18.05.2016 Aufrufe

Next-Organic-Berlin-2016-Magazin(4)

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

NEXT ORGANIC<br />

BERLIN DAS MAGAZIN<br />

Die Stadt und das Land<br />

Gastro geht sozial<br />

NEXT ORGANIC Startup AWARD<br />

TRENDthema Algen<br />

PALEO Bewegung


Bio-Genuss<br />

aus den Alpen<br />

Kochshow<br />

Best-Of-Bio<br />

mit Stefan Glantschnig (Tirol)<br />

Montag, 12 Uhr auf der Showbühne<br />

Top 20<br />

Bio-Innovationen<br />

speziell für Handel & Gastronomie:<br />

Käse<br />

Weine<br />

DAS NEUE GESICHT<br />

EINER ALTEN LEIDENSCHAFT.<br />

Die NEXT ORGANIC ist Fachmesse und Trendplattform für nachhaltige Lebensmittelkonzepte<br />

und Produzenten. Wir präsentieren zahlreiche junge Hersteller, innovative Marken<br />

und neue Food Startups. Mit diesem Ansatz sind wir zu einer der wichtigsten Plattformen<br />

für innovative, nachhaltige Lebensmittel avanciert.<br />

Wir unterstützen bewusst und gezielt regionale Produzenten sowie kleine Manufakturen aus<br />

dem In- und Ausland. Unser Fokus liegt auf der Vernetzung und dem Austausch zwischen<br />

Manufakturen, Produzenten und visionären Lebensmittelhandwerkern einerseits und Entscheidern<br />

aus dem Natur- und Feinkosthandel, der Gastronomie und der Hotellerie andererseits.<br />

Dieser Ansatz spiegelt sich auch in unserem Rahmenprogramm wider, das wir gemeinsam<br />

mit dem Senat und zahlreichen Verbänden und Organisationen entwickeln.<br />

UNSERE PARTNER<br />

Speck, Fleisch, Würste<br />

Essig & Öle<br />

Gewürze & Chutneys<br />

Partnersuche – Bio-Käse sucht<br />

Getränk für harmonische Stunden.<br />

Käse & Wein Tasting mit diplomierten Käse- und<br />

Weinsommeliers. Besuchen Sie unser Seminar am<br />

Sonntag um 10 und Montag um 14 Uhr. Kostprobe<br />

auch am Stand!<br />

Obst & Gemüse<br />

www.amainfo.at | www.bioinfo.at<br />

www.ec.europa.eu/agriculture/organic<br />

3


DIESMAL IN DER NEUEN ZEOZWEI:<br />

30 JAHRE TSCHERNOBYL<br />

Wendland-Ikone Marianne Fritzen und die anderen Köpfe des Anti-Atom-Widerstands ziehen Bilanz.<br />

Wie geht es weiter?<br />

DAS IST DRIN!<br />

zeozwei | MAGAZIN FÜR KLIMA. KULTUR. KÖPFE. | www.zeozwei.de | 02.<strong>2016</strong> | € 5,50<br />

taz.<br />

zeozwei<br />

DAS MAGAZIN FÜR KLIMA. KULTUR. KÖPFE.<br />

SO SIEHT WIDERSTAND AUS<br />

30 Jahre Tschernobyl:<br />

Wendland-Ikone<br />

Marianne Fritzen und<br />

die anderen Köpfe des<br />

Anti-Atom-Widerstands<br />

ziehen Bilanz.<br />

Wie geht es weiter?<br />

WIE GRÜN IST GRÜN?<br />

Die Grünen regieren in sehr vielen<br />

Bundesländern. Was es wirklich<br />

bringt – der Check.<br />

DIE HYSTERISCHE NATION.<br />

- Wovor hat die Gesellschaft Angst? zeozwei-Gespräch mit Juli Zeh<br />

- Harald Welzer über Flüchtlinge, Nationalismus und Scharfmacher<br />

Die neue<br />

erscheint<br />

am 8. März<br />

Weitere Themen:<br />

DIE HYSTERISCHE NATION<br />

Wovor haben die Deutschen Angst?<br />

zeozwei-Gespräch mit Juli Zeh<br />

Harald Welzer über Flüchtlinge,<br />

Nationalismus und Scharfmacher<br />

WIE GRÜN IST GRÜN?<br />

Die Grünen regieren in neun<br />

Bundesländern. Doch was bringt<br />

das für die grünen Themen?<br />

Der zeozwei-Check<br />

Mit Elke Heidenreich, Erhard Eppler,<br />

Wolfgang Niedecken, Monika Griefahn,<br />

Rainer Baake, Michael Sailer, Claudia<br />

Kemfert, Gerd Rosenkranz, Manfred<br />

Kriener, Anne Lund, Harald Zindler u. v. a.<br />

• Der Hallenplan 6<br />

• <strong>Next</strong> <strong>Organic</strong> - was ist das? Unsere Startup-Jury. 8<br />

• Messe-Programm 10<br />

• Köche & Kochshows 12<br />

• Interview Gastro-Trends 14<br />

• Fass dein Essen einfach wieder an - von Clemens Niedenthal 18<br />

• Soziale Restaurantkonzepte: Restlos Glücklich und Über den Tellerrand kochen<br />

x20<br />

• 5 Fragen an … Stefanie Rothenhöfer vom Food Entrepreneurs Club 22<br />

• Spannende internationale Konzepte 23<br />

• Der <strong>Next</strong> <strong>Organic</strong> Startup Award 24<br />

• Die Gewinner des <strong>Next</strong> <strong>Organic</strong> Startup Awards 25<br />

• Vom Meer auf den Teller - Algen als neues Superfood auf der <strong>Next</strong> <strong>Organic</strong> 26<br />

• Green Friday Produkttest 28<br />

• Lebensmittelver(sch)wendung - Ein Bericht über Querfeld 30<br />

• Interview mit Georg Kaiser (Bio Company) über Startups im Bio-Lebensmittelbereich 32<br />

• Zukunftsfähige Ernährung für <strong>Berlin</strong> - Ernährungsrat <strong>Berlin</strong> 35<br />

• Was ist ein Social Business? Das Social Impact Lab <strong>Berlin</strong> stellt sich vor 36<br />

• Kein Trend. Eine Bewegung! Bericht über den Paleo Lebensstil 38<br />

• Urban Ackern - Kurzportraits über Landwirtschaft in der Stadt 40<br />

• Culinary Kiosk 42<br />

• Mehr Transparenz im Gemüsebeet? Hier entlang! Kurzvorstellung solidarischer Landwirtschaftsvereine 44<br />

• Interview zum Thema Landgrabbing mit Christine Chemnitz 45<br />

zeozwei erscheint viermal im Jahr.<br />

Ein Jahresabo kostet 20 Euro,<br />

eine einzelne Ausgabe am Kiosk 5,50 Euro.<br />

www.zeozwei.de | zeo2abo@taz.de | T (0 30) 2 59 02-200<br />

taz Verlags- und Vertriebs-GmbH, Rudi-Dutschke-Str. 23, 10969 <strong>Berlin</strong><br />

taz.<br />

5


KULINARISCHE LANDSCHAFTEN<br />

HALLENPLAN NEXT ORGANIC <strong>2016</strong> /// STATION<br />

5 Jahreszeiten<br />

Abbot Kinney´s<br />

Algamar<br />

AMA AgrarMarkt Austria<br />

Amefa Stahlwaren GmbH<br />

Arenzhain-Hof<br />

Bauholz Ursprung<br />

Benjamins Kitchen<br />

<strong>Berlin</strong> <strong>Organic</strong>s<br />

<strong>Berlin</strong>er Cantuccini<br />

Bettinas Keimbackstube<br />

Bio Futura BV<br />

Bio Meran<br />

bioFrische<br />

BioKristall<br />

Biomanufaktur Havelland<br />

BioPinio<br />

Birkengold GmbH<br />

BONEBROX // Startup Winner <strong>2016</strong><br />

Boris Lauser<br />

Brausefabrik<br />

BRLO<br />

Brotliebling<br />

Café Kogi<br />

CHIABIRDS<br />

Chjlya<br />

CHORIO Bio Olivenöl<br />

COA. Kokoswasser<br />

Conflict Food // Startup Winner <strong>2016</strong><br />

Cooks Connection / Le Schicken<br />

Cosmoetica<br />

Das <strong>Berlin</strong>er Frühstück<br />

Davert<br />

Die Kraft des Urstromtals<br />

Die Walnussbäurerin // Startup Winner<br />

<strong>2016</strong><br />

Djahé<br />

DUNI<br />

DYCLE - Diapers Cycle // Startup Winner<br />

<strong>2016</strong><br />

Eat Performance GmbH<br />

Eiland<br />

EIS-Zauberei<br />

fair & regional<br />

Fair Karm<br />

Fair Squared<br />

Fairment<br />

FÖL e.V.<br />

Foodie & Friends<br />

FREIMUT<br />

Frilich<br />

Frulée<br />

Gesellschaft für Ressourcenschutz<br />

mbH<br />

GLS Gemeinschaftsbank eG<br />

Green Heart<br />

GreenFeatherWine<br />

Grinbox<br />

Gut Krauscha<br />

Gutshof Kraatz<br />

Hahnsche Gutsmanufaktur<br />

Havelwasser<br />

Herbaria Kräuterparadies<br />

Hobart<br />

Hofpfisterei<br />

hubus-Kompostiermöbel Stadtwohnungen<br />

Jute Bäckerei<br />

Juvin Oils<br />

Kano Bio Eistee<br />

Kelterei Heil<br />

Kleine Steinzeit<br />

Kloster Kitchen<br />

KopfNuss<br />

KULAU<br />

Landgut Pretschen<br />

Landwert Hof<br />

Le Schicken<br />

LEEF Baum<br />

LEEF Blattwerk<br />

LemonAid / Charitea<br />

Linumer Landhof<br />

Lobetaler Bio-Molkerei<br />

Lüttge Alge // Startup Winner <strong>2016</strong><br />

MAKAVA delighted<br />

Mani in Pasta<br />

Manufaktur Jörg Geiger<br />

ManuTeeFaktur<br />

Marcus Lind<br />

Markthalle Neun<br />

Meckatzer Löwenbräu<br />

Miassequoia<br />

Midgard Naturkost<br />

Monte Chiaro<br />

Mosterei Ketzür GmbH<br />

mymuesli<br />

nearBees - Honig von Nebenan<br />

Neumarkter Lammsbräu<br />

<strong>Next</strong> <strong>Organic</strong> Neuheitenshow<br />

Nordisk Tang<br />

now - Die Genießerlimonade<br />

OEL <strong>Berlin</strong><br />

Ohnly<br />

Ökotopia<br />

olive joy<br />

Ölwerk Obst<br />

<strong>Organic</strong> Workout Sportnahrung<br />

Pacovis Deutschland GmbH<br />

Paletas<br />

Partyrent<br />

pHenomenal DRINKS<br />

Phyto-Treasures<br />

Pijökel<br />

Pika Pika Gourmet Chili Kompositionen<br />

Planet Bio<br />

Plantwich<br />

Primal State<br />

PureRaw<br />

PURYA - <strong>Organic</strong> Friends<br />

Quartiermeister<br />

RatioDrink<br />

RESTLOS GLÜCKLICH<br />

Rheinsberger Preussenquelle<br />

Rieber Food Lab (Kochshow-Bühne)<br />

Rosengarten am Deich<br />

Rösterei Kaffeekirsche<br />

Safrania<br />

Schalk Mühle<br />

SCHÖNWALD<br />

Schott & Zwiesel<br />

Seamore<br />

Selosoda<br />

Simply Chai<br />

Slowroom<br />

Smart <strong>Organic</strong> AD<br />

Social Impact Lab<br />

Solaris.Tea<br />

Sommariva Tradizione<br />

Agricola<br />

Sonnentracht - Süße<br />

Experten<br />

Spa Vivent<br />

SpeiseGut<br />

Startnext<br />

Störtebeker Braumanufaktur<br />

SynerChi<br />

TeleSon<br />

Teltomalz<br />

Tempehmanufaktur<br />

THE CHANGER<br />

The Raw Chocolate Company<br />

To Good To Go<br />

Tree-of-Tea<br />

Tropicai<br />

Tsampa Food<br />

Ugly Fruits<br />

UnternehmensGrün e.V.<br />

VitaJuwel<br />

Viva con Agua<br />

Von Glas zu Glas<br />

WEINDIELE<br />

Weingut Sander<br />

Wie Gott GbR<br />

Wiegand Manufactur Weimar<br />

Wostok Limonade<br />

Yummy Earth<br />

Ziffels Feinkostmanufaktur<br />

café kaffeekirsch e<br />

garderobe<br />

FE<br />

L<br />

I<br />

social impact<br />

café<br />

<strong>Next</strong><br />

B<br />

KJ<br />

H<br />

A<br />

info<br />

KJ<br />

neuheiten<br />

I<br />

H<br />

bü hne<br />

<strong>Organic</strong><br />

paleo<br />

EF<br />

Arena<br />

Farm to kitche n<br />

Gastrolounge<br />

culinary<br />

kiosk<br />

coffeelounge<br />

E E E E<br />

K<br />

H<br />

FE<br />

DC<br />

B B B<br />

A<br />

A<br />

G<br />

G<br />

C<br />

catering


WAS IST DAS -<br />

NEXT ORGANIC?<br />

STIMMEN DER NEXT ORGANIC STARTUP AWARD JURY<br />

GEORG KAISER<br />

BIO COMPANY<br />

SIMONE BLOEMER<br />

IHK <strong>Berlin</strong><br />

RENATE KÜNAST<br />

Mitglied des Bundestages, Vorsitzende des<br />

Ausschusses Recht und Verbraucherschutz<br />

Was mich immer schon bewegt: Was ist eigentlich Innovation?<br />

Und was ist nur neuer Wein in alten Schläuchen? Beim <strong>Next</strong> <strong>Organic</strong><br />

Award wurden von der Jury Produkte und Konzepte prämiert, die es so<br />

noch nicht in Deutschland und auf dem <strong>Berlin</strong>er Markt gibt.<br />

HENDRIK HAASE<br />

Wurstsack<br />

„Wir machen mit Messer und Gabel Politik. Wir brauchen eine noch stärkere, neue<br />

Ernährungsbewegung bei der sich Handel, Erzeuger, Produzenten, Schulen,<br />

Eltern und die Umweltbewegung gemeinsam verständigen.“<br />

Als IHK <strong>Berlin</strong> unterstützen wir gerne Plattformen, die<br />

Erzeuger und Produzenten von regionalen Lebensmitteln mit<br />

der Nachfrageseite zusammenbringen. Die <strong>Next</strong> <strong>Organic</strong> und<br />

der damit verbundene Startup-Award bieten eine großartige<br />

Chance für genau dieses Anliegen.<br />

NORBERT KUNZ<br />

Social Impact Lab<br />

Die Grundlage jedes Produktes ist die Landwirtschaft und der zugehörige<br />

Erzeuger. Wir brauchen viel mehr Produkte, die direkt vom<br />

Acker kommen. Die jungen Marken zu entdecken und zu sehen, wer<br />

hat nicht nur die beste Geschichte sonder auch einen guten Geschmack,<br />

wer hat ein gutes Design - das ist spannend.<br />

MILENA GLIMBOVSKI<br />

Original Unverpackt<br />

Unsere Gesellschaft braucht faire und regionale<br />

Produktionsströme. Um eine ökologische<br />

Sicherung zu erreichen, müssen wir zu einer<br />

regionalen Produktion kommen.<br />

Beim <strong>Next</strong> <strong>Organic</strong> Startup-Award hat mich vor allem die<br />

GLS Bank<br />

Vielfalt der Aspekte beeindruckt. Neben Geschmack, Qualität und<br />

Nachhaltigkeit ist mit jedem Produkt auch eine besondere Story<br />

verbunden - Menschen und Regionen, Stadt und Land sind hier<br />

eng miteinander verbunden. Sehr spannend ist auch die Kombination<br />

modernster Vertriebswege mit traditionellem Handwerk und<br />

einem tollen Produktdesign.<br />

WERNER LANDWEHR<br />

Was mich als Jurymitglied begeistert hat, war der Fakt das der soziale Faktor<br />

immer verstärkter in Lebensmitteln auftaucht. Nachhaltigkeit wird nicht nur<br />

eindimensional sondern als kompletter Kreislauf verstanden und gelebt.<br />

Bilder: Laurence Chapron, Stefan Haehnel, Original Unverpackt, Social Impact, Merzpunkt,<br />

Startnext, Bio Company, IHK <strong>Berlin</strong><br />

Nicht die Großen, die Kleinen - und das von Anfang an. Wir von Startnext<br />

schauen vor allem auf die Machbarkeit, die Wirtschaftlichkeit von Startups, aber<br />

auch die Frage nach politischer und sozialer Dimension wird immer wichtiger.<br />

Food und Landwirtschaft sind die am stärksten wachsenden Kategorien auf<br />

Startnext. Nachgefragt sowohl von den Initiatoren als auch von den Nutzern.<br />

8 9<br />

ANNA THEIL<br />

Startnext<br />

MARTINA MERZ<br />

Agentur mërz punkt<br />

Wir haben wieder eine politische Bewegung innerhalb der<br />

Produktentwicklung. Der Kreislaufgedanke als Ganzes, das<br />

Thema Nachhaltigkeit, fairer Handel - diese Themen spielen<br />

eine wichtige Rolle.


