Verkehrsbeteiligung - KfV
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Verkehr in Österreich<br />
Verkehrsunfallstatistik 2009
Reihe<br />
Verkehr in Österreich<br />
Heft 42<br />
Verkehrsunfallstatistik 2009<br />
Herausgegeben vom<br />
Kuratorium für Verkehrssicherheit (<strong>KfV</strong>)<br />
und freundlicher Unterstützung der<br />
Allgemeinen Unfallversicherung (AUVA)<br />
Wien, im Mai 2010<br />
Bereich Verkehr & Mobilität I Unfallstatistik 2009 1
VERKEHR IN ÖSTERREICH / HEFT 42<br />
ISSN 1026-3969<br />
Impressum<br />
Medieninhaber und Herausgeber:<br />
Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />
Schleiergasse 18<br />
A – 1100 Wien<br />
Telefon: +43-(0)577 0 77-DW oder -0<br />
Fax: +43-(0)577 0 77 – 1999<br />
E-Mail: kfv@kfv.at<br />
Verlagsort: Wien<br />
Hersteller: Druckerei Printadvice<br />
Redaktion: Elisabeth Gerstendorfer, Bakk. phil.<br />
Datenbearbeitung: DI Martin Donabauer, MMC<br />
Grafik: Mag. Katharina Trinkl, Steter GmbH<br />
Fotos: Rainer Fehringer – Copyright <strong>KfV</strong>, Shotshop.com<br />
Copyright: © Kuratorium für Verkehrssicherheit, Wien. Alle Rechte vorbehalten<br />
Datenquelle: Statistik Austria<br />
Wien, im Mai 2010<br />
Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich sämtliche Daten auf das Jahr 2009.<br />
Vom <strong>KfV</strong> werden in der Folge noch Detailkorrekturen durchgeführt, die vor allem die<br />
örtliche Zuordnung der Unfälle betreffen.<br />
Anfragen und Anregungen richten Sie bitte an das<br />
Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />
Elisabeth Gerstendorfer, Bakk. phil.<br />
A-1100 Wien, Schleiergasse 18<br />
Telefon: +43-(0)577 0 77 – 1906 bzw. elisabeth.gerstendorfer@kfv.at<br />
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage http://www.kfv.at oder<br />
www.kfv.at/unfallstatistik<br />
VORWORT<br />
2009 hat das Kuratorium für Verkehrssicherheit seinen 50. Geburtstag gefeiert. Und<br />
genau in diesem Jubiläumsjahr wurden weniger Menschen denn je im österreichischen<br />
Straßenverkehr getötet. Im Prinzip sollten wir dafür dankbar sein, aber wie klingt das:<br />
Man ist dankbar für „nur“ 633 Tote? Wäre diese Anzahl an Menschen bei Flugzeugabstürzen<br />
im österreichischen Luftraum gestorben – niemand würde mehr in ein Flugzeug<br />
einsteigen. Vielmehr gäbe es aufgeregte Diskussionen über die Sicherheit der Luftfahrt,<br />
und Airlines würden in einer noch tieferen Krise stecken, als sie es ohnehin schon tun.<br />
Die Zahl der Verkehrstoten ist hingegen ein Faktum, das einmal pro Jahr bei seiner<br />
Veröffentlichung zur Kenntnis genommen wird, ohne größeres Aufsehen. Noch seltener<br />
kommen die jährlich über 50.000 Menschen zur Sprache, die bei Verkehrsunfällen verletzt<br />
und mehr oder weniger schwer traumatisiert werden. Aber nur weil die Zahlen in<br />
den vergangenen Jahren erfreulicherweise gesunken sind, dürfen wir sie nicht zu einem<br />
Kollateralschaden des Alltags werden lassen, den wir achselzuckend hinnehmen.<br />
Das Verhältnis der Zahl der Getöteten zu jener der Unfälle zeigt uns, dass Investitionen in<br />
Technik, Infrastruktur und Rettungskette die Schwere der Unfallfolgen lindern können.<br />
Bei den Unfallursachen ist aber der Mensch selbst, mit seiner Unachtsamkeit, Selbstüberschätzung<br />
und Leichtsinnigkeit der ausschlaggebende Faktor. Die kommende Dekade der<br />
Verkehrssicherheitsarbeit muss daher das „Selbst-Bewusstsein“ der Verkehrsteilnehmer stärker<br />
schärfen als bisher. Kein blinder Glaube an die Technik und das Sicherheitsnetz, das<br />
im schlimmsten Fall auffangen muss, sondern Selbstverantwortung und vorausschauendes,<br />
faires Verhalten müssen die Prämissen sein.<br />
Das bedeutet, weiterhin einen langen Atem zu beweisen. Nehmen wir das Beispiel Alkohol<br />
am Steuer: Erst jetzt, nach Jahrzehnten der Bewusstseinsbildung, unterstützt durch bessere<br />
Kontrollmöglichkeiten und strengere Gesetze, wird das Kavaliersdelikt Alkohol am Steuer<br />
zu einem „No go“, vor allem unter jungen Verkehrsteilnehmern. Aber wir haben auch in<br />
anderen Bereichen noch große Spielräume für das ideale Zusammenwirken von Bewusstseinsbildung,<br />
Gesetzen, Kontrollen, Infrastruktur und Technik. So wird uns in den Jahren<br />
2010 und 2011 die Umsetzung der 3. EU-Führerscheinrichtlinie in Österreich einige<br />
Möglichkeiten geben, durch mehr Schulungen und Fahrpraxis die Zahl der Unfälle von<br />
Moped- und Motorradlenkern nachhaltig zu senken. Nutzen wir gemeinsam die Chancen!<br />
Dr. Othmar Thann<br />
Direktor Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />
2 Bereich Verkehr & Mobilität | Unfallstatistik 2009 3
4<br />
INHALT<br />
ENTWICKLUNG<br />
Überblick 2009 6<br />
UNFALLORT 10<br />
VERKEHRSBETEILIGUNG<br />
Überblick 14<br />
Fußgänger 18<br />
Radfahrer 24<br />
Einspurige Kfz 30<br />
Pkw 38<br />
Lkw und Autobus 44<br />
ALTERSGRUPPEN 48<br />
SPEZIALTHEMEN<br />
Unfalltypen 54<br />
Alkoholunfälle 56<br />
Autobahnunfälle 60<br />
Internationaler Vergleich 62<br />
SICHERHEITSEINRICHTUNGEN<br />
Gurtanlegequoten 64<br />
Kindersicherung im Pkw 65<br />
SCHRIFTENREIHE 68<br />
GLOSSAR 70<br />
Bereich Verkehr & Mobilität I Unfallstatistik 2009 5
ENTWICKLUNG<br />
Eckdaten des Unfallgeschehens 2009<br />
Unfälle mit Personenschaden<br />
Anzahl<br />
37.925<br />
Verletzte 49.158<br />
Getötete 633<br />
Schwerverletzte 6.652<br />
Leichtverletzte 37.257<br />
NeG Verletzte 5.249<br />
Erfreuliche Unfallbilanz<br />
Weniger Unfälle, weniger Verletzte und weniger Getötete: Die Unfallbilanz 2009 ist insgesamt positiv<br />
ausgefallen. Dieser positive Trend kann aber ab 2011 noch mehr Schwung bekommen – dann,<br />
wenn die dritte EU-Führerscheinrichtlinie in österreichisches Recht umgesetzt wird. Von den neuen<br />
Regelungen werden insbesondere Moped und Motorrad stark betroffen sein – zwei Bereiche, in<br />
denen die Unfallzahlen seit Jahren unverändert hoch sind. Der erfreuliche Rückgang, der bei<br />
Alkoholunfällen verzeichnet werden konnte, zeigt, dass die gesetzten Maßnahmen wie der flächendeckende<br />
Einsatz von Alkoholvortestgeräten oder höhere Strafen für Alko-Lenker, Schritte in die<br />
richtige Richtung sind, die durch weitere Maßnahmen und Kampagnen unterstützt werden sollten.<br />
Sorgen bereiten hingegen Unfälle mit Fußgängern am Schutzweg: Während Unfälle mit Fußgängern<br />
insgesamt rückläufig sind, wird auf Schutzwegen seit Jahren ein Aufwärtstrend beobachtet, auch<br />
2009 gab es hier keine Besserung.<br />
Die Unfallzahlen zeigen also, dass viel Positives erreicht werden kann, wenn man sich Ziele setzt,<br />
dennoch gibt es noch immer Verbesserungspotenzial für die Verkehrssicherheit auf Österreichs Straßen.<br />
Unfälle, Verletzte, Getötete<br />
Jahr Unfälle Verletzte Getötete<br />
1976 45.016 60.640 2.131<br />
1977 46.183 62.042 2.091<br />
1978 43.592 58.817 2.112<br />
