Das Geheimnis der Burg - Eine märchenhafte Erzählung
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murmelte er ein paar schwer verständliche Worte, denen<br />
ich nur entnahm, dass ich so besser in die magische Welt<br />
passe. Die Hüterinnen würden leichter Vertrauen zu mir<br />
fassen, wenn sie mich so wahrnahmen, denn meine<br />
Schwingungen würden den ihren ähneln. Dann hieß er<br />
mich mit einer unmissverständlichen Geste,<br />
loszumarschieren und mit meiner Suche zu beginnen.<br />
Na, das konnte ja heiter werden!<br />
Was blieb mir übrig? Ich drehte mich um und überlegte,<br />
wo ich anfangen sollte. Da ich dem Rinnsal durch die Mauer<br />
nicht weiter folgen konnte, sprang ich kurz entschlossen<br />
über den kleinen Bach und ging auf den dichten Wald zu,<br />
<strong>der</strong> sich auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite erstreckte.<br />
<strong>Das</strong> Zeitgefühl war mir abhandengekommen, und so<br />
schritt ich einfach planlos unter den mächtigen Bäumen<br />
dahin. Worauf um alles in <strong>der</strong> Welt galt es denn zu achten?<br />
Wie würde ich auf etwas Bedeutsames, auf ein Zeichen<br />
aufmerksam werden, wenn ich doch gar nicht wusste, was<br />
als ungewöhnlich galt? Je länger ich ging, desto mehr<br />
stiegen Nie<strong>der</strong>geschlagenheit und Verzweiflung in mir<br />
hoch. Nicht einmal <strong>der</strong> würzige Duft nach Grün, Erde und<br />
Blüten, den ich sonst so liebte, konnte mich aufheitern. Wie<br />
sollte ich denn je zurückfinden in meine eigene Welt, wo<br />
mein Mann sicher schon beunruhigt auf mich wartete! Bald<br />
achtete ich gar nicht mehr auf die Umgebung, trottete nur<br />
noch mit bodenwärts gerichtetem Blick über den moosigen,<br />
weichen Waldboden.<br />
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