Zellen).<br />
Hinweise, dass Laquinimod eine immunmodulatorische Wirkung auch in der EAN<br />
entfalten könnte existieren in einem Bericht von Zou et al. Subkutan verabreichtes<br />
Laquinimod in Lewis-Ratten-EAN induzierte eine Besserung der klinischen Zeichen der EAN<br />
durch eine Verschiebung der autoimmunen Antwort hin zur antiinflammatorischen Th2<br />
Richtung (Zou et al., 2002).<br />
!<br />
!<br />
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2 Zielsetzung<br />
!<br />
Ziel der beschriebenen Experimente war die Wirksamkeit von oralem Laquinimod in<br />
verschiedenen Dosierungen und einen möglichen präventiven Nutzen im Tiermodell der EAN<br />
in Lewis-Ratten zu untersuchen.<br />
Die Effektivität von Laquinimod wurde auf der Basis der<br />
• klinischen Wirksamkeit<br />
• elektrophysiologischen Eigenschaften<br />
• histologischen Veränderungen und<br />
• Analysen der peripheren Immunzellpopulationen<br />
beurteilt.<br />
!<br />
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3 Material und Methoden<br />
!<br />
3.1 Induktion der experimentellen autoimmunen Neuritis und präventive Laquinimod<br />
Behandlung<br />
!<br />
Am Tag 0 erfolgte die Induktion einer aktiven EAN bei weiblichen Lewis Ratten (6-8<br />
Wochen alt, Charles Rivers Co, Sulzfeld, Deutschland, Gewicht 160-180g). Die Tiere wurden<br />
zunächst mit Inhalation von 1,5-2% Halothan in Sauerstoff in Narkose versetzt. Danach<br />
erfolgt eine einmalige subkutane Immunisierung mit 250!g P2 53-78 Peptid (Charité, Berlin,<br />
Dr. Rudolf Volkmer) in komplettem Freundschen Adjuvans (CFA) mit Mycobacterium<br />
tuberculosis, H37RA (Difco, Detroit, MI, Endkonzentration = 0.5 mg/ml in einem<br />
Gesamtvolumen von 200 !l) an der Schwanzbasis und in die Flanken. Alle Experimente<br />
wurden von der Ethikkommission der medizinischen Fakultät Bochum genehmigt<br />
(Tierversuchsantrag 84–02.04.2014-A106).<br />
Im Rahmen der Untersuchung der präventiven Effekte von Laquinimod (ABR-215062,<br />
TEVA Pharmaceutical Companies) wurden die Lewis Ratten in vier Gruppen randomisiert.<br />
(n=11/Gruppe) und die Experimente wurden zweimal durchgeführt:<br />
Gruppe 1: Orale Applikation von 300!l Leitungswasser (sham) pro Tag. Initiierung der<br />
Behandlung am Tag der Immunisierung (Tag 0 p.i.) und einmal täglich für 28 Tage insgesamt.<br />
Gruppe 2: Behandlung mit Laquinimod 6,25mg/kg KG (Körpergewicht) pro Tag oral,<br />
verdünnt in 300!l Leitungswasser. Initiierung der Behandlung am Tag der Immunsierung<br />
(Tag 0 p.i.) und einmal täglich für 28 Tage insgesamt (n=5).<br />
Gruppe 3: Behandlung mit Laquinimod 12,5mg/kg KG pro Tag oral, verdünnt in 300!l<br />
Leitungswasser. Initiierung der Behandlung am Tag der Immunisierung (Tag 0 p.i.) und<br />
einmal täglich für 28 Tage insgesamt.<br />
!<br />
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Gruppe 4: Behandlung mit Laquinimod 25 mg/kg KG pro Tag oral, verdünnt in 300!l<br />
Leitungswasser. Initiierung der Behandlung am Tag der Immuniserung (Tag 0 p.i.) und<br />
einmal täglich für 28 Tage insgesamt.<br />
Der primäre Endpunkt der Untersuchungen war die klinische Beurteilung. Der klinische<br />
Verlauf der EAN wurde täglich über einen Zeitraum von 28 Tagen (Enders et al., 1998) nach<br />
folgendem Score beobachtet: 0. normal, 1. Reduzierter Schwanztonus, hängende<br />
Schwanzspitze 2. Schwanzlähmung, 3. Reflexverlust, 4. Gangataxie, 5. Leichte Paraparese, 6.<br />
mittlere Paraparese, 7. schwere Paraparese oder Paraplegie, 8. Tetraparese, 9. Moribund 10.<br />
Tod.<br />
3.2 Elektrophysiologische Untersuchungen (Nervenleitgeschwindigkeit und F-Wellen) des<br />
N. ischiadicus<br />
!<br />
Die elektrophysiologischen Untersuchungen zur Überprüfung der<br />
Nervenleitgeschwindigkeit wurden vor der Immunisierung (Normal-/Basiswert, Tag -1) und<br />
am Maximum der Erkrankung (Tag 16) durchgeführt. Zur Messung der motorischen<br />
Nervenleitungsgeschwindigkeit wurde der N. ischiadicus distal (Sprunggelenk) und proximal<br />
(Austritt der lumbalen Wurzeln aus Wirbelsäule) mit feinen Nadelelektroden<br />
(Stimulationselektroden) stimuliert, während die Ableitelektroden an der Hinterpfote<br />
eingebracht wurden. Über die Stimulationselektrode erfolgte ein Stromimpuls (Keypoint<br />
Apparatus, Dantec, Skovlunde, Denmark). Aus der Latenz zwischen Stromimpuls und<br />
Muskelerregung nach proximaler und distaler Stimulation sowie aus dem Abstand der<br />
proximalen und distalen Stimulationelektroden wurde die Nervenleitungsgeschwindigkeit<br />
(NLG) berechnet (Taylor et al., 2003). Zusätzlich wurde nach 10-maliger, supramaximaler<br />
distaler Stimulation die F-Wellen-Latenz als Zeichen der proximalen Wurzelbeteiligung bei<br />
Neuritis gemessen. Als F-Wellen Persistenz (Zeichen der proximalen Myelin Schädigung)<br />
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!