1979 45.425 60.871 2.129<br />
1980 46.214 62.416 1.951<br />
1981 46.690 62.315 1.898<br />
1982 47.067 62.249 1.883<br />
1983 48.825 64.573 1.967<br />
1984 48.146 62.168 1.814<br />
1985 46.275 59.814 1.524<br />
1986 45.015 58.288 1.495<br />
1987 43.947 57.195 1.469<br />
1988 44.243 57.669 1.620<br />
1989 46.565 60.455 1.570<br />
1990 46.338 60.483 1.558<br />
1991 46.013 60.189 1.551<br />
1992 44.730 57.473 1.403<br />
1993 41.791 53.987 1.283<br />
1994 42.015 53.818 1.338<br />
1995 38.956 50.764 1.210<br />
1996 38.253 49.673 1.027<br />
1997 39.695 51.591 1.105<br />
1998 39.225 51.077 963<br />
1999 42.348 54.967 1.079<br />
2000 42.126 54.929 976<br />
2001 43.073 56.265 958<br />
2002 43.175 56.684 956<br />
2003 43.426 56.881 931<br />
2004 42.657 55.857 878<br />
2005 40.896 53.234 768<br />
2006 39.884 51.930 730<br />
2007 41.096 53.211 691<br />
2008 39.173 50.521 679<br />
2009 37.925 49.158 633<br />
Historischer Tiefstand<br />
Seit 1961 werden Straßenverkehrsunfälle von der Exekutive mit Hilfe des „Unfallzählblattes“<br />
systematisch erhoben. Die Auswertung dieser Zählblätter und die Kombination<br />
verschiedener Daten bilden die Grundlage der jährlichen Unfallstatistik.<br />
Bis in die späten 1990er-Jahre wurden in Österreich jährlich weit mehr als 1.000 – in<br />
ganz schlechten Jahren über 2.000 – Menschen im Straßenverkehr getötet. Das im Jahr<br />
2002 präsentierte Konzept des Österreichischen Verkehrssicherheitsprogrammes erfasste<br />
erstmals die bestehenden Problematiken in ihrer Gesamtheit und zeigte Lösungswege<br />
auf. Seit diese Maßnahmen kontinuierlich umgesetzt werden, ist die Zahl der Getöteten<br />
deutlich gesunken: Mit 633 Getöteten auf Österreichs Straßen im Jahr 2009 konnte im<br />
Vergleich zum Vorjahr nicht nur ein neuerlicher Rückgang erreicht werden, sondern<br />
gleichzeitig ein historischer Tiefstand. Auch bei der Zahl der Unfälle und Verletzten ist<br />
ein Rückgang bemerkbar.<br />
6 Bereich Verkehr & Mobilität | Unfallstatistik 2009 Bereich Verkehr & Mobilität I Unfallstatistik 2009 7
Entwicklung<br />
Unfälle, Verletzte, Getötete nach Bundesländern<br />
2007-2009<br />
Bundesland<br />
2007<br />
Unfälle<br />
2008 2009 2007<br />
Verletzte<br />
2008 2009 2007<br />
Getötete<br />
2008 2009<br />
BGLD 820 807 870 1.143 1.062 1.085 33 29 24<br />
KTN 3.214 3.135 3.028 4.011 3.894 3.862 58 56 40<br />
NÖ 7.323 6.982 6.609 9.490 9.138 8.776 192 174 189<br />
OÖ 8.496 8.326 7.792 11.327 11.003 10.342 147 139 122<br />
SBG 3.281 3.057 2.975 4.190 3.961 3.816 46 47 62<br />
STMK 6.935 6.395 6.400 8.893 8.210 8.185 115 109 91<br />
TIROL 4.019 3.898 3.785 5.296 5.033 4.968 49 71 44<br />
VBG 1.824 1.721 1.789 2.293 2.119 2.174 16 27 29<br />
WIEN 5.184 4.852 4.677 6.568 6.101 5.950 35 27 32<br />
Gesamt 41.096 39.173 37.925 53.211 50.521 49.158 691 679 633<br />
Österreichweit weniger Unfälle und Verletzte<br />
2009 wurden in fast allen Bundesländern wieder Rückgänge bei der Zahl der Unfälle und Verletzten<br />
verzeichnet. Bei der Zahl der im Straßenverkehr getöteten Personen sind in ein paar Bundesländern<br />
allerdings Anstiege zu beobachten. In Salzburg stieg die Zahl der Verkehrstoten von 47 auf 62, in<br />
Niederösterreich kamen um 15 Menschen mehr ums Leben als 2008, in Wien waren es fünf und in<br />
Vorarlberg zwei Getötete mehr als 2008.<br />
8 Bereich Verkehr & Mobilität | Unfallstatistik 2009
UNFALLORT<br />
Verunglückte Inländer je 10.000 Einwohner<br />
Bundesland Unfallzahl<br />
BGLD 34,0<br />
KTN 62,4<br />
NÖ 50,0<br />
OÖ 65,9<br />
SBG 59,0<br />
STMK 62,8<br />
TIROL 53,7<br />
VBG 47,3<br />
WIEN 27,2<br />
Österreich 51,0<br />
Oberösterreich negativer Spitzenreiter<br />
Eine aussagekräftige Vergleichsmöglichkeit für die einzelnen Bundesländer bieten die Unfälle je<br />
10.000 Einwohner. Nach dieser Berechnung ergibt sich im Jahr 2009 der höchste Wert für Oberösterreich<br />
(65,9 Unfälle pro 10.000 Einwohner), gefolgt von der Steiermark (62,8 Unfälle pro<br />
10.000 Einwohner).<br />
Wie im Jahr davor ist Wien das Bundesland mit den wenigsten Unfällen je 10.000 Einwohner.<br />
Unfälle nach Straßenarten<br />
Ortsgebiet/Freiland Autobahnen<br />
(inkl. Rampen)<br />
Schnellstraßen<br />
Unfälle<br />
Landesstraßen<br />
L & B<br />
sonstige Straßen Gesamt<br />
Freiland 1.790 271 9.894 2.149 14.104<br />
Ortsgebiet 0 0 10.547 13.274 23.821<br />
Gesamt 1.790 271 20.441 15.423 37.925<br />
10 Bereich Verkehr & Mobilität | Unfallstatistik 2009 Bereich Verkehr & Mobilität I Unfallstatistik 2009 11
Unfallort<br />
Getötete nach Straßenarten<br />
Ortsgebiet/Freiland Autobahnen (inkl.<br />
Rampen)<br />
Schnellstraßen<br />
Getötete<br />
Landesstraßen<br />
L & B<br />
sonstige Straßen Gesamt<br />
Freiland 65 10 343 42 460<br />
Ortsgebiet 0 0 89 84 173<br />
Gesamt 65 10 432 126 633<br />
Tödliches Freiland<br />
Nach wie vor sind rund drei Viertel der tödlich Verunglückten auf Freilandstraßen zu beklagen.<br />
Hauptunfallursache: Nicht angepasste Geschwindigkeit.<br />
12 Bereich Verkehr & Mobilität | Unfallstatistik 2009
VERKEHRSBETEILIGUNG<br />
Getötete nach <strong>Verkehrsbeteiligung</strong><br />
Beteiligung Getötete (absolut)<br />
Fußgänger 101<br />
Radfahrer 39<br />
Mopeds/Kleinmotorräder 30<br />
Motorräder/Leichtmotorräder 87<br />
Pkw 328<br />
Busse 2<br />
Lkw < 3,5t 13<br />
Lkw > 3,5t 9<br />
Sonstige 24<br />
Gesamt 633<br />
Im PKW die meisten Opfer<br />
Die meisten Unfallopfer sind immer noch unter den Pkw-Insassen zu beklagen: Trotz ständiger<br />
Innovationen bei der Fahrzeugsicherheit sind rund 52 % der Getöteten in dieser Gruppe von<br />
Verkehrsteilnehmern zu finden. Den zweitgrößten Anteil stellen Motorrad- und Mopedfahrer,<br />
die auf ihren einspurigen Fahrzeugen im Vergleich zu Pkw-Insassen ungeschützt sind, da sie<br />
über keine Knautschzone verfügen.<br />
<strong>Verkehrsbeteiligung</strong><br />
Verletzte nach <strong>Verkehrsbeteiligung</strong><br />
Beteiligung Verletzte (absolut)<br />
Fußgänger 3.995<br />
Radfahrer 5.417<br />
Mopeds/Kleinmotorräder 5.692<br />
Motorräder/Leichtmotorräder 3.464<br />
Pkw 28.136<br />
Busse 697<br />
Lkw < 3,5t 788<br />
Lkw > 3,5t 288<br />
Sonstige 681<br />
Gesamt 49.158<br />
14 Bereich Verkehr & Mobilität | Unfallstatistik 2009 Bereich Verkehr & Mobilität I Unfallstatistik 2009 15
<strong>Verkehrsbeteiligung</strong><br />
Anteil Getöteter und Schwerverletzter an Verunglückten<br />
der jeweiligen Beteiligungsgruppe<br />
Beteiligung Getötete Schwerverletzte Verunglückte Anteil (%)<br />
Fußgänger 101 912 4.096 24,7<br />
Radfahrer 39 1.065 5.456 20,2<br />
Mopeds/Kleinmotorräder 30 871 5.722 15,7<br />
Motorräder/Leichtmotorräder 87 1.138 3.551 34,5<br />
Pkw 328 2.337 28.464 9,4<br />
Busse 2 75 699 11,0<br />
Lkw < 3,5t 13 90 801 12,9<br />
Lkw > 3,5t 9 36 297 15,2<br />
Sonstige 24 128 705 21,6<br />
16 Bereich Verkehr & Mobilität | Unfallstatistik 2009
FUSSGäNGER<br />
