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Frau am Steuer. Geschlechtsspezifisches Verkehrsverhalten? - KfV

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<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

<strong>Geschlechtsspezifisches</strong> <strong>Verkehrsverhalten</strong>?<br />

Erwin SCHRAMMEL<br />

Alexander KABA<br />

Hanna RISKU<br />

Klaus MACHATA<br />

KLEINE FACHBUCHREIHE DES KFV<br />

BAND 32


„<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong>. <strong>Geschlechtsspezifisches</strong> <strong>Verkehrsverhalten</strong>?“<br />

Institut für Verkehrstechnik und Unfallstatistik, <strong>KfV</strong> Wien:<br />

Ing. Erwin Schr<strong>am</strong>mel<br />

Mag. Hanna Risku<br />

Dipl.-Ing. Klaus Machata<br />

Institut für Verkehrspsychologie, <strong>KfV</strong> Wien:<br />

Ing. Dr. Alexander Kaba<br />

(Literaturrecherche: Rita Maria Gänsbacher, Beatrix Grabenwöger,<br />

Julia Maria Rohner, Mag. Karin Wolf)<br />

EDV-Unfalldaten: © Österreichisches Statistisches Zentral<strong>am</strong>t<br />

Bearbeitung: Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

Umschlaggestaltung: Christian Zuckerstätter<br />

Weitere Informationen:<br />

Institut für Verkehrstechnik und Unfallstatistik<br />

<strong>am</strong> Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

A-1031 Wien, Ölzeltgasse 3, Postfach 190<br />

ISBN 3-901601-32-5<br />

1. Auflage<br />

unveränderter Nachdruck 1998<br />

Copyright © 1995 by Kuratorium für Verkehrssicherheit, Wien.<br />

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fernsehen,<br />

fotomechanische Wiedergabe, Tonträger jeder Art oder auszugsweisen<br />

Nachdruck sind vorbehalten.<br />

Druck: Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

Printed in Austria


ABSTRACTS<br />

Die steigende Anzahl von „<strong>Frau</strong>en <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong>“ sowie die diesbezüglichen<br />

Stereotypen werden zum Anlaß genommen, <strong>Verkehrsverhalten</strong><br />

und Unfallbeteiligung sowie Selbst-, Fremd- und<br />

Verkehrseinschätzung von Pkw-Lenkerinnen einer umfassenden<br />

Betrachtung zu unterziehen. Dazu kommen verschiedene<br />

Methoden von statistischen Erhebungen bis zu psychologischen<br />

Befragungen zum Einsatz. Es zeigt sich, daß Lenkerinnen und<br />

Lenker proportional zu ihrer Verkehrsteilnahme zwar an gleich<br />

vielen Unfällen beteiligt sind, bei Unfalltypen und -umständen,<br />

Selbst-, Fremd- und Verkehrseinschätzung sowie Fahrleistung<br />

und Unfallschwere sind jedoch deutliche Unterschiede zu<br />

erkennen. Daneben hat der Faktor Disziplin für <strong>Frau</strong>en im<br />

Straßenverkehr ganz offensichtlich einen gehobenen Stellenwert.<br />

The stereotypes and the increasing number of female drivers are<br />

the starting point for a comprehensive study of their driving<br />

behaviour, accident involvement as well as their attitudes to<br />

themselves, others and to various traffic situations. The methods<br />

implemented range from the use of accident statistics to<br />

psychological interviews. If the driving performance is taken into<br />

consideration, the results suggest that female and male drivers<br />

are indeed equally often involved in accidents. However, there<br />

are considerable differences in attitudes, kilometers driven as<br />

well as in accident types, circumstances and severity. In<br />

addition, discipline seems to play an especially important role<br />

for women.


Inhaltsverzeichnis<br />

1. EINLEITUNG.................................................................................................. 7<br />

2. FÜHRERSCHEINERWERB ........................................................................... 8<br />

3. VERKEHRSTEILNAHME............................................................................. 10<br />

4. FAHRLEISTUNG ......................................................................................... 13<br />

5. FAHRZEUGERWERB.................................................................................. 14<br />

6. SELBSTEINSCHÄTZUNG........................................................................... 15<br />

7. FREMDEINSCHÄTZUNG ............................................................................ 15<br />

8. VERKEHRSEINSCHÄTZUNG ..................................................................... 16<br />

9. UNFALLBETEILIGUNG............................................................................... 17<br />

9.1. Trends im Unfallgeschehen ................................................................ 18<br />

9.2. Führerscheinalter................................................................................. 25<br />

9.3. Unfallumstände und Unfalltypen ........................................................ 27<br />

9.3.1. Unfallstelle ....................................................................................... 27<br />

9.3.2. Unfalltypenobergruppe..................................................................... 27<br />

9.3.3. Unfallumstände................................................................................ 28<br />

9.3.4. Wochentag und Uhrzeit ................................................................... 34<br />

9.3.5. Lichtverhältnisse .............................................................................. 38<br />

9.3.6. Unfälle mit alkoholisierten Beteiligten .............................................. 40<br />

9.3.7. Disco-Unfälle.................................................................................... 40<br />

9.3.8. Fahrzeugleistung ............................................................................. 41<br />

9.4. Unfallschwere....................................................................................... 43<br />

10. VERKEHRSVERHALTEN.......................................................................... 46<br />

10.1. Sicherheitsgurte................................................................................. 47<br />

10.2. Geschwindigkeit................................................................................. 47


10.3. Alkohol ................................................................................................ 48<br />

10.3.1. Alkohol und Beruhigungsmittel....................................................... 49<br />

10.3.2. Verkehrsteilnahme alkoholkranker <strong>Frau</strong>en..................................... 50<br />

10.3.3. Internationaler Vergleich ................................................................ 50<br />

10.4. Fahrerflucht und Fahren ohne Führerschein................................... 52<br />

10.5. Risikobereitschaft .............................................................................. 53<br />

10.6. Räumliche Wahrnehmung - Koordination - Motorik........................ 54<br />

10.7. Konzentration ..................................................................................... 55<br />

10.8. Streß .................................................................................................... 55<br />

10.9. Aggressivität....................................................................................... 56<br />

11. DER WEIBLICHE ZYKLUS UND SEINE MÖGLICHEN<br />

AUSWIRKUNGEN ........................................................................................... 57<br />

12. SCHWANGERSCHAFT ............................................................................. 58<br />

13. WAHRNEHMUNG VON SICHERHEITSWERBUNG MIT AVERSIVEN<br />

INHALTEN ....................................................................................................... 59<br />

14. FAZIT ......................................................................................................... 60<br />

15. ZUSAMMENFASSUNG ............................................................................. 62<br />

16. LITERATUR ............................................................................................... 66<br />

17. ABBILDUNGSVERZEICHNIS.................................................................... 73<br />

18. TABELLENVERZEICHNIS ........................................................................ 74


1. Einleitung<br />

<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

Die merkbare Steigerung der Zahl von Autolenkerinnen in den letzten Jahrzehnten<br />

sowie die hartnäckigen Stereotypen gegenüber der „<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong>“ wurden<br />

vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (<strong>KfV</strong>) aufgegriffen, um gängige Hypothesen<br />

über <strong>Verkehrsverhalten</strong> und Unfallbeteiligung von <strong>Frau</strong>en zu überprüfen.<br />

Das Thema wird unter Einbeziehung unterschiedlicher Kriterien wie<br />

Führerscheinerwerb, Verkehrsteilnahme und Unfallentwicklung einer umfassenden<br />

Betrachtung unterzogen, wobei verschiedenste Aspekte von statistischen<br />

Erhebungen bis zu psychologischen Befragungen einbezogen werden.<br />

Die Wahl des Themas der vorliegenden Untersuchung ist gesellschaftlich<br />

beeinflußt: Wenn <strong>Frau</strong>en an’s <strong>Steuer</strong> greifen, haben sie oft mit überholten<br />

Rollenbildern zu kämpfen, in denen die <strong>Frau</strong> eher <strong>am</strong> Beifahrersitz des F<strong>am</strong>ilienwagens<br />

zu sitzen kommt bzw. sich auf die Motorhaube des Sportflitzers zu<br />

lehnen hat. Von der Perspektive der Verkehrssicherheit her scheint vor allem<br />

interessant, ob es bestimmte Verkehrsumstände gibt, in denen <strong>Frau</strong>en besonders<br />

oft oder besonders selten verunglücken und ob dies z.B. auf fehler- oder<br />

vorbildhafte Verhaltensweisen zurückzuführen wäre. Ist die „statistische Durchschnittslenkerin“<br />

ein Vorbild für die Gesellschaft? Oder neigt sie in bestimmten<br />

Bereichen sogar eher zu Gesetzesüberschreitungen? Um ein möglichst<br />

umfassendes Bild zu erstellen, werden die Ergebnisse mit internationalen Untersuchungen<br />

verglichen und auch aktuelle verkehrspsychologische Studien des<br />

<strong>KfV</strong> zur Selbst-, Fremd- und Verkehrseinschätzung herangezogen.<br />

In den Massenmedien wird das Thema <strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong> stets reißerisch als Geschlechterk<strong>am</strong>pf<br />

dargestellt: Die Kür des Geschlechts mit dem besseren Fahrvermögen<br />

scheint ein medienwirks<strong>am</strong>er Dauerbrenner zu sein. Dabei wird die<br />

Qualität des Lenkens oft mit unterschiedlichen Maßstäben gemessen. Im Hinblick<br />

auf den alltäglichen Straßenverkehr ist klar: Jeder Unfall ist zu vermeiden;<br />

wer es durch die eigene Fahrweise schafft, Gefahren und Ausnahmesituationen<br />

erst gar nicht entstehen zu lassen, fördert die Verkehrssicherheit.<br />

Die Untersuchungsmethode im Bereich der Unfallbeteiligung stellt eine quantitative<br />

statistische Analyse dar. Teils werden Verkehrserhebungen durchgeführt,<br />

teils basiert die Analyse auf dem Datenmaterial des Österreichischen Statistischen<br />

Zentral<strong>am</strong>tes (ÖSTAT), abgerufen und bearbeitet über die im Kuratorium<br />

für Verkehrssicherheit installierte österreichische Unfalldatenbank. Die österreichische<br />

Unfallstatistik bezieht sich dabei auf Daten über Unfallbeteiligung; die<br />

Ergebnisse werden teilweise mit aktuellen bundesdeutschen Daten über Unfallverursachung<br />

verglichen.<br />

7


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

2. Führerscheinerwerb<br />

Waren im Jahr 1983 knapp 1,1 Mio. Österreicherinnen und 1,8 Mio. Österreicher<br />

im Besitz einer Lenkerberechtigung (das waren 41% aller Österreicherinnen und<br />

79% aller männlichen Österreicher über 18 Jahre), so ist dieses Ungleichgewicht<br />

im Begriff, sich auszugleichen. Aus der Erfassung der Besitzer von Lenkerberechtigungen<br />

im Mikrozensus 1983 (Abb. 1) ist ersichtlich, daß immer mehr<br />

<strong>Frau</strong>en einen Führerschein erwerben. Diese Tendenz wird auch durch die<br />

aktuellen Daten bestätigt: 1993 wurden bereits 48% aller neuen Führerscheine<br />

an <strong>Frau</strong>en ausgestellt (Abb. 2).<br />

8<br />

Inhaber von Lenkerberechtigungen<br />

(in 1000)<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

217,8<br />

289,4<br />

Österreich 1983: Inhaber von<br />

Lenkerberechtigungen<br />

333,3<br />

417,8 416,3<br />

288,5<br />

139,9<br />

297,6<br />

77,9<br />

226,6<br />

28,7<br />

18-24 25-34 35-44 45-54 55-64 >64<br />

Altersgruppe (Jahre)<br />

weiblich männlich<br />

158,9<br />

Abb. 1: Inhaber von Lenkerberechtigungen 1983, Quelle: ÖSTAT<br />

Junge Österreicherinnen und Österreicher erwerben also praktisch im gleichen<br />

Umfang eine Lenkerberechtigung und auch international befindet sich der Motorisierungsgrad<br />

der <strong>Frau</strong>en im Steigen. Im Jahre 1993 erhielten in Österreich<br />

50.233 <strong>Frau</strong>en und 53.466 Männer die Fahrerlaubnis (ÖSTERREICHISCHES<br />

STATISTISCHES ZENTRALAMT 1993). Es zeigt sich in den letzten Jahren<br />

allerdings eine Tendenz zu insges<strong>am</strong>t vermindertem Führerscheinerwerb - im<br />

Jahre 1986 lag die Zahl der Führerscheinneulinge noch bei 64.527 (<strong>Frau</strong>en)<br />

bzw. 64.099 (Männer). Das ausgewogene Ges<strong>am</strong>tverhältnis blieb jedoch in den<br />

letzten Jahren stabil 1 . Im Jahre 1957 waren es immerhin noch viermal so viele<br />

Männer (111.296) wie <strong>Frau</strong>en (25.913) (ÖSTERREICHISCHES STATISTI-<br />

SCHES ZENTRALAMT 1959).<br />

1 Der Anteil von <strong>Frau</strong>en und Männern an der Ges<strong>am</strong>tbevölkerung bleibt bis zum 65. Lebensjahr<br />

gleich, erst in der Altersgruppe der über 65jährigen überwiegt die Anzahl der <strong>Frau</strong>en.


<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

83% der Bewerberinnen im Jahre 1993 erhielten den Führerschein vor dem 24.<br />

Lebensjahr und immerhin 50% schon vor dem 20. Geburtstag (im Vergleich zu<br />

37% im Jahre 1986).<br />

Im Jahre 1993 dominierten die Männer bei neu ausgestellten Führerscheinen in<br />

der Altersgruppe der 16- bis 18jährigen. In der Altersgruppe der 19- bis<br />

24jährigen stellten dagegen die <strong>Frau</strong>en die Mehrheit; sie steigen d<strong>am</strong>it insges<strong>am</strong>t<br />

etwas später in den motorisierten Individualverkehr ein. In den folgenden<br />

Altersgruppen (bis 44 Jahre) sind kaum Unterschiede zu bemerken. Im Jahre<br />

1986 dominierten dagegen die <strong>Frau</strong>en in allen Altersgruppen zwischen 19 und<br />

64 Jahren.<br />

Anzahl ausgestellte Führerscheine<br />

35000<br />

30000<br />

25000<br />

20000<br />

15000<br />

10000<br />

5000<br />

Österreich 1993: neu ausgestellte Führerscheine<br />

0<br />

25109<br />

30590<br />

16383<br />

14542<br />

5603 5679<br />

2125 1971<br />

812 529 161 117 40 38<br />

16-18 19-24 25-34 35-44 45-54 55-64 >64<br />

Altersgruppe (Jahre)<br />

weiblich männlich<br />

Abb. 2: Neu ausgestellte Führerscheine 1993, Quelle: ÖSTAT<br />

9


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

10<br />

Anzahl ausgestellte Führerscheine<br />

40000<br />

35000<br />

30000<br />

25000<br />

20000<br />

15000<br />

10000<br />

5000<br />

Österreich 1986: neu ausgestellte Führerscheine<br />

0<br />

24179<br />

35250<br />

29970<br />

Abb. 3: Neu ausgestellte Führerscheine 1986, Quelle: ÖSTAT<br />

3. Verkehrsteilnahme<br />

22370<br />

6569<br />

4143<br />

Vom Kuratorium für Verkehrssicherheit 1994 in Österreich durchgeführte<br />

Zählungen zeigen, daß der Anteil der Lenkerinnen <strong>am</strong> Verkehrsgeschehen bei<br />

durchschnittlich 27% liegt. Im Ortsgebiet beträgt dabei dieser Anteil 29% und im<br />

Freiland 26%.<br />

Die Verkehrsteilnahme von deutschen und österreichischen <strong>Frau</strong>en scheint sich<br />

hier im gleichen Rahmen zu bewegen: MÖLLER 1988 beziffert für Deutschland<br />

den Anteil der <strong>Frau</strong>en <strong>am</strong> motorisierten Individualverkehr mit 25%.<br />

Der Berufsverkehr in Wien wurde 1982 von der Arbeiterk<strong>am</strong>mer untersucht.<br />

Dabei ergab sich, daß 27,6% der berufstätigen <strong>Frau</strong>en in Wien mit dem Pkw (als<br />

Mitfahrerinnen oder Lenkerinnen) und 51,1% mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur<br />

Arbeit fuhren. Bei den Männern verhielt es sich gerade umgekehrt: 59,9% waren<br />

mit Pkw und 29,6% mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Außerdem<br />

gingen nur 5,4% der Männer zu Fuß zur Arbeit, aber 15,4% der <strong>Frau</strong>en<br />

(BOSCHEK et al. 1982).<br />

Die vermehrte Teilnahme der jungen <strong>Frau</strong>en <strong>am</strong> täglichen Verkehrsgeschehen<br />

zeigt sich in der Statistik über die Pkw-Benutzung (als Lenker/in) an Arbeitstagen:<br />

Während 1983 das Verhältnis zwischen Lenkerinnen und Lenkern in der<br />

2611<br />

1583<br />

904 562 269 153 25 38<br />

16-18 19-24 25-34 35-44 45-54 55-64 >64<br />

Altersgruppe (Jahre)<br />

weiblich männlich


<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

Altersklasse zwischen 45 und 54 Jahre bei 1 : 4,2 lag, betrug dieses bei den 18-<br />

34jährigen schon 1 : 2,1 (Mikrozensus 1983; Abb. 4).<br />

Anzahl Lenker/innen in 1000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Österreich 1983: Pkw-Benutzung an einem<br />

Arbeitstag als Lenker/in nach Alter und Geschlecht<br />

5,2<br />

4,8<br />

204,2<br />

431,7<br />

392,8<br />

825<br />

Abb. 4: Pkw-Benutzung an einem Arbeitstag in Österreich als Lenker/in<br />

nach Alter und Geschlecht 1983, Quelle: ÖSTAT<br />

361,5<br />

875,4<br />

120,7<br />

504,9<br />

58,1<br />

324,5<br />

6-17 18-24 25-34 35-44 45-54 55-64 >65<br />

Altersgruppe (Jahre)<br />

weiblich männlich<br />

12,5<br />

111,2<br />

11


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

12<br />

Anzahl Mitfahrer/innen in 1000<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Österreich 1983: Pkw-Benutzung an einem Arbeitstag<br />

als Mitfahrer/in nach Alter und Geschlecht<br />

175,9<br />

152,2<br />

158,4<br />

82,1<br />

175,3<br />

69,1<br />

156<br />

50,9<br />

114,3<br />

38,1<br />

123,2<br />

31,7<br />

151,4<br />

6-17 18-24 25-34 35-44 45-54 55-64 >65<br />

Altersgruppe (Jahre)<br />

weiblich männlich<br />

Abb. 5: Pkw-Benutzung an einem Arbeitstag in Österreich als Mitfahrer/in<br />

nach Alter und Geschlecht 1983, Quelle: ÖSTAT<br />

Laut einer Mikrozensus-Untersuchung des ÖSTAT benutzten <strong>Frau</strong>en als Tagespendler<br />

im Jahre 1988 zu 27% den eigenen Pkw auf dem Weg zur Arbeit,<br />

Männer dagegen zu 48,4% (ÖSTERREICHISCHES STATISTISCHES<br />

ZENTRALAMT 1991). <strong>Frau</strong>en fuhren aber doppelt so oft mit dem Fahrrad und<br />

gingen auch doppelt so oft zu Fuß. Das Auto benützen sie umso häufiger, je<br />

jünger sie sind.<br />

Eine jüngere Berliner Studie (JESCHKE 1993:127) kommt zu dem Schluß, daß<br />

die Zahl der täglichen Ortsveränderungen keineswegs geschlechtsspezifisch ist;<br />

der Zweck der Wege ist allerdings beim Mann in erster Linie beruflich bestimmt,<br />

während bei der <strong>Frau</strong> der „Versorgungsweg“ einen ähnlichen Stellenwert einnimmt<br />

wie der tägliche Arbeitsweg.<br />

Vom Stellenwert des Pkw im alltäglichen Leben zeugen ganz besonders<br />

folgende Tatsachen:<br />

• Pkw-Halter - in der Mehrzahl Männer - legen ihre Wege zu drei Viertel als<br />

