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Widerruf von Darlehensverträgen

Das Kanzleimagazin der Fachanwaltskanzlei Seehofer mit einer Sonderausgabe zum Thema "Widerruf von Darlehensverträgen"!

Das Kanzleimagazin der Fachanwaltskanzlei Seehofer mit einer Sonderausgabe zum Thema "Widerruf von Darlehensverträgen"!

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Magazin für Anleger<br />

Ausgabe 1 / 2016<br />

Ihr Ratgeber im Bank- und Kapitalanlagerecht<br />

Bankenhaftung<br />

<strong>Widerruf</strong>sjoker<br />

Aktuelle Gerichtsurteile Verjährungsrechner Gut beraten<br />

Aufklärungspflichtige Rückvergütungen<br />

und Pflichtverletzungen<br />

der beratenden<br />

Banken oder Sparkassen.<br />

Der <strong>Widerruf</strong>sjoker für<br />

abgeschlossene / laufende<br />

Darlehen gilt nur bis zum<br />

21.06.2016! Jetzt handeln!<br />

Fachanwaltskanzlei Seehofer<br />

erstreitet Schadensersatz<br />

wegen verschwiegener<br />

Provisionen.<br />

Berechnen Sie online wann<br />

Ihre Ansprüche gegen Ihre<br />

beratende Bank oder Sparkasse<br />

verjähren.<br />

Fachanwalt für Bank- und<br />

Kapitalmarktrecht Stefan<br />

Seehofer gibt wertvolle<br />

Hinweise.<br />

Sonderthema <strong>Widerruf</strong>sjoker:<br />

Ihre Chance auf Schadensersatz bei laufenden Darlehen (und<br />

sofortigen Umstieg auf ein zinsgünstiges Darlehen) bzw. bei<br />

zurückbezahlten Darlehen endet zum 21.Juni.2016.<br />

Mehr auf den Seite 4-6


www.kanzlei-seehofer.de<br />

Vorwort Stefan Seehofer<br />

„<strong>Widerruf</strong>sjoker“? Schon mal gehört, oder?<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

diese Ausgabe widmet sich aus aktuellem Anlass dem bestimmenden Thema im<br />

Bank- und Kapitalmarktrecht: Dem <strong>Widerruf</strong>sjoker.<br />

Der sog. „<strong>Widerruf</strong>sjoker“ bot in der Vergangenheit vielen Darlehensnehmern und<br />

Häuslebauern aufgrund fehlerhafter <strong>Widerruf</strong>sbelehrungen die Möglichkeit, sowohl<br />

aus teuren Kreditverträgen ohne Bezahlung einer Vorfälligkeitsentschädigung<br />

sowie Erstattung einer Nutzungsentschädigung herauszukommen bzw. eine Nutzungsentschädigung<br />

auch bei bereits zurückbezahlten Darlehen zu erhalten, ggf.<br />

zusätzlich sogar die Vorfälligkeitsentschädigung zurückzubekommen. Dem hat die<br />

Bundesregierung nun einen Riegel vorgeschoben.<br />

STEFAN SEEHOFER<br />

Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht<br />

Wie kam es zum „<strong>Widerruf</strong>sjoker“?<br />

Seit November 2002 haben Verbraucher bei <strong>Darlehensverträgen</strong> und somit auch<br />

bei Immobilienkreditverträgen ein <strong>Widerruf</strong>srecht. Banken und Sparkassen sind<br />

verpfl ichtet, richtig und verständlich über das <strong>Widerruf</strong>srecht, insbesondere über<br />

den Beginn der <strong>Widerruf</strong>sfrist zu informieren.<br />

Das klingt erstmal „machbar“, war es aber dann tatsächlich in der Praxis nicht:<br />

Die meisten Banken und Sparkasse hielten sich nicht exakt an den jeweiligen<br />

Mustertext des Justizministeriums und erarbeiteten selbst eigene <strong>Widerruf</strong>sbelehrungen,<br />

was dann – zum Glück für die Verbraucher – dazu führte, dass diese<br />

Belehrungen in den meisten Fällen als fehlerhaft <strong>von</strong> den Gerichten,<br />

insbesondere dem höchsten deutschen Zivilgericht, dem Bundesgerichtshof<br />

angesehen wurden und werden.<br />

Folge der fehlerhaften <strong>Widerruf</strong>sbelehrungen: Sie konnten als Verbraucher den<br />