Allgemeine Unfallzahlen von Fußgängern<br />
2005 2006<br />
Anzahl<br />
2007 2008 2009<br />
Unfälle mit Fußgängern 4.277 4.179 4.323 4.356 4.115<br />
Getötete Fußgänger 97 110 108 102 101<br />
Verletzte Fußgänger 4.151 4.033 4.201 4.233 3.995<br />
Unfälle am geregelten<br />
Schutzweg<br />
415 368 429 415 414<br />
Getötete am geregelten<br />
Schutzweg<br />
3 3 6 5 3<br />
Verletzte am geregelten<br />
Schutzweg<br />
418 373 428 424 421<br />
Unfälle am ungeregelten<br />
Schutzweg<br />
721 704 786 807 745<br />
Getötete am ungeregelten<br />
Schutzweg<br />
14 13 15 15 16<br />
Verletzte am ungeregelten<br />
Schutzweg<br />
721 697 781 813 746<br />
Handlungsbedarf bei Unfällen mit Fußgängern am Schutzweg<br />
Seit 1. Oktober 1994 ist der prinzipielle Vorrang des Fußgängers auf ungeregelten Schutzwegen in<br />
der Straßenverkehrsordnung verankert: Der Lenker eines Fahrzeuges hat einem Fußgänger, der<br />
sich auf einem Schutzweg befindet, oder diesen erkennbar benützen will, das ungehinderte und<br />
ungefährdete Überqueren der Fahrbahn zu ermöglichen. Tatsache aber ist, dass es seit 1995 einen<br />
kontinuierlichen Anstieg der Fußgängerunfälle auf ungeregelten Schutzwegen gibt. Mögliche Ursachen<br />
sind die unklare rechtliche Situation, denn an der Frage, was „erkennbar benützen“ bedeutet,<br />
scheiden sich die Geister. Dazu kommt noch eine geringe Anhaltebereitschaft der Pkw-Lenker und<br />
Ablenkungsfaktoren wie z.B. Telefonieren am Steuer. Auch die Verankerung der „Gefährdung von<br />
Fußgängern am Schutzweg“ als Vormerkdelikt führte bislang zu keiner Verbesserung.<br />
Unfälle mit Fußgängern nach Bundesländern<br />
Verletzte und getötete Fußgänger<br />
Bundesland Unfälle Verletzte Getötete<br />
BGLD 73 69 2<br />
KTN 291 286 10<br />
NÖ 485 471 22<br />
OÖ 672 662 16<br />
SBG 319 301 9<br />
STMK 501 480 16<br />
TIROL 398 387 6<br />
VBG 192 181 6<br />
WIEN 1.184 1.158 14<br />
Gesamt 4.115 3.995 101<br />
18 Bereich Verkehr & Mobilität | Unfallstatistik 2009 Bereich Verkehr & Mobilität I Unfallstatistik 2009 19
Fußgänger<br />
Anteil getöteter Fußgänger<br />
an Getöteten gesamt nach Straßenart<br />
Ortsgebiet/Freiland<br />
Prozent (%)<br />
Autobahnen (inkl. Rampen) Landesstraßen L & B sonstige Straßen<br />
Freiland 1,5 7,3 9,5<br />
Ortsgebiet 0 43,8 38,1<br />
Fußgänger<br />
Verletzte Fußgänger<br />
nach Altersgruppen und Geschlecht<br />
20 Bereich Verkehr & Mobilität | Unfallstatistik 2009 Bereich Verkehr & Mobilität I Unfallstatistik 2009 21<br />
Altersgruppe<br />
Verletzte<br />
Männlich Weiblich Gesamt<br />
00-09 260 154 414<br />
10-19 385 382 767<br />
20-29 254 257 511<br />
30-39 197 179 376<br />
40-49 216 231 447<br />
50-59 189 268 457<br />
60-69 126 209 335<br />
70-79 111 245 356<br />
80+ 115 213 328<br />
unbekannt 3 1 4<br />
Gesamt 1.856 2.139 3.995
Fußgänger<br />
Getötete Fußgänger<br />
nach Altersgruppen und Geschlecht<br />
Getötete<br />
Altersgruppe<br />
Männlich Weiblich Gesamt<br />
00-09 1 0 1<br />
10-19 5 3 8<br />
20-29 6 3 9<br />
30-39 5 3 8<br />
40-49 7 4 11<br />
50-59 11 1 12<br />
60-69 6 4 10<br />
70-79 10 6 16<br />
80+ 11 15 26<br />
Gesamt 62 39 101<br />
Größte Gruppe unter getöteten Fußgängern: Senioren<br />
Personen, die älter als 60 Jahre sind, haben einen Anteil von rund 60 % an den tödlich verunglückten<br />
Fußgängern. Dieser Altersgruppe muss daher mehr Aufmerksamkeit im Straßenverkehr<br />
gewidmet werden, einerseits durch infrastrukturelle Maßnahmen, welche die Sicherheit erhöhen,<br />
andererseits durch stärkere Rücksichtnahme durch die anderen Verkehrsteilnehmer.<br />
22 Bereich Verkehr & Mobilität | Unfallstatistik 2009
RAdFAHRER<br />
Allgemeine Unfallzahlen von Radfahrern<br />
2005 2006<br />
Anzahl<br />
2007 2008 2009<br />
Unfälle mit Radfahrern 5.482 5.417 5.850 5.645 5.495<br />
Getötete Radfahrer 47 48 37 62 39<br />
Verletzte Radfahrer 5.412 5.335 5.775 5.559 5.417<br />
Unfälle mit Radfahrern am<br />
Radfahrstreifen/Radweg<br />
1.132 1.102 1.200 1.271 1.265<br />
Getötete Radfahrer am<br />
Radfahrstreifen/Radweg<br />
2 8 2 12 2<br />
Verletzte Radfahrer am<br />
Radfahrstreifen/Radweg<br />
1.154 1.112 1.261 1.279 1.286<br />
Leichter Rückgang bei Radunfällen<br />
Das Fahrrad als Fortbewegungsmittel wird für viele Österreicher zunehmend attraktiver. Doch<br />
gerade „Alltagsradfahrer“, die ihre täglichen Wege mit dem Rad zurücklegen, sind im Straßenverkehr<br />
besonders gefährdet. 2009 passierten 5.495 Unfälle, bei denen Radfahrer beteiligt waren,<br />
39 Menschen wurden dabei getötet. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Unfälle aber leicht<br />
zurückgegangen. Auch bei der Zahl der getöteten Radfahrer konnte – nach einem starken Anstieg<br />
im Jahr 2008 (62 getötete Radfahrer) – 2009 (39 getötete Radfahrer) wieder das Niveau von 2007<br />
(37 getötete Radfahrer) erreicht werden. Zu Unfällen kommt es u.a. auch durch Konflikte zwischen<br />
den Verkehrsteilnehmern. Infrastrukturelle Maßnahmen könnten hier mehr Eindeutigkeit schaffen,<br />
um Kollisionen zwischen Radfahrern und anderen Verkehrsteilnehmern zu reduzieren.<br />
Bundesland Unfälle Verletzte Getötete<br />
BGLD 104 104 0<br />
KTN 446 444 0<br />
NÖ 699 695 13<br />
OÖ 965 961 8<br />
SBG 576 566 2<br />
STMK 917 879 10<br />
TIROL 725 724 2<br />
VBG 490 492 3<br />
WIEN 573 552 1<br />
Gesamt 5.495 5.417 39<br />
24 Bereich Verkehr & Mobilität | Unfallstatistik 2009 Bereich Verkehr & Mobilität I Unfallstatistik 2009 25
Radfahrer<br />
Anteil getöteter Radfahrer<br />
an Getöteten gesamt nach Straßenart<br />
Ortsgebiet/Freiland<br />
Prozent (%)<br />
Landesstraßen L & B sonstige Straßen<br />
Freiland 3,5 14,3<br />
Ortsgebiet 4,5 20,2<br />
26 Bereich Verkehr & Mobilität | Unfallstatistik 2009 Bereich Verkehr & Mobilität I Unfallstatistik 2009 27<br />
Radfahrer<br />
Verletzte Radfahrer<br />
nach Altersgruppen und Geschlecht<br />
Verletzte<br />
Altersgruppe<br />
Männlich Weiblich Gesamt<br />
00-09 96 42 138<br />
10-19 577 232 809<br />
20-29 444 299 743<br />
30-39 465 223 688<br />
40-49 612 366 978<br />
50-59 487 307 794<br />
60-69 380 287 667<br />
70-79 237 200 437<br />
80+ 88 67 155<br />
unbekannt 4 4 8<br />
Gesamt 3.390 2.027 5.417<br />
Radhelm reduziert das Risiko schwerer Kopfverletzungen<br />
Das Verletzungsrisiko beim Radfahren kann durch das Tragen eines Helms deutlich gemindert<br />
werden. Bei Radfahrern, die ohne Helm unterwegs sind, ist die Wahrscheinlichkeit,<br />
eine Gehirnerschütterung zu erleiden, um die Hälfte größer. Die Helmtragebereitschaft ist<br />
aber eher gering: Laut <strong>KfV</strong>-Erhebungen schützt nur jeder dritte Radfahrer (35 %) seinen<br />
Kopf mit einem Radhelm. In den vergangenen Jahren ist die Radhelmtragequote zwar<br />
unter Kindern kontinuierlich gestiegen – die Erwachsenen, die eigentlich ein Vorbild sein<br />
sollten, ziehen aber nur sehr langsam nach.
