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7_Politische Rahmenbedingungen einer gesunden Entwicklung...

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Beiträge aus W issenschaft<br />

und Praxis<br />

Prof. Dr. Johann D. Hellwege<br />

<strong>Politische</strong> <strong>Rahmenbedingungen</strong><br />

<strong>einer</strong> <strong>gesunden</strong> <strong>Entwicklung</strong><br />

der Wirtschaft in den 80er Jahren<br />

2/85


B itte m e rk e n S ie vo r:<br />

2. Arbeitstagung<br />

des Institutes Mensch und Arbeitswelt<br />

<strong>Politische</strong> <strong>Rahmenbedingungen</strong> <strong>einer</strong> <strong>gesunden</strong><br />

<strong>Entwicklung</strong> der Wirtschaft in den 80er Jahren<br />

T hem a:<br />

Was bewegt zur Arbeit?<br />

Motivationstechnik oder anderes?<br />

8. und 9. November 1985 im Kongreßhaus Baden-Baden<br />

Im September 1985 beginnen wieder zweijährige<br />

Selbsterfahrungsgruppen<br />

zur Persönlichkeitsbildung<br />

Leitung: Prof. Affemann<br />

W ir b ie te n z w e i F o rm e n d e r G ru p p e n a rb e it a n :<br />

1. Gespräche, die wöchentlich einmal abends stattfinden.<br />

2. Blockgruppen, die sechsmal im Jahr 1’/2 Tage<br />

von Freitag morgens bis Samstag mittags Zusammenkommen.<br />

Ort ist jeweils der neue Sitz des Institutes in Baden-Baden.<br />

Interessenten wenden sich bitte baldmöglichst an die bisherige Adresse<br />

des Institutes Mensch und Arbeitswelt, Stuttgart.<br />

Herausgeber: Institut Mensch und Arbeitswelt, Stuttgart<br />

Druck und Vertag: Georg Kohl GmbH + Co, Brackenheim<br />

D ie w irts c h a ftlic h e K ris e d e r le tz te n J a h r e ...<br />

Die Weltwirtschaft und damit auch die deutsche Volkswirtschaft befindet<br />

sich in der längsten und tiefsten Krise der letzten fünfzig Jahre. Die<br />

Abwärtsbewegung begann in der Bundesrepublik Anfang der 80er<br />

Jahre.<br />

1979 war das letzte Jahr, in dem die gesamtwirtschaftliche Wachstumsdynamik<br />

ausreichte, um Produktion und Beschäftigung spürbarzu erhöhen<br />

und damit - obwohl ein geburtenstarker Jahrgang ins Erwerbsleben<br />

trat - die Zahl der Arbeitslosen merklich zu verringern. 1980 war das Jahr<br />

des Übergangs: Stagnationstendenzen wurden von wirtschaftlichen<br />

Rückschlägen abgelöst. Da es der Nachfrage nach deutschen Gütern<br />

und Dienstleistungen an Dynamik mangelte, expandierte auch die Nachfrage<br />

der Unternehmen nach neuen Mitarbeitern nicht mehr-die Zahl der<br />

amtlich registrierten offenen Stellen ging erstmals seit Jahren zurück, von<br />

Anfang 1980 bis Ende 1980 um 50.000. Die Stammbelegschaften mußten<br />

zudem verstärkt kurzarbeiten - innerhalb eines Jahres stieg die Zahl der<br />

Kurzarbeiter von 100.000 auf 400.000. In den vergangenen Jahren - von<br />

Anfang 1980 bis Ende 1984 - erhöhte sich nicht zuletzt aufgrund mangelnder<br />

wirtschaftlicher Entfaltung die Zahl der Arbeitslosen um<br />

V A Million.<br />

Die Abwärtsbewegung begann in der Bundesrepublik wie ein ganz normaler<br />

zyklischer Abschwung; jedenfalls hatte es für viele den Anschein.<br />

Doch seit nunmehr drei Jahren kommt ein sich selbst tragender Aufschwung<br />

nicht zustande. Zwar setzten sich in manchen Bereichen die<br />

expansiven Kräfte wieder durch. Aber in anderen Sektoren überwiegen<br />

nach wie vor stagnierende oder restriktive Elemente. Per Saldo kam nur<br />

ein leichtes konjunkturelles Plus zustande. Immerhin reichte 1984 das<br />

gesamtwirtschaftliche Wachstum aus, auch wenn es nach wie vor<br />

bescheiden ausfiel, um einen weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit<br />

1


nahezu zu verhindern. Daneben herrscht an der Preisfront weitgehend<br />

Ruhe Und die öffentlichen Haushalte spiegeln erste Konsolidierungsbestrebungen<br />

wider. Schließlich zeigt das Ausland ein reges Interesse an<br />

deutschen Produkten.<br />

u n d d ie P ro b le m fe ld e r d e r k o m m e n d e n J a h re<br />

So erfreulich es ist, daß sich erste konjunkturelle Erholungstendenzen<br />

ausbreiteten, darf doch nicht übersehen werden, daß dieses nur der erste<br />

Schritt sein kann. Denn einmal folgt jeder konjunkturellen Erholung<br />

irgendwann eine konjunkturelle Raute. Und zum anderen sind die Problemfelder<br />

und Verwerfungen der 70er Jahre, die die gegenwärtige Krise<br />

auslösten und verfestigten, bei weitem noch nicht beseitigt worden. Nach<br />

wie vor ergeben sich für die Bundesrepublik eine Reihe von Spannungsfeldem<br />

- seien sie nun wirtschaftlicher und wirtschaftspolitischer oder<br />

gesellschaftlicher und gesellschaftspolitischer Natur. Beispielhaft seien<br />

genannt:<br />

- Die Hypothek hoher Arbeitslosigkeit wird in naher Zukunft Politik, Wirtschaft<br />

und Gesellschaft belasten.<br />

- Der Trend zu immer kürzeren Arbeitszeiten erfordert wirtschaftlich effiziente<br />

und sozial verträgliche Lösungen. Interessengegensätze bei<br />

den Tarifparteien erschwerten bis zuletzt zukunftsweisende Absprachen.<br />

- Das Spannungsfeld Ökonomie/Ökologie scheint sich gegenwärtig<br />

nicht problemgerecht abbauen zu lassen.<br />

- Die Korrigierbarkeit bürokratischer Fehlentwicklungen, die im beachtlichen<br />

Maße zu Lasten der kleinen Leute gehen, erweist sich nach wie<br />

vor als äußerst begrenzt.<br />

- Die hohe Abgabenlast an Steuern und Sozialabgaben bremst die Leistungsbereitschaft<br />

und das Leistungsvermögen sowohl bei Unternehmern<br />

wie auch bei Arbeitnehmern.<br />

- Für einen durchgreifenden Abbau überholter und überzogener Subventionen<br />

fehlen aus dem politischen Raum nach wie vor überzeugende<br />

Lösungsvorschläge, die mit Nachdruck und Standhaftigkeit<br />

betrieben werden.<br />

- Die Eigenkapitalausstattung und Risikokapitalbeschaffung der Unternehmen<br />

erweist sich immer mehr als unzureichend und mindert die<br />

Widerstandskraft und Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen.<br />

- Die zukunftsorientierte Nutzung der neuen Technologien stößt auf vielfältigen<br />

Widerstand.<br />

- In den letzten Jahren hat sich ein Potential an Zukunftsangst aufgebaut,<br />

das ein sinnvolles Optieren auf Zukunftschancen kaum noch<br />

zuläßt.<br />

- Weltwirtschaftliche und weltpolitische Turbulenzen stellen eine nachhaltige<br />

Bedrohung für die deutsche Exportwirtschaft dar.<br />

In vielen Bereichen des Welthandels machen sich immer mehr protektionistische<br />

