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Doch sie schob die Überlegungen, die so gar nicht zu ihr passten,<br />
pflichtbewusst beiseite und eilte aus dem Badezimmer. Sie<br />
bückte sich nach ihrer Tasche und verließ, nachdem sie einmal<br />
tief durchgeatmet hatte, das Hotelzimmer.<br />
Vor dem Fahrstuhl standen zwei ältere Damen und drückten<br />
mehrmals auf den Knopf vor sich. „Ach, Irmgard, der kommt<br />
und kommt nicht bei. Ich kann aber nicht all die Treppen laufen.“<br />
Irmgard nickte bestätigend.<br />
Entnervt schaute sie die beiden Frauen an. Sie war kurz davor,<br />
aus der Haut zu fahren - es schien, als ob sich heute alles gegen<br />
sie verschworen hätte. „Wie lange warten Sie schon?“<br />
„Bestimmt schon zehn Minuten, mein Kind. Wir könnten ja den<br />
Sicherheits…“<br />
Sie wartete gar nicht mehr ab, bis die Dame ihren Satz beendet<br />
hatte, sondern machte kehrt und riss die Tür zum Treppenhaus<br />
auf - sieben Stockwerke lagen vor ihr.<br />
„Scheiß Tag!“<br />
8.21 Uhr<br />
Atemlos eilte sie das Treppenhaus des Hotels hinunter und verwünschte<br />
dabei innerlich den Fahrstuhl sowie jede einzelne Stufe,<br />
die sie nahm. Sie fingerte hektisch an ihrem grauen Rock<br />
herum, als sie durch die Lobby lief und presste ihre große Handtasche<br />
fest an sich. Rücksichtslos drängelte sie sich an einem<br />
älteren Herrn vorbei, um schneller zu der gläsernen Drehtür zu<br />
kommen. Sie war spät dran und verfluchte sich dafür, denn für<br />
gewöhnlich war sie nie unpünktlich und wollte auch heute die<br />
verlorene Zeit aufholen. Augenblicklich ärgerte sie sich über die<br />
drei Personen, die den älteren Mann ebenfalls überholt hatten<br />
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