PR0 ///<br />

PR0 ///<br />

RAMM<br />

2. MAI<br />

10.00 UHR ///<br />

NEXT ORGANIC BESUCHER-<br />

FRÜHSTÜCK /// im Social Impact Café<br />

/// präsentiert von RESTLOS GLÜCKLICH<br />

10.30 UHR ///<br />

BIO IN BERLINER<br />

SCHULVERPFLEGUNG<br />

/// Michael Jäger, Vernetzungsstelle Schulverpflegung e.V. <strong>Berlin</strong><br />

/// Workshop mit der FÖL (Födergemeinschaft Ökologischer Landbau)<br />

GRAMM<br />

23. MAI<br />

Ort: Arena // Gastrolounge<br />

11.00 UHR ///<br />

DAS GELD<br />

UND DAS LAND<br />

/// Perspektiven in der Bio-Lebensmittelbranche<br />

/// Finanzierungsmöglichkeiten für Startups in der Bio-Landwirtschaft<br />

/// mit GLS Bank, Startnext und Social Impact Lab<br />

Bühne im Social Impact Café<br />

13.00 UHR ///<br />

VEGAN-TOUR MIT<br />

SOPHIA HOFFMANN<br />

Treffpunkt: Gastrolounge, Kochshow<br />

14.00 UHR ///<br />

NEXT ORGANIC<br />

AWARD <strong>2016</strong> ///<br />

PREISVERLEIHUNG<br />

Mit der Award-Jury. Bühne im Social Impact Café<br />

16.00 UHR ///<br />

IMPULSE FÜR DIE<br />

GASTRONOMIE<br />

VORTRAG<br />

Mit Thomas Hartwig, Leogant /// Niko Rittenau, Koch<br />

Vegan Essen & hochwertiges Wasser Bühne im Social Impact Café<br />

12.00 UHR ///<br />

UNTERNEHMERTUM<br />

SOZIAL 3 BEISPIELE<br />

Viva con Agua /// Quartiermeister /// LemonAid<br />

Bühne im Social Impact Café<br />

13.00 UHR ///<br />

SOCIAL IMPACT PITCH<br />

& PREISVERLEIHUNG<br />

Sonderpreis für das beste Social Business Startup <strong>2016</strong><br />

Bühne im Social Impact Café<br />

15.00 UHR ///<br />

BIO UND LANDWIRT-<br />

SCHAFT IM WANDEL.<br />

PODIUM<br />

Welche Hindernisse haben junge Bio-Landwirte in der Region!<br />

Moderation Katharina Reuter UnternehmensGrün e.V.<br />

Bühne im Social Impact Café<br />

11.30 UHR ///<br />

DIE AKZEPTANZ VON<br />

BIO-SCHULESSEN STEIGERN<br />

/// Diana Röllig, Freie Waldorfschule Kreuzberg<br />

/// Workshop mit der FÖL (Födergemeinschaft Ökologischer Landbau)<br />

Ort: Arena // Gastrolounge<br />

13.00 UHR ///<br />

VEGANE KONZEPTE<br />

FÜR GROSSKÜCHEN<br />

Mit Björn Moschinski, Vegan Koch & Coach<br />

Bühne im Social Impact Café<br />

13.00 UHR ///<br />

KOPF TRIFFT BAUCH<br />

ESSEN BILDET ///<br />

DISKURS<br />

/// Podium zum Thema Schulverpflegung<br />

11.00 UHR ///<br />

NEXT ORGANIC<br />

FISHBOWL ///<br />

STADT ISST LAND<br />

/// Die Zukunft der Stadtverpflegung. Mit der Heinrich Böll Stiftung<br />

12.30 UHR ///<br />

BIO-ZERTIFIZIERUNG BEI<br />

CATERERN UND SCHULEN<br />

/// Peggy Böhm, Gesellschaft für Ressourcenschutz<br />

/// In Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Verbraucherschutz<br />

Bühne im Social Impact Café<br />

Ort: Arena // Gastrolounge<br />

/// Workshop mit der FÖL (Födergemeinschaft Ökologischer Landbau)<br />

Ort: Arena // Gastrolounge


STEFAN GLANTSCHNIG<br />

Koch, Österreich<br />

BORIS LAUSER<br />

Raw Food Chef & Coach<br />

BJÖRN MOSCHINSKI .<br />

Veganer Koch & Caoch .<br />

CHRISTOPH HAUSER<br />

Koch, Herz & Niere <strong>Berlin</strong><br />

LUDWIG „LUCKI“ MAURER<br />

Koch und Wagyu-Züchter<br />

„Die <strong>Next</strong> <strong>Organic</strong> ist für mich eine der<br />

spannendsten Messen im Bereich Gastronomie<br />

„Die <strong>Next</strong> <strong>Organic</strong> ist für mich die Nummer Eins in Sachen<br />

nachhaltiger und bewusster Genuss. Hier ist alles einfach<br />

nur ehrlich!!!“<br />

und Nachhaltigkeit. Hier entdeckt man wirkliche<br />

Innovationen im Food Bereich und wo der nachhaltige<br />

Trend hingeht, alles geballt, auf einer Messe.“<br />

„Das Schaffen an einem leckeren, ausgewogenen und nachhaltigen<br />

Schulessen für unsere Kinder ist nicht nur meine tägliche<br />

Arbeit, sondern mir auch ein echtes Anliegen.<br />

Ich finde es großartig, dass die <strong>Next</strong> <strong>Organic</strong> <strong>Berlin</strong> dieses aktuelle<br />

und so wichtige Thema nun auf die große Bühne bringt.“<br />

RIKE SCHINDLER<br />

Vegane Köchin<br />

ANDREAS TUFFENTSAMMER.<br />

Sternekoch & Consultant .<br />

.„Die <strong>Next</strong> <strong>Organic</strong> ist ein wichtiger Schritt, um die Aufgabe gesund.<br />

.und nachhaltig produzierte Lebensmittel weiter in den Fokus zu.<br />

.rücken und die Akteure besser zu vernetzten.“.<br />

BENJAMIN PERRY.<br />

Küchenmeister .<br />

SOPHIA HOFFMANN.<br />

Vegane Köchin .<br />

BIOKÖCHE IN AUSBILDUNG<br />

Umweltbildungszentrum <strong>Berlin</strong><br />

MATTHIAS KLEBER<br />

Küchenchef Resort Mark-Brandenburg<br />

MZKIN MATINI.<br />

Syrischer Koch .<br />

Über den Tellerrand kochen.<br />

GEBRÜDER EGGERT<br />

FRANK KRÜGER & ROBERT BURGMEIER<br />

Wein & Glas, Küchenchef Englische Botschaft <strong>Berlin</strong><br />

„Die <strong>Next</strong> <strong>Organic</strong> ist für unsere Stadt, unser Land sehr wichtig und es liegt auch in der<br />

Verantwortung von uns Köchen sie mit allem was wir haben zu unterstützen. Nur durch<br />

Formate wie die der <strong>Next</strong> <strong>Organic</strong> haben wir eine Chance in der Zukunft mit guten,<br />

nachhaltigen Produkten aus der eigenen Region arbeiten zu dürfen.“<br />

12 13


INTERVIEW<br />

GASTRO 4.0 THEMEN&TRENDS<br />

Interview: Annne Hilbert -Bilder: Florian Bolk<br />

UMBRUCH IN DER GASTRONOMIE? WIR SPRECHEN MIT JIRO NITSCH (NEXT ORGANIC) UND MICHAEL FRÜHBIS (COOKS CONNECTION)<br />

ÜBER DIE ZUKUNFT DER BRANCHE, VERÄNDERUNGEN UND DIE VERANTWORTUNG VON GASTRONOM BIS ENDVERBRAUCHER.<br />

Wie gut geht es der Gastronomie momentan?<br />

MF: Die Gastronomie in Deutschland und Europa profitiert<br />

sehr stark von dem anhaltenden Tourismustrend. Viele große<br />

Städte wie London, Paris und <strong>Berlin</strong>, als drittwichtigste Stadt,<br />

sind im Fokus der Touristen. Aber auch Städte wie Hamburg,<br />

Stuttgart und Köln spüren verstärkt Nachfrage und natürlich<br />

profitieren davon vor allem Gastronomen und Hotels.<br />

JN: Ein weiterer Faktor in der Entwicklung der Gastronomie<br />

ist der Out Of Home Markt. Es entstehen immer mehr Singlehaushalte<br />

in den Großstädten und die Nachfrage nach systemgastronomischen<br />

Konzepten steigt rasant an.<br />

Wer hat Erfolg in der Gastronomie? Oder anders gefragt: wer<br />

macht momentan in der Gastronomie alles richtig?<br />

MF: Gute gastronomische Konzept in <strong>Berlin</strong> sind diejenigen,<br />

die sich am Markt ganz stark profilieren. Sprich: die Kulinarik,<br />

das gastronomische Erlebnis, der Raum, der Name, die Lage<br />

alles ist ganzheitlich gedacht und auch in Hinblick auf spezielle<br />

Zielgruppen entwickelt worden.<br />

JN: Das machen Leute wie das Daemon sehr gut, die koreanische<br />

Küche komplett neu interpretieren. Auch die Gebrüder<br />

Eggert, die sich stark profilieren indem sie nachhaltige und<br />

regionale Themen umsetzen, mit peruanischen, koreanischen<br />

Einflüssen und mit der richtigen Portion <strong>Berlin</strong>er Schnauze<br />

garnieren, sind momentan ganz vorne mit dabei. Nicht zu<br />

vergessen sind Leute wie Billy Wagner, die mit ihrem Ultralokal-Konzept<br />

die Speerspitze im Finedining -Bereich bilden.<br />

MF: Eine weitere wichtige Strömung sind die systemgastronomischen<br />

Ansätze wie Hans im Glück, die ein bisschen kleiner<br />

sind und mit einer Preisschiene von fünf bis zwölf Euro<br />

funktionieren. Nicht zuletzt gibt es eine Bewegung im Bereich<br />

Betriebskantinen und Betriebsrestaurants großer Firmen. Das<br />

Restaurant kommt hier mit verändertem Bewusstsein, einem<br />

stärkeren Fokus auf lokale Themen und neuer Qualität zurück.<br />

Was sind in Deutschland kulinarisch interessante oder weniger<br />

interessante Regionen? Wo passiert am meisten?<br />

MF: Kulinarisch interessante und weniger interessante Regionen<br />

auf der Welt gibt es eigentlich nicht. Das spannende in<br />

Sachen Essen ist, dass durch kulturell und politisch bedingte<br />

Migrationen sich die Kulturen weltweit mischen und sich die<br />

Kulinarik in der neuen Umgebung einen eigenen Raum sucht.<br />

Nehmen wir den ganzen Streetfood Trend als ein Beispiel.<br />

Streetfood ist Alltag in Asien. Im Pazifik gibt es schwimmende<br />

Inseln, da haben die Menschen Gärten aus Algen, und ernten<br />

diese das ganze Jahr über saisonal. Hier kommt der Trend Alge<br />

jetzt an und wird als neues Superfood verkauft. Dabei ist das<br />

für viele Menschen Alltagskultur.<br />

JN: Aber genau dieser Widerspruch ist unglaublich interessant.<br />

Jeder macht aus der Kulinarik etwas anderes. Und da die Amerikaner<br />

die Weltmeister im Marketing sind, ist Amerika eben<br />

der Ort, wo die Dinge präsent werden und letztendlich durch<br />

die Globalisierung des Marktes auch zu uns finden.<br />

Neben dem Megatrend Gesundheit erhalten auch Begriffe wie<br />

Regionalität und Nachhaltigkeit in der Gesellschaft immer<br />

mehr Bedeutung. Der Einzelhandel spürt verstärkt eine Veränderung<br />

der Wünsche der Konsumenten. Ist diese Entwicklung<br />

auch in der Gastronomie ersichtlich?<br />

MF: In der Gastronomie und dem Catering ist „Bio“ nicht wirklich<br />

mehr ein Thema. Eine Bio -Zertifizierung gibt dem Kunden<br />

eine gewisse Sicherheit wie das Lebensmittel produziert wurde.<br />

Aber viel wichtiger ist eigentlich der Trend, dass die Kunden,<br />

Gäste, gerne wissen möchten wo die Sachen, die sie essen, herkommen.<br />

Wenn sie essen gehen, wollen sich die Leute informieren:<br />

wo kommt das Fleisch her? Was steckt dahinter?<br />

JN: Das ist mittlerweile der Hauptpunkt. Begriffe wie Regionalität<br />

und Nachhaltigkeit sind wichtig, aber leider kann diese<br />

niemand mehr hören. Deswegen ist das große Thema vermehrt<br />

Transparenz. Wer ist der Produzent? Welche Geschichte hat<br />

das Produkt? Wie ist die Herstellung? Wo kommen die Rohstoffe<br />

her? Wer ist das Gesicht hinter dem Produkt?<br />

Was sind die aktuellen Entwicklungen in Sachen Produkte,<br />

Trends? Was hebt sich ab?<br />

JN: Gastronomische Trends sind immer sehr medial geprägt.<br />

Entwicklungen der vergangenen Jahre wie Streetfood und die<br />

Strömung rund um das Thema des veganes Lebensstils wurden<br />

viel, von journalistischer Seite, nach „oben geschrieben“.<br />

Deutlich wird ein immer schnelleres Kommen und Gehen von<br />

Trends. Aktuell ist das große Thema nach wie vor Gesundheit<br />

in allen Ausführungen von vegan über paleo bis zu free -from.<br />

MF: Was sich global durchsetzen wird, ist das Essen- außer-<br />

Haus in kleineren Portionen. Gerade auch mit Fokus auf die<br />

Schlagworte gesund und bezahlbar. Im Sternebereich existiert<br />

mittlerweile ein ähnlicher Fokus. Auch hier werden vermehrt<br />

aufs Produkt fokusierte Gerichte angeboten. All das, weil der<br />

Gast es verstärkt nachfragt.<br />

Street Food <strong>Berlin</strong>. Foto: Florian Bolk<br />

Wie sieht die Zukunft in Hinblick auf die Hotellerie oder die<br />

Gemeinschaftsverpflegung aus?<br />

MF: Im Hotelbereich kommt das Restaurant zurück. Das war<br />

lange als aktiver gastronomischer Spot verschwunden. Auf<br />

dem Land ist es mittlerweile sogar so, dass die Gäste über das<br />

Frühstücksbuffet akquiriert werden und nicht mehr über das<br />

Zimmer. Das Zimmer tritt in den Hintergrund, das kulinarische<br />

Konzept tritt in den Vordergrund.<br />

JN: Im Catering ist es so, dass immer mehr Akteure die Streetfoodszene<br />

kopieren. Sie konzipieren ihr Catering jetzt anders,<br />

stellen z.B. Marktstände hin und schicken keine anonyme<br />

Servicetruppen mehr. Interaktive Aspekte gewinnen rasant<br />

an Bedeutung. Obwohl der Preisdruck unter Caterern immer<br />

noch enorm ist, gelingt es einigen, regionale Themen mit Wertigkeit<br />

zu integrieren. Im alternativen Getränkebereich leben<br />

die Marken davon, dass sich die Caterer für sie interessieren.<br />

MF: Im Bereich Schulverpflegung und Betriebskantinen steigt<br />

der Bio -Anteil, nur die Zubereitung ist teilweise noch ausbaufähig.<br />

Das liegt natürlich auch am Kostendruck und Personaleinsatz.<br />

An Ganztagsschulen wird der Anteil an schuleigenen<br />

Küchen stark zunehmen. Das gleiche passiert auch in Betriebsrestaurants.<br />

Viele Unternehmen haben verstanden, dass man<br />

sich mit einer guten Küche auch am Arbeitsmarkt differenzie-<br />

ren kann. Die Krankenkassen haben auch ein großes Interesse<br />

daran, dass sich die Mitarbeiter in den Unternehmen vernünftig<br />

ernähren.<br />

Welche Verantwortung haben Gastronomen in Bezug auf<br />

Nachhaltigkeit? Welche Rolle spielt Regionalität und durchdachte<br />

Nachhaltigkeit in der Gastronomie?<br />

JN: In der Gastronomie spielt das Thema der Nachhaltigkeit<br />

eine Rolle, da viele Restaurants probieren, sich zu differenzieren.<br />

Um auf dem Markt zu bestehen - müssen sie das auch.<br />

Das passiert zum einen über das Konzept, die Marke, aber zum<br />

Beispiel auch über den Koch.<br />

MF: Im systemgastronomischen Bereich bzw. in Betriebskantinen<br />

und Betriebsrestaurants, spielt Nachhaltigkeit mit Blick<br />

auf Ressourceneffizienz eine wichtige Rolle. In Sachen Wasser-<br />

und Energieverbrauch zieht auch die Industrie mit. Es gibt<br />

mittlerweile ein paar schöne Projekte, wie z.B. Waste Cooking.<br />

Hier sind viele Caterer Mitglied und versuchen weniger Lebensmittel<br />

zu verschwenden.<br />

JN: Allerdings ist das Problem oft fehlende Kommunikation<br />

und mangelnde Digitalisierung. Beim Wareneinsatz zählt jeder<br />

Cent und da spielt Nachhaltigkeit nur begrenzt eine Rolle.<br />

Bei großen Ausschreibungen ist auch der Auftraggeber gefordert,<br />

mehr zu sondieren. Die Schuld tragen nicht allein die Caterer.<br />

Wer ein Mittagessen für 2,80 € in den Produktionskosten<br />

verlangt, sollte sich nicht über die Qualität wundern. In diesem<br />

ganzen Gefüge kann man nicht nur ein Rad drehen.<br />

MF: Der Auftraggeber muss zu dieser Problematik vermehrt<br />

angesprochen werden. Dazu gehören auch das Land <strong>Berlin</strong>, der<br />