Regelungen breit.<br />

Die Verschuldung vieler <strong>Entwicklung</strong>sländer und einiger Staatshandelsländer<br />

stellt die internationalen Wirtschaftsbeziehungen - nicht<br />

zuletzt die der stark außenhandelsorientierten Bundesrepublik - vor<br />

ernsthafte Probleme.<br />

Fehlentwicklungen im Rahmen der EG gehen zwangsläufig zu Lasten<br />

aller Mitglieder, aber auch zu Lasten von Nicht-Mitgliedern.<br />

Umfang und Beharrungsvermögen dieser Problemfelder erschweren<br />

das wirtschaftliche Handeln in hohem Maße. Wirtschaften ist viel schwieriger<br />

als noch vor 10 oder 20 Jahren. Es gilt, erstarrte Fronten, verkrustete<br />

Strukturen und überholte Verhaltensweisen zukunftsorientiert aufzubrechen.<br />

Dabei ist sowohl wirtschaftliche Effizienz als auch soziale Verträglichkeit<br />

gleichermaßen zu beachten.<br />

A n s a tz p u n k te fü r e in e V e rb e s s e ru n g d e r R a h m e n b e d in g u n g e n<br />

Damit die Bundesrepublik auch in Zukunft wirtschaftlich und gesellschaftlich<br />

bestehen kann, ist dreierlei erforderlich:<br />

- Es muß ein akzeptabler Ausgleich geschaffen werden zwischen privaten<br />

Wünschen und öffentlicher Verantwortung.<br />

- Um für kommende Generationen Vorsorge zu treffen, müssen die<br />

Begabungen, Motivationen, Anstrengungen und Leistungen der Bürger<br />

voll zur Entfaltung gelangen.<br />

- Modernität darf nicht nur als ökonomischer Wettbewerbsvorteil verstanden<br />

werden, sondern auch als Herausforderung, um gesellschaftlich<br />

gestaltungsfähig zu bleiben.<br />

2<br />

3


A n s a tz p u n k t: ö ffe n tlic h e r H a u s h a lt<br />

Der amerikanische Ökonom Robert M. Solow urteilte einmal: „Wir kommen<br />

aufgrund der Vorsorge unserer Vorfahren gut weg. Wenn man<br />

bedenkt, wie arm sie waren und wie reich wir sind, dann hätten sie gut<br />

und gern weniger sparen und mehr konsumieren können.“ Es sieht so<br />

aus. als ob sich heute andere Motive und Verhaltensweisen durchsetzen<br />

würden.<br />

Einmal erweist sich neben dem Einkommen, über das der Mensch verfügen<br />

kann, immer mehr der Kredit, den er aufnehmen kann, als wirtschaftlich<br />

relevant, um private Wünsche zu erfüllen.<br />

Zum anderen wird der öffentliche Haushalt nicht nur zur Befriedigung<br />

öffentlicher Bedürfnisse benutzt, sondern immer mehr auch zur Erfüllung<br />

privater Wünsche. Gerade in der jüngeren Vergangenheit fanden private<br />

Wünsche oder Gruppenwünsche ihren Niederschlag in institutionalisierten<br />

Erwartungen. Diese wurden dann wiederum vielfach in (Rechts-)<br />

Ansprüche umgeformt. Die öffentlichen Haushalte sind immer weniger<br />

Drehscheibe öffentlicher Bedürfnisse, die begrenzt sind, als vielmehr<br />

Schwungrad zur Erfüllung privater Wünsche, die unbegrenzt sind. Auch<br />

für uns gilt ein Wort Mahatma Gandhis: Die Bedürfnisse sind begrenzt,<br />

die Begehrlichkeiten unbegrenzt.<br />

Die im politischen Geschehen zu akzeptierende ökonomische Restriktion<br />

wäre an sich schon der öffentliche Haushalt. Doch dieser ist zum<br />

„politischen Markt“ geworden. Verschiedene Gruppen haben sich zu<br />

immer ungehemmteren Antragstellern entwickeln können, da die<br />

Schwäche des politischen Willens, den drängenden (Wirtschafts-)Problemen<br />

zu begegnen, in der jüngeren Vergangenheit offensichtlich war.<br />

Sozialleistungen und Subventionen des Staates entwickelten eine Dynamik,<br />

die schon einzigartig ist. Hier gilt es den Hebel anzusetzen.<br />

Ü b e rzo g e n e S o z ia lle is tu n g e n<br />

Die Bürger werden durch den Staat in eine umfassende soziale Sicherung<br />

gehüllt - größtenteils über die existenzsichernden Ansprüche hinaus.<br />

Wurden 1973 noch 252 Mrd. DM an staatlichen Sozialleistungen<br />

gewährt, so waren es 1981509 Mrd. DM. Innerhalb von acht Jahren haben<br />

sich damit die Sozialleistungen des Staates verdoppelt. In den letzten<br />

Jahren hat sich der Aufwärtstrend zwar abgeschwächt (1983: 537 Mrd.<br />

DM). Aber dies reichte aus, um bei <strong>einer</strong> Reihe von sozialen Ausgabenkategorien<br />

wie bei den Leistungen für Gesundheit oder Wohnen die Fehl­<br />

lenkung und Überversorgung weiter zu akzentuieren. Das Übermaß an<br />

sozialer Sicherung wurde über Jahre hinweg weniger als Übel, sondern<br />

vielmehr als staatliche Wohltat angesehen. Eigenverantwortung, Eigeninitiative<br />

und Eigenhilfe erlitten dadurch nachhaltigen Schaden.<br />

Der Irrglaube: man selbst kassiert, aber die anderen zahlen, hat in den<br />

70er Jahren leider viele Anhänger gefunden. 1980 wurde bei der Lohnsteuer<br />

(Einkommensteuer aus unselbständiger Arbeit), der größten Einzelsteuer<br />

77% des Steueraufkommens von Steuerpflichtigen gezahlt, die<br />

weniger als 75.000 DM verdienten. Eine Bilanz, die belegt, daß der Staat<br />

nichts zu verschenken hat. Der Abbau überzogener und überholter<br />

Sozialleistungen ist erforderlich, damit der einzelne selbst wieder kraftvoll<br />

zu handeln beginnt und der Staat sich auf das konzentrieren kann,<br />

was er besser kann als die Privaten.<br />

S c h ä d lic h e S u b v e n tio n e n<br />

Die deutsche Subventionspraxis umfaßt - so das Institut für Weltwirtschaft<br />

an der Universität Kiel - mehr als 10.000 Einzelpositionen von<br />

Bund, Ländern und anderen staatlichen Stellen. Wurden 1973 noch<br />

knapp 62 Mrd. DM an Subventionen vom Staatssektor geleistet, so waren<br />

es 1981 schon 113 Mrd. DM. Der Umfang der staatlichen Hilfen hat sich<br />

damit in acht Jahren fast verdoppelt. Auch in den letzten Jahren dürfte<br />

das Anstiegstempo nahezu unverändert geblieben sein. Die Subventionen<br />

stiegen damit schneller als z. B. die Steuern, die zur Finanzierung der<br />

Subventionen mit herangezogen werden. Unter den Subventionen dominierten<br />

eindeutig die Erhaltungssubventionen. Das Deutsche Institut für<br />

Wirtschaftsforschung in Berlin ermittelte, daß 1982 36% der Finanzhilfen<br />

und Steuervergünstigungen zur Erhaltung schwacher Wirtschaftszweige<br />

dienten; nicht eingerechnet die Zahlungen an die Bundesbahn, im Wohnungswesen<br />

und in der Regionalförderung.<br />

Die Hauptsubventionsempfänger sind heute noch die gleichen Branchen<br />

wie 1970: Die Eisenbahn, die Landwirtschaft, derKohlebergbau, der<br />

Schiffbau u.a.m. Es ist doch bemerkenswert, daß nicht einige herausgefallen<br />

und andere hinzugekommen sind.<br />

Das Urteil der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute fällt einheitlich<br />

aus: Die Vielzahl der Subventionen trägt zur jahrelangen Erhaltung nicht<br />

mehr wettbewerbsfähiger Branchen bei, nicht aber zur produktivitätsorientierten<br />

