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Srbija - geopoeticki album - nemacki - niska rezolucija

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PRINCIP PRESS


Serbien<br />

GEO-POETISCHES ALBUM<br />

Belgrad<br />

2015


Vorwort<br />

DURCH OBJEKTIVITÄT<br />

DES OBJEKTIVS<br />

Das Buch, das vor Ihnen steht, könnten wir Album, Zeugnis, Unterlagensammlung nennen.<br />

Es will nicht überzeugen. Es propagiert nicht, zwingt nicht auf, beeinflusst nicht. Es ist kein<br />

Sprecher, Anwalt oder Schwätzer-Werbeagent. Es ist auch kein Tourismusjournalist, in Phrase<br />

und in die Form der Selbstlöschung genannt Rutine getränkt. Wie auf einer langen und schönen<br />

antiken Reise, wenn Sie sich in den Zug setzen und die Vorhänge am Fenster voneinander nehmen,<br />

werden Ihnen vor Augen zahlreiche Bilder vergehen. Schauen Sie diese ruhig und neugierig<br />

an, entdeckerisch, mit eigenen Augen und Augen derer, denen Sie über diese Reise erzählen<br />

werden. Einige dieser Bilder werden Sie sich sofort merken, anderen werden Sie ab und<br />

zu zurückkehren und eigene feine Verbindung wiederherstellen, vielleicht werden all diese in ein<br />

Bild münden, in ein großes Mosaiks Porträt Serbiens, das Sie für immer mit sich tragen werden.<br />

Wir leben in der „Zivilisation der Bilder und sind Tag und Nacht mit Ansichten überschüttet,<br />

die dem Elaborat nach aufregend sein sollten. Man ist in die polare Eisherrschaft, im Inneren<br />

des Vulkans, am Untergrund des Ozeans, in den kosmischen Weiten angekommen. Die<br />

Technik und neue Softwares HABEN DIESE Photographien tadellos gemacht, Werbekratie<br />

versucht sie in Paradiesstimulation umzuwandeln. Und gerade zur dieser Zeit haben wir verstanden,<br />

dass uns diese Welle der Sensationsbilder vorwiegend gleichgültig und leer lässt. Wir<br />

bemerken diese, aber sie bewegen nichts mehr in uns. Sie sind blasiert, nicht erlebt und nicht<br />

überzeugend. Steril und berechenbar.<br />

Das Buch vor Ihnen, bringt andersartige Photographien. In denen und durch sie werden<br />

Sie eine Art Liebe, Nostalgie und Zärtlichkeit erkennen, die im Mangel des präziseren Wortes,<br />

wir Poesie nennen. Hinter diesen Photographien steht der Mensch, nicht die quasi allmächtige<br />

Technik. Und wenn Sie die Morgendämmerung in hinterlegendem Dorf und Gewitter über die<br />

Ebene und Kreuz, das sich am dramatischen Himmel in Konturen zeigt und den ersten Kuss<br />

von den beiden an der Mauer der alten Burg sehen, sollten Sie wissen, dass wirklich jemand<br />

dort war und dies aufnahm. Diese Photographien entstanden nicht im Photoshop sondern im<br />

Menschenauge. Fotoapparat ist nur das Gerät zur Aufzeichnung.<br />

Serbien wurde hier mittels Objektivität des Objektivs gegeben. Eine der möglichen Geschichten<br />

über sie, diesem edlen und unverstandenen Land. Wir haben es auf fünfzehn Bereiche<br />

aufgeteilt, gingen vom Norden nach Süden, vom Westen nach Osten. Von dem ganzen<br />

können Sie Ihr eigenes Reise-Kreuzworträtsel machen. Die Wegweiser, die wir hinterlassen<br />

haben, können Sie ruhig vergessen und Ihren eigenen Weg gehen. „Schaue und messe wohin<br />

es dir gefällt.“ In jedem Bereich haben wir versucht wirklich deren Ton zu fangen, ihr archetypisches<br />

Bild, ihre Natur und Charakter. Zu mindestens im Aufflackern die Poetik und den<br />

Geist ihrer Gebiete, Städte, Heiligkeiten, Gewässer, vor allem ihrer Leute, derer Leben und<br />

Welterlebnis, deren Sitten und Mahlzeiten, derer Aussichtspunkte und Aussichten, Künste und<br />

Weihen, Begeisterungen und Stillen zu geben.<br />

Glauben Sie uns nicht aufs Wort.<br />

Überprüfen Sie alles.<br />

Und vergessen Sie nicht die Mahnung eines der unglücklichsten Prinzen der Weltliteratur:<br />

„Nur flache Menschen urteilen nach dem Aussehen. Die richtige Mysterien der Welt<br />

ist das Sichtbare, nicht das Unsichtbare.“<br />

VORWORT<br />

05


INHALT<br />

05<br />

21<br />

35<br />

49<br />

63<br />

77<br />

91<br />

105<br />

06 INHALT


119<br />

189<br />

INHALT<br />

07


Serbien<br />

KARTE DER REGIONEN<br />

Bačka<br />

Srem<br />

Novi Sad<br />

Banat<br />

Belgrad<br />

Westserbien<br />

Südwestserbien<br />

Šumadija<br />

und<br />

Smederevo<br />

Tal der<br />

Könige<br />

Braničevo<br />

und<br />

Pomoravlje<br />

Rasina<br />

und<br />

Toplica<br />

Ostserbien<br />

Niš<br />

Kosovo<br />

und<br />

Metohija<br />

Südostserbien


SUBOTICA<br />

M. Pijaca<br />

Horgoš<br />

Kanjiža<br />

Krstur<br />

Ban.<br />

Aranđelovo<br />

Riđica<br />

St. Žednik<br />

Rastina<br />

Bajmok<br />

Stanišić<br />

Gakovo<br />

Pačir<br />

St. Moravica<br />

Bezdan<br />

Svetozar<br />

Miletić<br />

Karađorđevo<br />

Čonoplja<br />

Bač.<br />

Bač. Monoštor<br />

Sombor<br />

Telećka Topola<br />

Kljajićevo<br />

Apatin<br />

Prigrevica<br />

Sonta<br />

Salaš<br />

Madaraš<br />

Sivac<br />

Crvenka<br />

Bač. Brestovac<br />

Kruščić<br />

Bač. Palanka<br />

Kula<br />

Vrbas<br />

Lipar<br />

Feketić<br />

E75<br />

M. Iđoš<br />

Papuk Dolina<br />

Bač. Gračac<br />

Bogojevo<br />

Odžaci<br />

Karavukovo<br />

Despotovo<br />

Zmajevo<br />

Vajska<br />

Ratkovo<br />

Parage<br />

Ravno selo<br />

Bač<br />

Tovariševo Bač. Petrovac<br />

Kisač<br />

Bač. Novo<br />

Gajdobra<br />

Selo Mladenovo Obrovac<br />

Čantavir<br />

NOVI<br />

SAD<br />

Beočin<br />

Drom<br />

Tornjoš<br />

Mileševo<br />

Adorjan<br />

Senta<br />

Svetićevo<br />

Bečej<br />

Srbobran<br />

Sirig<br />

Temerin<br />

Žabalj<br />

Ada<br />

Novi Kneževac<br />

Mol<br />

Bač. Petrovo<br />

Selo<br />

Čoka<br />

Čurug<br />

Padej<br />

Bač.Gradište<br />

Crna Bara<br />

Iđoš<br />

Bočar<br />

Mokrin<br />

Novi Bečej<br />

Kumane<br />

Elemir<br />

Kikind<br />

Bašaid<br />

Melenci<br />

Đurđevo<br />

Belo Blato<br />

Šajkaš<br />

Vilovo<br />

E75<br />

Titel<br />

St. Slankamen<br />

20 BAČKA


BAČKA<br />

Reiches Gebiet im Norden Serbiens zwischen Donau, Tisa und der Grenze mit Ungarn.<br />

Ihre Geschichte ist turbulent, die Natur gezähmt. Das Gedächtnis lang, so wie Reihe<br />

ihrer Städte, Güter, Reize. So beschrieb sie in 2007 unser inspirierter Reisender: „Entstanden<br />

im Tiefen des Meeres ausgetrocknet, die Donau abgeschwommen. Geräumig und fruchtbar,<br />

Gebiet der Weizenunendlichkeit, großer Flüsse, schöner Orte, Bauernhöfe, guter Weine,<br />

fröhlicher Menschen.“ In der Strategie der Entwicklung des Tourismus Serbiens (Belgrad,<br />

2006) ist das breitere Gebiet, dem Bačka angehört, so gesehen:<br />

„Gekennzeichnet durch mittelalterliche städtische Tradition, den Wasserabläufen und<br />

städtischen Zentren verbunden mit idyllischen Pannonebene. Sie besitzt einheimische<br />

kulturelle, Natur-, gastronomische Werte. Die Symbole sind Donau, Tisa, Palić See, Städte,<br />

Gebäude... In der Kroki Charakterologie wird hervorgehoben, dass sie Wein und Essensliebhaber<br />

ist, Wasserverehrer, gastfreundlich, kreativ, extrovertiert, sensuell, romantisch, der<br />

Entdeckung neigend...“<br />

Die Spuren ältester Ansiedlungen sind noch aus der Steinzeit (am meisten entlang der<br />

Donau und Tisa, die wichtigsten in Bogojevo, Apatin, Ada, Senta, Titel). In hiesigen kulturhistorischen<br />

Ebenen sind Kelten, Römer, Hunnen, Slawen, Germanen, Awaren geprägt... Die<br />

ältesten bis zu heutigen Tagen erhaltenen geschriebenen Denkmäler der Städte in Bačka<br />

sind aus dem 535 Jahr, als in den Schriften des byzantinischen Kaisers Justinian Bač, nach<br />

welchem das ganze Gebiet den Namen bekommen hat, erwähnt wird. Apatin wird zum ersten<br />

Mal 1011, Senta 1216, Bečej 1238, Temerin 1332, Srbobran 1338, Sombor und Subotica<br />

1391... erwähnt. Nach der Volkerzählung aus 2002, leben in Bačka 1.023.000 Einwohner. Die<br />

meisten sind Serben (59 Prozent), die zweiten nach der Fülle sind die Ungar (16 Prozent),<br />

es gibt auch Slowaken, Menschen von Bunjevac, Rusinen, Kroaten, Romer... Die meisten<br />

Einwohner sind in Novi Sad (wird im besonderen Kapitel bearbeitet), offiziell um 216.000,<br />

dann in Subotica (fast 100.000), Sombor (50.000), Bačka Palanka (30.000), Vrbas und Bečej<br />

(25.000), Senta und Apatin (20.000)...<br />

Aber die Zahlen sind heutzutage trügerisch und langweilig!<br />

Glauben sie mehr Ihrem Auge und Ihrer Neugierde.<br />

Wenn der Weg Sie mal hierher bringt, ist es schön alte Sitten, wie „Dužijance“ in Subotica,<br />

Hochzeiten in Kulpin, Wein- und Weinlesefestigkeiten, wiederbeleben verschiedener Bräuche,<br />

Feste und Tanzfeste, mit viel Tanz und Gesang, Freude, Musik von Tamburin kennenzulernen.<br />

Abklang von all dem, mit viel Feuer, werden Sie in guten Tschardasch in Bačka finden.<br />

In Bačka sollten Sie nicht versäumen Kulen-Wurst, Schinken, verschiedene Würste,<br />

Čvarci-Gericht, Švargla-Gericht, aber auch die Suppe von Morka-Gans, Fisch Paprikas, Gulasch,<br />

Rindfleisch, gebratenen Fisch, Truthuhn, Enten, Wildtier... zu probieren. Natürlich<br />

alles gefüllt, gestopft, sehr gewürzt, viel gekocht. Da kommt man nicht weg, ohne gute Doboš<br />

Torte, Taške-Kuchen, Pflaumenknödeln, Strudel oder Nudeln mit Mohn und Waldnüssen.<br />

Unvermeidbar sind auch, so behaupten die Menschen aus Bačka, der Maulbeerschnaps,<br />

Weine aus Peščara, Biere aus Apatin oder Čelarevo.<br />

Außer Städte werden Sie sich sicher auch an die Ausflüge an die Seen erinnern (Palić See,<br />

Ludoš See), Bauernhöfe (Rokin, Cvetni, Katai, Dida Hornjakov, Naš...), Pferdeställe (Zobnatica,<br />

Karađorđevo). Wenn Sie von dem Gemeinsam sein und der und der Stimmungen<br />

getragen werden, überlassen Sie sich ruhig den Flachland-Bećarac-Musikern, sowie den<br />

Romanzen, besonders den russischen und zigeunerischen. Oder schauen Sie beim Weltfestival<br />

der Tamburizza im Dorf Deronje bei. Zur Tamburizza in Bačka passt alles gut. Die<br />

Menschen, das Land, der Himmel.<br />

BAČKA<br />

21


Stadthaus in Subotica: Ein der dortigen Repräsentanz-Gebäuden<br />

erbaut seit dem Ende des XIX Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg,<br />

im Geiste damals vorherrschenden Sezession (gemeinsam<br />

mit Synagoge, Palast des Rajhlov, Gymnasium, Bibliothek)<br />

Bač: Festung und eine der ältesten Städten in Vojvodina, nach<br />

welchen Bačka den Namen bekam<br />

BAČKA<br />

23


Palić See: Modernes Ort, acht Kilometer von Subotica entfernt,<br />

oft verglichen mit Karlovi Vari und Wiesbaden. Es hat ein Kurort,<br />

schönen englischen Garten, Wasserturm, Frauenstrand, große Terrasse,<br />

Sommerhaus, Hotels, Villen, drei Strände, Sportzentrum, Zoo.<br />

Zur Gitarre: Im Palić spielen sich zahlreiche Manifestationen<br />

und unvergessliche Treffen ab, seit 1992 auch Internationales Filmfestival<br />

„Palić“<br />

24 BAČKA


Essen und authentisches Feinschmeckeressen: Das ist hier nicht<br />

nur Lebensbedingt, sondern eine Form Geopoetik, eine Art Identitätsausdruck<br />

Unendlichkeit und Überfluss: Provinz Vojvodina, und Bačka in<br />

ihr sind Fragmente des größten Getreidespeichers Europas<br />

BAČKA<br />

27


Bauernhöfe: Im XIX und XX Jahrhundert dieser gesonderten<br />

Landwirtschaftsbetriebe in der Ebene gab es über Tausende und<br />

dann vor mehreren Jahrzehnten, unter leichtsinnigem Antrieb der<br />

Industrialisierung und Proletarisierung, plötzlich rostig und verlassen<br />

geworden. Heute gibt es sie etwas mehr als 20 in Touristen<br />

Zwecke renoviert und es zeigen sich immer wieder neue auf. Wir<br />

kommen ihnen zerknirscht zurück, sich selbst aus den überbevölkerten<br />

und nervösen Städten rettend.<br />

Poetik: Bauernhöfe kamen durch Gedichte in die Literatur,<br />

Malerei, Musik, in den Film, wurden zu Symbolen einer Philosophie<br />

des Lebens und eigenartiger Sensibilität<br />

28 BAČKA


Apatin Rit: Eins der reichen Jagdreviers<br />

in diesem Teil Serbiens<br />

30 BAČKA


Bilder von Bačka: Jugend der bekannten<br />

Tam burizza von Bačka. Kutsche in Palić.<br />

Weinritter. Denkmal des Pferdes in Zobnatica<br />

Sombor: Stadthaus mit hohem Turm, erbaut<br />

in 1842 im klassischen Stil, eins der<br />

Symbole dieser schönen Stadt<br />

BAČKA<br />

33


Horgoš<br />

Kanjiža<br />

Krstur<br />

Ban.<br />

Aranđelovo<br />

Adorjan<br />

Senta<br />

Bač. Petrovo<br />

Selo<br />

Temerin<br />

Ada<br />

Bač.Gradište<br />

Žabalj<br />

Krušedol<br />

Inđija<br />

E70<br />

Beška<br />

Novi Kneževac<br />

Čoka<br />

Padej<br />

St. Pazova<br />

Golubinci<br />

Subotište<br />

Ašanja<br />

Kupinovo<br />

34 BANAT<br />

Čurug<br />

Crna Bara<br />

Iđoš<br />

Bočar<br />

Novi Bečej<br />

Kumane<br />

Elemir<br />

St. Slankamen<br />

Krčedin<br />

N. Slankamen<br />

N. Pazova<br />

Batajnica<br />

Dobanovci<br />

Bečmen<br />

Boljevci<br />

Mokrin<br />

Kikinda<br />

Bašaid<br />

Melenci<br />

Đurđevo<br />

Ečka<br />

Belo Blato<br />

Šajkaš<br />

Vilovo<br />

E75<br />

Titel<br />

Dunav<br />

ZRENJANIN<br />

Besni<br />

Fok<br />

BEOGRAD<br />

Surčin<br />

Nakovo<br />

Sakule<br />

Umka<br />

Torda<br />

Žitište<br />

Novi Kozarci<br />

Rusko Selo<br />

Idvor<br />

Baranda<br />

Borča<br />

Vojvoda Stepa<br />

Nova Crnja<br />

Botoš<br />

Begejci<br />

Kovačica<br />

Opovo<br />

Sefkerin<br />

Glogonj<br />

Jabuka<br />

E75<br />

Ritopek<br />

Srpska<br />

Crnja<br />

Srpski Itebej<br />

Krajišnik<br />

Jaša Tomić<br />

Sutjeska<br />

Šurjan<br />

Jarkovac<br />

Samoš<br />

Sečanj<br />

Padina<br />

Vladimirovac<br />

Dobrica<br />

Alibunar<br />

Banatsko<br />

Novo Selo<br />

PANČEVO<br />

Ilanđa<br />

Lokve<br />

Seleuš<br />

Dolovo<br />

Kovin<br />

Plandište<br />

Jermenovci<br />

Uljma<br />

Vatin<br />

Sušara<br />

Deliblato Dubovac<br />

Gaj<br />

Dubravica<br />

Brežane<br />

Kostolac<br />

Klenovik<br />

Vel. Središte<br />

Vršac<br />

Markovac<br />

Mesić<br />

Vračev Gaj<br />

Bela<br />

Crkva<br />

Ram<br />

Ostrvo V. Gradište<br />

Braničevo<br />

Majilovac


BANAT<br />

An der Mappe schlank, gespannt vom Platz, wo sich in der Donau Smederevo und<br />