Bund mit seinen zahlreichen Kantinen und wenn es die Schulverpflegung<br />

betrifft die zuständigen Verwaltungen in den einzelnen<br />

Bezirken. Hier liegt die Verantwortung bei der Vergabe.<br />

Das ganze Thema der Nachhaltigkeit in der Gastronomie und<br />

Gemeinschaftsverpflegung muss ganzheitlich betrachtet und<br />

gelöst werden. Das <strong>Berlin</strong> Food Council ist eine Initiative die<br />

sich genau mit solchen Problemen beschäftigt.<br />

Was bietet die Plattform Gastorganic in diesem Zusammenhang?<br />

MF: Die <strong>Next</strong> <strong>Organic</strong> ist im deutschen Raum die einzige nachhaltige<br />

und auf Bio ausgerichtete Fachmesse, die sowohl die Gastronomie<br />

als auch den Fachhandel gleichwertig anspricht. Aus<br />

der Beschäftigung mit der Gastronomie, sowie mit Catering und<br />

Hotel ist die Plattform Gastorganic hervorgegangen. Das bedeutet<br />

konkret, dass wir auf der Messe unter anderem zahlreiche<br />

Kochshows, Tastings, und Workshops anbieten. Wir laden zudem<br />

Caterer, Betriebskantinenleiter und Einkäufer ein, um den<br />

Dialog zu fördern. Wir versuchen den kompletten Wertschöpfungsprozess<br />

abzubilden, was die Produktion und Verarbetiung<br />

von Lebensmitteln betrifft: Beginnend bei Anbauplänen mit<br />

Bauern, der Frage nach Regionalität, klimaneutralen Logistiklösungen,<br />

der Erstellung guter Rezepte, der Vermarktung sowohl<br />

in Gastronomie als auch in Hotellerie etc.<br />

JN: An dieser Stelle vielleicht ein Beispiel: es gibt Tiere, wie das<br />

Linumer Wiesenkalb, die es auf die Karte schaffen und eine<br />

eigenständige Foodmarke bilden. Momente wie dieser, wenn<br />

der Bauer die Art wie Rezepte gemacht werden beeinflusst,<br />

das finden wir spannend. Der Koch beeinflusst wiederum was<br />

der Bauer anpflanzt. Genau dieser Dialog ist uns wichtig. Hier<br />

14 15


Das Food-Netzwerk Gastorganic: www.gastorganic.de. Foto: Florian Bolk<br />

möchten wir eine Plattform abbilden, die diesen Austausch unterstützt<br />

und fördert.<br />

MF: Außerdem ist die Frage nach der Verarbeitung und der<br />

Präsentation von Lebensmitteln für uns ein weiterer Schwerpunkt.<br />

Wieviel Plastik wird in der Küche produziert, wie<br />

wird vakuumiert, wie nachhaltig ist die Spültechnologie, wie<br />

nachhaltig ist der Energieverbrauch bei den Geräten? Das sind<br />

wichtige Optimierungsfragen der Zukunft. Was passiert mit<br />

Lebensmitteln, die zuviel gekauft wurden? Diesen kompletten<br />

Wertschöpfungszyklus wollen wir bei Gastorganic darstellen<br />

und verbinden: den Food-Bereich in der Produktion, den Non-<br />

Food-Bereich, sprich Geräte, Geschirr und alles was man an<br />

Technologie braucht und die Experten, die Beratungen und<br />

Workshops anbieten. Diese drei Bausteine, die ineinander greifen,<br />

bilden wir auf der Messe in der Gastrolounge ab.<br />

JN: Es ist ein Netzwerk zusammengefasst unter der Marke<br />

Gastorganic.<br />

Welche gesetzlichen Lücken müssen geschlossen werden?<br />

Sprich: sollte es Förderungen für Gastronomen geben, die auf<br />

regionale und biologische Lebensmittel setzen, sollte es Gesetze<br />

geben, die eine Umstellung auf weniger Abfall, etc. vorschreiben,<br />

sollte es Vorgaben bezüglich der Verwendung von Lebensmittelabfällen<br />

in der Gastronomie geben?<br />

JN: Gesetze sind im europäischen Kontext, in welchen wir alle<br />

eingebunden sind, schwer zu verändern. Die Rahmenbedingungen<br />

können allerdings geändert werden. Die Lebensmittelproduktion<br />

muss näher an die Stadt rücken. Im Handel ist es<br />

so, dass Lebensmittel nur selten aus der Region kommen. Das<br />

saisonale Thema rückt sehr weit in den Hintergrund und hier<br />

ist wirklich noch sehr viel Arbeit zu tun.<br />

MF: Das betrifft natürlich auch die Gastronomie. Es werden<br />

Flächen benötigt, um die Landwirtschaft näher an die Stadt zu<br />

rücken, die momentan durch Landgrabbing oder die Produktion<br />

von Biosprit verloren gehen. Der zweite große Aspekt ist<br />

das Thema Logistik. Es müssten alle Projekte, die sich mit der<br />

Verringerung der Klimabelastungen durch Logistikverkehr<br />

beschäftigen, viel stärker von der Bundesregierung gefördert<br />

werden. Ziel sollte es sein, das der innerstädtische Verkehr,<br />

rund um die Gastronomie, klimaneutral wird.<br />

JN: Was die Energieeffienz von Geräten betrifft, ist die Industrie<br />

eigentlich relativ weit. Sobald man aber auf große<br />

Gastromessen geht, kommt das Thema Nachhaltigkeit nur als<br />

Nebenthema vor. Genau aus diesem Grund haben wir unter<br />

anderem auch die Gastorganic gegründet, um diejenigen Aktivitäten,<br />

die es in diesen Bereichen gibt zu fassen, zu bündeln<br />

und abzubilden.<br />

Was sind die großen Zukunftsfragen in der Gastronomie?<br />

MF: Wir werden in 20 Jahren 10 Milliarden Menschen sein. Davon<br />

werden rund 70 Prozent in Städten leben. Das bedeute, dass<br />

auch Fragen nach der Versorgung dieser 7 Milliarden Menschen<br />

schon heute auf die Agenda gehören. Global werden die Städte<br />

wachsen, von Tokio über Nairobi bis <strong>Berlin</strong> und London.<br />

JN: Und es geht im urbanen Kontext darum: wo kommt das<br />

Essen her? Hier geht es um Lebensmittelsicherheit und um die<br />

Vermeidung von Epidemien, die in diesem Zusammenhang<br />

auftauchen. Die globale Ausbreitung von gewissen Pflanzensorten<br />

und Krankheitserregern ist der Tatsache geschuldet, dass die<br />

Lebensmittel durch die Welt geschippert werden. Nicht, dass die<br />

Leute durch die Welt fliegen. Das Problem ist die Verbreitung der<br />

Lebensmittel global. Die Frage ist, wie wir global die Menschen,<br />

die in den Städten leben, ernähren können. Die Förderung regionaler<br />

Anbaustrukturen muss auf der politischen Agenda einen<br />

vollkommen neuen Stellenwert erhalten.<br />

MF: Ein weiteres Thema, das parallel läuft: wir haben ungefähr<br />

25 Prozent übergewichtige Kinder in vielen Kulturen der<br />

Welt. Diese leben vorrangig in Indien, Mexiko, Westeuropa<br />

und Südamerika. Städte müssen das Problem lösen, dass durch<br />

die Verwestlichung der Ernährung entstanden ist. Der Druck<br />

kommt aus dem Gesundheitssystem. Wir müssen vermehrt zuckerreduzierter<br />

kochen, fett reduzieren, usw. Das betrifft die<br />

großen Konzerne, aber auch den kleinen Gastronom um die<br />

Ecke. Es ist doch vollkommen Paradox: auf der Welt gibt es<br />

eine Milliarde überernährte Menschen und im Gegenzug eine<br />

Milliarde unterernährte Menschen. Viele Aussteller und Macher<br />

auf der <strong>Next</strong> <strong>Organic</strong> versuchen hier etwas zu bewegen<br />

- und das wollen und werden wir auch weiterhin unterstützen.<br />

Das Soziale und das Ökologische verbinden sich auf eine neue<br />

Art und Weise.<br />

wir sprachen mit Jiro nitsch, organisator<br />

<strong>Next</strong> <strong>Organic</strong> berlin und michael frühbis,<br />

cooks connection berlin.<br />

16


FASS DEIN ESSEN<br />

EINFACH WIEDER AN<br />

Sind diese neuen, tollen Produkte von den kleinen Höfen,<br />

Gärtnereien und Manufakturen – der Büffelmozarella von<br />

Bobalis in Jüterborg, die alten Kartoffelsorten von der Domäne<br />

Dahlem in <strong>Berlin</strong>, der mit Nachsicht gefangene Zander<br />

der Müritzfischer – demnach nur interessant für eine Küche,<br />

die sich den Aufwand der Produktrecherche auch bezahlen<br />

lässt? Sprich: die gehobene Gastronomie? Ganz so will Olaf<br />

Schnelle das nicht stehen lassen: „Einer meiner größten Kunden<br />

ist die Schlossküche Herrenhausen in Hannover. Das ist<br />

eine, und zwar im besten Sinne, Ausflugsgastronomie. Die<br />

haben einfach Bock, tolle Sachen aus meinem Grünzeugin zu<br />

machen ...<br />

... Wenn so eine Geschichte gut erzählt wird, funktioniert sie<br />

auch an einem Ort, der weder Gourmet Tempel ist, noch der<br />

ultra exzentrische Foodie Ort.“<br />

Und so führt uns der Weg nach Neustrelitz, wo ein junger<br />

Koch nach Lehr -und Wanderjahren in der Sternegastronomie<br />

ein beinahe autarkes Restaurant eröffnet hat. Im Forsthaus<br />

Strelitz kommt der Dammwildrücken (mit Zweierlei von der<br />

Roten Bete) vom befreundeten Jäger, der rohe Aal auf dem<br />

schaumigen Kartoffelpüree aus der nahen Müritz, ansonsten<br />

kommt alles aus dem eigenen Garten, vom eigenen Acker, aus<br />

dem eigenen Stall: die selbstgeschlagene Butter, das rauchig angekohlte<br />

Gemüse, der Wollschweinrücken. Wenzel Pankratz,<br />

so heißt der junge Koch, geht es ums Handwerk, um die Produkte,<br />

um das Gefühl, ganz bei sich (und beim Gast) zu sein.<br />

Ein Restaurant beginnt ja nicht mit dem Wareneinkauf, es beginnt<br />

mit dem Ausbringen der Saat.<br />

Genau das ist die Haltung, die den Unterschied macht:<br />

Kleine Restaurants, die ganz genau wissen wollen, wo ihre Produkte<br />

herkommen – und kleine Gärtnereien, Biohöfe und Manufakturen,<br />

die genau wissen wollen, was aus ihren Produkten<br />

wird. Und all das mündet, äh, mundet dann Konsumenten,<br />

die eben genau das nicht mehr sein wollen. Sondern sorgende,<br />

nicht besorgte, Verbraucher und Genussmenschen im selben<br />

Moment. Wir haben begriffen: Wenn wir lustvoll »aus dem Rohen<br />

das Gekochte machen« (Claude Lévi Strauß), zelebrieren<br />

wir Genuss als Zivilisationsfortschritt. Darin liegt die Zukunft<br />

des Essens.<br />

„Die Leute wollen nicht mehr nur Brokkoli, sie wollen einen<br />

bestimmten Brokkoli und davon dann das Blatt oder die Blüte“,<br />

resümiert Olaf Schnelle in diesen Sinne,<br />

„Ich warte auf den ersten, der explizit nach der Brokkoliwurzel<br />

fragt, um daraus etwas Tolles zu machen. Das ist doch eine<br />

fantastische Entwicklung.“<br />

Ein Beitrag von Clemens Niedenthal - Bilder: Clemens Niedenthal, Shutterstock<br />

GASTRO-VERANSTALTUNG<br />

EIN RESTAURANT BEGINNT NICHT MIT DEM WARENEINKAUF – ES BEGINNT MIT DEM AUSBRINGEN DER SAAT. WARUM EINE NEUE,<br />

„BRUTAL LOKALE“ KÜCHE IHRE GRÖSSE GERADE IM KLEINEN FINDET.<br />

Wovon reden wir, wenn wir über das Essen reden? Vom nächsten<br />

großen Ding, na klar. Zumal in Zeiten wie diesen und einer<br />

Stadt wie <strong>Berlin</strong>, in die die Touristen, mindestens einige von<br />

Ihnen, endlich auch gerade wegen der Küche kommen. Und<br />

nicht mehr nur trotzdem. Wenn wir also über das Essen reden,<br />

reden wir von Menschen. Menschen, die sich ein Restaurant<br />

ausdenken. Und die passenden Gerichte dazu. Menschen, die<br />

Abends um Zehn noch am Herd stehen. Und Menschen, die<br />

morgens um Acht auf den Acker gehen, auf die Weide oder ins<br />

Gewächshaus. Menschen, die sich ein Produkt ausgedacht haben.<br />

Oder die sich einem ganz alten, vordergründig ganz einfachem<br />

Produkt, einer Kartoffel, einem Kraut, einem bestimmten<br />

Ziegenkäse, mit aller Hingabe widmen.<br />

Sie alle eint die Lust. „Fass Dein Essen einfach mal wieder an“,<br />

hatte der Sommelier und Gastgeber Billy Wagner lauthals ausgerufen,<br />

als er vor gut einem Jahr zum ersten Mal die Türen<br />

seines Speiselokals Nobelhart & Schmutzig in der <strong>Berlin</strong>er<br />

Friedrichstraße aufgesperrt hat. „Brutal lokal“ wollen Wagner<br />

und sein Küchenchef Micha Schäfer kochen. Zwiebelgewächse<br />

in Lammfett badend. Klettenwurzel, mit Liebstöckel mariniert.<br />

Und weil man sein Essen eben wieder anfassen sollte,<br />

arbeitet das Nobelhart & Schmutzig eben auch nur mit Produzenten<br />

zusammen, die ihre Produkte selbst angefasst haben.<br />

„Gerade habe ich mit dem Obsthof am Steinberg in Südhessen<br />

telefoniert, die jetzt für uns unreife Äpfel ernten, aus denen wir<br />

eine Jus herstellen. Solche Experimente funktionieren nur mit<br />

kleinen, innovativen Betrieben.<br />

„Wenn Du in so einem riesigen Schiff anrufst, in dem alle Ideen<br />

erst durch acht Abteilungen delegiert werden, passiert exakt<br />

... nichts.“<br />

Eine Erfahrung, die Olaf Schnelle teilt. Nicht nur, weil schnelles<br />

Gemüse, so sein Firmenname, auch bei Wagner auf der Karte<br />

steht. Der Mecklenburger Wildkräuter und Wildgemüsespezialist<br />

arbeitet fast ausschließlich mit Restaurants zusammen,<br />

die so arbeiten wir er: mit unbedingtem kulinarischem Interesse<br />

und direkten Kommunikationswegen. „Um so größer und<br />

hierarchischer die Strukturen in einem Betrieb werden, um so<br />

geringer werden die Möglichkeiten mit ihm zusammenzuarbeiten.<br />

Wenn da im Einkauf ein Controller sitzt, der die Dinge<br />

nicht kostet sondern nur kalkuliert, wird er meine Philosophie<br />

nicht verstehen.“<br />

CLEMENS NIEDENTHAL<br />

beschäftigt sich als Autor und Kulturwissenschaftler<br />

mit unserer Alltagskultur.<br />

Er schreibt etwa als Gastro‐Redakteur des Tip <strong>Berlin</strong> und als Redakteur<br />

des Trail <strong>Magazin</strong>s – über das Essen, das Rennen und das Reisen.<br />

REGIONALE PRODUKTBÖRSE<br />

Lebensmittel aus der Region<br />

12. September <strong>2016</strong> | 10.00 – 14.00 Uhr<br />

Sie sind stolzer Erzeuger regionaler Produkte?<br />

Dann stellen Sie Ihre Spezialitäten kostenfrei Händlern,<br />

Gastro nomen und Hoteliers vor und knüpfen Sie wertvolle<br />

Kontakte bei der Regionalen Produktbörse der<br />

IHK <strong>Berlin</strong>.<br />

Jetzt mitmachen und ausstellen:<br />

www.ihk-berlin.de/produktboerse<br />

18 19


SOZIALE<br />

GASTROKONZEPTE<br />

ÜBER DEN<br />

TELLERRAND KOCHEN<br />

Text: Anne Hilbert - Bilder: Restlos Glücklich, Über den Tellerrand Kochen<br />

VIELE NEUE TRENDS ENTWICKELN SICH JEDES JAHR IN DER GASTRONOMIE. UNS VON DER NEXT ORGANIC IST ES ABER EBENSO<br />

WICHTIG AUCH PROJEKTE MIT SOZIALEM UND ÖKOLOGISCHEM CHARAKTER ABZUBILDEN. MIT GROSSER BEGEISTERUNG VER-<br />

FOLGTEN WIR DIE ENTWICKLUNG VON ZWEI RESTAURANTPROJEKTEN, DIE WIR IHNEN HIER GERNE KURZ VORSTELLEN MÖCHTEN.<br />

RESTLOS<br />

GLÜCKLICH!<br />

MESSEINFO<br />

Restefrühstück mit Restlos Glücklich<br />

SO, 22.05. ab 10.00 Uhr im Social Impact Café<br />

büchern mit dem Titel „Rezepte für ein besseres Wir“ verkauft.<br />

Die Menschen hinter dem Begriff Asyl kennenlernen, das ist<br />

den Mitarbeitern wichtig. Aktuell arbeitet das Projekt im Kitchen<br />

Hub und finanziert durch Kochbücher und Kochkurse<br />

die Über den Tellerrand Community. Hier arbeiten 30 Ehrenamtliche<br />

daran, dass mehr als 400 Leute zusammen Fußball<br />

spielen oder Gärtnern können. Nur eine langfristige Integration<br />

hilft den Flüchtlingen in Deutschland. Mittlerweile finden<br />

die Kochkurse zweimal wöchentlich statt und kosten pro<br />

Person 75 Euro.<br />

Informationen: www.ueberdentellerrand.org<br />

In der Kienitzer Straße in <strong>Berlin</strong> hat das<br />

Team von Restlos Glücklich das erste<br />

Reste Restaurant <strong>Berlin</strong>s eröffnet. Hier<br />

wird gekocht, was sonst in der Tonne<br />

landen würde und in praktischer Weise<br />

aktiv gegen Lebensmittelverschwendung<br />

gekämpft. Laut einer Studie des WWF<br />

werden deutschlandweit fast ein Drittel<br />

aller Lebensmitteleinkäufe weggeworfen.<br />

Dabei reicht mitunter schon aus, wenn<br />

sie nicht normgerecht aussehen. Dass<br />

Sich auf Augenhöhe begegnen und gemeinsam kochen:<br />

das ist ein Grundsatz von dem Projekt „Über den Tellerrand<br />

kochen“. Die Kochtöpfe dieser Welt sind so<br />

unterschiedlich wie die Menschen, die ihr Essen darin<br />

zubereiten. Gestartet als Modellprojekt versucht Über den<br />

Tellerrand kochen durch das Medium Kochen die Kulturen<br />

Geflüchteter und Beheimateter zusammen zu bringen. Denn<br />

kochen verbindet auch ohne Sprache. Die ursprüngliche Idee<br />

kam den Gründern im Oktober 2013 während ihres Studiums<br />

an der FU <strong>Berlin</strong>. Auslöser für die Idee ein Kochbuch mit<br />

Rezepten von Flüchtlingen zu gestalten, war das umstrittene<br />

Flüchtlingscamp am Oranienplatz. Nach einem erfolgreichen<br />

Crowdfunding auf Startnext wurde die erste Auflage an Kochdas<br />

nicht sein muss, fand auch Leonie<br />

Beckmann und gründete vor zwei Jahren<br />

den Verein „Restlos glücklich“. Per<br />

Corwdfunding wurden im vergangenen<br />

Sommer 30.000 Euro eingesammelt: das<br />

Startkapital für ein eigenes Restaurant.<br />

Ein geeignetes Lokal fand sich in <strong>Berlin</strong><br />

Neukölln und wurde am 1.April feierlich<br />

eröffnet. Die Lebensmittel stammen von<br />

Bauern aus der Region und Biomärkten<br />

in der Umgebung. Die Gewinne des<br />

Restaurant fliessen in Bildungsarbeit<br />

und das Team arbeitet größtenteils ehrenamtlich.<br />

Alles in allem ein wirklich<br />

tolles Projekt. Schaut doch einfach mal<br />

vorbei: Restlos Glücklich, Kienitzer<br />

Str. 22, <strong>Berlin</strong> Neukölln, geöffnet jeweils<br />

Freitags & Samstags 18 -22 Uhr.<br />

Informationen: www.restlosgluecklich.de<br />

20 21


INTERNATIONALE<br />

5 FRAGEN AN<br />

STEFANIE ROTHENHÖFER<br />

KONZEPTE<br />

DIE ZUKUNFT<br />

IN UNSEREN<br />

HÄNDEN<br />

Text: Stefanie Rothenhöfer - Bilder: Simone Hawlisch<br />

FOOD ENTREPRENEURS CLUB DER FOOD ENTREPRENEURS CLUB IST DIE BUSINESS-PLATTFORM FÜR EINE NEUE GENERATION VON<br />

FOOD-UNTERNEHMERN, DIE IHRE BERUFUNG ERNST NIMMT, QUALITÄTSGETRIEBEN HANDELT UND MIT IHREN KONZEPTEN DIE<br />

ALTE GASTRONOMIEWELT AUF DEN KOPF STELLT.<br />

1. Vor knapp eineinhalb Jahren hast Du den Food Entrepreneurs<br />

Club (FEC) ins Leben gerufen. Für alle, die Euch noch<br />

nicht kennen: Was genau macht der FEC?<br />

Der FEC ist in erster Linie eine Plattform für Foodunternehmer<br />

mit dem Ziel Gründer auf dem Weg in die Selbstständigkeit<br />

zu begleiten und Akteure der Branche in allen Phasen zu<br />

unterstützen, ihre Prozesse weiter zu professionalisieren. Dafür<br />

haben wir neue Formate geschaffen.<br />

2. Eines davon ist eure neue Webseite, die gerade erst online<br />

gegangen ist. Was bietet sie?<br />

Mit unserer neuen Webseite haben wir zum einen eine Möglichkeit<br />

für Gründer geschaffen, sich über die wichtigsten<br />

Punkte der Gründung zu informieren. Gemeinsam mit unseren<br />

Experten beantworten wir die wichtigsten Fragen zur Eröffnung<br />

eines Restaurants, eines Food Trucks oder eines Street<br />

Food Standes. Zum anderen sind in unserem Bereich „Servicepartner“<br />

wichtige Dienstleister und Partner gelistet, die auch<br />

für erfahrene Unternehmer nützlich sind. Alle Informationen<br />

stehen übrigens kostenlos zur Verfügung und können von jedem<br />

eingesehen werden.<br />

3. In Zukunft bietet ihr auch ein Academy Programm an. An<br />

wen richten sich Eure Kurse?<br />

Genau, gemeinsam mit Food Experten haben wir ein Academy-<br />

Programm entwickelt. Das Programm umfasst verschiedene<br />

Gründerworkshops für Einsteiger im Street Food und<br />

Restaurant Business. Außerdem gibt es Inspirations Sessions<br />

für Köche und Betreiber, die auf der Suche nach neuen Ideen<br />

sind. Ein weiteres Highlight sind unsere speziellen Kurse für<br />

Foodunternehmer im Bereich Markenbildung, Personal, Social<br />

Media und Warenverarbeitung.<br />

4. Im letzten Jahr hattet ihr ein umfangreiches Messe-<br />

Begleitprogramm im Rahmen der <strong>Next</strong> <strong>Organic</strong>. Was erwartet<br />