wurde der Anzahl der F-Wellen nach 10maliger distaler Stimulation definiert. Als<br />
Leitungsblock (Zeichen der Myelin Schädigung) wurde eine >50% Reduktion der Amplitude<br />
des motorischen Potenziales nach proximaler Stimulation im Vergleich zur distalen<br />
Stimulation definiert. Für die gesamte Messung inklusive Platzierung der Nadelelektroden<br />
wurden die Versuchstiere mit einer i.p. Injektion von Ketamin/Xylazin (Ketamin: 50 mg/kg<br />
Körpergewicht; Xylazin 10 mg/kg Körpergewicht; Injektionsvolumen<br />
300 !l) betäubt.<br />
Mittels Wärmelampe wurde ein Auskühlen der Tiere verhindert.<br />
3.3 Histologische Untersuchungen des N. ischiadicus<br />
!<br />
Zur Gewebegewinnung für histologische Analysen wurden die Tiere am Tag 16 p.i.<br />
(maximaler Score) und am Tag 28 p.i. (Versuchsende) (n=8) in tiefer Ketamin/Xylazin<br />
Narkose (Ketamin: 50 mg/kg Körpergewicht; Xylazin 10 mg/kg Körpergewicht;<br />
Injektionsvolumen 300 !l)<br />
mit PBS (Phosphate Buffered Saline, Gibco) transcardial<br />
perfundiert und dadurch gleichzeitig getötet. Der N. ischiadicus wurde entnommen und dann<br />
mit Tissue Tek O.C.T (Vogel) eingebettet und am Cryocut 3000 (Leica) bei -23°C 10 µm dick<br />
geschnitten und auf APES-beschichtete Objektträger übertragen. Nach Fixierung der Gewebe<br />
in Aceton für 10 min in 20°C erfolgte die Färbung mit monoklonalen Antikörpern gegen T-<br />
Zellen (anti-CD3, Hycultec, 1:100) und Makrophagen (anti-CD68, Hycultec, ED61, 1:100)<br />
mittels Streptavidin-Biotin Technique (Dako ARK Kit). Zusätzlich wurde mittels<br />
FluoroMyelin TM<br />
Färbung die Demyelinisierung und mittels DAPI (4",6-Diamidin-2-<br />
phenylindol) DNA in Zellkernen durch Fluoresenzmikroskopie (BX51; Olympus, Tokyo,<br />
Japan) visualisiert.<br />
!<br />
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3.4 Analysen der Immunzellpopulationen<br />
!<br />
Für die immunologischen Untersuchungen mittels Durchflusszytometrie (FACS,<br />
Fluorescence Activated Cell Sorting) und Analyse der peripheren Immunpopulationen in den<br />
inguinalen Lymphknoten und Milz wurden die Tiere am Tag der Erkrankung mit dem<br />
maximalen Score (Tag 16) mit CO 2 Narkose getötet. Folgende Populationen wurden mittels<br />
FACS Canto II (BD Pharmingen, Heidelberg) Gerät und FlowJo Software (Tree Star)<br />
analysiert: CD4 + T Zellen, CD11b + Zellen, CD4 + CD11b + dendritische Zellen (DCs), CD4 +<br />
CD25 + FoxP3 + regulatorische T-Zellen (Tregs), NKRP1A + , CD27 + , CD11b +<br />
(Subpopulationen von NK Zellen) und CD4 + CD11b - MHCII +<br />
plasmatozytoide DCs<br />
(Antikörper von BD Pharmingen oder eBioscience).<br />
3.5 Statistische Auswertung<br />
!<br />
Die statistische Datenanalyse und die graphische Darstellung erfolgte mit der<br />
einfaktoriellen Varianzanalyse (ANOVA) mit dem Softwarepaket Prism (GraphPad, San<br />
Diego, CA). Ein P-Wert von < 0.05 wurde als statisch signifikant definiert und ein P-Wert <<br />
0.0001 als statistisch hochsignifikant.<br />
!<br />
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4 Ergebnisse<br />
!<br />
4.1 Klinische Effekte von Laquinimod<br />
!<br />
Die klinische Symptomatik der EAN begann 11 Tage nach der Immunisierung und<br />
folgende EAN-Inzidenzen wurden beobachtet: Kontrollgruppe, 6,25mg/kg und 25mg/kg<br />
Laquinimod-behandelte Gruppen 100 %, die 12,5mg/kg Laquinimod-behandelte Gruppe<br />
zeigte eine Inzidenz von 45,5 %.<br />
Die Dosierung von 12.5mg/kg KG reduzierte am effektivsten die Schwere der<br />
Krankheit mit einem maximalen Durchschnittscore von 1 (Kontrollgruppe, maximaler<br />
Durchnittscore von 6, 12,5 mg/kg vs. Kontrollgruppe, p
Abbildung 1: Klinischer EAN Verlauf vom Kontrollgruppe (Leitungswasser) und von oralen<br />
