Das Geheimnis der Burg - Eine märchenhafte Erzählung
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und wir würden unser Leben riskieren!«, wisperte sie nur<br />
traurig.<br />
Nun gut, später würde ich weitersehen. Zunächst<br />
einmal genoß ich den Weg durch die duftenden Blüten und<br />
freute mich über den entzückenden Gesang <strong>der</strong> Elfen, die<br />
Sonnenwärme und die fröhlichen Grüße <strong>der</strong> vielen Vögel,<br />
die uns auf dem Weg begleiteten.<br />
Nach einer Weile mussten wir voneinan<strong>der</strong> Abschied<br />
nehmen, denn die dunklen, schroffen Konturen <strong>der</strong> Ruinen<br />
zeichneten sich vor uns in wuchernden Gräsern ab. Hohe,<br />
halb zerfallene Türme und Wände erhoben sich zwischen<br />
verstreuten Bruchstücken in einer unwirtlichen, wilden<br />
Landschaft. Nachdem die heiteren Elfen mich verlassen<br />
hatten, stieg ein mulmiges Gefühl in mir hoch. Die<br />
zerbrochenen, flechtenbedeckten Mauerreste, die vielen<br />
abgestorbenen, mit schwarzen Pilzen überwachsenen<br />
Baumstümpfe, <strong>der</strong> muffige Geruch <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>te, die<br />
dumpfe Stille, die über allem hing, schufen eine<br />
bedrückende, unheimliche Atmosphäre! Was sich dort wohl<br />
verborgen halten mochte ...<br />
Aber es half nichts, ich musste weiter. Als ich mich<br />
vorsichtig und angstvoll den düsteren Trümmern näherte,<br />
war mir so, als ob ich ein glockenhelles Stimmchen an mein<br />
Ohr flüstern hörte: »Denk an deine magischen Kräfte!<br />
Nutze deine Hände!«<br />
Ja, da war irgendeine Kraft, die in meinen Händen<br />
steckte, aber ich wußte doch gar nicht, was für eine! Wofür<br />
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