uns dieses Jahr?<br />

In diesem Jahr launchen wir unser Academy Programm auf Eurer<br />

Messe und präsentieren unseren Starter Kurs. Dieser richtet<br />

sich an Gründer mit der Frage „Wie starte ich ein Street Food<br />

Business?“ Gemeinsam mit uns nehmen Gründer ihr eigenes<br />

Konzept unter die Lupe und identifizieren ihre Erfolgsfaktoren.<br />

Wir beschäftigen uns mit der Markenbildung und damit,<br />

wie man seine Marke kommuniziert. Außerdem machen<br />

wir uns mit Hygiene und dem Gesetz vertraut und erarbeiten<br />

wichtige Kennzahlen. Dieser Kurs beinhaltet alles Wichtige,<br />

um loslegen zu können! Tickets dafür sind auf unserer Webseite<br />

erhältlich.<br />

5. Der Slogan des FEC lautet “Do the right thing and make a<br />

profit”. Was heißt das denn?<br />

Per Definition baut Nachhaltigkeit auf den drei Säulen ökologisch,<br />

sozial und ökonomisch auf. Für viele der Foodunternehmer<br />

ist das Einbeziehen der ökologischen Komponente<br />

in ihre Arbeit bereits selbstverständlich. Langfristig sollte es<br />

sich durchsetzen, alle der drei Säulen zu berücksichtigen und<br />

dennoch gewinnbringend zu wirtschaften. Dabei wollen wir<br />

Foodunternehmer unterstützen. Der FEC steht dafür, dass gutes<br />

Essen auf den Tisch kommt und alle Beteiligten fair bezahlt<br />

werden!<br />

STEFANIE ROTHENHÖFER<br />

Informationen: www. foodentrepreneursclub.com<br />

MASSIMO BOTTURA’S SOUP KITCHEN<br />

Unser Essensretter der Stunde: Massimo Bottura. „To feed the<br />

planet, first you have to fight the waste“, sagt Bottura und serviert<br />

in seiner Suppenküche Kreationen aus Lebensmitteln, die<br />

sonst in der Tonne landen an Bedürftige aus der Region. Nach<br />

der erfolgreichen Etablierung der Refettorio Ambrosiano in<br />

Mailand entstand nun die nächste Suppenküche in Bologna.<br />

Hier verarbeitet er mit Hilfe von 54 Restaurants und 49 Produzenten<br />

genießbare Abfälle zu hervorragenden Mahlzeiten für<br />

Bedürfitige.<br />

www.osteriafrancescana.it<br />

WEFOOD SUPERMARKT<br />

Stark gegen Lebensmittelverschwendung kämpfen auch die Betreiber*innen<br />

des Supermarktes WEFOOD aus Kopenhagen.<br />

Was hier in den Regalen liegt, würde in normalen Supermärkten<br />

in der Tonne landen. Neben braunen Bananen und welkem<br />

Salat, finden sich auch Lebensmittel mit aufgerissenen Verpackungen<br />

und falsch beschriftete Kosmetik und Haushaltsprodukte.<br />

Die Betreiber*innen setzen damit ein tolles Zeichen gegen<br />

die Wegwerfgesellschaft.<br />

www.we food.dk<br />

Urban Farmers<br />

Die größte Aquaponik Farm Europas, genannt “Urban Farmers”,<br />

hat in Den Haag eröffnet. Auf dem Dach einer alten<br />

Fabrik mit einem Investitionsumfang von 2,7 Millionen Euro<br />

werden ab sofort jährlich 55 Tonnen Gemüse und 20 Tonnen<br />

Fisch produziert. Hauptabnehmer ist die lokale Gastronomie.<br />

Ab Herbst steigt das Projekt auch in die Direktvermarktung<br />

ein. Bei dem System der Aquaponik wird ein geschlossener<br />

Kreislauf zwischen Pflanzen und Fischzucht entwickelt, der<br />

komplett ohne Pestizide und Düngemittel auskommt.<br />

www.urbanfarmers.com<br />

WEFARM<br />

Das Startup WeFarm vernetzt Kleinbauern via SMS Funktion<br />

weltweit miteinander und möchte so die Produktivität kleinbäuerlicher<br />

Betriebe steigern. Davon gibt es weltweit ca. 500<br />

Millionen. Oft bleibt dieser Gruppe der Zugang zu wertvollen<br />

Informationen und Ratschläge bei landwirtschaftlichen<br />

Problemen versagt. Um von den Erfahrungen anderer zu den<br />

Probleme von Bodenerosion, Wasserknappheit, Unwirksamkeit<br />

von Dünger oder Schädlingsbefall zu profitieren, ist eine<br />

nachhaltige Vernetzung unabdingbar.<br />

www.wefarm.org<br />

STILLVOLL.<br />

ROBUST.<br />

NACHHALTIG.<br />

Möchten Sie Ihr gesamtes Food-Konzept to-go<br />

und im Catering nachhaltig präsentieren?<br />

Unser ecoecho® Verpackungssortiment ist zukunftsweisend<br />

die natürliche Wahl. Ein breites<br />

Produktspektrum aus nachwachsenden und<br />

recycelten Rohstoffen signalisiert Ihren Kunden<br />

umweltbewusstes Handeln. ecoecho® bietet<br />

Ihnen schnelles Handling und Ihren Kunden<br />

sicheren Transport.<br />

Individualisierung ist unsere Leidenschaft.<br />

Machen Sie unsere Produkte mit Werbedruck<br />

zu Ihrem Markenbotschafter.<br />

Mehr Informationen auf duni.com<br />

Wir beraten Sie gern<br />

mealservice@duni.de<br />

22 23


GEWINNER <strong>2016</strong><br />

Kategorie HandeL: Conflict Food<br />

NEXT ORGANIC<br />

STARTUP AWARD<br />

<strong>2016</strong><br />

Die Gewinner in der Kategorie Handel sind Conflict Food.<br />

Gernot und Salem wollen mit Conflict Food Frieden kultivieren.<br />

Dafür reisen sie in Konfliktregionen, um vor Ort die besten,<br />

landestypischen Agrarprodukte zu finden und einen direkten<br />

Handel mit Kleinbauern zu betreiben. Dadurch wollen<br />

sie langfristige Perspektiven für ihre Partner vor Ort schaffen,<br />

ihnen neue Absatzmärkte eröffnen, lokale Strukturen stärken<br />

und in Bildung investieren. www.conflictfood.com<br />

Kategorie Erzeuger: Walnussbäuerin<br />

Text: Anne Hilbert - Bilder: Stefan Haehnel<br />

Ob Snacks aus Würmern, Pasta aus Algen oder Blumenerde<br />

aus Babywindeln: die Bewerbungen für<br />

den diesjährigen Startup Award waren an Vielfalt<br />

kaum zu übertreffen. Über 70 Bewerbungen aus<br />

Deutschland, den Niederlanden, Dänemark und Österreich<br />

trafen bei dem Team der <strong>Next</strong> <strong>Organic</strong> in diesem Jahr ein.<br />

Es ist bis dato die umfangreichste Zahl an Bewerbungen, die<br />

der Wettbewerb verzeichnen konnte. Unterstützt durch die<br />

GLS Bank und die BIO COMPANY konnten sich Gründerinnen<br />

und Gründer zum vierten Mal für diesen einzigartigen<br />

Award für nachhaltige und ökologische Produkte und Konzepte<br />

bewerben. Für die Gewinner stand nicht nur ein begehrter<br />

Ausstellerplatz auf der <strong>Next</strong> <strong>Organic</strong> <strong>Berlin</strong> <strong>2016</strong> in Aussicht,<br />

sondern auch Zugang zu Beratungsworkshops sowie eine Probelistung<br />

bei der BIO COMPANY. Am 05. April <strong>2016</strong> kam die<br />

Jury unter dem Vorsitz von Martina Merz (Leiterin der Agentur<br />

merzpunkt) in der Filiale der GLS Bank <strong>Berlin</strong> zusammen<br />

und kostete, begutachtete und diskutierte gemeinsam die einzelnen<br />

Einsendungen. Renate Künast (MdB), Vorsitzende des<br />

Ausschusses Recht und Verbraucherschutz, zeigte sich begeistert:<br />

„Es gab bei dem Startup Wettbewerb zwei überraschende<br />

Momente. Einerseits steigt der Biobereich endlich voll auf die<br />

aktuellen Foodtrends und die neuen Bedürfnisse ein - seien es<br />

innovative Zutaten für die moderne asiatische Fusion Küche<br />

oder eine neue Art Honig zu vermarkten. Andererseits gab<br />

es auch viele Konzepte, die die Wertschöpfung in der Region<br />

abbilden und eben nicht die großen internationalen Investoren<br />

bedienen.“ Bis in die späten Abendstunden rauchten die<br />

Köpfe der Jury bis sich alle gemeinsam auf ein endgültiges<br />

Ergebnis festlegten. Bone Brox The Original Superfood, gewann<br />

in der Kategorie Manufaktur mit der Idee, Knochenbrühe<br />

als Superfood Getränk auf den Markt zu bringen. Die<br />

Gewinner der Kategorie Handel, Conflict Food, widmen sich<br />

dem Export von Produkten aus Konfliktregionen. Die Walnussbäuerin<br />

entschied die Kategorie Erzeuger Betrieb für sich.<br />

Der Schwerpunkt bei diesem Projekt liegt auf der Kultivierung<br />

von Walnussbäumen und der anschließenden Vermarktung in<br />

der Region. Als bester Hersteller wurde Seamore I Sea Pasta<br />

mit seiner schmackhaften Algenpasta ausgezeichnet. Die Jury<br />

nahm sich viel Zeit für die Bewertung und suchte anhand verschiedener<br />

Kriterien wie der Idee, dem Hintergrund, der Nachhaltigkeit<br />

entlang der Wertschöpfungskette, dem Design und<br />

schlußendlich auch nach einem überzeugenden Geschmack<br />

die vier Gewinner aus. Auch wenn am Ende nicht alle Produkte<br />

gewinnen können, so wird anhand des Wettbewerbs für<br />

Renate Künast deutlich, wie wichtig der Austausch zwischen<br />

Politik, Produzent und Endverbraucher ist. „Wir machen mit<br />

Messer und Gabel Politik. Wir brauchen eine noch stärkere,<br />

neue Ernährungsbewegung bei der sich Handel, Erzeuger, Produzenten,<br />

Schulen, Eltern und die Umweltbewegung gemeinsam<br />

verständigen.“ Das Team der <strong>Next</strong> <strong>Organic</strong> freut sich über<br />

den gelungenen Wettbewerb und dankt allen Bewerberinnen<br />

und Bewerbern sowie der einzigartigen Jury für ihre großartige<br />

Arbeit. Der Wettbewerb hat nicht zuletzt gezeigt, wie<br />

viel Potential und Ideen in der Biobranche noch schlummern.<br />

Wir sind gespannt was uns im kommenden Jahr zum fünften<br />

Startup Award für Produkte, Konzepte und Ideen erwarten.<br />

Infos: www.next-organic.de/start-up-wettbewerb<br />

In der Kategorie Erzeuger Betrieb hat sich die Jury für Vivian<br />

Böllersen und ihr Projekt Land und Gartenwirtschaft Böllersen<br />

entschieden. Das Ziel ist die Produktion von qualitativ hochwertigen<br />

Walnüssen unter ökologischen Standards und eine<br />

möglichst direkte Vermarktung an den <strong>Berlin</strong>er Bio Kunden.<br />

www.landwirtschaft boellersen.de<br />

Kategorie Hersteller: Seamore- I sea Pasta<br />

Den Gewinn in der Kategorie Hersteller haben Seamore mit ihrer<br />

Algenpasta erzielt. Der Gründer Willem Sodderland dachte<br />

sich‚ Warum nicht Algen auch als Pasta essen?‘ Die Pasta ist<br />

nicht nur schmackhaft sondern auch nachhaltig und gesund.<br />

www.seamorefood.com<br />

/// Mit freundlicher Unterstützung:<br />

Kategorie Manufaktur: BoneBrox<br />

In der Kategorie Manufaktur entschied sich die Jury für das Konzept<br />

von BONE BROX. Ein Superfood der Extraklasse möchten<br />

Jin und Konrad herstellen: die Knochenbrühe. Rinderknochen,<br />

Gemüse und Kräuter in Bio Qualität werden 18 Stunden lang eingekocht.<br />

Die Brühe kann so verzehrt werden oder als Basis zum<br />

Kochen eingesetzt werden. www.bonebrox.de<br />

24 25


TRENDTHEMA: ALGEN<br />

VOM MEER<br />

AUF DEN TELLER<br />

Text: Anne Hilbert - Bilder: Nordisk Tang<br />

Algen sind ein durch und<br />

durch einzigartiges Lebensmittel,<br />

mit phantastischen<br />

Eigenschaften in Bezug auf<br />

Geschmack, Nährwert und nicht zuletzt<br />

Nachhaltigkeit. In einer Welt, in der<br />

die Nahrungsmittelressourcen knapper<br />

werden und Lebensmittelsicherheit ein<br />

wachsendes Problem darstellt, rückt eine<br />

Pflanze wieder in den Fokus der Öffentlichkeit:<br />

die Alge. Diese haben einen hohen<br />

Gehalt an Vitaminen und Mineralien,<br />

mit denen sich die wenigsten anderen<br />

Lebensmittel messen können. Algen<br />

enthalten B12-Vitamin und sind deshalb<br />

eine wichtige Nahrungsquelle für<br />

Vegetarier und Veganer, die ihren Bedarf<br />

sonst nur schwer decken können. Zudem<br />

sind sie auch die Pflanzen mit dem<br />

höchsten Gehalt an K-Vitamin, haben<br />

einen großen Gehalt an Eisen und zehn<br />

Mal mehr Kalzium als Milch. Außerdem<br />

sind Algen reich an Antioxidanten und<br />

natürlichen Salzen. Ganz abgesehen von<br />

den großen gesundheitlichen Vorteilen,<br />

haben Algen auch geschmacklich viel zu<br />

bieten. Sie enthalten viel Umami-Aroma<br />

und verstärken so den Geschmack<br />

der übrigen Zutaten beim Kochen. Der<br />

Anbau von Algen geschieht, indem die<br />

Nährstoffe aus dem Meer aufgenommen<br />

und im Gegenzug der Meeresumwelt<br />

Sauerstoff und Leben zurück gegeben<br />

werden. Die anfallenden Reste der Produktion<br />

können umgekehrt wieder als<br />

Dünger verwendet werden und bringen<br />

so die Nährstoffe zurück in die Erde.<br />

AUSSTELLER<br />

LÜTTGE ALGEN<br />

NORDISK TANG<br />

ALGAMAR<br />

SEAMORE SEAWEED<br />

DRYGON ALGEN<br />

EIN LEBEN OHNE HINGABE IST MÖGLICH.<br />

ABER IST ES AUCH SINNVOLL?<br />

www.vimonda.berlin<br />

26 27


WWW.GREEN-FRIDAY.DE<br />

Ich bin Anna und schreibe seit 2011<br />

auf dem Blog Green Friday über<br />

nachhaltiges Großstadtleben. Mein<br />

Herz schlägt für Ideen, die die Welt<br />

ein bisschen besser machen. Ich interviewe<br />

junge Macher der Slow Food Bewegung,<br />

stelle Naturkosmetik – und Eco<br />

Fashion‐Labels vor, arbeite an Urban<br />

Farming Projekten mit und frage mich,<br />

UMDREHUNGEN<br />

Der Halbbitter Hilde vom Kölner Unternehmen Neue Mazerate<br />

ist einer der wenigen hochprozentigen Alkoholika, die ich<br />

richtig gerne pur trinke. Aber auch mit Tonic, Grapefruit oder<br />

auf Eis macht Hilde sich richtig gut. Lediglich wer Fenchel gar<br />

nicht mag, greift besser zu einem anderen Kräuterbitter. Hilde<br />

ist vegan und zu 100% aus Bio‐ Zutaten. Außerdem wird<br />

das Getränk klimaneutral produziert und kommt in besonders<br />

schicker Verpackung. Prost!<br />

SÜSS<br />

Ich liebe Schokolade. Seit ich Original Beans gefunden habe,<br />

schwebe ich im siebten Schoko‐Himmel: mit die beste Schokolade,<br />

die ich je gegessen habe – aus Bio‐Zutaten und mit<br />

einer tollen Geschichte. Das Unternehmen pflanzt für jede<br />

verkaufte Tafel Schokolade einen Baum. Entweder einen<br />

neuen Kakao‐Baum, der dann auch direkt das Einkommen<br />

der lokalen Bauern stärkt, oder einen schattengebenden<br />

Baum für die Farmer. Neben dem Bäume pflanzen setzt<br />

Original Beans auf direkten Handel und verbessert so die<br />

Lebensumstände der Kakaobauern nachhaltig. Außerdem<br />

werden alle Schokoladen aus alten, seltenen Kakaosorten<br />

hergestellt. Das soll ihren Bestand wahren und ausbauen.<br />

GREEN FRIDAY<br />

LIEBLINGSPRODUKTE<br />

Text: Anna Forssman<br />

Bilder: Sylvie Gagelmann, Gutding, Fairment, Neue Mazerate, Harvest Moon, Tofu Tussis, OriginalBeans<br />