Selbstfahrer zurück.<br />

• Personen, die kein Auto besitzen - in der Mehrzahl <strong>Frau</strong>en - legen immerhin<br />

26% ihrer Wege als Lenker/in oder Mitfahrer/in mit dem Auto zurück.<br />

• Sogar Personen, denen kein Pkw im Haushalt zur Verfügung steht, legen<br />

immer noch zu 10% ihrer Wege mit dem Auto zurück. (S. BUNDESANSTALT<br />

FÜR STRASSENWESEN 1981).<br />

26,1


4. Fahrleistung<br />

<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

Einer österreichischen Umfrage ist zu entnehmen, daß die jährliche Kilometerleistung<br />

bei 40% der Fahrerinnen unter 5.000 km liegt, 37% fahren 5.000-10.000<br />

km im Jahr. Nur 8% legen jährlich über 20.000 km zurück.<br />

Bis 5000- 10000<br />

-<br />

über<br />

5000 10000 20000 20000<br />

(n) km km km km<br />

Öst.Bevölkerung<br />

insges<strong>am</strong>t<br />

718 24 35 25 16<br />

Männer 395 11 34 32 23<br />

<strong>Frau</strong>en 324 40 37 16 8<br />

Tab. 1: Österreich 1993: Kilometerleistung/Jahr in Prozent<br />

(Spectra Marktforschung 1993)<br />

<strong>Frau</strong>en scheinen ihre Fahrleistung von Jahr zu Jahr zu erhöhen: In Deutschland<br />

haben die Autofahrerinnen ihre jährlichen Kilometerleistungen in den letzten<br />

Jahren mehr als verdoppelt, die der Männer nahm dagegen nur um 15% zu<br />

(VIEWEG 1989).<br />

Nach einer aktuellen bundesdeutschen Untersuchung zum Thema Fahrleistungen<br />

(HAUTZINGER et al. 1994: 68f) wird über ein Drittel der Jahresfahrleistung<br />

privater Pkw von Fahrzeugen erbracht, deren Hauptnutzer <strong>Frau</strong>en sind.<br />

Die durchschnittliche Fahrleistung liegt bei diesen Fahrzeugen mit 11.700 km<br />

pro Jahr deutlich unter jener von Pkw mit männlichen Hauptnutzern (15.600 km<br />

pro Jahr). Werden Pkw überwiegend von <strong>Frau</strong>en genutzt, so weisen die Fahrzeuge<br />

eine Fahrleistung von 13.300 km bis 13.700 km pro Jahr auf, sofern die<br />

Hauptnutzerin nicht älter als 34 Jahre ist (in der gleichen Altersgruppe legen<br />

Männer zwischen 17.300 und 17.700 km zurück). Jenseits dieser Altersgrenze<br />

sinkt die Fahrleistung mit zunehmendem Alter der Nutzerin bzw. des Nutzers<br />

kontinuierlich ab.<br />

Weitere deutsche Studien kommen zu dem Ergebnis, daß <strong>Frau</strong>en verstärkt<br />

kurze Fahrten tätigen und Versorgungsfahrten als eine sehr wichtige Funktion<br />

des Wagens angeben (s. z.B. VIEWEG 1989 und ARAL AG 1993). Nach<br />

VIEWEG sitzen bei zwei Drittel aller Versorgungsfahrten <strong>Frau</strong>en <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong>.<br />

13


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

5. Fahrzeugerwerb<br />

Ein Großteil der <strong>Frau</strong>en bespricht den Autokauf mit anderen. Nur 42% der<br />

<strong>Frau</strong>en treffen alleine die Entscheidung, welches Auto gekauft wird, bei den<br />

Männern sind es immerhin 62% (BARTL & MARITSCH 1994, <strong>KfV</strong>).<br />

<strong>Frau</strong>en sind für die Autoindustrie momentan die wichtigsten potentiellen Kunden:<br />

„Ein deutliches Zeichen, wie aufgeschlossen mittlerweile die Automobilindustrie<br />

<strong>Frau</strong>en gegenüber agiert, setzt (...) die Berufung einer <strong>Frau</strong> zur Präsidentin des<br />

Verbandes der Deutschen Automobilindustrie“ (KRETSCHER-BÄUMLER 1988).<br />

In Deutschland besitzen 20% aller <strong>Frau</strong>en einen eigenen Pkw oder ein Motorrad;<br />

jede dritte Lenkerin fährt ihr eigenes Auto (MÖLLER 1988).<br />

Die Aussage, das Auto würde von <strong>Frau</strong>en lediglich als Transportmittel angesehen,<br />

stimmt nur zum Teil. Es gibt immer mehr berufstätige, selbständige<br />

<strong>Frau</strong>en, für die beim Autokauf längst nicht mehr nur praktische Einsatzmöglichkeiten<br />

eine Rolle spielen (z.B. wie gut sich Kinderwagen und Wochenendeinkäufe<br />

transportieren lassen). Man ist mittlerweile davon abgegangen, kleine<br />

„Stadthüpfer“ als ultimatives Fahrzeug für <strong>Frau</strong>en anzupreisen. Manche der<br />

großen Autokonzerne (z.B. Mercedes) schulen jetzt außerdem gezielt <strong>Frau</strong>en<br />

als Verkaufspersonal ein.<br />

Bei Porsche gibt es eigene Werbemaßnahmen, die speziell für die weibliche<br />

Kundschaft konzipiert werden; so wird bei Präsentationen neuer Modelle professionelle<br />

Kinderbetreuung mitangeboten. Opel wiederum trägt in einem eigenen<br />

Werbespot dem weiblichen Sicherheitsbewußtsein Rechnung. Mazda hingegen<br />

„verbannt“ die Mutter in gewohnter Rollendoktrin wieder auf ihren Platz auf dem<br />

Rücksitz neben „ihrem“ Kind in die „Mutter-Kind-Box“ des Mazda 323.<br />

14


6. Selbsteinschätzung<br />

<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

Die österreichischen Autofahrer identifizieren sich nicht ungerne mit dem<br />

„Gebrauchsfahrer". Dabei geben mehr Männer (37%) als <strong>Frau</strong>en (28%) an, ihr<br />

Auto zweckrational zu betrachten. „Auto-Bastler“ und „Motorsportfan“ gehören<br />

nicht zum Selbstbild der autofahrenden Österreicherin (1% bzw. 2% der <strong>Frau</strong>en<br />

gegenüber 12% bzw. 13% der Männer). Als „Auto-Fan“ bzw. als „Auto-Ästhet“<br />

bezeichnen sich die weiblichen und männlichen Fahrzeuglenker in gleichem<br />

Maße (14% bzw. 14% gegenüber 11% bzw. 9%). Mit dem „vorsichtigen Fahrer“<br />

identifizieren sich hingegen mehrheitlich <strong>Frau</strong>en (17%/13%). Sie beschreiben<br />

ihren Fahrstil auch eher mit „gut angepaßt“ als mit „zügig“ (siehe KLEMENJAK &<br />

CHRIST 1991, <strong>KfV</strong>). Es zeigt sich, daß <strong>Frau</strong>en eine genußbetontere Beziehung<br />

zum Auto haben: <strong>Frau</strong>en geben häufiger an (69%), Spaß <strong>am</strong> Autofahren zu<br />

haben, als Männer (63%).<br />

HENNEMANN (1988) und WEISSBRODT (1988) sprechen von einer realistischeren<br />

und kritischeren Selbsteinschätzung der <strong>Frau</strong>en, wenn sie sich auch<br />

unsicherer in der Raumorientierung und Verkehrsübersicht fühlen. Für beide<br />

Geschlechter steigt das Vertrauen in ihre Fahrtüchtigkeit mit der Fahrpraxis und<br />

erreicht mit 2-3 Jahren nach Führerscheinerwerb ein Maximum (SEFRIN 1989).<br />

7. Fremdeinschätzung<br />

Nach einer Befragung von KRETSCHMER-BÄUMLER (1988) wird eine „erfolgreiche“<br />

Teilnahme <strong>am</strong> motorisierten Straßenverkehr vornehmlich durch drei<br />

Eigenschaften definiert: Reaktionsschnelle, zügiges Fahren und Geschwindigkeit.<br />

Diese Eigenschaften werden vornehmlich Männern zugeordnet. Die den<br />

<strong>Frau</strong>en zugeordneten Eigenschaften wie vernünftiges Fahren, Rücksicht,<br />

Vorsicht und Aufmerks<strong>am</strong>keit zeichnen zwar den sicheren Fahrer aus, scheinen<br />

aber für viele von geringerer Bedeutung (KRETSCHMER-BÄUMLER 1988).<br />

Es wird oft angenommen, daß <strong>Frau</strong>en schlichtweg anders fahren als Männer:<br />

weniger sportlich, weniger rechthaberisch, weniger riskant, aber partnerschaftlicher.<br />

Die Ursache für dieses Verhalten glauben manche nicht nur mit der weiblichen<br />

Erziehung zu mehr Vorsicht und weniger Wagnis begründen zu können,<br />

sondern auch mit der generellen Einstellung zum Auto. Danach würden <strong>Frau</strong>en<br />

in dem Fahrzeug einen Gebrauchsgegenstand sehen, mit dem man zeitsparend<br />

und komfortabel von einem Ort zum anderen gelangen kann, Männer hingegen<br />

betrachteten das Fahrzeug eher als ein Prestigeobjekt. Im Lichte der Ergebnisse<br />

der <strong>KfV</strong>-Studie 1991 (s. Kap. 6) entpuppt sich dies jedoch als ein gut<br />

eingebürgerter Irrtum: Es sind vor allem die Männer, die ihr Auto zweck-rational<br />

betrachten, und beide Geschlechter bezeichnen sich - wie erwähnt -<br />

gleichermaßen als „Auto-Ästhet“ oder „Auto-Fan“.<br />

15


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

8. Verkehrseinschätzung<br />

Zur Darstellung der Verkehrseinschätzung von <strong>Frau</strong>en wird hier eine bundesdeutsche<br />

Studie von TRÄNKLE et al. (1989) herangezogen. In ihrem Experiment<br />

konnten die Autoren zeigen, daß junge Fahrer/innen allgemein die Risiken im<br />

Straßenverkehr geringer einschätzen als Fahrer/innen mittlerer Altersgruppen.<br />

Andererseits wird aber die Unfallgefährdung der jeweils eigenen Altersgruppe<br />

von unerfahrenen Fahrern als vergleichsweise hoch eingeschätzt.<br />

Junge Fahrerinnen schätzen Verkehrssituationen wie „Dunkelheit“ und<br />

„Verkehrsknotenpunkt“ gefährlicher ein als ältere <strong>Frau</strong>en oder männliche Fahrer<br />

derselben Altersstufe. Junge männliche Kraftfahrer sahen sich in Situationen wie<br />

„Dunkelheit“, „Steigung/Gefälle“, „Kurve“ und „ländliche Umgebung“ weniger<br />

gefährdet als ältere Fahrer und <strong>Frau</strong>en. Hinsichtlich der höheren Risikoeinschätzung<br />

sind Fahrerinnen also mit einer geringeren subjektiven Sicherheit<br />

unterwegs als vor allem junge Männer, die dazu neigen, ihre fahrerischen Fähigkeiten<br />

zu überschätzen und gefährliche Verkehrssituationen zu unterschätzen.<br />

Bei den jungen Fahrerinnen zeigt sich allerdings eine Tendenz zur Risikounterschätzung<br />

an Kreuzungen. Überraschenderweise bestehen hier große Unterschiede<br />

zwischen den Altersgruppen: 35-45jährige Fahrerinnen schätzen das<br />

Risiko an Kreuzungen höher ein als alle anderen befragten Gruppen.<br />

TRÄNKLE et al. (1989) fassen zus<strong>am</strong>men: „Tendenziell schätzen die 18-21jährigen<br />

Fahrerinnen gefährliche Verkehrssituationen als noch gefährlicher ein,<br />

verglichen mit den 35-45jährigen und auch den 65-75jährigen Fahrerinnen. Die<br />

18-21jährigen männlichen Fahrer schätzten also das Risiko stets niedriger, die<br />

18-21jährigen Fahrerinnen dagegen eher höher ein als die jeweiligen Angehörigen<br />

anderer Altersgruppen“.<br />

Nach KÜSTER et al. (1987) gehen <strong>Frau</strong>en eher als Männer mit fahrzeugbedingten<br />

Risiken gleichgültig um. Vor allem <strong>Frau</strong>en mit geringem fahrzeugtechnischen<br />

Wissen tolerieren Fahrzeugmängel eher und unterschätzen im allgemeinen die<br />

Gefährlichkeit diesbezüglicher Fehlfunktionen.<br />

16


9. Unfallbeteiligung<br />

<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

Es bedarf zunächst einiger Überlegungen, welche Größen für eine Bestimmung<br />

der Unfallgefährdung relevant sind. Eine bloße Betrachtung der Absolutzahl der<br />

Unfälle beider Geschlechter reicht nicht aus, da <strong>Frau</strong>en (noch) eine wesentlich<br />

geringere Verkehrsteilnahme aufweisen; die Anteile <strong>am</strong> Straßenverkehr und die<br />

Unfallbeteiligung müssen also stets gemeins<strong>am</strong> betrachtet werden. Als Richtschnur<br />

können hier die Ermittlungen des Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

dienen (s. Kap. 3), wonach der <strong>Frau</strong>enanteil <strong>am</strong> Straßenverkehr bei etwa<br />

27 Prozent liegt - 26% im Freiland und 29% im Ortsgebiet.<br />

Aus der österreichischen Unfallstatistik werden Daten über Unfälle, Lenker/innen,<br />

verletzte Mitfahrer/innen, Fahrzeuge, Wetterverhältnisse sowie Unfallumstände<br />

und -stellen sowie -zeitpunkt bezogen. Registriert werden in erster<br />

Linie Unfälle mit Personenschäden - bloße Blechschäden sind verkehrssicherheitlich<br />

natürlich ebenfalls relevant, werden aber aufgrund der Lückenhaftigkeit<br />

des vorhandenen Datenmaterials in der vorliegenden Studie nicht<br />

betrachtet.<br />

Die Unfallstatistik des Österreichischen Statistischen Zentral<strong>am</strong>ts erhebt nur<br />

Daten über die Unfallbeteiligung, nicht die Unfallverursachung. Wer tatsächlich<br />

den Unfall durch Fehlverhalten verursacht hat, ist - außer bei den meisten Alleinunfällen<br />

- nicht festzustellen. Eine überproportionale Unfallbeteiligung einer<br />

Gruppe bei bestimmten Verkehrsverhältnissen kann d<strong>am</strong>it sowohl eigenes Fehlverhalten<br />

der Gruppe als auch Fehlverhalten dieser Gruppe gegenüber implizieren.<br />

Einschränkend zu einer ausschließlichen Betrachtung der Unfalldaten merkt<br />

auch KLEBELSBERG (1982) an, daß sich das Unfallereignis schlecht als Kriterium<br />

für individuelles <strong>Verkehrsverhalten</strong> eignet:<br />

Es ist experimentieller Beobachtung nur extrem schwer zugänglich und kann<br />

meist nur nachträglich über behördliche Registrierungen und nicht im Zus<strong>am</strong>menhang<br />

mit dem vorausgegangenen Verhalten erfaßt werden. Dies fällt umso<br />

mehr ins Gewicht, als viele Unfälle nicht Merkmale nur eines individuellen Verhaltens,<br />

sondern gemeins<strong>am</strong>e Merkmale mehrerer individueller Verhaltensweisen<br />

sind.<br />

Die deutsche Unfallstatistik des Statistischen Bundes<strong>am</strong>ts der BRD unterscheidet<br />

dagegen sehr wohl nach „Opfern“ und „Tätern“ bzw. Unschuldigen und<br />

Schuldigen, deren Verkehrsdelikte in der „Flensburger Kartei“ registriert werden.<br />

Eine Ermittlung der durchschnittlichen Unfallgefährdung anhand statistischer<br />

Daten scheitert derzeit <strong>am</strong> Datenmangel bezüglich der Ges<strong>am</strong>tfahrleistung. Die<br />

Unfallwahrscheinlichkeit pro Kilometer oder gefahrene Stunde kann somit nicht<br />

berechnet werden. Auch die Erhebung der mit Unfällen in Verbindung stehenden<br />

Fahrgeschwindigkeiten gestaltet sich schwierig bis unmöglich.<br />

17


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

9.1. Trends im Unfallgeschehen<br />

Insges<strong>am</strong>t waren im Jahre 1993 Lenkerinnen an 13.741 und Lenker an 37.607<br />

Unfällen mit Personenschaden beteiligt - d<strong>am</strong>it liegt die Unfallbeteiligung von<br />

<strong>Frau</strong>en bei 27%, einem Wert, der auch ihrer Verkehrsteilnahme entspricht.<br />

Dieses Verhältnis bleibt übrigens in den verschiedenen Altersgruppen relativ<br />

stabil (Abb. 6).<br />

18<br />

Verunglückte<br />

16000<br />

14000<br />

12000<br />

10000<br />

8000<br />

6000<br />

4000<br />

2000<br />

0<br />

Österreich 1993: Verunglückte im Straßenverkehr<br />

nach Alter und Geschlecht<br />

2947<br />

2118<br />

3608<br />

7816<br />

4526<br />

11277<br />

6414<br />

Abb. 6: Österreich 1993: Verunglückte im Straßenverkehr nach Alter und<br />

Geschlecht, Quelle: ÖSTAT<br />

Der Trend bei Führerscheinerwerb und gestiegener Verkehrsteilnahme von<br />

<strong>Frau</strong>en spiegelt sich in der Unfallstatistik wider: Die Steigerung der bei Unfällen<br />

verletzten Pkw-Lenkerinnen lag zwischen den Jahren 1986 und 1993 bei 38%,<br />

die der (männlichen) Lenker nur bei 8% (s. auch Tab. 2). Die Zahl der Pkw-<br />

Unfälle mit Personenschaden insges<strong>am</strong>t verringerte sich in diesem Zeitraum um<br />