Miroč abspiegeln, bis oberhalb Krstura Banatska, wo die ungarische Grenze sich<br />

befindet. Links lehnt es sich an Bačka, Srem und Belgrad, rechts an den seinen Teil an,<br />

der sich innerhalb Rumäniens befindet. Rausgenommen als Ausschnitt, der Wolke am<br />

klaren Himmel oberhalb des Flachlandes ähnlich oder der weißen Gansfeder ähnlich,<br />

getragen von antiken Winden von den Karpaten, dem Gebirgsmassiv, dessen Abhänge<br />

gerade hier an den Ostenden des serbischen Teils Banats enden. Der schon erwähnte unsere<br />

Reisende sagt über das alte Despoten und grenzende Land: „Der Ostteil Vojvodinas,<br />

zwischen Tisa, Donau und der Grenze mit Rumänien und Ungarn. Auch unendliches<br />

und fruchtbares Flachland, geschnitten noch mit Begej und Tamiš, im Zeichen ihrer Weine<br />

und Biere, Pferde und Lieder, ihrer vornehmlicher Orte, die ihre denkwürdige Banat-<br />

Leute berühmt machten.“<br />

Die Kenner des Ortgeistes, Charakterologie-Experten der Gebiete und Strategen der<br />

Tourismusentwicklung beschreiben die Persönlichkeit Banats vorwiegend gleich wie auch<br />

Bačka und Srem (ganz Vojvodina). Die Menschen aus Banat stimmen damit nicht überein.<br />

Sie sind ganz anders, sagen sie, ob ernst, oder aus verschlagen, können wir nicht schwören.<br />

Nach der Völkerzählung aus 2002, wenn wir die Teile Banats ausnehmen, die heute zu<br />

Belgrad angehören, leben hier fast 620.000 Einwohner. Über 70 Prozent von denen sind<br />

Serben, es gibt auch Ungar, Rumänen, Slowaken, Romer... Die bevölkerungsreichste Stadt<br />

ist Zrenjanin mit 80.000 Einwohnern, in Pančevo leben 77.000, Kikinda 42.000, Vršac<br />

37.000, Novi Bečej und Kovin fast 15.000, Bela Crkva 11.000... Nur im Belgrader Siedlung<br />

Borča, die geographisch Banat angehört, leben über 35.000 Menschen.<br />

Die berühmtesten Städte Banats wurden an Flussinseln gegründet, diesen Stücken des<br />

trockenen Grunds in antiken Marschen (Zrenjanin, Kikinda) oder unter einsamen Bergen<br />

im Flachland (Vršac) oder an der Zusammensetzung der Flüsse (Pančevo, an der Mündung<br />

von Tamiša in die Donau). In Banat befinden sich auch zahlreiche natürliche Attraktionen,<br />

wie Deliblatska peščara, Carska bara, Belocrkva Seen. Segen sind auch Weinberge<br />

in Vršac, unter den größten in serbischen Ländern und Heilwasser und –schlamm wie in<br />

Melenci und unübersehbare Fischteiche in Ečka.<br />

Banat ist weit nach dem guten Ruf und seinen Dörfern bekannt, besonders diejenigen,<br />

die Heimatort der großen Serben der serbischen Kultur waren. In Ilandža Miloš Crnjanski,<br />

Idvor Mihailo Pupin, Orlovat Uroš Predić, Srpska Crnja Đura Jakšić. Mit hohem Ausdruck<br />

Banats betrachtet man die Poesie von Vasko Popa und Miroslav Antić, die Malerei<br />

von Konstantin Danil und vieles mehr.<br />

Auch Banat hat seine Burgen und Bauernhöfe, seine Tscharden und Tamburizza Spieler,<br />

lebendige Feste und Gebräuche. Wir raten Ihnen vom Herzen die „Tage der Ludaje“<br />

in Kikinda, Weltmeisterschaft im Eierschlagen oder Ganskämpfe in Mokrin, eine von den<br />

zahlreichen Fiaker Festen, Nahrungsfeste (wie „Speckfest“ in Kačarevo), Wein Tage in<br />

Vršac oder Bier Tage in Zrenjanin, Galerie der naiven Malerei in Kovačica, „Karneval der<br />

Blumen“ in Bela Crkva zu besuchen.<br />

Am gedeckten Tisch werden Sie all das, was auch in den anderen Teilen Vojvodinas angeboten<br />

wird, finden, dazu besondere Banat-Spezialitäten, in die Sie gerne und detailliert<br />

der Gastgeber selbst einweihen wird. Falls ihr Auto oder Fahrrad nicht mehr fahrbar ist,<br />

machen Sie sich keine Sorgen. Da sind immer die vier dicken Pferde, die über Begej gehen,<br />

und Boot an der Tisa, und Segeljolle an der Donau schneller als Wägen auf der Straße.<br />

BANAT<br />

35


36 БАНАТ


Zrenjanin: Stadthaus erbaut 1820. Fußgängerzone im alten<br />

Stadtteil. Kleine Brücke über Begej und Palast der Justiz erbaut<br />

1906-1908.<br />

Befreier: Denkmal dem König Petar den I Karađorđević im<br />

Zentrum von Zrenjanina<br />

BANAT<br />

37


Durch Banat: Stadthaus in Novi Bečej. Geburtshaus des Dichters<br />

und Malers Đura Jakšić (1832-1878) in Srpska Crnja. Kirche<br />

in Novi Kneževac. Stadthaus in Kikinda, erbaut 1891-1893 und<br />

zentraler Platz in diesem Ort<br />

Vršac: barocker Bischofspalast, Sitz der Diözese von Banat, erbaut<br />

1750-1757, zur Zeit des Bischofs Jovan Georgijević<br />

38 BANAT


Kutsche: Früher waren sie wichtiges Transportmittel und Maß<br />

der Herrschaft; nach ihnen, wie nach dem Hut, wusste man wer du<br />

bist. Heute sind sie ein nettes Detail im ethno-touristischen Angebot<br />

(wie diese mit zwei Pferden aus Banat).<br />

Kovačica: Dorf in Banat, 49 Kilometer von Belgrad entfernt,<br />

gegründet 1802 und vorwiegend mit Slowaken besiedelt, eins der<br />

bekanntesten Zentren der naiven Malerei in Serbien<br />

BANAT<br />

41


Großvater und Enkel: So erntete man früher, auch heute erinnert<br />

man sich manchmal<br />

Mit Hilfe der Maschinen: Erntearbeiten an den Feldern Banats<br />

entlang der Donau, aufgenommen aus dem Flugzeug<br />

42 BANAT


Dorf aus Schilfrohr: Belo Blato, eingebettet<br />

zwischen dem Fischteich „Ečka“ und Carska<br />

bara, berühmt nach bestem Schilfrohr in diesem<br />

Teil Europas<br />

Kaiserteich (Carska bara): Zwanzig Kilometer<br />

von Zrenjanin entfernt, diese spezielle<br />

Naturreservat ist nach außerordentlich reichem<br />

Pflanzen- und Tierwelt bekannt, in welcher sich<br />

sogar 240 Arten Vögel und 24 Arten Fisch sich<br />

aussondern. Es befindet sich auf der UNESCO<br />

Liste der Feuchtgebiete von Weltbedeutung.<br />

BANAT<br />

45


Süd Banat: Weinfeierlichkeiten und Weinlese<br />

in Vršac. Eine Aussicht auf Pančevo<br />

Bela Crkva: Eins der sieben Seen, mit<br />

welchen umrandet und nach welchen dieses<br />

Ort im süd-osten des serbischen Teil Banats<br />

berühmt ist<br />

46 BANAT


NOVI<br />

SAD<br />

Šid<br />

Srem.<br />

Mitrovica<br />

ŠABAC<br />

Ruma<br />

Inđija<br />

St. Pazova<br />

N. Pazova<br />

Surčin<br />

Dunav<br />

Sava<br />

Erdevik<br />

Kukojevići<br />

Čalma<br />

S. Ležmir<br />

Beočin<br />

Grgurovci Vrdnik<br />

Irig<br />

Krušedol<br />

Krčedin<br />

Titel<br />

N. Slankamen<br />

Novi<br />

Banovci<br />

Stari<br />

Banovci<br />

Belegiš<br />

Surduk<br />

Beška<br />

Sremski<br />

Karlovci<br />

Besni<br />

Fok<br />

Putinci<br />

Nikinci<br />

Tovarnik<br />

Subotište<br />

Drenovac<br />

Grabovci<br />

Dobanovci<br />

Bečmen<br />

Obrež<br />

Provo<br />

Kupinovo<br />

Boljevci<br />

Umka<br />

Bogatić<br />

Prnjavor<br />

Pričinović<br />

Banovo<br />

Polje<br />

Laćarak<br />

Zasivica<br />

Lešnica<br />

Varna<br />

Morović<br />

Višnjićevo<br />

Bođani<br />

Pećinci<br />

Golubinci<br />

E75<br />

E70<br />

E70<br />

48 SREM


SREM<br />

marmt mit der Donau im Norden und Osten, mit Sava im Süden, umrandet mit<br />

„UFruška gora, geweiht mit ihren Tempeln und erleuchtet mit ihren Weinbergen, auf<br />

Belgrad und Šumadija brüderlich angelehnt, befindet sich Srem. Ganz geschmückt und vergoldet.<br />

Früher befand sich hier die römische Metropole Sirmium, heute weiß der Reisende<br />

nicht, wohin zuerst zu gehen, von der vielen Schönheiten und Sehenswürdigkeiten überall<br />

gestreut.“<br />

So zeichnet unser Reisender im Buch Serbien. Auf den Straßen, Gleisen, Flüssen (2007) auf.<br />

Und die Menschen aus Srem selbst, sehr stolz auf ihre Heimat sagen: „Srem liebt man sofort,<br />

lernt es aber das ganze Leben lang kennen.“<br />

Wie wir schon sagten, in der Antiken war der Mittelpunkt dieser Region und dieser Teil<br />

der Welt die römische Kaiserstadt Sirmium (dort wo sich heute Sremska Mitrovica befindet),<br />

nach welcher, wie erzählt wird, ganz Srem den Namen bekam. Oder war es doch umgekehrt.<br />

Am Höhepunkt seiner Macht lebten in Sirmiumu über 100.000 Menschen! Er hatte wunderschönen<br />

Kaiserpalast, umrandet von mächtigen Mauern, besaß reiche Schatzkammern und<br />

große Schätze. Mindestens sechs römische „Heereskaiser“ aus dem III und IV Jahrhundert<br />

wurden hier geboren (Trajan Decie, Aurelian, Prob, Maximian Herkules, Konstantin II, Grazian),<br />

einige endeten ihr Leben auch hier (Kaiser-Philosoph Mark Aurelie, zum Beispiel).<br />

Materielle Spuren dieser Erbschaft bewahrt Museum Srems in Sremska Mitrovica.<br />

Später war dieses Gebiet im Besitz serbischer Despoten und Platz der Herrschaft von<br />

„Srems Branković“. Nach dem Großen Umzug der Serben vom Süden Ende des XVII Jahrhunderts,<br />

geführt vom Patriarch Arsenije den III Čarnojević, waren Sremski Karlovci mehr<br />

als zwei Jahrzehnte Schlüsselpunkt der geistigen, kulturellen und politischen Lebens des serbischen<br />

Volkes. Da war der Sitz der serbischen Kirche, da wurden die wichtigsten Schulen<br />

eröffnet, geschrieben und gedruckt die Kapitalbücher, Herzogtum Serbiens proklamiert. All<br />

das bewahrt dieses schöne Ort an der Donau auch heute noch, von welcher meistens die<br />

Besuche Srems auch anfangen.<br />

Gleich oberhalb von Sremski Karlovaci erhebt sich Fruška gora und erstreckt weit auf den<br />

Westen, ganz bis zu der Grenze Serbiens. An diesem Gebirge befinden sich rund zwanzig<br />

orthodoxe Klöster erbaut vom XV bis zum XVIII Jahrhundert (Krušedol, Grgeteg, Hopovo,<br />

Vrdnik, Remeta, Jazak, Beočin, Rakovac, Privina Glava, Kuveždin, Šišatovac...), deswegen<br />

nennt man es „serbische nördliche Heilige Berg“ und „serbischer mitteleuropäischer Athos“.<br />

Nach der Volkerzählung aus 2002, leben im serbischen Teil Srems fast 800.000 Menschen.<br />

Die Mehrheit (84 Prozent) machen Serben aus, es gibt auch Slowaken, Rusine, Ungar, Kroaten...<br />

Die meisten von denen sind in zwei Belgrader Gemeinden, die geographisch Srem angehören:<br />

in Neu Belgrad 236.000, in Zemun 153.000. In Sremska Mitrovica sind es 40.000,<br />

Ruma 33.000, Inđija 27.000, Stara Pazova 19.000, Šid 17.000, Petrovaradin 14.000, Sremska<br />

Kamenica 12.000, Sremski Karlovci 9.000, Beočin 8.000...<br />

Die Natur beschenkte reichlich diese Gegend, was auch Reservate in Obedska bara, Zasavica,<br />

Jagdrevier in Morović, Nationalpark „Fruška gora“ zeigen. Wenn Sie in Srem sind,<br />

nützen Sie die Gelegenheit ungewöhnlichen Brotmuseums in Pećinci, Honig- und Bienenzuchtmuseum<br />

in Sremski Karlovci, Museum der naiven Kunst in Šid... zu besuchen.<br />

Wir könnten so noch lange aufreihen. Doch reiches, weinbauendes, lebendiges Srem<br />

macht mehr als alles andere seine besten Künstlern berühmt, wie Dichter Jovan Grčić Milenko,<br />

Milica Stojadinović Srpkinja, Branko Radičević, oder Maler Sava Šumanović, Milenko<br />

Šerban, Bildhauer Jovan Soldatović.<br />

SREM<br />

49


Sremski Karlovci: Seit Ende des XVII Jahrhunderts<br />

eins der bedeutendsten serbischen Sitze, Sitz der Mitropoliten,<br />

Platz wo 1848 serbische Vojvodina proklamiert<br />

wurde<br />

Domkirche: Kirche des heiligen Nikola in Sremski<br />

Karlovci, erbaut 1758-1762.<br />

Symbol: Berühmter Brunnen „Vier Löwen“ auf dem<br />

Zentralplatz in Sremski Karlovci<br />

Grgeteg: Eins von dem rund zwanzig berühmten<br />

Kloster in Fruška gora. Nach Überlieferung gründete<br />

ihn 1471 Zmaj Ognjeni Vuk, Sohn des verblindeten serbischen<br />

Despots Grgur Branković<br />

50 SREM


SREM<br />

51


Freude und Wahrheit: „Banoštors Weintage“, ein modernes Weinkeller<br />

in Srem und Arbeiten im Weinberg in Fruška gora<br />

Farben und Lichter: Sommer auf dem Feld in Srem<br />

SREM<br />

55


In der Umgebung von Beočin: Donau Tscharda und Fischteich in<br />

Susek. Ethno Klub in Čerević. Gerüste an der Donau<br />

Ausblick auf die Donau von Fruška gora: „Silberne Ader durch<br />

zeitlose Wälder“<br />

56 SREM


Durch Srem: Mit Enkelkindern im Feld,<br />

denn „die Welt bleibt den Jungen“. Boot an der<br />

Donau bei Beška. Fahrradweg in Fruška gora<br />

Obedska Teich (Obedska bara): Bekanntes<br />

Naturreservat in der Gemeinde Pećinci, eins<br />

der ältesten geschützten Naturgüter in der<br />

Welt (seit 1874), heute auf der UNESCO<br />

Liste, Lebensraum der himmlischen Ibise<br />

58 SREM


Stadt der Kaiser und Märtyrer: Antikes Sirmium<br />

(künstlerische Rekonstruktion). Ausgrabungsstätte.<br />

Skulptur der heiligen Dimitrije,<br />

Beschützer von allen Mitrovica, so auch<br />

von Sremska<br />

Stadt unter der Stadt: Römische archäologische<br />

Lokalität im Zentrum von Sremska<br />

Mitrovica<br />

SREM<br />

61


Zmajevo<br />

Stepanovićevo<br />

E75<br />

Kisač<br />

Rumenka<br />

Slana<br />

Bara<br />

Gložan<br />

Futog<br />

Veternik<br />

Satelit<br />

NOVI<br />

SAD<br />

PETROVARADIN<br />

DUNAV<br />

DUNAV<br />

Begeč<br />

DUNAV<br />

Srem.<br />

Kamenica<br />

62 NOVI SAD


NOVI SAD<br />

Der Größe nach zweitgrößte Stadt in Serbien, Hauptstadt der nördlichen serbischen<br />

Provinz Vojvodina. „Edle Stadt an der Donau, gegenüber der berühmten Petrovaradin<br />

Festung, dieses Donau-Gibraltars, Ort an welcher viele Anfänge und viele Höhepunkte der<br />

serbischen Geschichte und Kultur gebunden sind. Serbisches Athen genannt, so traditionell<br />

und so modern, ohne sein langsames Rhythmus zu verlassen, nicht einmal in dramatischsten<br />

Umständen, ruft Novi Sad auch heute den Reisenden mit seinem Charme und<br />

seiner Weite zu sich.“<br />

Die Stadt haben die Serben an der Einöde und in den Marschen aufgebaut, aber den meisten<br />

Verdienst haben die Österreicher. Indem sie das gefestigte Petrovaradin von den Türken im<br />

letzten Jahrzehnt des XVII Jahrhunderts übernommen haben, haben sie den Orthodoxen<br />

verboten, da zu wohnen. Deswegen gründen die Serben 1694 an der linken Küste Donau,<br />

genau gegenüber, ihre Siedlung, zuerst Racka Varoš und Petrovaradinski Šanac genannt. Der<br />