Laquinimod-behandelten Gruppen: 6,25mg/kg (n=5), 12,5mg/kg (n=11) und 25mg/kg (n=11)<br />
täglich an den Tagen 0-27 nach Immunisierung. In der Darstellung sind Mittelwerte und<br />
Standardfehler des Mittelwertes (SEM) angegeben.<br />
4.2 Elektrophysiologische Effekte von Laquinimod<br />
Elektrophysiologisch, wurden die Art (axonaler Schaden, Demyelinisierung, proximale<br />
Wurzelbeteiligung) und die Schwere der Schädigung untersucht.<br />
- Axonaler Schaden: Am Maximum der Krankheitssymptomatik (Tag 16) konnten keine<br />
manifesten axonalen Schaden im Sinne von distaler und proximaler Amplitudenreduktion der<br />
Potenzialen nachgewiesen werden, was zu dem Model einer akuten demyelinisierenden<br />
Erkrankung gehört.!<br />
- Myelinschädigung (Leitungsblöcke, Nervenleitgeschwindigkeiten und F-Wellen):<br />
1. Die Kontrollgruppe zeigte am Tag 16 p.i. sog. Leitungsblöcke mit einer Inzidenz<br />
von 37,5% jedoch Laquinimod behandelte Tieren zeigten keine Leitungsblöcke.<br />
2. Die motorische Nervenleitgeschwindigkeiten (mNLG) zeigten sich bei der<br />
Kontrollgruppe und der 6,25mg/kg Laquinimod-behandelten Gruppe verlangsamt am Tag 16<br />
p.i. versus Tag -1 (Kontrollgruppe (n=11): Durchschnitt-mNLG 36,1 m/s versus 30,1 m/s, p <<br />
0,001, Laquinimod 6.25mg/kg (n=5): Durchschnitt-mNLG 39,6 m/s versus 32,9 m/s).<br />
Laquinimod 12,5mg/kg und 25m/kg hat eine Reduktion der mNLG am Tag 16 p.i. im<br />
Vergleich zum Tag -1 verhindert (Abbildung 2).<br />
3. Die F-Wellen Persistenz am Tag 16 p.i. war: Kontrollgruppe 40%, Laquinimod<br />
6,25mg/kg-Gruppe 36%, Laquinimod 25mg/kg-Gruppe 46% Laquinimod 12.5mg/kg-Gruppe<br />
81% (p < 0,05 im Vergleich zur Kontrollgruppe).<br />
Eine elektroneurographische Kontrolle am Tag 27 p.i. zeigte eine Normalisierung der<br />
!<br />
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mNLG und der F-Wellen bei der Kontrollgruppe und 6,25mg/kg Laquinimod-behandelten<br />
Tieren.<br />
45<br />
**<br />
mNLG m/sec<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
-1<br />
-1<br />
16<br />
-1<br />
-1<br />
16<br />
16<br />
16<br />
Kontrollgruppe laq 6,25mg/kg laq 12,5mg/kg laq 25mg/kg<br />
!<br />
!<br />
Abbildung 2: Motorische Nervenleitgeschwindingkeiten (mNLG), berechnet nach proximaler<br />
und distaler Stimulation des N. ischiadicus am Tag -1 und 16 p.i.: Eine signifikante<br />
Verlangsamung der NLG für die Kontrollgruppe (n=11) und 6,25mg/kg Laquinimodbehandelte<br />
Tieren (n=5), aber nicht für 12,5mg/kg (n=11) und 25mg/kg (n=11) Laquinimodbehandelte<br />
Gruppen wurde gezeigt. Mittelwerte und Standardfehler des Mittelwertes (SEM)<br />
angegeben, p-Wert **p
Laquinimod (p
Anzahl von Pan-T Zellen pro mm 2<br />
Querschnitt des N. ischiadicus<br />
800 ***<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
***<br />
Kontrollgruppe<br />
Laquinimod 12.5mg/kg<br />
Laquinimod 25mg/kg<br />
Pan-T Zellen<br />
!<br />
Abbildung 4: Graphische Darstellung von T-Zellen (CD3 + ) Infiltraten im N. ischiadicus am<br />
Tag 16 p.i. Durchschnittswerte der Zellen pro mm 2 Querschnitt des N. ischiadicus<br />
(n=8/Gruppe) für Kontrollgruppe und Laquinimod-behandelte Tieren. In der Darstellung sind<br />
Mittelwerte und Standardfehler des Mittelwertes (SEM) angegeben, p-Wert ***p< 0,0001.<br />
!<br />
!<br />
!<br />
!<br />
Anzahl von CD68 + Zellen pro mm 2<br />
Querschnitt des N. ischiadicus<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
***<br />
***<br />
Kontrollgruppe<br />
Laquinimod 12,5mg/kg<br />
Laquinimod 25mg/kg<br />
!<br />
!<br />
Abbildung 5: Graphische Darstellung von Makrophagen (CD68 + ) Infiltraten im N.<br />
ischiadicus am Tag 16 p.i. Durchschnittswerte der Zellen pro mm 2 Querschnitt des N.<br />