4%. Auch in der Zahl der tödlich Verunglückten ist eine deutliche Zunahme bei<br />

den <strong>Frau</strong>en feststellbar. Waren 1986 45 tödlich verletzte Pkw-Lenkerinnen zu<br />

beklagen, gab es bis zum Jahre 1993 eine Steigerung um 100% (auf 90<br />

Getötete). Weiters zeigt sich, daß der Freilandunfall eine stärkere Rolle eingenommen<br />

hat. So wuchs die Zahl der auf Freilandstraßen getöteten Pkw-Lenkerinnen<br />

von 37 (1986) um 110% auf 78 Getötete (1993; Abb. 8 und 9). Hier manifestiert<br />

sich deutlich die erwachende „weibliche Auto-Mobilisierung“.<br />

15840<br />

4177<br />

9324<br />

3311<br />

7421<br />

1854<br />

3940<br />

3442<br />

2696<br />

0-14 15-19 20-24 25-34 35-44 45-54 55-64 >64<br />

Altersgruppe (Jahre)<br />

weiblich männlich


UNFÄLLE MIT PERSONENSCHADEN 1986 - 1993<br />

<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

Jahr LENKER MITFAHRER<br />

ges<strong>am</strong>t <strong>Frau</strong>en in % ges<strong>am</strong>t <strong>Frau</strong>en in %<br />

tot verl. tot verl. tot verl. tot verl.<br />

1986 454 18518 9,9 27,7 264 12301 45,8 59,0<br />

1987 497 19288 12,9 28,5 249 12180 53,0 57,6<br />

1988 539 19497 15.2 30,0 291 12427 46,7 59,8<br />

1989 507 21295 12,2 30,5 268 13112 43,7 60,5<br />

1990 544 22339 12,5 32,0 271 13559 45,4 60,3<br />

1991 531 22579 14,1 32,4 284 13479 40,5 59,7<br />

1992 598 21849 14,4 33,0 255 12017 45,5 59,2<br />

1993 535 21489 16,8 33,0 212 11647 43,9 59,7<br />

Tabelle 2: Unfälle mit Personenschaden 1986-1993<br />

Beteiligte Pkw-Lenkerinnen und Mitfahrerinnen in Prozent, Quelle: ÖSTAT<br />

Anteil tote und verletzte<br />

Pkw-Lenkerinnen in %<br />

Österreich 1986-1993: Unfälle mit Personenschaden<br />

Anteil tote und verletzte Pkw-Lenkerinnen in %<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

verletzt<br />

10<br />

5<br />

0<br />

tot<br />

1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993<br />

Jahr<br />

tot verletzt<br />

Abb. 7: Unfälle mit Personenschaden 1986-1993<br />

Anteil tote und verletzte Pkw-Lenkerinnen in Prozent, Quelle: ÖSTAT<br />

19


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

20<br />

Verungückte<br />

Verunglückte Lenkerinnen und<br />

Lenker nach<br />

Ortsgebiet/Freiland<br />

9000<br />

8000<br />

7000<br />

6000<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

0<br />

7449<br />

6349<br />

2999<br />

2179<br />

Männer Freiland<br />

Männer Ortsgebiet<br />

<strong>Frau</strong>en Ortsgebiet<br />

<strong>Frau</strong>en Freiland<br />

1986 1993<br />

Jahr<br />

8678<br />

6174<br />

3729<br />

3443<br />

Abb. 8: Österreich 1986 und 1993: Verunglückte Lenker/innen nach Ortsgebiet/Freiland,<br />

Quelle: ÖSTAT


Tödlich Verunglückte<br />

Tödlich verunglückte<br />

Lenkerinnen und Lenker nach<br />

Ortsgebiet/Freiland<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

345<br />

64<br />

37<br />

8<br />

Männer Freiland<br />

Männer Ortsgebiet<br />

<strong>Frau</strong>en Freiland<br />

<strong>Frau</strong>en Ortsgebiet<br />

1986 1993<br />

Jahr<br />

366<br />

78<br />

12<br />

<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

Abb. 9: Österreich 1986 und 1993: Tödlich verunglückte Lenker/innen nach<br />

Ortsgebiet/Freiland, Quelle: ÖSTAT<br />

79<br />

21


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

Proportional zu ihrer Verkehrsteilnahme sind Pkw-Lenkerinnen und -Lenker in<br />

gleich viele Unfälle verwickelt. Im Ortsgebiet liegt die Unfallbeteiligung von<br />

<strong>Frau</strong>en bei 29% und im Freiland bei 24% - dies entspricht in etwa ihrer<br />

allgemeinen Verkehrsbeteiligung.<br />

22<br />

Verunglückte<br />

4500<br />

4000<br />

3500<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

Österreich 1993: Verunglückte Pkw-Lenkerinnen<br />

und -Lenker nach Alter<br />

5<br />

17<br />

unter<br />

18<br />

1088<br />

2449<br />

18-<br />

20<br />

1286<br />

2650<br />

21-<br />

24<br />

2199<br />

4266<br />

25-<br />

34<br />

Abb. 10: Österreich 1993: Verunglückte im Straßenverkehr<br />

Pkw-Lenkerinnen und -Lenker nach Alter, Quelle: ÖSTAT<br />

1230<br />

2226<br />

35-<br />

44<br />

Altersgruppe (Jahre)<br />

860<br />

weiblich männlich<br />

1672<br />

45-<br />

54<br />

848<br />

287 214<br />

55-<br />

64<br />

>64<br />

715


Verunglückte<br />

Verungückte<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

Österreich 1993: Verunglückte Motorradfahrerinnen<br />

und -fahrer nach Alter<br />

0<br />

5<br />

17<br />

475<br />

740<br />

37 40 55<br />

912<br />

212<br />

121<br />

90<br />

16 6 2 0<br />

unter 18 18-20 21-24 25-34 35-44 45-54 55-64 >64<br />

Altersgruppe (Jahre)<br />

weiblich männlich<br />

Abb. 11: Österreich 1993: Verunglückte im Straßenverkehr<br />

Motorradfahrerinnen und -fahrer nach Alter, Quelle: ÖSTAT<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

Österreich 1993: Verunglückte Moped- bzw.<br />

Motorfahrradfahrerinnen und -fahrer nach Alter<br />

447<br />

1493<br />

113<br />

324<br />

397<br />

310 289<br />

193<br />

52 77 71 64 78<br />

unter 18 18-20 21-24 25-34 35-44 45-54 55-64 >64<br />

Altersgruppe (Jahre)<br />

weiblich männlich<br />

Abb. 12: Österreich 1993: Verunglückte im Straßenverkehr -<br />

Moped/Motorfahrrad nach Alter, Quelle: ÖSTAT<br />

490<br />

<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

Bundesdeutsche Untersuchungen zeigen, daß der Anteil der Lenkerinnen als<br />

Verursacher von Unfällen in Deutschland (1992) bei 27% liegt (Abb. 13). Männliche<br />

Fahranfänger dagegen verursachen, je gefahrene Kilometer, mehr Unfälle<br />

als Fahranfängerinnen.<br />

3<br />

5<br />

14<br />

23


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

24<br />

Verursachte Unfälle mit Personenschaden<br />

200000<br />

180000<br />

160000<br />

140000<br />

120000<br />

100000<br />

80000<br />

60000<br />

40000<br />

20000<br />

0<br />

Deutschland 1992:<br />

Von Pkw-Lenkerinnen und -Lenkern (0-64 J.)<br />

verursachte Unfälle mit Personenschaden<br />

69256<br />

<strong>Frau</strong><br />

183888<br />

Mann<br />

Abb. 13: Deutschland 1992: Von Pkw-Lenkerinnen und -Lenkern verursachte<br />

Unfälle mit Personenschaden (STATISTISCHES BUNDESAMT 1993)<br />

Interessantes Detail <strong>am</strong> Rande: Obwohl davon ausgegangen werden kann, daß<br />

beide Geschlechter wenigstens zu Fuß eine ähnliche „Kilometerleistung“ erbringen,<br />

verursachen Fußgängerinnen weit weniger Unfälle als Fußgänger (Abb. 14,<br />

STATISTISCHES BUNDESAMT 1993).


Verursachte Unfälle mit Personenschaden<br />

12000<br />

10000<br />

8000<br />

6000<br />

4000<br />

2000<br />

Deutschland 1992:<br />

Von Fußgängerinnen und Fußgängern (0-64 J.)<br />

verursachte Unfälle mit Personenschaden<br />

0<br />

5802<br />

<strong>Frau</strong><br />

10510<br />

Mann<br />

<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

Abb. 14: Deutschland 1992: Von Fußgängerinnen und Fußgängern verursachte<br />

Unfälle mit Personenschaden (STATISTISCHES BUNDESAMT 1993)<br />

9.2. Führerscheinalter<br />

Fahranfängerinnen sind etwa doppelt so unfallgefährdet wie erfahrene Fahrerinnen,<br />

die ihren Führerschein schon seit über 7-8 Jahren besitzen. Dieses auf den<br />

ersten Blick erschreckende Ergebnis relativiert sich jedoch beim Vergleich mit<br />

der Unfallbeteiligung von unerfahrenen (männlichen) Fahrern: Diese sind sogar<br />

an dreimal so vielen Unfällen beteiligt wie erfahrene Lenker. Das mangelhafte<br />

Fahr- und Einschätzungsvermögen der männlichen Fahranfänger manifestiert<br />

sich vor allem in den ersten zwei Jahren nach Führerscheinerwerb, in denen sie<br />

eine deutlich höhere Unfallbeteiligung als ihre weiblichen Kollegen aufweisen<br />

(Abb. 15).<br />

25


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

26<br />

Österreich 1993:<br />

Unfälle mit Personenschaden<br />

nach Führerscheinalter und Geschlecht<br />

4,00<br />

3,79<br />

16000<br />

14 8 4 8<br />

Verhältnis Mann/<strong>Frau</strong><br />

3,50<br />

3,13<br />

14000<br />

3,00<br />

2,66<br />

2,73<br />

2,71<br />

2,67<br />

2,70<br />

12000<br />

2,51<br />

2,37<br />

2,44<br />

2,48<br />

2,50<br />

10000<br />

2,00<br />

8000<br />

5921<br />

1,50<br />

weiblich<br />

männlich<br />

Verhältnis M ann/<strong>Frau</strong><br />

6000<br />

3446<br />

3610<br />

3151<br />

4000<br />

2477<br />

19 2 6<br />

2067<br />

12 8 9 119 9<br />

15 2 6 14 3 7<br />

116 5<br />

929 763 706 616 590 485 506<br />

110 1<br />

953<br />

2000<br />

Anzahl der beteiligten Pkw-Lenkerinnen<br />

und -Lenker<br />

1,00<br />

0,50<br />

0,00<br />

0<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 >9<br />

Führerscheinalter in Jahren<br />

Abb. 15: Österreich 1993: Unfälle mit Personenschaden nach Führerscheinalter und Geschlecht


9.3. Unfallumstände und Unfalltypen<br />

<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

Die Auswertung des Datenmaterials der österreichischen Unfalldatenbank im<br />

Kuratorium für Verkehrssicherheit erlaubt Aussagen zur Unfallbeteiligung in bestimmten<br />

Unfallsituationen. In der vorliegenden Studie werden die Faktoren<br />

Unfallstelle, -typ, -umstände, -zeitpunkt (Wochentag und Uhrzeit), Lichtverhältnisse<br />

und Fahrzeugleistung sowie sogenannte Alkohol- und Disco-Unfälle untersucht.<br />

Bei der Diskussion über „typisch weibliche Unfallsituationen“ muß stets<br />

mitberücksichtigt werden, daß Lenkerinnen eine geringere jährliche Fahrleistung<br />

aufweisen. Der allgemeine Vergleich zwischen <strong>Frau</strong>en und Männern ohne Daten<br />

über die jeweiligen Fahrleistungen bleibt momentan auch ein Vergleich zwischen<br />

„Kurz- und Langstreckenfahrern“ (vgl. auch Kap. 4).<br />

9.3.1. Unfallstelle<br />

Deutlich erkennbar ist eine verstärkte Beteiligung von <strong>Frau</strong>en bei den Unfallstellenkategorien<br />

„Haus- oder Grundstückseinfahrt", diverse Kreuzungstypen<br />

(ungeregelt) sowie „örtliche Sichtbehinderung“ (s. Abb. 16). Bei Männern hingegen<br />

zeigen sich als „typische“ Unfallorte z.B. Kurven, baulich geteilte Fahrbahnen,<br />

Einbahnen und Schienenstraßen. Die niedrige Ges<strong>am</strong>tzahl der Unfälle<br />

mancher anderer Kategorien erlaubt jedoch kein verläßliches Urteil über weitere<br />

Schwerpunktdifferenzen beim Unfallstellentyp.<br />

9.3.2. Unfalltypenobergruppe<br />

<strong>Frau</strong>en sind verstärkt in „Unfälle auf Kreuzungen (verschiedene Straßen)“<br />

verwickelt (Unfalltypenobergruppe 6; s. Abb. 17 und Anhang: Unfalltypenobergruppen).<br />

Leicht überhöht ist ihre Beteiligung auch an „Unfällen auf Kreuzungen<br />

(Richtung gleich)“ (Obergruppe 3), an „Unfällen beim Abbiegen in entgegengesetzter<br />

Richtung“ (Obergruppe 4), an „Unfällen im Richtungsverkehr auf<br />

Kreuzungen (verschiedene Straßen)“ (5) sowie an „Unfällen auf Parkplatz-,<br />

Tankstellen-, Haus- oder Grundstücks- Aus- oder Einfahrten“ (9). Die männlichen<br />

Lenker hingegen finden sich gehäuft bei Alleinunfällen (Obergruppe 0)<br />

sowie bei Unfällen im Begegnungsverkehr (Obergruppe 2, Abkommen, Frontalkollisionen,<br />

Überholunfälle etc.).<br />

27


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

9.3.3. Unfallumstände<br />

<strong>Frau</strong>en kommen seltener ins Schleudern und verlassen nicht so häufig<br />

„ungewollt“ die Fahrbahn wie Männer (s. Abb. 18). Auch vor unüberlegten<br />

Überholmanövern scheinen sie sich eher in acht zu nehmen. An Frontalzus<strong>am</strong>menstößen<br />

und Auffahrunfällen (ob auf stehende oder fahrende<br />

Fahrzeuge) sind sie ebenfalls seltener beteiligt. Sie kollidieren weit seltener mit<br />

Leiteinrichtungen und Leitschienen als Männer und gefährden den Verkehr nicht<br />

durch ungenügendes Rechtsfahren. Überhaupt scheint die Kunst, auf der<br />

eigenen Fahrspur zu bleiben, eher nur für Männer ein Problem darzustellen. Das<br />

„Ausbrechen aus der Kolonne“ ist zwar allgemein ein seltenes Ereignis und<br />

erlaubt deshalb keine statistisch relevante Aussage, auffallend ist jedoch die<br />

nahezu alleinige Vertretung der Männer in dieser Unfallkategorie. Lenkerinnen<br />

sind in keiner Unfallkategorie in diesem extremen Maße repräsentiert, aber überproportional<br />

in Unfälle verwickelt, die eine Mißachtung der Vorfahrt als Ursache<br />

haben oder mit Einbiegemanövern in Verbindung stehen (Abb. 18). Bei der<br />

Relativierung auf die Unfallbeteiligung von Lenkerinnen und Lenkern (also auf<br />

die Zahl der in Unfälle verwickelten <strong>Frau</strong>en bzw. Männer) wird dies noch<br />

deutlicher (Abb. 19). Eine leicht überhöhte Beteiligung weisen <strong>Frau</strong>en außerdem<br />

bei Unfällen in Verbindung mit Einordnen in den Verkehr und Rückwärtsfahren<br />

auf. Gründe dafür sind - wie bereits erwähnt - nicht nur in <strong>Verkehrsverhalten</strong> und<br />

Fahrleistung, sondern auch in der verstärkten Verkehrsteilnahme der <strong>Frau</strong>en im<br />

Ortsgebiet zu suchen.<br />

28


Österreich 1993: Unfälle mit Personenschaden<br />

nach Kennzeichnung der Unfallstelle und Geschlecht<br />

4,00<br />

10000<br />

3,50<br />

9000<br />

8000<br />

3,00<br />

7000<br />

2,50<br />

6000<br />

2,00<br />

Verhältnis Mann/<strong>Frau</strong><br />

5000<br />

1,50<br />

4000<br />

3000<br />

1,00<br />

weiblich<br />

männlich<br />

Verhältnis Mann/<strong>Frau</strong><br />

2000<br />

0,50<br />

1000<br />

beteiligte Pkw-Lenkerinnen und -Lenker<br />

0,00<br />

0<br />

Kreuzung mit Vorrang<br />

T-Kreuzung<br />

vierstrahlige Kreuzung<br />

Geregelte Kreuzung<br />

Kurve<br />

Haus-,<br />

Grundstückseinfahrt<br />

Baulich geteilte<br />

Fahrbahn<br />

Einbahn<br />

Sonstige Kreuzung<br />

sonst. Besonderheiten<br />

Fahrbahn mit Schienen<br />

örtl. Sichtbehinderung<br />

Schutzweg<br />

Verkehrsberuhigte Zone<br />

Brücke<br />

Fahrbahnkuppe<br />

Gehsteig/Gehweg<br />

Radfahrstreifen/Radweg<br />

Baustelle<br />

Bankett/Seitenstreifen<br />

Fahrbahnenge<br />

Sraßenb.-,<br />

Bushaltestelle<br />

Unterführung/Tunnel<br />

fünfstrahlige Kreuzung<br />

vierstrahlige Kr. mit<br />

versetzten Ästen<br />

Nebenfahrbahn<br />

sonst. Bahnübergang<br />

Kreisverkehr<br />

Bahnübergang m.<br />

Lichtzeichenanlage<br />

Bahnübergang m.<br />

Vollschranken<br />

Fußgängerzone<br />

Bahnübergang m.<br />

Halbschranken<br />

<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

Abb. 16: Österreich 1993: Unfälle mit Personenschaden nach Kennzeichnung der Unfallstelle und Geschlecht<br />

29


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

30<br />

Österreich 1993: Unfälle mit Personenschaden<br />

nach Unfalltypenobergruppen und Geschlecht<br />

3,5<br />

12000<br />

3,22<br />

10506<br />

3,26<br />

3,0<br />

10000<br />

2,79<br />

2,76<br />

Verhältnis Mann/<strong>Frau</strong><br />

2,71<br />

2,5<br />

2,46<br />

2,43 2,43 2,41<br />

8000<br />

2,19<br />

2,0<br />

6000<br />

4790<br />

4938<br />

1,5<br />

3876<br />

3376 3384<br />

4000<br />

1,0<br />

2899<br />

2515<br />

2064 1938<br />

beteiligte Pkw-Lenkerinnen<br />

und -Lenker<br />

1545<br />

1399<br />

1487<br />

1516<br />

0,5<br />

1038 1022<br />

2000<br />

566<br />

848 799<br />

205<br />

0,0<br />

0<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

Unfalltypenobergruppe<br />

weiblich männlich Verhältnis<br />

Abb. 17: Österreich 1993: Unfälle mit Personenschaden nach Unfalltypenobergruppen (siehe Anhang) und Geschlecht


Österreich 1993: Unfälle mit Personenschaden<br />

Unfallumstände bei Pkw-Lenkerinnen und -Lenkern<br />

8,0<br />

6000<br />

7,0<br />

weiblich<br />

männlich<br />

Verhältnis<br />

5000<br />

6,0<br />

4000<br />

5,0<br />

Verhältnis Mann / <strong>Frau</strong><br />

4,0<br />

3000<br />

3,0<br />

2000<br />

2,0<br />

1000<br />

1,0<br />

beteiligte Pkw-Lenkerinnen und -Lenker<br />

0,0<br />

0<br />

Kollision rechtwinkelig<br />

Nichtbeachten Vorrang<br />

Schleudern, Rutschen<br />

Einbiegen nach links<br />

Kollision seitlich<br />

Auff. auf stehendes Fzg.<br />

Frontalzus<strong>am</strong>menstoß<br />

Sonstige Umstände<br />

Kollision mit Fußgänger<br />

Abkommen (rechts)<br />

Abkommen (links)<br />

Jähes Abbremsen<br />

Einbiegen nach Rechts<br />

Auff. auf fahrendes Fzg.<br />

Anf. an park. Fzg., Objekt<br />

Überholen<br />

Rückwärtsfahren<br />

Anf. an Leiteinr.,-schiene<br />

Ungenüg. Rechtsfahren<br />

Einordnen in den Verkehr<br />

Nichtb. Verk.reg. d. Lenker<br />

Fahren auf falscher Fb.seite<br />

Wechseln des Fahrstreifens<br />

Öffnen der Wagentüren<br />

Vorbeifahren<br />

Umkehren<br />

Kurvenschneiden<br />

Technische Mängel<br />

Nichteinh. der geb. Fahrtr.<br />

Verk.beh. Halten u. Parken<br />

Zufahren zum l. Fb.rand<br />

Fehlen des Blinkers<br />

Ausbr. aus der Kolonne<br />

Sturz vom Fahrzeug<br />

<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

Abb. 18: Österreich 1993: Unfälle mit Personenschaden, Unfallumstände bei Pkw-Lenkerinnen und -Lenkern<br />

31


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

32<br />

in % aller Unfallumstände<br />

von Lenkerinnen bzw. Lenkern<br />

35%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

27%<br />

<strong>Frau</strong><br />

Österreich 1993:<br />

Häufige Unfallumstände,<br />

relativiert nach Unfallbeteiligung<br />

33%<br />

Mann<br />

Schleudern, Rutschen,<br />

Abkommen rechts,<br />

Abkommen links,<br />

Überholen<br />

31%<br />

25%<br />

Vorrangmißachtung,<br />

Einbiegen links,<br />

Einbiegen rechts<br />

12%<br />

weiblich<br />

männlich<br />

15%<br />

Auffahren auf<br />

stehendes oder<br />

fahrendes Fahrzeug<br />

Abb. 19: Österreich 1993: Häufige Unfallumstände, relativiert nach Unfallbeteiligung,<br />

Quelle: ÖSTAT<br />

Junge Fahrerinnen sind stärker als junge Fahrer an Kreuzungen bzw. beim Einbiegen<br />

unfallbeteiligt, bei Geschwindigkeits- bzw. Abkommensunfällen sind sie<br />

dagegen geringer vertreten. Auch deutsche Daten über die Unfallverursachung<br />

bei jungen Fahrern bestätigen diese Aussage insofern, als junge Lenkerinnen<br />

(18-24 Jahre) eher Unfälle durch Abbiegen, Rückwärtsfahren und Vorrangmißachtung<br />

verursachen, während sich junge Lenker durch Fehlverhaltensweisen<br />

beim Überholen, durch nicht angepaßte Geschwindigkeit und Alkoholeinfluß<br />

„auszeichnen“ (Abb. 20).


