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Reportage Gut Weidensee

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eportage<br />

interview: daniel schneider<br />

fotos: life vision media<br />

ein ort, an dem das träumen<br />

noch erlaubt ist.<br />

gut<br />

weidensee<br />

foto: eliza muir head<br />

56 57


»wir wollen den<br />

tieren, nach dem<br />

was sie erlebt<br />

haben, etwas<br />

zurückgeben.«<br />

ief im herzen von deutschland,<br />

genau 4 km vom geografischen mittelpunkt,<br />

in thüringen, liegt ein ort,<br />

den lumi, arvo, emma, paul, amelie<br />

und 100 weitere bewohner ihr zuhause<br />

nennen dürfen. ein ort an dem<br />

menschen und tiere in enger symbiose mit<br />

der natur zusammenleben. gut weidensee ist<br />

ein lebenshof für 10 verschiedene tier-arten.<br />

diese leben auf dem 10 hektar großen historischen<br />

gutshof aus dem 11. jahrhundert<br />

ohne von menschen genutzt zu werden. ihr<br />

einziger zweck ist das leben selbst. wenn das<br />

warme licht der nachmittagssonne aufs<br />

fachwerk des gutshofs scheint, die tiere<br />

langsam aus ihrer mittagsruhe erwachen<br />

und der hahn aus voller kehle kräht, dann<br />

wirkt der hof wie aus einem kunstvoll inszenierten<br />

kinderbuch. alles scheint hier seine<br />

natürliche ordnung zu haben. es riecht nach<br />

heu und frisch gesprossenem gras. ein ort<br />

der stille, an dem man, an ruhigen nachmittagen,<br />

nur die vögel und das rauschen des windes<br />

durch die äste der großen weide im<br />

zentrum des hofes hört. hier hört man noch<br />

die leisen lang vergessenen zwischentöne<br />

dieser welt.<br />

jost weber hat diesen ort geschaffen. vor<br />

10 jahren hat er den altertümlichen hof aufgekauft<br />

und ihn zu einem einzigartigen zuhause<br />

für vernachlässigte und ausgebeutete<br />

tiere gemacht. der gelernte gestütswärter<br />

wollte eigentlich einen reiterhof aus dem<br />

gutshof machen. doch bald schon kamen die<br />

ersten katzen zugelaufen, menschen brachten<br />

vernachlässigte oder verletzte tiere, wie<br />

mini-schweine und pferde, zum hof. ablehnen<br />

konnte jost die tiere nicht. schon immer hat<br />

der gutsherr ein großes herz für alle hilfsbedürftigen.<br />

so entstand in den anfängen des<br />

guts weidensee ein soziales projekt für langzeitarbeitslose<br />

in zusammenarbeit mit den<br />

ämtern. später meldeten sich große tierschutzorganisationen,<br />

um gerettete tiere<br />

auf dem hof unterzubringen. für jost begann<br />

damit eine mission. der schutz der tiere.<br />

das bewirtschaften eines lebenshofs ist<br />

immer mit viel arbeit und aufopferung verbunden.<br />

für jost ist es zudem ein finanzielles<br />

risiko. ein großer teil der tiere auf dem hof<br />

ist privat finanziert. futter, neubauten für<br />

die unterbringung der verschiedenen tierarten<br />

und arbeitsaufwand verschlingen einen<br />

großteil finanzieller ressourcen. jeden monats<br />

aufs neue muss jost jeden euro zweimal<br />

