Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
PREMIERE<br />
Zwölf heiSSt<br />
„Ich liebe dich“<br />
(UA)<br />
Theaterstück nach dem Buch von Regina Kaiser und Uwe Karlstedt<br />
Inszenierung: Yaron Goldstein / Premiere: 28.10.<strong>2016</strong> / 19.30 Uhr / Kleines Haus<br />
»Die Gedanken sind frei, nicht wahr? Und die Sehnsüchte auch.« Regina<br />
Eine junge Dissidentin wird Anfang der 1980er Jahre wegen angeblicher Westkontakte in<br />
Hohenschönhausen von einem aufstrebenden Stasi-Offizier über Monate vernommen und<br />
schließlich von der DDR-Justiz abgeurteilt. In der Zeit der quälenden Verhöre geschieht das<br />
Unmögliche: Vernehmer und Dissidentin verlieben sich ineinander. Nach Jahren wird die<br />
Gefangene vom Westen freigekauft und macht sich nach der Wende auf die Suche nach ihrem<br />
ehemaligen Vernehmer. Hohenschönhausen ist mittlerweile eine Gedenkstätte geworden, für<br />
die sie, die ehemals Verfolgte, nun arbeitet. Nachdem sie ihren Vernehmer von einst aufgespürt<br />
hat, verliebt sie sich erneut in ihn – und wird für die Leitung der Gedenkstätte untragbar.<br />
Die Geschichte von Regina Kaiser und Uwe Karlstedt ist in doppelter Hinsicht unvorstellbar.<br />
Denn das, was zu DDR-Zeiten in Hohenschönhausen passierte, ist für die, die es nicht erleben<br />
mussten, nahezu unvorstellbar. Unvorstellbar ist aber auch, dass ausgerechnet an einem<br />
solchen Ort zwischen Dissidentin und Stasi-Offizier Gefühle entstanden sein sollen. Doch<br />
die Geschichte beruht auf Tatsachen und muss erzählt werden.<br />
Anhand der Buchvorlage beschäftigt sich die Inszenierung mit Täter-Opfer-Beziehungen im<br />
Stasi-System der DDR und der Erinnerungskultur heute. Jenseits von Kitsch oder Beschönigung<br />
nähert sich das Stück seinen Hauptfiguren und ihrer widersprüchlichen Beziehung.<br />
»Ein Verhör, ein Stasibeamter, eine Gefangene, ein Verhörraum, ein Tisch,<br />
eine Schreibmaschine, ein Papierblock, Zigaretten, vier Hände, vier Augen –<br />
die Topographie einer Liebe!« Yaron Goldstein<br />
18