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die stücke der spielzeit 2011/2012 - Schauspiel Essen

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KABALE UND LIEBE<br />

EIN BÜRGERLICHES TRAUERSPIEL<br />

VON FRIEDRICH SCHILLER<br />

Inszenierung Martina Eitner-Acheampong<br />

Bühne Jan Steigert<br />

Kostüme Yvette Schuster<br />

Dramaturgie Judith Heese<br />

Premiere am 24. März <strong>2012</strong>, Grillo-Theater<br />

Was Flötenunterricht anrichten kann! Ohne <strong>die</strong> Stunden bei Musiklehrer<br />

Miller hätten sich <strong>die</strong> bürgerliche Luise, Millers einzige Tochter, und <strong>der</strong><br />

adlige Major Ferdinand niemals kennen und lieben gelernt – und einen<br />

vielleicht weitaus glücklicheren Lebensweg eingeschlagen. Nun beruht<br />

ihre junge Liebe aber auf Gegenseitigkeit und entgegen <strong>der</strong> Pläne, <strong>die</strong><br />

ihre Väter für sie haben, verteidigen sie <strong>die</strong> nicht standesgemäße Verbindung<br />

mit aller Kraft. Ferdinands Vater, Präsident von Walter, interessiert<br />

das herzlich wenig. Aus politischen Gründen will er seinen Sohn um jeden<br />

Preis mit Lady Milford, <strong>der</strong> Geliebten des Herzogs, vermählen, wodurch<br />

sich sein eigener Einfluss bei Hofe bedeutend vergrößern würde. Um<br />

Ferdinand dazu zu bewegen, sich von Luise loszusagen und <strong>der</strong> Zweckehe<br />

zuzustimmen, spinnt <strong>der</strong> Präsident – angetrieben von Haussekretär<br />

Wurm – eine perfide Intrige, <strong>die</strong> seinen Sohn glauben macht, Luise betröge<br />

ihn. Das grausame Spiel geht auf: Aus tiefster Zuneigung wird rasende<br />

Eifersucht. Und so ist es letztlich Ferdinands eigener Mangel an Vertrauen,<br />

<strong>der</strong> <strong>die</strong> beiden Liebenden das Leben kostet.<br />

Im Alter von 23 Jahren schrieb Friedrich Schiller mit dem bürgerlichen<br />

Trauerspiel „Kabale und Liebe“ sein drittes Bühnenwerk. 1784 in Frankfurt/Main<br />

uraufgeführt, ist <strong>die</strong>ser Klassiker des Sturm und Drangs eine<br />

radikale Abrechnung mit <strong>der</strong> herrschenden Gesellschaftsordnung, <strong>der</strong><br />

KABALE UND LIEBE<br />

damals streng bewahrten Grenze zwischen Adel und Bürgertum. Die Anarchie,<br />

mit <strong>der</strong> vor allem Ferdinand zu verhin<strong>der</strong>n versucht, ein ihm nicht<br />

zusagendes Lebensmodell aufgezwungen zu bekommen, und <strong>die</strong> nie<strong>der</strong>trächtige<br />

Verbissenheit, mit <strong>der</strong> <strong>die</strong> ältere Generation wie<strong>der</strong>um an <strong>der</strong><br />

Welt, wie sie sie kennt, festhält, sind nur zwei Facetten eines Generationenkonflikts,<br />

<strong>der</strong> nicht weniger zeitlos ist als <strong>der</strong> ebenso thematisierte<br />

Gegensatz zwischen individuellem Interesse und gesellschaftlicher Norm.<br />

Regisseurin Martina Eitner-Acheampong, 1960 in Cottbus geboren,<br />

absolvierte eine <strong>Schauspiel</strong>ausbildung an <strong>der</strong> Hochschule für <strong>Schauspiel</strong>kunst<br />

Ernst Busch. Ihre Theaterlaufbahn begann sie 1985 am Theater<br />

Rudolstadt. Es folgten Engagements u. a. am <strong>Schauspiel</strong> Leipzig (1991–<br />

2000) und am <strong>Schauspiel</strong>haus Bochum (2000–2005). Zudem arbeitet<br />

Martina Eitner-Acheampong als Dozentin an den <strong>Schauspiel</strong>schulen in<br />

Bochum, <strong>Essen</strong> und Leipzig und inszeniert u. a. am Theater Heilbronn, am<br />

Central Theater Leipzig, Staatstheater Stuttgart und Theater Chemnitz.<br />

Ihre Inszenierung „Ego-Shooter: Generation Peer“ wurde beim Treffen<br />

<strong>der</strong> deutschsprachigen <strong>Schauspiel</strong>schulen in Zürich 2009 mit dem<br />

Vontobel-Preis <strong>der</strong> Jury sowie dem Publikumspreis ausgezeichnet.<br />

„Kabale und Liebe“ ist nach „Die kleine Meerjungfrau“ ihre zweite Arbeit<br />

am <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong>.<br />

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