umdrehen, damit der hof auch in zukunft be-<br />

stand hat und alle bewohner weiter<br />

ohne existenzängste leben können.<br />

»das gefühl, in den ersten sonnenstrahlen<br />

eines neuen morgens zu den<br />

tieren zu gehen und sie zu füttern ist<br />

für mich einmalig. die stille, allein mit den<br />

tieren - ich möchte nie wieder etwas<br />

anderes machen. es ist so eine tolle sache<br />

und ich wollte schon immer einen hof<br />

haben«, schwärmt jost. »ein besonderer<br />

dank gilt auch meinem lang jährigen<br />

freund und rechtsanwalt carsten oehlmann,<br />

der mir oft geholfen hat, alle<br />

wirtschaftlichen anfangsschwierigkeiten<br />

zu überwinden, und ohne den das projekt<br />

kaum möglich gewesen wäre. auch,<br />

wenn die finanzierung oft schwierig ist,<br />

möchte ich das konzept des hofes nicht<br />

mehr ändern. das ist für mich auch eine<br />

große verantwortung. wir wollen den<br />

tieren, nach dem was sie erlebt haben,<br />

etwas zurückgeben und möchten, dass<br />

sie zeitlebens ohne angst hier in ruhe<br />

sein können, wer sie sind«, erklärt er.<br />

dabei ist es schwierig alle aspekte der<br />

»zu jedem tier gibt es eine<br />

geschichte und das verbindet<br />

einen mit den tieren.<br />

man sieht sie ganz anders,<br />

als fühlendes lebewesen,<br />

welches eine geschichte<br />

hat. man sieht sie nicht<br />

mehr als produkte oder als<br />

fleisch.«<br />

tiere zu beachten, so dass sie ihre arteigenen<br />

verhaltensweisen jederzeit ausüben<br />

können. grade bei exotischen und<br />

wilden tieren wie dem polar- und dem<br />

silberfuchs ist die beherbergung mit<br />

schwierigkeiten verbunden. doch er aufwand<br />

lohnt sich allemal.<br />

jost erzählt uns von egon dem hahn<br />

und seinen eigenarten. wenn egon futter<br />

findet, dann stößt er einen laut aus,<br />

pickt das futter an und schmeißt es<br />

wieder hin. so werden seine hennen darauf<br />

aufmerksam, kommen an und fressen<br />

dann als erstes. erst dann frisst egon<br />

mit. er zeigt ihnen so, wenn er futter<br />

gefunden hat und teilt. viele tiere aus<br />

gut weidensee haben ihre ganz individuellen<br />

eigenarten, ihre marotten, einen<br />

ausgeprägten charakter und wundervolle<br />

wesenszüge, die erst dann zum<br />

vorschein kommen, wenn man den tieren<br />

ein leben in eigenständigkeit und großer<br />

autonomie zugesteht. in der mast oder<br />

eierindustrie verbringen hühner ihr kurzes<br />

leben auf wenigen quadratzentimetern<br />

gitterdraht oder kotigen boden.<br />

egon und seine<br />

hennen können sich auf 100.000 qm<br />

jeden tag frei bewegen, erkunden, picken<br />

und sandbaden. ein eigenständiges hühnerleben,<br />

ohne ein ende in der kühltheke<br />

im supermarkt erwarten zu müssen.<br />

eine der wohl rührendsten geschichten<br />

von gut weidensee ist die rettung der<br />

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aktuell werdden die fuchsgehege umfangreich ausgebaut.<br />