ischiadicus (n=8/Gruppe) für Kontrollgruppe und Laquinimod-behandelte Tiere. In der<br />
Darstellung sind Mittelwerte und Standardfehler des Mittelwertes (SEM) angegeben, p-Wert<br />
***p< 0,0001.<br />
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Abbildung 6: Laquinimod reduzierte die Demyelinisierung (dargestellt durch Fluoromyelin<br />
Färbung) im N. ischiadicus am Tag 16 p.i. bei 12,5mg/kg (d, e, f) und 25mg/kg (g, h, i)<br />
Laquinimod-behandelte Tieren im Vergleich zur Kontrollgruppe (a, b, c). (Querschnitte des<br />
N. ischadicus, Scale bar 50!m).<br />
!<br />
!<br />
! #+!
% Demyelinisierung<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
**<br />
*<br />
Kontrollgruppe<br />
12.5 mg/kg Laquinimod<br />
25 mg/kg Laquinimod<br />
0<br />
!<br />
!<br />
Abbildung 7: Graphische Darstellung der Demyelinisierung (% pro Querschnitt des N.<br />
ischiadicus) nach Fluoromyelin Färbung am Tag 16 p.i. (n=8/Gruppe) von Laquinimod-<br />
behandelten Tieren (12,5mg/kg, 25mg/kg/Tag) und Kontrollgruppe. In Darstellung sind<br />
Mittelwerte und Standardfehler des Mittelwertes (SEM) angegeben, *p
% CD4 + Zellen<br />
2.0<br />
1.5<br />
1.0<br />
0.5<br />
Kontrollgruppe<br />
12,5mg/kg Laquinimod<br />
25mg/kg Laquinimod<br />
0.0<br />
CD11b - MHCII +<br />
!<br />
!<br />
Abbildung 8: Durchflusszytometrische Analyse der plasmazytoiden dendritischen Zellen<br />
(CD4 + , CD11b - , MHCII + , % von CD4 + Zellen) in peripheren Lymphknoten von Laquinimodbehandelten<br />
Tieren zeigen eine Tendenz der Zunahme im Vergleich zur Kontrollgruppe. In<br />
der Darstellung sind Mittelwerte und Standardfehler des Mittelwertes (SEM) angegeben<br />
(n=6).<br />
!<br />
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!<br />
! ##!
5 Diskussion<br />
!<br />
In der vorliegenden tierexperimentellen Studie konnte eine statistisch signifikante<br />
Besserung des klinischen Verlaufs, der elektrophysiologischen und histologischen Parameter<br />
bei P2-induzierter EAN nach täglicher oraler, präventiver Laquinimod Behandlung<br />
nachgewiesen werden.<br />
Um die wirksamste Dosierung von Laquinimod und in Folge den relevanten<br />
Wirkmechanismus zu verstehen, wurden Dosis-Titration Experimente durchgeführt. Folgende<br />
Ergebnisse sind hier hervorzuheben:<br />
- Die optimalste Dosierung von Laquinimod betrug 12,5mg/kg Körpergewicht. Diese Dosis<br />
unterdrückte fast komplett die klinischen Symptome und elektrophysiologischen Zeichen der<br />
Demyelinisierung (Leitungsblock, NLG Verzögerung und F-Wellen-Latenzen Verzögerung<br />
bzw -Verlust). Diese Daten korrelieren histopathologisch mit einer massiven Reduktion der<br />
T-Zellen und Makrophagen-Infiltrate und entsprechend auch der Demyelinisierung im PNS.<br />
Diese könnte auf einer Reduktion der Infiltration der Immunzellpopulationen in PNS oder<br />
einer peripheren Immunmodulation als potenziellen Wirkmechanismus basieren.<br />
Die Immunzellen-Migration über die Blut-Nerv-Schranke, ist von chemotaktischen<br />
Signalen, die die Bindung und Interaktion der Immunzellen mit Rezeptoren der<br />
Endothelzellen induzieren, abhängig. Tatsächlich zeigten Studien in der EAE, dass<br />
Laquinimod die Leukozyten-Migration im ZNS durch Suppression des Adhäsionmoleküls<br />
VLA-4 hemmen kann (Wegner et al., 2010). Ähnliche Interaktionen zwischen VLA-<br />
4/VCAM-1 (very late antigen-4/vascular cell adhesion molecule-1) und ICAM-1/LFA-1<br />
(intercellular adhesion molecule-1/leucocyte function associated antigen-1) sollen eine<br />
wichtige Rolle für die Leukozyten Migration im PNS spielen (Mäurer et al., 2002). Die<br />
Abklärung solcher Mechanismen ist Gegenstand zukünftiger EAN Experimente mit<br />
Laquinimod.<br />
!<br />
! #$!