Name Novi Sad (lateinisch Neoplanta) trägt es seit den 1. Februar 1748, als mit der Urkunde<br />

der österreichischen Kaiserin Maria Teresia es als freie königliche Stadt proklamiert wurde.<br />

In der zweiten Hälfte des XVIII und im Laufe des ganzen XIX Jahrhunderts, war diese<br />

Stadt eine des wichtigsten kulturellen und gesellschaftlichen Zentrums des ganzen Serbentums.<br />

Im Jahre 1790 eröffnet Emanuel Janković da die erste Druckerei, 1810 beginnt mit der<br />

Arbeit das Serbische orthodoxe Gymnasium, 1824 wird die erste Nummer des Serbischen<br />

Zeitschrift (vom 1873 Zeitschrift der Matica srpska) veröffentlicht, 1861 wurde das Serbische<br />

Nationaltheater eröffnet, 1864 siedelt Matica srpska hier aus Budapest um... Zu dieser Zeit,<br />

1863 in Novi Sad werden neun serbische Blätter veröffentlicht (in Belgrad waren es damals,<br />

zum Vergleich nur, vier, in Zagreb sechs). Seit dem nennt man diese Stadt serbisches Athen,<br />

mit gleichem Grund bis zu den heutigen Tagen.<br />

Während der Revolution 1848/49 haben die Ungarn mit Kanonen von der Petrovaradin<br />

Festung vollkommen zwei Drittel der Stadt am anderen Teil der Küste zerstört, die auch<br />

ohne größten Teil der Bevölkerung bleibt. Dann praktisch vom neuen aufgebaut, ist dies jetzt<br />

der älteste Novi Sad den es gibt.<br />

Nach der Völkerzählung aus 2002, im engeren Gebiet von Novi Sad leben offiziell 192.000<br />

Einwohner; wenn wir das gesamte Stadtgebiet und Vororte Siedlungen, dann fast 300.000.<br />

Heute ist das moderne und prosperier kulturelle, wirtschaftliche, Kommunikation-, Sportzentrum,<br />

Universitätsstadt. Die Stadt der attraktiven Manifestationen, qualitativen Museen, Galerien,<br />

Bibliotheken, Theater. Verzaubert mit ihrer Güte und Kreativität, ihren Festivals („Egzit“,<br />

„Sterijas Bühne“...), Messen (Landwirtschafts-, Buch-, Automobil-, Tourismusmesse...),<br />

mit ihren Küsten und Plätzen, schlanken Türmen und alten Gebäuden, am meisten aber mit<br />

großen Schaffern und ihren Werken. Hier wurden geboren oder verbrachten einen wichtigen<br />

Teil ihres Lebens auch solche Meister wie Jovan Jovanović Zmaj, Vasa Stajić, Laza Kostić, Đura<br />

Jakšić, Aleksandar Tišma, Miroslav Antić, Duško Trifunović, Pero Zubac... (die Liste können Sie<br />

leicht erweitern, wenn Sie auf die sechs teilige Novi Sad Biographie von Vasa Stajić anlehnen).<br />

„Den serbischen Maß von Vojvodina und Novi Sad“, sagt der Historiker, „haben die Soldaten-an<br />

der Grenze, Tschaichisten, Adelige und Handelsfamilien, Kulturritter und große<br />

Wohltäter, bekannte und unbekannte, die viel Eigentum und Kenntnis dem serbischen Volk<br />

und der vereinten Heimat hinterlassen haben, die sie in der Ferne, in der Zukunft, im Traum<br />

bisschen gesehen haben.“<br />

„Vojvodina ist kein Territorium, sondern Mentalität“, schrieb Isidora Sekulić. Und es sieht<br />

so aus, dass man das nirgendswo sieht und so klar spürt wie in Novi Sad, ihrer Hauptstadt.<br />

NOVI SAD<br />

63


Drei Aussichten: Petrovaradin<br />

An der anderen Seite des Flusses: Novi Sad<br />

gesehen von Petrovaradin Festung<br />

Ankunft: Schiff entlang der Donau kommt<br />

gerade nach Novi Sad<br />

66 NOVI SAD


In der Mitte: Straßen, Gebäude und Platz<br />

im Zentrum von Novi Sad<br />

Tempel und Schule: Kirche des heiligen<br />

Đorđe und Gebäude des Serbischen orthodoxen<br />

großen Gymnasiums (eröffnet 1703,<br />

heute das Gymnasium „Jovan Jovanović<br />

Zmaj“)<br />

NOVI SAD 69


Unter Licht: Palast im Zentrum. Denkmal dem Volkstribün und<br />

ehemaligen Bürgermeister Svetozar Miletić (1826-1901) vor dem<br />

Stadthaus. Synagoge, erbaut 1906-1908.<br />

Kathedrale: Monumentales neugotische Kirche des Namens Marija,<br />

erbaut Ende des XIX Jahrhunderts<br />

NOVI SAD<br />

71


Postkarten von Novi Sad: Denkmal von Đura Jakšić (Arbeit von Jovan<br />

Soldatović). Noch eine Aussicht auf den Hauptplatz. Herrscherhof,<br />

Sitz der Diözese von Bačka, erbaut 1901.<br />

Auf Frühling wartend: Kleines Abendgespräch in Novi Sad<br />

Auf der Donau: Eine Purpurmorgendämmerung<br />

72 NOVI SAD


Padinska<br />

Skela<br />

DUNAV<br />

Batajnica<br />

Borča<br />

Surčin<br />

Zemun<br />

E70<br />

Krnjača<br />

BEOGRAD<br />

Obrenovac<br />

Boljevci<br />

Jakovo<br />

SAVA<br />

Umka<br />

Železnik Resnik<br />

Sremčica<br />

Barič<br />

Ripanj<br />

Kaluđerica<br />

E75<br />

Grocka<br />

Vrčin<br />

Barajevo<br />

Ralja<br />

Stepojevac<br />

Sopot<br />

Lazarevac<br />

Mladenovac<br />

76 BELGRAD


BELGRAD<br />

Zwei Tausend und drei Hundert Jahre ist eine lange und sehr spannende Geschichte<br />

Belgrads. Da sind alle seine Kämpfe, Gebäude, Tempel, alle Völker, die für ihn gekämpft<br />

haben, alle Aufstiege und Zerstörungen, alle seine Gesichter. Das Gesicht des Kriegers, des<br />

Baumeisters, Dichters, Liebhabers, des Rüpels, des Böhmes, Visionärs, Ritters, Meisters, des<br />

fröhlichen Weisen... Hier gingen vorbei (erhielten sich einige länger, die anderen kürzer,<br />

zahlten mehr oder weniger) Kelten, Römer, Awaren, Gotte, Hunnen, Byzantiner, Ungaren,<br />

Türken... die Serben gingen nicht vorbei, sie blieben.<br />

Das älteste bis heute erhaltene Denkmal des slawischen Namens Belgrads ist aus dem<br />

Jahr 878. Belgrad wird zum ersten Mal zur serbischen Hauptstadt in 1284, als ihn als<br />

Geschenk der König Dragutin Nemanjić von seinem Schwiegervater dem Ungarischen<br />

Königs Bela IV (zusammen mit Mačva, Jadar, Soli, Usor) bekam und so nördliches serbisches<br />

Königtum machte. Nach Dragutins Tod 1316, die Stadt und das ganze „Königreich<br />

Srem“ übernimmt ganz kurz sein Sohn Vladislav. Mit der Absicht zwei serbische Königreiche<br />

zu vereinen, stürzt ihn der Onkel Milutin, und ungarisches Heer, als Zeichen der<br />

Vergeltung erobert und zerstört bis zum Boden Belgrad.<br />

Volle 84 Jahre später ist die Festung Belgrads wieder unter serbischer Anzeichen: im<br />

Jahre 1404 bekommt Despot Stefan Lazarević ihn zur Verwaltung vom Ungarischen König<br />

Zygmund von Luxemburg, als diplomatisches Geschenk. Atemberaubender despotischer<br />

Belgrad, von den Ruinen aufgebaut und der Gottesmutter gewidmet, bleibt serbisch bis<br />

zum Stefans plötzlichen Tod 1427. dann nach dem Vertrag, wird er an die Ungar zurückgegeben<br />

und Despot Đurđe Branković erbaut als neue serbische Hauptstadt Smederevo.<br />

Mehrmals danach treiben die Türken das große Heer und belagern Belgrad, aber<br />

schaffen es ihn zu erobern erst 1521, unter Sultan Sulejman. Seit Ende des XVII Jahrhunderts<br />

folgen mehrere abwechselnde Übernahmen der Stadt seitens der Österreicher<br />

und der Türken. Im Zeitraum der österreichischen Verwaltung von 1717 bis 1739 wurde<br />

schöner barocker Belgrad ausgebaut, inbegriffen auch die Festung, auf derer Resten wir<br />

heute schreiten.<br />

Im ersten serbischen Aufstand, sind die Serben Karađorđes in Belgrad 1806 eingedrungen<br />

und hielten ihn bis 1813. In Belgrad wurde am 12. Dezember 1829 der berühmte Edikt<br />

gelesen: „Wir erhielten in einem Tag den Staat und die Hauptstadt und die Dynastie.“ Im<br />

Jahre 1841 wurde die Hauptstadt des befreiten Serbiens auch offiziell aus Kragujevac nach<br />

Belgrad umgesiedelt. Und 1867 verlassen auch die letzten türkischen Soldaten die Stadt. Die<br />

Schlüssel Belgrads wurden offiziell dem serbischen Fürst Mihailo Obrenović übergeben.<br />

In den nächsten 150 Jahren war diese Stadt die Hauptstadt des Fürstentums und Königreichs<br />

Serbiens, drei Jugoslawiens und seit 2006 ist sie die Hauptstadt des selbstständigen<br />

Serbiens, jetzt Republik.<br />

Belgrad ist heute richtige Metropole mit über zwei Millionen Einwohnern. Eine Reihe<br />

der kulturellen und wirtschaftlichen Manifestationen des Weltrangs wickelt sich hier ab.<br />

es ist auch nach seinem Nachtleben, Amüsement an den Flüssen, künstlerischen Böhmen,<br />

Konzerten an den Plätzen berühmt. Es kennzeichnet ihn die Sanftheit gegenüber<br />

den Schwächeren und Unnachgiebigkeit gegenüber den Straken, besonderer Charme und<br />

Kreativität, Poetik und Humor „Belgrader Art des Weltblicks“. Wenn Sie nicht ganz sicher<br />

sind, worüber wir reden, lesen Sie Duško Radović, Miloš Crnjanski, Momo Kapor, Milorad<br />

Pavić, Liber Markoni...<br />

Und wenn es weh tut, lächeln Sie. Das ist so nach Belgrader Art. So Belgrader Art.<br />

BELGRAD<br />

77


Kalemegdan Toren: Sahat Tor (und Turm),<br />

Defterdars, Karađorđes, Leopolds<br />

Kirche Ružica: Erbaut zuerst in der Festung<br />

im XV Jahrhundert und der Gottesmutter<br />

gewidmet, 1521 zerstört, 1867-1869<br />

erneuert als Militärs Kirche, wieder zerstört<br />

im Ersten Weltkrieg, wieder erneuert 1924.<br />

Ein Abend in der Altstadt: Aussicht von<br />

Novi Beograd auf Dock an der Sava und die<br />

Festung<br />

80 BELGRAD


Belgrader Gewässer: Schifffährt von der<br />

Donau in die Sava. Aussicht aus der Luft<br />

an eine der Marinen in Zemun. Zemun<br />

und Donau, Blick vom Gardoš. Brücken an<br />

der Sava<br />

Hang an der Sava: Dock, Festung, Turm<br />

der Münster...<br />

BELGRAD<br />

83


Die schönsten Gebäuden Belgrads wurden vor dem Zweiten Weltkrieg<br />

gebaut: Regierungssitz Serbiens. Präsidentensitz. Alter Hof<br />

(Versammlung der Stadt Belgrad). Sitz von „Železnice Srbije“. Kunstuniversität<br />

und Münster<br />

Fußgängerzone und Promenade: Eingang von Platz der Republik<br />

in die Knez-Mihailova Straße, zentrale Fußgängerzone Belgrads<br />

BELGRAD<br />

85


Ada: Nur vier Kilometer vom Stadtzentrum entfernt befindet sich Sava See<br />

und zwei Flussinseln (Ciganlija und Međica). Die erste und größere wurde vor<br />

kurzem auch offiziell für die dritte schönste Stadtinsel der Welt proklamiert.<br />

Belgrads Stonehenge: Ist diese rätselhafte Stein Skulptur neben Sava See die<br />

Erinnerung an die keltischen Gründer der Stadt?<br />

Goldenes Vlies: unterhalb der Festung Belgrads führten (nach Diogenes<br />

Laertios) mythischen Argonauten, aus Kolhide zurückkehrend. Dieses Urbild<br />

und diese Aussicht von der Festung auf die Gewässer der Mündung formen<br />

auch heute noch die richtigen Belgrader.<br />

86 BELGRAD


UŽICE<br />

Loznica<br />

Valjevo<br />

Bajina<br />

Bašta<br />

G. Milanova<br />

ŠABAC<br />

Surčin<br />

Sava<br />

Požega<br />

Lazarevac<br />

Obrenovac<br />

Nikinci<br />

Tovarnik<br />

Subotište<br />

Grabovci<br />

Dobanovci<br />

Bečmen<br />

Obrež<br />

Provo<br />

Vladimirci<br />

Lojanice<br />

Ašanja<br />

Kupinovo<br />

Boljevci<br />

Bogatić<br />

Prnjavor<br />

Pričinović<br />

Desić<br />

Bela Reka<br />

Tekeriš<br />

Jadr. Lešnica<br />

Lešnica<br />

Zavlaka<br />

Varna<br />

Ribarica<br />

Kamenica<br />

Banja<br />

Koviljača<br />

Osečina<br />

Pecka<br />

Krupanj<br />

Postenje<br />

Ljubovija<br />

Radalj<br />

Mali Zvornik<br />

Pambukovica<br />

Tulari<br />

Banjani<br />

Koceljeva<br />

Dren<br />

Kažuar<br />

Divci<br />

Stubline<br />

Grabovac<br />

Ušće<br />

Ub<br />

Lajkovac<br />

Draževac<br />

Brgule<br />

Mionica<br />

Ljig<br />

G. Banjani<br />

Kočtunići<br />

Družetići<br />

Jančići<br />

Lučani<br />

Vrujci<br />

Krčmar<br />

Brežđe<br />

Lunovo<br />

Selo<br />

Jakalj<br />

Kosjerić<br />

Mravinci<br />

Bobova<br />

Počuta<br />

Mitrovac<br />

Šljivovica<br />

Kremna<br />

Kravica<br />

Sevojno<br />

90 WEST-SERBIEN


WEST-SERBIEN<br />

Der Reisende: „Gebiet zwischen Sava im Norden, Drina im Westen, Kolubara im Osten<br />

und Gebirge um Užice im Süden. (Man könnte das etwas hin und her bewegen,<br />

aber wir haben es für diese Gelegenheit so umrandet, bedingt, aus praktischen Gründen.)<br />

Sammelt in sich verschiedene Städte und genius loci, von Šabac, über Loznica und Valјevo,<br />

Lazarevac und Ljig, bis Kosjerić und Bajina Bašta. Von Mačva, Pocerina und Jadar, über Cer,<br />

Gučevo und Gebirge um Valјevo, bis zur Tara und Zlatibor. Von den Klöstern Petkovica,<br />

Čokešina, Radovašnica und Kaona, über Tronoša, Bogovađa, Ćelije, Lelić und Pustinja,<br />

bis Rača an der Drina. Von den Kurorten Kovilјača, Radalјska, Badanja und Vrujac, über<br />

Divčibare, bis Drvengrad und Šarganska osmica... Das Land der fruchtbaren Täler und<br />

goldener Wälder, wunderschöner Gebirge und mutiger Menschen, die Jahrhunderte lang<br />

lebend an der uralten Grenze, ihren Traum über die Freiheit verloren haben.“<br />

In diesem Gebiet leben fast 600.000 Einwohner, die Meisten im Bereich von Šabac<br />

(123.000), Valјevo (97.000), Loznica (86.000), Lazarevac (62.000). Über 95 Prozent der<br />

Bevölkerung sind Serben.<br />

Charakterologie: „Tradition und Stolz entstanden aus dem Vertikal des mittelalterlichen<br />

Serbentums, mit idyllischen Landschaften der Perlennatur... das Land der antiken<br />

Einwanderer aus Stara Herzegowina, Brdâ und Bosnien, klarer Sprache (an welcher<br />

die serbische Literatursprache basiert), das Land von Vuk und der kyrillischen Schrift,<br />

Heimat von Janko Veselinović, Jovan Cvijić, Laza Lazarević, Stojan Novaković, Desanka<br />

Maksimović, des heiligen Nikolaj Velimirović, Stanislav Vinavera, Herzogs Živojin Mišić.<br />

Eins der traditionellen Heimaten des legendären serbischen Helden Miloš Obilić, derjenige,<br />

der in der Amselschlacht den türkischen Kaiser tötete. Persönlich, authentisches und<br />

unternehmerisches Bereich, dem Glaube und dem Volke treu, offen gegenüber die Welt,<br />

aber ungehorsam gegenüber die Unterdrücker (Aufständischer), harte Verbindung der<br />

Tugend gebracht aus Sokol Bergen und gefunden in fruchtbarem Serbien, mutig und Sanft,<br />

humorvoll und überwältigender Leichtigkeit, vrcava, anders, wählerisch, freien Geistes,<br />

Gurman, amüsant, ihrer Gesundheit bewusst und gegenüber den Ursprung orientiert...“<br />

Vuk Karadžić, wahrscheinlich der größte unter den Großen des serbischen Kultur<br />

geboren hier (in Tršić, bei Loznica), schrieb so: „Ich bin in Serbien geboren und<br />

aufgewachsen, und deswegen glaube ich, dass es in der Welt kein schöneres Land als<br />