Umsetzung von Produktionsfaktoren.<br />

4<br />

5


Angesichts der weltwirtschaftlichen Herausforderungen, denen sich die<br />

deutsche Wirtschaft gegenübersieht, ist eine Politik erforderlich, die sich<br />

nicht nur auf das Krisenmanagement beschränkt, sondern vor allem auf<br />

die Gestaltung <strong>einer</strong> zukunftsorientierten Wirtschaftsstruktur ausgerichtet<br />

ist. Darum ist ein nachhaltiger Abbau der Subventionen unverzichtbar.<br />

Am vielschichtigen Widerstand gegen die Durchforstung der Subventionen<br />

darf dieses Vorhaben nicht länger scheitern.<br />

A n s a tz p u n k t: S a c h k a p ita l u n d H u m a n k a p ita l<br />

Zur Förderung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit sind nicht in<br />

erster Linie spezielle wirtschaftspolitische Maßnahmen gefragt. Sondern<br />

es sind verläßliche und innovationsfreundliche <strong>Rahmenbedingungen</strong> erforderlich.<br />

Die Erleichterung der Bildung von Risikokapital durch steuerund<br />

gesellschaftsrechtliche Verbesserungen oder der konsequente<br />

Abbau von staatlichen Reglementierungen seien beispielhaft genannt.<br />

Daneben brauchen wir eine Wirtschafts-, Bildungs-, Sozial- und Gesellschaftspolitik,<br />

die den Einsatz des Humankapitals in unserer Volkswirtschaft<br />

fördert, die den geistigen Fähigkeiten und der Kreativität der Menschen<br />

ausreichend Spielraum läßt. Dies würde die mittel- und langfristigen<br />

Investitions- und Beschäftigungsentscheidungen positiv beeinflussen.<br />

G e rin g e E g e n k a p ita la u s s ta ttu n g<br />

In jüngster Zeit wird die Eigenkapitalausstattung der deutschen Wirtschaft<br />

zunehmend als Achillesferse angesehen. Die Eigenkapitalquote<br />

der deutschen Unternehmen ist seit Ende der 60er Jahre rückläufig; sie<br />

ist nicht mehr allzu hoch. Nach Berechnungen der deutschen Bundesbank<br />

ist sie von über 30% auf unter 20% gesunken. Die Erosion der Eigenkapitalquote<br />

ist zu einem zentralen Thema der Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik<br />

geworden. Denn eine ausreichende Eigenkapitalausstattung<br />

ist eine notwendige Bedingung, um die Wirtschaft zu modernisieren<br />

und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Insbesondere für kl<strong>einer</strong>e und<br />

mittlere Unternehmen reichen die Eigenmittel nicht aus, um die notwendigen<br />

zukunftsorientierten Investitionen finanzieren zu können.<br />

Die schlechte Eigenkapitalausstattung der deutschen Wirtschaft ist vor<br />

allem auf drei Ursachen zurückzuführen:<br />

- Die schwache Gewinnentwicklung.<br />

- Die steuerliche Benachteiligung von Eigenkapital.<br />

- Die Kapitalfehllenkung durch den Staat.<br />

Einer, der es eigentlich wissen müßte, Heinz Nixdorf, hat gesagt: „Was ich<br />

in 30 Jahren gelernt habe, ist die Erkenntnis, daß Profit die Basis für<br />

Eigenkapital ist, das sich in neue Arbeitsplätze umsetzen läßt."<br />

Vergleicht man die Ertragsbedingungen in den großen westlichen Industrieländern<br />

- USA, Japan, Großbritannien, Frankreich und Bundesrepublik<br />

Deutschland - so schneiden deutsche Unternehmen sehr schlecht<br />

ab. Nach Berechnungen des Instituts der Deutschen Wirtschaft war in<br />

den 70er Jahren die Nettoeigenkapitalrendite der großen Industrieunternehmen<br />

am niedrigsten in der Bundesrepublik; ähnlich niedrig war sie<br />

nur noch in Frankreich, dann folgte Großbritannien. In allen drei Ländern<br />

lag die Verzinsung des Eigenkapitals unter der Rendite von festverzinslichen<br />

Wertpapieren. Ganz anders dagegen die Situation in Japan und den<br />

USA: Deutlich höhere Eigenkapitalrendite, die zudem noch überder Verzinsung<br />

von Festverzinslichen lag. In den 80er Jahren hat sich nicht viel<br />

geändert. Auch 1982 war in der Bundesrepublik die Eigenkapitalverzinsung<br />

deutlich niedriger als die Fremdkapitalverzinsung. Wen wundert es<br />

da, daß die entscheidende Bedingung für einen sich selbst tragenden<br />

Aufschwung, nämlich deutlich steigende Investitionen und damit ausreichende<br />

Beschäftigungseffekte, nicht erfüllt wurde. Mäßige Gewinne und<br />

Gewinnerwartungen sowie hohe Zinsen für festverzinsliche Wertpapiere<br />

veranlaßten so manches Unternehmen, einen Teil s<strong>einer</strong> liquiden Mittel<br />

nicht für Investitionen auszugeben, sondern in Festverzinslichen anzulegen.<br />

Obwohl die Gewinnsituation für deutsche Unternehmen recht bescheiden<br />

ist, glauben viele Bürger an nahezu „phantastische“ Gewinne. Die<br />

Schätzungen liegen um ein Vielfaches über der tatsächlichen Rendite.<br />

Und obwohl die Gewinnentwicklung in den 70er Jahren rückläufig war,<br />

vermuteten die Bürger tendenziell steigende Renditen.<br />

Ohne ausreichende Gewinne ist eine interne Eigenkapitalbildung nicht<br />

möglich. Ohne ausreichende Gewinne ist aber auch die Eigenkapitalzuführung<br />

von außen sehr unwahrscheinlich und außerdem dürfte nur<br />

wenig Fremdkapital zur Verfügung gestellt werden und das, was zur Verfügung<br />

gestellt wird, dann selbstverständlich zu vergleichsweise hohen<br />

Zinsen.<br />

S tü tz u n g d e s E ig e n - u n d R is ik o k a p ita ls<br />

Vergleiche mit den Hauptwettbewerbsländern der Bundesrepublik zeigen,<br />

daß bei uns der einbehaltene Gewinn stärker besteuert wird als bei<br />

6<br />

7


unseren Konkurrenten. Die höhere Belastung geht zu Lasten von Investitionen<br />

und Arbeitsplätzen. Eine merkliche Korrektur ist darum notwendig.<br />

Bei der Zufuhr von Beteiligungskapital, der Eigenkapitalbeschaffung von<br />

außen, gibt es Barrieren im Steuerrecht und Gesellschaftsrecht. Hier gilt<br />

es, die entsprechenden <strong>Rahmenbedingungen</strong> zu schaffen, um die<br />

Hemmnisse zu beseitigen.<br />

Die externe Eigen-und Risikokapitalzuführung wird beispielsweise durch<br />

die Belastung mit Gesellschaftssteuer und Börsenumsatzsteuer<br />

erschwert. Es ist zu überlegen, ob nicht diese Kapitalverkehrssteuern<br />

abgeschafft werden sollten. Auf Bundes- und Länderebene werden in<br />

jüngster Zeit Vorschläge gemacht, durch die ein geeigneter gesetzlicher<br />

Rahmen für Kapitalbeteiligungs- und Kapitalanlagegesellschaften<br />

geschaffen werden soll. Hiervon würden insbesondere auch die kleinen<br />

und mittleren Unternehmen profitieren.<br />

Die bestehende Emissionspraxis wirkt offenbar restriktiv auf die Ausgabe<br />

neuer Aktien. Gute Erfahrungen, die man im Ausland mit mehr Wettbewerb<br />

in diesem Bereich gemacht hat, sollten genutzt werden. Nicht-börsennotierten<br />

