Fotobuch Canada 2014

Edda und Christian in Canada Sommer 2014 Beeindruckende Bilder und spannende Geschichten Edda und Christian in Canada Sommer 2014
Beeindruckende Bilder und spannende Geschichten

christian.barchfeld
von christian.barchfeld Mehr von diesem Publisher
13.05.2016 Aufrufe

100 Meter weiter ein Helikopter der Feuerwache, dieses Jahr steht hier alles auf Alarm, der kleinste Funke und die Gegend brennt wie Zunder. Richtung Kelowna befinden wir uns jetzt am Okanagan-Lake. Die wohl reizvollste Landschaft auf dieser Strecke. Hier wollen alle wohnen und leben. Sanfte Weinberge, hügeliges Weideland, das Wasser gleich nebenan. Autohändler vermitteln uns das Gefühl wir bräuchten ein drittes, viertes und gar fünftes Auto. Neuer, schneller, schöner und natürlich alle auf Kredit. Der gute Kanadier finanziert sein Leben über seine Kreditkarten, davon hat er gleich mehrere und schaufelt sich somit das finanzielle Grab. Alles ist auf Pump gekauft und das wenige, was ihnen wirklich gehört lassen sie verkommen. Tja, kein Häuslebauertrieb, wie er bei uns Deutschen tief verwurzelt ist. Urig sind die vielen Biker mit ihren Harley‘s, echt harte Typen, verwitterte Gesichter, gegerbte Haut, immer auf der Suche nach der großen Freiheit. Die hört dann meistens an der Tankstelle auf. Und für die ältere Generation, die es sich leisten kann jetzt schon „auszusteigen“ reiht sich hier ein Wohnmobilhändler an den Nächsten. Auch gutes, fruchtbares Land steht zum Verkauf, diese Schilder sehen wir hier überall, ob an Privathäusern oder Farmen, an Feldern, Wiesen oder Betrieben. Stefan erklärt uns später, dass der Kanadier in seinem Leben mindestens sieben Mal umzieht, das wäre normal. Somit wechselt alles regelmäßig den Besitzer und hat nicht etwa den Anschein der „Landflucht“. Zu Kelowna kann ich nur folgendes sagen: bitte befahrt die Hauptstraße nicht zwischen 7-9 Uhr und 15-17 Uhr. Entlang dieser Straße 97 haben sich alle großen Fastfoodketten Kanadas angesammelt. Kilometerweit fahren wir durch die Stadt, welche anscheinend nur aus dieser einzigen Straße besteht und für alles sorgt, was der Kanadier braucht, nur muss er eben fast gar nicht mehr aus seinem Auto steigen. Wendy‘s, A&W, McDonnalds, Burger King, Tim Horton, Jr. Carl‘s, Subway, Taco Time und alles was noch so fett macht. Baumärkte soweit das Auge blicken kann, Supermärkte für alle, die beim Fastfood nicht satt geworden sind, Liquid Stores für Alkohol. Natürlich gibt es hier auch Unmengen an Banken mit, haltet euch fest, Drive-In-Schaltern zum Geld ziehen. Als wir diese Stadt endlich hinter uns haben, schließlich habe ich auf der Durchfahrt alleine 4 Tim Horton gezählt, ist mir jetzt ganz schlecht und wir sind froh durch das kleine zurückhaltende Peachland zu fahren und mit dem nächsten Ort endlich Summerland zu erreichen. Das Navi schaukelt uns in einer besseren Wohngegend den Hang hinab, noch schnell am Yachthafen entlang und dann erreichen wir unser Hotel. Summerland Waterfront Ressort, wer Lage möchte, bucht sich hier ein und zahlt den entsprechenden Preis dafür, dass er dann doch nur auf den grauen Hang guckt. Nun gut, am Ende des Tages sind wir mit fast allem zufrieden. Die 2 getrennten Zimmer (mein Mann ist immerhin zum abholzen des Kanadischen Waldes hier) Canada im Sommer 2014 Seite 64