Serbien und keinen schöneren Ort als Tršić gibt.“ Wenn der Weg Sie hierher führt,<br />

versäumen Sie es nicht zu mindestens vorbei an die „Čivijada“ in Šabac (Festival des<br />

Humors und Satire), „Vuks Fest“ in Loznica und Tršić, „Pflaumenmesse“ in Osečina,<br />

„Abende von Ub“, „Desankas Spätsommer“ in Brankovina (bei Valјevo), „Grasmähen auf<br />

Rajac“, „Hirtentage“ in Kosjerić, „Mišić Tage“ in Mionica, „Festival der Wintervorräte“ in<br />

Kocelјeva... zu schauen.<br />

Gastronomische Schatzkammer Serbiens: „West-Serbien hat wohltuendes Klima, mit<br />

großer Anzahl der sonnigen Tage, ideale Seehöhe, duftige Weiden und günstige Winde.<br />

Daher ist die Nahrung aus dieser Gegend außerordentlicher Qualität und besonderen<br />

Geschmacks. Käse, geräuchertes Fleisch, großartig gebratene Fruchtschnaps, besonders<br />

Klekovača-Schnaps und Sliwowitz, Weine in Pocerina oder um Valјevo, Proja-Brot vom<br />

weißen Mais mit jungem Kajmak, Pita, Lammfleisch und Kalbfleisch unter Sack, Kompote,<br />

Strudeln, getrocknete Früchte, zahlreiche Wintervorräte von verschiedenem Gemüse...<br />

Aber langsam sagt man hier, das ist erst die Vorspeise, kleine Aufwärmung... Und wir sind<br />

die Langstreckenreiter!“<br />

WEST-SERBIEN<br />

91


Befreiende Kraft des Wassers: Kaffee vom Ethnodorf Vrhpolјe. Angeln<br />

an der Drina bei Ljubovija. „Fluss ein Jahr lang“: Von der Quelle bis zur<br />

faszinierendem Wasserfall, wodurch in die Drina mündet, ist Fluss Vrelo<br />

genau 365 Meter lang<br />

Den Fluss hinunter: Die Fahrt auf der Dina ist ein unvergessliches Erlebnis<br />

Zweig: Blick von der Tara auf einen Teil des Sees Perućac<br />

94 WEST-SERBIEN


Mähen auf Rajac: Jedes Jahr im Juli, die erste Woche nach heiligem<br />

Peter, wird auf Rajac, den Teil des Gebirges Suvobor, 12 Kilometer<br />

von Ljig entfernt, traditionelle Ethno-touristische Manifestation<br />

gehalten, die an die alten Gebräuche erinnern und Wettbewerb<br />

bester Mäher an den Bergwiesen gehalten<br />

Herzog in Mionica: Denkmal des Živojin Mišić (1855-1921),<br />

Kommandant der Ersten serbischen Armee in der berühmten Kolubara<br />

Kampf (November-Dezember 1914), geboren im nahegelegenen<br />

Dorf Struganik<br />

WEST-SERBIEN<br />

97


Flaches Forst (Ravna gora): früher war es unter dichtem Buchenwalde,<br />

Zufluchtsplatz des ersten Gerillabewegung in der besetzen Europa<br />

im Laufe des Zweiten Weltkriegs, Jahrzehnte lang danach eingeschlossen<br />

in die unverständlichen ideologischen Verbote und Eigentum.<br />

Sogar die Wälder wurden wegen Rache vernichtet. Heute erobern<br />

sie anscheinend endlich die wahren Liebhaber ihrer Schönheit.<br />

Heiliger Bischof: Denkmal dem heiligen Nikolaj serbischen (1880-<br />

1956) bei dem Kloster Soko ihm gewidmet, unter dem Gebirge Soko<br />

und der Stadt Soko in der Gemeinde Ljubovija<br />

98 WEST-SERBIEN


Spuren alter Eleganz: Zwei Situationen aus dem eleganten Šabac.<br />

Zentraler Platz in Valјevo. Tešnjar, altes Bezirk in Valjevo<br />

Tekeriš: Denkmal den serbischen Kriegern gefallen im berühmten<br />

und schrecklichem Cer Kampf, geführt vom 16 zum 20 August 1914<br />

zwischen ankommenden österreich-ungarischer Formationen und Abwährkräfte<br />

des serbischen Heers. Nach fünf blutigen Tagen und Nächten<br />

wurden die Angreifer über die Drina abgeworfen. Im Kampf starben<br />

über 40.000 Menschen (16.000 Serben und 24.000 Österreich-Ungar).<br />

WEST-SERBIEN<br />

101


Das Leben ist ein Wunder: Bahnhofs Station in Mokra Gora und<br />

atemberaubender Drvengrad, auf dem nahegelegen Berg Mećavnik,<br />

entstanden, nachdem auf diesen Gebiet der Filmregisseur Emir<br />

Kusturica den Film Das Leben ist ein Wunder gedreht hat und die<br />

alten engen Gleise, genannt Šarganska osmica auferlebte<br />

Erstaunlich und hölzern: Kirche dem heiligen Sava serbischen in<br />

Drvengrad gewidmet<br />

102 WEST-SERBIEN


Kupinovo<br />

Banjani<br />

Divci<br />

Divčibare<br />

Grabovac<br />

Ub<br />

Obrenovac<br />

Stubline<br />

Lajkovac<br />

Mionica<br />

Vrujci<br />

Brežđe<br />

Brgule<br />

Ljig<br />

Umka<br />

Draževac<br />

Lazarevac<br />

G. Banjani<br />

Koštunići<br />

Družetići<br />

Jančići<br />

Beljina<br />

Sibnica<br />

Vinčane<br />

Partizani<br />

G. Milanovac<br />

Barajevo<br />

Aranđelovac<br />

Belanovica<br />

Boljkovci<br />

Takovo<br />

Rogača<br />

Ralja<br />

Stojnik<br />

Orašac<br />

Mladenovac<br />

Topola<br />

Oplenac<br />

Stagari<br />

Vraćevšnica<br />

SMEDEREVO<br />

Jagnjilo<br />

Šatornja<br />

Vel. Krsna<br />

V. Šenj<br />

Bare<br />

Smed. Palanka<br />

KRAGUJEVAC<br />

Knić<br />

Pridvorica<br />

Čamić<br />

Kutlovo<br />

Mihajlovac<br />

Selevac<br />

Azanja<br />

Desimirovac<br />

Golobok<br />

Vel. Plana<br />

Rača<br />

Lapovo<br />

Batočina<br />

Sipić<br />

Ratković<br />

Dragovac<br />

Osipaonica<br />

Lozovik<br />

E75<br />

Klenovik<br />

Jagodina<br />

Dragocvet<br />

ožega<br />

Lučani<br />

ČAČAK<br />

Guncati<br />

Rekovac<br />

Guča<br />

Kravica Slatina<br />

Godačica Belušić<br />

104 ŠUMADIJA UND SMEDEREVO


ŠUMADIJA UND SMEDEREVO<br />

Nach der Berechnung der geodätischen Anstalt, ist die geographische Mitte Serbiens<br />

gerade in dieser Gegend, im Dorf Drača, neun Kilometer von Kragujevac Richtung<br />

Gornji Milanovac. Nicht über diese Berechnung wissend, hat von dort aus schon viel früher<br />

so geschrieben:<br />

„Das Herz des modernen Serbiens, Bereich wo sie aufgewacht ist oder wieder geboren<br />

wurde. Beide Freiheitsaufstände gegen ottomanische Kaisertum, am Anfang der serbischen<br />

Revolution im XIX Jahrhundert, begannen von hier aus (Orašac, Takovo). Hier sind die<br />

letzte mittelalterliche und erste moderne Hauptstadt Serbiens (Smederevo, Kragujevac).<br />

Diese schöne welliges Gebiet, seine heiligen Berge und Gewässer, idyllischen Dörfer und<br />

Orte mit Persönlichkeit, Menschen und Gedichte, Pflaumenbäume und Weinberge, so einfach<br />

und so tief für den Himmel und die Erde gebunden, an die Glaubwürdigkeit des Volkes<br />

und seine alles sehende Geschichte, sind das Erste, woran wir denken, wenn wir heute<br />

versuchen, die Wesentlichkeit Serbiens zu beschreiben.“<br />

Nach der Völkerzählung aus 2002, leben hier rund 550.000 Einwohner, und inoffiziell<br />

auch viel mehr. Die Meisten leben in Kragujevac (150.000), Čačak (74.000), Smederevo<br />

(63.000)... Jegliche Schönheiten, Wunder und interessante Sachen werden Sie hier finden.<br />

Kragujevac, heute modernes Regionszentrum ist in vielen Sachen Erster in Serbien: die erste<br />

Hauptstadt des Landes auferstanden aus der Sklaverei im XIX Jahrhundert, erstes Gerichtshof<br />

(1820), erstes Gymnasium (1833), erste Zeitung (Novine srbske, Editor Dimitrije<br />

Davidović), erstes Theater (Knjaževsko-srbski teatar von Joakim Vujić, 1835), erstes Lyzeum<br />

(1838), erste ausgegossene Kanonen (1853), erste Elektrozentrale (1884).<br />

In Smederevo befindet sich die letzte und bis heute am meisten erhaltene serbische mittelalterliche<br />

Festung, an der Küste Donau, sowie eins der schönsten zentralen Stadtplätze in<br />

allen serbischen Ländern. Die Gegend ist reich an Kurorten: Bukovička, Selters, Palanački<br />

kiselјak, Gornja Trepča, Ovčar. Auf weinbauende Regionen treffen Sie bei Topola und Smederevo<br />

und wohin auch immer Sie gehen - Flüsse (Donau, West-Morava, Rača, Jasenica,<br />

Lepenica, Bjelica...) und Seen (Gruža, Grošnica, Dulen, Bubanj, Međuvršje...). Reste der alten<br />

Städte sind auch Borač, Ostrovica, Rudnik, im Mittelalter „silberne serbische Stadt“ genannt.<br />

Beachten Sie die orthodoxen Heiligkeiten in diesen Gebieten. Auf dem wunderschönen<br />

Berg Oplenac, oberhalb von Topola, befindet sich die Kirche des Heiligen Georgs (erbaut<br />

1912-1913), Mausoleum der Dynastie Karađorđević belegt mit weißem Marmor und in<br />

ihm richtige Anthologie der serbischen mittelalterlichen Fresken (Kopien von über 60 alten<br />

Tempeln, ausgeführt in der Mosaiktechnik). In der Ovčar-Kablar Schlucht reiht sich<br />

eine große Anzahl der sakralperlen, Klöster vorwiegend vom Ende des XIV Jahrhunderts.<br />

Bis heute wurde zehn von ihnen (Vavedenje, Vaznesenje, Jovanje, Uspenje, Nikolјe, Sretenje,<br />

Preobraženje, Sveta Trojica, Blagoveštenje, Ilinje) erhalten und restauriert. Da ist auch die<br />

Höhle Versteck-Kirche Kađenica und Savinje, die Kirche dem heiligen Sava serbischen gewidmet.<br />

Im nahe gelegenem Čačak, der Stadt, dessen Gründer Stefan Stracimir, der Bruder<br />

von Stefana Nemanje, Gründer der serbischen heiligen Dynastie Nemanjić ist, erwarten Sie<br />

auch zahlreiche Schätze und schöne Überraschungen. Auf der anderen Seite von Jelica, im<br />

Rhythmus der Trompete pulsiert magnetisch Guča, berühmt nach ihrem „Volkskarneval<br />

des serbischen Jazz“.<br />

Unbedingt gehen Sie, offen und neugierig auch in Gornji Milanovac, Knić, Lučane. Auch<br />

in Batočina, Rača, Lapovo. Und in Plana, Palanka, Koporin, Pokajnica... Damit Sie es später<br />

nicht bereuen.<br />

ŠUMADIJA UND SMEDEREVO<br />

105


Städte, Gebäude: Denkmal-Schule in Orašac, erbaut 1932 als Zeichen<br />

der Erinnerung auf die Helden des Ersten serbischen Aufstands. Denkmal<br />

von Herzog Radomir Putnik (1847-1917) und Gebäude des Kreisgerichts<br />

in Kragujevac. Hotel „Beograd“ (früher „Kren“) in Čačak,<br />

erbaut 1900. Gebäude des Kreisgerichts in Smederevo, aus 1888 und<br />

zentraler Stadtplatz<br />

Volksanführer in Topola: Denkmal dem Karađorđe Petrović (1762-<br />

1817), dem Anführer des ersten Serbischen Aufstands gegen türkische<br />

Okkupation, Arbeit von Petar Palavičinije, 1938.<br />

Gružan See: Westlich von Knić, Fläche 900 Hektar, rund 10 Kilometer<br />

lang, bis 30 Meter tief, sehr reich an Fisch<br />

108 ŠUMADIJA UND SMEDEREVO


Hauptstadt: Smederevo Festung als neue Hauptstadt Serbiens<br />

erbaute Despot Đurđe Branković (1377-1456) in etwas mehr als<br />

zwei Jahren (1427-1430), nach dem plötzlichen Tod seines Onkels<br />

und Vorgängers Despot Stefan Lazarević (1377-1427) und Rückkehr<br />

nach dem Vertrag von Belgrad an die Ungar. Das war zu dieser<br />

Zeit die größte Flachlandfestung Europas, Zeichen der Macht der<br />

serbischen Despot-Reichs und heute wickeln sich hier viele Kulturereignisse<br />

ab.<br />

Vor- und nachfahren: Traditionelles Ritterturnier auf der Festung<br />

in Smederevo<br />

ŠUMADIJA UND SMEDEREVO<br />

111


Ethno-dörfer: Rückkehr zur Natur, zum<br />

gesunden Leben und gesunder Ernährung,<br />

der „ursprünglichen Einfachheit“ die uns<br />

ruhiger und tiefer machte, eins der Schlüsseltrends<br />

der heutigen Zivilisation. Serbien<br />

mit Dorftourismus, als eins der Touristenangebote<br />

ist im kompletten Einklang mit<br />

heutigem Trend.<br />

„Paradies-Wohnheim“: Ethno Dorf in<br />

Leušići, an den Hängen von Suvobor, 25 Kilometer<br />

von Čačak und 28 von Gornji Milanovac<br />

entfernt<br />

112 ŠUMADIJA UND SMEDEREVO


Wein und andere Gaben: Oplenac<br />

Smederevo Weinberge: Lebendige Weinlesefestigkeiten<br />

Mosaik: Innerlichkeit der Kirche des<br />

heiligen Georgs am Oplenac – diese erste<br />

richtige Anthologie der serbischen mittelalterlichen<br />

Wandmalerei – machen 725 Bildkompositionen<br />

aus, mit 40 Millionen Goldkörnern<br />

in 15 Tausend Nuancen! So wird es<br />

erzählt. Wir haben nicht nachgezählt. und<br />

wenn Sie dort sind, denken Sie gar nicht ans<br />

Zählen, da sie ganz verwundert sind.<br />

ŠUMADIJA UND SMEDEREVO<br />

115


Kovin<br />

Mihajlovac<br />

Smed. Palanka<br />

Deliblato Dubovac<br />

Gaj<br />

Golobok<br />

Vel. Plana<br />

Batočina<br />

Sipić<br />

Desimirovac<br />

Dubravica<br />

Brežane<br />

E75<br />

Kostolac<br />

Klenovik<br />

Ram<br />

Ostrvo V. Gradište<br />

Braničevo<br />

Majilovac<br />

POŽAREVAC<br />

Lučica<br />

Malo Crniće Boževac<br />

Kučevo<br />

Manastirica<br />

Vel. Selo<br />

Kučajno<br />

Aleksandrovac Kladurovo<br />

Žabari<br />

Kušljevo<br />

Petrovac<br />

Svilajnac<br />

Gložane<br />

Jagodina<br />

Vojska<br />

Rajkina<br />

V. Laole<br />

Burovac<br />

Glogovac<br />

Krušar<br />

Senje<br />

Zelenik<br />

Melnica<br />

Stamnica<br />

Bistrica<br />

Šetonje<br />

Čordin<br />

Krupaja<br />

Despotovac<br />

Golubac<br />

Sige<br />

Sisevac<br />

Radenka<br />

Brnjica<br />

Rakova bara<br />

Bukovska<br />

Žagubica<br />

Troglan<br />

Bara<br />

Boljetin<br />

Majdanpek<br />

Brestovačka<br />

Banja<br />

Podgorac<br />

Ratković<br />

Dragocvet<br />

Rekovac<br />

Ćuprija<br />

Paraćin<br />

Popovac<br />

Raševica<br />

Plana<br />

118 BRANIČEVO UND POMORAVLJE


BRANIČEVO UND POMORAVLJE<br />

Noch einer der zentraleren Gebiete Serbiens. Reich, schön und abwechslungsreich.<br />

Bekannt nach seinen Flüssen und Urquellen, Höhlen und Seen, alten Städten und<br />

großen Heiligkeiten. Besonderen Wert geben ihm wichtige Menschen, die hier, überall ihre<br />

hellen Spuren verstreut haben.<br />

„Morava ist auf Keltisch, schönes Mädchen. Die Schöne. Der Name von Braničevo, der<br />

alten Stadt und Gegend nach ihm genannt, sagt alles. Seit je fühlten die Völker und Kulturen<br />

unweigerlich die Gaben dieses Landes, dieser Gegend. Hier zeigte sich Morava-Serbien,<br />

diejenige, die die Fackel nach dem Untergang des Kaisertums übernommen hat, und hier<br />

auf der Donau aufkam. Hier wuchs und stärkte der Despotentum, hier sind Tempel und<br />

Festungen ohne welche Serbien im XIX Jahrhundert schwer auferstanden wäre.“<br />

In dieser Region leben rund 400.000 Einwohner, die meisten im Bereich von Jagodina<br />

(83.000), Požarevac (75.000), Paraćin (58.000), Petrovac am Mlava (35.000), Ćuprija (34.000).<br />