Beteiligungstiteln, die gerade für kleine und mittlere Unternehmen<br />

von großer Bedeutung sind, sollte mehr Raum gewährt werden.<br />

Das kann dadurch gelingen, daß z. B. Versicherungsunternehmen das<br />

Recht eingeräumt wird, ihr „gebundenes Vermögen" in bestimmten<br />

Grenzen auch in nicht-börsennotierten Beteiligungstiteln anzulegen.<br />

Wenn die Eigenkapitalbasis der Unternehmen verbessert werden soll,<br />

bleibt schließlich gar nichts anderes übrig, als die Arbeitnehmer für Anlagen<br />

im Bereich des Produktivvermögens zu gewinnen. Die verstärkte<br />

Beteiligung der Arbeitnehmer ist sowohl eine gesellschaftliche, als auch<br />

eine wirtschaftliche Notwendigkeit.<br />

Der Staat hat in der Vergangenheit durch seine hohe Neuverschuldung<br />

einen großen Teil der volkswirtschaftlichen Ersparnisbildung in Anspruch<br />

genommen. Dabei hat er die Zinsen nach oben gedrückt und Kapital im<br />

beachtlichen Umfang in konsumtive Investitionen, wie Bürgerhäuser,<br />

Schwimmhallen und Sporthallen, gelenkt und nicht in produktive Investitionen.<br />

Das auffälligste an diesen Projekten sind die Folgekosten und<br />

nicht die Schaffung von dauerhaften Arbeitsplätzen und Einkommen.<br />

Der Staat kann sicherlich geeignete <strong>Rahmenbedingungen</strong> für eine bessere<br />

Versorgung der Wirtschaft mit Eigenkapital schaffen und das sollte<br />

er auch in Zukunft tun. Aber die Stärkung der Ertragskraft und die Kapitalbeschaffung<br />

von außen ist auch ureigenste Aufgabe der Unternehmen<br />

selbst. Dieser Tage wurde berichtet, daß erstmals ein mittelständisches<br />

Unternehmen aus der Bundesrepublik eine DM-Anleihe im Ausland plaziert<br />

hat - und zwar mit Erfolg. Man muß sich fragen, warum geschah dies<br />

nicht schon früher und warum kommen nicht andere mittelständische<br />

Unternehmen auf die Idee, sich mit <strong>einer</strong> Mark-Auslandsanleihe Geld auf<br />

dem Euromarkt billiger zu beschaffen als bei der Bank zuhause?<br />

P fle g e d e s H u m a n k a p ita ls<br />

Die angemessene Beschaffung und die zukunftsorientierte Nutzung von<br />

Eigen- und Risikokapital ist unverzichtbar für eine Verbesserung der<br />

Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft, die Bewältigung des<br />

Strukturwandels sowie die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen.<br />

Aber genauso wichtig wie der optimale Einsatz des Sachkapitals ist die<br />

optimale Verwendung des Humankapitals. Der Mensch verbringt einen<br />

großen Teil seines Lebens am Arbeitsplatz und wird durch diesen nachhaltig<br />

geprägt.<br />

Auch wenn in den vergangenen Jahren in der Bundesrepublik bei vielen<br />

Bürgern Freizeit bzw. Beschäftigung in der Freizeit an Wert gewonnen<br />

haben, so bedeutet dies nicht, daß die Deutschen heute weniger fleißig<br />

und tüchtig sind, als sie es vor dreißig oder zwanzig Jahren waren. Mancher<br />

Bürger arbeitet freiwillig in s<strong>einer</strong> Freizeit. Für Wohnung und Garten<br />

wird oft viel Eigenarbeit aufgewendet. Wenn allerdings - wie es in der jüngeren<br />

Vergangenheit der Fall war - durch Entscheidungen im politischen<br />

Raum Hemmnisse für Leistungswillige entstanden sind, z. B. durch die<br />

steigende Abgabenbelastung oder durch bildungspolitisch ausgelöste<br />

Verwerfungen, dann sind die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen<br />

<strong>Rahmenbedingungen</strong> falsch gesetzt worden.<br />

Moderne Techniken ermöglichen es heute, ein hohes Maß an individueller<br />

Arbeitsplatz- und Arbeitszeitsouveränität zu verwirklichen. Keineswegs<br />

zu Lasten des einen und zum Nutzen des anderen, sondern zum<br />

Vorteil von Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Die Technik bietet die Voraussetzungen,<br />

die Arbeitszeit flexibler und freier zu gestalten. Der<br />

Gesetzgeber ist aufgerufen, Benachteiligung von Teilzeitarbeit gegenüber<br />

Vollzeitarbeit aufzuheben. Die Tarifparteien sind gefordert, entsprechende<br />

Rahmenverträge auszuhandeln, die auf der betrieblichen Ebene<br />

individuell und sozial verträglich umgesetzt werden können.<br />

Heute ist es technisch und organisatorisch möglich, die Arbeit abwechslungsreicher<br />

zu gestalten, den Frauen ein auf die individuellen Bedürf-<br />

8<br />

9


tisse abgestimmtes Nebeneinander von Berufs- und Familienleben zu<br />

ermöglichen, oder den Einstieg ins Erwerbsleben und den Ausstieg aus<br />

dem Arbeitsleben fließend zu gestalten. Dies alles würde die Arbeitsfreude<br />

und den Einsatzwillen vieler Arbeitnehmer verbessern. Hierdurch<br />

würde aus so manchem „durchschnittlichen" Mitarbeiter und Kollegen<br />

ein „guter“.<br />

Senkung der hohen Abgabenlasten, verstärkte Beteiligung der Arbeitnehmer<br />

am Produktivvermögen oder mehr individuelle Arbeitsplatz- und<br />

Arbeitszeitsouveränität sind Ansatzpunkte zur Verbesserung der <strong>Rahmenbedingungen</strong><br />

für das Humankapital in der Bundesrepublik. Erste<br />

Anfänge sind zwar zuletzt schon gemacht oder vorgesehen worden, aber<br />

sie reichen nicht aus. So zeigt z. B. die geplante Lohn- und Einkommensteuerreform<br />

sicherlich die richtige Richtung an, doch die Entscheidung<br />

der christlich-liberalen Regierung fiel zu zaghaft aus. Denn: Durch die<br />

beschlossenen Steuersenkungen wird die Grenzbelastung des Einkommens,<br />

die für die Entfaltung der Leistungswilligkeit vieler Bürger entscheidend<br />

ist, 1988 kaum niedriger sein als 1982 - dem Jahr, in dem diese<br />

Koalition die Regierungsgeschäfte übernahm. Die Verwerfungen der<br />

70er Jahre sind damit noch nicht beseitigt worden und nach 1988 wird die<br />

marginale Belastung der Einkommen erneut ansteigen.<br />

Eine umfassende, zielkonfomne Steuerreform zur Verbesserung der<br />

Bedingungen für Sach- und Humankapital schafft zudem erst die Voraussetzungen<br />

für einen angemessenen Abbau staatlicher Sozialleistungen<br />

und Subventionen. Schließlich könnten hiervon Signalwirkungen für<br />

einen erfolgreichen Widerstand gegen die protektionistischen Bestrebungen<br />

im Welthandel ausgehen.<br />

S ta a tlic h e R e g u lie ru n g e n v e rs u s M a rk tw irts c h a ft<br />

Nach dem 2. Weltkrieg hatte die Bewirtschaftung zwangsläufig graue und<br />

schwarze Märkte zur Folge. Damals wurden die staatlichen Restriktionen<br />

bald wieder abgebaut - zum Vorteil aller Bürger. Das deutsche Wirtschaftswunder<br />

der 50er und frühen 60er Jahre war die Folge.<br />

Heute führen z. B. hohe Abgaben an den Staat (Steuern, Sozialabgaben)<br />

und hohe Sozialleistungen (Lohnfortzahlung ...) zu Schwarzarbeit, illegaler<br />

