EVANGELISCH STRALSUND - St.Nikolai zu Stralsund
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lutherisch und reformiert Aus den Anfängen der Reformation haben sich zwei große theologische Traditionen entwickelt, die reformierte und die lutherische. Die reformierte Konfession breitete sich von den Städten Zürich, Basel, Straßburg und Genf überwiegend im Süden und im Westen aus. Die Lutherische strahlte von Wittenberg überwiegend in den Norden und den Osten aus. Fürsten und Stadträte führten in ihrem Gebiet die Reformation in unterschiedlicher Prägung ein. Deren jeweilige unterschiedliche Kirchenordnungen lassen die reformierte oder die lutherische Herkunft erkennen. Ulrich Zwingli, Reformator in Zürich In der Liturgie stellt die reformierte Konfession das gesprochene Wort und damit die Predigt in den Mittelpunkt des Gottesdienstes. Musik ist nur in Gestalt gesungener Psalmen vertreten. Die luthe- rische Konfession ist hier näher an der katholischen Praxis und sieht geistliche Lieder sowie liturgische Gesänge vor. Beim Abendmahl gibt es verschiedene theologische Auffassungen, auf welche Weise Christus selbst im Abendmahl präsent ist. Sichtbarer Unterschied ist die Häufigkeit der Feier: Lutherische Gemeinden feiern es mindestens einmal im Monat, reformierte in der Regel nur viermal im Jahr. Die theologischen Programme spiegeln sich auch im Kirchenbau wider. Reformierte Kirchenräume sind betont schlicht, damit nichts die Wahrnehmung des Wortes stört. Die Kanzel als Symbol des in der Predigt gesprochenen Wortes steht oftmals über dem Altar, dem Tisch des Herrn. In lutherischen Kirchen sind Kanzel und Altar nebeneinander angebracht. Bilder dienen als Anregungen für den persönlichen Glauben. Ein wichtiges Merkmal ist die Wechselwirkung zwischen dem Glauben und der Lebensgestaltung. Die reformierte Konfession hat dabei neben der Rechtfertigung allein durch den Glauben das Element der Heiligung gestellt. Ihm zufolge lässt sich aus dem Verlauf des Lebens erkennen, ob ein Mensch Gottes Wohlgefallen gefunden hat oder nicht. Ein geheiligtes Leben ist demnach ein sichtbar gesegnetes, mithin auch ein äußerlich erfolgreiches Leben. Manche haben dabei auch wirtschaftlichen Erfolg als Folge ihres Glaubens verstanden. Die lutherische Konfession sieht keine direkte Verbindung zwischen weltlichem Ergehen und Martin Luther, der Wittenberger Reformator geistlichem Zustand. Seine wesentlichen theologischen Einsichten hat Luther im Kleinen Katechismus für Unterricht und Seelsorge zusammengefasst. Sein reformiertes Pendant ist der Heidelberger Katechismus. Beide sind im Evangelischen Gesangbuch abgedruckt. Carola Mackenbrock
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lutherisch und reformiert<br />
Aus den Anfängen der Reformation<br />
haben sich zwei große<br />
theologische Traditionen<br />
entwickelt, die reformierte<br />
und die lutherische. Die reformierte<br />
Konfession breitete<br />
sich von den <strong>St</strong>ädten Zürich,<br />
Basel, <strong>St</strong>raßburg und Genf<br />
überwiegend im Süden und<br />
im Westen aus. Die Lutherische<br />
strahlte von Wittenberg<br />
überwiegend in den Norden<br />
und den Osten aus.<br />
Fürsten und <strong>St</strong>adträte führten<br />
in ihrem Gebiet die Reformation<br />
in unterschiedlicher<br />
Prägung ein. Deren jeweilige<br />
unterschiedliche Kirchenordnungen<br />
lassen die reformierte<br />
oder die lutherische Herkunft<br />
erkennen.<br />
Ulrich Zwingli, Reformator in Zürich<br />
In der Liturgie stellt die reformierte<br />
Konfession das gesprochene<br />
Wort und damit<br />
die Predigt in den Mittelpunkt<br />
des Gottesdienstes. Musik ist<br />
nur in Gestalt gesungener<br />
Psalmen vertreten. Die luthe-<br />
rische Konfession ist hier näher<br />
an der katholischen Praxis<br />
und sieht geistliche Lieder sowie<br />
liturgische Gesänge vor.<br />
Beim Abendmahl gibt es verschiedene<br />
theologische Auffassungen,<br />
auf welche Weise<br />
Christus selbst im Abendmahl<br />
präsent ist. Sichtbarer Unterschied<br />
ist die Häufigkeit der<br />
Feier: Lutherische Gemeinden<br />
feiern es mindestens einmal<br />
im Monat, reformierte in<br />
der Regel nur viermal im Jahr.<br />
Die theologischen Programme<br />
spiegeln sich auch im Kirchenbau<br />
wider. Reformierte<br />
Kirchenräume sind betont<br />
schlicht, damit nichts die<br />
Wahrnehmung des Wortes<br />
stört. Die Kanzel als Symbol<br />
des in der Predigt gesprochenen<br />
Wortes steht oftmals<br />
über dem Altar, dem Tisch des<br />
Herrn. In lutherischen Kirchen<br />
sind Kanzel und Altar nebeneinander<br />
angebracht. Bilder<br />
dienen als Anregungen für<br />
den persönlichen Glauben.<br />
Ein wichtiges Merkmal ist die<br />
Wechselwirkung zwischen<br />
dem Glauben und der Lebensgestaltung.<br />
Die reformierte<br />
Konfession hat dabei<br />
neben der Rechtfertigung<br />
allein durch den Glauben das<br />
Element der Heiligung gestellt.<br />
Ihm <strong>zu</strong>folge lässt sich<br />
aus dem Verlauf des Lebens<br />
erkennen, ob ein Mensch<br />
Gottes Wohlgefallen gefunden<br />
hat oder nicht. Ein geheiligtes<br />
Leben ist demnach ein<br />
sichtbar gesegnetes, mithin<br />
auch ein äußerlich erfolgreiches<br />
Leben. Manche haben<br />
dabei auch wirtschaftlichen<br />
Erfolg als Folge ihres Glaubens<br />
verstanden. Die lutherische<br />
Konfession sieht keine<br />
direkte Verbindung zwischen<br />
weltlichem Ergehen und<br />
Martin Luther, der Wittenberger<br />
Reformator<br />
geistlichem Zustand.<br />
Seine wesentlichen theologischen<br />
Einsichten hat Luther<br />
im Kleinen Katechismus<br />
für Unterricht und Seelsorge<br />
<strong>zu</strong>sammengefasst. Sein reformiertes<br />
Pendant ist der<br />
Heidelberger Katechismus.<br />
Beide sind im Evangelischen<br />
Gesangbuch abgedruckt.<br />
Carola Mackenbrock