Anteil der Fehlverhaltensweise beim<br />

jeweiligen Geschlecht in %<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

Deutschland 1993: Unfallverursachung Mann/<strong>Frau</strong><br />

Altersgruppe 18-24 Jahre<br />

5%<br />

0%<br />

1,9%<br />

9,7%<br />

23,2%<br />

29,5%<br />

Alkoholeinfluß Nicht angepaßte<br />

Geschwindigkeit<br />

4,8%<br />

3,1%<br />

13,1%<br />

8,7%<br />

Überholen Abbiegen,<br />

Wenden,<br />

Rückwärtsfahren<br />

15,9%<br />

9,2%<br />

Vorfahrt<br />

Fehlverhaltensweisen, die zu Unfällen führen<br />

weiblich männlich<br />

Abb. 20: Deutschland 1993: Unfallverursachung Mann/<strong>Frau</strong><br />

Altersgruppe 18-24 Jahre (STATISTISCHES BUNDESAMT 1994)<br />

<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

Diese Ergebnisse gehen mit jenen früherer Untersuchungen konform. Im Jahre<br />

1988 faßte VERKEHRSPOLITIK zus<strong>am</strong>men: <strong>Frau</strong>en beachten eher Tempolimits,<br />

halten größere Sicherheitsabstände ein, fahren gleichmäßiger, sind weniger<br />

häufig betrunken oder ohne Führerschein unterwegs und riskieren seltener<br />

vorschriftswidrige Überholmanöver.<br />

Allgemein kommt HENNEMANN (1988) für die BRD zu einem ähnlichen Ergebnis<br />

wie die österreichische Unfallstatistik in bezug auf Unfallumstände und<br />

-typen: „Typische weibliche Verkehrsdelikte sind (...) Fehler beim Einordnen oder<br />

Abbiegen, Mißachten der Vorfahrt aus Unsicherheit und kleinere Blechschäden<br />

bei Parkmanövern.“ Bezüglich der Bestrafung des Fehlverhaltens erkennt<br />

HENNEMANN ebenfalls einen geschlechtsspezifischen Unterschied: „Nach<br />

Ermittlung des Kraftfahr-Bundes<strong>am</strong>tes liegen die Bußgelder von weiblichen<br />

‚Verkehrsrowdies‘ für das gleiche Delikt geringfügig niedriger als bei Männern“.<br />

Auch SEFRIN (1989) kommt zu einem ähnlichen Ergebnis in Bezug auf unterschiedliche<br />

Fahrfehler: <strong>Frau</strong>en haben häufiger Probleme beim Einordnen und<br />

bei der Vorfahrt. Oder mit den Worten des STATISTISCHEN BUNDESAMTES<br />

(1987): „Tatsächlich sind junge Fahrerinnen anders als junge Fahrer an Kreuzungen<br />

bzw. beim Einfädeln verstärkt, bei Geschwindigkeits- bzw. Abkommensunfällen<br />

gering unfallbeteiligt“.<br />

33


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

Die vorliegende Studie zeigt, daß <strong>Frau</strong>en sowohl im Ortsgebiet als auch im Freiland<br />

in leichtere Unfälle verwickelt sind; somit muß hier eine Aussage von<br />

SEFRIN (1989) in Frage gestellt werden, wonach <strong>Frau</strong>en nur deshalb weniger<br />

Verkehrstote verursachen, weil sie vor allem innerorts verunfallen.<br />

Polus et al. (1988) untersuchten die Unfallbeteiligung von Lenkerinnen in Israel;<br />

die geschlechtsspezifischen Unterschiede führen sie auf das unterschiedliche<br />

Fahrverhalten der beiden Geschlechter zurück:<br />

• <strong>Frau</strong>en fahren langs<strong>am</strong>er, vor allem auf Landstraßen (s. dazu Kap. 10.2:<br />

Geschwindigkeit).<br />

• <strong>Frau</strong>en fahren weniger risikoreich und sind eher als Männer bereit, die<br />

Sicherheitsgurte zu tragen (s. dazu Kap. 10.5: Risikobereitschaft und 10.1:<br />

Sicherheitsgurte).<br />

• <strong>Frau</strong>en haben eher als Männer Probleme mit der visuellen Wahrnehmung<br />

(vgl. dagegen Kap. 10.6: Räumliche Wahrnehmung).<br />

• <strong>Frau</strong>en sind häufiger als Männer während des Fahrens unkonzentriert (vgl.<br />

dagegen Kap. 10.7: Konzentration).<br />

9.3.4. Wochentag und Uhrzeit<br />

Lenkerinnen sind im Tagesverlauf zu den üblichen Bürostunden und Öffnungszeiten<br />

(8-18 Uhr) relativ gleichmäßig unfallbeteiligt - die Unfallhäufung <strong>am</strong><br />

späten Nachmittag sowie vor allem s<strong>am</strong>stagnachmittags fällt bei männlichen<br />

Lenkern stärker aus (Abb. 21, 22 und 23). In den Morgenstunden (nach 7 Uhr)<br />

sind <strong>Frau</strong>en überproportional unfallgefährdet, während Männer in der Zeit vor<br />

und nach Mitternacht verstärkt in der Unfallstatistik repräsentiert sind. Außerdem<br />

scheinen Männer die Verantwortung für das Phänomen des „Sonntagsfahrers“<br />

zu tragen - sie sind nahezu den ges<strong>am</strong>ten Sonntag deutlich überproportional in<br />

Unfälle verwickelt.<br />

34


Österreich 1993:<br />

Unfälle mit Personenschaden nach Wochentag und Uhrzeit<br />

Beteiligte Pkw-Lenkerinnen<br />

250<br />

200<br />

Montag<br />

Dienstag<br />

150<br />

100<br />

Anzahl Pkw-Lenkerinnen<br />

Mittwoch<br />

Donnerstag<br />

Freitag<br />

S<strong>am</strong>stag<br />

50<br />

0<br />

Sonntag<br />

0<br />

1 2 3<br />

5<br />

4<br />

7<br />

6<br />

Sonntag<br />

S<strong>am</strong>stag<br />

Fr eit ag<br />

Donnerst ag<br />

9 10 11 12 13 14 15 16<br />

8<br />

Uhrzeit<br />

Mitt woch<br />

Dienst ag<br />

Montag<br />

17 18<br />

19 20 21 22 23<br />

<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

Abb. 21: Österreich 1993: Unfälle mit Personenschaden nach Wochentag und Uhrzeit, beteiligte Pkw-Lenkerinnen<br />

35


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

36<br />

Österreich 1993:<br />

Unfälle mit Personenschaden nach Wochentag und Uhrzeit<br />

Beteiligte (männliche) Pkw-Lenker<br />

600<br />

500<br />

400<br />

Montag<br />

Dienstag<br />

300<br />

Anzahl Pkw-Lenker<br />

Mittwoch<br />

Donnerstag<br />

200<br />

Freitag<br />

S<strong>am</strong>stag<br />

100<br />

0<br />

Sonntag<br />

0<br />

1 2<br />

4<br />

3<br />

6<br />

5<br />

Sonntag<br />

S<strong>am</strong>stag<br />

Freitag<br />

Donnerst ag<br />

Mittwoch<br />

Dienstag<br />

M ontag<br />

8<br />

7<br />

9 10 11 12 13 14 15 16<br />

Uhrzeit<br />

17 18<br />

19 20 21 22 23<br />

Abb. 22: Österreich 1993: Unfälle mit Personenschaden nach Wochentag und Uhrzeit, beteiligte Pkw-Lenker


Österreich 1993:<br />

Unfälle mit Personenschaden nach Wochentag und Uhrzeit<br />

Verhältnis von beteiligten Pkw-Lenkern und -Lenkerinnen<br />

14,00<br />

12,00<br />

10,00<br />

Montag<br />

Dienstag<br />

8,00<br />

Mittwoch<br />

Donnerstag<br />

6,00<br />

Verhältnis beteiligte<br />

Lenker und Lenkerinnen<br />

Freitag<br />

S<strong>am</strong>stag<br />

4,00<br />

2,00<br />

Sonntag<br />

0,00<br />

0<br />

2<br />

1<br />

4<br />

3<br />

6<br />

5<br />

8<br />

7<br />

Sonntag<br />

S<strong>am</strong>s t ag<br />

10 11 12 13 14<br />

9<br />

Donner stag<br />

Fr ei tag<br />

Mittwoch<br />

Dienstag<br />

15 16<br />

17 18 19 20 21 22 23<br />

Uhrzeit<br />

M ontag<br />

Abb. 23: Österreich 1993: Unfälle mit Personenschaden nach Wochentag und Uhrzeit, Verhältnis von<br />

Pkw-Lenkerinnen und -Lenkern<br />

<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

37


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

9.3.5. Lichtverhältnisse<br />

Die Auswertung der Unfallzahlen unter verschiedenen Lichtverhältnissen bestätigen,<br />

daß <strong>Frau</strong>en vor allem bei Tageslicht in Unfälle verwickelt sind, jedoch nicht<br />

signifikant überproportional. Männer sind hingegen deutlich überproportional bei<br />

Unfällen bei Dunkelheit vertreten (siehe auch voriges Kapitel).<br />

38<br />

Beteiligte Pkw-Lenkerinnen<br />

und Lenker<br />

25000<br />

20000<br />

15000<br />

10000<br />

5000<br />

Österreich 1993: Unfälle mit Personenschaden nach<br />

Lichtverhältnissen und Geschlecht<br />

0<br />

468<br />

2,60<br />

1219<br />

blendende<br />

Sonne<br />

9882<br />

23323<br />

2,36<br />

640<br />

1346 1399<br />

Abb. 24: Österreich 1993: Unfälle mit Personenschaden<br />

nach Lichtverhältnissen und Geschlecht, Quelle: ÖSTAT<br />

Bei verschiedenen Niederschlagsarten wie Regen und Schneefall bzw. bei<br />

verschiedenen Straßenzuständen wie Nässe oder Schnee verunfallen <strong>Frau</strong>en<br />

und Männer gleichermaßen (die Zahlen der Unfälle bei Hagel und Eisregen bzw.<br />

bei Sand oder Splitt auf der Fahrbahn sind für schlüssige Aussagen zu gering).<br />

Nur bei Winterglätte kann eine etwas überproportionale Unfallbeteiligung von<br />

Lenkerinnen beobachtet werden.<br />

2,84<br />

1817<br />

4,33<br />

Verhältnis Mann/<strong>Frau</strong><br />

5829<br />

3,42<br />

4788<br />

Tageslicht Dämmerung Dunkelheit künstl.<br />

Beleuchtung<br />

weiblich männlich Verhältnis Mann/<strong>Frau</strong><br />

4,5<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

Verhältnis Mann/<strong>Frau</strong>


Anzahl der beteiligten<br />

Pkw-Lenkerinnen und -Lenker<br />

Anzahl der beteiligten<br />

Pkw-Lenkerinnen und -Lenker<br />

35000<br />

30000<br />

25000<br />

20000<br />

15000<br />

10000<br />

5000<br />

0<br />

Österreich 1993: Unfälle mit Personenschaden<br />

nach Niederschlagsart und Geschlecht<br />

11212<br />

30175<br />

2,69 2,68<br />

1896<br />

5090<br />

2,37<br />

3,09<br />

Verhältnis Mann/<strong>Frau</strong><br />

19 45 33 102 575<br />

2,72<br />

1564<br />

Kein Regen Hagel Eisregen Schneefall<br />

weiblich männlich Verhältnis Mann/<strong>Frau</strong><br />

Abb. 25: Österreich 1993: Unfälle mit Personenschaden<br />

nach Niederschlagsart und Geschlecht, Quelle: ÖSTAT<br />

Österreich 1993: Unfälle mit Personenschaden nach<br />

Straßenzustand und Geschlecht<br />

25000<br />

20000<br />

15000<br />

10000<br />

5000<br />

0<br />

2,71<br />

8841<br />

23977<br />

trockene<br />

Fahrbahn<br />

3352<br />

2,72<br />

9108<br />

nasse<br />

Fahrbahn<br />

3,64<br />

2,67<br />

2,33<br />

2,41<br />

89 324 390<br />

1042<br />

402 936 1537<br />

639<br />

Sand,Splitt<br />

a.d. Fahrbahn<br />

Verhältnis Mann/<strong>Frau</strong><br />

Schnee,<br />

-matsch<br />

Winterglätte<br />

(gestreut)<br />

Winterglätte<br />

(nicht gestreut)<br />

Abb. 26: Österreich 1993: Unfälle mit Personenschaden<br />

nach Straßenzustand und Geschlecht, Quelle: ÖSTAT<br />

2,36<br />

22<br />

<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

52<br />

sonst.<br />

Zustand<br />

(z.B.Öl, Erde)<br />

weiblich männlich Verhältnis Mann/<strong>Frau</strong><br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

39


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

9.3.6. Unfälle mit alkoholisierten Beteiligten<br />

Drastische Unterschiede ergeben sich beim Tatbestand der Alkoholisierung <strong>am</strong><br />

<strong>Steuer</strong>: In Österreich sind 96% der alkoholisierten Unfallbeteiligten Männer<br />

(siehe Abb. 27). Auch deutsche Statistiken über die Unfallverursachung durch<br />

Fahranfänger/innen zwischen 18 und 24 Jahren erweisen sich als extrem<br />

männlich dominiert: Nur 1,45% aller Unfälle dieser Altersgruppe wurden durch<br />

alkoholisierte Lenkerinnen verursacht (die entsprechende Zahl bei Lenkern liegt<br />

bei 9,25%).<br />

40<br />

Alkoholisierte Unfallbeteiligte<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Abb. 27: Österreich 1993: Alkoholisierte Unfallbeteiligte nach Alter und Geschlecht,<br />

Quelle: ÖSTAT<br />

Das Thema <strong>Frau</strong>en und Alkohol <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong> wird im Kapitel 10.3. aus der<br />

Perspektive des <strong>Verkehrsverhalten</strong>s näher betrachtet.<br />

9.3.7. Disco-Unfälle<br />

Österreich 1993: Alkoholisierte Unfallbeteiligte<br />

nach Alter und Geschlecht<br />

36<br />

863<br />

51<br />

758<br />

457<br />

30 27<br />

5 2<br />

15-24 25-34 35-44 45-54 55-65 >65<br />

Disco-Unfälle werden definiert als Unfälle, die sich auf dem Weg zur bzw. von<br />

einer Diskothek ereignen. Im Jahre 1993 waren Lenkerinnen an 114 Disco-<br />

Unfällen beteiligt - das sind nur 16 Prozent von allen Disco-Unfällen dieses<br />

Jahres (Abb. 28). Allerdings verlassen junge <strong>Frau</strong>en auch weitaus seltener die<br />

Discotheken als Fahrer (MARTHIESENS et al. 1989).<br />

319<br />

Altersgruppe (Jahren)<br />

weiblich<br />

männlich<br />

134<br />

61


Anzahl beteiligte<br />

Lenkerinnen und Lenker<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Österreich 1993: Disco-Unfälle<br />

114<br />

603<br />

weiblich männlich<br />

<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

Abb. 28: Österreich 1993: Beteiligung an Disco-Unfällen, Quelle: ÖSTAT<br />

9.3.8. Fahrzeugleistung<br />

Die meisten Unfall-Lenkerinnen (62%) haben zwischen 40 und 74 Kilowatt (55-<br />

100 PS) unter der Motorhaube - in der Wagenklasse mit 45-54 KW (60-73 PS)<br />

entspricht die Unfallbeteiligung von <strong>Frau</strong>en (28%) ungefähr auch ihrer allgemeinen<br />

Unfallbeteiligung und Verkehrsteilnahme (27%). Durchschnittlich verunfallen<br />

Männer mit stärkeren Autos als <strong>Frau</strong>en, nur 12% der Unfall-Pkw mit über 120<br />

Kilowatt (163 PS) wurden von <strong>Frau</strong>en gelenkt.<br />

41


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

42<br />

Österreich 1993: Unfälle mit Personenschaden<br />

nach KW-Zahl des Pkw und Geschlecht<br />

8,0<br />

10000<br />

7,2<br />

9201<br />

7,0<br />

6,5<br />

9000<br />

8000<br />

6,0<br />

5,5<br />

5,5<br />

4,9<br />

6593<br />

7000<br />

5,0<br />

6000<br />

Verhältnis Mann/<strong>Frau</strong><br />

3,7<br />

4,0<br />

5000<br />

2,9<br />

2,9<br />

3,0<br />

3657<br />

3645<br />

4000<br />

3106<br />

3047<br />

2557<br />

2,5<br />

2584<br />

3000<br />

Anzahl beteiligte<br />

Lenkerinnen und Lenker<br />

2,0<br />

2097<br />

1870<br />

2002<br />

1759<br />

1,7<br />

1892<br />

1058<br />

1068<br />

1,2<br />

1,3<br />

1,0<br />

1,1<br />

2000<br />

1,0<br />

576<br />

463<br />

632<br />

581<br />

598<br />

647<br />

1000<br />

147<br />

342<br />

89<br />

112<br />

93<br />

154<br />

141<br />

0,0<br />

0<br />

unter 26 26-29 30-34 35-37 38-39 40-44 45-54 55-59 60-74 75-84 85-89 90-109 110-119 >120<br />

KW-Zahl des Pkw<br />

weiblich männlich Verhältnis Mann/<strong>Frau</strong><br />

Abb. 29: Österreich 1993: Beteiligte Lenkerinnen und Lenker nach KW-Zahl des Pkw


<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

Im Vergleich der Unfallbeteiligung in Österreich und der Unfallverursachung in<br />

Deutschland können keine eindeutigen Aussagen getroffen werden, die Unfallbilanz<br />

von Lenkerinnen ist jedoch ähnlich gelagert. In der Klasse mit 45-54 KW<br />

beträgt ihr Anteil auch hier 28%. Nur 14% der Unfälle, die durch die Lenkerin<br />

oder den Lenker eines Wagens mit über 120 KW verursacht wurden, gehen auf<br />

das Konto von <strong>Frau</strong>en.<br />

Anzahl Unfälle<br />

Deutschland 1992: Personenkraftwagen nach Leistung des<br />

Fahrzeuges, Hauptverursacher nach Geschlecht<br />

30000<br />

25000<br />

20000<br />

15000<br />

10000<br />

5000<br />

Abb. 30: Deutschland 1992: Personenkraftwagen nach Leistung des Fahrzeuges,<br />