Vertrag theoretisch „ewig“ widerrufen, was regelmäßig auch nach einer Umschuldung<br />

oder sonstigen Beendigung möglich ist.<br />

Aber ACHTUNG: Der „<strong>Widerruf</strong>sjoker“ gilt für Altfälle nur noch bis zum 21.<br />

Juni 2016!<br />

Der <strong>Widerruf</strong>sjoker betrifft:<br />

• laufende Darlehensfi nanzierungen<br />

• bereits abgelaufene und „normal zurückbezahlte“ Darlehen<br />

• Darlehen, die vorzeitig zurückbezahlt wurden und für die bereits ein<br />

Vorfälligkeitsentgelt bezahlt wurde.<br />

In allen drei Fällen haben Sie als Bankkunden umfangreiche Ansprüche an Ihre<br />

Bank bzw. Sparkasse.<br />

Unsere Kanzlei bietet allen betroffenen Darlehensnehmern eine kostenfreie<br />

Vorprüfung an.<br />

Machen Sie hier<strong>von</strong> Gebrauch!<br />

Wir stehen bei Fragen gerne zur Verfügung und wünschen Ihnen viel Freude bei<br />

der Lektüre!<br />

2


Ihr Ratgeber im Bank- und Kapitalanlagerecht<br />

Ausgabe 1 / 2015<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

Seite 2<br />

Vorwort Stefan Seehofer<br />

Fachanwalt für Bank- und<br />

Kapitalmarktrecht<br />

Seite 4 und 5<br />

Häuslebauer aufgepasst:<br />

Die letzte Chance zum <strong>Widerruf</strong>!<br />

Seite 6<br />

<strong>Widerruf</strong>sjoker – Fallbeispiele aus<br />

der Praxis<br />

FACHANWALTSKANZLEI<br />

Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht<br />

IMPRESSUM<br />

Seite 7<br />

Urteile bei geschlossenen Fonds<br />

Herausgeber:<br />

Kanzlei Seehofer<br />

Ludwigstr. 18b<br />

87437 Kempten<br />

Fon 0831 9607667-0<br />

Fax 0831 9607667-2<br />

www.kanzlei-seehofer.de<br />

info@kanzlei-seehofer.de<br />

Design & Layout<br />

www.markenwind.de<br />

Bayreuth<br />

Seite 8<br />

Hat Ihre Bank Zinsberechnungen<br />

und Wertstellungen wirklich<br />

richtig vorgenommen?<br />

Bilder<br />

fotolia.com<br />

istockphoto.com<br />

Abonnement<br />

kostenfrei unter<br />

www.kanzlei-seehofer.de<br />

3


www.kanzlei-seehofer.de<br />

<strong>Widerruf</strong>sjoker<br />

<strong>Widerruf</strong>sjoker bei Darlehen: Nutze<br />

um richtig Geld zu sparen und zurü<br />

1. <strong>Widerruf</strong>sjoker gilt nur noch bis zum<br />

21. Juni 2016<br />

Der <strong>Widerruf</strong>sjoker gilt nur noch bis<br />

zum 21. Juni 2016. Also, liebe Darlehensnehmer<br />

und Bank- oder Bausparkassenkunden!<br />

Es bleibt nicht mehr viel Zeit!<br />

2. <strong>Widerruf</strong>sjoker gilt für alle Darlehen,<br />

die ab November 2002 abgeschlossen<br />

wurden.<br />

Ein <strong>Widerruf</strong> ist nur bei Darlehen möglich,<br />

die ab November 2002 abgeschlossen<br />

wurden. Aber: Sollte Ihnen bei einem „älteren“<br />

Darlehen, das vor November 2002<br />

abgeschlossen wurde, später ein neues<br />

Kapitalnutzungsrecht eingeräumt, d. h. ein<br />

„neuer“ Vertrag geschlossen worden sein,<br />

so wäre hier dennoch unter Umständen<br />

ein <strong>Widerruf</strong> möglich.<br />

Wir empfehlen in jedem Fall <strong>von</strong> unserer<br />

kostenfreien Vorprüfung Gebrauch zu machen.<br />

4<br />

3. <strong>Widerruf</strong> auch bei Prolongation des<br />

Darlehens möglich<br />

Sie haben ein Darlehen ab November<br />

2002 abgeschlossen und dieses dann beispielsweise<br />

verlängert mit anderen Zinssätzen,<br />

z. B. um weitere 5 oder 10 Jahre:<br />

Auch dann ist noch ein <strong>Widerruf</strong> des ursprünglichen<br />

Darlehens und damit auch<br />

ein vollständiger Ausstieg (auch bezüglich<br />

des ursprünglichen Darlehens) möglich.<br />

Beispiel: Darlehensabschluss Juli 2003<br />

mit zehnjähriger Laufzeit. Prolongation<br />

dieses Darlehens im Juli 2013 mit Laufzeit<br />

bis Juli 2023.<br />

Auch hier gilt: ein <strong>Widerruf</strong> ist auch<br />

heute noch möglich, aber nur noch bis<br />

zum 21. Juni 2016!<br />

4. Nutzungsentschädigung auf bezahlte<br />

Zins- und Tilgungsleistungen<br />

Der Jurist nennt das Nutzungsentschädigung,<br />

der Nichtjurist ist begeistert: gemäß<br />

der BGH-Rechtsprechung haben<br />

betroffene Darlehensnehmer bei einem<br />

<strong>Widerruf</strong> Anspruch auf Erstattung einer<br />

sogenannten Nutzungsentschädigung auf<br />

bezahlte Zins- und Tilgungsleistungen und<br />

zwar regelmäßig in Höhe <strong>von</strong> 5 % Punkten<br />