SALZIG<br />

Die Mahlzeit, die ich wohl am häufigsten zu mir nehme, ist die<br />

gute alte Brotzeit. Seit einiger Zeit findet man bei mir im Kühlschrank<br />

fast immer den ein oder anderen Aufstrich von Gutding.<br />

Die veganen Aufstriche sind bei den Machern entstanden,<br />

als sie sie für eigene Brotzeiten kreiert haben. Irgendwann<br />

dachten sie sich, dass was ihnen so gut schmeckt, doch bestimmt<br />

auch vielen anderen Menschen gut mundet. Damit haben<br />

die beiden absolut Recht. Die Aufstriche kommen in Weck‐<br />

Gläsern und hören alle auf nette Namen wie „Bolle“, „Greta“<br />

oder „Toni“. Derzeit stehe ich besonders auf „Schmauch“.<br />

FLÜSSIG<br />

ob Wirtschaft auch ohne Wachstum<br />

funktioniert und dokumentiere meine<br />

Versuche, umweltfreundlicher zu leben<br />

auf Green Friday. Und weil ich finde, dass<br />

Nachhaltigkeit Spaß machen muss, versehe<br />

ich meine Artikel gerne mal mit einer<br />

Prise Schnaps und Rock’n’Roll. Hier<br />

stelle ich euch ein paar meiner aktuellen<br />

Lieblingsprodukte aus dem Food‐Sektor<br />

vor.<br />

Ganz spannend finde ich derzeit das Thema Kombucha. Das<br />

fermentierte Teegetränk schmeckt im ersten Moment etwas<br />

ungewohnt, mittlerweile trinke ich es nicht nur gerne, sondern<br />

auch regelmäßig. Man kann sich ohne allzu große Umstände<br />

einen Teepilz Zuhause kultivieren und so immer für<br />

Nachschub sorgen – oder ihn schon fertig kaufen. Fairment<br />

beispielsweise stellen das probiotische Getränk in den <strong>Berlin</strong>er<br />

Delphin‐Werkstätten, einer anerkannten Werkstatt für Menschen<br />

mit Behinderung, her.<br />

KOKOS<br />

Morgens im Büro geht bei mir<br />

nichts über einen Joghurt mit<br />

Früchten und Müsli. Neuerdings<br />

nehme ich oft eine vegane Variante<br />

– Kokosmilchjoghurt. Davor<br />

konnte mich noch keine vegane<br />

Joghurtalternative ernsthaft überzeugen,<br />

Harvest Moon hat es nun<br />

hinbekommen. Den Joghurt gibt<br />

es in verschiedenen Geschmacksrichtungen, alle kommen<br />

ohne zugesetzten Zucker aus.<br />

SOJA<br />

Tofu ist so eine Sache für sich... manchmal labbert es einfach in<br />

asiatischen Gerichten vor sich hin und ist arg verzichtbar und<br />

manchmal gibt es Gerichten genau das, was ihnen noch gefehlt<br />

hat. Die Tofu Tussis aus <strong>Berlin</strong> stellen frischen Tofu in liebevoller<br />

Handarbeit und nur aus besten Inahltsstoffen her. Es gibt<br />

verschiedene Geschmacksrichtungen und neuerdings sogar<br />

einen Stand in der Markthalle Neun. Das Ausprobieren lohnt<br />

sich auf jeden Fall, auch Fleischesser sollten es mal riskieren.<br />

www.yumearth.bio<br />

ECHT FRUCHT<br />

ECHT BIO<br />

ECHTER<br />

GESCHMACK<br />

28 29


LEBENSMITTEL<br />

VER(SCH)WENDUNG<br />

Text & Bilder: Anne Hilbert<br />

DIE ARBEIT VON FREDERIC GOLDKORN BEGINNT FRÜH UM KURZ NACH FÜNF UHR, IN EINEM ALTEN VW -BUS AUF DEM WEG VON<br />

BERLIN NACH BRODOWIN. LEBENSMITTEL RETTEN UND DIE WELT WENIGSTENS EIN STÜCKCHEN BESSER MACHEN, BLEIBT EBEN<br />

DOCH NOCH HARTE ARBEIT.<br />

Es ist dunkel, kalt und verregnet als wir zweimal laut<br />

mit der Faust gegen die Metalltür der Lagerhalle<br />

klopfen. Nach kurzer Zeit rollt sich das Tor zum<br />

Gemüselager des Ökohofes Brodowin langsam nach<br />

oben und wir fahren hinein. Die ersten Arbeiterinnen winken<br />

uns durch die Halle vorbei an schweren Maschinen, Sortierund<br />

Waschanlagen. Wir sind hier mit Frederic Goldkorn von<br />

Querfeld, um mit ihm zusammen das einzusammeln, was angeblich<br />

keiner auf dem Teller haben möchte: rote Bete so groß<br />

wie Apfelsinen, Karotten mit drei Beinen und zu ausladend<br />

gewachsene Salatköpfe. „Wir müssen schauen, dass wir den<br />

normalen Produktionsablauf hier in der Halle nicht allzu sehr<br />

aufhalten.“, sagt Frederic als er umsichtig den Wagen mit seiner<br />

Ware durch die Halle Richtung Wiegestation schiebt. Es ist<br />

nicht einfach, sich hier zwischen gestandenen Ökobauern und<br />

Großabnehmern zu behaupten: „Auch Bauern sind Geschäftsmänner,<br />

keine Frage.“ In der Halle warten auf uns, gewaschen<br />

und sortiert, die schönsten Sonderlinge, die das Gemüsebeet<br />

zu bieten hat. Auf den ersten Blick wird nicht ganz klar, warum<br />

der Endverbraucher sie nicht kaufen würde. Die Wahl<br />

bleibt oft gar nicht, denn viele dieser Obst - und Gemüsereste<br />

erreichen den Supermarkt nicht, sondern werden schon vorher<br />

aussortiert. Wenn etwas optisch nicht der Norm entspricht,<br />

sehen sich viele Erzeuger in der Pflicht, die Ware als nicht vermarktungsfähig<br />

einzustufen und auszusortieren. So sprechen<br />

Wissenschaftler (Peters et al. 2013) davon, dass z.B. 30% der<br />

Möhren und 10% der Äpfel aufgrund dieser Standards nie den<br />

Nachernteprozess erreichen.<br />

Genau an diesem Punkt setzen Frederic und sein Team an.<br />

Querfeld kauft bei Bauern Obst und Gemüse, das den Maßstäben<br />

konventioneller Supermärkte nicht entspricht und<br />

vertreibt es an Kindergärten, Saftläden und Restaurants. Die<br />

Nachfrage wird größer und die unbeliebten Sonderlinge finden<br />

als Saft oder Suppe ihren Weg in die Mägen der Endverbraucher.<br />

Eine deutliche Reduktion der vermeidbaren Verschwendung<br />

von Lebensmitteln in ökologischer und konventioneller<br />

Landwirtschaft, wäre ein Ziel für die Zukunft, so Frederic. In<br />

den Industrieländern gehen immerhin 40% der Lebensmittel<br />

verloren, da sie Normen in Form und Größe nicht entsprechen.<br />

Dabei sind üppig bestückte Regale und Kisten voll mit Obst<br />

und Gemüse aus aller Welt, zu jeder Jahreszeit zur Normalität<br />

in deutschen Lebensmittelgeschäften geworden. Neben der<br />

zunehmenden Bedeutung von Bio Zertifizierung und der Herkunft<br />

der Lebensmittel sollte die Frage nach Lebensmittelverschwendung<br />

innerhalb der Wertschöpfungskette wieder eine<br />

größere Bedeutung einnehmen.<br />

Laut einer Studie des WWF belaufen sich die Verluste, verursacht<br />

durch Lebensmittelverschwendung in Deutschland,<br />

pro Jahr auf 18 Millionen Tonnen. Dabei fallen 60% der Lebensmittelverluste<br />

im Bereich der Produktion bis zum Großverbraucher<br />

und 40% in privaten Haushalten an. In der Produktion<br />

liegt der größte Verlust vorrangig bei Ernte und<br />

Prozessverlusten. Gustavsson et al. (2011) sprechen insgesamt<br />

von mindestens 1,3 Milliarden Nahrungsmitteln, die weltweit<br />

verloren gehen, welches einem Verlust von 180 bis 190 Kilogramm<br />

im Jahr pro Kopf entspricht. Diese Zahlen decken sich<br />

mit den Angaben einer offiziellen Untersuchung der EU, wobei<br />

die Pro Kopf Einbußen in Nordamerika und anderen Industrieländern<br />

deutlich höher sind als in Entwicklungs - und<br />

Schwellenländern. Dazu kommt, dass die Lebensmittelverteilung<br />

auf der Welt von einer Milliarde unterernährter Menschen<br />

zu dem Gegengewicht von einer Milliarde überernährter<br />

Menschen reicht. Laut Jean Ziegler, Uno Menschenrechtler und<br />

Soziologieprofessor, könnte die Weltlandwirtschaft heute etwa<br />

12 Millionen Menschen problemlos ernähren. Viele Projekte<br />

widmen sich der Frage nach der Vermeidung von Lebensmittelverschwendung<br />

angesichts dieser Zahlen und Paradigmen.<br />

Die Industrie hingegen reicht die Verantwortung für die Lebensmittelverschwendung<br />

gern an den Endverbraucher weiter,<br />

dabei geht der Großteil verschwendeter Lebensmittel nicht in<br />

den Haushalten Deutschlands verloren, sondern entlang der<br />

Wertschöpfungskette bis hin zum Großverbraucher. Angesichts<br />

weltweit begrenzter Ressourcen von Produktionsflächen<br />

ist es notwendig, die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.<br />

Diese Forderung gilt für alle Beteiligten der Lieferkette,<br />

ob Landwirtschaft, Industrie oder Handel, Außer Haus Markt,<br />

Gastronomie oder in den privaten Haushalten. Denn eine Verschwendung<br />

von Lebensmitteln bedeutet auch Schäden an der<br />

Biodiversität, Kosten der Abfallbeseitigung und des Müllmanagements,<br />

zusätzliche Emissionen an Treibhausgasen und der<br />

Verlust knapper natürlicher Ressourcen, wie Ackerland, Wasser<br />

und Energie. Die Potentiale, die diese Einsparungen für den<br />

Klima und Ressourcenschutz mit sich bringen können sind<br />

erheblich. Lebensmittel müssen eine größere Wertschätzung<br />

erhalten. Dies beginnt damit, wichtige Fragen zu stellen. Wer<br />

steckt hinter den Lebensmitteln? Wo kommen die Karotte, der<br />

Apfel und die Kartoffel her? Wie ernähren wir die Welt von<br />

morgen? Wie schaffen wir eine Landwirtschaft, die mit fairen,<br />

ökologischen Prinzipien genau das schafft? Vom Produzenten<br />

bis zum Konsumenten kann Lebensmittelverschwendung nur<br />

gemeinsam gestoppt werden, indem wir eine größere Sorgfalt<br />

und eine höhere Wertschätzung dem entgegen bringen, was<br />

wir konsumieren.<br />

Informationen: www.querfeld.bio<br />

30 31


GEORG KAISER, WELCHES PRODUKT<br />

KANN NEBEN ETABLIERTEN MARKEN BESTEHEN?<br />

Interview: Anne Hilbert & Jiro Nitsch - Bilder: BIO COMPANY, Stefan Haehnel<br />

THEMA ÜBER FALLSTRICKE UND HILFSLINIEN FÜR STARTUPS IN DER LEBENSMITTELBRANCHE SPRECHEN WIR MIT GEORG<br />

KAISER, GESCHÄFTSFÜHRER DER BIO COMPANY, IN EINEM INTERESSANTEN INTERVIEW.<br />

die wir noch schließen möchten, oder aber eine Sparte betreffen,<br />

bei der wir sehr gut noch mehr Ware gebrauchen könnten.<br />

Dies kann auch ganz klassische Ware sein, beispielsweise<br />

wünschen wir uns derzeit noch mehr Anbieter von regionalen<br />

Birnen. Vor allem bei Trend Themen wie z.B. Vegan, Raw Food<br />

und Paleo gibt es viele Gründer.<br />

Wie werden Trends beobachtet und wie wird die Nachfrage analysiert?<br />

GK: Wir sind auf allen einschlägigen kleineren und größeren<br />

Messen unterwegs, scouten aber auch mal außer der Reihe.<br />

Vieles läuft auch über persönliches Net working. Hin und wieder<br />

fahren wir ins Ausland und schauen uns an, welche Trends<br />

dort so laufen, wie es angenommen und präsentiert wird. Stete<br />

Impulse geben natürlich auch die Medien.<br />

Wenn uns ein Produkt überzeugt und die Nachfrage generell<br />

im Trend liegt, nehmen wir es gerne auch mal testweise in einigen<br />

Märkten auf. Neue Produkte werden beispielsweise durch<br />

Sonderplatzierungen hervorgehoben. Letztlich entscheidet der<br />

Käufer aber selbst, welches Produkt er wählt und somit auch,<br />

wie die Nachfrage verläuft und ob diese stetig bleibt.<br />

Woran scheitern ihrer Meinung nach Startups am häufigsten?<br />

GK: Mangelnde Erfahrung, Schwächen in der Organisation<br />

und ein gewisses „Verzetteln“, also Verlust der Fähigkeit, sich<br />

auf das Wesentlichste zu konzentrieren. Zu dünnes Eigenkapital<br />

und die Verleitung durch den Anschein der Fülle eines<br />

Kredites zu hohe Kosten zu produzieren.<br />

Was ist der entscheidende Faktor, damit ein Startup seinen<br />

Durchbruch schafft?<br />

GK: Der Glaube an sich selbst und die Fähigkeit, seine Werte<br />

und seine Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Dabei die<br />

Kunst zu erweisen, sich selbst nicht zu verbiegen, zugleich aber<br />

einen gesunden Pragmatismus an den Tag zu legen.<br />

Welche Tipps möchten Sie jungen Gründern/Startups mit auf<br />

den Weg geben?<br />

GK: Ein gesundes Maß an Selbstreflexion und fähig bleiben,<br />

sich auch von anderen Akteuren reflektieren zu lassen. Als<br />

Youngster muss man noch viele Erfahrungen sammeln, nicht<br />

jeder wird als Profi geboren. Da ist es hilfreich, sich von vielen<br />

unterschiedlichen Seiten, auch bei komplexeren Entscheidungsprozessen<br />

beraten zu lassen. Auch eine gewisse, eher<br />

konservative Kaufmannsmentalität schadet nicht.<br />

Vor welchen Herausforderungen stehen Gründerinnen und<br />

Gründer im Vergleich zu Projekten aus dem konventionellen<br />

Lebensmittelbereich?<br />

GK: Im Bio Bereich geht es ganz stark um einen Wertekanon.<br />

Diese Alleinstellungsmerkmale herauszukristallisieren und<br />

zu kommunizeren, ist schon sehr wichtig. Gerade im Wettbewerb<br />

mit kapitalstarken Unternehmen können diese ganz<br />

wesentlich sein. Das kann man auch in Guerilla Maßnahmen<br />

transportieren, besonders wenn man kein kapitalstarkes Werbebudget<br />

hat.<br />

In welchen Bereichen ist die BIO COMPANY in die Förderung<br />

und Entwicklung von Gründern und Startups beteiligt?<br />

GK: Seit Gründung der BIO COMPANY arbeiten wir mit<br />

kleineren und mittleren Betrieben zusammen. Gemeinsam<br />

ausgearbeitete Lieferverträge sind da schon eine hilfreiche<br />

Perspektive, gerade für kleine Unternehmen. In diesem Zusammenhang<br />

beraten wir natürlich auch, welche Produkte<br />

Chancen im Sortiment haben können und wie sie präsentiert<br />

werden sollten. Gelegentlich haben wir auch schon bei der Umstellung<br />

von konventioneller auf bio zertizierte Ware geholfen,<br />

um sie überhaupt in der BIO COMPANY listen zu können. In<br />

der Zusammenarbeit kommen ganz unterschiedliche Fragen,<br />

den Austausch erleben wir als sehr fruchtbar. Deswegen haben<br />

wir uns auch gefreut, in der Jury beim Start up Wettbewerb der<br />

<strong>Next</strong> <strong>Organic</strong> mit dabei zu sein.<br />

Die Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln steigt rasant.<br />

Welche Herausforderungen haben junge GründerInnen in der<br />

Landwirtschaft / Erzeugung?<br />

GK: Im Raum Brandenburg werden die Möglichkeiten, freie<br />

Flächen für die landwirtschaftliche Erzeugung zu erwerben,<br />

immer schmaler, zumal die Bodenpreise steigen und die Verfügbarkeit<br />

sinkt. Es gibt aber auch immer wieder Beispiele, wo<br />

bisherige Eigentümer ihre Flächen an Junglandwirte abgeben<br />

und ihnen damit eine Chance geben. Eine weitere Herausforderung<br />

ist sicher ein gewisses Maß an Professionalität und organisatorischem<br />

Talent, auch was die Logistik und Belieferung<br />

betrifft. Eine Herausforderung beim verarbeitenden Gewerbe<br />

besteht auch in hohen Investitionen, an denen Projekte schon<br />

im Keim scheitern können. Insbesondere für regionale Projekte<br />

zeigt sich BC aber gerne als Ansprechpartner. Zusammen mit<br />

anderen Marktteilnehmern und Partnern können die Ideen<br />

dann mitunter doch weiter geplant und verwirklicht werden.<br />

Welche Förderungen seitens der Politik wären wünschenswert<br />

in Bezug auf die Regionale Wertschöpfung?<br />

GK: Jungbauern müssen wieder stärker eine Chance erhalten.<br />

Bio Landwirte integrieren bereits heute durch ihre nachhaltige<br />

Wirtschaftsweise Kosten für Umwelt und nachfolgende Generationen.<br />

Die konventionelle Landwirtschaft tut dies nicht,<br />

gleichzeitig erhält sie mehr Flächen, auch durch die BVVG,<br />

die Flächen an jene verkauft, die am meisten bieten. Diese Ungleichgewichte<br />