Hauptverursacher nach Geschlecht (STATISTISCHES BUNDESAMT<br />

1993)<br />

9.4. Unfallschwere<br />

0<br />

unter<br />

26<br />

26-<br />

29<br />

30-<br />

34<br />

35-<br />

37<br />

38-<br />

39<br />

40-<br />

44<br />

Lenkerinnen sind durchschnittlich in leichtere Unfälle verwickelt. Während das<br />

nach Unfallbeteiligung gewichtete Verhältnis zwischen Lenkerinnen und Lenkern<br />

bei Unfällen mit Leichtverletzten 1 : 1 beträgt, sind Männer mit 1 : 1,8 bei tödlichen<br />

Unfällen deutlich überrepräsentiert (Abb. 31). Der <strong>Frau</strong>enanteil der als<br />

Pkw-Lenker/innen verletzten betrug im Jahre 1993 33%, der der getöteten 17%.<br />

In einem gewichteten Ges<strong>am</strong>tvergleich (Unfallgewicht bzw. Verletzungsindex,<br />

gemittelt über die Zahl der verwickelten Lenker bzw. Lenkerinnen) stellt sich<br />

heraus, daß in Österreich der durchschnittliche Unfall mit Pkw-Fahrern um 46%<br />

schwerer ausfällt als jener mit Pkw-Fahrerinnen (Abb. 32). Ein ähnliches<br />

Verhältnis zeigt sich sowohl im Ortsgebiet als auch im Freiland - <strong>Frau</strong>en<br />

scheinen eher die Fähigkeit zu besitzen, gravierende Unfälle zu vermeiden, ob<br />

auf Freilandstraßen oder im Stadtverkehr. Deutsche Daten sprechen eine noch<br />

klarere Sprache: Lenker verursachen über 5mal soviele Unfälle mit tödlichem<br />

Ausgang wie Lenkerinnen (Verhältnis 1 zu 5,38 - im Gegensatz dazu: Verhältnis<br />

45-<br />

54<br />

55-<br />

59<br />

Kilowatt<br />

60-<br />

74<br />

weiblich männlich<br />

75-<br />

84<br />

85-<br />

89<br />

90-<br />

109<br />

110-<br />

119<br />

120<br />

und<br />

mehr<br />

43


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

1 zu 2,7 bei Unfällen mit Personenschaden; s. Abb. 33, Zahlen nicht nach Verkehrsbeteiligung<br />

gewichtet). Das deutsche Statistische Bundes<strong>am</strong>t kommt zu<br />

dem Ergebnis, daß Unfälle bei <strong>Frau</strong>en sogar dann zumeist glimpflicher<br />

verlaufen, wenn sie durch vergleichbares Fehlverhalten verursacht wurden<br />

(STATISTISCHES BUNDESAMT 1988).<br />

Die deutsche AUTO-ZEITUNG veröffentlichte in ihrer Ausgabe 17/94 neue<br />

Zahlen zum Thema:<br />

44<br />

Verursacher von Verkehrsunfällen<br />

<strong>Frau</strong>en % Männer %<br />

Eigene Schuld <strong>am</strong> Unfall 46.4 52.5<br />

Hauptverursacher bei Unfällen mit<br />

schweren Sachschäden<br />

19.3 80.5<br />

Hauptverursacher bei Unfällen mit Todesfolge 15.7 84.3<br />

Hauptverursacher bei Unfällen mit Personenschaden<br />

26.2 73.8<br />

Tabelle 3: Verursacher von Verkehrsunfällen<br />

(AUTO-ZEITUNG 17/94)<br />

Häufigkeit der verschiedenen<br />

Verletzungsgrade<br />

1,2<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0,0<br />

Unfälle mit:<br />

Österreich 1993: Verletzungsgrad bei<br />

Unfallereignissen pro Unfall-Lenker/in<br />

1 : 1<br />

1 : 1,1<br />

Leichtverl. Nicht<br />

erkennb.<br />

Gr. verl.<br />

Verhältnis Mann/<strong>Frau</strong><br />

Unfallschwere<br />

1 : 1,4<br />

weiblich<br />

männlich<br />

Verhältnis Mann/<strong>Frau</strong><br />

1 : 1,8<br />

Schwerverl. Toten<br />

Abb. 31: Österreich 1993: Verletzungsgrad bei Unfallereignissen pro Unfall-<br />

Lenkerin und -Lenker, Quelle: ÖSTAT<br />

1,8<br />

1,6<br />

1,4<br />

1,2<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0,0


Österreich 1993: Verletzungsindex* bei Personenschadensunfällen nach<br />

Unfalltypenobergruppen, pro beteiligte Pkw-Lenker/in<br />

1,8<br />

Verletzungsindex bei Lenkern<br />

durchschnittlich 46% höher als<br />

bei Lenkerinnen<br />

*leichtverletzt = 1, schwerverletzt oder nicht erkennbaren Grades verletzt = 10, tot = 250<br />

28,0<br />

30<br />

1,72<br />

1,57<br />

1,6<br />

1,56<br />

1,51<br />

23,4<br />

25<br />

1,4<br />

1,41<br />

1,39<br />

22,0<br />

Verhältnis Mann/<strong>Frau</strong><br />

1,46<br />

1,27<br />

1,2<br />

Verhältnis Mann/<strong>Frau</strong><br />

1,15<br />

20<br />

1,0<br />

1,05<br />

14,9<br />

13,9<br />

12 ,7<br />

0,90<br />

15<br />

0,8<br />

12,1<br />

10,8<br />

0,6<br />

8,7<br />

7,7<br />

10<br />

7,4 7,3<br />

6,6<br />

7,4<br />

6,7 7,0<br />

Verletzungsindex<br />

6,9<br />

0,4<br />

5,3<br />

5,7<br />

4,2<br />

4,0 3,8<br />

5<br />

0,2<br />

0,0<br />

0<br />

Durchschnitt<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

Unfalltypenobergruppe<br />

Index weibliche Lenker Index männliche Lenker Verhältnis Mann/<strong>Frau</strong><br />

<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

Abb. 32: Österreich 1993: Verletzungsindex bei Personenschadensunfällen nach Unfalltypenobergruppen (siehe Anhang),<br />

pro beteiligte(n) Pkw-Lenker(in)<br />

45


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

46<br />

Zahl der Hauptverursacher<br />

Deutschland 1992: Unfälle mit Personenschaden vs.<br />

Unfälle mit Todesfolge<br />

Vergleich Hauptverursacher Mann/<strong>Frau</strong><br />

200000<br />

180000<br />

160000<br />

140000<br />

120000<br />

100000<br />

80000<br />

60000<br />

40000<br />

20000<br />

0<br />

72508<br />

1 : 2,70<br />

UPS<br />

insges<strong>am</strong>t<br />

195881<br />

Verhältnis Mann / <strong>Frau</strong><br />

995<br />

1 : 5,38<br />

5357<br />

Unfälle mit<br />

Todesfolge<br />

weiblich männlich Verhältnis Mann / <strong>Frau</strong><br />

Abb. 33: Deutschland 1992: Unfälle mit Personenschaden vs. Unfälle mit Todesfolge;<br />

Vergleich Hauptverursacher Mann/<strong>Frau</strong> (STATISTISCHES BUNDESAMT<br />

1993)<br />

10. <strong>Verkehrsverhalten</strong><br />

Nach CHATENET (1989) sind <strong>Frau</strong>en vom sozialen Standpunkt aus die idealen<br />

Fahrer, da sie z.B. häufiger auf ihren rechtmäßigen Vorrang verzichten und<br />

seltener „aggressive“ Warnsignale wie Hupe und Lichthupe benutzen. Andererseits<br />

merkt z.B. KLEBELSBERG (1982) in Bezug auf das Sicherheitsbewußtsein<br />

an, daß dies als Persönlichkeitsmerkmal in keinem Zus<strong>am</strong>menhang mit demographischen<br />

Merkmalen steht, es gäbe sowohl bei Fahrer/innen mit geringer<br />

Fahrpraxis als auch bei weiblichen und älteren Fahrer/innen lediglich schwache<br />

Hinweise für ein erhöhtes Sicherheitsbewußtsein. In den folgenden Kapiteln<br />

hierzu aktuelle Ergebnisse von Erhebungen bzw. aus dem statistischen Datenmaterial<br />

sowie Resultate von einschlägigen psychologischen Untersuchungen<br />

und Befragungen des <strong>KfV</strong>.<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Verhältnis Mann/<strong>Frau</strong>


10.1. Sicherheitsgurte<br />

<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

<strong>Frau</strong>en legen Wert auf gu(r)te Fahrt: In Österreich übersteigt die Gurtanlegedisziplin<br />

der <strong>Frau</strong>en durchwegs die der Männer. Ihre durchschnittliche Anschnallquote<br />

liegt je nach Straßenart zwischen 70,3 und 83,8%, die der Männer<br />

zwischen 62,2 und 75,5% (<strong>KfV</strong> 1994; Abb. 34).<br />

Gurtanlegequote in %<br />

85<br />

80<br />

75<br />

70<br />

65<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

Abb. 34: Gurtanlegehäufigkeit in Österreich nach Straßenart und Geschlecht<br />

(1994)<br />

SCHÜTZENHÖFER (1991, <strong>KfV</strong>) beobachtete an fünf Stellen in Graz insges<strong>am</strong>t<br />

3.175 Pkws hinsichtlich des Angurteverhaltens von Fahrer/in und Beifahrer/in.<br />

Auch hier zeigte sich, daß <strong>Frau</strong>en sowohl hinter dem <strong>Steuer</strong> als auch auf<br />

Beifahrer- oder auf den Rücksitzen signifikant häufiger angegurtet sind als<br />

Männer.<br />

10.2. Geschwindigkeit<br />

Österreich 1994: Gurtanlegehäufigkeit von<br />

Lenkerinnen und Lenkern<br />

nach Straßenart und Geschlecht (n=135 000)<br />

83,8<br />

82,2<br />

75,5 75<br />

Die Verkehrswacht Dortmund e.V. untersuchte in Tempo 30-Zonen das<br />

Geschwindigkeitsverhalten von <strong>Frau</strong>en und Männern (POLIZEI VERKEHR +<br />

TECHNIK 1991). Insges<strong>am</strong>t wurden an 55 Meßstellen 4.609 Pkw gemessen<br />

(1.840 davon von <strong>Frau</strong>en gesteuert). Auffällig ist übrigens der relativ hohe Anteil<br />

weiblicher Fahrer - in einigen Bereichen wurde jeder zweite Pkw von einer <strong>Frau</strong><br />

70,3<br />

weiblich<br />

männlich<br />

62,2<br />

auf Autobahnen im Freiland im Ortsgebiet<br />

47


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

gelenkt. Die vorgeschriebene zulässige Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h<br />

wurde von 22,2% der Lenkerinnen und von ganzen 1,8% der Lenker eingehalten.<br />

Mit Geschwindigkeiten zwischen 31 und 50 km/h waren 86% der<br />

weiblichen und 74% der männlichen Fahrer unterwegs.<br />

Als interessant erweist sich, daß junge <strong>Frau</strong>en öfter als junge Männer das<br />

Schnellfahren mit positiven Gefühlen verbinden. Ihr Schnellfahren ist eher situationsabhängig<br />

im Hinblick auf ein sicherheitsbewußtes Fahren, Männer fahren<br />

eher impulsiv und wollen ihr fahrerisches Können in jedem Fall unter Beweis<br />

stellen. (Siehe TRÄNKLE et al. 1989.)<br />

10.3. Alkohol<br />

Verkehrsteilnehmerinnen sind in den seltensten Fällen an Alkoholunfällen beteiligt.<br />

Hier deuten die Zahlen eindeutig auf ein „männliches“ Problem hin, denn im<br />

Jahr 1990 waren in Österreich nur 4% und 1993 5,5% der an Alkoholunfällen<br />

Beteiligten <strong>Frau</strong>en. Im Jahre 1990 waren insges<strong>am</strong>t rd. 7% aller Unfälle mit<br />

Personenschaden nachweisbar der Gruppe der Alkoholunfälle zuzuordnen,<br />

wobei die Dunkelziffer zumindest beim dreifachen dieses Wertes liegen dürfte.<br />

Vor allem junge <strong>Frau</strong>en setzen sich im alkoholisierten Zustand weniger häufig<br />

ans <strong>Steuer</strong> als junge Männer. „Mehr als die Hälfte aller männlichen Jugendlichen<br />

trinken mehr als 40g Alkohol, bei den weiblichen nur ein schwaches Drittel“<br />

(KLEMENJAK & HUTTER 1988, <strong>KfV</strong>). 1990 waren nur 2,2% der 15-24jährigen<br />

„Alkoholtäter/innen“ weiblich, 1993 waren es schon 4%. Die 45-54jährigen<br />

stellen mit 7,8% heute die <strong>am</strong> stärksten anfällige Gruppe dar.<br />

Sowohl für <strong>Frau</strong>en als auch für Männer ist Alkohol <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong> nachwievor eine<br />

Art Kavaliersdelikt. Vor allem Männer glauben, daß man trotz Alkoholeinfluß<br />

schon deshalb Autofahren kann, „weil man nicht erwischt wird“ (58% der Männer<br />

und 53% der <strong>Frau</strong>en), oder daß im betrunkenen Zustand Autofahren dann kein<br />

Problem ist, wenn man nur eine kurze Strecke fährt (40% der Männer und 36%<br />

der <strong>Frau</strong>en). <strong>Frau</strong>en und Männer nehmen gleicherweise an, daß man sich unter<br />

Alkoholeinfluß ans <strong>Steuer</strong> setzen kann, wenn man die Strecke gut kennt (61%<br />

bzw. 63%), wenn man die Beeinträchtigung der Wahrnehmung aufgrund von<br />

Alkohol mit dem Fahrkönnen ausgleichen kann (37%), oder gar wenn man keine<br />

der ohnehin nur sporadisch durchgeführten Alkoholkontrollen zu befürchten hat<br />

(28%). (S. KLEMENJAK & CHRIST 1991, <strong>KfV</strong>.)<br />

Es könnte nun der Einwand vorgebracht werden, daß der signifikante<br />

Unterschied bei den Alkoholunfällen nicht auf ein unterschiedliches Konsumverhalten,<br />

sondern auf unterschiedlichen Einfluß des Alkohols auf die<br />

Fahrtüchtigkeit von Männern und <strong>Frau</strong>en zurückzuführen ist. Falls bei gleichem<br />

48


<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

Alkoholkonsum das Fahrvermögen der Männer stärker beeinträchtigt würde,<br />

läge der Unterschied nicht im Verhalten, sondern in der Humanbiologie. Dies ist<br />

jedoch nicht der Fall: Eine <strong>Frau</strong> wird nach Konsumieren der gleichen<br />

Alkoholmenge eine höhere Promillrate aufweisen als ein Mann mit gleichem<br />

Körpergewicht (POPKIN 1992). Dies liegt einerseits darin begründet, daß<br />

<strong>Frau</strong>en über mehr Körperfett und eine geringere zirkulierende Blutmenge<br />

verfügen, andererseits fehlt ihnen ein Magenenzym, welches den Alkoholabbau<br />

unterstützt. Eine diesbezügliche Studie von JONES et al. (1989) ergab, daß bei<br />

einem Alkoholgehalt von 0,5 mg/g rund 50% der Männer, aber 63% der <strong>Frau</strong>en<br />

beträchtlich beeinflußt sind und sich als fahrunfähig erweisen. Dies spricht<br />

doppelt für die Vernunft der <strong>Frau</strong>en, denn obwohl Alkohol ihre Fahrtüchtigkeit<br />

stärker negativ beeinflussen mag, sind sie - wie erwähnt - in der Unfallbilanz<br />

absolut unterrepräsentiert.<br />

10.3.1. Alkohol und Beruhigungsmittel<br />

Bei einer Untersuchung von MUNKELT (1963) wurde der Frage nachgegangen,<br />

ob eine durch Alkohol hervorgerufene Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit von<br />

Verkehrsteilnehmern durch Beruhigungsmittel (hier Meprob<strong>am</strong>at) aufgehoben<br />

werden kann. Unter Alkohol oder Meprob<strong>am</strong>at alleine sank die Testleistung der<br />

<strong>Frau</strong>en, während bei einem Teil der Männer die Leistungsfähigkeit unter dem<br />

Einfluß des Beruhigungsmittels stieg. Es ergab sich, daß Alkohol in Verbindung<br />

mit Meprob<strong>am</strong>at bei den weiblichen Versuchspersonen tatsächlich die<br />

emotionale Beeinträchtigung kompensierte, die sensomotorische Beeinträchtigung<br />

wurde jedoch durch das Beruhigungsmittel verstärkt (bei den männlichen<br />

Testpersonen war die Wirkung umgekehrt). Die durch Alkohol herabgesetzte<br />

Fahrtüchtigkeit kann somit nicht generell durch Einnahme von Meprob<strong>am</strong>at<br />

wieder hergestellt werden.<br />

Es könnte eingewandt werden, daß die Übertragbarkeit dieses Versuchsergebnisses<br />

auf die praktische Verkehrssituation dadurch eingeschränkt sei, daß die<br />

Leistungstests für die Versuchspersonen neue Anforderungen stellen und<br />

entsprechend nicht geübte Funktionen beanspruchen, das Führen eines<br />

Kraftfahrzeuges hingegen auf geübten, zum Teil automatisierten Funktionen<br />

beruhe, die bei weitem nicht denselben Grad an Anspannung und bewußter<br />

Kontrolle erfordern. Entscheidend für die Vermeidung von Unfällen sind aber<br />

einerseits die richtigen Reaktionen in plötzlichen oder ungewohnten Situationen<br />

und andererseits das vorausschauende Fahren, in dem die Lenker ständig die<br />

kommenden Verkehrskonstellationen und Handlungen der anderen Verkehrsteilnehmer<br />

zu antizipieren versuchen, was wiederum volle Konzentration verlangt.<br />

49


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

10.3.2. Verkehrsteilnahme alkoholkranker <strong>Frau</strong>en<br />

Eine spezifische Untersuchung wurde ausschließlich mit Alkoholikerinnen bezüglich<br />

deren Verkehrsteilnahme und Unfallrisiko durchgeführt (STAAK et al. 1988).<br />

Eine Alkoholkrankheit führt demnach bei den Betroffenen nicht zur Selbsteinschränkung<br />

ihrer aktiven Verkehrsteilnahme. Alkoholabhängige sind weder<br />

seltener im Besitz eines Führerscheines noch nehmen sie weniger regelmäßig<br />

<strong>am</strong> Straßenverkehr teil. STAAK et al. k<strong>am</strong>en jedoch zum Schluß, daß die<br />

betrachtete Gruppe nur einer geringfügig erhöhten Unfallgefährdung unterliegt.<br />

10.3.3. Internationaler Vergleich<br />

In Norwegen (CHRISTOPHERSEN et al. 1989) zeigt sich, daß Autofahren unter<br />

Alkoholeinfluß (das Limit für Blutalkoholkonzentration - BAK - in Norwegen liegt<br />

bei 0,5‰) bei den <strong>Frau</strong>en tendenziell im Ansteigen begriffen ist. In der<br />

derzeitigen Situation überwiegen jedoch die Männer stark, noch sind nur 6% der<br />

Alko-Lenker <strong>Frau</strong>en.<br />

In Schweden (ÖSTROM et al. 1989) weisen 12% aller verunglückten <strong>Frau</strong>en<br />

und 23% aller verunglückten Männer eine Blutalkoholkonzentration auf, die das<br />

gesetzliche Limit überschreitet. An Freitagen und S<strong>am</strong>stagen sind sowohl bei<br />

den <strong>Frau</strong>en als auch bei den Männern die höchsten Alkoholunfallraten zu verzeichnen.<br />