Bezüglich peripherer Immunmodulation, wurden durch durchflusszytometrische<br />
Analysen der peripheren Lymphknoten und Milz keine relevanten Unterschiede für<br />
Effektorzellen (CD4 + T Zellen, CD11b + DCs, NKRP1A + +/- CD27, +/- CD11b NK Zellen)<br />
und regulatorische (CD4 + CD25 + FoxP3 +<br />
regulatorische T Zellen, CD11b + CD4 + +/-MHCII<br />
DCs) Immunzellen am Tag 16 p.i. zwischen Kontrollgruppe und Laquinimod-behandelten<br />
Tieren nachgewiesen. EAE Experimente zeigten ähnliche Ergebnisse (Thöne et al., 2012).<br />
Die Population der plasmazytoiden dendritischen Zellen ist eine regulatorische<br />
Population, was in den Ratten von Hubert et al. durchflusszytometrisch definiert wurde<br />
(Hubert et al., 2004). Die aktuelle Studie zusammen mit einer Untersuchung von Jollivel et al.<br />
bei der EAE (Jollivel et a., 2013) zeigte mögliche Effekte von Laquinimod auf pDCs. Jollivel<br />
et al berichteten von einer Zunahme des pDCs Anteils im peripheren Blut in EAE Mäusen<br />
nach Laquinimod Behandlung, sodass eine immunmodulatorische Rolle von pDCs in EAN<br />
sicher möglich wäre.<br />
Eine Einschränkung der durchgeführten durchflusszytometrischen Untersuchungen ist<br />
die isolierte quantitative, jedoch nicht qualitative Beurteilung der Immunzellpopulation<br />
mittels ggf. Zytokinen-Analysen. Eine Induktion der antiinflammatorischen Th2 Zytokine<br />
wurde von Zou et al. für subkutan appliziertes Laquinimod bei der Ratten-EAN nach<br />
Immunisierung mit P0(180-199) berichtet (Zou et al., 2002). Weitere Studien sind nötig um<br />
die funktionelle Veränderung der verschiedenen Immunzellpopulationen in EAN nach<br />
Laquinimod Behandlung zu untersuchen.<br />
Die niedrigste Dosierung (6,25mg/kg) erbrachte keine klinische oder<br />
elektrophysiologische Besserung. Dies steht im Gegensatz zu den Experimenten bei der<br />
Maus-EAE, weil diese Dosierung bei EAE gute Effekte zeigte (Schulze-Topohoff et al.,<br />
2012).<br />
Die Behandlung mit 25mg/kg Laquinimod, wiederum im Gegensatz zu beschriebenen<br />
EAE Experimenten, induzierte keine signifikante Besserung, sondern verzögert nur den<br />
! #%!<br />
!
Beginn der klinischen Symptomatik. Gleichzeitig, konnte jedoch eine Besserung der<br />
elektrophysiologisch nachgewiesenen Demyelinisierung am Tag 16 p.i., eine Reduktion der<br />
T-Zellen- und Makrophagen-Infiltraten und eine nicht so ausgeprägte Reduktion (im<br />
Vergleich zu 12,5mg/kg Laquinimod) der histologisch nachgewiesenen Demyelinisierung<br />
gezeigt werden.<br />
Zusammenfassend, zeigte die 12,5mg/kg Dosierung zusätzliche Effekte die ggf. mehr<br />
gegen Demylinisierung schützen als 25mg/kg Laquinimod. Ein Effekt von Laquinimod auf<br />
myelinbildende Schwann-Zellen könnte diese Beobachtungen erklären. In ZNS könnte von<br />
Brück et al. ein indirekter Effekt von Laquinimod auf astrozytische Zellen in ZNS durch NFkB<br />
Modulation gezeigt werden (Brück et al., 2012).<br />
Alternativ, können die beschriebenen Unterschiede zwischen verschiedenen<br />
Konzentrationen von Laquinimod durch komplexe Rezeptor-Mechanismen verursacht<br />
werden. In Frage kämen zum Beispiel CB1 (Cannabinoid) Rezeptoren, die laut Ruffini et al<br />
in ZNS von Laquinimod moduliert werden können. Im PNS spielen die CB1 Rezeptoren auch<br />
eine immunmodulatorische Wirkung (Ruffini et al., 2012, Romero et al., 2013). Um die<br />
weiteren Wirkmechanismen von Laquinimod in PNS zu klären, wie z.B. NF-kB oder CB1<br />
Effekte, werden weitere experimentelle Ansätze benötigt, die neue therapeutische<br />
Zielmoleküle und Signalwege der Inflammation im PNS besser verstehen lassen.<br />
!<br />
! #&!
