Das Geheimnis der Burg - Eine märchenhafte Erzählung
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seinen knubbeligen Kopf schief und sprach mich mit rauer,<br />
irgendwie borkiger Stimme an:<br />
»Menschenfrau, ich habe schon gedacht, du findest den<br />
Weg hierher nicht! Nun, ich habe dich offensichtlich<br />
unterschätzt! Und du bist sogar passend gewandet, das ist<br />
gut, ist sehr gut ...«<br />
Nachdenklich kratze er sich am Kinn und folgte nun mit<br />
den Blicken wie<strong>der</strong> schweigend dem Bach, <strong>der</strong> in einiger<br />
Entfernung durch ein kleines spitzes Tor in <strong>der</strong> wuchtigen<br />
Mauer verschwand.<br />
Mir blieben die Worte im Mund stecken, so verblüfft war<br />
ich. Dabei gab es so viel, das ich ihn unbedingt fragen<br />
musste! Wer war er? Wieso hatte er mich erwartet? Was<br />
zum Kuckuck wollte er von mir? Wo war ich hier überhaupt<br />
gelandet? Passend gekleidet war ich? Nun ja, ich trug das<br />
wun<strong>der</strong>schöne grünweiße Mittelaltergewand, das mein<br />
Mann mir vorhin auf dem Markt geschenkt hatte. Aber<br />
wieso war das beson<strong>der</strong>s passend? Meine Gedanken<br />
überschlugen sich förmlich. Aber ich brachte kein Wort<br />
heraus.<br />
Da drehte <strong>der</strong> kleine Wurzelgnom unvermittelt seinen<br />
Kopf zu mir herum und fuhr fort. Als ob er meine Gedanken<br />
hatte lesen können, erklärte er mir nun:<br />
»Als du dich durch das stachelige Dickicht geschlagen<br />
hast, ohne Angst vor Kratzern und ohne zu wissen, was auf<br />
dich zukommt, hast du unmerklich die Schwelle von deiner<br />
Wirklichkeit in die magische Welt überschritten. Und hier<br />
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