Radfahrer<br />
Getötete Radfahrer<br />
nach Altersgruppen und Geschlecht<br />
Getötete<br />
Altersgruppe<br />
Männlich Weiblich Gesamt<br />
00-09 0 1 1<br />
10-19 1 0 1<br />
20-29 0 1 1<br />
30-39 1 0 1<br />
40-49 3 1 4<br />
50-59 7 0 7<br />
60-69 8 3 11<br />
70-79 4 1 5<br />
80+ 7 1 8<br />
Gesamt 31 8 39<br />
Getötete Radfahrer sind älter<br />
So wie bei den Fußgängern stellen auch bei den Radfahrern Personen, die älter als 60 Jahre sind,<br />
den größten Anteil unter den Getöteten: 62 % der getöteten Radfahrer war 2009 zum Zeitpunkt<br />
des Unfalls 60 Jahre oder älter.<br />
28 Bereich Verkehr & Mobilität | Unfallstatistik 2009
EINSPURIGE KFZ<br />
Allgemeine Unfallzahlen von einspurigen Kraftfahrzeugen<br />
Unfälle mit Mopeds<br />
(inkl. Kleinmotorräder)<br />
Getötete Benutzer von<br />
Mopeds<br />
(inkl. Kleinmotorräder)<br />
Verletzte Benutzer von<br />
Mopeds<br />
(inkl. Kleinmotorräder)<br />
Unfälle mit Motorrädern<br />
(inkl. Leichtmotorräder)<br />
Getötete Benutzer von<br />
Motorrädern<br />
(inkl. Leichtmotorräder)<br />
Verletzte Benutzer von<br />
Motorrädern<br />
(inkl. Leichtmotorräder)<br />
2005 2006<br />
Anzahl<br />
2007 2008 2009<br />
4.399 4.823 5.446 5.432 5.163<br />
41 39 24 25 30<br />
4.727 5.308 5.993 5.987 5.692<br />
3.296 3.472 3.472 3.217 3.335<br />
98 95 96 91 87<br />
3.367 3.586 3.587 3.332 3.464<br />
Verlangsamtes Unfallwachstum bei Moped 15<br />
So wie in den vergangenen Jahren ist auch 2009 die Zahl der Unfälle mit 15-jährigen Mopedlenkern<br />
gestiegen (2009: 1.753, 2008: 1.727). Allerdings hat sich der erschreckende Anstieg der Vorjahre<br />
verlangsamt. Insgesamt haben Unfälle mit 15-jährigen Mopedlenkern aber noch immer einen Anteil<br />
von rund 30 % an allen Mopedunfällen!<br />
Verletzte Benutzer von Leichtmotorrädern und Motorrädern<br />
nach Altersgruppen und Geschlecht<br />
30 Bereich Verkehr & Mobilität | Unfallstatistik 2009 Bereich Verkehr & Mobilität I Unfallstatistik 2009 31<br />
Altersgruppe<br />
Verletzte<br />
Männlich Weiblich Gesamt<br />
00-09 1 1 2<br />
10-19 108 41 149<br />
20-29 770 143 913<br />
30-39 612 126 738<br />
40-49 748 176 924<br />
50-59 389 65 454<br />
60-69 209 12 221<br />
70-79 52 4 56<br />
80+ 7 0 7<br />
Gesamt 2.896 568 3.464
Einspurige KfZ<br />
Getötete Benutzer von Leichtmotorrädern und Motorrädern<br />
nach Altersgruppen und Geschlecht<br />
Getötete<br />
Altersgruppe<br />
Männlich Weiblich Gesamt<br />
00-09 0 0 0<br />
10-19 3 0 3<br />
20-29 20 0 20<br />
30-39 17 1 18<br />
40-49 23 2 25<br />
50-59 12 1 13<br />
60-69 6 1 7<br />
70-79 1 0 1<br />
80+ 0 0 0<br />
Gesamt 82 5 87<br />
„Heiße Eisen“ mit Gefahrenpotenzial<br />
Die Unfallzahlen der letzten Jahre spiegeln den Trend zum Hobby Motorrad wider. Vor allem Männer<br />
mittleren Alters schwingen sich gern auf „heiße Öfen“. Während vor 20 Jahren hauptsächlich<br />
18- bis 25-jährige Lenker in Unfälle involviert waren, sind es heute die 40- bis 49-Jährigen. Der<br />
Grund: Nachdem sie mit 18 den A-Führerschein gemacht haben, fahren sie danach selten oder nie<br />
Motorrad und „gönnen“ sich später ohne Praxis eine PS- und Hubraum-starke Maschine.<br />
Verletzte Benutzer von Mopeds und Kleinmotorrädern<br />
nach Altersgruppen und Geschlecht<br />
Verletzte<br />
Altersgruppe<br />
Männlich Weiblich Gesamt<br />
00-09 4 1 5<br />
10-19 2.941 1.645 4.586<br />
20-29 249 102 351<br />
30-39 139 50 189<br />
40-49 156 70 226<br />
50-59 114 35 149<br />
60-69 79 17 96<br />
70-79 54 9 63<br />
80+ 23 2 25<br />
unbekannt 2 0 2<br />
Gesamt 3.761 1.931 5.692<br />
Sorgenkind Moped 15<br />
Die motorisierte Freiheit beginnt für viele österreichische Jugendliche mit dem Moped<br />
ausweis, der mit 15 Jahren erworben werden kann. Einige gesetzliche Lockerungen<br />
(z.B. Entfall der verkehrspsychologischen Untersuchung) im Laufe der letzten Jahre<br />
haben aber dazu geführt, dass die Zahl der verletzten 15-jährigen Mopedlenker von<br />
122 im Jahr 2002 auf 1.675 im Jahr 2009 hinaufgeschnellt ist. 15-jährige Mopedlenker<br />
haben damit einen Anteil von mehr als einem Viertel an allen verletzten Mopedlenkern.<br />
32 Bereich Verkehr & Mobilität | Unfallstatistik 2009 Bereich Verkehr & Mobilität I Unfallstatistik 2009 33
Einspurige KfZ<br />
Getötete Benutzer von Mopeds und Kleinmotorrädern<br />
nach Altersgruppen und Geschlecht<br />
Altersgruppe<br />
Getötete<br />
Männlich Weiblich Gesamt<br />
00-09 0 0 0<br />
10-19 16 1 17<br />
20-29 3 1 4<br />
30-39 1 0 1<br />
40-49 1 0 1<br />
50-59 2 0 2<br />
60-69 1 0 1<br />
70-79 2 1 3<br />
80+ 1 0 1<br />
Gesamt 27 3 30<br />
Einspurige KfZ<br />
Verletzte Benutzer einspuriger KfZ<br />
nach Unfalltypen<br />
34 Bereich Verkehr & Mobilität | Unfallstatistik 2009 Bereich Verkehr & Mobilität I Unfallstatistik 2009 35<br />
Unfalltyp<br />
Verletzte<br />
Mopeds/Kleinmotorräder Motorräder/Leichtmotorräder Gesamt<br />
Alleinunfälle 1.771 1.150 2.921<br />
im Begegnungsverkehr 395 330 725<br />
im Richtungsverkehr 989 597 1.586<br />
im ruhenden Verkehr 54 14 68<br />
Kreuzungsunfall 2.220 1.230 3.450<br />
mit beteiligten Fußgängern 59 50 109<br />
Sonstige mit mehreren<br />
Beteiligten<br />
204 93 297<br />
Gesamt 5.692 3.464 9.156
Einspurige KfZ<br />
Getötete Benutzer einspuriger KfZ<br />
nach Unfalltypen<br />
Getötete<br />
Unfalltyp<br />
Mopeds/Kleinmotorräder Motorräder/Leichtmotorräder Gesamt<br />
Alleinunfälle 5 30 35<br />
im Begegnungsverkehr 9 30 39<br />
im Richtungsverkehr 1 3 4<br />
im ruhenden Verkehr 1 0 1<br />
Kreuzungsunfall 12 23 35<br />
mit beteiligten Fußgängern 0 1 1<br />
Sonstige mit mehreren<br />
Beteiligten<br />
2 0 2<br />
Gesamt 30 87 117<br />
Tod beim Überholen<br />
Unbedachte, riskante Überholmanöver (Unfälle im Begegnungsverkehr) sind gemeinsam mit den<br />
Alleinunfällen die häufigste Todesursache bei Benutzern von Motorrädern und Leichtmotorrädern.<br />
36 Bereich Verkehr & Mobilität | Unfallstatistik 2009
PKW<br />
Allgemeine Unfallzahlen Pkw<br />
Anzahl<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
Unfälle mit Pkw 33.711 32.648 33.315 31.647 30.310<br />
Getötete Pkw-Insassen 432 384 378 367 328<br />
Verletzte Pkw-Insassen 32.841 30.910 30.983 28.945 28.136<br />
Verletzungsgrad verunglückter gesicherter PKW-Insassen<br />
Verletzungsgrad Anzahl (absolut)<br />
