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Regio<br />
Nummer262 Montag,12.November2012<br />
Solidaritätmit<br />
Hungerstreik<br />
Basel(sda).LautPolizeiangabenhabengegen1000PersonenamSamstaginBaselan<br />
einerSolidaritätskundgebung<br />
mitHungerstreikendenintürkischenGefängnissenteilgenommen.SieverlieflautPolizeiohneZwischenfälle.Der<br />
Demonstrationszug bewegte<br />
sichnach14UhrvonderClaramatteimKleinbaselüberdie<br />
Mittlere Brücke zum MarktplatzundTheaterplatz,woer<br />
sichwiederauflöste.<br />
„Jugend<br />
musiziert“<br />
KreisLörrach.DerAnmeldeschlussfürdenRegionalwettbewerbvonJugendmusiziert<br />
imLandkreisLörrach,deram<br />
19.und20Januar2013ander<br />
Musikschule Rheinfelden<br />
durchgeführtwird,istam15.<br />
November.Spätereingehende<br />
Meldungen können nicht<br />
mehrberücksichtigtwerden.<br />
Die vollständig ausgefüllten<br />
Anmeldebögen sind an die<br />
Musikschule Rheinfelden,<br />
Maurice-Sadorge-Str.6,79618<br />
Rheinfeldenzuschickenoder<br />
persönlichdortabzugeben.<br />
Eisbahnbleibt<br />
geschlossen<br />
Sissach (sda). Die Sissacher<br />
Kunsteisbahn, die nach frühenSchneefällenEndeOktober<br />
aus Sicherheitsgründen<br />
geschlossen wurde, kann<br />
nichtwieerhofftraschwintertauglich<br />
gemacht werden.<br />
WeildienötigeSanierungZeit<br />
braucht,musssiedieganze<br />
Saison geschlossen bleiben.<br />
Siewargesperrtworden,weil<br />
dassiebenjährige Holzdach<br />
unterderSchneelastEndeOktober<br />
einzustürzen drohte<br />
(wirberichteten).<br />
5,4Millionenfür<br />
zweiForscher<br />
Basel(sda).ZweiForscherder<br />
Universität Basel erhalten<br />
vom Europäischen Forschungsrat<br />
Förderbeiträge<br />
von5,4MillionenFranken:2,4<br />
MillionenrespektivedreiMillionengehenandenAstrophysiker<br />
Friedrich-Karl ThielemannunddenMolekularbiologenUrsJenal.<br />
Thielemann,Ordinariusfür<br />
Theoretische Physik, erhält<br />
den „ERC Advanced Grant“<br />
vierJahrelangfürseinProjekt<br />
„FaintSupernovaeandHypernovae“,wiedieUniversitätBaseljetztmitteilte.DiesesbehandeltdasEndstadiummassereicher<br />
Sterne, die beim<br />
Kernkollaps nicht zentrale<br />
Neutronensterne, sondern<br />
schwarzeLöcherbilden.<br />
Jenal,ProfessoramBiozentrumderUni,erhältdenFörderbeitragfüreineZeitvonfünfJahrenfürdasProjekt„Time,<br />
space and speed: c-di-<br />
GMPsignalingincellbehavior<br />
andreproduction“.Diesessoll<br />
helfen, anhand des Modellbakteriums<br />
Caulobacter crescentusdieDynamikvonSignalnetzwerken<br />
und die<br />
schnelleAnpassungsfähigkeit<br />
vonBakterienanihreUmgebungbesserzuverstehen.<br />
BEILAGENHINWEIS<br />
EinemTeilunsererheutigen<br />
AusgabeliegteinProspektvon<br />
ModeVögelebei.<br />
Jugendzukunftskonferenzwecktauf<br />
ZentraleFragestellungspiegeltsichimMotto„WirsindnichtnureureZukunft,wirsindjetztschonda“<br />
VonSarahTrinler<br />
KreisLörrach.„Wirsind<br />
nichtnureureZukunft,wir<br />
sindjetztschonda“–dieser<br />
SatzschwebtewieeinWeckrufüberdervonderAGJugendunddemKreisjugendreferatLörrachveranstaltetenZukunftskonferenz<br />
„Kinder-undJugendarbeit<br />
bietetChancen“inder<br />
StadthalleSchopfheim.<br />
Unter der Schirmherrschaft<br />
vonLandrätinMarionDammannsuchtenDiskussionsteilnehmerausdenverschiedensten<br />
Bereichen der Jugendarbeit<br />
nach Möglichkeiten,<br />
dendemografischenWandel<br />
nichtalsBedrohung,sondern<br />
alsChancefürdenLandkreis<br />
Lörrachzusehen.<br />
Auch–odergeradeweil–die<br />
AnzahlderKinderabnimmt,<br />
istdieJugendarbeitwichtiger<br />
alsjezuvor.Bisherstanden<br />
KinderimVordergrundderFamilien-<br />
und Bildungspolitik,<br />
wobei die Jugendlichen fast<br />