Um die Geopoetik dieser Gegenden zu erkennen, müssten Sie bei Ihrer Reise zuerst an<br />

die Küste von Donau und Silbersee, der Großen Morava, Mlava, Resava, Pek, Crnica, Grza<br />

kommen. Hören Sie das Getöse von Krupaj und Mlava Urquelle (bei Žagubica), Grza (bei<br />

Paraćin). Gehen Sie in zahlreiche und geheimnisvolle Höhlen hiesige, einige von denen<br />

richtiges „Untergrundmuseum“. Schwer werden Sie all diese besichtigen, nur in Homolјe<br />

gibt es um vierzig, aber versäumen Sie nicht die Resavska, Sokolica, Ceremošnja, Dubočka<br />

Höhle zu besichtigen. Sie sind in jede anständige Touristen- und Autokarte eingetragen, so<br />

dass sie diese ohne weitere Probleme finden können.<br />

In dieser Gegend gibt es eine Reihe alter Städte, dessen Reste heute archäologische Lokalitäten<br />

und Kulturzentren sind, anziehend für richtige Reisende. Von antiken, führt römisches<br />

Viminazium, neben Kostolac, Sitz der Siebten Legion, wichtige Kaiserstadt und<br />

Hafen an der Donau. Dort wo Kučaj Fluß in Pek mündet, war Hadrians Guduskum und wo<br />

Pek mit Donau zusammenfließt war Pinkum. Von den mittelalterlichen sollten wir Golubac<br />

und Ram an der Donau und Ždrelo an der Mlava erwähnen.<br />

In der „Sakralgeographie“ dieser Gegend unvermeidlich sind die mittelalterlichen<br />

Klöster Ravanica, Sisojevac, Manasija, Gornjak, Vitovnica, Rukumija, Tumane, Kalenić,<br />

Petruša, Heilige Petka...<br />

In Golubac ist es immer schön per Wasser, Straßen, wie auch immer zu kommen, besonders<br />

aber wenn große Segelwettbewerbe im Gange sind, die Ihnen das Gefühl wie auf<br />

dem Mediterran zu sein, verleihen. In Požarevac sollten Sie während „Ljubičevo Pferdespiele“<br />

sein und versäumen Sie nicht Nationalmuseum und die Galerie „Milena Pavlović<br />

Barili“ zu besuchen. In Veliko Gradište fragen Sie wann „Kaisertage“ sind und fahren Sie<br />

zur Mündung von Pek in die Donau, wo großer Sandbank und erhobenes Wasserniveau so<br />

wie Bucht, wie Meer aussehen. In Svilajnac stellen Sie sich vor das Denkmal dem Herzog<br />

Stevan Sinđelić und Mara Resavkinja. Bei Despotovac sind Manasija, Resavska Höhle, Despotovac<br />

Kurort. In Jagodina sind schon seit 1971 im März „Kömedientage“. Dort besuchen<br />

Sie unbedingt Heimatsmuseum, Museum der naiven Künste, die Kirche des heiligen Peter<br />

und Pauli, Zoo, Aqua Park. Falls Sie in schönen Levač kommen, schauen Sie in Rekovac bei<br />

und an den Hängen der Gebirge Gledićka gehen Sie unbedingt zu Kalenić, eins der schönster<br />

Klöster der Morava-Schule. Bei Ćuprija sind Ravanica (mit Gebeinen des heiligen<br />

Fürst) und Sisevac (Ausflugsort und Kloster), bei Paraćin heilige Petka, Gottesmutter, Grza.<br />

Es gibt alles, nur Zeit sollten Sie genug haben. Und eilen Sie nicht.<br />

BRANIČEVO UND POMORAVLJE<br />

119


Am Wasser und um ihn herum: Bilder von<br />

diesem Fluss Strom der Donau<br />

Đerdaps Torhüter: Mittelalterliches Golubac,<br />

in dieser Form nach 1291 erbaut, als<br />

über ihn die Herrschaft der serbische „Nordkönig“<br />

Dragutin Nemanjić (1253-1316)<br />

übernahm<br />

Erinnerung an große Flüsse an die Zeit,<br />

wenn sie ein Meer war: Segelwettbewerb bei<br />

Golubac<br />

122 BRANIČEVO UND POMORAVLJE


Gebäude, Forschungen, Gewässer: Bezirkssamt<br />

in Požarevac (aus 1888). Archäologische<br />

Forschungen im römischen Viminazium,<br />

bei Kostolac. Silbersee. Urquell des<br />

Flusses Mlava.<br />

Ljubičevo Pferde- und Ritterspiele: „Nehme<br />

mich nicht ohne Grund raus, bringe mich<br />

ohne Ehre nicht zurück!“<br />

BRANIČEVO UND POMORAVLJE<br />

125


Resava Höhle: Die größte und nach Meisten auch schönster Untergrundraum<br />

Serbiens. Von 2.830 Meter Kanäle und Gänge, wurde<br />

für die Besucher ein Weg von 800 Meter geregelt, der in die Tiefe<br />

bis zu 80 Meter geht.<br />

Mode: Die schönsten Höhlen Serbiens werden auch „Untergrundmuseen“<br />

genannt. Diese Aufnahme aus der Resava Höhle<br />

zeigt, dass sie auch Platz für attraktive Modeschauen sein können.<br />

BRANIČEVO UND POMORAVLJE<br />

127


Jagodina: Heimatsmuseum. Bild aus dem Zentrum der Ortschaft. Museum<br />

der naiven Kunst (mit internationalen Kollektion von 2.500 Bildern,<br />

Skulpturen, Zeichnungen und Graphiken). Die Kirche der heiligen<br />

Peter und Pauli, erbaut 1899.<br />

Grza: Erstaunlicher Urquell dieses Flusses, unweit von Paraćin entfernt<br />

Manasija: Berühmtes Kloster (auch unter dem Namen Resava beka<br />

nnt), ummauert mit der Wand mit elf mächtigen Türmen, Stiftung von<br />

Despot Stefan Lazarević 1406-1408 erbaut, war auch eins der wichtigsten<br />

kulturellen und Bildungszentren zur goldenen Zeit der serbischen Despotie<br />

128 BRANIČEVO UND POMORAVLJE


V. Gradište<br />

Golubac Brnjica<br />

Radenka<br />

Zelenik<br />

Kučevo<br />

Manastirica<br />

Kučajno<br />

Kladurovo<br />

Melnica<br />

Stamnica<br />

Bistrica<br />

Šetonje<br />

Čordin<br />

Krupaja<br />

Sige<br />

Rakova bara<br />

Bukovska<br />

Žagubica<br />

Boljetin<br />

Majdanpek Donji<br />

Milanovac<br />

Kula<br />

Jasikovo<br />

Vlaole<br />

Bor<br />

Miroč<br />

Brza<br />

Palanka<br />

Kladovo<br />

Mihajlovac<br />

Klokočevac<br />

Jabukovac<br />

Plavna<br />

Tanda<br />

Slatina<br />

Sikote<br />

Salaš<br />

Trnjane<br />

Koprivnica<br />

Tekija<br />

Urovica<br />

Petrovo<br />

selo<br />

Brusnik<br />

Negotin<br />

Rečka<br />

Šipikovo<br />

Tamnić<br />

V. Vrbica<br />

Prahovo<br />

Korbovo<br />

Radujevac<br />

Troglan<br />

Bara<br />

Brestovačka<br />

Zagrađe<br />

Banja<br />

Rgotina Vražogrnac<br />

Šarbanovac<br />

Podgorac<br />

Sumrakovac<br />

Popovac<br />

Plana<br />

Grabovo<br />

Boljevac<br />

Zaječar<br />

Lenovac<br />

Bećevica<br />

Lastovo<br />

Marinovac<br />

Ćićevac<br />

E75<br />

Deligrad<br />

Kaonik<br />

Vrbovac<br />

Mozgovo<br />

Soko Banja<br />

Aleksinac<br />

Šiljegovac<br />

Vrelo<br />

Jakovlje<br />

Beli Breg<br />

132 OST-SERBIEN<br />

Miljkovac<br />

NIŠ<br />

Bučje<br />

Čitluk<br />

Knjaževac<br />

Beli Potok<br />

Svljig<br />

Šarbanovac<br />

Žukovac<br />

G. Kamenica<br />

Kalna<br />

Balta<br />

Berilovac<br />

Ravno<br />

Bučje


OST-SERBIEN<br />

Das geräumige Gebiet zwischen Donau im Norden und Svrlјig Gebirge im Süden,<br />

zwischen Homolј und Kučaj Gebirgen im Westen und der Staatsgrenze im Osten. „Alte<br />

Kultur- und Kaiserstädte, römisches Limes und goldiger Fluss, lebendige Ethno-Gebiete und<br />

Weine feurig wie die Briganten vor Krajina, Gebirge wie Sphinxe, drohen sparsam über Serbien,<br />

serbische Altamira und berühmte Kurorte – sind Gedenkstätten dieser Region.“<br />

Hier leben über 300.000 Einwohner, die Meisten in der Region von Zaječar (66.000),<br />

Bor (56.000), Negotin (44.000).<br />

Den Norden dieser Region schmückt Nationalpark „Đerdap“, das größte geschützte Gebiet<br />

in Europa (63.680 Hektar). Donau ist hier mächtig, manchmal unüberschaubar, dem<br />

Meer ähnlich. Und wenn er in vier Schluchten kommt (Golubačka, Kazanska, Sipinska,<br />

Gospođin vir) sieht er weder gezähmt noch weniger vornehm aus. In Kazan ist er sogar 105<br />

Meter tief, was die größte Fluss Tiefe in Europa ist. Der römische Kaiser Traian (herrschte<br />

98-117) machte als Erster den Weg durch die Schlucht, bildete die Brücke an der Donau<br />

und in Karataš bei heutigem Kladovo, die Festung Diana machte. Auf diesen Kaiser erinnert<br />

uns heute in Đerdap die berühmte Traians Tafel (Tabula Traiana). Hier in Đerdap<br />

etwas flussabwärts von Donji Milanovac befindet sich auch spektakulär wichtige urhistorisches<br />

Befund Lepenski Vir, das über entwickelte Siedlungen 7.000 Jahre alt zeugt, ändert<br />

wesentlich unsere Ansicht auf das, was der Historie bevorsteht.<br />

Weit und breit in Ost-Serbien gibt es eine Fülle der Heilwasser, daher auch berühmte<br />

Kurorte: Brestovac bei Bor, Gamzigrad bei Zaječar, Sokobanja und nahegelegene Jošanica.<br />

Bekannt sind auch die Seen (Borsko, Bovansko, Grliško, Sovinac, Rgotsko). Wie auf der<br />

anderen Seite von Homolј und Kučaj Gebirge, westlichen, mit ihrer Anzahl und Reichtum<br />

atemberaubende Höhlen dieser Gegend. Rajkova (bei Majdanpek), Zlotska (bei Bor), Bogovinska<br />

(bei Bolјevci), Prekonoška (bei Svrlјig). Unter den Gebirgen zeichnen sich mit<br />

ihrer Schönheit noch Miroč, Deli Jovan, Rtanj, Ozren, Devica, Stara planina, und unter den<br />

Flüssen fünf Timoks und eine Moravica.<br />

Mindestens zwei römische Kaiser wurden hier geboren. In Šarkamen bei Negotin sind<br />

Reste des Heimatpalastes des Kaisers Maximinus Daia (herrschte von 305-313) und bei<br />

Zaječar in Gamzigrad die Reste des wunderschönen Palastes „Felix Romuliana“ des Kaisers<br />

Galerie (293-311).<br />

Die bekannte Weinregion im Osten Serbiens ist um Negotin und Knjaževac. Die Wahrheit<br />

der Weine aus Negotin werden Sie a besten in dortigen Pimnica erkennen, alten Weinbau-Siedlungen<br />

in Rajac, Roglјevo, Smedovac, Štubik, Tamnič, wo in den Häusern authentischer<br />

Architektur Wein gemacht und aufbewahrt wird. Warenzeichen der Winzer aus der<br />

Region Knjaževač ist der Berg Džervin.<br />

In Negotin und in der Umgebung besuchen Sie auf jeden Fall die Festung (genannt<br />

Baba Finka), Denkmal des Briganten Velјko Petrović, Geburtshaus des Kompositeurs Stevan<br />

Stojanović Mokranjac (jedes Jahr werden dort „Mokranjac Tage“ gehalten), Klöster<br />

Bukovo, Koroglaš, Vratnu. Außer von erwähntem ist in Zaječar auch das Museum kostbar,<br />

das einen wesentlichen Teil der Befunde aus Gamzigrad aufbewahrt, wichtig ist Kloster<br />

Suvodol, Sie werden sich auch an die bekannten Menschen aus Zaječar erinnern - Svetozar<br />

Marković, Nikola Pašić, Đorđe Genčić, Zoran Radmilović, Brigant Velјko... Im Kurort Sokobanja<br />

können Sie längere Zeit verbringen, die Aufzählung warum, würde lange dauern<br />

und in Knjaževac besuchen Sie Heimatsmuseum, alten Stadtteil und prähistorische Zeichnungen<br />

aus der nahegelegenen Höhle Grabovica.<br />

OST-SERBIEN<br />

133


Entlang der rechten Küste: Museum Lepenski<br />

Vir. Altes Bezirk und Strand in Kladovo.<br />

Wasserfall Blederija, in der Stadtumgebung<br />

Banja, Poreč, Donji Milanovac: Es hatte<br />

drei Namen und drei Mal siedelte es um<br />

(1691, 1832 und 1967) bis nach dem Ausbau<br />

des Damms und der Hydrozentrale „Đerdap<br />

I“, es sich an diesem wunderschönen Ort<br />

nicht beruhigte<br />

Miroč und Kazan: Blick vom Gebirge<br />

auf den Platz wo Donau die höchste Tiefe<br />

in Europa (105 Meter) erreicht<br />

136 OST-SERBIEN


Feliks Romuliana: Römischer Kaiser Gale<br />

rije (herrschte 293-311) erbaute in Gamzigrad<br />

den kaiserlichen Heimkomplex, wunderschön<br />

wie derjenige in Thessaloniki und<br />

widmete diesen seiner Mutter. Das war einer<br />

der prächtigsten Denkmäler der römischen<br />

Hofarchitektur, mit dem kaiserlichen Palast,<br />

dem großen Tempel, öffentlichen Gebäuden,<br />

Getreidespeicher, Lager ... Und in Gamzigrad<br />

wurde praktisch erst angefangen.<br />

Als Muse oder Göttin: Herbstspiele in Gamzigrad<br />

zur Ehre des Überflusses und Segens<br />

OST-SERBIEN<br />

139


Negotins Weine: Alte Siedlungen der Weinberge und Weinherren in<br />

mehreren Dörfern Negotins wurden berühmt und sehr anziehend für<br />

Neugierige und für Kenner vom Wein und ungewöhnlicheren Reisen<br />

Tore Vratne: Preraste sind natürliche Steinbrücken am meisten<br />

dort, wo sich Flüsse von Kraš in die Schluchten verengen. Man glaubt<br />

diese entstanden durch abstürzen der Höhlendecken oder durch Einfluss<br />

der unterirdischen Flüsse. In Ost-Serbien gibt es sie in mehreren<br />

Orten. Valјa Prerast, 12 Kilometer von Majdanpek entfernt ist<br />

26 Meter hoch und richtige Attraktion. Bei Negotin in der Schlucht<br />

des Flusses Vratna, einer der schönsten in Serbien, gibt es drei von<br />

diesen. Sie sind je dreißig Meter hoch.<br />

OST-SERBIEN<br />

141


Ethno: An der Mlava, in Gedanken. Mädchen vom Timok. Violinkonzert<br />

in der Höhle Ceremošnja. Kindesspiel in Kučaj. Spielen<br />

auf dem Instrument genannt Rikalo, unterhalb von Rtanj<br />

Mädchen in Wolfshaut: Gebräuche in Ost-Serbien sind lebendiger<br />

Ausdruck der langen „Rassen Erinnerung“ und zahlreicher<br />

ethno-kultureller Schichten<br />

142 OST-SERBIEN


Im Osten: Museum in Sokobanja. Geburtshaus des Kompositeurs<br />

Stevan Mokranjac in Negotin. Beli Timok und altes Bezirk in<br />

Knjaževac<br />

Zaječar: Zentraler Platz in dieser Stadt und Nationalmuseum,<br />

Schatzkammer, wo wesentlicher Teil der Befunde aus kaiserlichen<br />

Felix Romuliana aufbewahrt wird<br />

OST-SERBIEN<br />

145


Mitrovac<br />

Bučje<br />

D. Babine<br />

Kremna<br />

Bajina<br />

Bašta<br />

Šljivovica<br />

Mokra Gora<br />

G. Jablanica<br />

Priboj<br />

UŽICE<br />

Mravinci<br />

Jakalj<br />

Kosjerić<br />

Čajetina<br />

Prijepolje<br />

Lunovo<br />

Selo<br />

Požega<br />

Sevojno<br />

Družetići<br />

Rožanstvo<br />

Sirogojno<br />

Šarenik<br />

Ljubiš Visoka<br />

Jasenovo<br />

Nova Varoš<br />

Aljnovići<br />

Jančići<br />

Arilje<br />

Prilike<br />

Ivanjica<br />

Opaljenik<br />

Kladnica<br />

Takovo<br />

G. Milanovac<br />

Lučani<br />

Kravica<br />

Guča<br />

Međurečje<br />

ČAČAK<br />

Zaoke<br />

Trešnjevica<br />

Tolišnica<br />

Mrčajevci<br />

Slatina<br />

Kaona<br />

Vrmbaje<br />

Bogutovac<br />

Rudno<br />

Koritnik<br />

Sjenica<br />

Duga Poljana<br />

Osaonica<br />

Mitrova Reka<br />

Bačice<br />

Suvi Do<br />

Tutin<br />

146 SÜDWEST-SERBIEN


SÜDWEST-SERBIEN<br />

Wenn eine Region gekennzeichnet wird durch Gebirgsschönheiten wie Zlatibor und<br />