Arbeitsvermittlung (Bauwirtschaft), Naturaltausch bei Unternehmern<br />

und Arbeitnehmern, Leistungserstellung ohne Rechnung, Steuerhinterziehung<br />

oder „Mißbrauch“ bei der Inanspruchnahme von Sozialleistungen.<br />

Immer wenn der Staat auf den Güter-, Dienstleistungs-, Kapital- und<br />

Arbeitsmärkten stark regulierend eingreift, reagieren die Betroffenen zur<br />

Sicherung des größtmöglichen Vorteils entsprechend ihren Fähigkeiten<br />

und Möglichkeiten. Das geht eindeutig zu Lasten der Gesamtheit.<br />

Warum sollte uns Deutschen nicht gelingen, was andere Länder bereits<br />

praktizieren. Dort werden nämlich aus den Fehlern der Vergangenheit<br />

weitreichende Konsequenzen gezogen.<br />

In Ungarn und China besinnt man sich auf die Eigenverantwortung und<br />

Eigeninitiative der Bürger und schwört der staatlichen Betreuung und<br />

Bevormundung teilweise ab. Eine Vielzahl von Leistungsanreizen werden<br />

nunmehr den Menschen angeboten, nicht aufgezwungen. Eine erstaunliche<br />

<strong>Entwicklung</strong>. Beide Volkswirtschaften sind in den Sog der Marktwirtschaft<br />

geraten. In Frankreich vollzieht in jüngster Zeit eine sozialistische<br />

Regierung die Wende: zu mehr Markt und weniger Staat. Dies alles mag<br />

als Fingerzeig gesehen werden, daß der Marxismus einem Trugschluß<br />

unterliegt, wenn er glaubt, im Kommunismus werde einmal die Nationalökonomie<br />

abgeschafft werden.<br />

Eigenverantwortung, Verantwortung des einzelnen ist der „Preis“, den wir<br />

für unsere freiheitliche Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung zahlen<br />

müssen und auch gern zahlen sollten. Mehr Verantwortung fürden einzelnen<br />

Bürger bedeutet nicht politische und gesellschaftliche Führungslosigkeit.<br />

Diese zeigt sich in der Anhäufung von Einzelregulierungen, die<br />

dann fast zwangsläufig in politische und gesellschaftliche Unübersichtlichkeit,<br />

Widersprüchlichkeit und damit in Führungslosigkeit mündet.<br />

Setzung der richtigen <strong>Rahmenbedingungen</strong> ist in hohem Maße Ausdruck<br />

von Führungssouveränität.<br />

Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen, es geht nicht darum,<br />

die bestehenden Gesetze, Verordnungen und Vorschriften vollständig<br />

abzuschaffen und keine neuen Auflagen zu erlassen. Es gibt Bereiche<br />

wie den Umweltschutz, die ohne durchgreifende gesetzliche Regelungen<br />

nicht auskommen. Umweltschutz kann sicherlich nicht allein der Verantwortung<br />

des einzelnen gegenüber der Gesellschaft überlassen bleiben.<br />

Es geht darum, verstärkt marktwirtschaftliche Anreize, verbesserte <strong>Rahmenbedingungen</strong><br />

zur Erreichung der anzustrebenden Ziele einzusetzen.<br />

Selbst auf dem Gebiet des Umweltschutzes wäre das eine erfolgversprechende<br />

Strategie.<br />

10<br />

11


S tru k tu rp o litik u n d n e u e T e c h n o lo g ie n<br />

Nachdem die Wirtschaftspolitik der 70er Jahre ihr Vertrauen und ihre<br />

Hoffnungen in die Konjunkturpolitik und die Globalsteuerung setzte,<br />

diese aber immer weniger Erfolge vorweisen konnten, möglicherweise<br />

sogar für wirtschaftspolitische Mißerfolge verantwortlich waren, wurde als<br />

neuer vielversprechender Ansatz die zukunftsorientierte Strukturpolitik<br />

mit dem Schwerpunkt Technologiepolitik entwickelt. Sie wird von vielen<br />

zum Wegbegleiter für den Übergang in die postindustrielle Gesellschaft,<br />

in die Dienstleistungs-, Informations- und Freizeitgesellschaft ausersehen.<br />

Wie sollte eine solche Strukturpolitik, die sich, wenn sie erfolgreich sein<br />

will, erfahrungsgemäß auf das Setzen von <strong>Rahmenbedingungen</strong> konzentrieren<br />

müßte, aussehen?<br />

Während der 50er bis hinein in die 60er Jahre waren es in erster Linie ordnungspolitische<br />

Fragestellungen und im Anschluß daran konjunkturpolitische<br />

Maßnahmen, die die praktische Wirtschaftspolitik bestimmten. In<br />

spektakulären Firmenzusammenbrüchen, konzentriert auf bestimmte<br />

Branchen, und im viel zitierten Versagen der Globalsteuerung liegen<br />

wohl vor allem die Gründe, warum in jüngster Zeit die Strukturpolitik so an<br />

Bedeutung gewonnen hat und nunmehr im Vordergrund der wirtschaftspolitischen<br />

Diskussion steht.<br />

Strukturelle Fehlentwicklungen werden verstärkt für die schlechte Wirtschaftslage<br />

verantwortlich gemacht. Die Abfederung und Überwindung<br />

dieser Fehlentwicklungen steht im Mittelpunkt strukturpolitischer Überlegungen.<br />

S tru k tu rp o litis c h e S tra te g ie n<br />

Der Gedanke, daß vieles leichter zu bewältigen ist, wenn man etwas mehr<br />

Zeit hat, führte zur Strategie der „gezielten Erhaltung“ und „geordneten<br />

Anpassung“. Die Strategie der geordneten Anpassung akzeptiert den<br />

strukturellen Wandel vom Grundsatz her. Um die Übergangsprobleme zu<br />

mildern, soll sie innerhalb bestimmter Grenzen in einigen Ausnahmefällen<br />

durch die Strategie der gezielten Erhaltung abgefedert werden.<br />

So plausibel derartige strukturpolitische Strategien auch formuliert sein<br />

mögen, ihre Umsetzung in praktische Politik erweist sich in aller Regel als<br />

problemgeladen.<br />

Die Strategie der gezielten Erhaltung führte u. a. dazu, daß in Krisenbranchen<br />

im Extremfall einzelnen Unternehmen Subventionen in <strong>einer</strong> Höhe<br />

gezahlt wurden, die ausgereicht hätte, den jeweiligen Arbeitnehmern<br />

lebenslang die Löhne und Gehälter zu zahlen.<br />

Die Strategie der geordneten Anpassung birgt die Gefahr, daß neue Subventionstatbestände<br />

geschaffen werden, die ein reges Eigenleben entwickeln.<br />

Auf diese Art und Weise wird die Eigendynamik und Eigenverantwortung<br />

der Wirtschaft behindert. Solange Anpassungssubventionen<br />

nicht grundsätzlich auf der Basis der Hilfe zur Selbsthilfe gewährt werden,<br />

zeitlich begrenzt und degressiv gestaltet sind, überwiegen auf Dauer<br />

eher die Nachteile die Vorteile als umgekehrt. Diese Fehler gilt es im Rahmen<br />

strukturpolitischer Förderung zu vermeiden. In jüngster Zeit stand im<br />

Mittelpunkt der strukturpolitischen Debatte die Technologieförderung.<br />

Hier meinen die Politiker einen Leitstrahl für unsere Zukunft gefunden zu<br />

haben.<br />

D ie n e u e n T e c h n o lo g ie n : W e ttb e w e rb - u n d A rb e its p la tz s ic h e m d ...<br />