über dem jeweiligen Basiszinssatz.<br />

Beispiel: zwei Fälle aus unserer Praxis:<br />

Fall 1:<br />

Unser Mandant hatte bei einer großen<br />

deutschen Privatbank im Februar 2010<br />

ein Darlehen über 252.400,00 € aufgenommen,<br />

bei welchem im September<br />

2013 eine Teilrückzahlung in Höhe <strong>von</strong><br />

114.000,00 € vorgenommen wurde gegen<br />

Bezahlung einer Vorfälligkeitsentschädigung<br />

in Höhe <strong>von</strong> 4.000,49 €.<br />

Im Februar 2014 wurde dann das restliche<br />

Darlehen getilgt in Höhe <strong>von</strong> etwa<br />

94.000,00 € gegen Bezahlung einer weiteren<br />

Vorfälligkeitsentschädigung in Höhe


Ihr Ratgeber im Bank- und Kapitalanlagerecht<br />

Der Fachanwalt Seehofer rät<br />

en Sie diese einmalige Chance,<br />

ückzuholen!<br />

<strong>von</strong> knapp 2.890,00 €. Der <strong>Widerruf</strong> wegen<br />

fehlerhafter <strong>Widerruf</strong>sbelehrung dieses<br />

bereits im Jahr 2014 zurückbezahlten<br />

Darlehens wurde durch unsere Kanzlei im<br />

März 2015 erklärt, also über ein Jahr nach<br />

Rückzahlung des Darlehens.<br />

Im Klageverfahren wurden Ansprüche<br />

nicht nur auf Rückzahlung der bezahlten<br />

Vorfälligkeitsentschädigungen in Höhe<br />

<strong>von</strong> 4.000,49 € sowie 2.890,00 € geltend<br />

gemacht, sondern auch eine Nutzungsentschädigung<br />

in Höhe <strong>von</strong> knapp<br />

22.000,00 €.<br />

Und das bei einem Darlehen, welches insgesamt<br />

nur vier Jahre bestand.<br />

Fall 2:<br />

Unser Mandant hat ein Darlehen bei<br />

einer örtlichen Sparkasse über knapp<br />

300.000,00 € im November 2007 aufgenommen.<br />

Nach dem im September 2015 erklärten<br />

<strong>Widerruf</strong> des Darlehens ergibt sich<br />

aus der Berechnung eines Kreditsachverständigen<br />

ein Anspruch auf eine Nutzungsentschädigung<br />

in Höhe <strong>von</strong> knapp<br />

35.000,00€ sowie eine ersparte Vorfälligkeitsentschädigung<br />

in Höhe <strong>von</strong> etwa<br />

22.000,00€.<br />

Bei einer Ablösung des Darlehens bzw.<br />

Neufi nanzierung und einem unterstellten<br />

Zinssatz <strong>von</strong> 2,1 % würde unser Mandant<br />

dann nochmals knapp 14.400,00 € an<br />

Zinsen sparen.<br />

Der Gesamtvorteil aus der Rückabwicklung<br />

aufgrund des <strong>Widerruf</strong>s beläuft sich<br />

somit auf 71.400,00 €.<br />

<strong>Widerruf</strong> & Ablöse<br />

Nach einem <strong>Widerruf</strong> gilt – theoretisch<br />

– eine Frist <strong>von</strong> 30 Tagen, um<br />

die Rückabwicklung vorzunehmen.<br />

In dieser Zeit muss der Kunde den dann<br />

noch geschuldeten Darlehensbetrag zurückbezahlen<br />

bzw. eine Ablösung vornehmen.<br />

Aber: Wir kennen in unserer Kanzlei, die<br />

mehrere tausend Darlehensverträge geprüft<br />

hat, keinen einzigen Fall, in welchem<br />

eine Bank oder Sparkasse vorbehaltslos<br />

einen <strong>Widerruf</strong> anerkannt hat.<br />

Weshalb?<br />

Ganz einfach: Dann müsste die Bank dem<br />

Kunden auch die Nutzungsentschädigung<br />

auf bezahlte Zins- und Tilgungsleistungen<br />

erstatten.<br />

Das geht den Kreditinstituten, die ja selbst<br />

derzeit massiv unter Druck stehen, dann<br />

doch zu weit.<br />

In vielen Fällen wird dann eine „vernünftige“<br />

Einigung gefunden, allerdings erfahrungsgemäß<br />

erst dann, wenn der Anwalt<br />

„mithilft“ oder beauftragt wird.<br />

Wir raten Ihnen daher dringend, Ihre<br />

Darlehensverträge <strong>von</strong> unseren Fachanwälten<br />

prüfen und notwendige juristische<br />

Schritte zeitnah einleiten zu lassen.<br />

Rechtsanwalt und Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht<br />

Stefan Seehofer rät:<br />

Nutzen Sie die Chance, bis spätestens 21. Juni 2016 noch einen <strong>Widerruf</strong> bezüglich<br />

Ihres „alten“ oder noch laufenden Darlehens zu erklären nach vorheriger<br />

Prüfung der Erfolgsaussichten.<br />

Eine solche Chance, sofort Geld zu sparen und Geld zurückzuholen (Stichwort:<br />

Nutzungsentschädigung auf bereits bezahlte Zins- und Tilgungsleistungen)<br />

werden Darlehensnehmer so schnell nicht mehr erhalten…<br />

Daher also mein Rat:<br />

Nutzen Sie die <strong>von</strong> unserer Fachanwaltskanzlei angebotene kostenfreie Vorprüfung<br />