Zlatar, Javor und Golija, wenn sie unter Flügel von Weißem Engel (aus Mileševo) und<br />

dem Blauen (aus Arilјe) steht, wenn sie durch solche Gewässer wie Drina, Lim, Uvac, Rzav,<br />

Moravica getauft wird, dann sollte man Dichter zur Hilfe rufen. Gerade so ist diese Region.<br />

In ihren zehn Städten und Gemeinden leben rund 340.000 Einwohner, die Meisten in<br />

der Region von Užice (83.000), Prijepolјe (42.000), Ivanjica (36.000), Požega (32.000). Die<br />

Meisten sind Serben, die moslemische Mehrheit gibt es in Sjenica und Tutin.<br />

Das richtige Regionalzentrum hier ist Užice, Ort schon seit 1866. Es hat die alte Festung<br />

Altomanovića, Nationaltheater, Museum, Bibliothek, Stadtgalerie. Es hat den Fluss Đetinja<br />

und unvergessliche Sommer in ihm, spektakuläre Sprünge von der alten Bahnbrücke und<br />

eine große Anzahl der bedeutenden kulturellen und touristischen Versammlungen. Es<br />

lehnt an Zlatibor, eins der ersten großen serbischen Touristenzentren, das größtenteils in<br />

der Gemeinde Čajetina ist. Zlatibors Ski- und Wanderwege, See und Sportzentren, Hotels,<br />

Gesundheitsprogramme, idyllischen Landschaften, Herden, gesunde Ernährung, ziehen<br />

schon seit Jahrzehnte die große Anzahl der Gäste an. Und die Erfahrenen, wenn sie hier<br />

kommen, werden sicher die Werkstatt der Zlatibors Weberinnen in Sirogojno, „Prosciuttofest“<br />

in Mačkat, Potpeć und Stopić Höhle besuchen.<br />

In der Nähe von Požega ist es schön Kloster Godovik (XIII Jahrhundert) und die Kirche-<br />

Blockhaus in Gorobilјa (XVIII Jahrhundert) zu besuchen. In Arilјe, einem der Zentren des<br />

bäuerlichen Ethno-Tourismus in Serbien, unvermeidlich ist die Kirche des heiligen Ahilije<br />

(XIII Jahrhundert), Stiftung des Königs Dragutin Nemanjić und in ihr den Blauen Engel<br />

und Porträt des Gründers aus 1296. Ivanjica, Ort entstanden aus dem Han des Čavić im<br />

XIX Jahrhundert, kann heute mit seinem alten Zentrum, Wasserfall auf Moravica in dem<br />

Ort selbst, „Nušić Tage“ im September rühmen, wenn die Herrschaft kurz die Kömediegraphen<br />

und Humoristen übernehmen. Wichtige Tempel in der Stadt und der Umgebung<br />

sind dem heiligen Stefan, Verklärung Christi, den Archengeln, dem heiligen Nikola, heiligen<br />

Medizinern Kozma und Damjan. Im Dorf Kumanica, 14 Kilometer südlich der Stadt,<br />

ist die alte Steinbrücke, die man römische Brücke nennt, Ihrer Achtung wert.<br />

Zwischen Zlatar und Tikva, unweit von der Quelle Bistrica, ist Nova Varoš. Der untere<br />

Teil ihrer Hauptstraße ist authentischer kultur-historischer Teil, mit der Kirche aus dem<br />

XIX Jahrhundert. In der Nähe ist Džurovo, genannt auch Jerinas Stadt, die Festung, woher<br />

früher Lims Tal kontrolliert wurde. In der Nähe der Stadt fließt Uvac, der größte Zufluss<br />

von Lim, ungewöhnlich gewölbten Fluss Stroms und darin drei wunderschöne Seen: Uvac,<br />

Zlatar, Radoinj See. In der Schlucht dieser atemberaubenden Flusses ist die größte hinterlassene<br />

Kolonie des Gänsegeiers in Europa.<br />

In Priboj werden Sie nicht wissen wohin zuerst. In das Balsam-Kurort Pribojska Banja<br />

oder Nemanjić Kloster Banja, in das Bergwerk „gediegenes Kupfers“ in Jarmovac oder auf<br />

Potpećko See auf Lim. Und erst in Prijepolјe! Für das Kloster Mileševa und den Weißen<br />

Engel sollten Sie einen Tag rechnen und noch mindestens so viel wenn Sie entlang des<br />

Flusses zur Besichtigung der Kloster am Lim gehen (Komarica, Davidovica, Mili...). Unter<br />

Jadovnik befinden sich faszinierende Wasserfälle Sopotnice, dreißig Meter hoch, in<br />

der Nähe sind auch Kamena gora, Dorf Tičije Polјe. Wirklich atemberaubende Gebiete<br />

und lebendiges ethnographisches Museum. In der Region von Sjenica und Tutin herrscht<br />

Pešter, „serbisches Tibet“, diese geräumige Hochebene berühmt nach Käse, Herden, Pferdeherden<br />

und scharfen Wintern.<br />

SÜDWEST-SERBIEN<br />

147


Zlakuse: Genau zwischen Požega und Užice, 185 Kilometer von<br />

Belgrad entfernt, befindet sich „Terzić Garten“, eins der schönen<br />

Ethno-Dörfer in Serbien eröffnet für Touristenbesuche<br />

Kloster Uvac: Alte Heiligkeit beim Dorf Stublo, unterhalb von Crni<br />

Vrh bei Priboj, an der Grenze der Gemeinden Priboj und Čajetina.<br />

Unklarer Herkunft, erneuert und geweiht an Geburt Christi 1998,<br />

nach mehr als 300 Jahren ist jetzt Eigentum des Klosters Studenica.<br />

Uvac See: Entstanden mittels Abtrennung von Uvac beim<br />

Dorf Akmačići, 25 Kilometer lang, bis zu 108 Meter tief, an 985<br />

Meter Seehöhe<br />

SÜDWEST-SERBIEN<br />

151


Pešter: Hochebene südöstlich von Sjenica, „serbisches Tibet“, 63<br />

Quadratkilometer Fläche, an 1.100-1.250 Meter Seehöhe. „Überdeckt<br />

mit unüberschaubare Weiden, mit einigen Hainen, Dörfern,<br />

Parzellen der Berggetreide, ist diese Gegend seit eh und je nach<br />

Viehzüchtern, Käse, scharfen Wintern... bekannt“<br />

Wasserfälle in Sopotnica: im gleichnamigen Dorf, 17 Kilometer<br />

von Prijepolјe entfernt, geht dieses Flüsschen auf ihrem<br />

kurzen Weg bis zum Lim große Höhenunterschiede und bildet<br />

einige wunderschöne Wasserfälle. Der größte ist rund 30 Meter<br />

hoch. Und im Sommer, wenn es heiß wird, wie wir sehen kann<br />

auch dieser kleine Wasserfall gut ausgenutzt werden.<br />

152 SÜDWEST-SERBIEN


Ivanjica: Im September wenn „Nušić Tage“<br />

sind, übergibt der Bürgermeister vorübergehend<br />

die Schlüssel der Stadt, symbolische<br />

Herrschaft dem Theater Branislav<br />

Nušić und den Humoristen und auf der<br />

Straße gehen „Herren und Damen, wie von<br />

Theaterbühne gesprungen...“ spazieren<br />

Užice: Reste der mittelalterlichen Stadt<br />

am Riff oberhalb von Đetinja und modernes<br />

Užice im Tal, Regionalzentrum dieses Teils<br />

Serbiens<br />

154 SÜDWEST-SERBIEN


Es ist keine Werbung, kein Film: Idyllische<br />

Situation aus dem Leben am Zlatibor und<br />

Zlatar<br />

Sirogojno: Zlatibors Pullover aus reiner<br />

Wolle, rund um die Welt ausgestellt, sind<br />

weitgehend berühmt geworden<br />

Vor dem Sturm: Zwei Regenbögen in<br />

Stari Vlah<br />

SÜDWEST-SERBIEN<br />

157


Ratković<br />

Lučani<br />

ČAČAK<br />

Mrčajevci<br />

Guncati<br />

Guča<br />

Zaoke<br />

Slatina<br />

KRALJEVO<br />

Godačica<br />

Ivanjica<br />

Trešnjevica Kaona<br />

Tolišnica<br />

Bogutovac<br />

Mataruška<br />

Banja<br />

Kamenica<br />

Gračac<br />

Vrnjačka<br />

Banja<br />

Vrmbaje<br />

Ušće<br />

Rudno<br />

Duga Poljana<br />

Koritnik<br />

Mitrova Reka<br />

Raška<br />

Brzeće<br />

Belo Brdo<br />

Osaonica<br />

N. Pazar<br />

160 TAL DER KÖNIGE<br />

Bačice<br />

Duboka<br />

Leposavić


TAL DER KÖNIGE<br />

rstes Serbien und erste Erzdiözese, erstgekrönter König und unsterbliche Stiftun-<br />

Flüsse aus den Gedichten und weitbekannte Heilgewässer kennzeichnen diese<br />

„Egen,<br />

berühmte Gegend. Studenica und Žiča, Stari Ras und Đurđevi stupovi, Einsiedeleien und<br />

erste gedruckten Bücher, all das wartet hier auf Sie, wo man schon vor vielen Jahrhunderten<br />

auf den Wegen in Flieder angezogen kam“, notierte der Reisende. „Wirklich, wenn<br />

Sie im Mai entlang des Ibars gehen, werden Sie sich ihn nach der Schönheit der Flieder<br />

und ihrer Dufte merken. Der Legende nach pflanzte sie in so großer Anzahl der serbische<br />

König Uroš I (herrschte 1243-1276), entlang des Weges, auf welchem seine zukünftige Frau<br />

Jelena, aus dem Anžujski Stamm, zum ersten Mal von der Meeresküste in Žiča kam. Was<br />

man alles für das Lächeln oder goldene Träne einer Prinzessin machen kann. Da auch der<br />

Beweis , dass König sein nicht die Frage der Herrschaft, sondern des Rangs ist.“<br />

Solcher historischer Faden und solche Legende verbindet diese Region, in welcher heute<br />

etwas über 260.000 Einwohner leben, die Meisten in der Region von Kralјevo (122.000),<br />

Novi Pazar (86.000), Raška und Vrnjačka Banja (rund 27.000).<br />

Es sind sieben Kronen im Wappen von Kralјevo (genauso wie sieben Türen früher in<br />

der nahegelegenen Žiča für Zeremonien der Krönung von sieben Könige eröffnet und dann<br />

gemauert wurden). Diese Stadt war auch Janok (noch im X Jahrhundert), auch Rudopolјe<br />

und Karanovac und seit 1882, als Serbien wieder zum Königreich proklamiert wurde, trägt<br />

es seinen einzigen richtigen, den königlichen Namen. Diese Stadt, dessen ersten Luft Plan<br />

genial Fürst Miloš Obrenović mit dem Stock in der Kasserolle mit Sand zeichnete, ist heute<br />

wichtiger Kultur-, Bildungs-, Wirtschafts- und Touristenzentrum. Auf dem Territorium<br />

dieser Stadt befinden sich Kurorte Mataruška und Bogutovačka Banja, bekannt nach ihrer<br />

Heilung und in der Nachbarschaft das Kurort Vrnjačka Banja, unbestritten die Königin des<br />

serbischen Kurorttourismus.<br />

Doch von allem in Kralјevo höher ist die sechs Kilometer entfernte Žiča, Stiftung von<br />

Stefan der Erstgekrönte (herrschte 1195-1223), des Sohnes von Nemanja und Bruders von<br />

Sava. Da wurde er gekrönt als erster König getaufter mittelalterlichen serbischen Staates,<br />

da nach dem Erhalt des Selbstständigkeit 1219 war der erste Sitz der serbischen Erzdiözese,<br />

da skalierte der heilige Sava und da weihte er die Episkopen der neugegründeten Eparchien.<br />

Nach dem Erstgekrönten, wurden in Žiča noch sechs serbische Könige „gesalbt und<br />

mit dem Zepter des Herrschers gekrönt“.<br />

Dreißig Kilometer südwestlich von dort, an der Spitze des schwer zugänglichen Berges<br />

in der Schlucht von Ibar, befinden sich Reste von Maglič, eines der berühmtesten serbischen<br />

mittelalterlichen Festung (aus 1240).<br />

Im Herzen des alten Landes Raška, 11 Kilometer nordwestlich vom Ort Ušće entlang<br />

des Flüsschens Studenica, befindet sich das Kloster Studenica. Gegründet von Stefan Nemanja<br />

(heiliger Simeon Mirotočivi), Gründer des heiligen Stammes von Nemanjić. Fünfzehn<br />

Kilometer davon befindet sich Einsiedlerin von Studenica des heiligen Sava, auch<br />

große serbischen Heiligkeit.<br />

Von Heiligkeiten aus dieser Gegend sollte man Klöster bei Raška aus dem XIII Jahrhundert,<br />

Končulić und Gradac, Stiftung von Jelena Nemanjić (Anžujska), dann Nova Pavlica<br />

(XIV Jahrhundert) erwähnen. Bei Novi Pazar ist Stari Ras, Geburtsort der Nemanjić<br />

Serbiens, in der näheren Umgebung außerordentlich wichtige Heiligkeit Kirche Petars (IX<br />

Jahrhundert; das einzige überlassene kirchliche Gebäude Serbiens vor Nemanjići), Đurđevi<br />

stupovi (XII Jahrhundert), Sopoćani (XIII Jahrhundert), Crna Reka (XIV Jahrhundert).<br />

TAL DER KÖNIGE<br />

161


Reihe der Sakralperlen: Đurđevi stupovi<br />

(XII Jahrhundert), Peterskirche (IX Jahrhundert),<br />

Gradac (XIII Jahrhundert), Crna<br />

Reka (XIV, erneuert im XVI Jahrhundert)<br />

Studenica, XII Jahrhundert: Die wichtigste<br />

Stiftung in Serbien von Stefan Nemanja<br />

(heiliger Simeon Mirotočivi), Gründer der<br />

serbischen mittelalterlichen Heiligenfamilie,<br />

dessen Gebeine sich hier befinden<br />

Höhere Inklusin vom heiligen Sava: In<br />

diesem Geistigen Zentrum, an der hohen<br />

Klippe oberhalb des Flüsschens Savošnica,<br />

15 Kilometer nordwestlich von Studenics,<br />

sind die größten Geistigen und Frater unter<br />

den Mönchen versammelt, Vorblid dazu<br />

sind die mystischen Brüdertümer auf dem<br />

heiligen Berg<br />

164 TAL DER KÖNIGE


Maglič: Mittelalterlicher Hüter des Weges<br />

durch Schlucht von Ibar. Festigung,<br />

deren Reste wir heute dort sehen, erbaute<br />

am Platz der früheren Erzdiözese Danilo II,<br />

der da auch die Kirche des heiligen Georgs,<br />

Bischofspalast, Kloster Einsiedeleien erbaute<br />

Kloster Žiča, XIII Jahrhundert: Erster Sitz<br />

der serbischen Erzdiözese, Platz wo sieben<br />

serbische Könige gekrönt wurden<br />

TAL DER KÖNIGE<br />

167


Hören: Leben der Mönche in Sopoćani und Crna Reka<br />

Gebet: Jemand wacht mit seinen Gebeten und Demut in jedem<br />

Moment über all diese Heiligkeiten, vertritt dabei dort wo er ist was<br />

am wichtigsten ist auch uns, so wie wir sind<br />

168 TAL DER KÖNIGE


Gesundheit und Genuss: Panorama vom Kurort Mataruška Banja.<br />

Burg Belimarković (Kultruschloss) und Platz vor der Eliten Spezialkrankenhaus<br />

„Merkur“ in Vrnjačka Banja<br />

Vrnjačka Banja: Die Königin des Kurorten-Tourismus in Serbien<br />

Über die Wolken: Königlicher Blick von Kopaonik auf Tal<br />

der Könige<br />

TAL DER KÖNIGE<br />

171


Godačica<br />

Belušić<br />

Grabovo<br />

LJEVO<br />

amenica<br />

Gračac<br />

Medveđa<br />

Trstenik<br />

Brezovica<br />

G. Rataje<br />

Aleksandrovac<br />

Brus<br />

Milutovac<br />

V. Drenova<br />

KRUŠEVAC<br />

Razbojna<br />

Varvarin Ćićevac<br />

Jasika<br />

Ravnište<br />

G. Jošanica<br />

E75<br />

Deligrad<br />

Kaonik<br />

Ražanj<br />

Šiljegovac<br />

Vrbovac<br />

Mozgovo<br />

Jakovlje<br />

Aleksinac<br />

Beli Breg<br />

Soko Banja<br />

Prekonozi<br />

Vrelo<br />

Miljkovac<br />

NIŠ<br />

Brzeće<br />

Belo Brdo<br />

Merčez<br />

Blace<br />

Barbatovac<br />

Kuršumlija<br />

V. Plana<br />

Prokuplje<br />

Žitorađa<br />

Brestovac<br />

Dubovo<br />

Duboka<br />

Leposavić<br />

Palatna<br />

Rudare<br />

Dobra Voda<br />

Zlata<br />

LESKOVAC<br />

174 RASINA UND TOPLICA<br />

Bajgora<br />

KOSOVSKA<br />

MITROVICA<br />

Podujevo<br />

Lebane


RASINA UND TOPLICA<br />

Schätze und Lichter dieser Gegend können am besten, sagen wache Kenner, durch<br />

unüberschaubare Rosetten ihrer Kirchen erkannt werden. Oder von diesen schönen<br />

hiesigen Kuppel der Bauherren aus Morava Bauschule, die überall Ihre Augen Richtung<br />

diesen „unendlichen blauem Kreis...“ richten. „Hier saß Stefan Nemanja bevor Nemanjić<br />

Serbien geboren wurde, hier herrschte Fürst Lazar vor der Amselschlacht. Umfasst mit<br />

West und Süd Morava, Kopaonik und Jastrebac, Bezirken und Festungen, führt diese Gegend<br />

von Tromoravlјe Richtung Kosovo und von der modernen zum ewigen Serbien. Oder<br />

umgekehrt. Richtungen und Arten können Sie selbst auswählen, aber überall werden auf<br />