Während im Jahr 1967 noch bei nur 1,5% „Trunkenheitsfahrten“<br />

<strong>Frau</strong>en <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong> saßen, stieg diese Zahl bis zum Jahre 1986 immerhin auf<br />

6,2%.<br />

In Finnland (PENTTILÄ et al. 1989) ist für <strong>Frau</strong>en Alkohol <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong> ebenfalls<br />

ein kleineres Problem als für Männer. Bei Unfällen mit tödlichem Ausgang<br />

standen 6,3% der Lenkerinnen unter Alkoholeinfluß und 0,2% unter dem Einfluß<br />

von Drogen. Bei den Männern hingegen wurden 16% der Unfälle mit tödlichem<br />

Ausgang durch einen über das gesetzliche Limit hinausgehenden<br />

Alkoholkonsum (mit)verursacht. Häufige Unfallursachen bei alkoholisierten<br />

<strong>Frau</strong>en in Finnland sind<br />

• Kollision oder Überschlagen<br />

• Kollision an Straßenkreuzungen und<br />

• Auffahrunfall.<br />

Meistens geht Unfällen mit alkoholisierten <strong>Frau</strong>en eine der folgenden Situationen<br />

voraus:<br />

• eine Kurve,<br />

• eine lange Gerade oder<br />

• ein Überholmanöver (PENTTILÄ et al. 1989).<br />

50


<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

Auch in den Niederlanden sind <strong>Frau</strong>en, die unter Einfluß von Alkohol stehen,<br />

seltener mit dem Auto unterwegs als Männer (WESEMAN 1989). Der Prozentsatz<br />

der alkoholisierten <strong>Frau</strong>en <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong> stieg nach 1977 in Holland beträchtlich<br />

an, während jener der Männer hingegen etwas sank. Einher mit dieser Entwicklung<br />

geht das Steigen des weiblichen Alkoholkonsums und die Tatsache,<br />

daß immer mehr <strong>Frau</strong>en ein eigenes Auto besitzen, sowie daß in den letzten<br />

Jahren <strong>Frau</strong>en an Wochenenden und in den Nachtstunden das <strong>Steuer</strong> vermehrt<br />

selbst in die Hand nahmen. Trotzdem bleiben Wochenend- und Nachtfahrten<br />

weiterhin Männersache: Sie sind zu dieser Zeit viermal so häufig hinter dem<br />

Lenkrad anzutreffen wie <strong>Frau</strong>en (WESEMAN 1989).<br />

Auch für deutsche <strong>Frau</strong>en ist es kennzeichnend, daß sie sich eher als Männer<br />

an die Alkohollimits halten. Sie setzen sich niedrigere Grenzen und kritisieren<br />

Fahrer, die sich unter Alkoholeinfluß ans <strong>Steuer</strong> setzen. <strong>Frau</strong>en schätzen die<br />

Risiken, die mit dem Fahren unter Alkoholeinfluß verbunden sind, höher ein als<br />

Männer. Ebenso schätzen sie das Risiko, im alkoholisierten Zustand von der Polizei<br />

ertappt zu werden, höher ein. Fahren im alkoholisierten Zustand ist trotzdem<br />

bei <strong>Frau</strong>en seit dem Jahre 1964 in Deutschland erheblich häufiger geworden<br />

(HAFFNER et al. 1988). Das Durchschnittsalter der unter Alkoholeinfluß stehenden<br />

Autofahrerinnen ist allerdings im selben Zeitraum von 36,6 auf 32,1 Jahre<br />

gesunken, das der Autofahrer hingegen blieb über die letzten 20 Jahre hinweg<br />

konstant und liegt bei 31,5 Jahren. Hier ein neuerliches Zeichen dafür, daß<br />

immer mehr <strong>Frau</strong>en als Lenkerinnen <strong>am</strong> motorisierten Straßenverkehr<br />

teilnehmen.<br />

In Düsseldorf k<strong>am</strong>en HUCKENBECK et al. (1989) in einer Studie zu Alkohol und<br />

Drogen zu folgenden Ergebnissen:<br />

• <strong>Frau</strong>en fahren seltener im alkoholisierten Zustand Auto, sie nehmen jedoch<br />

häufiger Drogen, vor allem Medik<strong>am</strong>ente.<br />

• <strong>Frau</strong>en haben ihre Spitzen für Unfälle unter Alkohol- bzw. Drogeneinfluß <strong>am</strong><br />

späten Nachmittag und gegen Mitternacht, Männer hingegen um Mitternacht<br />

und <strong>am</strong> frühen Morgen.<br />

• Die Altersstruktur der alkoholisierten Fahrer zeigt keine wesentlichen Unterschiede<br />

zwischen <strong>Frau</strong>en und Männern. <strong>Frau</strong>en und Männer fahren vor allem<br />

im Alter zwischen 20 und 25 und dann wieder zwischen 40 und 50 alkoholisiert.<br />

Ein neuerlicher Anstieg ist wiederum bei beiden Geschlechtern im Alter<br />

zwischen 55 und 65 Jahren zu verzeichnen, wenn dieser auch bei den<br />

<strong>Frau</strong>en jeweils viel schwächer ausfällt als bei den Männern.<br />

In Frankreich zeigte sich ebenfalls, daß sich <strong>Frau</strong>en seltener als Männer im<br />

alkoholisierten Zustand ans <strong>Steuer</strong> setzen (BIECHELER-FRETEL et al. 1989).<br />

0,5% ihrer Fahrten legen die <strong>Frau</strong>en im alkoholisierten Zustand zurück<br />

(Überschreiten des Alkohollimits), Männer dagegen 3-4%.<br />

51


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

Seit 1969 hat sich laut BIECHELER-FRETEL et al. (1989) die Zahl der Fahrten<br />

im alkoholisierten Zustand bei den Französinnen und Franzosen nicht wesentlich<br />

verändert. Allerdings stellt sich bei der jungen Generation in jüngster Zeit bezüglich<br />

der Menge des Alkoholkonsums ein homogenes Verhalten ein. Die harten<br />

Getränke (und Bier) bleiben allerdings weiterhin eine Domäne der Männer.<br />

Dementsprechend verursachen tendenziell weniger <strong>Frau</strong>en als Männer Unfälle<br />

im alkoholisierten Zustand. Das erhöhte Unfallrisiko der alkoholisierten Männer<br />

wird unter anderem auch dadurch verstärkt, daß sie im alkoholisierten Zustand<br />

zu unfallträchtigen Zeiten unterwegs sind und zu Schnellfahren neigen.<br />

Auch in Ungarn verunglücken wesentlich mehr Männer als <strong>Frau</strong>en unter dem<br />

Einfluß von Alkohol und zwar gleichmäßig über alle Altersklassen hinweg<br />

(VARGA et al. 1989).<br />

10.4. Fahrerflucht und Fahren ohne Führerschein<br />

Von den 1369 Unfall-Lenker/innen, die in Österreich im Jahre 1993 Fahrerflucht<br />

begingen und danach identifiziert werden konnten, waren nur 19% <strong>Frau</strong>en - 6<br />

Prozentpunkte weniger als ihre Unfallbeteiligungsrate (Abb. 35). D<strong>am</strong>it zeichnen<br />

sich die <strong>Frau</strong>en hier durch ihr Verantwortungsbewußtsein positiv aus. Auch<br />

Fahren ohne Führerschein stellt ein typisch männliches Delikt dar. Lediglich 8%<br />

der Unfall-Lenker/innen ohne Führerschein waren <strong>Frau</strong>en.<br />

52


Anzahl Lenkerinnen und Lenker<br />

Österreich 1993:<br />

Fahren ohne Führerschein und Fahrerflucht<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

31<br />

ohne<br />

Führerschein<br />

381<br />

weiblich männlich<br />

218<br />

Fahrerflucht<br />

1151<br />

<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

Abb. 35: Österreich 1993: Fahren ohne Führerschein und Fahrerflucht,<br />

Quelle: ÖSTAT<br />

10.5. Risikobereitschaft<br />

Das Risiko im Straßenverkehr bezeichnet den Unterschied zwischen dem<br />

subjektiven Sicherheitsgefühl der Fahrerin oder des Fahrers und dem objektiven<br />

Sicherheitszustand in bestimmten Fahrsituationen. Als Definition der Risikobereitschaft<br />

gibt SCHLAG (1986) an: „Risikobereitschaft ist ein interner Hintergrund<br />

von Risikoverhalten, der darüber mitentscheidet, ob ein bestimmtes Risiko<br />

angenommen oder abgelehnt wird. Risiko wird dann angenommen, wenn es<br />

einen genügend ausgleichenden Gewinn verspricht.“<br />

Im Straßenverkehr sind es die jungen Männer, die generell eher bereit sind, ein<br />

höheres Risiko einzugehen als der durchschnittliche Fahrer und vor allem auch<br />

als <strong>Frau</strong>en (BRAGG & FINN 1985). Dementsprechend verursachen männliche<br />

Fahranfänger, je gefahrene Kilometer, mehr Unfälle als weibliche (WEISS-<br />

BRODT 1988). Das verwundert wenig, wenn man bedenkt, daß vor allem die<br />

jungen Fahranfängerinnen im Ruf stehen, besonders vorsichtig zu fahren. Bei<br />

den <strong>Frau</strong>en scheint sich erst später der Bedarf einzustellen, sich risikoreich und<br />

egoistisch durch den Straßenverkehr zu kämpfen (TRÄNKLE et al. 1989).<br />

53


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

Abgesehen davon, daß junge <strong>Frau</strong>en sich trotz Führerscheinbesitz<br />

vorzugsweise als Mitfahrerinnen ins Auto setzen, meiden sie ungewohnte und<br />

vor allem gefährliche Situationen. Junge männliche Fahrer sind häufiger als<br />

junge weibliche bei Dunkelheit und in den Nachtstunden <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong> anzutreffen<br />

(WEISSBRODT 1988). So sind weibliche Jugendliche seltener an Disco-Unfällen<br />

beteiligt als männliche (s. Kap. 9.3.7.).<br />

10.6. Räumliche Wahrnehmung - Koordination - Motorik<br />

Anlaß für Vermutungen, daß zwischen den beiden Geschlechtern Unterschiede<br />

in der räumlichen Wahrnehmung, Koordination oder Motorik bestehen, gibt die<br />

Tatsache, daß die beiden Gruppen eine spezifische Unfallbeteiligung bei speziellen<br />

Unfalltypen aufweisen (siehe Kap. 9.3.). GUVU (1984) geht jedoch davon<br />

aus, daß <strong>Frau</strong>en und Männer dasselbe Fahrverhalten und dieselben<br />

fahrerischen Fähigkeiten aufweisen. Er kommt zum Schluß, daß selbst in der<br />

psychischen Konstitution keine nennenswerten Unterschiede bestehen und<br />

junge <strong>Frau</strong>en über dasselbe Reaktions- und Wahrnehmungsvermögen wie junge<br />

Männer verfügen. DEGENHARDT (1978) meint dagegen, daß die räumliche<br />

Wahrnehmung vermutlich aus genetischen Gründen bei den Männern stärker<br />

ausgeprägt ist (ca. ab dem 11./12. Lebensjahr).<br />

TRAUTNER, HOPPE-GRAFF, WETHKAMP, LOHAUS (1985) führten eine<br />

Versuchsreihe durch, welche die oben erwähnten Annahmen untersuchen sollte.<br />

Sie wählten dazu 20 männliche und ebensoviele weibliche Studenten aus.<br />

Aufgabenmaterial waren die sogenannten Flächen- und Raumwürfel. Es konnten<br />

dabei keine markanten Geschlechtsunterschiede in den Ergebnissen festgestellt<br />

werden.<br />

In der verkehrsrelevanten Literatur werden verschiedene Ansätze gewählt.<br />

ENGELS & DELLEN (1982) verweisen auf Unfallstatistiken, mit Hilfe jener sie<br />

Risikofaktoren ermittelten. So stellte sich heraus, daß <strong>Frau</strong>en immer dort als<br />

Unfallverursacher überrepräsentiert sind, wo die Verkehrssituation eine Koordinierung<br />

verschiedener Bewegungsvorgänge erforderte. Es wird daher angenommen,<br />

daß <strong>Frau</strong>en bei jenen Unfalltypen überrepräsentiert sind, die eine hohe<br />

Komplexität der Verkehrssituation mit sich bringen (z.B. bei Kreuzungsunfällen).<br />

ENGELS & DELLEN (1982) schließen mit Verweis auf die Unfallstatistik aus,<br />

daß nur der geringe Übungsgrad der <strong>Frau</strong>en dafür verantwortlich zu machen<br />

wäre. Vielmehr nehmen sie im Gegensatz zu den obengenannten<br />

psychologischen Untersuchungen (GUVU 1984 und TRAUTNER et al. 1985) an,<br />

daß sehr wohl geschlechtsspezifische Unterschiede bezüglich des räumlichen<br />

Vorstellungsvermögens bestehen.<br />

54


<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

Die Unfallstatistiken zeigen nach ENGLES & DELLEN (1982), daß <strong>Frau</strong>en bei<br />

Kreuzungsunfällen nicht nur als Hauptverursacher, sondern auch als Unfallgegner<br />

überrepräsentiert sind, d.h. sie können den von anderen Verkehrsteilnehmern<br />

z.B. durch Vorfahrtsverletzungen ausgehenden Gefahren nicht aus<br />

dem Wege gehen.<br />

Im Zus<strong>am</strong>menhang mit der Motorik behauptet LEWRENZ in einer älteren Studie<br />

(1975), daß <strong>Frau</strong>en häufiger als Männer schwere Verletzungen erleiden, wenn<br />

sie als Fahrerin eines Fahrzeuges in einen Unfall verwickelt werden. LEWRENZ<br />

versucht, diese Behauptung dadurch zu erklären, daß <strong>Frau</strong>en im Falle eines<br />

Unfalls nicht durch Abwehrreaktionen den Schaden zu minimieren vermögen.<br />

Dies widerspricht jedoch eindeutig den Resultaten der vorliegenden Studie, die<br />

eher das Gegenteil beweist.<br />

10.7. Konzentration<br />

WAAG und HALCOMB (1973) untersuchten geschlechtsspezifische Unterschiede<br />

bezüglich der Konzentrationsfähigkeit. 220 männliche und ebensoviele<br />

weibliche Testpersonen hatten eine Stunde lang einen Monitor zu beobachten,<br />

auf welchem ein Lichtsignal erschien und sollten dieses mittels Knopfdruck<br />

bestätigen. Resultat war eine höhere Fehlerquote bei den <strong>Frau</strong>en und die Tatsache,<br />

daß sie um 10% weniger Testsignale wahrnahmen als die männlichen Testpersonen.<br />

Läßt man diese Resultate ohne genauere Betrachtung gelten, so<br />

kommt man zu dem Schluß, daß <strong>Frau</strong>en in ihrer Konzentrationsfähigkeit weniger<br />

leistungsfähig sind als Männer. Gliedert man jedoch die Teststunde in drei 20-<br />

Minuten-Einheiten, dann wird deutlich, daß die weiblichen Testpersonen lediglich<br />

in den ersten 20 Testminuten ein schlechteres Testergebnis erzielten. Danach<br />

konnte kein wesentlicher geschlechtsspezifischer Unterschied festgestellt<br />

werden.<br />

Diese Ergebnisse sind Hinweise für die Richtigkeit der Annahme, daß <strong>Frau</strong>en<br />

ein wenig länger als Männer brauchen, um voll konzentriert Leistungen zu<br />

bringen, dann jedoch länger als Männer ein hohes Leistungsniveau halten<br />

können.<br />

10.8. Streß<br />

Wie schon weiter oben erwähnt, sind <strong>Frau</strong>en bei Unfalltypen mit einem hohen<br />

Komplexitätsgrad der Verkehrssituation überrepräsentiert. Es kann angenommen<br />

werden, daß ein gesteigerter Komplexitätsgrad erhöhte Aufmerks<strong>am</strong>keit<br />

erfordert, und daß auf diese Weise Streßsituationen entstehen, womit sich die<br />

Frage stellt, ob <strong>Frau</strong>en in ihrer Leistungsfähigkeit von Streß anders als Männer<br />

beeinflußt werden.<br />

55


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

FRANKENHAEUSER beschäftigte sich 1979 mit dieser Frage. Streß ist <strong>am</strong><br />

besten über den Adrenalinausstoß eines Menschen meßbar. Adrenalin wird<br />

auch als das „Not-Hormon“ bezeichnet; es hat unter anderem die Aufgabe, den<br />

menschlichen Kreislauf an plötzlich auftretende Beanspruchungen anzupassen.<br />

Der Adrenalinausstoß spiegelt das Maß an Leistung bzw. Mühe wider, welche in<br />

eine Situation investiert werden muß. Eine wenig anspruchsvolle Situation korreliert<br />

bei Männern mit niedrigem Andrenalinausstoß und schlechteren Leistungen.<br />

<strong>Frau</strong>en hingegen scheinen mit Streß etwas anders umzugehen: Das erfolgreiche<br />

Meistern einer Streßsituation ist bei <strong>Frau</strong>en nicht so sehr an Adrenalinausstoß<br />

gekoppelt wie bei Männern. Verschiedene Testreihen zeigen dieses Ergebnis.<br />

Zur besseren Simulation der Alltagsbelastung wurden Langzeittests mit einer<br />

längeren Laufzeit (6 Stunden) durchgeführt. Selbstbeobachtungen der Testpersonen<br />

zeigten, daß <strong>Frau</strong>en und Männer die Testbeanspruchung unterschiedlich<br />

wahrnahmen. Männer neigten eher zu positiven Gefühlen wie das<br />

Bewußtsein, den Test erfolgreich und gut absolviert zu haben, <strong>Frau</strong>en hingegen<br />

standen dem Testergebnis selbstkritischer mit Gefühlen des Unbehagens und<br />

der Ungewißheit gegenüber. Es konnte jedoch kein direkter Zus<strong>am</strong>menhang<br />

zwischen dieser Selbsteinschätzung und den tatsächlichen Testresultaten<br />

hergestellt werden.<br />

Besonders auffallend und interessant war die Tatsache, daß Gefühle des<br />

Unbehagens bei Männern eher im Zus<strong>am</strong>menhang mit schlechten Testleistungen<br />

und im Gegensatz dazu bei <strong>Frau</strong>en mit guten Testleistungen standen.<br />

10.9. Aggressivität<br />

In der Häufigkeit aggressiven Verhaltens wird ein Unterschied zwischen <strong>Frau</strong>en<br />

und Männern vermutet. LYNCH et al. (1988) beispielsweise nehmen<br />

unterschiedlich aggressives Verhalten wegen des weiblichen „Sozialcharakters“<br />

und des Bestrebens der Männer, ihre Aggressionen auszuleben, an. <strong>Frau</strong>en<br />

hingegen werden zu Rücksicht den Schwächeren gegenüber erzogen und<br />

haben nach Lynch die Fähigkeit, Ärger gedanklich zu bewältigen und innerlich<br />

abzubauen. Auch laut HENNEMANN (1988) fahren Männer ungleichmäßiger<br />

und impulsiver. Ein unterschiedliches Aggressivitätspotential konnte jedoch von<br />

HAUBER (1976) keineswegs bestätigt werden. Er fand lediglich einen deutlichen<br />

Unterschied zwischen älteren und jüngeren Fahrer/innen. Unterschiedlich<br />

aggressives Verhalten war allerdings gegenüber männlichen und weiblichen<br />

Testpersonen zu beobachten, die Zebrastreifen überschritten: Gegenüber<br />

männlichen Fußgängern war aggressives Verhalten der Fahrer fast doppelt so<br />

häufig wie gegenüber weiblichen. Dies traf auch für alle Altersstufen und beide<br />

„Fahrergeschlechter“ zu (KLEBELSBERG 1982).<br />

56


<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

FRODI, MACAULAY und THOME (1976) befaßten sich in ihrer Arbeit über unterschiedliches<br />