Für ein stark außenhandelsabhängiges Land wie die Bundesrepublik -<br />

die deutschen Ausfuhren (Waren und Dienstleistungen) belaufen sich<br />

auf ein Drittel des gesamten Bruttosozialprodukts - ist die Erhaltung und<br />

Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit von essentieller<br />

Bedeutung. Als rohstoffarmer Produktionsstandort mit hohen Arbeitskosten<br />

kann sich die Bundesrepublik auf den Weltmärkten nur durchsetzen,<br />

wenn sie andere Produktionsvorteile geballt ins Feld führt: technisches<br />

Wissen, hochqualifizierte Arbeitskräfte und ihre Fähigkeit, neue<br />

und hochwertige Güter und Dienstleistungen auf den Markt zu bringen.<br />

Als Vorwärtsstrategie wurde die Parole ausgegeben: „Unser Öl“ ist die<br />

technologische Frontlinie. Es sieht so aus, daß Unternehmen und Branchen,<br />

die dies beherzigen, ihre Wettbewerbsfähigkeit wieder verbessern<br />

können. Die deutsche Textilindustrie, vor Jahren fast totgesagt, hat<br />

bewiesen, daß selbst einmal auf den Weltmärkten verlorenes Terrain<br />

durch Modernisierung und ständige Innovationen wieder zurückgewonnen<br />

werden kann. Der Textilindustrie gelang dies ohne staatliche Dauerhilfen<br />

- vielleicht gerade auch nur deshalb.<br />

Die Produktion und der Export von technologisch hochwertigen Gütern<br />

und Dienstleistungen ist zweifellos eine sehr wirksame Strategie für ein<br />

Land wie die Bundesrepublik, ihren hohen Lebensstandard zu halten und<br />

Vorsorge für kommende Generationen zu treffen. Sinkt die Wettbewerbs­<br />

12<br />

13


fähigkeit im Hochtechnologiebereich, müssen wir uns verstärkt auf Märkten<br />

mit hoher Preiskonkurrenz bewegen, wo sich unser gegenwärtiges<br />

Realeinkommen auf Dauer wahrscheinlich nicht erwirtschaften läßt.<br />

... u m w e it- u n d s o z ia lv e rträ g lic h<br />

Die neuen Technologien bieten nicht nur gute Chancen zur Schaffung<br />

von wettbewerbsfähigen Arbeitsplätzen, sondern sie eröffnen auch zahlreiche<br />

Möglichkeiten zur Humanisierung der Arbeitsplätze und zur Verringerung<br />

der Umweltprobleme. Selbstverständlich gilt das nicht ohne Ausnahme.<br />

Aber es muß ja auch nicht alles, was technisch möglich ist, technisch<br />

gewollt, d. h. realisiert werden. Sei es im Bereich der neuen Informations-<br />

und Kommunikationstechniken oder in der Biotechnologie. Daß<br />

der Saldo der Auswirkungen bei den neuen Technologien positiv ausfällt,<br />

können Politiker, Wissenschaftler, Unternehmer und Arbeitnehmer weitgehend<br />

selbst bestimmen. Daß dies gelingen kann, zeigt die Vergangenheit:<br />

- Der Erdölverbrauch wurde seit der ersten Ölpreisexplosion 1973 spürbar<br />

gedrosselt. Der rationellere und sparsamere Einsatz des Erdöls ist<br />

nicht zuletzt auf neue Techniken und Technologien zurückzuführen.<br />

- Ein modernes Stahlwerk ist wesentlich umweltfreundlicher und humaner<br />

als ein Werk, dessen Produktionstechniken veraltet sind.<br />

- In den vergangenen Jahren sind unsere Autos Zusehens umweltfreundlicher<br />

geworden. So wurde seit 1977 der Ausstoß an Stickoxyden<br />

je Pkw um rd. 35% verringert.<br />

- Mit Hilfe von Computern gesteuerte Sägesysteme können aus Baumstämmen<br />

ca. 10% mehr maßgerechte Bretter zuschneiden. Ein Beitrag<br />

zur weltweiten Schonung der Waldbestände.<br />

Dennoch gibt es heute eine tiefgreifende Technikskepsis. Ist sie aber<br />

wirklich tiefer verwurzelt und weiter verbreitet als noch vor einiger Zeit?<br />

Möglicherweise nicht. Es ist schon einige Jahre her, da sprach Ernst<br />

Bloch von „entorganisierter Technik“ oder „leichenhafter Technik“, die<br />

jeden Bezug zu den menschlichen Organen verloren habe. „Unsere<br />

Technik steht in der Natur wie eine Besatzungsarmee in Feindesland",<br />

formulierte er an anderer Stelle.<br />

Die Befürchtungen, das Zeitalter der neuen Informations- und Kommunikationstechniken<br />

werde zu <strong>einer</strong> neuen Entfremdung führen, zu <strong>einer</strong> kafkaesken<br />

Umwelt mit intelligenten, jedoch gefühllosen Apparaten, sind<br />

sicherlich nicht ganz unbegründet. Auf der anderen Seite sind uns positive<br />

Beispiele bekannt.<br />

Da schildert uns T. Ranald Ide den Fall Elies, <strong>einer</strong> Kleinstadt im Westen<br />

Kanadas, in der eine Anzahl von Landhäusern Kabelanschlüsse haben,<br />

mit denen sie Computer-Lernprogramme abrufen, über den Teleschirm<br />

im Supermarkt einkaufen können und jederzeit zu 500 Seiten aktueller<br />

Informationen aller Art (Wetter, Nachrichten, Getreidepreise, Bodenanalysen,<br />

Kunstdüngerberatungen usw.) Zugang haben. Die Menschen in<br />

Elie können außerdem eine Vielzahl an Fernsehprogrammen empfangen<br />

und haben eine Menge Computerspiele gelernt Sie sprechen miteinander<br />

über ein geräuschloses Telefonsystem, schreiben und speichern<br />

eigene Geschichten oder die Post wird elektronisch übermittelt. Diese<br />

Menschen haben alles andere als das Gefühl, entfremdet zu leben. Eher<br />

das Gegenteil ist der Fall: Obwohl sie im entlegenen Manitoba leben, fühlen<br />

sich diese Menschen als ein integrierter Teil der Welt. Die neuen Informations-<br />

und Kommunikationstechniken können sich also auch vorteilhaft<br />

auswirken. Fortschritt heißt auch wählen, auswählen. Diese Auswahl<br />

erfordert Mut. Diesen gilt es zu beweisen.<br />

D ie „T e c h n o lo g ie -L ü c k e “<br />

Im Gegensatz zur Zielsetzung, technologisch an der Spitze stehen zu<br />

wollen, stand der seit Anfang der 80er Jahre immer wieder gegebene Hinweis<br />

auf eine „Technologie-Lücke“ der deutschen Wirtschaft Öffentlichkeitswirksame<br />