Getötete 203<br />
Leicht Verletzte 21.562<br />
NeG Verletzte 2.842<br />
Schwer Verletzte 1.965<br />
Gesamt 26.572<br />
38 Bereich Verkehr & Mobilität | Unfallstatistik 2009 Bereich Verkehr & Mobilität I Unfallstatistik 2009 39
Pkw<br />
Verletzungsgrad verunglückte ungesicherter PKW-Insassen<br />
Verletzungsgrad Anzahl (absolut)<br />
Getötete 125<br />
Leicht Verletzte 1.134<br />
NeG Verletzte 261<br />
Schwer Verletzte 372<br />
Gesamt 1.892<br />
Gurt schützt<br />
Es gibt noch immer Pkw-Lenker und Mitfahrer, die sich aus den unterschiedlichsten Gründen nicht<br />
anschnallen. <strong>KfV</strong>-Erhebungen zeigen, dass die Gurtanlegequoten im langjährigen Vergleich stets<br />
gestiegen sind. Dennoch: 2009 war jeder zehnte Pkw-Lenker nicht angeschnallt. Unter den Mitfahrern<br />
auf den Rücksitzen ist das Gefahrenbewusstsein noch geringer – weniger als zwei Drittel waren<br />
angeschnallt. Nicht angeschnallte Mitfahrer gefährden bei einem Unfall aber nicht nur sich selbst,<br />
sondern auch die Passagiere in der Vorderreihe, wenn sie bei einem Unfall oder einer ruckartigen<br />
Bremsung nach vorne geschleudert werden. Die gesetzliche Gurtpflicht gilt in hinteren Sitzreihen<br />
genauso wie vorne.<br />
Verletzte Pkw-Insassen<br />
nach Altersgruppen und Geschlecht<br />
Verletzte<br />
Altersgruppe<br />
Männlich Weiblich Gesamt<br />
00-09 380 409 789<br />
10-19 2.304 2.178 4.482<br />
20-29 3.928 3.819 7.747<br />
30-39 2.346 2.395 4.741<br />
40-49 2.155 2.425 4.580<br />
50-59 1.374 1.466 2.840<br />
60-69 755 880 1.635<br />
70-79 511 434 945<br />
80+ 190 179 369<br />
unbekannt 3 5 8<br />
Gesamt 13.946 14.190 28.136<br />
Erfolg Mehrphase<br />
Viele Jahre waren die 18- bis 24-jährigen Pkw-Lenker die Sorgenkinder im österreichischen<br />
Straßenverkehr. Die am 1.1.2003 eingeführte Mehrphasenausbildung hat die Situation<br />
aber spürbar verbessert – seitdem müssen jedes Jahr deutlich weniger jugendliche<br />
Opfer beklagt werden.<br />
40 Bereich Verkehr & Mobilität | Unfallstatistik 2009 Bereich Verkehr & Mobilität I Unfallstatistik 2009 41
Pkw<br />
Getötete Pkw-Insassen<br />
nach Altersgruppen und Geschlecht<br />
Altersgruppe<br />
Getötete<br />
Männlich Weiblich Gesamt<br />
00-09 2 2 4<br />
10-19 33 7 40<br />
20-29 56 18 74<br />
30-39 33 10 43<br />
40-49 39 11 50<br />
50-59 20 12 32<br />
60-69 22 16 38<br />
70-79 16 5 21<br />
80+ 18 8 26<br />
Gesamt 239 89 328<br />
42 Bereich Verkehr & Mobilität | Unfallstatistik 2009 Bereich Verkehr & Mobilität I Unfallstatistik 2009 43<br />
Pkw<br />
Getötete und schwerverletzte PKW-Insassen<br />
nach Unfalltypen<br />
Unfalltyp Anzahl (absolut)<br />
Alleinunfälle 1.067<br />
im Begegnungsverkehr 682<br />
im Richtungsverkehr 317<br />
im ruhenden Verkehr 24<br />
Kreuzungsunfall 537<br />
mit beteiligten Fußgängern 3<br />
Sonstige mit mehreren Beteiligten 35<br />
Gesamt 2.665<br />
Schwerwiegende Folgen bei Alleinunfällen<br />
Dass Alleinunfälle auch mit den meisten Schwerverletzten und Toten verbunden sind, ist<br />
darauf zurückzuführen, dass dabei meistens überhöhte Geschwindigkeit und daraus resultierender<br />
Kontrollverlust im Spiel sind. Gegenüber 2008 ist die Zahl der Schwerverletzten<br />
und Getöteten bei Alleinunfällen von 1.105 auf 1.067 gesunken.
LKW UNd AUTOBUS<br />
Allgemeine Unfallzahlen von Lkw und Autobussen<br />
Anzahl<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
Unfälle mit Lkw < 3,5t 2.224 2.152 2.159 2.117 1.962<br />
Getötete Lkw < 3,5t 24 16 15 19 13<br />
Verletzte Lkw < 3,5t 953 898 860 822 788<br />
Unfälle mit Lkw > 3,5t 2.040 1.991 1.853 1.741 1.546<br />
Getötete Lkw > 3,5t Insassen 12 16 11 3 9<br />
Verletzte Lkw > 3,5t Insassen 416 411 405 348 288<br />
Unfälle mit Autobussen 799 805 788 767 768<br />
Getötete Autobusinsassen 2 8 4 2 2<br />
Verletzte Autobusinsassen 696 786 730 693 697<br />
Unfälle mit LKW > 3,5t<br />
nach Unfalltypen<br />
Unfalltyp Unfälle Verletzte Insassen Getötete Insassen<br />
Alleinunfälle 98 98 5<br />
im Begegnungsverkehr 324 71 2<br />
im Richtungsverkehr 601 72 1<br />
im ruhenden Verkehr 14 2 1<br />
Kreuzungsunfall 408 39 0<br />
mit beteiligten Fußgängern 79 1 0<br />
Sonstige mit mehreren Beteiligten 22 5 0<br />
Gesamt 1.546 288 9<br />
44 Bereich Verkehr & Mobilität | Unfallstatistik 2009 Bereich Verkehr & Mobilität I Unfallstatistik 2009 45
LKW und Autobus<br />
Unfälle, Verletzte, Getötete mit LKW > 3,5t<br />
nach Unfalltypen<br />
Unfalltyp Unfälle Verletzte Insassen Getötete Insassen<br />
Alleinunfälle 98 98 5<br />
im Begegnungsverkehr 324 71 2<br />
im Richtungsverkehr 601 72 1<br />
im ruhenden Verkehr 14 2 1<br />
Kreuzungsunfall 408 39 0<br />
mit beteiligten Fußgängern 79 1 0<br />
Sonstige mit mehreren Beteiligten 22 5 0<br />
Gesamt 1.546 288 9<br />
46 Bereich Verkehr & Mobilität | Unfallstatistik 2009 Bereich Verkehr & Mobilität I Unfallstatistik 2009 47
ALTERSGRUPPEN<br />
Verletzte<br />
nach Altersgruppen und Geschlecht<br />
Altersgruppe<br />
Verletzte<br />
Männlich Weiblich Gesamt<br />
00-09 813 652 1.465<br />
10-19 6.480 4.603 11.083<br />
20-29 5.980 4.708 10.688<br />
30-39 4.065 3.054 7.119<br />
40-49 4.223 3.382 7.605<br />
50-59 2.729 2.269 4.998<br />
60-69 1.652 1.521 3.173<br />
70-79 1.023 974 1.997<br />
80+ 465 543 1.008<br />
unbekannt 12 10 22<br />
Gesamt 27.442 21.716 49.158<br />
Getötete<br />
nach Altersgruppen und Geschlecht<br />
Getötete<br />
Altersgruppe<br />
Männlich Weiblich Gesamt<br />
00-09 3 6 9<br />
10-19 61 11 72<br />
20-29 91 23 114<br />
30-39 63 14 77<br />
40-49 81 19 100<br />
50-59 58 16 74<br />
60-69 45 27 72<br />
70-79 37 14 51<br />
80+ 39 25 64<br />
Gesamt 478 155 633<br />
Jugendlicher Leichtsinn<br />
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der tödlichen Unfälle von 20- bis 29-Jährigen<br />
von 143 auf 114 gesunken. Dennoch hat diese Altersgruppe den größten Anteil an allen<br />
Getöteten im Straßenverkehr. Nach wie vor sind Unfälle im Straßenverkehr Todesursache<br />
Nummer 1 bei jungen Erwachsenen. Durch Überschätzung des eigenen Fahrkönnens,<br />
Imponiergehabe, Alkohol am Steuer oder einfach Leichtsinn bringen sich junge Menschen<br />
sehr oft selbst in Gefahr.<br />
48 Bereich Verkehr & Mobilität | Unfallstatistik 2009 Bereich Verkehr & Mobilität I Unfallstatistik 2009 49
Altersgruppen<br />