Aggressionsverhalten der Geschlechter mit Hypothesen und<br />

Vorurteilen zu diesem Thema. So konnte kein Nachweis dafür erbracht werden,<br />

daß Männer grundsätzlich aggressiver sind als <strong>Frau</strong>en und diese etwa nur dann<br />

aggressiv reagieren, wenn sie provoziert werden. Die Hypothese, daß <strong>Frau</strong>en<br />

physische Aggressionen vermeiden und nach Möglichkeit eher verbal aggressiv<br />

sind, konnte ebenfalls nicht bestätigt werden. Ergebnis war lediglich, daß <strong>Frau</strong>en<br />

zwar Aggressionen nur sehr selten als probates Mittel zur Problemlösung<br />

betrachten, trotzdem aber keine geringeren Tendenzen aufweisen, physisch<br />

aggressiv zu agieren, sei es auch nur zu dem Zweck, den jeweiligen Gegner<br />

abzuschrecken. Tatsache ist ebenfalls, daß <strong>Frau</strong>en mehr Mitgefühl mit Opfern<br />

von Aggressionen haben, und daß Anonymität für beide Geschlechter<br />

„fördernden“ Einfluß auf Aggression hat.<br />

ENGELS und DELLEN (1982) führen - wie erwähnt - Unfallstatistiken an, aus<br />

welchen sie Risikofaktoren erarbeiten. Sie weisen auf Unfalltypen hin, bei<br />

welchen Männer überrepräsentiert sind: Es sind dies z.B. Unfälle mit der Unfallursache<br />

„Übertretung der Geschwindigkeitsbegrenzung“. Die Erklärungsversuche<br />

für diese Tatsache stützen sich trotz gegenteiliger Untersuchungsergebnisse<br />

in der Psychologie (s. oben) auf die Hypothese einer erhöhten<br />

Wettbewerbsaggressivität der Männer. Zu diesem Zweck wurden alle<br />

Unfalltypen herangezogen, bei denen Aggressivität eine Rolle spielen könnte.<br />

Männliche Autofahrer waren bei all diesen Unfalltypen überrepräsentiert.<br />

Besonders hohe prozentuelle Unterschiede ergaben sich bei den Unfallursachen<br />

„unzulässiges Überholen“ und „unangepaßte Geschwindigkeit“, die nach<br />

ENGELS und DELLEN mit dem Komplex der Wettbewerbs-Aggressivität eng in<br />

Zus<strong>am</strong>menhang stehen.<br />

11. Der weibliche Zyklus und seine möglichen Auswirkungen<br />

Hier steht die Frage im Vordergrund, ob der Zyklus Schwankungen im<br />

Leistungsbild der <strong>Frau</strong> bedingen kann und wenn ja, inwieweit diese die Fahrtauglichkeit<br />

beeinflussen. F. GAMBERALE (1985) räumt ein, daß in der<br />

Vergangenheit der Zyklus zwar für viele negative Erscheinungen wie Kriminaltaten,<br />

Selbstmorde und erhöhte Unfallraten verantwortlich gemacht wurde,<br />

jedoch die Beziehung zwischen den Hormonschwankungen während des Zyklus<br />

und den Verhaltenseffekten noch nicht begriffen sei. Bei den von G<strong>am</strong>berale<br />

angeführten psychologischen Tests konnten keinerlei Leistungseinbußen<br />

während des Zyklus beobachtet werden.<br />

Rund 70% der menstruierenden <strong>Frau</strong>en registrieren nach Untersuchungen von<br />

Janet HOPSON und Anne ROSENFELD (1985) etwa eine Woche vor Beginn<br />

57


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

der Periode Veränderungen entweder im Gefühlsleben, im körperlichen Befinden<br />

oder im Verhalten. Bei den meisten <strong>Frau</strong>en wirken sich diese Veränderungen<br />

negativ aus; 3-10% leiden sogar unter so negativen Veränderungen, daß ihre<br />

gewohnte Lebensweise empfindlich gestört wird. 12% der <strong>Frau</strong>en erleben allerdings<br />

denselben Zeitraum als positiv.<br />

Die Bio-Psychologin Judith GREEN (1982) stellt fest, daß nur rund ein Drittel der<br />

<strong>Frau</strong>en in den Tagen vor den Menses bis zu einem gewissen Grad unter<br />

unangenehmen und zeitweise stark behindernden Symptomen leiden. Die<br />

Psychologin Barbara SOMMER schreibt wiederum, daß die Mehrzahl der<br />

<strong>Frau</strong>en von unangenehmen, 25% sogar von schweren Symptomen berichten.<br />

Einigkeit herrscht in der Literatur darüber, daß Beeinträchtigungen bei vielen<br />

<strong>Frau</strong>en erst nach dem 30. Lebensjahr auftreten. Der Nachweis allerdings, daß<br />

die hormonell bedingten Leistungsschwankungen Einfluß auf die Fahrtüchtigkeit<br />

der <strong>Frau</strong>en hätten, konnte nicht erbracht werden.<br />

12. Schwangerschaft<br />

Zur Überprüfung der Hypothese über vermindertes Reaktions- und Leistungsvermögen<br />

während der Schwangerschaft wurden von SCHUSTER et al. (1978)<br />

27 werdende Mütter im Rahmen einer Testkombination untersucht. Dabei<br />

wurden Auffassungsbreite, Mindesterkennungszeit, Aufmerks<strong>am</strong>keitsquotient<br />

und Leistungsfähigkeit <strong>am</strong> Leistungsprüfgerät und in der motorischen Leistungsserie<br />

getestet. Die Ergebnisse brachten ein recht uniformes Bild: Bei allen untersuchten<br />

Kriterien zeigte sich ein Leistungsabfall im Verlaufe der Schwangerschaft.<br />

Ihm folgte stets ein Leistungsanstieg nach der Geburt, der nur zusätzlich<br />

verdeutlicht, daß der vorangegangene Abfall tatsächlich schwangerschaftsbedingt<br />

war. Werdende Mütter werden diese Veränderungen jedoch besser<br />

kompensieren können als z.B. alkoholisierte Kraftfahrer/innen, die ihre Beeinträchtigungen<br />

gar nicht erkennen oder statt mit erhöhter Vorsicht im Gegenteil<br />

mit Risikobereitschaft verbinden.<br />

58


13. Wahrnehmung von Sicherheitswerbung mit aversiven<br />

Inhalten<br />

<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

SCHÜTZENHÖFER et al. (1991) untersuchten die Wirkung aversiver Inhalte in<br />

der Verkehrssicherheitswerbung in Abhängigkeit von personenspezifischen<br />

Faktoren:<br />

Bei der Verwendung aversiver Inhalte in der Sicherheitswerbung wird versucht,<br />

den im Alltag funktionierenden unrealistischen Optimismus zu durchbrechen,<br />

indem die Gefährlichkeit des Straßenverkehrs oder eine Gesundheitsgefährdung<br />

besonders drastisch dargestellt wird, mit der Absicht, Einstellungen und<br />

Verhalten zu ändern.<br />

Das Geschlecht spielt im Gegensatz zum Alter eine wichtige Rolle bei der<br />

Ausprägung von Ansichten zur Verkehrssicherheit. <strong>Frau</strong>en drücken weniger<br />

Risikobereitschaft (erhoben mit dem „Fragebogen für Risikofaktoren“, <strong>KfV</strong>) im<br />

Straßenverkehr aus, haben etwas positivere Verhaltensgewohnheiten und<br />

nennen mehr gute Vorsätze als Männer (SCHÜTZENHÖFER et al. 1991).<br />

Nach der Darbietung von Dias einerseits mit Unfallopfern und andererseits mit<br />

Dummys bei Crashtests und den dazugehörigen Texten steigt die positive<br />

verkehrssicherheitsbezogene Einstellung von <strong>Frau</strong>en signifikant stärker als jene<br />

von Männern an. In der Wirkung verschiedener Kombinationen von Diaserien<br />

(mit unterschiedlichem „Furchtappeal“) und Texten tritt ein erheblicher Geschlechtsunterschied<br />

auf. Bei den Männern führte emotionalisierender Text (mit<br />

F<strong>am</strong>ilienappeal) in Verbindung mit den Dummy-Bildern („niedrig furchterregend“)<br />

zu den intendierten Einstellungs-, Verhaltens- und Bewertungsveränderungen.<br />

Für <strong>Frau</strong>en waren die „hochfurchterregenden bzw. mittelfurchterregenden“ Dias<br />

<strong>am</strong> wirks<strong>am</strong>sten, wobei sich eine Kombination von allgemeinem und<br />

informativem Text mit F<strong>am</strong>ilienappeal und Handlungsanweisungen als optimal<br />

herausstellte (SCHÜTZENHÖFER et al. 1991).<br />

Sollte nun mit einer Verkehrssicherheitsk<strong>am</strong>pagne ein möglichst breit gefächertes<br />

Publikum angesprochen werden, empfehlen SCHÜTZENHÖFER et al.<br />

(1991) beim Einsatz aversiver Inhalte vorerst eine genaue Kenntnis über die<br />

Zus<strong>am</strong>mensetzung der Zielgruppe und dann die Anwendung verschiedener<br />

Strategien gleichzeitig. Eine Mischung von emotional-getönten und informativen<br />

Formen mit mittlerer Angstinduktion sei <strong>am</strong> ehesten zielführend.<br />

59


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

14. Fazit<br />

Die Ges<strong>am</strong>tbetrachtung der statistischen und psychologischen Daten erwies<br />

sich als aufschlußreich. Dennoch stellten sich die Daten der österreichischen<br />

Unfallstatistik in mancher Hinsicht als nicht optimal heraus, vor allem wegen der<br />

stets offenbleibenden Verschuldensfrage. Wünschenswert wäre außerdem eine<br />

aktuelle, breitangelegte und geschlechterspezifische Erhebung der<br />

Fahrleistungen. Als Größen für die Ges<strong>am</strong>tfahrleistung wären die Zahl der<br />

Fahrtstunden oder die Kilometerleistung denkbar. Die Kilometerleistung ist als<br />

die aussagekräftigere und leichter zu erhebende Komponente anzusehen, wobei<br />

hier „leichter“ relativ verstanden werden muß, denn eine Erhebung der<br />

Ges<strong>am</strong>tfahrleistung ist stets mit erheblichen Kosten verbunden. Zudem sind geeignete<br />

Systeme zur Ermittlung dieser Daten bisher nur ansatzweise erarbeitet<br />

worden bzw. gerade erstmalig im Einsatz (s. z.B. HAUTZINGER et al. 1994).<br />

Die Ergebnisse der Studie erlauben einen vorsichtigen Blick in die Zukunft,<br />

vorausgesetzt, es kommt hier nicht zu wesentlichen Änderungen in gesellschaftlichen<br />

Verhältnissen oder in der allgemeinen Einstellung zum Autofahren. Es<br />

scheint wahrscheinlich, daß die Verkehrsteilnahme von <strong>Frau</strong>en langs<strong>am</strong> auf das<br />

Niveau der Männer steigen wird, sowohl in Bezug auf Fahrleistung als auch auf<br />

die prozentuelle Verkehrsbeteiligung. Auch der Unterschied in der Verkehrsteilnahme<br />

in Ortsgebiet und Freiland ist dabei, sich auszugleichen. Wenn sich<br />

daraus auch keine direkten Veränderungen der Unfallzahlen ergeben sollten, so<br />

könnte sich zumindest die durchschnittliche Unfallschwere (weiter) vermindern,<br />

falls <strong>Frau</strong>en weiterhin ihre „verkehrssicheren“ Verhaltensweisen an den Tag<br />

legen und sich im Straßenverkehr nicht gezwungen fühlen, an deplaziertem<br />

Risikoverhalten teilzunehmen. In diesem Sinne scheint es derzeit gerechtfertigt,<br />

in den Versicherungsprämien die durchschnittlich glimpflicheren Unfälle von<br />

Lenkerinnen mit einem Prämiennachlaß zu bedenken.<br />

Durch ihr höheres Risikobewußtsein bewegen sich vor allem junge <strong>Frau</strong>en mit<br />

einer geringen subjektiven Sicherheit im Straßenverkehr, was zumindest ihr<br />

(noch) positives Geschwindigkeitsverhalten beeinflussen dürfte. Wichtiger<br />

scheint jedoch ihr etwas ausgeprägteres Rechtsverständnis, das sich nicht nur in<br />

der Beachtung von Tempolimits, sondern auch in den Statistiken zu Fahrerflucht,<br />

Alkohol <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong>, Fahren ohne Führerschein und an den Gurtanlegequoten<br />

zeigt.<br />

Daß <strong>Frau</strong>en sich bewußt seltener entscheiden, <strong>am</strong> bekannt gefährlichen Discoverkehr<br />

teilzunehmen, daß sie eher Tempolimits beachten, den Gurt benützen,<br />

als Lenkerin alkoholfreie Getränke wählen, nur im Besitz eines gültigen Führerscheins<br />

fahren und in Unfallsituationen nicht das Weite suchen - dies alles kann<br />

unmöglich mit hormonellen Einflüssen, besonderer Konzentrationsfähigkeit bzw.<br />

Streß- oder Aggressionsbewältigung erklärt werden. In solch eindeutig erlerntem<br />

60


<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

und kulturellem Handeln wie Autofahren haben vegetative Faktoren keine<br />

Dominanz: Das Fahrzeuglenken ist keine angeborene Reaktionskette, in der das<br />

Geschlecht auch das Verhalten determiniert.<br />

Die Ergebnisse der vorliegenden Studie unterstreichen vor allem die Bedeutung<br />

der Fahrpädagogik in Bezug auf richtige Risikoeinschätzung; hier können Fehlverhaltensweisen<br />

„verlernt“ und auf problematische Situationen hingewiesen<br />

werden. So wäre es eventuell empfehlenswert, Fahrschülerinnen gesondert in<br />

die Gefahren und das richtige Handeln an ungeregelten Kreuzungen sowie in die<br />

verkehrssicherheitlich relevante Fahrzeugtechnik einzuführen (wohingegen man<br />

männliche Fahrschüler vor allem in Kurven und auf Autobahnen üben lassen<br />

und sie in die Gefahren des Überholens, des Schnellfahrens und des Alkohols<br />

einführen sollte).<br />

Der Schlüssel zur Frage der teils geschlechtsspezifischen Verteilung von Unfalltypen<br />

scheint in der Gefahrenerkennung zu liegen. Es gibt auffallende Korrelationen<br />

in Verkehrseinschätzung und Unfallbeteiligung: Lenkerinnen schätzen z.B.<br />

Kurven, Dunkelheit, Sichtbehinderungen, hohe Geschwindigkeit, ländliche<br />

Umgebung, Steigungen und Gefälle für gefährlicher ein als ihre männlichen<br />

Kollegen, die unter diesen Verkehrsbedingungen besonders oft verunfallen. Und<br />

gerade dort, wo junge <strong>Frau</strong>en die Risiken unterschätzen, sind sie selbst überproportional<br />

in Unfälle verwickelt: an Kreuzungen. Daß unerfahrene Lenkerinnen<br />

ansonsten die Risiken im Verkehr höher einschätzen als erfahrene, dürfte ihnen<br />

eine ähnlich extreme Unfallgefährdung wie bei männlichen Führerscheinneulingen<br />

ersparen. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie betonen<br />

somit erneut die Aufgabe der Verkehrserziehung, eine vernünftige, partnerschaftliche<br />

Einstellung zum Verkehr weiterhin zu propagieren.<br />

61


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

15. Zus<strong>am</strong>menfassung<br />

Die merkbare Steigerung der Zahl der Autolenkerinnen in den letzten<br />

Jahrzehnten sowie die hartnäckigen Stereotypen gegenüber der „<strong>Frau</strong> <strong>am</strong><br />

<strong>Steuer</strong>“ wurden vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (<strong>KfV</strong>) aufgegriffen, um<br />

Hypothesen über <strong>Verkehrsverhalten</strong> und Unfallbeteiligung von Autolenkerinnen<br />

zu überprüfen. Das Thema wurde einer umfassenden Betrachtung unterzogen,<br />

wobei verschiedene Aspekte von statistischen Daten bis zu psychologischen<br />

Befragungen einbezogen wurden.<br />

Führerscheinerwerb: eine Selbstverständlichkeit<br />

Junge Österreicherinnen und Österreicher erwerben im gleichen Umfang eine<br />

Lenkerberechtigung und auch international befindet sich der Motorisierungsgrad<br />

der <strong>Frau</strong>en im Steigen. Im Jahre 1993 erhielten in Österreich 50.233 <strong>Frau</strong>en und<br />

53.466 Männer die Fahrerlaubnis - in den 50er Jahren waren es immerhin noch<br />

viermal so viele Männer wie <strong>Frau</strong>en. In der Altersgruppe 16-18 Jahre<br />

überwiegen noch die Männer, ab dem Alter von 19 Jahren im großen und<br />

ganzen aber die <strong>Frau</strong>en. D<strong>am</strong>it steigen <strong>Frau</strong>en insges<strong>am</strong>t etwas später in den<br />

motorisierten Individualverkehr ein als Männer.<br />

Verkehrsteilnahme: steigend<br />

Vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (<strong>KfV</strong>) im Jahr 1994 durchgeführte<br />

Zählungen zeigen, daß der Anteil der Lenkerinnen <strong>am</strong> Verkehrsgeschehen<br />

durchschnittlich 27% beträgt. Im Ortsgebiet liegt dieser Wert bei 29% und im<br />

Freiland bei 26%.<br />

Die jährliche Kilometerleistung beträgt bei 40% der Fahrerinnen unter 5.000 km,<br />

37% fahren 5.000-10.000 km im Jahr. Nur 8% legen jährlich über 20.000 km<br />

zurück. D<strong>am</strong>it fahren Autofahrerinnen zwar immer noch deutlich weniger als<br />

Männer, die durchschnittlich jährlich bewältigten Strecken haben sich in den<br />

letzten Jahren jedoch mehr als verdoppelt. Nach deutschen Untersuchungen<br />

sitzen bei zwei Drittel aller Versorgungsfahrten <strong>Frau</strong>en <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong>. Vorerst sind<br />

vor allem Kurztouren <strong>Frau</strong>ensache, längere Distanzen hingegen die der Männer.<br />

<strong>Verkehrsverhalten</strong> und Unfallbeteiligung<br />

Die Unfallstatistik stellt <strong>Frau</strong>en ein gutes Zeugnis aus. Weibliche Lenker<br />

scheinen in bezug auf manche ihrer Pflichten im Straßenverkehr ein stärkeres<br />

Bewußtsein entwickelt zu haben als männliche. <strong>Frau</strong>en sind äußerst selten in<br />

62


<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

sogenannte Disco-Unfälle involviert, begehen kaum Fahrerflucht und fahren<br />

seltenst ohne Führerschein oder in alkoholisiertem Zustand. Nur 6,5% der<br />

alkoholisierten Lenker/innen sind <strong>Frau</strong>en.<br />

<strong>Frau</strong>en legen auch Wert auf gu(r)te Fahrt. Die Anschnallquote der österreichischen<br />

<strong>Frau</strong>en liegt je nach Straßenart zwischen 70,3 und 83,8%, die der Männer<br />

zwischen 62,2 und 75,5%. D<strong>am</strong>it sind sie den Männern in der Anschnallquote<br />

jeweils einige „sichere“ Prozentpunkte voraus.<br />

Durch die steigende Zahl der Autofahrerinnen steigt naturgemäß auch deren<br />

Unfallbeteiligung. Der Anteil der als Pkw-Lenkerinnen verletzten betrug im Jahre<br />

1993 33%, der der als Lenkerinnen getöteten 17%. Weiters zeigt sich, daß der<br />

Freilandunfall eine stärkere Rolle eingenommen hat. Die Zahl der auf Freilandstraßen<br />

getöteten Pkw-Lenkerinnen wuchs von 37 (1986) um 110% auf 78<br />

Getötete (1993). Hier manifestiert sich deutlich die „erwachende weibliche Auto-<br />