es entsteht, neben den neuen unterkünften,<br />

in denen jedes tier seinen eigenen<br />

abgetrennten ruhebereich hat, ein großes außengehege<br />

und viel freilauf unter bäumen. aber auch<br />

dieser ausbau ist ein finanzielles mammutprojekt,<br />

verschlingt viele ressourcen und ist für den hof<br />

und nur durch die finanzielle sicherheit durch spender<br />

und förderer zu verwirklichen.<br />

finanzielle und sachliche beteiligung an den bauprojekten<br />

oder der verpflegung der über 100 tiere ist<br />

für jost und gut weidensee eine große hilfe und<br />

notwendigkeit, auch für die aufnahme weiterer<br />

tiere, welche auf gut weidensee zuflucht finden<br />

können.<br />

beiden füchse lumi und arvo. im oktober<br />

2014 wurden die beiden geschöpfe von<br />

tierrechtsaktivisten aus der gefangenschaft<br />

einer polnischen pelzfarm befreit.<br />

bilder dokumentierten das schmerzerfüllte,<br />

triste und traurige leben dieser<br />

beiden wesen. in der pelzindustrie werden<br />

wilde tiere wie füchse, nerze und marderhunde<br />

- allesamt tiere mit komplexen<br />

persönlichkeiten und ebenso vielfältigen<br />

bedürfnissen, die in freier natur etliche<br />

quadratkilometer lebensraum für sich<br />

beanspruchen - in engen gitterkäfigen<br />

eingepfercht und zur einzelhaft verdammt.<br />

ihr ganzes leben verbringen die<br />

empfindlichen tiere auf kalten stahlgittern<br />

ohne boden unter den füßen und<br />

ohne eine rückzugsmöglichkeit. tagtäglich<br />

sind sie den ammoniakhaltigen dämpfen<br />

ihrer eigenen ausscheidungen ausgesetzt.<br />

einen liebevollen kontakt zu artgenossen<br />

kennen die opfer dieser<br />

industrie nicht. das einzige, was die tiere<br />

wahrnehmen, sind die angsterfüllten<br />

schreie der anderen eingesperrten<br />

pelztiere in den gitterkäfigen neben<br />

ihnen. die pelztierhaltung ist eine der<br />

grausamsten, von menschengemachten,<br />

tierquälereien. umso dringender ist die<br />

befreiung dieser tiere aus diesen betrieben.<br />

in der industrie werden diese<br />

tiere zu rohstoffen degradiert, aus<br />

denen man, in deutschland wie in anderen<br />

ländern, luxusartikel wie pelzkrägen und<br />

pelzbommeln für junge kundinnen und<br />

kunden herstellt. meist falsch oder gar<br />

nicht deklariert finden sich diese tierqualprodukte<br />

schon im herbst in den regalen<br />

der modehäuser. weil schwere<br />

pelzmäntel ein schlechtes image haben,<br />

vertreiben die hersteller und geschäfte<br />

den pelz nun als schicke applikationen<br />

auf jacken oder als accessoires, wie zum<br />

beispiel als bommel auf wintermützen.<br />

vor haltung und tötung der tiere werden<br />

bei käufern und verkäufern gern die<br />

augen verschlossen.<br />

die befreiung von lumi dem polarfuchs<br />

und arvo dem silberfuchs war ein<br />

akt des mitgefühls und der wiedergutmachung<br />

am tier. ein mutiger akt, denn<br />

die entwendung der tiere aus ihren käfigen<br />

wird, vor allem im ausland, mit<br />

hohen haftstrafen geahndet. die befreiungsaktivisten<br />

riskierten ihre eigene<br />

zukunft für das leben zweier tiere als<br />

repräsentanten vieler weiterer immer<br />

noch leidender artgenossen. nicht zuletzt<br />

bedeutet das beherbergen von so<br />

exotischen füchsen auch einen großen<br />

finanziellen und organisatorischen aufwand.<br />

gut weidensee nahm sich dieser<br />

herausforderung, trotz alle bedenken<br />

und konsequenzen, an.<br />

allen beteiligten ist es zu verdanken,<br />

dass lumi und arvo den rest ihres noch<br />

langen lebens festen boden unter den<br />

füßen spüren dürfen. beide können nun<br />

tag für tag mit dem unbezahlbaren gefühl<br />

der sicherheit in ihrer eigenen<br />

hütte einschlafen.<br />

lumi und arvo haben sich in der zeit, in<br />

der sie auf dem hof leben, prächtig entwickelt.<br />

jetzt im herbst ist die zeit, in der<br />

lumi wieder ihr wunderschönes, schneeweißes<br />

winterfell bekommt. und sie darf<br />

es für den rest ihres lebens behalten.<br />

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arvos augen blicken dem aktivisten<br />

angsterfüllt entgegen.<br />

zu ungewiss ist die bedeutung<br />

dieser begegnung. ist sie der<br />

tod oder die befreiung?<br />

lumi rennt aufgebracht immer<br />

wieder gegen die gitterstäbe<br />

des käfigs, ungewiss was als<br />

nächstes passiert. kommt<br />

jetzt schon die »ernte«?<br />

lumi kann zum ersten mal in<br />

ihrem leben die nächte in<br />

einer eigenen behausung verbringen<br />

und auf festem boden<br />

schlafen. ihre zufriedenheit<br />

sieht man ihr immer wieder an.<br />

nach all den strapazen auf<br />

der pelzfarm, kann arvo jetzt<br />

ohne gefahr und ohne angst<br />

sein ganzes leben auf gut<br />

weidensee verbringen. hier<br />

erfährt er zum ersten mal<br />

führsorge und menschliche<br />

wärme.<br />

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in deutschlands mastanlagen werden<br />