Verunglückte Kinder (0-14 Jahre)<br />
nach Bundesländern<br />
Bundesland Getötete Verletzte<br />
BGLD 0 62<br />
KTN 2 258<br />
NÖ 4 514<br />
OÖ 4 695<br />
SBG 2 237<br />
STMK 1 420<br />
TIROL 1 358<br />
VBG 0 187<br />
WIEN 1 451<br />
Gesamt 15 3.182<br />
Tod in der Obhut Erwachsener<br />
2009 verunglückten 3.197 Kinder im Straßenverkehr (2008: 3.433), 15 davon tödlich (2008: 12).<br />
Die meisten Kinder starben in der Obhut von Erwachsenen – nämlich als Mitfahrer im Pkw.<br />
Verunglückte Kinder (0-14 Jahre)<br />
nach <strong>Verkehrsbeteiligung</strong><br />
Beteiligung Verunglückte (absolut)<br />
Fußgänger 779<br />
Radfahrer 625<br />
Pkw 1.333<br />
Sonstige 460<br />
Gesamt 3.197<br />
50 Bereich Verkehr & Mobilität | Unfallstatistik 2009 Bereich Verkehr & Mobilität I Unfallstatistik 2009 51
Altersgruppen<br />
Verletzte Senioren (65+ Jahre)<br />
nach <strong>Verkehrsbeteiligung</strong><br />
Beteiligung Verletzte (absolut)<br />
Fußgänger 868<br />
Radfahrer 943<br />
Mopeds/Kleinmotorräder 138<br />
Motorräder/Leichtmotorräder 149<br />
Pkw 2.157<br />
Sonstige 356<br />
Gesamt 4.611<br />
Getötete Senioren (65+ Jahre)<br />
nach <strong>Verkehrsbeteiligung</strong><br />
Beteiligung Getötete (absolut)<br />
Fußgänger 49<br />
Radfahrer 20<br />
Mopeds/Kleinmotorräder 4<br />
Motorräder/Leichtmotorräder 6<br />
Pkw 69<br />
Sonstige 11<br />
Gesamt 159<br />
Rückgang bei tödlichen Unfällen von Senioren<br />
Unfälle haben für Senioren wegen ihrer schwächeren körperlichen Konstitution fatalere<br />
Folgen als für andere Altersgruppen. Gegenüber 2008 ist die Zahl der getöteten Senioren<br />
im Straßenverkehr erfreulicherweise gesunken. Während 2008 170 Senioren bei Verkehrsunfällen<br />
ihr Leben verloren, waren es 2009 159.<br />
52 Bereich Verkehr & Mobilität | Unfallstatistik 2009 Bereich Verkehr & Mobilität I Unfallstatistik 2009 53
SPEZIALTHEMEN<br />
Unfälle nach Unfalltypen<br />
Unfalltyp<br />
Unfälle<br />
Freiland Ortsgebiet Gesamt<br />
Alleinunfälle 6.033 3.222 9.255<br />
im Begegnungsverkehr 1.843 1.125 2.968<br />
im Richtungsverkehr 2.814 5.338 8.152<br />
im ruhenden Verkehr 26 455 481<br />
Kreuzungsunfall 2.841 8.945 11.786<br />
mit beteiligten Fußgängern 310 3.874 4.184<br />
Sonstige mit mehreren Beteiligten 237 862 1.099<br />
Gesamt 14.104 23.821 37.925<br />
Getötete nach Unfalltypen<br />
Getötete<br />
Unfalltyp<br />
Freiland Ortsgebiet Gesamt<br />
Alleinunfälle 198 42 240<br />
im Begegnungsverkehr 128 19 147<br />
im Richtungsverkehr 43 3 46<br />
im ruhenden Verkehr 1 2 3<br />
Kreuzungsunfall 53 24 77<br />
mit beteiligten Fußgängern 30 73 103<br />
Sonstige mit mehreren Beteiligten 7 10 17<br />
Gesamt 460 173 633<br />
Zu schnell, zu selbstsicher<br />
2009 starben 240 Menschen bei Alleinunfällen. Dieser hohe Anteil von rund 38 % ist<br />
unter anderem auf die Hauptunfallursache „nicht angepasste Geschwindigkeit“ zurückzuführen.<br />
54 Bereich Verkehr & Mobilität | Unfallstatistik 2009 Bereich Verkehr & Mobilität I Unfallstatistik 2009 55
Spezialthemen<br />
Alkoholunfälle und dabei Verletzte und Getötete 1995-2009<br />
Anzahl<br />
Jahr<br />
Verletzte Getötete Unfälle<br />
1995 3.875 113 2.645<br />
1996 3.530 81 2.525<br />
1997 3.459 95 2.465<br />
1998 3.113 82 2.217<br />
1999 3.405 93 2.454<br />
2000 3.643 66 2.557<br />
2001 3.496 68 2.549<br />
2002 3.876 91 2.726<br />
2003 4.004 82 2.830<br />
2004 3.997 67 2.826<br />
2005 3.803 56 2.734<br />
2006 3.542 55 2.566<br />
2007 3.794 54 2.714<br />
2008 3.628 52 2.632<br />
2009 3.390 46 2.478<br />
Sinkende Zahl bei Alkoholunfällen<br />
Die Kombination aus Strafverschärfung, mehr Kontrollmöglichkeiten dank der Alkoholvortestgeräte<br />
und bewusstseinsbildenden Maßnahmen brachte die erhoffte Wirkung: Bei Alkoholunfällen zeigt<br />
sich eine positive Entwicklung. Die kontinuierlich rückläufigen Unfallzahlen bei jungen Fahrzeuglenkern<br />
zeigen auch, dass junge Verkehrsteilnehmer eine ganz andere Einstellung zum Thema Alkohol<br />
am Steuer haben – sie sehen es nicht mehr als Kavaliersdelikt. Dennoch muss dieser Positivtrend<br />
mit weiteren Maßnahmen unterstützt werden.<br />
Spezialthemen<br />
Alkoholisierte Beteiligte<br />
nach Altersgruppen und Geschlecht<br />
Anzahl<br />
Altersgruppe<br />
Männlich Weiblich Gesamt<br />
10-19 296 28 324<br />
20-29 681 112 793<br />
30-39 416 66 482<br />
40-49 418 61 479<br />
50-59 273 29 302<br />
60-69 123 14 137<br />
70-79 56 4 60<br />
80+ 9 1 10<br />
Gesamt 2.272 315 2.587<br />
56 Bereich Verkehr & Mobilität | Unfallstatistik 2009 Bereich Verkehr & Mobilität I Unfallstatistik 2009 57
Spezialthemen<br />
Alkoholunfälle<br />
nach Tagesstunden<br />
Tagesstunde Anteil an Unfällen gesamt (%)<br />
0 33,9<br />
1 37,2<br />
2 39,5<br />
3 38,2<br />
4 34,6<br />
5 16,2<br />
6 7,6<br />
7 2,7<br />
8 2,4<br />
9 1,8<br />
10 2,1<br />
11 1,2<br />
12 1,8<br />
13 2,5<br />
14 2,6<br />
15 3,1<br />
16 3,6<br />
17 4,3<br />
18 7,2<br />
19 9,9<br />
20 13,3<br />
21 16,9<br />
22 19,1<br />
23 27,6<br />
Anteil der Alkoholunfälle<br />
an Unfällen gesamt nach Bundesländern<br />
Bundesland Alkoholunfälle Unfälle gesamt Anteil an Unfällen gesamt (%)<br />
BGLD 81 870 9,3<br />
KTN 190 3.028 6,3<br />
NÖ 462 6.609 7,0<br />
OÖ 457 7.792 5,9<br />
SBG 202 2.975 6,8<br />
STMK 430 6.400 6,7<br />
TIROL 252 3.785 6,7<br />
VBG 144 1.789 8,0<br />
WIEN 260 4.677 5,6<br />
Österreich 2.478 37.925 6,5<br />
58 Bereich Verkehr & Mobilität | Unfallstatistik 2009 Bereich Verkehr & Mobilität I Unfallstatistik 2009 59
Spezialthemen<br />
Anteil von Autobahnunfällen<br />
an Unfällen gesamt und Anteil von Baustellenunfällen an Autobahnunfällen<br />
Prozent (%)<br />
Unfälle Verletzte Getötete<br />
Unfälle auf Autobahnen 4,7 5,8 10,3<br />
Baustellen auf Autobahnen 3,1 2,9 3,1<br />
Unfälle auf Autobahnen und Autobahnbaustellen nach Unfalltypen<br />
60 Bereich Verkehr & Mobilität | Unfallstatistik 2009 Bereich Verkehr & Mobilität I Unfallstatistik 2009 61<br />
Unfalltyp<br />
Prozent (%)<br />
auf Autobahnen bei Baustellen<br />
Alleinunfälle 39,0 25,0<br />
im Begegnungsverkehr 1,5 0<br />
im Richtungsverkehr 58,4 69,6<br />
im ruhenden Verkehr 0,2 1,8<br />
Kreuzungsunfall 0,3 0<br />
mit beteiligten Fußgängern 0,4 3,6<br />
Sonstige mit mehreren Beteiligten 0,2 0
Spezialthemen<br />
