03.05.2016 Aufrufe

Begleiten, stärken, integrieren - Ausgezeichnete Projekte und Ansätze für Flüchtlinge in Deutschland

Wir sind uns sicher: Menschen, die aus Notsituationen fliehen und nach Deutschland kommen, haben das Recht auf eine menschenwürdige Aufnahme. Diese zu gestalten ist Aufgabe von uns allen: Der Staat stellt Unterkunft und Verpflegung, die Wirtschaft bietet Arbeit und Beschäftigung. Und die Zivilgesellschaft kann handeln, wenn andere noch reden. Sie kann komplementär zum Staat agieren und Fehlentwicklungen aufzeigen. Mit Sprachkursen, Sportangeboten oder psychologischer Hilfe trägt sie zu einer lebendigen Willkommenskultur bei. Die Kriterien, die wir für unsere Themenfeldanalyse angelegt haben sowie die Ergebnisse unserer Untersuchung finden sich in der Publikation. Jetzt reinlesen!

Wir sind uns sicher: Menschen, die aus Notsituationen fliehen und nach Deutschland kommen, haben das Recht auf eine menschenwürdige Aufnahme. Diese zu gestalten ist Aufgabe von uns allen: Der Staat stellt Unterkunft und Verpflegung, die Wirtschaft bietet Arbeit und Beschäftigung.

Und die Zivilgesellschaft kann handeln, wenn andere noch reden. Sie kann komplementär zum Staat agieren und Fehlentwicklungen aufzeigen. Mit Sprachkursen, Sportangeboten oder psychologischer Hilfe trägt sie zu einer lebendigen Willkommenskultur bei.

Die Kriterien, die wir für unsere Themenfeldanalyse angelegt haben sowie die Ergebnisse unserer Untersuchung finden sich in der Publikation. Jetzt reinlesen!

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VON DER<br />

HERAUSFORDERUNG<br />

ZUR CHANCE<br />

Immer mehr Menschen fliehen vor Krieg,<br />

Verfolgung <strong>und</strong> Menschenrechtsverletzungen<br />

oder Naturkatastrophen. Das Flüchtl<strong>in</strong>gshilfswerk<br />

der Vere<strong>in</strong>ten Nationen<br />

(UNHCR) schätzt, dass weltweit r<strong>und</strong> 60<br />

Millionen Menschen auf der Flucht s<strong>in</strong>d. Und<br />

so viele wie nie seit dem Zweiten Weltkrieg<br />

suchen Schutz <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>. Die Entwicklung<br />

der kommenden Jahre ist kaum<br />

e<strong>in</strong>zuschätzen. Doch klar ist: Die Aufnahme<br />

dieser Menschen wird <strong>Deutschland</strong> langfristig<br />

verändern – zu e<strong>in</strong>er Gesellschaft mit<br />

vielfältigen Lebensweisen <strong>und</strong> kulturellen<br />

E<strong>in</strong>flüssen. Und im besten Fall zu e<strong>in</strong>er<br />

E<strong>in</strong>wanderungsgesellschaft mit Haltung,<br />

die von Empathie <strong>und</strong> Hilfsbereitschaft<br />

gegenüber Schutzsuchenden geprägt ist.<br />

Das funktioniert aber nur, wenn alle Teile<br />

der Gesellschaft dazu beitragen <strong>und</strong> diesen<br />

Wandel gestalten. „Wir schaffen das“,<br />

davon ist B<strong>und</strong>eskanzler<strong>in</strong> Angela Merkel<br />

überzeugt – <strong>und</strong> erntet da<strong>für</strong> nicht nur<br />

Zustimmung. Während die Parteien noch<br />

darüber debattieren, wer, wie viele <strong>und</strong> wie<br />

nach <strong>Deutschland</strong> kommen darf, erleben<br />

wir seitens der Bevölkerung große Empathie<br />

<strong>und</strong> Engagementbereitschaft. Wo sich Politik<br />

<strong>und</strong> Verwaltung überfordert zeigen, ist<br />

die Zivilgesellschaft Rückgrat <strong>und</strong> Herz e<strong>in</strong>er<br />

<strong>in</strong>tegrativen Flüchtl<strong>in</strong>gsarbeit.<br />

In den letzten Jahrzehnten wurde die Infrastruktur<br />

<strong>für</strong> Asylsuchende zurückgefahren,<br />

denn die Zahl der Asylanträge g<strong>in</strong>g über<br />

die Jahre kont<strong>in</strong>uierlich zurück – auch weil<br />

<strong>Deutschland</strong> <strong>in</strong> den 1990ern die verfassungsrechtlichen<br />

Möglichkeiten des Asyls<br />

stark e<strong>in</strong>schränkte. Fördermittel der Flüchtl<strong>in</strong>gshilfe<br />

wurden anders vergeben, erfolgreiche<br />

<strong>Ansätze</strong> zur Integration mussten<br />

e<strong>in</strong>gestampft werden, Wohnheime wurden<br />

geschlossen. Mit dem rasanten Anstieg der<br />

Zahl von Schutzsuchenden müssen diese<br />

Kapazitäten wieder fieberhaft geschaffen<br />

werden. Was als Flüchtl<strong>in</strong>gskrise diskutiert<br />

wird, ist auch e<strong>in</strong>e Aufnahmekrise – denn<br />

mit der Unterbr<strong>in</strong>gung <strong>und</strong> Versorgung<br />

zeigt sich e<strong>in</strong> Teil der Kommunen überfordert,<br />

obwohl die Zunahme der <strong>Flüchtl<strong>in</strong>ge</strong><br />

absehbar war.<br />

Denn viele <strong>in</strong>ternationale Konflikte<br />

schwelen schon lange <strong>und</strong> weiten sich aus.<br />

<strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> andere Industrienationen<br />

tragen <strong>für</strong> viele Fluchtursachen weltweit<br />

e<strong>in</strong>e Mitverantwortung. In der globalisierten<br />

Wirtschaft ist unser Lebensstandard<br />

eng mit den Produktionsstandorten <strong>in</strong> der<br />

Ferne verb<strong>und</strong>en. Als e<strong>in</strong>es der wohlhabendsten<br />

Länder der Erde ist es Anspruch<br />

<strong>und</strong> Verpflichtung, von unserem Wohlstand<br />

etwas ab- bzw. zurückzugeben. Was es bedeutet,<br />

se<strong>in</strong> Zuhause h<strong>in</strong>ter sich zu lassen<br />

<strong>und</strong> sich auf teilweise monatelange gefährliche<br />

Flucht zu begeben, wird vielen erst<br />

bewusst, wenn sie persönlich mit Geflüchteten<br />

<strong>in</strong> Kontakt kommen. Die Fluchtursachen<br />

<strong>und</strong> -geschichten s<strong>in</strong>d so vielfältig<br />

wie die Menschen, die hier <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

ankommen. Mit dem Gr<strong>und</strong>recht auf Asyl<br />

Themenreport <strong>Begleiten</strong>, <strong>stärken</strong>, <strong><strong>in</strong>tegrieren</strong><br />

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