Zusammenfassung<br />
Die oben genannten Experimente sprechen für eine starke Wirkung der oralen<br />
immunmodulatorischen Substanz, Laquinimod, bei der Behandlung der experimentellen<br />
autoimmunen Neuritis. Diese Beobachtung, in Kombination mit dem guten Nutzen-Risiko<br />
Profil von Laquinimod, was durch zwei große Phase III Studien bei Patienten mit Multipler<br />
Sklerose bewiesen wurde, zeigen in Richtung der Entwicklung neuer risikoarmer Therapien<br />
für Patienten mit autoimmunen Krankheiten des PNS. Weitere tierexperimentelle Studien sind<br />
erforderlich um den zugrundeliegenden Wirkmechanismus von Laquinimod aufzuzeigen.<br />
!<br />
! #'!
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!<br />
! $"!
Danksagung<br />
Herrn Prof. Dr. med. R. Gold, Direktor der Klinik für Neurologie des St. Josef Hospitals<br />
Bochum, Universitätsklinikum der Ruhr-Universität, danke ich für die Überlassung des<br />
Themas und seine immer hilfreiche Führung und wissenschaftliche Betreuung während der<br />
Durchführung der Experimente.<br />
Lisa Schrewe und Björn Ambrosius und alle Kollegen im neuroimmunologischen Labor in<br />
der Ruhr Universität Bochum, danke ich für die ständige Unterstützung an allen Phasen dieser<br />
wissenschaftlichen Arbeit.<br />
!<br />
!
Kalliopi Pitarokoili MD, MSc<br />
Heckertstrasse 42! Bochum, Nordhein-Westfalen 44807<br />
Telefon: 004917672164523! Fax: 0234-5093024 ! E-Mail: kalliapit@yahoo.gr, Kalliopi.Pitarokoili@ruhr-uni-bochum.de<br />
Persönliche Daten<br />
Geburtsdatum: 25.02.1983<br />
Nationalität:<br />
Familienstand:<br />
Griechin<br />
Ledig<br />
Qualifikationen<br />
4. August 2006 Diplom der medizinischen Fakultät der<br />
Universität Kreta, Griechenland<br />
Gesamtnote : 8,17 ´sehr gut´<br />
30. Juli 2008 Master Diplom<br />
“Medizinische Neurowissenschaften” der<br />
Universität Kreta , Griechenland<br />
Gesamtnote : 9,4 ´ausgezeichnet´<br />
Master Thesis in Cecilie-Vogt Klinik für<br />
Neurologie, Charité Mitte, Berlin, Deutschland<br />
09.2008 - 06.2009 Assistenzärztin, Innere Medizin<br />
Ierapetra, Kreta, Griechenland (9 Monate)<br />
09.2009 – 02.2010 Assistenzärztin, Psychiatrie, Psychiatrisches<br />
Krankenhaus Leros, Dodekanese, Griechenland<br />
(6 Monate)<br />
04.2010 – 04.2015 Assistenzärztin Neurologie, St. Josefs<br />
Krankenhaus, Bochum, Deutschland<br />
Prof. Dr. med. Ralf Gold<br />
05.2015 - aktuell Fuktionsoberärztin Neurologie, St. Josefs<br />
Krankenhaus, Bochum, Deutschland<br />
Prof. Dr. med. Ralf Gold<br />
Studium<br />
Medizinische Fakultät der Universität Kreta<br />
August 2005<br />
Austauschprogramm der ´International<br />
Federation of Medical Student’s Association´<br />
(IFMSA)<br />
Famulatur in Neurochirurgie am Krankenhaus<br />
Arnau de Vilanova Lleyda, Spanien<br />
10.2005 - 02. 2006 Austauschstudentin im Rahmen des Erasmus<br />
Sokrates Programms der Europäischen Union,<br />
Freie Universität, Berlin, Charité in:<br />
Gynäkologie (6 Wochen), Pädiatrie (10<br />
Wochen)<br />
Campus Benjamin-Franklin (PJ-Studentin)
Kalliopi Pitarokoili MD, MSc<br />
Heckertstrasse 42! Bochum, Nordhein-Westfalen 44807<br />
Telefon: 004917672164523! Fax: 0234-5093024 ! E-Mail: kalliapit@yahoo.gr, Kalliopi.Pitarokoili@ruhr-uni-bochum.de Seite 2<br />
Februar 2006<br />
Famulatur am Zentrum für Neurologie,<br />
Psychiatrie und Psychotherapie St. Joseph-<br />
Krankenhaus Berlin- Weissensee<br />
Wissenschaftliche Weiterbildung<br />
11. 2006 - 07. 2008 Im Rahmen des Masterstudiums „Medizinische<br />
Neurowissenschaften“ der medizinischen<br />
Fakultät der Universität Kreta<br />
Laborpraktika - Master Thesis<br />
1) Pharmakologie (3 Monate)<br />
Methoden: stereotaktische Chirurgie (Sprague<br />
Dawley Ratten),Verhaltensstudien, Western<br />
Blotting<br />
