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Männedorf - Fischotter

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Ankommen in <strong>Männedorf</strong><br />

Klara Obermüller, Journalistin im Ruhestand<br />

Advent heisst ankommen. Es heisst aber<br />

auch, erwartet werden. Advent nennen<br />

wir die Zeit vor Weihnachten, die Zeit der<br />

Vorbereitung, der Erwartung und der<br />

Hoffnung auf das, was kommt. Ich liebe<br />

den Advent, weil er offen ist auf die Zukunft<br />

hin. Es ist noch nichts geschehen,<br />

es kann noch alles werden.<br />

Vor einem Jahr um diese Zeit sind wir aus<br />

der Mitte der Stadt Zürich nach <strong>Männedorf</strong><br />

gezogen: mit viel Vorfreude im Gepäck,<br />

aber auch mit einigen bangen Fragen.<br />

Wie würde es sein am neuen Ort?<br />

Wie würden wir aufgenommen werden,<br />

wie uns zurechtfi nden? Dem Umzug<br />

war ein Abschied vorausgegangen. Nun<br />

stand ein Neuanfang bevor. Und er<br />

wurde uns leicht gemacht. Es erwarteten<br />

uns in <strong>Männedorf</strong> eine gemütliche Wohnung<br />

und liebe Vermieter, die unter der<br />

Tür standen, als wir im Umzugswagen<br />

vorfuhren. Wir hatten das Gefühl, willkommen<br />

zu sein. Das Nest war bereitet,<br />

wir brauchten es nur noch zu beziehen.<br />

In den Tagen nach dem Einzug begaben<br />

wir uns auf erste kleine Erkundungstouren<br />

durchs Dorf und in die nähere Umgebung.<br />

Wir entdeckten das lauschige Bis -<br />

tro am Hafen und den herrlichen Weitblick<br />

vom Panoramaweg aus. Wir entdeckten<br />

das Kaufhaus Heller und das<br />

kleine Kino, versteckt in einer engen<br />

Gasse zwischen Bahnhof und See. Wir<br />

entdeckten verträumte Winkel zwischen<br />

alten Häusern und die herrlichen alten<br />

Bäume im Park der Villa Alma am See.<br />

Als wir auf unseren Spaziergängen von<br />

den Leuten auf der Strasse gegrüsst wurden,<br />

fühlten wir uns wie in den Ferien.<br />

Am Samstag nach unserem Einzug sang<br />

der Stephans-Chor in der reformierten<br />

Kirche <strong>Männedorf</strong> den «Elias» von Mendelssohn.<br />

Es war ein Zufall, gewiss. Uns<br />

aber kam es vor wie ein Willkommensgruss:<br />

ein Geschenk, als hätten wirs uns<br />

gewünscht.<br />

Jetzt leben wir schon etwas mehr als ein<br />

Jahr hier in <strong>Männedorf</strong>. Wir sind angekommen.<br />

Wir kennen uns aus. Wir<br />

haben zwar noch längst nicht alle Besonderheiten<br />

des Ortes entdeckt, aber<br />

wir sind auf dem Weg.<br />

Wenn uns die Leute auf der Strasse grüssen,<br />

fühlen wir uns nicht mehr wie in den<br />

Ferien. Wir fühlen uns zu Hause.<br />

Klara Obermüller<br />

Publizistin<br />

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