Leseprobe_KopfüberBauch21.516

24.05.2016 Aufrufe

„… für was soll ich nicht geeignet sein und was hat das mit meiner Körpergröße zu tun?“ Während sie weiter langsam rückwärtsging, baute sie sich vor ihm auf, streckte die Brust raus, verlagerte ihr Gewicht in den unbequemen, nur mit einem Pfennigabsatz versehenen Schuhen nach vorne und starrte ihren Gegenüber zornig an. Das neuerliche Aufheulen der Alarmanlage ließ sie zusammenfahren. Sie schaute an dem „Riesen“ vorbei und fauchte den Mann dahinter an: „Babbkopp, geh von der Scheibe!“ Dieser reagierte sofort und sah seine Begleiterin irritiert an, die nur noch lachte und ihm liebevoll durch die gegelten Haare fuhr. Wieder konzentriert auf den Mann vor sich, wollte sie fortfahren, stockte aber, als sie seinen lächelnden Blick wahrnahm. Grins nicht so blöd!, dachte sie im ersten Moment verärgert und reckte mürrisch ihr Kinn empor. Grimmig versuchte sie dem Augenkontakt standzuhalten, musste dafür aber aufgrund des Größenunterschiedes einen kleinen Schritt zurückgehen. Abschätzend fixierte sie ihn und es durchfuhr sie heiß, als ihre Gedanken urplötzlich eigene Wege gingen. Scheiße, der sieht wirklich gut aus …, schoss es ihr durch den Kopf und sie spürte, wie ihr eine leichte Röte in die Wangen stieg. Viel besser als Gunter … vermutlich ist er auch besser im …, spannen ihre Gehirnzellen weiter und ihre Wangen färbten sich dunkelrot, was ihrem Gegenüber, seinem leicht süffisanten Grinsen nach zu urteilen, nicht entgangen war. Schlagartig kehrte sie wieder zurück in die Realität. Sie war kurz davor, zu explodieren und fragte erbost: „Was soll ich also nicht können?“ „Einen Tag, vierundzwanzig Stunden, mit mir verbringen“, stellte er provokant fest. „Es gilt, die unterschiedlichsten Aufgaben zu bewältigen, gemeinsam oder auch allein. Wie hört sich das für Sie an? Nehmen Sie die Herausforderung an?“ 8

„So einen Blödsinn habe ich ja noch nie gehört. Ticken Sie noch ganz richtig?“ „Jetzt werden Sie aber beleidigend. Ich biete Ihnen ein Spiel an … sagen wir mal eine Art Wettspiel und als erstes wette ich, dass Sie kneifen werden!“ „Bescheuert?!“ Ihre Hand bewegte sich wie ein Scheibenwischer vor ihrem Gesicht. „Beleidigung.“ Irritiert lehnte sie sich an die Scheibe, beäugte stirnrunzelnd das Paar hinter ihm und deren gespannte Gesichtsausdrücke. Sie sah entrüstet auf, als die Frau sagte: „Komm, Krischan, lass gut sein. Mit ihr wird das nichts.“ Was sind das für Idioten? Was für ein Irrsinn, anzunehmen, sie würde sich auf so etwas einlassen. Auch wenn ihr Tag schlecht begonnen hatte und ganz offensichtlich in absehbarer Zeit nicht besser werden würde, kam es für sie trotzdem nicht infrage, sich weiter mit diesen Menschen auseinanderzusetzen. Obwohl … einmal blaumachen, nicht perfekt sein, einen Dreck auf die Arbeit geben?! Die Gedanken flogen ihr durch den Kopf, ohne dass sie diese steuern konnte, und zu ihrer eigenen Überraschung äußerte sie laut, was sie eigentlich nur denken wollte: „Hätte ich irgendeine Absicherung?“ „Nein.“ „Dann nicht!“ „Was wollen Sie?“ „Ihren Ausweis hinterlegt im Hotel, mit einem kleinen Brief von mir“, kam es wie aus der Pistole geschossen. „Falls ich Sie … mmmh, zum Beispiel umbringen wollte?“, entgegnete er mit einem schelmischen Grinsen. Umbringen? Sie taxierte ihn eingehend. Mmmh … aber wie ein Mörder sieht er nun nicht gerade aus, kam ihr in den Sinn und 9

„… für was soll ich nicht geeignet sein und was hat das mit<br />

meiner Körpergröße zu tun?“ Während sie weiter langsam rückwärtsging,<br />

baute sie sich vor ihm auf, streckte die Brust raus,<br />

verlagerte ihr Gewicht in den unbequemen, nur mit einem Pfennigabsatz<br />

versehenen Schuhen nach vorne und starrte ihren Gegenüber<br />

zornig an.<br />

Das neuerliche Aufheulen der Alarmanlage ließ sie zusammenfahren.<br />

Sie schaute an dem „Riesen“ vorbei und fauchte den<br />

Mann dahinter an: „Babbkopp, geh von der Scheibe!“<br />

Dieser reagierte sofort und sah seine Begleiterin irritiert an, die<br />

nur noch lachte und ihm liebevoll durch die gegelten Haare fuhr.<br />

Wieder konzentriert auf den Mann vor sich, wollte sie fortfahren,<br />

stockte aber, als sie seinen lächelnden Blick wahrnahm.<br />

Grins nicht so blöd!, dachte sie im ersten Moment verärgert und<br />

reckte mürrisch ihr Kinn empor. Grimmig versuchte sie dem<br />

Augenkontakt standzuhalten, musste dafür aber aufgrund des<br />

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fixierte sie ihn und es durchfuhr sie heiß, als ihre Gedanken<br />

urplötzlich eigene Wege gingen. Scheiße, der sieht wirklich<br />

gut aus …, schoss es ihr durch den Kopf und sie spürte, wie<br />

ihr eine leichte Röte in die Wangen stieg. Viel besser als Gunter<br />

… vermutlich ist er auch besser im …, spannen ihre Gehirnzellen<br />

weiter und ihre Wangen färbten sich dunkelrot, was ihrem<br />

Gegenüber, seinem leicht süffisanten Grinsen nach zu urteilen,<br />

nicht entgangen war. Schlagartig kehrte sie wieder zurück in die<br />

Realität. Sie war kurz davor, zu explodieren und fragte erbost:<br />

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„Einen Tag, vierundzwanzig Stunden, mit mir verbringen“,<br />

stellte er provokant fest. „Es gilt, die unterschiedlichsten Aufgaben<br />

zu bewältigen, gemeinsam oder auch allein. Wie hört sich<br />

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