03.05.2016 Aufrufe

Begleiten, stärken, integrieren - Ausgezeichnete Projekte und Ansätze für Flüchtlinge in Deutschland

Wir sind uns sicher: Menschen, die aus Notsituationen fliehen und nach Deutschland kommen, haben das Recht auf eine menschenwürdige Aufnahme. Diese zu gestalten ist Aufgabe von uns allen: Der Staat stellt Unterkunft und Verpflegung, die Wirtschaft bietet Arbeit und Beschäftigung. Und die Zivilgesellschaft kann handeln, wenn andere noch reden. Sie kann komplementär zum Staat agieren und Fehlentwicklungen aufzeigen. Mit Sprachkursen, Sportangeboten oder psychologischer Hilfe trägt sie zu einer lebendigen Willkommenskultur bei. Die Kriterien, die wir für unsere Themenfeldanalyse angelegt haben sowie die Ergebnisse unserer Untersuchung finden sich in der Publikation. Jetzt reinlesen!

Wir sind uns sicher: Menschen, die aus Notsituationen fliehen und nach Deutschland kommen, haben das Recht auf eine menschenwürdige Aufnahme. Diese zu gestalten ist Aufgabe von uns allen: Der Staat stellt Unterkunft und Verpflegung, die Wirtschaft bietet Arbeit und Beschäftigung.

Und die Zivilgesellschaft kann handeln, wenn andere noch reden. Sie kann komplementär zum Staat agieren und Fehlentwicklungen aufzeigen. Mit Sprachkursen, Sportangeboten oder psychologischer Hilfe trägt sie zu einer lebendigen Willkommenskultur bei.

Die Kriterien, die wir für unsere Themenfeldanalyse angelegt haben sowie die Ergebnisse unserer Untersuchung finden sich in der Publikation. Jetzt reinlesen!

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SO KÖNNEN SIE HELFEN:<br />

BETREUUNG<br />

E<strong>in</strong>e Gruppe unter den Geflüchteten hat e<strong>in</strong>en<br />

besonderen Bedarf an Begleitung <strong>und</strong><br />

Unterstützung: unbegleitete M<strong>in</strong>derjährige.<br />

Wie viele von ihnen sich <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

aufhalten, lässt sich nicht genau<br />

sagen. Aber alle<strong>in</strong> 2015 s<strong>in</strong>d bis zu 30.000<br />

K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche ohne Begleitung<br />

nach <strong>Deutschland</strong> geflohen, schätzen die<br />

Jugendämter. Sie nehmen die M<strong>in</strong>derjährigen<br />

<strong>in</strong> Obhut <strong>und</strong> br<strong>in</strong>gen sie <strong>in</strong> Jugendhilfee<strong>in</strong>richtungen<br />

unter, e<strong>in</strong> Amtsvorm<strong>und</strong><br />

übernimmt ihre rechtliche Vertretung. Doch<br />

nach Schätzungen von ExpertInnen fehlt es<br />

b<strong>und</strong>esweit an bis zu 30.000 Wohnplätzen<br />

<strong>und</strong> über 2.000 Fachkräften zur Betreuung.<br />

Alternativ gibt es Pflegeeltern, die die M<strong>in</strong>derjährigen<br />

<strong>in</strong> ihre Familie aufnehmen. Sie<br />

benötigen aber Unterstützung, um mit den<br />

traumatischen Belastungen der Geflüchteten<br />

nicht überfordert zu se<strong>in</strong>. Weil es<br />

überall an Kapazitäten fehlt, leben manche<br />

der M<strong>in</strong>derjährigen <strong>in</strong> Sammelunterkünften<br />

<strong>und</strong> haben gar ke<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Betreuung,<br />

bis sie erwachsen s<strong>in</strong>d.<br />

Erweitern Sie die Kapazitäten von bestehenden Wohn- <strong>und</strong><br />

Betreuungsprojekten. Hier s<strong>in</strong>d erfolgreiche Integrationskonzepte<br />

vorhanden, die über die Regelversorgung h<strong>in</strong>ausgehen,<br />

aber über die begrenzten Mittel der E<strong>in</strong>richtungen nicht<br />

zu f<strong>in</strong>anzieren s<strong>in</strong>d. Fördern Sie Personalstellen <strong>und</strong> Räumlichkeiten.<br />

