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die stücke der spielzeit 2011/2012 - Schauspiel Essen

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SATT<br />

VON MARIANNA SALZMANN<br />

Inszenierung Moritz Peters<br />

Bühne Lisa Marie Rohde<br />

Kostüme Christina Hillinger<br />

Dramaturgie Marc-Oliver Krampe<br />

Premiere am 14. Oktober <strong>2011</strong>, Casa<br />

Goscha, eine junge Frau mit Migrationshintergrund, fühlt sich nirgendwo<br />

zugehörig. In Russland herrschen Angst und Aberglaube und Deutschland<br />

wirkt mit seiner Ordnung, Bildungsbürgerlichkeit und „Leitkultur“ auch nicht<br />

wirklich einladend. Sie wird nicht heimisch im „Wun<strong>der</strong>land“, das Mutter<br />

Larissa mit so vielen Hoffnungen verband. Während <strong>die</strong>se alles tut, um sich<br />

anzupassen und ihren Töchtern eine Zukunft zu ermöglichen, reibt sich Goscha<br />

an einer für sie nicht nachvollziehbaren Wirklichkeit, sucht gemeinsam mit<br />

Freund Steff den Nervenkitzel beim Umherstreifen im U-Bahntunnel und<br />

auf Raubzug in den Lebensmittel-Müllcontainern <strong>der</strong> Supermärkte. Goschas<br />

Schwester Su flüchtet ihrerseits lieber in <strong>die</strong> virtuelle Realität. Dort ist sie als<br />

Junge unterwegs und erlernt den Sprachcode <strong>der</strong> Internetgemeinde. Im Netz<br />

findet sie <strong>die</strong> Gemeinschaft, <strong>die</strong> sie sonst vermisst. Steff indes meint, dass man<br />

etwas wollen muss, machen, nicht nur meckern und „ein wenig über <strong>die</strong> Politik<br />

verzweifeln“. Er plant etwas Großes, eine riskante, Aufsehen erregende Aktion.<br />

Und da will Goscha dabei sein, um ihrer Wut endlich Luft zu verschaffen.<br />

Es ist <strong>der</strong> Wunsch gesehen zu werden und dazu zu gehören, das Aufbegehren<br />

gegen <strong>die</strong> Isolation und <strong>die</strong> Ohnmacht, was <strong>die</strong>se vier Menschen –<br />

jeden auf seine Art – umtreibt. „Satt“ beschreibt in pointierten Dialogen<br />

und mit lakonischem Humor <strong>die</strong> Sehnsucht nach Authentizität und<br />

Integration.<br />

SATT<br />

Marianna Salzmann wurde 1985 in Russland geboren und immigrierte<br />

1995 nach Deutschland. Nach einem Literatur-, Theater- und Me<strong>die</strong>n-<br />

Studium an <strong>der</strong> Universität Hildesheim setzte sie ihre Ausbildung an <strong>der</strong><br />

Universität <strong>der</strong> Künste Berlin fort, wo sie seit 2008 Szenisches Schreiben<br />

stu<strong>die</strong>rt. „Satt“ wurde im März <strong>2011</strong> am Bayerischen Staatsschauspiel in<br />

München uraufgeführt.<br />

Regisseur Moritz Peters wurde 1981 in New Haven/USA geboren. Nach<br />

einer Zwischenstation in den Nie<strong>der</strong>landen wuchs er in Bochum auf.<br />

2001–2005 absolvierte er ein <strong>Schauspiel</strong>studium an <strong>der</strong> Hochschule für<br />

Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Danach war er vier<br />

Jahre lang Ensemblemitglied des <strong>Schauspiel</strong> Frankfurt. 2009 wechselte<br />

er ans Zimmertheater Tübingen, wo er auch eine erste eigene Inszenierung<br />

realisierte. Seit 2010 ist Moritz Peters Regieassistent am <strong>Schauspiel</strong><br />

<strong>Essen</strong>. Hier zeigte er mit „Lachsfieber“ bereits eine Regiearbeit.<br />

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