vergessenwurden,wieProf.<br />
WernerLindnervonderEAH<br />
JenainseinemVortragerklärte.Dabeiistgeradedienachwachsende<br />
Generation von<br />
großerBedeutung,dasiedie<br />
Zukunftsaufgaben unserer<br />
Gesellschaftzulösenhat.<br />
UnterdiesemAspektdiskutierten<br />
Entscheidungsträger<br />
ausderPolitik,Vertreteraus<br />
VonPeterAde<br />
Kreis Lörrach. Gegenseitiges<br />
VertrauenistderbesteSchlüsselzurerfolgreichenUmsetzung<br />
des Betreuungsrechts.<br />
„DasThemagehtunsallean“,<br />
unterstrich der baden-württembergische<br />
Justizminister<br />
und Wahlkreisabgeordnete<br />
Rainer Stickelberger (SPD)<br />
amSamstagbeimInfo-NachmittagimFoyerdesAmtsgerichts.<br />
Sowohl Stickelberger als<br />
auch Landrätin Marion<br />
DammannwarensichvorgroßemAuditoriumeinig,dasszurrechtlichenBetreuungalterundkrankerMenschendasEhrenamtausgebautundgefördertwerdenmuss.Dammannfordertedazuauf,Netzwerkezuknüpfen,umMenschenvorderVereinsamung<br />
zubewahren.<br />
JungundAltsolltensichin<br />
denJugendparlamentenund<br />
derJugendarbeit,SchulsozialarbeiterundLehrendeanvierThementischenunterderLeitungvonGudrunKreft(stellvertretende<br />
Vorsitzende des<br />
Fachausschuss Jugend der<br />
AGJBerlin),GünterBressau<br />
(JugendstiftungBaden-Württemberg),<br />
Julia Bettina EberhardtundMartinaKütterer<br />
(Landeszentralefürpolitische<br />
Bildung)undDominikApel<br />
(Jugendparlament Rheinfelden)wieJugendarbeitkünftig<br />
auch (kommunal-) politisch<br />
gesichertundqualifiziertwerdenkann.<br />
„Wirmüssenunsaufden<br />
Vertrauenistambesten<br />
Justiz suchtFreiwilligefürrechtlicheBetreuung<br />
dievielfältigenAufgabender<br />
Betreuungeinbringen,aufdie<br />
imLandkreisrund3000Menschenangewiesenseien.Landesweit<br />
hätten die Betreuungsfälle<br />
von 8700 im Jahr<br />
1994aufüber19000imJahr<br />
2011 zugenommen, verwies<br />
Stickelbergeraufeine„gewaltigeHerausforderung“.InsgesamtbearbeitedieJustizzurzeit110000Verfahren.DieStaatskostenfürdieBetreuungbeziffertederMinistermit47MillionenEurojährlich.„GäbeeskeineehrenamtlichenBetreuer,lägendieAusgaben<br />
doppelt so hoch“,<br />
schätztStickelberger.SeinFazit:„DerStaatkanndenehrenamtlichenEinsatzderBürger<br />
nichtersetzen.“<br />
Für2018kündigtederMinisterdieeinheitlicheZuständigkeitderAmtsgerichteinSachen<br />
Rechtsbetreuung an.<br />
NochseienbislanginWürt-<br />
WegdurchdenLandkreismachenundindenGemeindendieErkenntniszurKooperation<br />
wecken“, sagte Marion<br />
Dammann,beiderabschließenden<br />
Gesprächsrunde, in<br />
derdieErgebnissezusammen<br />
getragenwurden.<br />
„DiePolitikbestehtausEntscheidungen,abermanmussderPolitikauchetwaszuentscheidengeben“,regteLindneran.JedeGemeindemüssteihrenJugendlicheneineMöglichkeitbieten,sicheinzubringen<br />
und die Erfahrung von<br />
Selbstwirksamkeitmachenzu<br />
können.Obdafürimmerein<br />
Jugendparlamentnötigsei,ist<br />
DasBetreuungsrechtstandimMittelpunkteinerInfo-VeranstaltungimAmtsgerichtLörrachmitModeratorMatthiasZeller,GerichtsdirektorWolframLorenz,LandrätinMarionDammannundJustizministerRainerStickelberger(vonlinks).<br />
Foto:PeterAde<br />
temberg die Bezirksnotare<br />
undinBadendieAmtsgerichtefederführend.Eindringlich<br />
forderte Stickelberger dazu<br />
auf,sichalsBetreuerinoder<br />
BetreuerfreiwilligzurVerfügung<br />
zu stellen. Voraussetzung<br />
seien „gesunder Menschenverstand,Verantwortungsbewusstsein<br />
und gelegentlicheindickesFellimUmgangmitBehörden“.Bereits1992hatderGesetzgeber<br />
dem ehrenamtlichen<br />
BetreuerdenVorrangvordem<br />
Berufsbetreuer eingeräumt.<br />
DochdieZahlenderFreiwilligen<br />
sind in den Bundesländernrückläufig.Warenesim<br />
Jahr2002noch71Prozent,so<br />