sollten politisch ausgeglichen werden, beispielsweise<br />

durch eine Sondersteuer auf Pestizide oder synthetische<br />

Dünger. Ebenso sollte die Biolebensmittelwirtschaft stärker<br />

gefördert werden. So entstehen nicht nur gerechte Preise für<br />

unsere Nahrungsmittel. Auch das dörfliche Gemeinschaftsleben<br />

und bäuerliche Strukturen können erhalten bleiben.<br />

Was muss ein Produkt mitbringen, um in der BIO COMPANY gelistet<br />

zu werden? Welche Voraussetzungen sind besonders wichtig?<br />

GK: Es muss einen Bedarf seitens der Kunden geben und eine<br />

Bio Zertifizierung sollte vorliegen oder zum Verkaufstermin realisiert<br />

sein. Entweder sollte das Produkt eine Nische treffen,<br />

INFO<br />

Georg Kaiser und die Jury bei der Auswahl<br />

32 33


ZUKUNFTSFÄHIGE<br />

ERNÄHRUNG FÜR BERLIN?!<br />

Text: Christine Pohl - Foto: Shutterstock<br />

Höchster Genuss entsteht, wenn sich regionale Bio-<br />

Produktion und kultiviertes Metzgerhandwerk verbinden.<br />

Mit der Biomanufaktur Havelland kehrt der authentische<br />

Geschmack von traditionell hergestellten Fleischwaren<br />

aus ehrlicher, handwerklicher Herstellung in die Stadt<br />

zurück. Unserer erfahrenen Metzgermeister entwickeln<br />

dazu feine, neue und traditionelle Rezepturen. Die Grundlage<br />

ist eine natürliche und bäuerliche Tierhaltung.<br />

So entsteht vorzügliches Fleisch in der Region.<br />

„In dieser Manufaktur steckt mein<br />

ganzes Herz. Als leidenschaftliche<br />

Genießer haben wir den Anspruch, die<br />

Besten in der Region zu sein – und das<br />

erfüllen wir auch.“<br />

Thomas Schubert, Metzgermeister & Geschäftsführer,<br />

Biomanufaktur Havelland<br />

FÜR DIE<br />

GASTRONOMIE<br />

––––<br />

SPEZIELLE<br />

ZUSCHNITTE !<br />

GUTES AUS<br />

ARTGERECHTER TIERHALTUNG<br />

Vieles läuft schief in unserem<br />

Ernährungssystem: Wie<br />

Lebensmittel hierzulande<br />

hergestellt und konsumiert<br />

werden, ist weder nachhaltig noch gerecht.<br />

Wir produzieren und konsumieren<br />

im Übermaß, werfen zu viel weg und<br />

nehmen die weltweite Ausbeutung von<br />

Menschen und Natur für unseren verschwenderischen<br />

Konsumstil wie selbstverständlich<br />

in Kauf. Wir verbrauchen<br />

rund um den Globus zu viel an Ressourcen<br />

wie Boden, Wasser, fossile Energie.<br />

Und wir schaden damit unserer Gesundheit,<br />

der Umwelt und dem Klima. Von<br />

den Folgen wie Bodendegradation, Dürren<br />

oder Überschwemmungen sind in<br />

erster Linie in Armut lebende Menschen,<br />

insbesondere im globalen Süden, betroffen.<br />

Globale Gerechtigkeit: Fehlanzeige!<br />

Doch das muss nicht so bleiben, denn<br />

wie unser Essen produziert, verteilt und<br />

verwertet wird, können wir alle auf lokaler<br />

Ebene mitgestalten: in Ernährungsräten.<br />

Ernährungsräte schaffen Räume,<br />

in denen Ernährungspolitik wieder auf<br />

regionaler Ebene gemacht wird. Sie sind<br />

politische Werkzeuge und Plattformen<br />

der Begegnung gleichzeitig. Bisher verbreitet<br />

im angelsächsischen Raum und<br />

dort bekannt als Food Policy Councils,<br />

steigt der Beliebtheitsgrad von Ernährungsräten<br />

und bringt sie nun auch<br />

nach Deutschland – z.B. nach <strong>Berlin</strong>:<br />

am 22. April gründete sich hier der nach<br />

Köln zweite deutsche Ernährungsrat.<br />

Ziel des „Ernährungsrat <strong>Berlin</strong> für eine<br />

zukunftsfähige Ernährungs und Landwirtschaftspolitik<br />

in der Region“ ist es,<br />

den zukunftsfähigen Wandel des Ernährungssystems<br />

in der Region aktiv<br />

voranzutreiben. Der Ernährungsrat ist<br />

die Plattform für alle lokal und regional<br />

tätigen Akteure dieses Wandels<br />

und bringt Verbraucher*innen, bäuerlichen<br />

Erzeuger*innen, Stadtgärtner*innen,<br />

Lebensmittelretter*innen,<br />

Vertreter*innen der lokalen Lebensmittelwirtschaft<br />

und Gastronomie,<br />

Wissenschaftler*innen, Vertreter*innen<br />

von Verbänden, Vereinen und Bildungseinrichtungen<br />

u.a.m. zusammen.<br />

Eingeladen sind alle, die sich dafür einsetzen<br />

wollen, dass alle Menschen Zugang<br />

zu ausreichenden und guten Lebensmitteln<br />

haben, ohne dass hier oder anderswo<br />

natürliche Ressourcen unwiderruflich<br />

ausgebeutet, die Umwelt verschmutzt<br />

und Menschenrechte verletzt werden.<br />

Gemeinsam entwickeln wir zukunftsfähige<br />

Ernährungsstrategien für die<br />

Region und setzen diese in politische<br />

Aktivitäten und Aktionen um.<br />

Damit wir unser regionales Ernährungssystem<br />

wieder selbst gestalten!<br />

Foto: Shutterstock<br />

Informationen: www.ernaehrungsratschlag.de<br />

BIOMANUFAKTUR-HAVELLAND.DE<br />

35


WAS IST EIGENTLICH EIN<br />

SOCIAL BUSINESS?<br />

Text: Felicitas Nadwornicek - Bilder: Social Impact <strong>Berlin</strong><br />

SOCIAL BUSINESS UNSER PARTNER SOCIAL IMPACT STELLT SICH UND EINIGE SEIINER STIPENDIATEN KURZ VOR.<br />

Wir sind die Agentur für soziale Innovationen<br />

und Experte für Gründungsberatung. Seit<br />

über 20 Jahren entwickeln wir Produkte und<br />

Dienstleitungen, die zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit<br />

und zum sozialen Ausgleich beitragen. Mehrere<br />

tausend Unternehmen wurden bereits mit unserer Unterstützung<br />

gegründet.<br />

Ein Schwerpunkt unserer Arbeit liegt heute auf der Entwicklung<br />

von Infrastrukturen zur Förderung von sozialen Innovationen.<br />

Wir verstehen uns dabei als Motor für eine neue und<br />

nachhaltig orientierte Bewegung. Unser Ziel ist es, Veränderungen<br />

zu bewirken. Deshalb unterstützen wir mit unseren<br />

Social Startup Qualifizierungsprogrammen angehende Social<br />

Entrepreneurs, die mit ihren Ideen gesellschaftliche Herausforderungen<br />

unternehmerisch lösen. In unseren Programmen<br />

erhalten Social Startups bis zu acht Monate professionelle Begleitung,<br />

Coaching, Workshops, Zugang zu unserem großen<br />

Netzwerk und Co Working Arbeitsplätze. Daneben bieten wir<br />

Gründungsprogramme für spezielle Zielgruppen, wie beispielsweise<br />

Menschen mit Migrantionshintergrund, junge Arbeitslose<br />

oder behinderte Menschen. Seit 2011 haben über 250<br />

Social Startup Teams unsere Programme für Social Entrepreneurs<br />

erfolgreich durchlaufen. Dabei wurden bereits über 150<br />

Sozialunternehmen gegründet oder befinden sich momentan<br />

im Gründungsprozess.<br />

SOCIAL IMPACT LABS: Seit 2011 bauen wir Social Impact<br />

Labs auf: Unsere sechs Labs in <strong>Berlin</strong>, Duisburg, Frankfurt,<br />

Hamburg, Leipzig und Potsdam sind Hotspots für Events und<br />

Networking in der sozialen Gründerszene und bieten den physischen<br />

Raum für unsere Qualifizierungsangebote und Co-<br />

Working.<br />

SOCIAL IMPACT LABS <strong>Berlin</strong>: In der Muskauer Straße 24 befindet<br />

sich unser Social Impact Lab <strong>Berlin</strong> in einer ehemaligen<br />

Filmproduktionsstätte im Herzen Kreuzbergs. Es bietet auf<br />

über 280qm Platz für Co Working, Events & Veranstaltungen,<br />

Workshops und Seminare rund um Social Innovation & Entrepreneurship.<br />

Coworking: Arbeitsplätze, Coaching & Beratung für Social<br />

Entrepreneurs, Freelancer und Unternehmen.<br />

EVENTSPACE: Workshops, Events, Konferenzen und Seminare<br />

– jede Menge Raum für Veranstaltungen rund um Social<br />

Entrepreneurship und mehr.<br />

COMMUNITY: Gegenseitig vernetzen, austauschen und zu<br />

helfen. Mit Unternehmen, Organisationen und Stiftungen in<br />

Kontakt kommen.<br />

MESSEINFO<br />

Social Business Kozepte auf der <strong>Next</strong> <strong>Organic</strong><br />

Besuchen Sie das Social Impact Café<br />

WAS IST EIGENTLICH SOZIALUNTERNEHMERTUM? Sozialunternehmen<br />

bewältigen bislang ungelöste gesellschaftliche<br />

Probleme mit unternehmerischen Ansätzen. Ihre sozialen<br />

Geschäftsmodelle sind angelegt in Bereichen wie Bildung,<br />

Umwelt und Klimaschutz, Gesundheit, bürgerschaftliches<br />

Engagement, Armutsbekämpfung oder Menschenrechte. Ihre<br />

Unternehmen gründen sich auf Werte wie Nachhaltigkeit, Demokratie<br />

und Menschenwürde. Bei Social Entrepreneurs steht<br />

nicht der finanzielle Gewinn, sondern die gesellschaftliche<br />

Veränderung, der positive Wandel gesellschaftlicher Aspekte<br />

im Fokus ihrer Arbeit.<br />

Deshalb sind Fragen der Finanzierung oftmals eine besondere<br />

Herausforderung für Social Startups. Dieser versuchen wir mit<br />

unserem Programmbaustein Social Impact Finance auf vielfältige<br />

Art und Weise zu begegnen. Neben Unterstützung im<br />

Crowdfunding bieten wir Beratung, ein Mentorenprogramm<br />

zu Fragen des Geschäftsmodells und Aktionen wie dem derzeit<br />

laufenden Food Contest Crowdfunding Stipendiums, für das<br />

sich Projekte und Social Startups aus dem Food & Waste Bereich<br />

bis 20. April bewerben konnten.<br />

UNSERE SOZIALINNOVATIVEN GRÜNDER/ INNEN: Längst<br />

nicht nur in <strong>Berlin</strong>, sondern mindestens deutschlandweit bekannt<br />

ist unser Alumni Projekt Original Unverpackt, der erste<br />

Supermarkt in Deutschland, der auf Einwegverpackungen<br />

verzichtet. Statt den üblichen Verpackungen und Plastiktüten<br />

bringen die Kunden ihre eigenen Aufbewahrungsbehältnisse<br />

mit oder kaufen wiederverwertbare Behältnisse im Laden<br />

und bedienen sich im Laden selbst mit genau der Menge, die<br />

sie benötigen. Unverpacktes Einkaufen hat damit nicht nur<br />

eine positive Folge: weniger Müll wird produziert und weniger<br />

Lebensmittel weggeschmissen. Nach ihrem achtmonatigen<br />

Stipendium 2013/2014, in dessen Zeitraum die großartige<br />

Crowdfunding Kampagne mit Unterstützung von Social Impact<br />

Finance lief (beachtliche 108.915,16 €), eröffnete Original<br />

Unverpackt im September 2014 in <strong>Berlin</strong> Kreuzberg und begeistert<br />

seitdem immer mehr Kunden mit fast 400 Artikeln im<br />

Sortiment.<br />

Ein ganz anderes Konzept entwickelten Über den Tellerrand<br />

kochen bei uns: Sie machen Integration von Geflüchteten zu<br />

einem gemeinsamen nachhaltigen Prozess und gestalten eine<br />

gemeinsame Zukunft mit Geflüchteten und in Deutschland Beheimateten,<br />

an dem alle gemeinschaftlich teilhaben. Das Team<br />

inspiriert mit Aktionen wie Kochkursen, Sprachcafés, gemeinschaftlichem<br />

Gärtnern oder Tanzen zu grenzübergreifenden<br />

Begegnungen verschiedener Kulturen auf Augenhöhe und<br />

fördert damit eine offene und tolerante Gesellschaft. Während<br />

ihres Stipendiums bei uns entstand mithilfe eines Crowdfundings<br />

auf unserer Page ihr erstes Kochbuch mit Rezepten und<br />

Geschichten geflüchteter Menschen aus verschiedenen Ländern.<br />

Ebenfalls im Food Bereich aktiv sind unsere <strong>Berlin</strong>er Social<br />

Startups Querfeld (früher Ugly Fruits), die ästhetisch nicht<br />

einwandfreies Obst und Gemüse über neue Vertriebskanäle<br />

wieder auf den Tisch bringen wollen und aktuell an ihren<br />

neuen Produkten „Hässliche Süpplein“ arbeiten und RESTLOS<br />

GLÜCKLICH, die mit Lebensmitteln kochen, die sonst weggeschmissen<br />

werden würden. Aktuell kochen sie im Untertitel in<br />

der Kienitzerstr, 22 in Neukölln ihre kreativen, wechselnden<br />

3 -Gänge -Menüs.<br />

Ganz neu bei uns im <strong>Berlin</strong>er Lab eingezogen sind außerdem<br />

Conflict Food, die sich dem Handel von Agrarprodukten aus<br />

Krisen und Konfliktregionen dieser Welt verschrieben haben.<br />

Dazu begeben sie sich persönlich vor Ort, um die besten, landestypischen<br />

Agrarprodukte zu finden. Sie kaufen den Bauern<br />

oder kleinen Kooperativen Gewürze, Öle und Trockenfrüchte<br />

fair ab und bringen sie nach <strong>Berlin</strong>. Hier werden die Produkte<br />

in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung abgefüllt,<br />

in ansprechendem Design verpackt und für den Versand und<br />

Verkauf vorbereitet. Informationen über Länder und Konflikte<br />

liegen den Produkten in Form eines Booklets bei. Beim Kauf<br />

jedes Produktes geht 1€ an eine Bildungseinrichtung des Herkunftslandes.<br />

Diese Bildungseinrichtungen werden von Conflictfood<br />

persönlich besucht, der Geldfluss wird transparent<br />

dokumentiert.<br />

Informationen: www.socialimpact.eu<br />

36 37


KEIN TREND. EINE BEWEGUNG!<br />

PALEO<br />

Text: Leon Benedens, Paul Seelhorst - Bilder: Paleo Convention, Fairment<br />

PALEO - KEIN TREND. EINE BEWEGUNG!<br />

Aus den Medien kennt man Paleo als die Steinzeiternährung.<br />

Ein neuer Trend bei dem viel Fleisch<br />

gegessen wird. Weit gefehlt. Paleo ist mehr als eine<br />

einseitige Ernährungsform. Der Paleo Lifestyle beinhaltet<br />

gesunde Ernährung durch naturbelassende Lebensmittel,<br />

einen nachhaltigen Umgang mit der Umwelt, die Pflege<br />

des Soziallebens und genügend Bewegung an der frischen Luft.<br />

Im Fokus steht die Gesundheit des Menschen im Einklang mit<br />

der Natur und seinem natürlichen Biorhythmus. Die Rückbesinnung<br />

auf die Ursprünglichkeit ist eine natürliche Entwicklung,<br />

da wir als Menschheit an einem “Sättigungspunkt” angelangt<br />

sind, was den Lebensstil und vor allem das Essverhalten<br />

angeht. Dies hat zur Folge, dass Menschen auf der ganzen Welt<br />

an Übergewicht, Herz Kreislauf Erkrankungen, Depressionen,<br />

Alzheimer, Hashimoto, Diabetes, Allergien und anderen Autoimmunerkrankungen<br />

leiden. Diese Zivilisationskrankheiten<br />

sind die Folge von schlechter Ernährung durch Fertigprodukte,<br />

Zucker und synthetischen Zusatzstoffen. Mangelnde<br />

Bewegung und soziale Unausgeglichenheit tuen ihr übriges.<br />

Die Paleo Ernährung gibt dem Körper was er benötigt: natürliche<br />

Lebensmittel mit hoher Nährstoffdichte, die der Körper adäquat<br />

verwehrten kann um gesund und leistungsfähig zu sein.<br />

Regelmäßige Bewegung lassen überflüssige Pfunde wie von<br />

selbst schmelzen. Der Kontakt mit Freunden und der Familie<br />

sorgt für Ausgeglichenheit und Wohlbefinden. Diese Eckpfeiler<br />

der Paleo Lebensweise führen uns zurück zu den Wurzeln<br />

unserer Evolution. Sich Besinnen und dem Körper die Reize<br />

geben, auf die er über Millionen von Jahren genetisch programmiert<br />

wurde. Für jeden ist Paleo etwas anderes denn es<br />

gibt keine Universallösung für jeden. Dogmatische Vorschrif-<br />

ten sind alltagsfern, machen keinen Spaß und werden schnell<br />

gebrochen. Folgt man den Basics merkt man innerhalb kurzer<br />

Zeit welchen Einfluss gesunde Ernährung auf alle Lebensbereiche<br />

hat:<br />

Do’s<br />

• Viel Gemüse<br />

• Tierische Produkte aus artgerechter Haltung<br />

(Bio, im besten Fall Weidehaltung und Wildfang)<br />

• Meerestiere<br />

• Früchte und Beeren<br />

• Nüsse und Samen<br />

• Möglichst regional und saisonal<br />

Don’ts<br />

• Getreide & Hülsenfrüchte<br />

• Milchprodukte<br />

• Transfette<br />

• Künstlicher Zucker<br />

• Künstliche Zusatzstoffe<br />

Experteninterview mit den Organisatoren der Paleo Convention<br />

– Deutschlands größter Paleo Messe Leon Benedens und<br />

Paul Seelhorst haben im letzten Jahr die 1. Paleo Convention<br />

veranstaltet. Mehrere tausend Besucher informierten sich über<br />

den Paleo Lifestyle und waren begeistert von dem großen Angebot<br />

an Paleo Food Ständen, Workshops, Live Performances<br />

und wissenschaftlichen Vorträgen. Auf der <strong>Next</strong> <strong>Organic</strong> vertreten<br />