Ihres Darlehensvertrages und erhalten sich damit die Chance, richtig Geld<br />

zu sparen bzw. Geld zurückzuholen.<br />

Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!<br />

Ihr Stefan Seehofer<br />

Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht<br />

5


www.kanzlei-seehofer.de<br />

Verschwiegene Provisionen<br />

<strong>Widerruf</strong>sjoker – Fallbeispiele aus der Praxis.<br />

<strong>von</strong> 2.200,00 € bedeutet…<br />

3. Kann ein Darlehen auch dann widerrufen<br />

werden, wenn die Zinsfestschreibung<br />

mittlerweile geändert bzw.<br />

das Darlehen verlängert wurde?<br />

Ein klares Ja! Sollte das „Ursprungsdarlehen“<br />

ab November 2002 geschlossen<br />

worden sein, so ist auch bei mittlerweile<br />

erfolgter Prolongation, d. h. einer neuen<br />

Zinsvereinbarung nach Ablauf der<br />

bisherigen Festschreibung ein <strong>Widerruf</strong><br />

möglich. Auch hier empfehlen wir, Ihre<br />

möglichen Ansprüche kostenfrei <strong>von</strong> uns<br />

vorprüfen zu lassen.<br />

In diesem Magazin wurde Ihnen der <strong>Widerruf</strong>sjoker<br />

bereits auf den Seiten 4 und<br />

5 näher beschrieben.<br />

Kurz zusammengefasst bedeutet dies,<br />

dass Sie bei allen <strong>Darlehensverträgen</strong>, die<br />

ab November 2002 bis in das Jahr 2010<br />

hinein, teilweise auch darüber hinaus abgeschlossen<br />

wurden, gute Chancen haben,<br />

dass die dort verwendete <strong>Widerruf</strong>sbelehrung<br />

fehlerhaft war und Sie damit<br />

den Darlehensvertrag auch heute noch<br />

widerrufen können:<br />

1. Kann ich ein bereits abgeschlossenes<br />

und zurückbezahltes Darlehen<br />

auch widerrufen?<br />

Ein solcher <strong>Widerruf</strong> ist grundsätzlich<br />

möglich, auch bei abgeschlossenen bzw.<br />

zurückbezahlten Darlehen. Hier geht es<br />

dann für Sie als Kunden/Darlehensnehmer<br />

um den Anspruch auf die sogenannte<br />

Nutzungsentschädigung, d. h. letztlich<br />

eine Art „Zins“ auf alle <strong>von</strong> Ihnen an die<br />

Bank bezahlten Zins- und Tilgungsleistungen.<br />

Der BGH hat diesen Anspruch<br />

auf 5 % über dem jeweiligen Basiszinssatz<br />

bestimmt. Von solchen Zinsen können<br />

Sparer heute nur noch träumen…<br />

6<br />

2. Ist ein <strong>Widerruf</strong> auch möglich,<br />

wenn ein Darlehen vorzeitig zurückbezahlt<br />

wurde gegen die Bezahlung einer<br />

Vorfälligkeitsentschädigung bei einer<br />

entsprechenden Vereinbarung mit der<br />

Bank?<br />

Auch hier ist ein <strong>Widerruf</strong> grundsätz-<br />

lich möglich, sodass Sie als Bankkunde/<br />

Darlehensnehmer auch heute noch die<br />

Möglichkeit haben, die damals bezahlte<br />

Vorfälligkeitsentschädigung zurückzuerhalten<br />

sowie die angesprochene Nutzungsentschädigung,<br />

also die dargestellte<br />

„Verzinsung“ aller <strong>von</strong> Ihnen an die Bank<br />