Summerland Waterfront Ressort, entpuppen sich als Wohnraum mit offener Schlafgalerie. Super, was hat sich der Erfinder dabei gedacht, sieht hübsch aus ist aber Lärm entfaltend. Ein Hoch auf meine Ohropax. Gute deutsche Qualitätsarbeit, inzwischen sind wir die besten Freunde. Hier finden wir auch wieder diese hübschen handbemalten Fahnen Direkt am Okanagan Lake an den Laternen, wie hübsch sähe das in Großburgwedel aus. Karin und Stefan, unsere Freunde von der Farm aus Wetaskiwin warten schon auf uns. Es geht in ein Deutsches Schnitzelhaus in Peachland, hier sollte man reservieren. Außer ihr nehmt Edda mit, dann parken wir fast vor der Tür und bekommen einen netten Platz auf der rundumlaufenden Terrasse. Tipp: Essen gehen in Kanada Ihr betretet das Restaurant und verharrt in Demut, meistens befindet sich am Eingang ein hoher Tisch mit einer Bedienung. Hier meldet ihr euer Begehr an, ah, ihr wollt essen und mit wieviel Personen. Dann werdet ihr von der Bedienung an einen passenden Tisch geführt. Das ist hier ein ungeschriebenes Gesetz, niemand strunzelt hier unhöflich durch die Tischreihen und stört die anderen Gäste damit, dass er nach einem Tisch sucht. Sollte euch die Wahl nicht gefallen, dürft ihr jedoch höflich nach einem anderen Tisch fragen. Ihr bekommt oftmals Wasser kostenlos vorweg zum Trinken. Das Wasser und die Getränke bitte ohne Eiswürfel bestellen, diese bestehen aus stark gechlortem Wasser und machen so gut wie Alles an Getränken ungenießbar. Der Kanadier bestellt stets zu viel und verlässt immer mit einem Doggy-Pack (weiße Styroporverpackung: Inhalt für den Hund zu Hause, den keiner hat) das Restaurant. Nach dem Essen ist es untypisch noch einen Weile zu verweilen, hier gilt ankommen, bestellen, essen, zahlen, verschwinden. Es gilt als unhöflich sich noch länger als irgend nötig an seinem Getränk festzuhalten oder noch nett zu Plaudern, denn der Nächste wartet schon auf deinen Sitzplatz. Durchsatz von 6-7 Tischbesetzungen pro Abend sind hier keine Seltenheit. Ich glaube es würde der Gastronomie in Deutschland wesentlich besser gehen, wenn wir das auch so halten würden. Für den gemütlichen Teil wechselt man dann eben in eine Kneipe, dann geht es auch denen besser. In Restaurants in denen Alkohol jeglicher Art ausgeschenkt wird haben Kinder unter 21 Jahren keinerlei Zutritt, noch nicht einmal um auf die Toilette zu gehen. Hier gibt es meistens einen Family-Room, der diese Kunden vom Rest abtrennt. Und, wie wir sehen freut sich da jemand mit großem Appetit auf seine Grillpfanne. Seite 65 Canada im Sommer 2014

Summerland Waterfront Ressort,<br />

entpuppen sich als Wohnraum<br />

mit offener Schlafgalerie. Super,<br />

was hat sich der Erfinder dabei<br />

gedacht, sieht hübsch aus ist aber<br />

Lärm entfaltend. Ein Hoch auf meine<br />

Ohropax. Gute deutsche Qualitätsarbeit,<br />

inzwischen sind wir die<br />

besten Freunde.<br />

Hier finden wir auch wieder diese<br />

hübschen handbemalten Fahnen<br />

Direkt am Okanagan Lake<br />

an den Laternen, wie hübsch sähe<br />

das in Großburgwedel aus.<br />

Karin und Stefan, unsere Freunde<br />

von der Farm aus Wetaskiwin<br />

warten schon auf uns. Es geht in<br />

ein Deutsches Schnitzelhaus in<br />

Peachland, hier sollte man reservieren.<br />

Außer ihr nehmt Edda mit,<br />

dann parken wir fast vor der Tür<br />

und bekommen einen netten Platz<br />

auf der rundumlaufenden Terrasse.<br />

Tipp: Essen gehen in Kanada<br />

Ihr betretet das Restaurant und<br />

verharrt in Demut, meistens befindet<br />

sich am Eingang ein hoher<br />

Tisch mit einer Bedienung. Hier<br />

meldet ihr euer Begehr an, ah, ihr<br />

wollt essen und mit wieviel Personen.<br />

Dann werdet ihr von der Bedienung<br />

an einen passenden Tisch<br />

geführt.<br />

Das ist hier ein ungeschriebenes<br />

Gesetz, niemand strunzelt hier unhöflich<br />

durch die Tischreihen und<br />

stört die anderen Gäste damit,<br />

dass er nach einem Tisch sucht.<br />

Sollte euch die Wahl nicht gefallen,<br />

dürft ihr jedoch höflich nach<br />

einem anderen Tisch fragen.<br />

Ihr bekommt oftmals Wasser<br />

kostenlos vorweg zum Trinken.<br />

Das Wasser und die Getränke<br />

bitte ohne Eiswürfel bestellen, diese<br />

bestehen aus stark gechlortem<br />

Wasser und machen so gut wie Alles<br />

an Getränken ungenießbar.<br />

Der Kanadier bestellt stets zu<br />

viel und verlässt immer mit einem<br />

Doggy-Pack (weiße Styroporverpackung:<br />

Inhalt für den Hund zu<br />

Hause, den keiner hat) das Restaurant.<br />

Nach dem Essen ist es untypisch<br />

noch einen Weile zu verweilen,<br />

hier gilt ankommen, bestellen, essen,<br />

zahlen, verschwinden.<br />

Es gilt als unhöflich sich noch<br />

länger als irgend nötig an seinem<br />

Getränk festzuhalten oder noch<br />

nett zu Plaudern, denn der Nächste<br />

wartet schon auf deinen Sitzplatz.<br />

Durchsatz von 6-7 Tischbesetzungen<br />

pro Abend sind hier keine<br />

Seltenheit. Ich glaube es würde<br />

der Gastronomie in Deutschland<br />

wesentlich besser gehen, wenn<br />

wir das auch so halten würden. Für<br />

den gemütlichen Teil wechselt man<br />

dann eben in eine Kneipe, dann<br />

geht es auch denen besser.<br />

In Restaurants in denen Alkohol<br />

jeglicher Art ausgeschenkt wird haben<br />

Kinder unter 21 Jahren keinerlei<br />

Zutritt, noch nicht einmal um auf<br />

die Toilette zu gehen. Hier gibt es<br />

meistens einen Family-Room, der<br />

diese Kunden vom Rest abtrennt.<br />

Und, wie wir sehen freut sich da jemand<br />

mit großem Appetit auf seine<br />

Grillpfanne.<br />

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