Sie eine Handvoll edlen Landes, Ihr Teil der Sonne und fröhliche Menschen warten.“<br />

In zwölf Städten und Gemeinden dieser Region leben fast 430.000 Einwohner, die<br />

Meisten in der Region von Kruševac (130.000), Aleksinac (58.000), Prokuplјe (51.000),<br />

Trstenik (50.000).<br />

Aus seinem befestigten Hauptstadt Kruševac machte sich auch heiliger Fürst auf die Reise,<br />

entlang der Morava und Rasina. In sechs Jahren errichtet (von 1371 bis 1377), in der Eile,<br />

unter ominösem Schatten erwarteten osmanischen Eroberung, erstreckte sich die Stadt über<br />

fünf Hektar. Heute sehen wir nur noch die wunderschöne Hofkirche Lazarica und Reste<br />

der Burgfried. Kruševac ist heute modernes regionales Zentrum. Sein Zentrum schmückt<br />

berühmtes Denkmal den Helden von Kosovo, eine Arbeit von Đorđe Jovanović, der für<br />

dieses monumentale Werk bei der Weltausstellung in Paris 1900 die Goldmedaille bekam.<br />

Sobald man von Gledić Gebirge Richtung West Morava geht, befindet sich in der Nähe<br />

von Trstenik das Kloster Ljubostinja, Stiftung der Fürstin Milica, die nach der Amselschlacht<br />

hier zur Nonne wurde. Der Schönheit und Wichtigkeit nach nicht weniger schön<br />

auch die Klöster Veluća (zwischen Trstenik, Aleksandrovac und Kruševac) und Naupara,<br />

12 Kilometer südlich der ehemaligen Hauptstadt.<br />

In Varvarin bleiben Sie vor dem Denkmal des berühmten aufständischen Helden Jovan<br />

Kursuli und neben der Brücke über Morava stehen, auf welcher während der Aggression<br />

gegen Serbien 1999 aus himmlischen Weiten unschuldige Menschen umgebracht wurden.<br />

In Ćićevac hören Sie sich die Legende über Voden-Stier an und besuchen Sie Todors Turm,<br />

Rest der mittelalterlichen Festung der Stadt Stalać. Neben Ražanj, im Dorf Praskovče, besuchen<br />

Sie das Kloster des heiligen Romans, dessen Gebeine da ruhen, in der Nähe ist auch<br />

die Mutter Gottes Đu<strong>niska</strong>. Wenn Sie in Mojsinjska Gebirge gehen, werden Sie es schnell<br />

begreifen, warum man es Heilem Berg nennt. Aleksinac kennen wir nach seinen Bergwerken,<br />

Deligrad Gräben, Bovan Festung und gleichnamigem See... Im nahe gelegenen<br />

Dorf Adrovac ruht Oberst Rajevski, Tolstojs Graf Vronski aus dem Roman Ana Karenjina.<br />

Aleksandrovac lebt im Rythamus seines Bezirkes und Weines, seiner Weinsiedlungen<br />

genannt polјane, besonders schön ist es im Herbst, wenn Weinlesefest stattfindet. Brus<br />

sammelt in sich die Schönheiten von Kopaonik, Blace halten hübsch die Kreuzung und<br />

den kürzesten Weg von der Toplica bis zu der Kruševac Grube, und beide spiegeln sich im<br />

See Ćelije. Prokuplјe, unter der Festung Hisar und Jug Bogdans Turms, bewahrt die Gebeine<br />

vom heiligen Prokopije nach welchem es auch den Namen bekam. In Kuršumlija fällt<br />

besonders die Kirche des heiligen Nikola aus der Mitte des XII Jahrhunderts auf, die erste<br />

große Stiftung von Stefan Nemanja.<br />

Letztendlich machen diese Gegend besonders seine berühmten Kurorte (Ribarska, Lukovska,<br />

Kuršumlijska, Prolom Banja), so wie Đavolјa varoš, natürliche Attraktion unterhalb<br />

des bezaubernden Radan Gebirges.<br />

RASINA UND TOPLICA<br />

175


Morava Hauptstadt: Reste der Donjon Turms der Lazar Stadt in Kruševac.<br />

Denkmal dem Fürst Lazar, Arbeit von Nebojša Mitrić (1931-1989).<br />

Hofkirche Lazarica, erbaut 1377, zur Ehre der Geburt vom Fürstensohn<br />

Stefan Lazarević und dem Erzdiakon und Stephanus gewidmet<br />

Kleiner Ritter aus Lazarevostadt: „So wie wahrhaftige Adeligen, mit<br />

Rittertum wird man geboren und wird in sich getragen. Es passiert in<br />

großen Herausforderungen, dass wir uns selbst überraschen, das wir es<br />

selbst sind.“<br />

Ćelije: Durch Bau des Dammes am Fluss Rasina, in Zlatar Schlucht,<br />

im Jahre 1979 wurde dieser wunderschöne See errichtet<br />

RASINA UND TOPLICA<br />

179


Weinregion bei Aleksandrovac: Stefan Nemanja erwähnt<br />

sie in Studenica Edikt aus dem XII Jahrhundert, dem Kloster<br />

Studenica einige Weinbergdörfer schenkend. Auch Žiča und<br />

Hilandar hatten hier ihre Pflanzen und Keller. Fürst Lazar hielt<br />

seine Keller auf der Wiese Kruševica... Heute werden vorwiegend<br />

Muscadine und Prokupac gepflanzt, aber auch Župas Art,<br />

dann Smederevo Art, Sauvignon, Sémillon, Parishioner, Neoplanta,<br />

Chardonnay, italienischer Riesling...<br />

Kopaoniks Schönheit: Mädchen aus Brus<br />

180 RASINA UND TOPLICA


Zwischen den Gebirgen und Kurorten: Kleiner See am Ravnište<br />

Jastrebac. Schwimmbecken im Kurort Ribarska Banja und Quelle<br />

im Kurort Lukovska Banja<br />

Auf Veliki Jastrebac: Ausflugsort Ravnište, Lieblingsort der Menschen<br />

aus Kruševac<br />

RASINA UND TOPLICA<br />

183


Winteridylle: Szenen vom Kopaonik, den größten Gebirgszentrum<br />

Serbiens<br />

In der Schlucht von Stalać: Bootsfahrt entlang der Süd Morava, unweit<br />

von ihrer Verbindung mit West Morava<br />

Teufelsort (Đavolja varoš): Sammlung von über mehr als zwei<br />

Hundert sehr seltenen Erdkugeln, von zwei bis zu fünfzehn Meter hoch,<br />

unweit von Kuršumlija entfernt. Die Wissenschaft, dieser Spielstörer hat<br />

ihre düsteren Erklärungen, aber Volkslegenden sind viel spannender.<br />

184 RASINA UND TOPLICA


Kravlje<br />

Popšica<br />

Cerje<br />

G. Toponica<br />

Leskovik<br />

E75<br />

Trupale<br />

Hum<br />

Kamenica<br />

Lalinac<br />

G. Matejevac<br />

N. Selo<br />

NIŠ<br />

D. Vrežina<br />

E80<br />

Aleksandrovo<br />

Čokot<br />

Merošina<br />

Gabrovac<br />

Niška Banja<br />

E75<br />

Orljane<br />

Malošište<br />

Gadžin Han<br />

S e l i č e v i c a<br />

Doljevac<br />

G. Barbeš<br />

Kraslavce<br />

188 NIŠ


NIŠ<br />

Alte Stadt, „berühmt schon seit der Gründung“, bewahrt seinen Lebensfaden und Tradition<br />

noch seit der bubanj-hum Kultur, über die Zeit der Darden, Kelten, Römern,<br />

Byzantinern, Ungaren, bis zu den Slawen bzw. Serben, die schon seit Jahrhunderten andauern.<br />

In dieser Stadt, Naisusu, Niš oder ihrer Umgebung wurden mindestens vier römische<br />

Kaiser geboren: Claudius Gothicus (herrschte 268-270), Flavius Valerius Severus (305-<br />

307), Konstantin der Große (306-337), Constantius III (421). Unter ihnen führt auf jeden<br />

Fall Konstantin der Große, derjenige, der mit Milan Edikt 313 „die Imperium taufte“ und<br />

wesentlich das Schicksal Europas änderte. Daher übertreibt der Chroniker nicht, wenn er<br />

über Niš, etwas persönlich, sagt:<br />

„Geburtsstadt des wichtigsten von allen römischen Kaisern, größte erhaltene alte Festung<br />

und der Größe nach dritte Stadt in Serbien heute, großes Wirtschafts- und Kulturzentrum.<br />

Dem Süden treu, aus welchem gewachsen, offen für Herausforderungen, traditionell<br />

modern und modern traditionell, sanft in der Seele und feurig im Gedicht, meraklija, wirbelnd<br />

in der Trauer und in der Freude, eine der verführerischen Städten Serbiens.“<br />

In der Antike war das eine reiche Stadt und große Kreuzung. Ernährte sich selbst, nahm<br />

Erz, hatte Waffenfabrik und Werkstätten zur Ausarbeitung von Gegenständen aus edlen<br />

Metallen. Residentialteil, Medijana, war fünf Kilometer östlich vom Zentrum, außerhalb<br />

der Stadt... Zahlreiche Befunde von diesen Lokalitäten werden im Nationalmuseum in Niš<br />

und Nationalmuseum in Belgrad aufbewahrt. Aus dieser Zeit sind auch die frühchristlichen<br />

Grabstätten in der Stadt selbst und im Kurort Niška Banja, weiter auch frühchristliche<br />

Basilika mit Martyrium.<br />

Alle Geschichten von Niš notieren, dass gerade da 1189 der serbische große Präfekt<br />

Stefan Nemanja den deutschen Kaiser Fridrich I Barbarossa empfangen hat, der hier sein<br />

Heer im Kreuzzug führend vorbei ging. „Stefan Nemanja bildete in Niš die Kirche des<br />

heiligen Pantelejmon, auf deren Grundlagen im XIX Jahrhundert neuer Tempel gebildet<br />

wurde. Seit 1241 war Niš eine längere Zeit serbisch. Osmanisches Heer erobert ihn 1385,<br />

nach fast elf monatiger Belagerung.“<br />

Im ersten serbischen Aufstand spielte sich im nahe gelegenen Čegar, 1809, die berühmte<br />

Schlacht. In Erinnerung bleibt sie wegen unglaublichen opfernden Heldentums des Herzogs<br />

Stevan Sinđelić und seiner Männer aus Resavica, aber auch nach grausamen Ćele-kula<br />

in der Stadt selbst, die die Türken aus Schädeln der toten serbischen Krieger aufbauten.<br />

Die Festung in Niš, deren Reste wir heute sehen, haben die Türken im XVIII Jahrhundert<br />

(1719-1723) erbaut. Gerade die Besatzung dieser Festung am 11. Januar 1878 seitens<br />

des serbischen Heers von Fürst (und schnell danach Königs) Milan Obrenović zeichnete<br />

die endgültige Befreiung aus. Dann beginnt auch die beschleunigte Entwicklung der Stadt,<br />

Wachstum zu modernen europäischen Stadt. Es werden Schulen eröffnet, Niš wird zum<br />

Sitz der Eparchie, Sparkassen und Fabriken arbeiten, die Bahn kommt, hier werden oft<br />

die Sitzungen der Versammlung von Fürstentum gehalten, wachsen Gebäuden heutiger<br />

Universität, Bezirksämter, Pasters Anstalt... Heute ist es starkes Regionalzentrum, „südliche<br />

Hauptstadt“. In der Stadtregion leben rund 265.000 Einwohner. Es gibt die Universität,<br />

Nationalmuseum, Nationaltheater, Filmbegegnugen, Jazz und Blues Festival... in seinem<br />

Touristenangebot führt Niška Banja Kurort, warmes Wasser... In der Nähe sind auch<br />

Sićevac und Jelašnica Schlucht, wertvolle archäologische Lokalitäten, Höhlen, christliche<br />

Heiligkeiten... von denjenigen, die Niš berühmt machten, werden Dichter Stevan Sremac,<br />

Dichter Branko Milјković, Musiker Šaban Bajramović... genannt.<br />

NIŠ<br />

189


Stadtszenen: Brücken an der Nišava, Blick<br />

von der Festung. Shoppings Zentrum „Kalča“.<br />

Gebäude der Universität, Nacht im Zentrum<br />

Südliche Hauptstadt und Hauptstadt des<br />

Südens: Teil des Stadtpanoramas<br />

Kern: Kay an der Nišava<br />

192 NIŠ


Geist vom alten Niš: Bilder aus Kazan džijska<br />

Gasse<br />

Und nach ihnen ist die Stadt berühmt:<br />

Denk mal des Dichters Stevan Sremac, dem<br />

berühmten Jäger aus Niš Kalča (Held des<br />

Schutzpatronenfestes von Ivko) und seinem<br />

Hund Čapi<br />

NIŠ<br />

195


Medijana: Fünf Kilometer von heutigem Stadtzentrum, war Residenzialbezirk<br />

im Sommer im römischen Naisus. Theaterrömer<br />

heute in Niš. Orthodoxe Ikone des Kaisers Konstantin und der Kaiserin<br />

Jelena, seiner Mutter<br />

Heimat des Imperators: Kopf des römischen Kaisers Konstantin,<br />

Befund aus Niš<br />

NIŠ<br />

197


Kurort Niška Banja: Etwa zehn Kilometer von Niš entfernt, im<br />

Vorgebirge des Koritnjak, an den Hängen des Gebirges Suva planina,<br />

bekannt nach ihrem Wohltun schon seit der Römerzeit. „Heilt<br />

alles, den Geist am meisten“, sagen Menschen aus Niš und zwinkern<br />

mit dem Auge.<br />

Wasserfälle: Dort beim Hotel „Radon“ fällt und fließ das warme<br />

Mineralwasser Kaskadenmäßig ab. Das ist wahrscheinlich eins der<br />

berühmtesten Bilder aus Niška Banja.<br />

Kern, Abend: Kay an der Nišava<br />

198 NIŠ


Beli Breg<br />

Miljkovac<br />

NIŠ<br />

Svljig<br />

Kalna<br />

Pajež<br />

Ravno Bučje<br />

Balta Berilovac<br />

jevo<br />

V. Plana<br />

Prokuplje<br />

Žitorađa<br />

Dubovo<br />

Zlata<br />

Dobra Voda<br />

Medveđa<br />

Bojnik<br />

LESKOVAC<br />

Lebane<br />

Miroševce<br />

Brestovac<br />

Gadžin Han<br />

E75<br />

Vučje<br />

Donji<br />

Dušnik<br />

Bela<br />

Palanka<br />

Ravna<br />

Dubrava<br />

Vlasotince<br />

Glama<br />

Crna Trava<br />

Babušnica<br />

Orlja<br />

E80<br />

Temska<br />

Raljin<br />

Zvonce<br />

Jabukovik<br />

Kalna<br />

Pirot<br />

Sukovo<br />

Dojkinci<br />

Dimitrovgrad<br />

Smilovci<br />

Visočka Ržana<br />

Tulare<br />

Golemo Selo<br />

Vladičin Han<br />

Surdulica<br />

Ajnovce<br />

Novo Brdo<br />

Gnjilane<br />

Klokot<br />

Letnica<br />

Bujanovac<br />

Preševo<br />

G. Šipašnica<br />

G. Kačarevo<br />

E75<br />

VRANJE<br />

Petka<br />

Kobrevac<br />

Vranjska Banja<br />

D. Trebišnje<br />

Prohor<br />

Pčinjski<br />

Trgovište<br />

Kriva Feja<br />

G. Ljubata<br />

D. Stajevac<br />

Radovnica<br />

Bistar<br />

Izvor<br />

Bosilegrad<br />

202 SÜD-OST SERBIEN


SÜD-OST SERBIEN<br />

wischen Kosovo Pomoravlјe Region und der Grenze mit Bulgarien, zwischen Niš<br />

„Zund der Grenze mit Mazedonien, bewahrt diese lebendige Gegend in sich viele anderswo<br />

vergessene Schichten und unerwartete Erleuchten. Eins der temperamentreichsten<br />

serbischen Gegenden, hat ihre charakteristische Sprache, Küche, Musik, Tracht. Weltansicht<br />

ist zwischen östlich sein und westlich tun, zwischen Weisen und Banditen. Bunt von Innen,<br />

harmonisch im Mischmasch, weiß wie man bläst, streune, verschärfen soll. Und dann<br />

flammt er auf, singt und weint.“<br />

In sechszehn Städten und Gemeinden dieser Region leben über 580.000 Einwohner,<br />

größtenteils Serben, die Meisten in der Region von Leskovac (162.000), Vranje (87.000),<br />

Pirot (64.000), Bujanovac (43.000).<br />

In der Gastronomie dieser Gegend, werden Sie vieles finden, was es sonst nirgendwo<br />

gibt. Vranjska trlјanica, Taran, Propeći, Samse (Pitas mit Sauermilch und Knoblauch),<br />

Leskovačka Mućkalica, Grillfleisch, Pirotlamm, Gebügelte Würste, Čukane Schnitzeln, Käse,<br />

Gruvan Paprikas und Šušpe (gefüllte trockene Paprikas), Pihtije-Gericht, Sarma aus Weinblättern,<br />

Leber in der Kruste, Schafskäse vom Gebirge Stara planina und aus Zaplanja, Brot<br />

Vurnjak gebacken mit Kartoffeln im Ton Ofen... dabei wählen Sie Schnaps und Wein aus<br />

dieser Gegend, denn am besten passen diese zu diesen Gerichten. Und schlafen Sie danach<br />

nicht im Gras ein, wie dieser unvergessliche Mann von Čubura rastete, unter Nussbaum, bis<br />

zur ersten Betauung. Denn Ihr Weg zum Südosten beginnt erst.<br />

Leskovac, früher wegen mächtiger Textilindustrie auch serbischer Manchester genannt,<br />

ist auch nach seinen Paprikas und Grillfleisch bekannt. Unter den Symbolen der Stadt<br />

fällt das Denkmal den serbischen Kriegern aus den Freiheitskriegen 1912-1918 und Münster<br />

der heiligen Drei auf. Von erhaltenen alten Gebäuden sollten wir das Haus von Bora<br />