geleisteten Zins- und Tilgungsraten.<br />

Ein Beispiel aus unserer Praxis: Ein Mandant<br />

unserer Kanzlei hatte im Jahr 2007<br />

ein Darlehen über 175.000,00 € aufgenommen<br />

und dieses Darlehen im August<br />

2013 vorzeitig zurückbezahlt. Dabei wurde<br />

<strong>von</strong> der Bank eine Vorfälligkeitsentschädigung<br />

in Höhe <strong>von</strong> knapp 4.400,00<br />

€ berechnet und <strong>von</strong> unserem Mandanten<br />

bezahlt.<br />

Der <strong>von</strong> unserer Kanzlei vertretene Mandant<br />

erklärte im Februar 2016 den <strong>Widerruf</strong><br />

des bereits im Jahr 2013 zurückbezahlten<br />

Darlehens, worauf die Bank<br />

außergerichtlich anbot, die Hälfte der<br />

Nutzungsentschädigung, also 2.200,00 €<br />

zurückzubezahlen.<br />

Weshalb hat unser Mandant dieses Angebot<br />

abgelehnt?<br />

Ganz einfach: Wir haben unserem Mandanten<br />

die ihm zustehende Nutzungsentschädigung<br />

berechnen lassen: Diese beträgt<br />

29.700,00 € (!). Somit wird die Bank<br />

nunmehr auf Rückzahlung eines Betrages<br />

<strong>von</strong> 34.100,00 € in Anspruch genommen,<br />

was natürlich einen „kleinen Unterschied“<br />

zu dem <strong>von</strong> der Bank angebotenen Betrag<br />

4. Tritt eine Rechtsschutzversicherung<br />

bei <strong>Widerruf</strong>sfällen ein?<br />

Hier gilt die „Lieblingsantwort“ des Juristen:<br />

Es kommt darauf an…<br />

Grundsätzlich ist eine Rechtsschutzversicherung<br />

eintrittspflichtig bei allen Verbraucherdarlehen,<br />

die zu privaten Zwecken<br />

aufgenommen wurden (z. B. Autokauf<br />

bzw. sonstige private Zwecke). Bei Immobiliendarlehensverträgen<br />

ist eine Eintrittspflicht<br />

Ihrer Rechtsschutzversicherung<br />

sehr wahrscheinlich, wenn das Darlehen<br />

nicht im Zusammenhang mit dem Neubau<br />

einer Immobilie, sondern zum Erwerb/<br />

Kauf einer bereits bestehenden, also Gebrauchtimmobilie<br />

verwendet wurde und<br />

Sie als Darlehensnehmer/Kunde die Immobilie<br />

bzw. Wohnung selbst bewohnen<br />

oder bewohnt haben.<br />

Wir prüfen aber gerne und kostenfrei für<br />

Sie, ob in Ihrem Fall eine Deckung durch<br />

die Rechtsschutzversicherung in Frage<br />

kommt, was natürlich auch stets abhängig<br />

ist <strong>von</strong> den einzelnen Versicherungsbedingungen.<br />

Die Anfrage bei der Rechtsschutzversicherung<br />

kann aber erst dann erfolgen,<br />

wenn ein sogenannter Versicherungsfall<br />

eingetreten ist, d. h. wenn die Bank oder<br />

Sparkasse den <strong>Widerruf</strong> zurückgewiesen<br />

bzw. nicht vollständig anerkannt hat.<br />

Wir empfehlen hier, fachkundigen anwaltlichen<br />

Rat einzuholen, bevor ein sogenanntes<br />

<strong>Widerruf</strong>sschreiben an die Bank<br />

bzw. Sparkasse geschickt wird. Unsere<br />

diesbezügliche Vorprüfung ist für Sie kostenfrei.