istdieZahlbis2007auf67,4<br />
Prozent gesunken. Deshalb<br />
wolledasLanddasEhrenamt<br />
inderrechtlichenBetreuung<br />
und die Betreuungsvereine<br />
miteinergezieltenKampagne<br />
stärken,betontederPolitiker.<br />
für Dammann fraglich. Die<br />
LandrätinkannsichauchandereFormenfüreinen„intensiven<br />
und lebhaften Austausch“zwischenPolitikund<br />
Jugendvorstellen.<br />
AuchdieRollederBildungslandschaft,<br />
die Vernetzung<br />
vonSchulenundaußerschulischenBildungseinrichtungen,<br />
war ein immer wieder<br />
aufkommendes Diskussionsthema.KönnensichSchulen<br />
künftigzu„Jugendzentrender<br />
Zukunft“entwickeln,wiees<br />
vonLindnergenanntwurde,<br />
oderwürdediesdieJugendlichennochmehreinengenund<br />
kontrollieren? „Bildung ist<br />
Lörrach(lu).Nichtwegschauen,sondernAugenaufhalten,nichtabwarten,sondernaufwachenundreagierensinddahergefragtbeimThemaRassismus<br />
und Fremdenfeindlichkeit,dasauchdenKreisbetrifft,<br />
wie Berufsschullehrer<br />
KlausNackbetontundimVerbund<br />
mit Grünen und SPD<br />
eineAktionswocheinitiierte.<br />
BeieinerPodiumsrundeim<br />
Werkraum Schöpflin diskutierten<br />
Prof. Susanne Lang<br />
(Hochschule Mannheim),<br />
JustizministerRainerStickelberger<br />
(SPD), Josha Frey<br />
(Landtagsabgeordneter Grüne)undGünterBressau(Kompetenznetzwerk<br />
„kompetent<br />
vorOrt“)zumThema„Fremdenfeindlichkeit<br />
und Rassismusheute“.DieModerationlagbeiGuidoNeidinger,ChefredakteurdieserZeitung.AuchwenndasThemagesamtgesellschaftlich<br />
zu betrachtensei,plädiertBressau<br />
dafür, die Thematik in den<br />
Schulenzuverankern.„Man<br />
sollteabernichtgegenRechtsextremismus<br />
arbeiten, sondernfürdieDemokratie“,betonteer.FürJoshaFreywären<br />
mehralsSchule“,meintedaraufhinGünterBressau,derfüreinenganzheitlichenBildungsplan<br />
inklusive außerschulischenVereinenplädierte,wasfürgroßeZustimmung<br />
beidenZuhörernsorgte.<br />
MitBlickaufdendemografischen<br />
Wandel müssten laut<br />
LindnerdenJugendlichenim<br />
ländlichenRaumauchGelegenheiten<br />
geboten werden,<br />
sichinihremWohnortzuengagieren.„WirkönnendieJugendnichtfesthalten,aberzumindest<br />
können wir gute<br />
Gründegebenwiederzurück<br />
zu kommen“, betonte Lindner.<br />
Nichtwegschauen<br />
PodiumüberFremdenfeindlichkeit<br />
BeiderAbschlussrundewurdenErkenntnissedesTageszusammengetragen:GudrunKreft,ElkeZimmermann-Fiscella,MarionDammann),GünterBressau,SaraLjesic,<br />
MonikaReichle<br />
undProf.Werner<br />
Lindner(vonlinks).<br />
Foto:SarahTrinler<br />
drüber sprechen sowie eine<br />
Enttabuisierung bereits Teil<br />
einerTherapie.<br />
WoFremdenhassundrechtesGedankengutherkommt,istfürProfessorinLangvielschichtig.Perspektivlosigkeit<br />
istwohldieHaupttriebfeder.<br />
DaheristdieThematikeher<br />
ein Problem im ländlichen<br />
Raum,wooftmalsInfra-und<br />
Beteiligungsstruktur fehlen.<br />
AberauchdasAbhebenvon<br />
Anderen, etwas Besonderes<br />
sein,führtLanggenausoins<br />
FeldwieAnknüpfungspunkte<br />
inderFamilieüberGenerationen<br />
hinweg. „Viele sehnen<br />
sichnachKlarheitundnach<br />
demEinfachen“,soLangund<br />
sinddaheroftmalsleichteBeuteinrechtenFangnetzen.<br />
DassderStaatvomGesetz<br />
hereinausreichendesInstrumentariumhat,glaubtJustizminister<br />
Stickelberger. ProblemseinichtdieRechtsstellung,<br />
sondern die Anwendung.Handlungsbedarfsieht<br />
erindesinderWahrnehmung<br />
undSensibilisierungfürsThema.„WirmüssendieLeuteermutigen,<br />
mehr Zivilcourage<br />
zuzeigen“,soderMinister.<br />
ÜberRassismusundFremdenfeindlichkeitdiskutierten:Günter<br />
Bressau,JoshaFrey,GuidoNeidinger,RainerStickelbergerundSusanneLang(vonlinks).<br />
Foto:GerdLustig