ferkel auf spaltenböden zwischen kot<br />

und urin geboren. 60 millionen jedes jahr.<br />

in sogenannten abferkelbuchten (enge<br />

metallkäfige) - in denen sich die muttersauen<br />

weder umdrehen, noch den eigenen<br />

kindern zuwenden kann - werden die<br />

trächtigen schweine fixiert. viele ferkel<br />

kommen als kümmerlinge behindert,<br />

teilweise gelähmt oder schon tod zu welt.<br />

»kollateralschäden«, so werden diese<br />

totgeburten in der fleischindustrie genannt.<br />

experten gehen von etwa 10%<br />

aller geburten aus. weil die mastsauen<br />

auf leistung gezüchtet werden (sogenannte<br />

qualzüchtungen) bringen sie mehr<br />

junge als üblich zur welt. oft bis zu 20<br />

ferkel bei 14 zitzen. darunter auch besonders<br />

schwache ferkel. weil sich die<br />

aufzucht schwacher ferkel für die<br />

fleischindustrie nicht lohnt, werden sie<br />

an ort und stelle getötet. entweder<br />

werden sie mit dem knüppel oder, wie<br />

undercoveraufnahmen zeigen, an den<br />

wänden der buchten totgeschlagen. nur<br />

»hier finden die<br />

schweine schlammsuhlen,<br />

strohplätze und<br />

wiesen zum umgraben.<br />

sie suchen nach wurzeln,<br />

kräutern und engerlingen,<br />

für schweine<br />

eine delikatesse.«<br />

die kräftigsten ferkel erwartet ein leben<br />

voller qual, gestank, enge und tristesse,<br />

bevor sie, in der regel nach 7-8 monaten,<br />

zum schlachter kommen. »das ist doch<br />

scheiße, was die da mit den tieren machen.<br />

ich will da einfach nicht mehr dran beteiligt<br />

sein«, bekräftigt jost immer wieder.<br />

emma, paul und amelie, blieben diese<br />

qualen erspart. die drei ferkel wurden,<br />

noch bevor der mäster sie holen konnte,<br />

von einem aktivistenteam mitgenommen<br />

und zum gut weidensee transportiert.<br />

hier wurde den dreien eine einmalige<br />

chance auf ein neues leben geschenkt.<br />

gleich nach der ankunft auf dem hof<br />

fingen die tierkinder an neugierig die neue<br />

und natürliche umgebung zu erforschen,<br />

zu wühlen, zu fressen, zu graben und sich<br />

zu suhlen. alles das, was ein schweineleben<br />

ausmacht, und was ihnen in der tierindustrie<br />

niemals möglich gewesen wäre.<br />

alle schweine auf gut weidensee haben ein<br />

ausgeprägtes interesse daran, ihren<br />

natürlichen bedürfnissen nachzugehen.<br />

der hof ermöglicht es ihnen. hier finden<br />

die schweine schlammsuhlen, strohplätze<br />

und wiesen zum umgraben. sie suchen<br />

nach wurzeln, kräutern und engerlingen,<br />

für schweine eine delikatesse.<br />

auch wenn viele keine vorstellungen<br />

davon haben, dass schweine so etwas<br />

überhaupt tun, haben amelie und ihre<br />

artgenossen einen riesen spaß daran<br />

über die wiese zu rennen und sich von<br />

jost mit dem wasserschlauch abspritzen<br />

zu lassen, sich danach in der sonne<br />

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zu trocknen und am abend im strohbett<br />