Ihr Ratgeber im Bank- und Kapitalanlagerecht<br />

Aktuelle Gerichtsurteile<br />

Urteile bei geschlossenen Fonds<br />

Fachanwaltskanzlei Seehofer erstreitet vollständigen Schadensersatz wegen<br />

verschwiegener Provisionen.<br />

Ja, liebe Anlegerinnen und Anleger, Sie<br />

haben richtig gelesen:<br />

Alleine die Tatsache, dass eine Bank oder<br />

Sparkasse bei der Beratung im Zusammenhang<br />

mit der Empfehlung einer geschlossenen<br />

Fondsbeteiligung, z. B. eines<br />

Lebensversicherungsfonds, Private Equity<br />

Fonds oder Schiffsfonds Provisionen erhalten<br />

hat, die dem Bankkunden verschwiegen<br />

wurden, kann zum vollständigen Schadensersatz<br />

führen.<br />

Die sogenannte Kick-Back Rechtsprechung<br />

des Bundesgerichtshofs bietet betroffenen<br />

Anlegern auch heute noch die einmalige<br />

Chance, eine unliebsame Beteiligung „loszuwerden“<br />

und das insgesamt eingesetzte<br />

Kapital zurückzuerhalten, teilweise auch<br />

mit einer Verzinsung <strong>von</strong> ca. 2 % per anno.<br />

Hier eine Auswahl der <strong>von</strong> uns erstrittenen Urteile:<br />

Oberlandesgericht Düsseldorf vom 03.02.2016:<br />

Schadensersatz für Solarfondsbeteiligung<br />

Landgericht Frankfurt am Main vom 04.03.2016:<br />

Schadensersatz für Immobilienfondsbeteiligung<br />

Oberlandesgericht Frankfurt am Main vom 16.03.2016:<br />

Schadensersatz für Schiffsfondsbeteiligung<br />

Landgericht Limburg a. d. Lahn vom 14.09.2015:<br />

Schadensersatz für Medienfondsbeteiligung<br />

Landgericht Berlin vom 16.04.2015:<br />

Schadensersatz für Lebensversicherungsfonds<br />

Landgericht Frankfurt am Main vom 13.03.2015:<br />

Schadensersatz für Immobilienfondsbeteiligung<br />

Landgericht Wiesbaden vom 17.06.2015:<br />

Schadensersatz für Private Equity-Beteiligung<br />

Landgericht Bonn vom 04.03.2015:<br />

Schadensersatz für Immobilienfondsbeteiligung<br />

Landgericht Köln vom 04.03.2015:<br />

Schadensersatz für Immobilienfondsbeteiligung<br />

Landgericht Nürnberg-Fürth vom 30.04.2014:<br />

Schadensersatz für Schiffsfondsbeteiligung<br />

Landgericht Ansbach vom 25.11.2014:<br />

Schadensersatz für Schiffsfondsbeteiligung<br />

Landgericht Lüneburg vom 23.01.2015:<br />

Schadenersatz für Immobilienfonds sowie<br />

Lebensversicherungsfonds<br />

Landgericht München I vom 29.04.2014:<br />

Schadensersatz für Schiffsfondsbeteiligung und<br />

Solarfondsbeteiligung<br />

Landgericht Aschaffenburg vom 05.03.2014<br />

Schadensersatz für zwei Lebensversicherungsfonds<br />

Landgericht Stuttgart vom 28.02.2013:<br />

Schadensersatz für Privat-Equity-Beteiligung<br />

7


Ihr Ratgeber im Bank- und Kapitalanlagerecht<br />

Fragen an den Anwalt<br />

Vorsicht bei Zinsberechnung<br />

Verjährungsrechner<br />

Hat Ihre Bank Zinsberechnungen und<br />