2) Klinische Neurologie Labor (3 Monate)<br />
Methoden: RNA Extraktion aus Zellkulturen,<br />
RT-PCR, PCR, DNA-Sequenzierung, Western<br />
Blotting<br />
3) Cecilie Vogt Klinik für Neurologie,<br />
Neurowissenschaftliches Forschungszentrum<br />
(NWFZ) Institut für Neuroimmunologie<br />
Charité Universitätsmedizin, Berlin,<br />
Deutschland<br />
Dr. rer. nat. Carmen Infante-Duarte<br />
Prof. Dr. med. Frauke Zipp<br />
Master Thesis: TNF-Related Apoptosis Inducing<br />
Ligand (TRAIL) Expression in Natural Killer<br />
(NK) cells and their role in Experimental<br />
Autoimmune Encephalomyelitis (EAE)<br />
09.2008 - 06.2009 Forschungsprogramm der neurologischen<br />
Klinik der Universität Kreta, Heraklion<br />
Thema: Benigne Multiple Sklerose<br />
Leiter: Prof. Dr. med. A. Plaitakis<br />
04.2010 - aktuell - Neuroimmunologisches Labor der Ruhr-<br />
Universität Bochum<br />
Thema: Experimentelle Autoimmune Neuritis<br />
Leiter: Prof. Dr. R. Gold<br />
- Nervensonographie bei Immunneuropathien<br />
Leiter: PD Dr. M.-S. Yoon<br />
Preise und Stipendien<br />
• Staatliche Organisation für Stipendien: Preis für die beste<br />
akademische Leistung in der Medizinischer Fakultät der<br />
2001
Kalliopi Pitarokoili MD, MSc<br />
Heckertstrasse 42! Bochum, Nordhein-Westfalen 44807<br />
Telefon: 004917672164523! Fax: 0234-5093024 ! E-Mail: kalliapit@yahoo.gr, Kalliopi.Pitarokoili@ruhr-uni-bochum.de Seite 3<br />
Universität Kreta<br />
• Staatliche Organisation für Stipendien: Preis für die beste<br />
akademische Leistung in der Medizinischer Fakultät der<br />
Universität Kreta<br />
• Stipendium ´Christina Spyraki´ der Universität Kreta für die beste<br />
akademische Leistung in dem ersten Jahr des Masterstudiums für<br />
medizinische Neurowissenschaften<br />
• International Federation of Clinical Electrophysiology ´Young<br />
Investigators Award´<br />
2002<br />
2006-2007<br />
2014<br />
Veröffentlichungen<br />
1: Kerasnoudis A, Pitarokoili K, Gold R, Yoon MS. Nerve Ultrasound and Electrophysiology for<br />
Therapy Monitoring in Chronic Inflammatory Demyelinating Polyneuropathy. J Neuroimaging.<br />
2015 Aug 3. doi: 10.1111/jon.12279. [Epub ahead of print] PubMed PMID: 26242571.<br />
2: Pitarokoili K, Schlamann M, Kerasnoudis A, Gold R, Yoon MS. Comparison of clinical,<br />
electrophysiological, sonographic and MRI features in CIDP. J Neurol Sci. 2015 Jul 22. pii: S0022<br />
510X(15)00451-7. doi: 10.1016/j.jns.2015.07.030. [Epub ahead of print] PubMed PMID: 26227829.<br />
3: Pitarokoili K, Gold R, Yoon MS. Nerve ultrasound in a case of multifocal motor neuropathy<br />
without conduction block. Muscle Nerve. 2015 Aug;52(2):294-9. doi: 10.1002/mus.24583. Epub<br />
2015 Jun 30. PubMed PMID: 25620065.<br />
4: Kerasnoudis A, Pitarokoili K, Gold R, Yoon MS. Bochum ultrasound score allows distinction of<br />
chronic inflammatory from multifocal acquired demyelinating polyneuropathies. J Neurol Sci. 2015<br />
Jan 15;348(1-2):211-5. doi: 10.1016/j.jns.2014.12.010. Epub 2014 Dec 11. PubMed PMID:<br />
25534358.<br />
5: Kerasnoudis A, Woitalla D, Gold R, Pitarokoili K, Yoon MS. Sarcoid neuropathy: correlation of<br />
nerve ultrasound, electrophysiological and clinical findings. J Neurol Sci. 2014 Dec 15;347(1-2):129-<br />
36. doi: 10.1016/j.jns.2014.09.033. Epub 2014 Sep 28. PubMed PMID: 25439166.<br />
6: Kerasnoudis A, Pitarokoili K, Behrendt V, Gold R, Yoon MS. Bochum ultrasound score versus<br />
clinical and electrophysiological parameters in distinguishing acute-onset chronic from acute<br />
inflammatory demyelinating polyneuropathy. Muscle Nerve. 2015 Jun;51(6):846-52. doi:<br />
10.1002/mus.24484. Epub 2015 Apr 24. PubMed PMID: 25297575.<br />
7: Pitarokoili K, Ambrosius B, Schrewe L, Hayardeny L, Hayden M, Gold R. Laquinimod exerts<br />