einzuschlafen.<br />

neben der täglichen arbeit auf dem<br />

hof und der versorgung der tiere betreibt<br />

jost auch aufklärungsarbeit. gut weidensee<br />

steht in kooperation mit dem wenige<br />

kilometer weit entfernten schullandheim.<br />

circa zweimal im monat kommen mehr<br />

als 30 kinder, von jung bis jugendlich, um<br />

den hof und seine bewohner kennenzulernen.<br />

»ich will auch aufklären. vor allem jetzt<br />

wo die pelzsaison wieder beginnt, damit<br />

die kinder auch mal sehen, wo die pelzbommeln<br />

herkommen. und auch die<br />

schnitzel«, erklärt jost.<br />

als wir gut weidensee besuchen,<br />

haben wir die gelegenheit an solch einer<br />

hofführung teilzunehmen. diesmal sind<br />

viele mädchen in der gruppe, die sich vor<br />

allem für alle niedlichen tiere interessieren.<br />

josts anliegen ist es aber vor allem<br />

den gravierenden kontrast zwischen der<br />

nutztierhaltung und dem leben auf dem<br />

hof zu vermitteln. was bedeutet die<br />

tiermast für die tiere und wo ist der<br />

unterschied zwischen einem leben in<br />

gefangenschaft und einem leben auf<br />

dem lebenshof? warum werden den tieren<br />

die schwänze und die schnäbel abgeschnitten?<br />

warum werden sie zu tausenden<br />

in großen anlagen eingesperrt?<br />

das sind die fragen, welche jost den<br />

»die sind so süß,<br />

warum will die jemand<br />

schlachten?«<br />

neugierigen und oft noch unwissenden<br />

kindern beantworten will.<br />

erst werden videos und (kindgerechte)<br />

aufnahmen aus den betrieben gezeigt,<br />

dann führt jost die kinder zu den tieren,<br />

welche aus eben diesen anlagen gerettet<br />

wurden. jost erzählt den kindern den drei<br />

ferkeln emma, paul und amelie. auch sie<br />

wurden als kinder aus einer mastanlage<br />

gerettet und auf den hof gebracht. die<br />

kleinen schweinchen aus dem video, welches<br />

die kinder sehen, sind nun schon<br />

hüfthoch und empfangen die kinder mit<br />

neugierigen schnauzen. diese staunen<br />

über die kleinen und großen schweine, die<br />

sich neugierig an den holzzaun wagen<br />

und sich sogar von den kindern streicheln<br />

lassen. viele bekommen auf dem hof das<br />

erste mal solche tiere zu gesicht.<br />

oft geht ein »oh sind die süß« durch<br />

die gruppe. sie entdecken schweine und<br />

schafe mit kupierten schwänzen (welche<br />

aus der gefangenschaft kommen),<br />

aber auch ihre artgenossen ohne verstümmelte<br />

gliedmaßen. in kleinen fünfergruppen<br />

lässt jost die kinder dann sogar auf<br />

die wiese, um die schweine von ganz nah<br />

zu betrachten. die kids sind begeistert,<br />

so viel leben und soziales verhalten in<br />

diesen tieren wiederzufinden.<br />

»die sind so süß, warum will die jemand<br />

schlachten?«, fragt ein aufgewecktes<br />

mädchen mit rotem pullover. »ich mag<br />

schweine, auch wenn die stinken«, posaunt<br />

sie mit einem lächeln im gesicht.<br />

vor allem an der fuchsbehausung<br />

werden die augen der kinder ganz groß.<br />

vorher wurde ein video von der befreiung<br />

der tiere aus ihrem elend abgespielt.<br />

»stehen die denn nicht unter naturschutz?«,<br />

fragt eines der mädchen. »leider<br />

nicht", antwortet jost und erklärt, dass<br />

diese beiden füchse immer wildtiere<br />

bleiben werden, aber hier auf dem hof<br />

ein ruhiges leben in frieden führen können<br />

und man versucht, es ihnen so gerecht<br />

wie möglich zu gestalten.<br />

am ende der führung bekommt jedes<br />

kind eine informationsbroschüre mit an<br />

die hand, welche sie an eine alternative<br />

vegane lebensweise heranführt. für jost<br />

ist es immer ein anstrengender aber ein<br />

lohnenswerter nachmittag, erklärt er uns.<br />

lebenshöfe wie gut weidensee erfüllen<br />

eine enorm wichtige aufgabe in unserer<br />

gesellschaft. sie zeigen uns ein<br />

leben fernab von tierleid und ausbeutung.<br />

eine alternative zu mast und schlachtung<br />

und einen anderen umgang mit unseren<br />

mitlebewesen. sie bieten einigen wenigen<br />

schutz und sicherheit und sind vor allem<br />

aufklärungsprojekte, welche die botschaft<br />

einer ausbeutungsfreien gesellschaft<br />

in die welt tragen. es sind orte,<br />

an dem hoffnung wächst.<br />

orte, an denen das träumen noch<br />

erlaubt ist. es braucht in zukunft noch<br />

mehr solcher wunderbaren projekte und<br />

nur mit finanzieller unterstützung können<br />

wir sie schaffen.<br />

wenn sie den lebenshof gut weidensee finanziell<br />

oder durch sachspenden unterstützen<br />

möchten, dann schreiben sie eine<br />

email an: kontakt@gut-weidensee.eu<br />

oder besuchen sie die seite:<br />

www.gut-weidensee.eu<br />

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