sie die Paleo Community. Im Interview berichten uns die<br />

beiden exklusiv über die neuen Highlights der Paleo Convention<br />

am 06.+07.08.<strong>2016</strong> im Postbahnhof und über ihre Mission.<br />

Leon und Paul, eure 1. Paleo Convention war ein großer Erfolg.<br />

Habt ihr damit gerechnet und wie wollt ihr die Veranstaltung<br />

dieses Jahr überbieten?<br />

Leon: Wir waren selbst überrascht von der positiven Resonanz,<br />

die wir bekommen haben. Wir wussten nicht was auf uns zukommt<br />

und haben uns etwas naiv an dieses Projekt gewagt.<br />

Umso glücklicher waren wir, dass wir viele Menschen von dem<br />

Paleo Gedanken überzeugen konnten und sind motiviert weiter<br />

daran zu arbeiten, vielen Menschen zu einem gesünderen<br />

und glücklicheren Leben zu verhelfen.<br />

Paul: Wir haben nationale und internationale Speaker eingeladen,<br />

die uns den aktuellen Forschungsstand rund um Gesundheit,<br />

Ernährung, Bewegung, Biorhythmus und Nachhaltigkeit<br />

präsentieren werden. Dieses Jahr legen wir thematisch einen<br />

großen Fokus auf Nachhaltigkeit. Der Grund dafür ist, dass<br />

wir oft das Argument hören, dass Fleischkonsum die Umwelt<br />

zerstört. Ja, Massentierhaltung auf jeden Fall! Ganz im Gegenteil<br />

ist es aber bei artgerechter Haltung. Die Wüste breitet sich<br />

immer mehr aus und die Böden können wir nur mit Hilfe eines<br />

natürlichen Kreislaufs wieder herstellen. Wir sagen: Große<br />

Wiederkäuer, die artgerecht gehalten (oder besser: aktiv gemanaged)<br />

werden, sorgen für nahrhafte Böden und können einen<br />

Großteil der Wüste wieder in Graslandschaft verwandeln. Das<br />

CO2 und Wasser würde wieder ausreichend in den Böden<br />

gespeichert. Methan und Lachgas würden durch die Bakterien<br />

im Boden oxidiert werden. Achso und nebenbei könnten<br />

wir diese Tiere dann auch essen. Da wir grad bei Essen sind:<br />

Der Austellerbereich und Food Markt werden wieder voll sein<br />

mit kulinarischen Besonderheiten aus der Paleo Welt. Unsere<br />

AUSSTELLER<br />

AUF DER NEXT ORGANIC<br />

FAIRMENT<br />

EAT PERFORMANCE GMBH<br />

PRIMAL STATE<br />

COA. KOKOSWASSER<br />

DIE KRAFT DES URSTROMTALS<br />

BONEBROX<br />

ORGANIC WORKOUT SPORTNAHRUNG<br />

KLEINE STEINZEIT<br />

Workshops reichen von Crossfit über Parkour und Calisthenics<br />

bis hin zu Yoga und Meditation. Wir können es selbst kaum<br />

abwarten.<br />

Auf der <strong>Next</strong> <strong>Organic</strong> stellt ihr ein Getränk vor. Fairment Kombucha.<br />

Was hat es damit auf sich und was hat das mit Paleo zu tun?<br />

Paul: Kombucha ist ein erfrischendes, fermentiertes Teegetränk,<br />

was schon seit über 2000 Jahren in der chinesischen<br />

Medizin als Allheilmittel und Wundergetränk bekannt ist. Es<br />

besitzt dutzende gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe wie probiotische<br />

Kulturen, gesunde Hefen, wichtige Enzyme, B Vitamine,<br />

Vitamin C, Antioxidantien und Essigsäuren. Wir stellen<br />

dieses Getränk mit Hilfe einer Symbiose aus Bakterien und<br />

Hefen her, kontrollieren alle Produktionsprozesse und füllen<br />

noch selbst von Hand ab. Die Qualitätskontrolle ist uns besonders<br />

wichtig, da wir den bisher einzigen nicht pasteurisierten<br />

Kombucha im Handel herstellen. Das ist zwar eine besondere<br />

Herausforderung, aber nur so bleiben die positiven Eigenschaften<br />

des Kombucha erhalten.<br />

Leon: Kombucha gab es sicher noch nicht in der Steinzeit, aber<br />

wer sich länger mit Paleo beschäftigt, der stellt fest, dass Darmgesundheit<br />

ein zentrales Thema ist. Nicht nur durch den Verzicht<br />

auf entzündliche Fettsäuren, Getreide, Milchprodukte etc.<br />

wollen wir etwas Gutes für den Darm tun, sondern auch durch<br />

die Zufuhr der richtigen Bakterien und Hefen. Das gelingt wunderbar<br />

mit Kombucha. Und wenn man, so wie wir, den Zuckergehalt<br />

durch einen langen Fermentationsprozess auf fast Null<br />

reduziert, ist es schon ziemlich nah dran an einem echten Paleo<br />

Getränk. Gesund ist es allemal, Paleo hin oder her.<br />

PRODUKTINFO<br />

www.paleoconvention.de<br />

www.fairment.de<br />

www.paleolifestyle.de<br />

www.kleine steinzeit.de<br />

38 39


URBAN<br />

ACKERN<br />

engagierte Macher und Marken.<br />

Text: Anne Hilbert Foto: Shutterstock<br />

ACKERN URBAN TOLLE KONZEPTE RUND UM DIE VERSORGUNG IN DER GROSSSTADT. ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT.<br />

ECF FARMING<br />

<strong>Berlin</strong>s größte Aquaponik Farm steht in <strong>Berlin</strong> Südkreuz und<br />

beherbergt Gemüse und Fischzucht in einem Komplex. Frische<br />

Lebensmittel, ressourcenschonend produziert und das Ganze<br />

auch noch mitten in der Stadt: die EFC Farm (Eco Friendly<br />

Farming) erzeugt auf dem ehemaligen Brauereigelände Salate<br />

ohne Pestizide und Gentechnik, während nebenan Buntbarsche<br />

heran wachsen, die ausschließlich bei Bedarf geschlachtet<br />

und sofort verkauft werden.<br />

Kontakt: www.ecff armsystems.com<br />

ACKERHELDEN<br />

Als Mitglied mietet man bei den Ackerhelden einen vorbepflanzten,<br />

biozertifizierten Gemüsegarten. Direkt an der<br />

<strong>Berlin</strong>er Stadtgrenze in Teltow können, bei entsprechender<br />

Pflege, über 20 Gemüsesorten geerntet werden. Alle gesetzten<br />

Sorten sind biozertifiziert und entsprechen den strengen<br />

Vorgaben von Bioland, Demeter und Naturland. Die Ackerhelden<br />

verpachten die ganze Erntesaison hindurch ein kleines<br />

Stück Land, auf dem Biogemüse heranwachsen kann. Im<br />

Preis inklusive sind neben dem Acker auch das entsprechende<br />

Equipment und hilfreiche Tipps in Sachen Gemüseanbau.<br />

Kontakt: www.ackerhelden.de<br />

CAFÉ BOTANICO BERLIN<br />

Ein italienisches Café Restaurant, welches gleichzeitig mit<br />

den modernen Konzepten der städtischen Landwirtschaft,<br />

Permakultur und Ernährungssouveränität arbeitet, findet<br />

sich in <strong>Berlin</strong> Kreuzberg. Die Speisen richten sich nach dem<br />

saisonalen Angebot an Gemüsen, Salaten und Kräutern aus<br />

der Permakultur Gärtnerei direkt vor Ort. Der einzigen mit<br />

Bio Zertifizierung in <strong>Berlin</strong>. Der Schwerpunkt liegt hier auf<br />

mehrjährigen Gemüsepflanzen und Wildkräutern, die in wilder<br />

Mischkultur naturnah angebaut und ganzjährig geerntet<br />

werden können.<br />

Kontakt: www.cafe botanico.de<br />

MEINE ERNTE<br />

Sich ein eigenes Stück Ackerland mieten, welches bereits mit<br />

über 20 Gemüsesorten bepflanzt ist, das ist das Konzept von<br />

Meine Ernte. Wasser, Gartengeräte und eine umfangreiche Beratung<br />

stehen Ihnen ebenfalls zur Verfügung. Der Landwirt<br />

pflanzt das Gemüse auf dem Acker und ab Saisonstart kann<br />

der Garten und die Ernte die ganze Saison genutzt werden. Die<br />

Gemüsegärten gibt es mittlerweile an mehr als 25 Standorten<br />

in Deutschland.<br />

Kontakt: www. meine ernte.de<br />

SPEISEGUT<br />

Sie wünschen sich Kartoffeln, Gemüse, Obst und Kräuter ausschließlich<br />

aus regionaler, ökologischer und verantwortungsvoller<br />

Landwirtschaft? Dann sind Sie beim SpeiseGut in <strong>Berlin</strong><br />

Spandau genau richtig. Auf einer 3 ha großen Ackerfläche, sowie<br />

auf 2 ha Apfelplantage in Potsdam, werden Produkte ausschließlich<br />

unter freiem Himmel nach den Prinzipien der Solidarischen<br />

Landwirtschaft angebaut. Bei der Ernte wird darauf<br />

geachtet, dass alle Produkte unabhängig von Größe, Form und<br />

Farbe die Verbraucherinnen und Verbraucher erreichen.<br />

Kontakt: www.speisegut.com<br />

URBAN FRESH FOOD<br />

Statt die Lebensmittel um die halbe Welt zu karren, setzt sich<br />

das Team von Urban Fresh Food dafür ein, die lokale Produktion<br />

von hochwertigen Lebensmitteln in der Stadt zu fördern.<br />

Auf bisher ungenutzten Brachflächen und Flachdächern wachsen<br />

eine Vielfalt an Gemüse, Microgreens und sogar Fische.<br />

Für die Produktion der Lebensmittel wird das bewährte Anbauverfahren<br />

der Aquaponik genutzt. Bei diesem Verfahren<br />

teilen sich Fisch und Pflanzen einen gemeinsamen Wasser und<br />

Nährstoffkreis.<br />

Kontakt: www.urbanfreshfood.de<br />

E S S<br />

E N<br />

M<br />

A C H T<br />

Wir glauben an die Kraft guter Lebensmittel.<br />

lassen Sie sich inspirieren.<br />

M<br />

A<br />

N<br />

U<br />

F<br />

A<br />

K<br />

T<br />

U<br />

R<br />

E<br />

n<br />

bio<br />

fair<br />

sozial<br />

www.foodieandfriends.de<br />

D<br />

I C H G<br />

Wenn eine Idee<br />

nicht zuerst absurd<br />

erscheint, dann taugt<br />

sie nichts.<br />

albert Einstein<br />

N D<br />

E S U<br />

40 41


CULINARY KIOSK<br />

Foto: <strong>Next</strong> <strong>Organic</strong> <strong>Berlin</strong><br />

NEUE MARKEN UND BESONDERE HERSTELLER STEHEN IM FOKUS DES CULINARY KIOSK BY FOODIE & FRIENDS. HIER WERDEN<br />

PRODUKTE UND THEMEN VON JUNGEN FIRMEN PRÄSENTIERT DIE SELBST NICHT AUF DER MESSE VERTRETEN SIND ODER ALS<br />

STARTUPS MIT IHREM KONZEPT NOCH GANZ AM ANFANG STEHEN.<br />

BRAND NEW: SHABBY CHIC<br />

Die handwerklichen Optiken der neuen SHABBY CHIC Dekore von SCHÖNWALD entdecken den nostalgischen Zeitgeist.<br />

Die acht Varianten in grau-blauer Tonalität und Steinoptik erzählen Geschichten und wecken Assoziationen an kunstvolle<br />

orientalische Ornamentik. Diese innovativen Dekore eröffnen moderne Inszenierungs-Perspektiven im lässigen Bistro<br />