strong clinical and immunomodulatory effects in Lewis rat experimental autoimmune neuritis. J<br />
Neuroimmunol. 2014 Sep 15;274(1-2):38-45. doi: 10.1016/j.jneuroim.2014.06.012. Epub 2014 Jun<br />
24. PubMed PMID: 25005118.<br />
8: Kerasnoudis A, Pitarokoili K, Behrendt V, Gold R, Yoon MS. Multifocal motor neuropathy:<br />
correlation of nerve ultrasound, electrophysiological, and clinical findings. J Peripher Nerv Syst.<br />
2014 Jun;19(2):165-74. doi: 10.1111/jns5.12067. PubMed PMID: 24862982.<br />
9: Kerasnoudis A, Pitarokoili K, Behrendt V, Gold R, Yoon MS. Increased cerebrospinal fluid<br />
protein and motor conduction studies as prognostic markers of outcome and nerve ultrasound<br />
changes in Guillain-Barré syndrome. J Neurol Sci. 2014<br />
10: Kerasnoudis A, Pitarokoili K, Behrendt V, Gold R, Yoon MS. Correlation of Nerve Ultrasound,<br />
Electrophysiological and Clinical Findings in Chronic Inflammatory Demyelinating<br />
Polyneuropathy. J Neuroimaging. 2014
Kalliopi Pitarokoili MD, MSc<br />
Heckertstrasse 42! Bochum, Nordhein-Westfalen 44807<br />
Telefon: 004917672164523! Fax: 0234-5093024 ! E-Mail: kalliapit@yahoo.gr, Kalliopi.Pitarokoili@ruhr-uni-bochum.de Seite 4<br />
11: Kerasnoudis A, Pitarokoili K, Behrendt V, Gold R, Yoon MS. Nerve ultrasound score in<br />
distinguishing chronic from acute inflammatory demyelinating polyneuropathy. Clin Neurophysiol.<br />
2014<br />
12: Kerasnoudis A, Pitarokoili K, Behrendt V, Gold R, Yoon MS. Correlation of nerve ultrasound,<br />
electrophysiological, and clinical findings in post Guillain-Barré syndrome. J Peripher Nerv Syst.<br />
2013<br />
13: Kerasnoudis A, Pitarokoili K, Behrendt V, Gold R, Yoon MS. Cross sectional area reference<br />
values for sonography of peripheral nerves and brachial plexus. Clin Neurophysiol. 2013<br />
14: Kerasnoudis A, Pitarokoili K. Ulnar nerve reference values for cross-sectional area, intranerve<br />
cross sectional area variability and side to side difference ratio. Rheumatol Int. 2014<br />
15: Kornek B, Aboul-Enein F, Rostasy K, Milos RI, Steiner I, Penzien J, Hellwig K, Pitarokoili K,<br />
Storm van's Gravesande K, Karenfort M, Blaschek A, Meyer A, Seidl R, Debelic D, Vass K, Prayer<br />
D, Kristoferitsch W, Bayas A. Natalizumab therapy for highly active pediatric multiple sclerosis.<br />
JAMA Neurol. 2013<br />
16: Pitarokoili K, Dahlhaus S, Hellwig K, Boehm S, Neubauer H, Gold R, Krogias C. Ventricular<br />
tachycardia during basilar-type migraine attack. Ther Adv Neurol Disord. 2013<br />
17: Santis S, Kastellakis A, Kotzamani D, Pitarokoili K, Kokona D, Thermos K. Somatostatin<br />
increases rat locomotor activity by activating sst(2) and sst (4) receptors in the striatum and via<br />
glutamatergic involvement. Naunyn Schmiedebergs Arch Pharmacol. 2009<br />
Lehrerfahrung<br />
Tätig als Dozentin in der Physiotherapie Schule in<br />
Bochum (Neuroanatomie) (09.2012-aktuell).<br />
09.2012-aktuell
Kalliopi Pitarokoili MD, MSc<br />
Heckertstrasse 42! Bochum, Nordhein-Westfalen 44807<br />
Telefon: 004917672164523! Fax: 0234-5093024 ! E-Mail: kalliapit@yahoo.gr, Kalliopi.Pitarokoili@ruhr-uni-bochum.de Seite 5<br />
Sprachen<br />
• Griechisch: Muttersprache<br />
• Spanisch: Grundkenntnisse schriftlich und mündlich<br />
• Englisch: sehr gut schriftlich und mündlich, Certificate of Proficiency, University of Cambridge<br />
• Deutsch: sehr gut schriftlich und mündlich, Deutsches Sprachdiplom
Publikation:<br />
Pitarokoili K, Ambrosius B, Schrewe L, Hayardeny L, Hayden M, Gold R.<br />
Laquinimod exerts strong clinical and immunomodulatory effects in Lewis rat<br />
experimental autoimmune neuritis. J Neuroimmunol. 2014 Sep 15;274(1-2):38-45.<br />
doi: 10.1016/j.jneuroim.2014.06.012. Epub 2014 Jun 24. PubMed PMID: 25005118.<br />
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