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Fotobuch Canada 2014

Edda und Christian in Canada Sommer 2014 Beeindruckende Bilder und spannende Geschichten

Edda und Christian in Canada Sommer 2014
Beeindruckende Bilder und spannende Geschichten

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Victoria Tag 2<br />

Sonntag 17. August <strong>2014</strong><br />

„Taxi bitte“<br />

oder Holy is the Lord<br />

Genau wie mein Mann hatte ich<br />

auch einen Traum hier in Kanada.<br />

Nur geht es bei mir nicht um das kühle<br />

Eis, ich wollte ein mal einen Gottesdienst<br />

besuchen, so einen Richtigen,<br />

mit allem Drum und Dran.<br />

Schon in Deutschland hatte ich<br />

nach Kirchen gegoogelt, nur wie<br />

sollte ich die Richtige finden, nach<br />

welchen Auswahlkriterien sollte ich<br />

gehen. Entfernung, Glaubensrichtung,<br />

Größe, Internetauftritt. Meine<br />

Wahl fiel gestern Nacht beim Blick<br />

in Google Earth, gleich die Straße<br />

runter, keine 400 Meter weiter,<br />

wenn das mal kein Zufall ist,<br />

alle Kriterien erfüllend steuere ich<br />

pünktlich um 10:25 Uhr meinem<br />

Ziel, der Trinity Church of Victoria,<br />

entgegen.<br />

Herzlich werde ich empfangen<br />

und an einen Platz geführt, lustig<br />

wie im Restaurant, kaum sitze ich<br />

werde ich von meinen Nachbarn<br />

im Rücken angesprochen. Ich solle<br />

nicht verwundet sein, das sei keine<br />

normale Kirche, aha, ich schmunzele<br />

in mich hinein, deshalb habe<br />

ich sie ja ausgesucht.<br />

Ich beruhige die nette Dame<br />

in dem ich versichere ich wisse,<br />

was „Worship-Time“ ist<br />

(Worship=Anbetung), sie will ja<br />

nur verhindern, dass ich fluchtartig<br />

die Halle verlasse und bekomme<br />

Sekunden später ein Willkommen-<br />

Paket mit Kärtchen, Süßem und<br />

Kuli in die Hand gedrückt. Ich bedanke<br />

mich artig. Mein Nachbar<br />

zur Rechten begrüßt mich und<br />

stellt mir seine Frau vor, diese sei<br />

auch schon einmal zu Besuch in<br />

Deutschland gewesen, ach. Ob ich<br />

einen Dolmetscher benötige, dann<br />

würde er einen suchen, wow, ich<br />

sage ihm Gott, Jesus und Amen<br />

verstehe ich auf Englisch, das würde<br />

reichen und er lacht.<br />

Gestartet wird mit einer echt beachtlichen<br />

Band mit Schlagzeug,<br />

E-Gitarre, E-Bass, Klavier, Gitarre,<br />

3 Backgroundsängerinnen und<br />

einer Worship-Leiterin, die es voll<br />

drauf hat.<br />

Alle Anwesenden sind von den<br />

Stühlen hochgerissen, kaum ist<br />

der erste Ton erklungen.<br />

Das ist ein Gottesdienst nach<br />

meinem Geschmack, es wird für<br />

das gelobte Land gebetet, Israel,<br />

die Predigt hält ein junger Mann<br />

(das heißt jetzt mal jünger als ich,<br />

älter als mein Sohn), feurig spricht<br />

er das reinste Englisch, das ich<br />

jetzt vertragen kann, sonst hätte<br />

ich auch nicht viel verstanden.<br />

Das ich ebenfalls stehe und die<br />

Hände erhebe, auf Englisch mitbete,<br />

die Texte der Songs mitsinge scheint<br />

alle um mich herum zu entspannen<br />

und so verbringen wir zusammen<br />

gute 90 Minuten im Gottesdienst.<br />

Das war nicht viel anders als ich<br />

es in Deutschland kenne, eine lebendige<br />

Gemeinschaft, coole Musik<br />

und meinen Gott, der auch hier<br />

bei mir ist. Darauf ein Amen.<br />

Mein Mann erwartet mich schon<br />

auf dem Parkplatz heute geht es<br />

zum Hafen runter, mal sehen, ob<br />

das Wasser da ist.<br />

Es ist da und nicht nur Wasser,<br />

tausende von Menschen begutachten<br />

etwas auf dem Wasser,<br />

das wir erst auf den zweiten Blick<br />

erkennen können.<br />

Juchhu, Drachenbootrennen, wow,<br />

was für ein Glück. Jetzt müssen wir<br />

nur noch einen Parkplatz finden.<br />

Seid ihr schon mal mit einer Christin<br />

auf Parkplatzsuche gewesen?<br />

Das geht ganz einfach, nicht<br />

suchen, beten und schwupps parken<br />

wir fast im Schatten auf einem<br />

zentralen Platz direkt am Hafen.<br />

Als wir aus dem Auto steigen setzt<br />

ER noch einen drauf, die Nachbarin<br />

kommt zu ihrem Auto steigt ein,<br />

steigt wieder aus, reicht uns einen<br />

Zettel, ein Parkticket mit 1,5 Stunden<br />

Restparkzeit, ach und dann<br />

kommt dieses geflügelte Wort<br />

das wir hier immer wieder hören:<br />

„you‘re wellcome“! Na, geht doch!<br />

Erwähnte ich, dass Victoria very<br />

british ist? Man sieht es nicht nur<br />

an den Hop-on Hop-off Bussen.<br />

Seite 93<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer <strong>2014</strong>

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