genauso wie in der Spitzengastronomie. WWW.SCHOENWALD.COM<br />

42<br />

Dirk Siemenowski, foodie & friends, beschäftigt sich seit vielen<br />

Jahren mit der Bio- und Feinkostszene, berät junge Unternehmen<br />

nicht nur, sondern versucht ihnen den Weg in den Handel zu<br />

bahnen. Als kleiner Spezialitätengroßhandel gibt er den Machern<br />

und ihren Produkten ein Gesicht und schafft eine dynamische<br />

Plattform. Auf der NEXT ORGANIC präsentiert foodie & friends<br />

im Culinary Kiosk neue Marken und wenig bekannte Hersteller.<br />

KLOSTER KITCHEN: Natürliche Vitalisierung – einzigartig<br />

im Geschmack. Der IngwerTRINK bringt uraltes Klosterwissen<br />

auf eine ganz neue Formel. Seit Jahrtausenden wird der<br />

belebende Effekt von Ingwer und die Wirkung bioaktiver Substanzen<br />

geschätzt.<br />

OHNLY: Gesund, zuckerfrei und ohne künstliche Zusatzstoffe,<br />

aber voller Energie. Ohnly steht für einen gesunden Lebensstil<br />

im schnellen Alltag.<br />

TSAMPA<br />

KLOSTER KITCHEN<br />

BENJAMINS KITCHEN<br />

PHYTO-TREASURES<br />

PLANET BIO<br />

OHNLY<br />

OEL BERLIN<br />

TEMPEH MANUFAKTUR<br />

OEL-BERLIN: OEL (Koroneiki-Olivenöl) setzt auf Reinheit<br />

und Bewusstsein, ein ÖL das pur, ungestreckt und sortenrein<br />

produziert wird. Einzig im Geschmack, von Land und Natur<br />

geprägt - und nicht von industriellen Prozessen.<br />

PHYTO TREASURES bedeutet pflanzliche Schätze – und das<br />

ist auch die Missiom. Schätze der Natur werden für jeden Menschen<br />

verfügbar gemacht - nachhaltig, gesund, fair. Die Produkte:<br />

ARGANHAIN Arganöl, Chicza Bio Kaugummi und<br />

andere mehr.<br />

PLANETBIO: Lebensmittel mit natürlich vorkommenden Mineralien<br />

und Vitaminen, eine Produktfamilie auf pflanzlicher Basis, reich<br />

an Vitaminen, Mineralen, Antioxidanten und Phytonährstoffe.<br />

BENJAMINS KITCHEN: Glückliche Kindergesichter mit Dressings<br />

und Dips die Lust auf mehr machen. Benjamin ist Koch aus<br />

Leidenschaft, seine Dressings begeistern - sind pur, rein, vegan.<br />

TSAMPA ENERGIE-RIEGEL versorgen Körper und Geist<br />

gleichmäßig mit natürlicher Energie. Die Basis der Rezeptur<br />

ist TSAMPA - aromatisch geröstete Gerste. Sie ist „Powerfood“<br />

der Sherpas im Himalaya und der perfekte Begleiter für Abenteurer<br />

und Stadtnomaden.<br />

Die TEMPEH MANUFAKTUR stellt frischen, absolut unbehandelt<br />

Tempeh mit einmaligem Geschmack her. Die handwerkliche<br />

Arbeit schont Ressourcen - alle Rohstoffen kommen<br />

aus der Region oder der EU.<br />

GERMAN PERFORMANCE


MEHR TRANSPARENZ<br />

IM GEMÜSEBEET?<br />

HIER ENTL ANG!<br />

INTERVIEW<br />

LANDGRABBING<br />

Text: Anne Hilbert Bilder: Shutterstock, Christine Chemnitz<br />

BODEN DER WICHTIGSTE ROHSTOFF UNSERER ZEIT UNTERLIEGT WILDEN SPEKULATIONEN UND INVESTITIONEN GROSSER<br />

GELDGEBER. WIR SPRECHEN MIT CHRISTINE CHEMNITZ (HEINRICH BÖLL STIFTUNG) ÜBER DAS PHÄNOMEN LANDGRABBING UND<br />

DESSEN AUSWIRKUNGEN AUF DIE LANDWIRTSCHAFT IN DEUTCHLAND UND DER WELT.<br />

Text: Anne Hilbert Bild: Shutterstock<br />

BODEN IST NICHT NUR FÜR DIE LANDWIRTSCHAFT EINE ENTSCHEIDENDE GRUNDLAGE, SONDERN AUCH WICHTIGER FAKTOR IN<br />

SACHEN KLIMASCHUTZ UND BIODIVERSITÄT. DIE FOLGENDEN INITIATIVEN UNTERSTÜTZEN UND FÖRDERN REGIONALE LANDWIRT-<br />

SCHAFT SOWIE JUNGE BÄUERINNEN UND BAUERN IN IHRER ARBEIT.<br />

ÖKONAUTEN EG<br />

Von Bürgern, für Bürger und mit Bürgern:<br />

Ökonauten ist eine Bürgergenossenschaft,<br />

die seit Januar 2015 existiert.<br />

Zu den Zielen zählen: Land erwerben<br />

und es langfristig für den ökologischen<br />

Anbau sichern, Existenzgründungen von<br />

Jungbauern fördern und bestehende Betriebe<br />

unterstützen, gute Lebensmittel<br />

produzieren und an alle Mitglieder der<br />

Genossenschaft weitergeben. Preise für<br />

Ackerland in Brandenburg steigen und<br />

viele Höfe sterben aus. Das wirtschaftliche<br />

Arbeiten für kleinere, ökologische<br />

Höfe wird schwieriger. Die Ökonauten<br />

wollen ein Gegengewicht zu dieser Entwicklung<br />

bilden und stabile Stadt Land-<br />

Beziehungen zu schaffen.<br />

Genossenschaftsanteil: 250 Euro, Mindestzeichnung<br />

je Mitglied sind zwei Anteile<br />

www.oekonauten eg.de<br />

info@oekonauten eg.de<br />

HOF APFELTRAUM AG<br />

1992 als Demeter Hofgemeinschaft gegründet,<br />

ist der Hof Apfeltraum heute<br />

ein Hof und eine Aktiengesellschaft in<br />

einem. Ausgezeichnet von Sarah Wiener<br />

und zudem Biohof des Jahres, der<br />

Hof Apfeltraum hat bisher schon vieles<br />

erreichen können. Die einzelnen<br />

Betriebszweige (Ackerbau, Gärtnerei,<br />

Tierhaltung, Baumschule, Imkerei und<br />

Abokiste) werden inzwischen als ökonomisch<br />

eigenständige Einheiten geführt,<br />

die sich nach außen aber als eine<br />

landwirtschaftliche Betriebsgesamtheit<br />

verstehen. Die Gründung der Aktiengesellschaft<br />

ergab für den Hof die Möglichkeit<br />

Renovierungen zu finanzieren und<br />

gleichzeitig mehr Öffentlichkeitsarbeit<br />

zu den Themen Ökologische Landwirtschaft<br />

und Ernährung zu betreiben.<br />

Aktionär werden: 100 Euro je voll eingezahlter<br />

Namensaktie<br />

www.hof apfeltraum.de<br />

info@apfeltraum ag.de<br />

BIOBODEN<br />

Rein rechnerisch stehen jedem Menschen<br />

auf der Erde 2.000 Quadratmeter<br />

Boden zur Sicherung seiner Nahrung zur<br />

Verfügung. Bei BioBoden kann Verantwortung<br />

für eben diese Fläche in Form<br />

von Anteilen an der Genossenschaft<br />

übernommen werden. Die Genossenschaft<br />

BioBoden stellt Landwirten Fläche<br />

und Betriebe zur Verfügung, die sie mit<br />

eigenen Mitteln nicht betreiben können.<br />

Alles unter der Auflage, dass die<br />

Höfe nach den Grundsätzen eines Öko-<br />

Anbauverbandes bewirtschaftet werden.<br />

Gründungspartner von BioBoden sind<br />

die GLS Bank und die Stiftung Evidenz.<br />

Wer Mitglied bei der BioBoden Genossenschaft<br />

ist, leistet seinen Beitrag für mehr<br />

Bio Anbauflächen in Deutschland. Genossenschaftsanteil:<br />

1.000 Euro je Anteil<br />

www.bioboden.de<br />

info@bioboden.de<br />

Was verbirgt sich hinter dem Begriff “Landgrabbing”? (gerne<br />

auch im globalen Kontext)<br />

Landgrabbing ist der kritische Begriff für Investitionen in große<br />

Landflächen. Es ist aber nicht nur die reine Größe, die unter<br />

dem Begriff gefasst wird sondern auch die Tatsache, dass die<br />

lokale Bevölkerung von diesen Investitionen kaum profitiert,<br />

häufig ihre Rechte missachtet werden und es weitestgehend an<br />

Transparenz über die Verträge und über die Deals selbst fehlt.<br />

Gerade in Ländern mit fragilen Demokratien und unsicheren<br />

Rechtssystemen kommt es durch Investitionen in große Landflächen<br />

zu massiver Vertreibung der lokalen Bevölkerung. So<br />

wurden zum Beispiel in Kambodscha viele tausend kleinbäuerliche<br />

Familien vertrieben, weil Agrarkonzern aus Thailand<br />

Zuckerrohr für den europäischen Markt anbauen wollten.<br />

Landgrabbing steht letztlich als Pseudonym für Intransparenz,<br />

Willkür, fehlende Rechte und/ oder fehlende demokratische<br />

Kontrollstrukturen bei Landkäufen.<br />

Ist Landgrabbing demnach der neue Kolonialismus? Stichwort:<br />

Neokolonialismus?<br />

Ich tue mich etwas schwer mit dem Begriff und zwar vor allem,<br />

weil ich nicht sicher bin, ob er letztlich nicht doch andere<br />

Strukturen beschreibt als die, die heute zu Landgrabbing führen<br />

und als die, die Landgrabbing hervorruft. So bitter es ist<br />

aber Landgrabbing ist Teil der kapitalistischen Wirtschaftsentwicklung<br />

des heutigen Agrarsystems in Kombination mit<br />

starken Machtungleichgewicht und fehlender Demokratie. Ich<br />

habe eher nicht den Eindruck, dass es sinnvoll ist, diese Entwicklung<br />

Begrifflich an die Kolonialzeit zu binden. Vielleicht<br />

verschwimmt dadurch sogar die Vielschichtigkeit des Problems.<br />

Sprechen wir hier von einem neuen Phänomen? Wenn nicht, wie<br />

kam es zu dem verstärkten Interesse der vergangenen Jahre?<br />

Im Grunde ist es natürlich kein wirklich neues Problem aber<br />

die Dimension ist neu. Wir hatten über Jahrzehnte niedrige<br />

Preise auf den Agrarmärkten. Investitionen in den Sektor haben<br />

sich kaum gelohnt, denn das Angebot stieg schneller als<br />

die Nachfrage und die Preise für Agrarprodukte waren eher<br />

niedrig. Das hat sich letztlich mit Beginn des neuen Jahrtausends<br />

langsam geändert und hat dann in den Nuller Jahren<br />

immer mehr an Fahrt aufgenommen: die weltweite Nachfrage<br />

nach Nahrungsmitteln wuchs, weil es immer mehr Menschen<br />

auf der Welt gibt; die Nachfrage nach Fleisch ist gestiegen, dadurch<br />

auch die Nachfrage nach Futtermitteln, dann wurden<br />

Agrartreibstoffe massiv staatlich gefördert und so kamen eine<br />

ganze Reihe von Faktoren zusammen, die dazu geführt haben,<br />

dass Investoren klar wurde: Die Preise für Agrarprodukte sind<br />

gut und werden auch eher hoch bleiben. Ackerland ist somit<br />

das perfekte Investitionsobjekt! Land ist knapp und die Nachfrage<br />

wird in den nächsten Jahren immer mehr steigen also<br />

verspricht es optimale Renditen.<br />

Hinzu kam, dass gleichzeitig zu diesen Entwicklungen die Finanzkrise<br />

die Welt erschüttert hat und viele Investoren neue<br />

sichere Anlageobjekte für ihr Geld gesucht haben.<br />

Erinnern sie sich, dass die Deutsche Bank auf Brötchentüten<br />

für Investitionen in Land geworben haben?<br />

Um Flächen in welchen Größenordnungen handelt es sich?<br />

Wieviel Prozent an Fläche sind schon verkauft? In Deutschland<br />

und weltweit?<br />

Teil des Problems ist, dass das letztlich niemand so ganz genau<br />

weiß. Fehlende Transparenz ist ja zentraler Bestandteil von<br />

Landgrabbing. Die „Land Matrix Observatory“ hat sich zur<br />

Aufgabe gemacht mehr Informationen zusammen zu tragen.<br />

Sie haben derzeit Informationen über mehr als 1100 Deals die<br />

Abgeschlossen sind und eine Fläche von mehr als 40 Mio ha<br />

Land umfassen. Das ist mehr als die gesamte Fläche Deutschlands.<br />

Allerdings ist das wahrscheinlich nur ein kleiner Teil<br />

der wirklich getätigten Landdeals. Neben der fehlenden Transparenz<br />

kommt es immer auch auf die Frage an, was definiert<br />

man als Landgrab und was nicht. So hat die EU ja zum Beispiel<br />

44 45


iesige virtuelle Landimporte aufgrund der Sojaimporte aus<br />

Lateinamerika. Soja von mehr als 13 Mio Ha Land wird jedes<br />

Jahr importiert. Dennoch würde niemand von Landgrabbing<br />

sprechen. Aber klar ist, dass wir Europäer mit unseren heutigen<br />

Konsummustern einen sehr großen Landverbrauch haben,<br />

den wir bei weitem nicht durch unser eigenes Land decken<br />

könne.<br />

Welches sind die gefragtesten Zielländer und um was für Käufer<br />

handelt es sich? Private oder staatliche Investoren, Finanzdienstleister<br />

oder Investoren aus dem Ausland? Woher stammt<br />

der Großteil an Investoren?<br />

Viele der gefragtesten Zielländer für Investitionen in Land liegen<br />

in Afrika. Die ländliche Bevölkerung ist in vielen afrikanischen<br />

Ländern nicht gut über ihre Rechte informiert und es<br />

fehlt an der Möglichkeit Landrechte, die ja häufig sogar kommunale<br />

und nicht individuelle Rechte sind einzufordern, geschweige<br />

denn einzuklagen.<br />

Die Investoren kommen besonders aus Europa und aus den<br />

arabischen Ländern. Wer die Investoren genau sind ist von Fall<br />

zu Fall unterschiedlich und hängt stark von der Motivation für<br />

die Investition ab: Die Rentenbanken suchen sichere Anlagen<br />

für ihr Geld, dann gibt es aber auch Staaten, wie z.B. viele der<br />

arabischen Länder, die aufgrund der wachsenden Bevölkerung<br />

auf der einen Seite und fehlender Niederschläge aufgrund des<br />

Klimawandels auf der anderen Seite ein echtes Problem haben<br />

ihre Bevölkerung langfristig zu ernähren. Nachdem im Jahr<br />

2008/09 die Preise für Agrarprodukte stark angestiegen sind<br />

und viele Länder ihre Exporte gestoppt haben hat sich für die<br />

arabischen Länder gezeigt, in was für einer schwierigen Abhängigkeit<br />

zum Weltmarkt sie sich befinden. Daraufhin haben<br />

einige der Regierungen beschlossen Land in Äthiopien oder<br />

anderen afrikanischen Ländern zu pachten oder zu kaufen,<br />

um einen höheren Sebstversorgungsgrad mit Nahrungsmitteln<br />

zu erreichen und damit dann eine geringere Abhängigkeit<br />

vom Weltmarkt zu haben. Die letzte Gruppe Investoren<br />

sind schlicht nationale oder internationale Agrarkonzerne, die<br />

durch die Investition Produkte für den Weltmarkt produzieren<br />

wollen und damit recht schnell viel Geld verdienen.<br />

Die Debatte wird kontrovers geführt: Die einen klagen den<br />

gierigen Investor an, der Land stiehlt und dadurch ärmere<br />

Länder ausbeutet, die anderen rühmen den wohltätigen Investor,<br />

der mit seinem Geld die Entwicklung armer Länder voran<br />

treibt. Was trifft zu? (hier auch in Bezug auf: Oft werden diese<br />

Investitionen im Ausland als “Entwicklungszusammenarbeit”<br />

verkauft. Trifft dies zu?)<br />

Die Frage ist eher was ist ein Landgrab und was nicht – wenn<br />

wir also von Landgrabbing reden dann hat das selten Vorteile<br />

für die lokale Entwicklung und lokale Bevölkerung. Im Gegenteil<br />

– häufig wird ihnen ja gerade ihre einzige Einkommensquelle<br />

– ihr Land – genommen. Daher, auch verschiedene wissenschaftliche<br />

Studien haben sich das Phänomen angesehen<br />

und die Vorteile für Entwicklung als sehr gering eingestuft.<br />

Vorteile kann es ja nur dann geben, wenn durch die Investition<br />

entweder neue Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen werden,<br />

die besser sind als die vorher vorhandenen Einkommensquellen<br />

oder indem die Investition sogenannte „Spillover-<br />

Effekte“ hervorruft – das heißt, moderne Technologien und<br />

Anbauverfahren der ausländischen Investoren triggern eine<br />

Erneuerung der vorhandenen Strukturen und verbessern diese.<br />

Aber auch da haben Forscher und Zivilgesellschaft derzeit<br />

so gut wie keine positiven Beispiele zu verzeichnen.<br />

Welche Folgen hat das für die ländliche Entwicklung, die Menschen<br />

(Bauern), die Wirtschaft?<br />

Das ist natürlich von Fall zu Fall verschieden. Es kann sein,<br />

dass die lokale Bevölkerung eine neue Beschäftigung bekommt,<br />

es kann sein, dass diese Beschäftigung besser oder<br />

schlechter ist als die vorherige Situation. Es kann aber auch<br />

sein und dass haben wir viel von unseren Partnern gehört und<br />

das ist auch in verschiedensten Veröffentlichungen von zivilgesellschaftlichen<br />

Organisationen zu lesen – dass die lokale<br />

Bevölkerung durch die Investitionen vertrieben werden und<br />

es zu gravierenden Menschenrechtsverletzungen kommt, die<br />

letztlich dazu führen, dass die vertriebenen Familien in absolute<br />

Armut abrutschen.<br />

Was tut die Politik? Was können die Konsumenten tun? (hier:<br />

eher in Hinblick auf deutsche Landwirtschaft)<br />

Die FAO hat im Jahr 2012 Leitlinien für den verantwortungsvollen<br />

Umgang mit Land herausgegeben. Die Leitlinien wurden<br />

auch von deutscher Seite stark vorangetrieben. Allerdings<br />

ist die Umsetzung der Leitlinien freiwillig und auch wenn die<br />

FAO in einem sehr guten Prozess ein wichtiges internationales<br />

Referenzdokument geschaffen hat sind sie nur so gut, wie ihre<br />

Umsetzung. Und genau da hapert es! Die Regierungen haben<br />

nur ein sehr begrenztes Interesse an der Umsetzung und die<br />

Zivilgesellschaft ist zunehmend in ihrer Arbeit zu Land eingeschränkt.<br />

Und auch die Rolle Deutschlands ist sehr ambivalent. Denn<br />

auch wenn das BMZ sehr aktiv dabei war die Leitlinien für<br />

den verantwortungsvollen Umgang mit Land voranzutreiben<br />

so verfolgt das Landwirtschaftsministerium weiter eine agrarpolitik,<br />

die auf den Importen von Land basiert und damit den<br />

Preis von Land weltweit in die höhe Treibt und Landgrabbing<br />

vorantreibt.<br />

Auch die Energiepolitik der EU ist sehr schwierig. Die EU<br />

sollte sofort ihre Politik zu Agrartreibstoffen überarbeiten. Biosprit<br />

macht nicht nur klimapolitisch keinen Sinn sondern ist<br />

auch ethisch eine absolute Katastrophe.<br />

Aber natürlich können nicht nur Politiker etwas tun – auch<br />

jeder und jede von uns kann so konsumieren, dass der eigene<br />

Landverbrauch sinkt und sich regional verankert: dazu muss<br />

der Fleischkonsum sinken. Denn aufgrund der Futtermittel<br />

hat Fleisch, gerade von Tieren die in industrieller Haltung mit<br />

Getreide und Soja gefüttert werden einen großen Flächenverbrauch.<br />

Wenn wir weniger Fleisch essen und dann noch von<br />

Tieren, die auf der Weide stehen verringert sich der Flächenverbrauch.<br />

Auch in Deutschland sind die Investition in Land stark gestiegen.<br />

Gerade heute schon große Betriebe wachsen, während<br />

kleine Betriebe aufgeben und junge Landwirte häufig Schwierigkeiten<br />

haben Land für den Aufbau eines eigenen Betriebs zu<br />

finden. Das bringt viele Probleme mit sich ist aber dennoch in<br />

keiner Weise zu vergleichen mit den Entwicklungen in Ländern<br />

wie Kambodscha oder Äthiopien. Während wir uns hier<br />

definitiv eine andere agrarstrukturelle Entwicklung wünschen<br />

geht es im globalen Süden häufig um existentielle Menschenrechtsverletzungen.<br />

WO IST ÜBERALL SCHWEIN DRIN?<br />

Wie viele Tiere essen wir in einem Jahr? Wie werden die Tiere,<br />

die wir essen gehalten und was hat der Regenwald in Brasilien<br />

mit dem Schnitzel auf meinem Teller zu tun? Anhand von 63<br />

Fragen und Grafiken erklärt „Iss was – Tiere Fleisch und ich“<br />

‐ wie unser Fleischkonsum mit Umweltschutz und Gerechtigkeit<br />

zusammenhängt. Ein wunderbares Buch, in dem Gesine<br />

Grotrian sehr anschaulich mit dem verniedlichenden Bild der<br />

heutigen Landwirtschaft aufräumt und Lust macht sich mit<br />

den vielen Fragen der Tierhaltung zu beschäftigen.<br />

Bestellen kann man das Buch gegen Versandkosten unter:<br />

www.boell.de/isswas<br />

Wie können Sie sich diesen “Run” auf das Gut Land/Boden erklären?<br />

Was sind die Alternativen? Was für Projekte gibt es?<br />

Das ist natürlich eine Frage der unterschiedlichen Ebenen: es<br />

lohnt sich, sich aktiv internationale Organisationen zu unterstützen,<br />

die sich kritisch mit Investitionen in Land beschäftigen<br />

und eine kritische Öffentlichkeit dafür hier in Deutschland<br />

aber auch weltweit zu schaffen. In Deutschland ist das<br />

zum Beispiel FIAN, Menschenrechtsverletzungen von Investoren<br />

im globalen Süden aufdecken. Dann können wir alle einen<br />

Beitrag leisten. Da geht es schlicht um die Überprüfung der<br />

eigenen Konsumstrukturen. Muss ich jeden Tag Fleisch essen,<br />

könnte ich ggf. weniger Essen und dafür mehr für die Qualität<br />

ausgeben? Das reduziert den einen Landverbrauch.<br />

Auch in Deutschland gibt es Organisationen, die die Akkumulation<br />

von Land in den Händen von wenigen aufbrechen<br />

wollen. So hat zum Beispiel die GLS Bank einen Bodenfonds<br />

gegründet und die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft<br />

versucht Hofbesitzer, die den Betrieb bald aufgeben<br />

wollen mit Junglandwirten zusammen zu bringen, die keinen<br />

eigenen Hof haben.<br />

Impressum<br />

HERAUSGEBER<br />

Jiro Nitsch FuturEins UG (haftungsbeschränkt)<br />

Eisenbahnstraße 42/43, 10997 <strong>Berlin</strong><br />

TITELBILD<br />

Model - Sophie Hoffmann<br />

Grafik: Lena Daetz<br />

LAYOUT / TITELGESTALTUNG<br />

Lena Daetz, Vimonda<br />

PRODUKTION/KONZEPT<br />

Vimonda: Michael Frühbis, Ron Bruhn<br />

REDAKTION<br />

Anne Hilbert, Mareike Frühbis, Jiro Nitsch<br />

MITARBEITER*INNEN DIESER AUSGABE<br />

Clemens Niedenthal, Stefanie Rothenhöfer<br />

Anna Forssman, Christine Pohl, Felicitas Nadwornicek<br />

Leon Benedens, Paul Seelhorst, Christine Chemnitz<br />

FOTOS<br />

Anne Hilbert, Stefan Haehnel<br />

Sylvie Gagelmann, Florian Bolk<br />

DRUCK<br />

Flyeralarm<br />

TEAM<br />

Jiro Nitsch, Veranstalter<br />

Nicolas Limbrock, Projektorganisation<br />

Isabella Dellemann, Aussteller-Organisation<br />

Katja Pusch, Gastro/Programmkoordination<br />

Anne Hilbert, <strong>Magazin</strong>/Pressearbeit<br />

Dirk Siemenowski, Marketing/Vertrieb<br />

Astrid Kaspar, Michael Frühbis, Gastorganic/Kochshow<br />

FEEDBACK<br />

post@nextorganic-berlin.de<br />

46 47


Biogetreidefeld, Bauckhof Rosche<br />

Auch ein Vollkornbrot<br />

hat mal klein angefangen<br />

Als Kreditspezialistin finanzieren wir seit mehr als 35 Jahren<br />

im Bereich der ökologischen Landwirtschaft und der Biobranche.<br />

Denn gesunde Lebensmittel kommen aus einer gesunden Natur.<br />

Bauen auch Sie auf diese langjährige Expertise.<br />

Finanzierungsangebote und -beratung<br />

Telefon +49 234 5797 300, www.gls.de/finanzieren

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!