Mobilisierung“.<br />

Wer fährt besser: Männer oder <strong>Frau</strong>en? Die nüchterne Antwort lautet: Keiner.<br />

Proportional zu ihrer Verkehrsteilnahme sind Pkw-Lenkerinnen und -Lenker an<br />

gleich vielen Unfällen beteiligt (<strong>Frau</strong>en 27%) - eine Aussage, die auch durch<br />

bundesdeutsche Untersuchungen bestätigt wird. Männliche Fahranfänger (in<br />

Deutschland) dagegen verursachen, je gefahrene Kilometer, mehr Unfälle als<br />

weibliche. Daß unerfahrene Lenkerinnen die Risiken im Verkehr höher einschätzen<br />

als erfahrene, dürfte ihnen eine ähnlich extreme Unfallgefährdung wie bei<br />

männlichen Führerscheinneulingen ersparen. Interessantes Detail <strong>am</strong> Rande:<br />

Obwohl davon ausgegangen werden kann, daß beide Geschlechter wenigstens<br />

zu Fuß gleich viel „Kilometerleistung“ erbringen, verursachen weibliche Fußgänger<br />

weit weniger Unfälle als männliche.<br />

Unfallumstände<br />

<strong>Frau</strong>en kommen seltener ins Schleudern und verlassen nicht so häufig<br />

„ungewollt“ die Fahrbahn wie Männer. Auch vor unüberlegten Überholmanövern<br />

scheinen sie sich eher in acht zu nehmen. Sie halten mehr davon, auf sichere<br />

Distanz zum voranfahrenden Auto zu gehen und sind d<strong>am</strong>it seltener an Auffahrunfällen<br />

beteiligt. Dafür sind sie überproportional in Unfälle verwickelt, die eine<br />

Mißachtung der Vorfahrt als Ursache haben oder mit Einbiegemanövern in<br />

Verbindung stehen.<br />

Junge Fahrerinnen sind anders als junge Fahrer an ungeregelten Kreuzungen<br />

bzw. beim Einbiegen verstärkt, bei Geschwindigkeits- bzw. Abkommensunfällen<br />

gering unfallbeteiligt. Auch deutsche Daten über die Unfallverursachung bestätigen<br />

diese Aussage insofern, als junge Lenkerinnen (18-24 Jahre) eher Unfälle<br />

63


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

durch Abbiegen, Rückwärtsfahren und Vorrangmißachtung verursachen,<br />

während sich junge Lenker durch Fehlverhaltensweisen beim Überholen, durch<br />

nicht angepaßte Geschwindigkeit und Alkoholeinfluß „auszeichnen".<br />

Unfallschwere<br />

Lenkerinnen sind durchschnittlich in leichtere Unfälle verwickelt. Während das<br />

nach Unfallbeteiligung gewichtete Verhältnis zwischen Lenkerinnen und Lenkern<br />

bei Unfällen mit Leichtverletzten noch ausgewogen ist, steigt dieses bei Unfällen<br />

mit Schwerverletzten oder gar mit tödlichem Ausgang auf der männlichen Seite<br />

rapide an. Die Wahrscheinlichkeit, daß ein Mann als Lenker bei einem tödlichen<br />

Unfall beteiligt ist, ist 1,8mal so hoch wie die einer <strong>Frau</strong>. In einem nach Unfallschwere<br />

und -beteiligung gewichteten Ges<strong>am</strong>tvergleich stellt sich heraus, daß in<br />

Österreich der durchschnittliche Unfall mit Pkw-Fahrern 46% schwerer ausfällt<br />

als jener mit Pkw-Fahrerinnen. Ein ähnliches Verhältnis zeigt sich sowohl im<br />

Ortsgebiet als auch im Freiland. Deutsche Daten sprechen eine noch klarere<br />

Sprache: Lenker verursachen über 5mal soviele Unfälle mit tödlichem Ausgang<br />

wie Lenkerinnen (Verhältnis 1 zu 5,38).<br />

Eine <strong>Frau</strong> wird nach Konsumieren der gleichen Alkoholmenge eine höhere<br />

Promillrate aufweisen als ein Mann mit gleichem Körpergewicht. Bei einem<br />

Alkoholgehalt von 0,5 mg/g sind 50% der Männer, aber 63% der <strong>Frau</strong>en beträchtlich<br />

beeinflußt und erweisen sich als fahrunfähig. Dies spricht für die<br />

Vernunft der <strong>Frau</strong>en, denn obwohl Alkohol ihre Fahrtüchtigkeit stärker negativ<br />

beeinflussen mag, sind sie in der Unfallbilanz absolut unterrepräsentiert.<br />

Selbsteinschätzung<br />

<strong>Frau</strong>en scheinen sich selbstkritisch und realistisch einzuschätzen, wenn sie sich<br />

auch bei erschwerten Verkehrsbedingungen manchmal unsicher in der Raumorientierung<br />

und Verkehrsübersicht fühlen. Mehr Selbstbewußtsein in bezug auf<br />

ihr fahrerisches Können wäre hier durchaus angebracht, es sollte aber auf<br />

keinen Fall (wie bei unerfahrenen männlichen Lenkern) in Selbstüberschätzung<br />

münden. Besser die Männer lernen in punkto soziales Straßenverhalten von der<br />

„weiblichen“ Fahrweise als umgekehrt: Denn was Rücksichtnahme anbelangt,<br />

sind ihnen Autofahrerinnen - noch - überlegen.<br />

<strong>Frau</strong>en (68%) geben häufiger an, Spaß <strong>am</strong> Autofahren zu haben als Männer<br />

(60%). Die österreichischen Autofahrer identifizieren sich nicht ungerne mit dem<br />

„Gebrauchsfahrer". Dabei geben mehr Männer (37%) als <strong>Frau</strong>en (28%) an, ihr<br />

Auto zweckrational zu betrachten. „Auto-Bastler“ und „Motorradsportfan“ gehören<br />

nicht zum Selbstbild der autofahrenden Österreicherin (1% bzw. 2% der<br />

64


<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

<strong>Frau</strong>en gegenüber 12% bzw. 13% der Männer). Als „Auto-Fan“ bzw. als „Auto-<br />

Ästhet“ bezeichnen sich die weiblichen und männlichen Fahrzeuglenker in<br />

gleichem Maße (14% bzw. 14% gegenüber 11% bzw. 9%). Mit dem „vorsichtigen<br />

Fahrer“ identifizieren sich eindeutig mehr <strong>Frau</strong>en als Männer (17% gegenüber<br />

13%). <strong>Frau</strong>en beschreiben ihren Fahrstil eher mit „gut angepaßt“ als mit<br />

„zügig“.<br />

<strong>Verkehrsverhalten</strong> kann unmöglich mit geschlechtsspezifischen hormonellen<br />

Einflüssen, besonderer Konzentrationsfähigkeit bzw. Streß- oder Aggressionsbewältigung<br />

erklärt werden. Hormonelle Schwankungen während Schwangerschaft<br />

und Menstruation können zwar gewisse Leistungsabfälle bewirken, sich<br />

beeinträchtigt fühlende <strong>Frau</strong>en reagieren darauf jedoch mit erhöhter Vorsicht<br />

und Wachs<strong>am</strong>keit.<br />

Verkehrseinschätzung<br />

Der Schlüssel zur Frage der teils geschlechtsspezifischen Verteilung von Unfalltypen<br />

scheint in der Gefahrenerkennung zu liegen. Es gibt auffallende Korrelationen<br />

in Verkehrseinschätzung und Unfallbeteiligung: Lenkerinnen schätzen z.B.<br />

Kurven, Dunkelheit, Sichtbehinderungen, hohe Geschwindigkeit, ländliche<br />

Umgebung, Steigungen und Gefälle für gefährlicher ein als ihre männlichen<br />

Kollegen, die unter diesen Verkehrsbedingungen besonders oft verunfallen. Und<br />

gerade dort, wo <strong>Frau</strong>en die Risiken unterschätzen, sind sie selbst überproportional<br />

in Unfälle verwickelt: an Kreuzungen. Die Ergebnisse der vorliegenden<br />

Studie betonen somit erneut die Aufgabe der Verkehrserziehung, eine<br />

vernünftige, partnerschaftliche Einstellung zum Verkehr weiterhin zu propagieren.<br />

65


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

16. Literatur<br />

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66


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Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

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69


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

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70


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STATISTISCHES BUNDESAMT (1988): Verkehrsunfälle 1987. Verkehr, Fachserie 8,<br />

Reihe 7. Stuttgart: Metzler-Poeschel.<br />

STATISTISCHES BUNDESAMT (1993): Verkehrsunfälle 1992. Verkehr, Fachserie 8,<br />

Reihe 7. Stuttgart: Metzler-Poeschel.<br />

STATISTISCHES BUNDESAMT (1994): Verkehrsunfälle 1993. Verkehr, Fachserie 8,<br />

Reihe 7. Stuttgart: Metzler-Poeschel.<br />

TRAUTNER, HOPPE-GRAFF, WETHKAMP & LOHAUS (1985): Geschlechtsunterschiede<br />

beim Lösen von Raumvorstellungsaufgaben mit unterschiedlicher<br />

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für experimentelle und angewandte Psychologie 2/1989, Bd. XXXVI, 311-327.<br />

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71


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

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72


17. Abbildungsverzeichnis<br />

<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

Abb. 1: Inhaber von Lenkerberechtigungen 1983<br />

Abb. 2: Neu ausgestellte Führerscheine 1993<br />

Abb. 3: Neu ausgestellte Führerscheine 1986<br />

Abb. 4: Pkw-Benutzung an einem Arbeitstag in Österreich als Lenker/in<br />

nach Alter und Geschlecht 1983<br />

Abb. 5: Pkw-Benutzung an einem Arbeitstag in Österreich als Mitfahrer/in<br />

nach Alter und Geschlecht 1983<br />

Abb. 6: Österreich 1993: Verunglückte im Straßenverkehr<br />

nach Alter und Geschlecht<br />

Abb. 7: Unfälle mit Personenschaden 1986-1993<br />

Anteil tote und verletzte Pkw-Lenkerinnen in Prozent<br />

Abb. 8: Österreich 1986 und 1993: verunglückte Lenker/innen nach<br />

Ortsgebiet/Freiland<br />

Abb. 9: Österreich 1986 und 1993: tödlich verunglückte Lenker/innen nach<br />

Ortsgebiet/Freiland<br />

Abb. 10: Österreich 1993: Verunglückte im Straßenverkehr<br />

Pkw-Lenkerinnen und -Lenker nach Alter<br />

Abb. 11: Österreich 1993: Verunglückte im Straßenverkehr<br />

Motorradfahrerinnen und -fahrer nach Alter<br />

Abb. 12: Österreich 1993: Verunglückte im Straßenverkehr<br />

Moped/Motorrad, nach Alter<br />

Abb. 13: Deutschland 1992: von Pkw-Lenkerinnen und Lenkern verursachte<br />

Unfälle mit Personenschaden<br />

Abb. 14: Deutschland 1992: Von Fußgängerinnen und Fußgängern verursachte<br />

Unfälle mit Personenschaden<br />

Abb. 15: Österreich 1993: Unfälle mit Personenschaden nach Führerscheinalter<br />

und Geschlecht<br />

Abb. 16: Österreich 1993: Unfälle mit Personenschaden nach Kennzeichnung<br />

der Unfallstelle und Geschlecht<br />

Abb. 17: Österreich 1993: Unfälle mit Personenschaden nach<br />

Unfalltypenobergruppen und Geschlecht<br />

Abb. 18: Österreich 1993: Unfälle mit Personenschaden<br />

Unfallumstände bei Pkw-Lenkerinnen und -Lenkern<br />

Abb. 19: Österreich 1993: Häufige Unfallumstände, relativiert nach<br />

Unfallbeteiligung<br />

Abb. 20: Deutschland 1993: Unfallverursachung Mann/<strong>Frau</strong><br />

Altersgruppe 18-24 Jahre<br />

Abb. 21: Österreich 1993: Unfälle mit Personenschaden nach Wochentag und<br />

Uhrzeit Beteiligte Pkw-Lenkerinnen<br />

Abb. 22: Österreich 1993: Unfälle mit Personenschaden nach Wochentag und<br />

Uhrzeit Beteiligte Pkw-Lenker<br />

73


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

Abb. 23: Österreich 1993: Unfälle mit Personenschaden nach Wochentag und<br />

Uhrzeit Verhältnis von Pkw-Lenkerinnen und -Lenkern<br />

Abb. 24: Österreich 1993: Unfälle mit Personenschaden nach Lichtverhältnissen<br />

und Geschlecht<br />

Abb. 25: Österreich 1993: Unfälle mit Personenschaden nach Niederschlagsart<br />

und Geschlecht<br />

Abb. 26: Österreich 1993: Unfälle mit Personenschaden nach Straßenzustand<br />

und Geschlecht<br />

Abb. 27: Österreich 1993: Alkoholisierte Unfallbeteiligte nach Alter und<br />

Geschlecht<br />

Abb. 28: Österreich 1993: Beteiligung an Disco-Unfällen<br />

Abb. 29: Österreich 1993: Beteiligte Lenkerinnen und Lenker nach KW des Pkw<br />

Abb. 30: Deutschland 1992: Personenkraftwagen nach Leistung des<br />

Fahrzeuges, Hauptverursacher nach Geschlecht<br />

Abb. 31: Österreich 1993: Durchschnittlicher Verletzungsgrad bei Unfallereignis<br />

sen pro Unfall-Lenkerin und -Lenker<br />

Abb. 32: Österreich 1993:Verletzungsindex bei Personenschadensunfällen nach<br />

Unfalltypenobergruppen, pro beteiligte(n) Pkw-Lenker(in)<br />

Abb. 33: Deutschland 1992: Unfälle mit Personenschaden vs. Unfälle mit<br />

Todesfolge Vergleich Hauptverursacher Mann/<strong>Frau</strong><br />

Abb. 34: Gurtenanlegehäufigkeit in Österreich nach Straßenart und Geschlecht<br />

(1994)<br />

Abb. 35: Österreich 1993: Fahren ohne Führerschein und Fahrerflucht<br />

18. Tabellenverzeichnis<br />

Tabelle 1: Österreich 1993: Kilometerleistung/Jahr in Prozent<br />

(Spectra Marktforschung 1993)<br />

Tabelle 2: Unfälle mit Personenschaden 1986-1993<br />

Beteiligte Pkw-Lenkerinnen<br />

Tabelle 3: Verursacher von Verkehrsunfällen (Auto-Zeitung 17/94)<br />

74


Kleine Fachbuchreihe des <strong>KfV</strong><br />

Herausgegeben vom Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

1959<br />

Band 1 Referate zur 1. Fach-<br />

tagung 1959<br />

63 Seiten<br />

1962<br />

Band 2 Arbeiten aus dem Ver-<br />

kehrspsychologischen<br />

Institut I<br />

76 Seiten<br />

Band 3 Verkehrstechnik als<br />

Aufgabe und Ziel<br />

48 Seiten<br />

Band 4 Unser Weg in der<br />

Verkehrserziehung<br />

88 Seiten<br />

1963<br />

Band 5 Arbeiten aus dem Ver-<br />

kehrspsychologischen<br />

Institut II<br />

88 Seiten<br />

1969<br />

Band 6 Straßengriffigkeit<br />

Kraftschlußbeiwert<br />

39 Seiten<br />

1969<br />

Band 7 Arbeiten aus dem Ver-<br />

kehrspsychologischen<br />

Institut III<br />

92 Seiten<br />

1970<br />

Band 8 Arbeiten aus dem Ver-<br />

kehrspsychologischen<br />

Institut IV<br />

128 Seiten<br />

<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

Band 9 Methoden zur Unfall<br />

auswertung<br />

als Beitrag zur Erhöhung<br />

der Verkehrssicherheit<br />

auf Stadtstraßen<br />

96 Seiten<br />

1971<br />

Band 10 Zwei Experimente zum<br />

Vergleich von Verkehrs-<br />

erziehungsmethoden.<br />

10 Jahre AT-Verkehrsbilderdienst<br />

120 Seiten<br />

1972<br />

Band 11 Arbeiten aus dem Ver-<br />

kehrspsychologischen<br />

Institut V<br />

100 Seiten<br />

Band 12 Richtlinien für Entwurf<br />

und Bemessung von<br />

Lichtsignalanlagen<br />

88 Seiten<br />

1977<br />

Band 13 Schulverkehrsgärten<br />

und Verkehrskinder-<br />

gärten in Österreich<br />

65 Seiten<br />

1979<br />

Band 14 Zus<strong>am</strong>menhang<br />

zwischen stündlicher<br />

Verkehrsbelastung und<br />

Unfallhäufigkeit<br />

113 Seiten<br />

75


Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

Band 15 Anteil baulicher Unfall-<br />

ursachen <strong>am</strong> Unfall-<br />

geschehen<br />

199 Seiten<br />

1980<br />

Band 16 Einfluß der Ausbau-<br />

elemente von nach<br />

Richtlinien gebauten,<br />

niveaugleichen<br />

T-Knoten auf die<br />

Verkehrssicherheit<br />

217 Seiten<br />

1981<br />

Band 17 Der Einfluß seitlicher<br />

Hindernisse auf die<br />

Verkehrssicherheit<br />

255 Seiten<br />

1982<br />

Band 18 Untersuchung der<br />

Unfälle an Autobahn-<br />

einfahrten<br />

113 Seiten<br />

Band 19 Arbeiten aus dem Ver-<br />

kehrspsychologischen<br />

Institut VI<br />

125 Seiten<br />

1983<br />

Band 20 Computerunterstütztes<br />

Testen im Rahmen der<br />

Fahreignungsdiagnostik<br />

(Act & React Test-<br />

system ART-90)<br />

Arbeiten aus dem Ver-<br />

kehrspsychologischen<br />

Institut VII<br />

83 Seiten<br />

76<br />

1985<br />

Band 21 Die Wiener Fahrprobe.<br />

Freie Beobachtung<br />

109 Seiten<br />

Band 22 Verkehrspsychologische<br />

Beurteilung von Persön-<br />

lichkeitsmerkmalen im<br />

Hinblick auf die Fahr-<br />

eignung. Einsatz von<br />

Fragebogenverfahren<br />

in der Fahreignungs-<br />

diagnostik<br />

83 Seiten<br />

Band 23 Die verkehrspsychologi-<br />

schen Verfahren im<br />

Rahmen der Fahr-<br />

eignungsdiagnostik<br />

306 Seiten<br />

1988<br />

Band 24 Psychologie und<br />

Verkehrspsychologie.<br />

Bericht über den 27.<br />

verkehrspsychologi-<br />

schen Kongreß<br />

155 Seiten<br />

1990<br />

Band 25 Validierung verkehrs-<br />

psychologischer Test-<br />

verfahren<br />

191 Seiten<br />

Band 26 30 Jahre Verkehrs-<br />

psychologisches Institut.<br />

Publikationen 159-1989<br />

73 Seiten<br />

1991<br />

Band 27 Mentalitätsbedingte<br />

Unfallursachen<br />

226 Seiten


Band 28 Handbuch zur Erhebung<br />

von Verkehrskonflikten<br />

mit Anleitungen zur<br />

Beobachterschulung<br />

173 Seiten<br />

1993<br />

Band 29 Informationsaufnahme<br />

und Informations-<br />

systeme im<br />

Straßenverkehr<br />

298 Seiten<br />

1994<br />

Band 30 PS-Träume und<br />

Verkehrskultur<br />

204 Seiten<br />

1995<br />

Band 31 Die Psychophysiologie<br />

des Schnellfahrens<br />

143 Seiten<br />

Band 32 <strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong>.<br />

<strong>Geschlechtsspezifisches</strong><br />

<strong>Verkehrsverhalten</strong>?<br />

83 Seiten<br />

<strong>Frau</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

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