Getötete pro 100.000 Einwohner, internationaler Vergleich - 2008<br />
Land Anteil<br />
IS 3,8<br />
NL 4,1<br />
UK 4,3<br />
S 4,3<br />
CH 4,7<br />
N 5,4<br />
D 5,5<br />
IRL 6,3<br />
FIN 6,5<br />
E 6,8<br />
F 6,9<br />
L 7,2<br />
DK 7,4<br />
I 7,9<br />
A 8,2<br />
H 9,9<br />
CZ 10,4<br />
SLO 10,4<br />
PL 14,3<br />
62 Bereich Verkehr & Mobilität | Unfallstatistik 2009
SICHERHEITSEINRICHTUNGEN<br />
Gurtanlegequoten von Pkw-Insassen auf den Vordersitzen<br />
Jahr<br />
Prozent (%)<br />
Autobahn Freiland Ortsgebiet<br />
2000 78,9 76,7 71,2<br />
2001 76,3 74,1 67,7<br />
2002 76,8 76,7 72,5<br />
2003 81,6 76,3 73,0<br />
2004 82,7 79,5 71,2<br />
2005 85,5 85,4 77,7<br />
2006 91,8 88,7 86,2<br />
2007 91,5 89,9 87,0<br />
2008 90,9 87,6 83,9<br />
2009 92,9 88,3 87,0<br />
Kindersicherung im Pkw<br />
Kindersitz Prozent (%)<br />
Gurt 46,0<br />
Kindersitz 48,8<br />
ungesichert 5,2<br />
64 Bereich Verkehr & Mobilität | Unfallstatistik 2009 Bereich Verkehr & Mobilität I Unfallstatistik 2009 65
Sicherheitseinrichtungen<br />
Kindersicherungsquoten im Pkw<br />
(im Kindersitz oder angegurtet)<br />
Prozent (%)<br />
Jahr<br />
Autobahn Freiland Ortsgebiet<br />
2002 85,1 86,1 82,9<br />
2003 86,1 81,5 81,8<br />
2004 85,7 85,2 80,0<br />
2005 84,5 88,2 84,3<br />
2006 92,1 93,0 87,7<br />
2007 90,6 78,3 80,5<br />
2008 96,3 91,2 90,0<br />
2009 92,8 95,2 95,9<br />
Mehr Verantwortungsgefühl<br />
Verstöße gegen die Kindersicherungspflicht gehören zu den häufigsten Vergehen im Rahmen des<br />
Vormerksystems. Noch immer ist vielen nicht bewusst, dass Kinder unter 12 Jahren, die kleiner als<br />
150 cm sind, in einem Kindersitz gesichert werden müssen. Gegenüber 2008 ist aber der Anteil der<br />
Kinder, die gesichert im Pkw mitgefahren sind, erfreulicherweise wieder gestiegen.<br />
66 Bereich Verkehr & Mobilität | Unfallstatistik 2009 Bereich Verkehr & Mobilität I Unfallstatistik 2009 67
68<br />
SCHRIFTENREIHE<br />
VERKEHR IN ÖSTERREICH<br />
In der vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (<strong>KfV</strong>) mit Unterstützung der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt<br />
(AUVA) herausgegebenen Reihe „Verkehr in Österreich“ sind bisher folgende Hefte erschienen:<br />
Heft 1: Unfallstatistik 1987; Graf P., Esberger R. & G. Dendzig; Wien 1988<br />
Heft 2: Problem Wegunfälle; <strong>KfV</strong> – Verkehrspsychologisches Institut, Institut für<br />
Verkehrs- und Fahrzeugtechnik; Wien 1988<br />
Heft 3: das Unfallgeschehen in Österreichs Gemeinden 1988; <strong>KfV</strong> – Institut für Verkehrstechnik<br />
und Unfallstatisik; Wien 1989<br />
Heft 4: Verkehrsberuhigung – Sicherheit oder ärgernis?; Henökl H.; Tagungsbericht vom 15. Dezember<br />
1988 in Graz; Wien 1989<br />
Heft 5: Unfallstatistik 1988; <strong>KfV</strong> – Institut für Verkehrstechnik und Unfallstatistik; Wien 1989<br />
Heft 6: das Unfallgeschehen in Österreichs Gemeinden 1989; <strong>KfV</strong> – Institut für Verkehrstechnik und<br />
Unfallstatistik; Wien 1990<br />
Heft 7: Unfallstatistik 1989; <strong>KfV</strong> – Institut für Verkehrstechnik und Unfallstatistik; Wien 1990<br />
Heft 8: das Unfallgeschehen in Österreichs Gemeinden 1990; <strong>KfV</strong> – Institut für Verkehrstechnik und<br />
Unfallstatistik; Wien 1991<br />
Heft 9: Unfallstatistik 1990; <strong>KfV</strong> – Institut für Verkehrstechnik und Unfallstatistik; Wien 1991<br />
Heft 10: Offene Grenzen – geschlossene Kolonnen? Verkehrs(sicherheits)probleme und Lösungsansätze<br />
angesichts der Öffnung der Ostgrenzen. Symposium im Wiener Rathaus vom<br />
22.-23. Oktober 1990, Tagungsbericht, <strong>KfV</strong>; Wien 1991<br />
Heft 11: Unfallstatistik 1991; <strong>KfV</strong> – Institut für Verkehrstechnik und Unfallstatistik; Wien 1992<br />
Heft 12: das Unfallgeschehen in Österreichs Gemeinden 1991; <strong>KfV</strong> – Institut für Verkehrstechnik und<br />
Unfallstatistik; Wien 1992<br />
Heft 13: Unfallstatistik 1992; (ergänzt durch die Landes-Unfallstatistik der Bundesländer)<br />
<strong>KfV</strong> – Institut für Verkehrstechnik und Unfallstatistik; Wien 1993<br />
Heft 14: das Unfallgeschehen in Österreichs Gemeinden 1992; <strong>KfV</strong> – Institut für Verkehrstechnik und<br />
Unfallstatistik; Wien 1993<br />
Heft 15: Unfallstatistik 1993; (ergänzt durch die Landes-Unfallstatistik der Bundesländer)<br />
<strong>KfV</strong> – Institut für Verkehrstechnik und Unfallstatistik; Wien 1994<br />
Heft 16: das Unfallgeschehen in Österreichs Gemeinden 1993; <strong>KfV</strong> – Institut für Verkehrstechnik und<br />
Unfallstatistik; Wien 1994<br />
Heft 17: Unfallstatistik 1994; (ergänzt durch die Landes-Unfallstatistik der Bundesländer)<br />
<strong>KfV</strong> – Institut für Verkehrstechnik und Unfallstatistik; Wien 1995<br />
Heft 18: das Unfallgeschehen in Österreichs Gemeinden 1994; <strong>KfV</strong> – Institut für Verkehrstechnik und<br />
Unfallstatistik; Wien 1995<br />
Heft 19: Unfallstatistik 1995; (ergänzt durch die Landes-Unfallstatistik der Bundesländer)<br />
<strong>KfV</strong> – Institut für Verkehrstechnik und Unfallstatistik; Wien 1996<br />
Heft 21: Fahrleistungen; Untersuchungen über Kfz-Fahrleistungen in Österreich, Deutschland<br />
und der Schweiz im Überblick. Risser A.; Wien 1996<br />
Heft 22: Unfallstatistik 1996; (ergänzt durch die Landes-Unfallstatistik der Bundesländer)<br />
<strong>KfV</strong> – Institut für Verkehrstechnik und Unfallstatistik; Wien 1997<br />
Heft 23: Quantitative Indikatoren der Straßenverkehrssicherheit in der Bundesrepublik deutschland 1975-1995;<br />
Cerwanka P. & G. Hauger; Wien 1997<br />
Heft 24: Unfallstatistik 1997; (ergänzt durch die Landes-Unfallstatistik der Bundesländer)<br />
<strong>KfV</strong> – Institut für Verkehrstechnik und Unfallstatistik; Wien 1998<br />
Heft 25: Effizienzuntersuchung der Lkw-Überholverbote 7,5t auf Autobahnen in Niederösterreich; Trimmel P.;<br />
St. Pölten 1998<br />
Heft 26: Unfallstatistik 1998; (ergänzt durch die Landes-Unfallstatistik der Bundesländer)<br />
<strong>KfV</strong> – Institut für Verkehrstechnik und Unfallstatistik; Wien 1999<br />
Heft 27: Unfallstatistik 1999; (ergänzt durch die Landes-Unfallstatistik der Bundesländer)<br />
<strong>KfV</strong> – Institut für Verkehrstechnik und Unfallstatistik; Wien 2000<br />