Einzelfälle schienen der beste Beweis für diese Aussage<br />

zu sein. Als beispielsweise 1981 <strong>einer</strong> dergroßen deutschen Chemiekonzerne<br />

mit der berühmten amerikanischen Harvard-Universität einen Vertrag<br />

im Bereich der Molekularbiologie und Gentechnologie über mehrals<br />

100 Millionen DM abschloß, wurde dieser Vertragsabschluß von der<br />

Presse als Sensation dargestellt. Selbst die Aussage: Deutsche forschen,<br />

Japaner entwickeln, schien ihre Gültigkeit einzubüßen.<br />

Trost gab es anscheinend nur „in der Welt von gestern“: Deutschland<br />

stellt nach wie vor die besten Produkte des 19. Jahrhunderts her, lautete<br />

eine Parole (Bruce Nussbaum). „In der Welt von morgen“ schienen dagegen<br />

deutsche Unternehmer und Arbeitnehmer nur noch ein Hinterwäldler-Dasein<br />

fristen zu können.<br />

In letzter Zeit wird vieles wieder mit mehr Augenmaß gesehen. So werden<br />

zwar einzelne Schwachstellen im Forschungs- und Technologiebereich<br />

nicht geleugnet. Aberdas wird als ganz natürlich angesehen. Denn: Man<br />

14<br />

15


kann nicht überall Primus sein. Zudem kann man aus Fehlern lernen und<br />

seine Schwachstellen ausmerzen.<br />

Die deutsche Wirtschaft tritt wieder mit gesundem, realistischem Optimismus<br />

auf den Weltmärkten auf und weist zu Recht auf ihr vorhandenes<br />

und künftiges Leistungsvermögen hin. Optieren für die Zukunftschancen<br />

und gegen den Zukunftsschock ist eine gute Grundlage, um auch im<br />

Technologiebereich vom zu bleiben.<br />

T e c h n o lo g ie p o litik : m it g le ic h e r E lle m e s s e n<br />

Es wäre falsch, wenn der Staat den Unternehmen auf massive und weitgehend<br />

unkritische Art und Weise technologisch unter die Arme greifen<br />

würde. Ebenso gefährlich wäre es beispielsweise, wenn die Kommunalpolitiker,<br />

Bürgermeister oder Gemeindedirektoren, die von einem „Silicon<br />

Valley“ in ihrem Verantwortungs- und Entscheidungsbereich träumen,<br />

alle ihren mit Bundes- oder Landesmitteln finanzierten Technologiepark<br />

bekommen würden.<br />

Führende Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft deutscher wirtschaftswissenschaftlicher<br />

Forschungsinstitute - HWWA, Ifo, IfW und RWI - meinen<br />

in ihrem jüngsten Gutachten vom Oktober 1984: „Bedenklich ist zudem,<br />

daß die Überlegungen immer zahlreicher werden, zusätzliche öffentliche<br />

Mittel für... Technologieprogramme einzusetzen. Solche Maßnahmen<br />

haben sich in der Vergangenheit zumeist als relativ teuer und wirkungslos<br />

erwiesen, versuchen doch die Wirtschaftssubjekte, wenn es diese<br />

Programme gibt, vor allem staatliche Mittel zu erlangen, anstatt sich in<br />

Eigenverantwortung am Markt um Lösungen für ihre Probleme zu bemühen.“<br />

Die wiederholten Versuche, korrigierend auf den Wirtschaftsablauf einzuwirken,<br />

führten in der Vergangenheit immer dazu, daß sich Unternehmen<br />

stärker nach kurzfristigen z. B. wirtschaftspolitischen Kriterien richteten<br />

und sich weniger an der Marktentwicklung orientierten. Dies gilt vom<br />

Grundsätzlichen her. Damit ist es auch für die Technologiepolitik als<br />

Richtschnur anzusehen.<br />

T e c h n o lo g ie is t n ic h t a lle s<br />

Im Rahmen der Technologiepolitik wird immer wieder gefordert Wirtschaft<br />

und Wissenschaft enger zu verzahnen. Auf diese Weise soll der<br />

Technologietransfer, die Umsetzung von technologischem Wissen in<br />

unternehmerische Innovation und Investition, verbessert werden. Zudem<br />

wird betont, daß auch außerökonomische Faktoren wie Kultur, Kunst und<br />

Bildung für die wirtschaftliche <strong>Entwicklung</strong> und Entfaltung eines Wirtschaftsraumes<br />

von ebenso großer Bedeutung sein können wie wirtschaftliche<br />

Faktoren.<br />

Das ist sicherlich richtig. Ren


den. Wenn dem Burschen, der auszog, das Fürchten zu lernen, niemals<br />

angst geworden sei, so komme es daher, daß er recht geistlos sei, spottete<br />

der dänische Philosoph und Theologe schon vor über 100 Jahren.<br />

Angst zu haben, ist also nichts grundsätzlich Neues. Angst hat es zu allen<br />

Zeiten gegeben. Ob das Angstgefühl heute weiter verbreitet und tiefer<br />

verwurzelt ist als früher, läßt sich nicht überprüfen. Wie denn auch? Ist die<br />

Angst vor dem Atomkrieg höher anzusetzen als in vergangenen Zeiten<br />

die Angst vor den großen Epidemien wie der Pest?<br />

Zudem haben sich die Menschen in unruhigen Übergangszeiten schon<br />

immer richtungslos gefühlt. Und uns wird immer wieder gesagt, wir<br />

befänden uns im Übergang zur postindustriellen Gesellschaft, zur Dienstleistungs-,<br />

Informations- und Kommunikations-, zur Freizeitgesellschaft<br />

oder auf ähnlichen, wenig vorhersehbaren Raden.<br />

In den vergangenen Jahren brachte die hohe Arbeitslosigkeit für viele<br />

eine große wirtschaftliche Ungewißheit, aber aufgrund der veränderten<br />

Strukturen des Glaubens, des Sinns, der Sitte oder der Ordnung entstand<br />

auch eine große geistige Unsicherheit. Nachdem viele Politiker den Bürgern<br />

über Jahre hinweg weismachen wollten, es gäbe so etwas wie hundertprozentige<br />

Sicherung, scheint das Fundament immer brüchiger zu<br />

werden - in einigen Bereichen schnell, in anderen langsam. Dem Sicherheitskult,<br />

dem viele huldigten, wurden die „Vertragsgrundlagen“ entzogen.<br />

Ist es da nicht verständlich, daß manch <strong>einer</strong> Angst vor der Angst<br />

bekam?<br />

In unserer Zeit des Umbruchs, während der Wanderung zwischen Altem<br />

und Neuem, muß Angst wieder etwas ganz „Natürliches“ werden, wenn<br />

wir die Zukunft meistern wollen. Da jeder Mensch aber nur ein gewisses<br />

Maß an Unsicherheit überstehen kann, bedarf es gewisser Hilfestellungen<br />

von außen - auch durch die Politik. Politiker können nicht erwarten,<br />

daß die Bürger sich ihnen ausgerechnet in unruhigen Zeiten unbesehen<br />

anvertrauen. Aber es sollte doch möglich sein, daß viele Bürger die Hoffnung<br />

auf Lösbarkeit der großen Probleme unserer Tage wiedergewinnen,<br />

nicht zuletzt dadurch, daß nach dem Krisenmanagement vergangener<br />

Jahre die Ziel- und Zukunftsorientierung wieder stärker in der Politik Einzug<br />

hält.<br />

Ob ein Land arm oder reich ist, hängt entscheidend davon ab, ob es<br />

bereit ist, seine Zukunft kraftvoll zu gestalten und dies auch schafft.<br />

Z u m A u to r:<br />

Johann Diedrich Hellwege wurde 1940 in Neuenkirchen, Kreis Stade<br />

geboren.<br />

Er studierte Geschichte, Germanistik und Philosophie. Promotion und<br />

Habilitation an der Philosophischen Fakultät der Universität Köln. Forschung<br />

und Lehre in iberischer und lateinamerikanischer Geschichte.<br />

1977 wurde er Geschäftsführer des Wirtschaftsrats der CDU.<br />

1981 Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Bundesangelegenheiten,<br />

Hannover.<br />

Seit 1982 ist Prof. Dr. Hellwege Staatssekretär im Niedersächsischen<br />

Ministerium für Wirtschaft und Verkehr.<br />

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öiSi?- t-Vii!Lic.'iifcF: mQ<br />