Unterstützen Sie die Weiterbildung von SozialarbeiterInnen<br />

<strong>für</strong> die Betreuung von m<strong>in</strong>derjährigen Geflüchteten.<br />

Helfen Sie, erfolgreiche <strong>Ansätze</strong> der ehrenamtlichen <strong>und</strong><br />

privaten Betreuung auszubauen <strong>und</strong> zu übertragen.<br />

Jugende<strong>in</strong>richtungen anzustreben, damit<br />

m<strong>in</strong>derjährige Geflüchtete <strong>in</strong>klusiv <strong>in</strong><br />

diesen E<strong>in</strong>richtungen leben. Ehrenamtliche<br />

kümmern sich <strong>in</strong>dividuell: Als Pflegeeltern<br />

nehmen sie m<strong>in</strong>derjährige <strong>Flüchtl<strong>in</strong>ge</strong> <strong>in</strong><br />

die Familie auf, als Vorm<strong>und</strong> vertreten<br />

sie ihre Interessen <strong>und</strong> setzen sich <strong>für</strong> e<strong>in</strong><br />

gerechtes Asylverfahren e<strong>in</strong>. Sie bauen<br />

e<strong>in</strong> Vertrauensverhältnis auf <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d oft<br />

auch ansprechbar <strong>für</strong> alltägliche Probleme,<br />

die über die rechtliche Vertretung h<strong>in</strong>ausgehen.<br />

Geme<strong>in</strong>nützige Organisationen<br />

vermitteln diese ehrenamtliche Betreuung<br />

<strong>und</strong> helfen durch Beratung <strong>und</strong> Schulung,<br />

diese Aufgabe zu meistern.<br />

BERATUNG<br />

Lösungsansatz:<br />

Geme<strong>in</strong>nützige Organisationen betreiben<br />

Jugendhilfee<strong>in</strong>richtungen mit qualifiziertem<br />

Personal, das die M<strong>in</strong>derjährigen<br />

betreut <strong>und</strong> ihnen im Alltag hilft. Die<br />

Unterbr<strong>in</strong>gung <strong>in</strong> speziellen E<strong>in</strong>richtungen<br />

<strong>für</strong> unbegleitete M<strong>in</strong>derjährige kann<br />

deren <strong>in</strong>dividuelle Bedürfnisse besser<br />

berücksichtigen als die Unterbr<strong>in</strong>gung <strong>in</strong><br />

herkömmlichen Jugendhilfee<strong>in</strong>richtungen.<br />

Langfristig ist e<strong>in</strong>e Weiterbildung des<br />

pädagogischen Personals <strong>in</strong> K<strong>in</strong>der- <strong>und</strong><br />

Asylsuchende haben <strong>in</strong> der neuen Heimat<br />

zuerst e<strong>in</strong>mal viele offene Fragen: angefangen<br />

beim komplizierten Asylverfahren,<br />

das schon auf Deutsch schwer zu verstehen<br />

ist. Für e<strong>in</strong> gerechtes Verfahren müssen<br />

Schutzsuchende umfassend <strong>und</strong> unabhängig<br />

vorbereitet werden. Daneben benötigen<br />

sie Informationen über Ansprüche auf<br />

Sozialleistungen, Orientierung <strong>in</strong> der neuen<br />

Umgebung, Tipps zur Wohnungs- <strong>und</strong><br />

Arbeitssuche <strong>und</strong> haben auch sonst ganz<br />

alltägliche Probleme. Staatliche Anlaufstellen<br />

können sich deshalb nicht ausreichend<br />

Themenreport <strong>Begleiten</strong>, <strong>stärken</strong>, <strong><strong>in</strong>tegrieren</strong><br />

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