Heft 28: Sicherheit für Kinder im Straßenverkehr; Eine Aktion des Bundeslandes Niederösterreich.;<br />
Trimmel P., Klemenjak W. & E. Kreiner.; St. Pölten 1999<br />
Heft 29: Auswirkungen von „blinkenden Gefahrenzeichen“ anhand des Geschwindigkeitsverhaltens der Kraftfahrer;<br />
Trimmel P.; St. Pölten 2000<br />
Heft 30: Sicherheitsverhalten von motorisierten Verkehrsteilnehmern – Erhebungen und Messungen 1999;<br />
Wannenmacher E., Teufelsbrucker D., Machata K. & E. Schrammel; Wien 2000<br />
Heft 31: Unfallstatistik 2000; (ergänzt durch die Landes-Unfallstatistik der Bundesländer)<br />
<strong>KfV</strong> – Institut für Verkehrstechnik und Unfallstatistik; Wien 2001<br />
Heft 32: Unfallstatistik 2001; <strong>KfV</strong> – Institut für Verkehrstechnik und Unfallstatistik; Wien 2002<br />
Heft 33: Geschwindigkeitsverhalten von Motorisierten Verkehrsteilnehmern – Messungen 2000/2001;<br />
Wannenmacher E.; Teufelsbrucker D. & E. Schrammel, <strong>KfV</strong> – Institut für<br />
Verkehrstechnik; Wien 2002<br />
Heft 34: Unfallstatistik 2002; <strong>KfV</strong>-Institut für Unfallstatistik; Wien 2003<br />
Heft 35: Verkehrssicherheit im Gemeindevergleich unter Einbeziehung kommunaler Bezugsgrößen; Risser A.,<br />
<strong>KfV</strong> – Institut für Verkehrstechnik; Wien 2003<br />
Heft 36: Unfallstatistik 2003; <strong>KfV</strong>-Institut für Unfallstatistik; Wien 2004<br />
Heft 37: Unfallstatistik 2004; <strong>KfV</strong>-Institut für Unfallstatistik; Wien 2005<br />
Heft 38: Verkehrsunfallstatistik 2005; <strong>KfV</strong> – Team Statistik & Risikomanagement; Wien 2006<br />
Heft 39: Verkehrsunfallstatistik 2006; <strong>KfV</strong> – Team Statistik & Risikomanagement; Wien 2007<br />
Heft 40: Verkehrsunfallstatistik 2007; Kuratorium für Verkehrssicherheit, Wien 2008<br />
Heft 41: Verkehrsunfallstatistik 2008; Kuratorium für Verkehrssicherheit, Wien 2009<br />
Heft 42: Verkehrsunfallstatistik 2009; Kuratorium für Verkehrssicherheit, Wien 2009<br />
Bereich Verkehr & Mobilität I Unfallstatistik 2009 69
70<br />
GLOSSAR<br />
Aktive Beteiligte<br />
sind alle Lenker von Fahrzeugen und beteiligte<br />
Fußgänger.<br />
Alkoholunfall<br />
Ein Alkoholunfall ist ein Unfall, bei dem<br />
mindestens ein Beteiligter alkoholisiert ist,<br />
oder bei dem der Alkoholtest positiv verlaufen<br />
ist, oder die klinische Untersuchung<br />
eine Alkoholisierung ergeben hat. „Bei<br />
einem Alkoholgehalt des Blutes von 0,8g/l<br />
(0,8 Promille) und darüber oder bei einem<br />
Alkoholgehalt der Atemluft von 0,4mg/l<br />
und darüber gilt der Zustand einer Person<br />
jedenfalls als von Alkohol beeinträchtigt“<br />
(vgl. StVO §5 Abs 1). Ein Kfz darf seit<br />
6.1.1998 nur „in Betrieb genommen oder<br />
gelenkt werden, wenn beim Lenker der<br />
Alkoholgehalt des Blutes weniger als 0,5g/l<br />
(0,5 Promille) oder der Alkoholgehalt der<br />
Atemluft weniger als 0,25mg/l beträgt“<br />
(vgl. FSG § 14 Abs 8).<br />
Beteiligte Personen<br />
sind folgende am Unfall beteiligte Personen:<br />
• alle verletzten oder getöteten Fußgänger,<br />
Lenker oder Mitfahrer,<br />
• alle unverletzten Lenker,<br />
• alle unverletzten, alkoholisierten,mitfahrenden<br />
Personen, sofern sie den<br />
Lenker behindert haben,<br />
• alle unverletzten Fußgänger, insbesondere<br />
alle alkoholisierten Fußgänger, wenn<br />
sie durch ihr Verhalten wesentlich am<br />
Zustandekommen des Unfalls beteiligt<br />
waren.<br />
Fußgänger<br />
sind auch Personen, die einen Kinderwagen<br />
oder ein Fahrzeug schieben oder die an<br />
einem Fahrzeug beschäftigt sind.<br />
Getötete<br />
In der österreichischen Verkehrsstatistik<br />
gelten folgende Definitionen: Als tödlich<br />
verunglückt gelten jene Personen, die sofort<br />
oder innerhalb von 30 Tagen infolge eines<br />
Verkehrsunfalls sterben. In den Jahren<br />
1966-1991 wurden nur innerhalb von 72<br />
Stunden Verstorbene statistisch erfasst.<br />
Um diese Daten vergleichbar zu machen,<br />
wurden sie mit einem Faktor 1,2 multipliziert.<br />
Kinder<br />
sind Personen im Alter von 0-14 Jahren.<br />
Kinderunfall<br />
Ein Kinderunfall ist ein Unfall, bei dem<br />
mindestens ein aktiv Beteiligter ein Kind<br />
im Alter von 0 bis 14 Jahren ist.<br />
Lenker<br />
ist jede Person, die ein Fahrzeug lenkt, Zug-,<br />
Trag- oder Satteltiere führt, auf einem Tier<br />
reitet oder Herden treibt.<br />
Mitfahrer<br />
ist jede Person außer dem Lenker in oder<br />
auf einem Fahrzeug.<br />
Nicht erkennbaren Grades verletzt (NeG Verletzte)<br />
Zuordnung, wenn es dem ausfüllenden Organ<br />
oder Arzt nicht möglich ist, den Grad<br />
der Verletzung festzustellen.<br />
Passiv Beteiligte<br />
sind alle Mitfahrer.<br />
Schwer verletzt<br />
Ob eine Verletzung schwer oder leicht ist,<br />
wird nach §84 Strafgesetzbuch (StGB)<br />
beurteilt. Entweder eine länger als 24<br />
Tage dauernde Gesundheitsschädigung<br />
oder eine Gesundheitsschädigung, die<br />
„an sich schwer“ ist. „An sich schwer“ ist<br />
folgendermaßen definiert: Eine Verletzung<br />
oder Gesundheitsschädigung ist „an sich<br />
schwer“, wenn sie ein wichtiges Organ<br />
betrifft, wenn sie schwere gesundheitliche<br />
Nachteile bringt, wenn der Heilungsverlauf<br />
ungewiss ist oder wenn sie weitere Folgen<br />
befürchten lässt.<br />
Senioren<br />
sind Personen, die 65 Jahre und älter sind.<br />
Unfall<br />
Ein Straßenverkehrsunfall mit Personenschaden<br />
(UPS) liegt dann vor, wenn durch<br />
ein plötzlich eintretendes, mit dem Verkehr<br />
auf öffentlichen Verkehrsflächen zusammenhängendes<br />
Ereignis Personen getötet,<br />
verletzt oder sonst in ihrer Gesundheit<br />
geschädigt werden und daran zumindest<br />
ein in Bewegung befindliches Fahrzeug<br />
beteiligt ist.<br />
Verletzte<br />
Die Einstufung nach schwerem oder<br />
leichtem Verletzungsgrad erfolgt nach den<br />
Bestimmungen des StGB.<br />
Verunglückte<br />
sind Personen, die entweder verletzt<br />
(schwer, leicht, nicht erkennbaren Grades)<br />
oder getötet werden.<br />
Bereich Verkehr & Mobilität I Unfallstatistik 2009 71
Schleiergasse 18<br />
1100 Wien<br />
T +43-(0)5 77 0 77-DW oder -0<br />
F +43-(0)5 77 0 77-1186<br />
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www.kfv.at/unfallstatistik<br />
Heft: 41<br />
ISSN: 1026-3969