18<br />

19


In dieser Reihe sind bisher folgende Hefte erschienen:<br />

1/80: S tiftu n g M e n s c h u n d A rb e its w e lt, Dr. Karl Lang<br />

2/80: W a n del in d e r A rb e its w e lt a u fg ru n d n e u e r T e c h n o lo g ie n - A u s w irk<br />

u n g e n a u f d e n M e n s c h e n - n o tw e n d ig e K o n s e q u e n z e n , Prof. Dr.<br />

Dr. Rudolf Affemann<br />

3/80: F ü h ru n g - F ü h ru n g s p e rs ö n lic h k e it - P e rs ö n lic h k e its b ild u n g , Prof.<br />

Dr. Dr. Rudolf Affemann<br />

1/81: M o d e rn e T e c h n o lo g ie v e rä n d e rt B ü ro -A rb e its p lä tz e , Willi Thol<br />

2/81: D ie A rb e its w e lt a u s d e r S ic h t e in e s A rb e itn e h m e rv e rtre te rs , Milo<br />

\fyzina<br />

3/81: D a s K ra n k e n h a u s u n d s e in e M ita rb e ite r,<br />

Prof. Dr. Dr. med. Rudolf Affemann<br />

4/81: A u f d e m W eg z u e in e r in fo rm a tio n s v e ra rb e ite n d e n G e s e lls c h a ft,<br />

Dr. Heinrich Hinkel<br />

5/81: P e rs o n a le K o m m u n ik a tio n - Ih re B e h in d e ru n g u n d F ö rd e ru n g in<br />

u n s e re r G e s e lls c h a ft, Prof. Dr. Dr. Rudolf Affemann<br />

6/81: H o c h b e g a b te - A u fg a b e n , P ro g ra m m e , P e rs p e k tiv e n ,<br />

Prof. Gottfried Kleinschmidt<br />

1/82: F ü h ru n g s p ro b le m e in d e r ö ffe n tlic h e n V e rw a ltu n g ,<br />

Jörg Zwosta<br />

2/82: W irts c h a fts w a c h s tu m u n d L e b e n s q u a litä t, Dr. Karl Lang<br />

3/82: A n fo rd e ru n g e n a n F ü h ru n g s k rä fte u n d A u s w a h l v o n F ü h ru n g s ­<br />

k rä fte n h e u te , Prof. Dr. Dr. Rudolf Affemann<br />

4/82: B e w e rb e r v o r 15 J a h re n - B e w e rb e r h e u te , E rfa h ru n g e n a u s d e r<br />

b e trie b s g ra p h o lo g is c h e n Praxis, Ursula Affemann<br />

5/82: P ro b le m e in d e r ju n g e n G e n e ra tio n a ls H e ra u s fo rd e ru n g e n a n d ie<br />

ä lte re G e n e ra tio n , Prof. Dr. Dr. Rudolf Affemann<br />

6/82: S o z ia le s L e rn e n in d e r T aylorix O rg a n is a tio n ,<br />

Dr. Rainer Zwiesele<br />

1/83: J u g e n d lic h e A u s lä n d e r - b e ru flic h in d e r S a c k g a s s e ?<br />

Dr. Dieter Jaehrling<br />

2/83: P e rs ö n lic h k e its b e z o g e n e W e ite rb ild u n g d u rc h in n e rb e trie b lic h e<br />

G e s p rä c h s g ru p p e n , Prof. Dr. Dr. Rudolf Affemann<br />

3/83: K o o p e ra tio n s g e re c h te U n te rn e h m e n s s tru k tu re n ,<br />

Dipl.-Ing. Heinrich Fromm<br />

4/83: D ie F ra u in d e r m o d e rn e n A rb e its w e lt<br />

Hilde Stumpf ' ,<br />

•• j j i| v i! i ■" ' ' . . . .<br />

5/83: M ö g lic h k e ite n z u r S ta b ilis ie ru n g in d e n B e trie b e n<br />

Prof. Dr. Dr. Rudolf Affemann<br />

6/83: F re m d lä n d is c h e A rb e its k rä fte - a u s lä n d is c h e M ita rb e ite r<br />

Willi Thol<br />

1/84: F e h lh a ltu n g e n im b e trie b lic h e n A llta g u n d W ege z u ih re r<br />

Ü b e rw in d u n g<br />

Dr. Heinrich Hinkel<br />

2/84: Wo lie g e n u n s e re F ü h ru n g s m ä n g e l?<br />

W ie k ö n n e n w ir b e s s e r fü h re n ?<br />

Prof. Dr. Dr. Rudolf Affemann<br />

3/84: T e ilz e ita rb e it - M ö g lic h k e ite n u n d C h a n c e n<br />

Prof. Dr. Eduard Gaugier<br />

'<br />

4/84: M ik r o e le k tro n ik im B ü ro - m ö g lic h e A u s w irk u n g e n a u f d e n M e n ­<br />

s c h e n<br />

Dr. Heinrich Hinkel<br />

5/84: W e rte w a n d e l - V e rkaufen a ls D ie n s tle is tu n g - V e rk ä u fe rp e rs ö n ­<br />

lic h k e it,<br />

Prof. Dr. Dr. Rudolf Affemann<br />

6/84: Z u s a m m e n a rb e it u n d F ü h ru n g im G ro ß b e trie b<br />

Peter Baum<br />

1/85: K ritis c h e J a h re -<br />

eine Selbsterfahrungsgruppe berichtet über ihre Erfahrungen in<br />

der Arbeitswelt der Jahre 1981-1983<br />

20<br />

21


2/85 P o litis c h e R a h m e n b e d in g u n g e n e in e r g e s u n d e n E n tw ic k lu n g<br />

d e r W irts c h a ft in d e n 8 0 e r J a h re n<br />

Prof. Dr. Johann D. Hellwege<br />

In der gleichen Zeit ist erschienen:<br />

Woran k ö n n e n w ir u n s h a lte n ? K o m p a ß d u rc h d ie K o n flik tfe ld e r<br />

u n s e re r Z eit, Rudolf Affemann, Herder-Taschenbuch 1980<br />

F ühren d u rc h P e rs ö n lic h k e it; S e lb s te rfa h ru n g s g ru p p e n b e ric h ­<br />

ten, Rudolf Affemann, Verlag Moderne Industrie 1983<br />

G e s u n d w e rd e n - G e s u n d b le ib e n ; Es lie g t a n uns, Rudolf Affemann,<br />

Herder-Taschenbuch 1983<br />

In V o rb e re itu n g s in d fo lg e n d e H e fte :<br />

3/85: S e e lis c h e G e s u n d h e it a ls M a ß s ta b fü r s o z ia l-o rg a n is a to ris c h e<br />

G e s ta ltu n g<br />

Prof. Dr. Karl-Klaus Pullig<br />

4/85: D a s S p a n n u n g s fe ld v o n E ffe k tiv itä t u n d H u m a n itä t in d e r W irts<br />

c h a ft d e r 8 0 e r J a h re<br />

Dr. Karl Lang<br />

5/85: W e rte w a n d e l u n d A rb e its w e lt<br />

Prof. Dr. Dr. Rudolf Affemann<br />

Prof. Dr. Gerhard W. Wittkämper<br />

6/85: A u s w irk u n g e n d e s B e ru fs v o n F ü h ru n g s k rä fte n a u f ih re F a m ilie n<br />

Helga Zwosta<br />

1/86: F ü h ru n g u n d Z u s a m m e n a rb e it im F ris e u rh a n d w e rk<br />

Reinhold Leger<br />

2/86: Was e rw a rte n H o c h s c h u la b s o lv e n te n v o n d e n B e trie b e n -<br />

Was e n ta rte n d ie B e th e b e v o n d e n H o c h s c h u la b s o lv e n te n ?<br />

Autorengemeinschaft <strong>einer</strong> Selbsterfahrungsgruppe.<br />

Anschrift: Institut Mensch und Arbeitswelt<br />

Rotenberger Steige 9, 7000 Stuttgart 60<br />

Telefon: (0711)337600<br />

22

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