Dimitrijević (heute Museum) und Haus von Šop-Đokić erwähnen, beide aus dem XIX<br />

Jahrhundert, dann Haus von Ljuba Marinković (heute Wirtschaftsgericht), Villa von<br />

Teokarević, Haus von Toma Stanković, dreistöckiges Palast von Gare. Vier Kilometer östlich<br />

der Stadt ist das Kloster Rudare und dreizehn Kilometer nordöstlich sind die bekannten<br />

Kloster Jašunjski. Unweit von Leskovac, zwischen Lebana und Bojnik, befinden sich die<br />

Reste ehemaligen wunderschönen Caričin Grad, in der Nähe des Geburtsdorfes Taurison<br />

erbaut von Visatinkaiser Justinijan. Bei Medveđa ist das Kurort Sijarinska Banja, berühmt<br />

nach ihren zwei Geysirs und sehr heilenden Termalwassern.<br />

In Vranje, dem bezauberndem Ort, das Bücherheld von der Ana Komnina im XI bis<br />

Bora Stanković im XX Jahrhundert war, werden Sie manchmal nicht sicher sein, ob Sie<br />

durch die Stadt oder ein Stadtbild aus dem Roman schreiten. Beginnen Sie die Überprüfung<br />

von den bekanntesten: Pašin Heim, Weiße Brücke, Haus von Bora Stanković, Gebäude des<br />

Bezirksamts aus dem 1908. In der nahegelegenen Kurort Vranjska Banja ist das Wasser am<br />

wärmsten in Europa (96-100 Grad Celsius). Die Fachmänner und Hedonisten empfehlen<br />

hier auch die Kurorte Bujanovačka und Zvonačka banja. Und Geographen und Geopoetiker<br />

öffnen ihr Notizheft: Flüsse Veternica, Jablanica, Južna Morava, Pčinja, Vlasina, Nišava, Gebirge<br />

Stara, Suva, Vidlič, Kukavica, Čemernik, Vardenik, Dukat, Kozjak, Schluchten Sićevac,<br />

Grdelica, Seen Vlasinsko, Zavojsko... Auf 37 Kilometer von Trgovište und auch so weit von<br />

Vranje entfernt, befindet sich das Kloster Prohor Pčinjski, großes serbische Heiligkeit.<br />

Wenn Sie da nicht früher angekommen sind, dann stellen Sie den Punkt auf dieser<br />

Reise in Pirot. Erfahren Sie selbst warum. („Nichts hat diese Kraft, als Punkt gestellt am<br />

richtigen Ort.“)<br />

SÜD-OST SERBIEN<br />

203


Vlasina See: Dreißig Kilometer östlich von Vladičin Han und des<br />

Tals von Južna Morava, an der Seehöhe von sogar 1.214 Meter, erstreckt<br />

es sich auf 16 Quadratkilometer. Seine Umgebung ist richtige<br />

Perle der Natur.<br />

Zavojsko See: Im Vorgebirge von Stara planina, 17 Kilometer nördlich<br />

von Pirot, etwa 20 lang, an einigen Stellen sogar bis zu drei Kilometer<br />

lang<br />

Weideland bis zum Himmel: Herden auf dem Gebirge Stara planina<br />

SÜD-OST SERBIEN<br />

207


Schön, einfach, lebendig: Männertracht aus der Pirot Gegend.<br />

Mädchen an der Quelle. Moderne Modekollektion inspiriert mit<br />

den Motiven der Pirot Teppiche. Angeln am Fluß Visočica<br />

Kaisertum bester Paprikas in Serbien: Dorf Donja Lokošnica bei<br />

Leskovac<br />

208 SÜD-OST SERBIEN


Alte Balkanarchitektur: Haus von Bora<br />

Dimitrijević in Leskovac, heute Nationalmuseum<br />

(XIX Jahrhundert). Geburtshaus<br />

des Schriftstellers Bora Stanković in Vranje,<br />

Baba-Zlatina Straße 9. Haus von Hristić<br />

Familie in Pirot (XIX Jahrhundert), seit<br />

1947 Museum der Niš Gegend und Kneipe<br />

„Kaltes Wasser“ in dieser Stadt.<br />

Stadt der Kaiserin (Caričin grad): Kaiser<br />

Justinian erbaute diese Heimatstadt, Justiniana<br />

Prima, unweit von heutigem Lebane,<br />

wollte in das Verwaltungszentrum von Ilirika<br />

verwandeln<br />

210 SÜD-OST SERBIEN


Höhen: Jeep Tour an den Gebirgen Čemer<br />

nik und Besna kobila. Kleine Kirche der<br />

heiligen Gottesmutter am Vražji kamen bei<br />

Trgovište (XIV Jahrhundert). Photograph-<br />

Geopoetiker auf dem Gebirge Stara planina<br />

Teufelsstein (Vražji kamen): Nicht einmal<br />

zwei Kilometer entlang des Flusses von<br />

Trgovište, auf der rechten Küste von Pčinja,<br />

erstrecken sich mächtige Felsen in der Form<br />

der Kupa bis zu fünfzig Meter Höhe. An der<br />

Spitze einer von denen ist eine alte Fluss-<br />

Kirche, am Rand des Abgrunds.<br />

Wütende Stute (Besna kobila): Herde<br />

wilder Pferde an den östlichen Hängen dieses<br />

Gebirges ungewöhnlichen Namens, oberhalb<br />

des Dorfes Božica, Richtung Bosilegrad<br />

SÜD-OST SERBIEN<br />

213


Leposavić<br />

Kosovska<br />

Mitrovica<br />

Peć<br />

Dečani<br />

Vrela<br />

Istok<br />

Banja<br />

Bela<br />

Polja<br />

Đurakovac<br />

Klina<br />

G. Klina<br />

Srbica<br />

Glogovac<br />

Orlate<br />

Vučitrn<br />

Obilić<br />

Kos.<br />

Polje<br />

Podujevo<br />

Priština<br />

Kos.<br />

Kamenica<br />

Đakovica<br />

Orahovac<br />

Suva<br />

Reka<br />

Štimlje<br />

Uroševac<br />

Gnjilane<br />

Štrpce<br />

Prizren<br />

216 KOSOVO UND METOCHIEN


KOSOVO UND METOCHIEN<br />

Kosovo und Metochien ist nicht nur die südliche Provinz Serbiens, Region wegen<br />

welcher völkerrechtliche und international-politische Streitigkeiten geführt werden,<br />

Territorium. Für Serben ist das Land außerordentlicher Wichtigkeit und Bedeutung, mythische<br />

und archetypische, das Land, das in sich die ganze serbische Geschichte und Schicksal<br />

sammelt, alle Kämpfe und Gerichte, glänzendste Höhepunkte und die bewegensten Katastrophen.<br />

Das Land, das sich zwischen den Serben und dem Himmel erstreckt. „Das Land<br />

der Tempel und Temmpelland. Das Land der Leistung und Opferland. Das Land der Kreuzigung<br />

und Auferstehung. Stein-Sakrament, das in das Fundament eingebaut wird und ohne<br />

welches es unmöglich ist in den Sturmen dieser Welt zu überleben...“ Seit immer, hat jedes<br />

Ereignis in Kosovo und Metochien die Umrisse eines Urbildes und metahistorische Note,<br />

jedes Wort ausgesprochen dort wird im ganzen Universum gehört, jedes Akt bezieht sich<br />

auf die ganze Schöpfung.<br />

Seit Sommer 1999, seitdem diese Region unter Schutz und Protektorat von UN steht,<br />

wurden dort barbarisch und wandalisch mehr als 140 serbische orthodoxen Kirchen und<br />

Kloster zerstört! Mehr als 140! Davon waren 15 Kulturdenkmäler erster Kategorie (erbaut<br />

im XIV, XV und XVI Jahrhundert). Nur im so genannten Märzsturm 2004 wurden 19 Kultur-<br />

und Geistesdenkmäler zerstört, davon sechs höchsten Ranges!<br />

Deswegen wiederholen wir, dies ist ein zerrissenes Land. Deswegen sagen wir, das ist<br />

das Land, wo in heutigem Europa es am schwersten ist Christus zu bezeugen. Europäische<br />

Region, wo europäische Werte am meisten bedroht sind. Andere Bücher, leicht zugänglich<br />

für jeden, den Wahrheit interessiert, haben schon vor langer Zeit dies mit traurigen Zahlreichen<br />

Photographien bezeugt.<br />

Trotz all dem oder gerade deswegen, werden wir Sie hier einladen dorthin und heute,<br />

als in ein heiliges Land zu reisen. Zur Seite, alles was dort vorübergehend und zufällig ist,<br />

zu schieben, und wegen sich selbst, es als solches zu sehen und zu spüren. Einige von den<br />

schönsten christlichen Heiligkeiten des Mittelalters wurden hier in Kosovo und Metochien<br />

erbaut. Patriachat in Peć, Gračanica, Banjska, Visoki Dečani, Erzengel... Mit ihrer Architektur,<br />

Fresken, Ikonen erreichte Serbien die Höhen der mittelalterlichen Weltkunst.<br />

„Wer kann über die Macht Gottes erzählen?... Ihn liebten unsere Väter und in Ihn vertrauten,<br />

vertrauten und retteten sich, denn abwerfend die Sorge über alles weltliche und<br />

geistliches Verständnis und Angst Gottes annehmend, tauschten Sie Kaisertum auf der Erde<br />

mit Himmelsleben und unendlichem Ruhm, überlassend uns auf der Erde Erinnerungen<br />

der Dankbarkeit würdig.“<br />

Wir bleiben heute stehen, in Gedanken, mit diesen Wörtern aus der Gründungscharta<br />

des berühmten serbischen Klosters Visoki Dečani.<br />

Kann man nach Kosovo und Metochien heute überhaupt reisen? Die Bewegungen sind<br />

begrenzt, Vorsicht und Organisation notwendig, Achtung strikter Sicherheitsmaßnahmen<br />

verpflichtend, aber im Kosovo reisen und inspiriert werden, muss sein. So werden wir leichter<br />

noch eine Weltverdunkelung und serbisches kosovarisches Großwarten überleben. Bis<br />

wieder die Stunde des Nähens kommt.<br />

Dort in Kosovo und Metochien, Fundament ist die serbische Seele, Ethik, Glaube, Kultur,<br />

der Staat. Die serbische Eins, aus welcher alles andere herausgeführt wurde. Und das<br />

kann nicht mit Resolutionen, Deklarationen, Meinungen und Bombardierungen geändert<br />

werden. Alles andere ist die Frage der Zeit.<br />

Jeder der es nicht schafft dies zu verstehen – hat nichts über Serbien verstanden.<br />

KOSOVO UND METOCHIEN<br />

217


Strahlung: Gebeine des heiligen Königs<br />

Stefan Dečanski in Dečani. Gebet der jungen<br />

Nonne in Pećka patrijaršija<br />

Visoki Dečani: Gebet bei Altartafel, im Altar<br />

des Tempels<br />

Pećka Patrijaršija, XIII Jahrhundert:<br />

Klosterstiftung, seit der zweiten Hälfte des<br />

XIII Jahrhunderts (nach Leiden in Žiča) Sitz<br />

der Serbischen Erzdiözese, danach auch Patriarchat<br />

220 KOSOVO UND METOCHIEN


Im Tempel und um ihn herum: Angehörige<br />

des schwedischen Bataillons von KFOR<br />

vor Gračanica. Mädchen im Tempel dieses<br />

wichtigen Klosters. Gebet in Gračanica des<br />

gesegneten Patriarchen serbischen Paulus<br />

(1914-2009)<br />

Kloster Gračanica, erbaut 1313: Stiftung<br />

des Königs Milutin Nemanjić, des größten<br />

Gründer unter serbischen Herrschern<br />

KOSOVO UND METOCHIEN<br />

223


Raum der Freiheit, Friedens und europäischer Standards: Serbisches Lithium<br />

zum heiligen Demetrios’ in Kosovska Mitrovica, am Tag des Schützers<br />

der Stadt, unter starker bewaffneter Wache der Angehörigen von KFOR<br />

Neues Tempel: Kirche des heiligen Demetrius im nördlichen Teil von<br />

Kosovska Mitrovica, erbaut 2005, da im südlichen Teil der Stadt, an der<br />

anderen Seite des Flusses Ibar, im März 2004 die Münster des heiligen<br />

Sava verbrannt wurde<br />

KOSOVO UND METOCHIEN<br />

225


Hüter der Heiligkeiten: „Es passierte, dass alles still wird und<br />

alle verschwinden. Nur Summen des Gebetes hört man von irgendwo<br />

aus der Dunkelheit, alles durchdringend. Immer waren sie hier,<br />

schwarze Luchse, wie die Amsel unter den Vogeln, letzte wenn man<br />

geht und erste wenn man zurückkommt. Sie, Mönche und Priester<br />

der serbischen Kirche in Kosovo und Metochien, Hüter von dem<br />

letzten Keim, aus welchem alles wieder wachsen wird... Auch jetzt<br />

sind sie dort, in Enklaven, in Reifen, in großer Einsamkeit, unter<br />

ständiger Bedrohung Tag und Nacht. Wir sollen uns immer an sie<br />

erinnern. Damit helfen wir nicht ihnen, sondern uns selbst.“<br />

In Visoki Dečani, auf Morgendämmerung wartend: Die Sonne<br />

wird natürlich wieder kommen<br />

226 KOSOVO UND METOCHIEN


Hast du gesehen?<br />

Erkennst du mich?<br />

Ich bin Serbien. Mein Dichter sagt mich gibt es auf der Erde, unter der<br />

Erde, im Himmel. In den reifen Weizen, in der Ikone, im Đurđevo Region, in<br />

den Tränen, derer die weinen. In Pflanzen, Basilikum, Schutzpatronenbrot,<br />

im Zittern der Bienen Rüssel, in der Brot-Güte der kyrillischen Schrift. Es<br />

gibt mich auch im hübschen Lächeln, antiken Erinnerungen und jungen<br />

Hoffnungen. In den stillen Morgen, Donnern der Kämpfe, in der Sanftheit<br />

der weisen Rollen.<br />

„Ach, Dichter!“ wirst du leicht den Kopf schütteln. Dann wirst du auch<br />

selbst überrascht werden, wo du mich alles triffst, findest. Du wirst anfangen<br />

zu verstehen, den Sinn meines Misstrauens gegenüber diejenigen, die zu viel<br />

über sich selbst reden. Und vielleicht wirst du einmal an einem Vorabend,<br />

an einer ganz anderen Reise, schon ganz sicher mich vergessen zu haben,<br />

auf einmal verstehen, dass du meine Spuren in sich trägst. Dass diese<br />

Buchumschläge geschlossen sind und du drinnen geblieben bist. Vielleicht.<br />

Doch mache dir keine Sorgen, meine Wunden werden dir keinen Schmerz<br />

zubereiten. Mein Humor verspottet nicht, meine Gewinne brennen nicht,<br />

meine Freunde sind nur meine und ich schreibe sie nicht ab. Vor mir musst<br />

du dich nicht übergeben, wenn du auf einmal in so vielen Unsinnigkeiten<br />

über mich geglaubt hast. Und wenn schwere Zeiten und weltliches Unrecht zu<br />

drücken anfangen, dann gibt es hier immer etwas für den Gast. Vom Herzen.<br />

Ratschlag?<br />

„Wenn du mit den Füßen dieses Land küsst, komme.<br />

Wenn du auf ihr schreitest, komme zurück, du Reisender.“<br />

AUSFÜHRER<br />

231


Herausgeber<br />

„Princip Pres“<br />

Belgrad, Cetinjska Straße 6<br />

(+ 381 11) 322 70 34, 322 16 92<br />

www.nacionalnarevija.com<br />

Für den Herausgeber<br />

Mišo Vujović,<br />

Geschäftsführer und Hauptredakteur<br />

Geschrieben und redigiert von<br />

Branislav Matić<br />

Technischer Redakteur<br />

Aleksandar Ćosić<br />

Design des Umschlags und der Schachtel<br />

Jovan Želјko Rajačić<br />

Photographien<br />

Dragan Bosnić, Aleksandar Radoš, Petar Vujanić, Želјko Sinobad,<br />

Branko Jovanović, Igor Markov, Svetlana Dingarac, Milan Janković, Života Ćirić,<br />

Fadil Šarki, Mišo Vujović, Aleksandar Ćosić, Saša Maričić, Jaroslav Pap, Milan Konjević,<br />

Karlo Hameder, Goran Kovačević, Stanoje Radulović, Vlada Arsić, Branislav Matić,<br />

Archiven des Klosters Visoki Dečani, der Städte Zaječar, Beočin, Valјevo,<br />

Archiven von „Merkur“ und ZIG Novi Sad, Archiv der „Nacionalna revija“<br />

Illustrationen<br />

Mihail Kulačić<br />

Karten<br />

Archiv der „Nacionalna revija“, Dragan Kozomara<br />

Übersetzungen<br />

Irina Antanasijević (Russisch), Jelena Plavšić (Spanisch),<br />

„Globe Translations“ (Deuth, Englisch und Französisch)<br />

Drucken<br />

„Portal“, Belgrad<br />

Auflage<br />

500<br />

Belgrad,<br />

2015


CIP - Каталогизација у публикацији -<br />

Народна библиотека Србије, Београд<br />

338.48(497.11)(036)<br />

МАТИЋ, Бранислав, 1965-<br />

Serbien : geo-poetisches <strong>album</strong> / [Branislav<br />

Matić ; photographien<br />

Dragan Bosnić ... [et al.]. - Beograd : Princip<br />

pres, 2015 (Beograd :<br />

Portal). - [242] str. : fotogr. ; 23 cm<br />

Tiraž 500.<br />

ISBN 978-86-6189-077-2<br />

a) Србија - Водичи<br />

COBISS.SR-ID 214372876

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