Wertstellungen wirklich richtig vorgenommen?<br />

Vorsichtig bei den Zinsen und Wertstellungen durch Banken und Sparkassen!<br />

Das Problem sogenannter falscher<br />

Zinsanpassungen betrifft vor allem Kontokorrentkredite<br />

und Darlehensverträge mit<br />

variablem Zins. Dabei orientiert sich der<br />

bei Vertragsbeginn vereinbarte Zins an<br />

einem Referenzzins, der das Marktniveau<br />

wiedergibt.<br />

Ändert sich nun dieser Marktzins, müssen<br />

die Banken in der Regel auch den Kreditzins<br />

entsprechend nach oben oder unten<br />

anpassen.<br />

Unsere Erfahrung zeigt, dass sich nicht<br />

alle Banken und Sparkassen daran halten,<br />

sodass einem Kunden auf diese Weise<br />

unter Umständen ein erheblicher Schaden<br />

entstehen kann.<br />

Hinzu kommt, dass Gutschriften, die die<br />

Zinslast verringern würden, oftmals erst<br />

einige Tage nach Eingang des Geldes<br />

verrechnet oder Wertstellungen bei Abbuchungen<br />

vordatiert werden.<br />

Die Folgen eines solchen Verhaltens sind<br />

insbesondere Forderungssummen, die<br />

überhaupt nicht berechtigt sind.<br />

In unserer Kanzlei wird derzeit ein Fall<br />

bearbeitet, in welchem eine Bank<br />

185.000,00 € <strong>von</strong> ihrem Kunden forderte.<br />

Dabei ergab die Prüfung eines <strong>von</strong> uns<br />

beauftragten Gutachters, dass hier<strong>von</strong><br />

lediglich 67.000,00 € wirklich berechtigt<br />

waren – und das alles aufgrund falscher<br />

Zinsanpassungen, zu Unrecht gebuchter<br />

Überziehungszinsen und falscher Wertstellungen.<br />

Wir gehen da<strong>von</strong> aus, dass solche fehlerhaften<br />

Vorgänge nahezu alle Unternehmen<br />

mit Kontokorrentkrediten betreffen. Aus unserer<br />

bisherigen Erfahrung zeigt sich, dass<br />

nahezu bei jeder Bank oder Sparkasse derartige<br />

fehlerhafte Buchungen erfolgten.<br />

Zögern Sie also nicht, als betroffene Firma/<br />

Unternehmen eine entsprechende Prüfung<br />

vornehmen zu lassen. Es gibt kaum einen<br />

Fall aus unserer bisherigen Praxis, in<br />

welchem sich eine solche Überprüfung<br />

nicht gelohnt hätte.<br />

Kennen Sie schon unseren Verjährungsrechner?<br />

Wann verjähren meine Ansprüche<br />

insbesondere bei geschlossenen<br />

Fondsbeteiligungen?<br />

Diese Frage richtig zu beantworten ist<br />

für den Laien oftmals nur sehr schwer.<br />

Um Ihnen hierbei unkompliziert zur<br />

Seite zu stehen, haben wir unseren online<br />

Fristrechner eingeführt.<br />

Unter www.frist-rechner.de können Sie<br />

sich die für Ihre Ansprüche geltenden<br />

Verjährungsfristen berechnen lassen -<br />

absolut kostenlos!<br />

Hierfür benötigen Sie lediglich das Datum<br />

des Tages, an dem Sie den Fonds bzw.<br />

die Anteile gezeichnet haben.<br />

8

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