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TdA Spielzeitheft 2016/17

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Liebe Theaterfreunde!<br />

»Träume und Gedanken kennen keine Schranken.« Deutsches Sprichwort<br />

In der menschlichen Kultur war der Glaube, unsere Träume seien Botschaften aus einer<br />

anderen Welt, Jahrtausende fest verwurzelt. Sie wurden als Prophezeiungen gedeutet, gar<br />

als vorbestimmtes Ergebnis eines Kampfes, als Omen für den Ausgang eines bevorstehenden<br />

Ereignisses. Die Menschen ließen sich von ihren Träumen leiten. Ein Traum als besondere<br />

Form des Erlebens im Schlaf, mit lebhaften Bildern und intensiven Gefühlen, begleitet uns<br />

häufig noch in den neuen Tag, regt uns zum Nachdenken an und inspiriert uns. Für den<br />

Psychoanalytiker Sigmund Freud war der Traum der Hüter des Schlafes und immer Ausdruck<br />

eines unterbewussten Wunsches. Unsere Träume, unsere Wünsche sind es, die uns beflügeln,<br />

aus denen wir mitunter unsere Ziele entwickeln, die unsere Lebensinhalte mitbestimmen,<br />

unser Tun beeinflussen.<br />

Und so träumten wir in der Jugend davon, die Welt zu verbessern, das Unrecht zu bekämpfen<br />

und immer auf der Seite des Guten zu stehen. Natürlich wollten wir Helden sein. Traumberufswünsche<br />

wurden formuliert und häufig wieder verworfen. Mancher Traum blieb im Laufe<br />

der Zeit unbeachtet zurück, Wünsche wurden revidiert, weil Interessen sich verlagerten, uns<br />

der Preis zu hoch war, unerreichbar fern die Erfüllung schien. Aber deswegen muss man seine<br />

Träume nicht aufgeben. Heute leben wir in einer zwar unübersichtlichen Zeit, haben aber<br />

unzählige Möglichkeiten, aus denen wir relativ frei auswählen können, um unsere Träume zu<br />

verwirklichen. Aber dafür braucht man Kraft, innere Stärke und Gelassenheit. Und am Ende<br />

steht nicht die Verwirklichung aller Träume, sondern zufrieden zu sein und sagen zu können:<br />

Hier bin ich, das mir Machbare habe ich erreicht.<br />

»Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist<br />

nur, der nie geträumt hat.« Marie von Ebner-Eschenbach<br />

Träume sind auch Quellen der Inspiration, sind Ausgangspunkt künstlerischer Kreativität.<br />

Der schottische Schriftsteller Robert Louis Stevenson träumte von der Verwandlung eines<br />

Menschen: Dr. Jekyll und Mr. Hyde wurden Weltliteratur. Paul McCartney soll mit einer Melodie<br />

im Kopf aufgewacht sein, die zum Welterfolg »Yesterday« wurde.<br />

Die Welt des Theaters lädt uns ein, unsere Träume und Visionen zu nähren, unsere Traumwelt<br />

abzugleichen an der Vielfältigkeit der künstlerischen Darbietungen auf der Bühne und Kraft<br />

und Zuversicht zu tanken für die Realität, die uns nach dem letzten Vorhang des Abends<br />

wieder erwartet.<br />

Ich lade Sie ein in die schöne Welt traumhafter Kostüme und Kulissen, in die erwartungsvolle<br />

Atmosphäre, bevor der Vorhang sich öffnet und uns entführt in eine Welt, die uns zum<br />

Träumen inspiriert. Ich wünsche Ihnen, liebe Theaterbegeisterte, und dem Ensemble eine<br />

traumhafte neue Spielzeit.<br />

Ihr<br />

Klaus Schmotz – Oberbürgermeister der Hansestadt Stendal<br />

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