03.05.2016 Aufrufe

Begleiten, stärken, integrieren - Ausgezeichnete Projekte und Ansätze für Flüchtlinge in Deutschland

Wir sind uns sicher: Menschen, die aus Notsituationen fliehen und nach Deutschland kommen, haben das Recht auf eine menschenwürdige Aufnahme. Diese zu gestalten ist Aufgabe von uns allen: Der Staat stellt Unterkunft und Verpflegung, die Wirtschaft bietet Arbeit und Beschäftigung. Und die Zivilgesellschaft kann handeln, wenn andere noch reden. Sie kann komplementär zum Staat agieren und Fehlentwicklungen aufzeigen. Mit Sprachkursen, Sportangeboten oder psychologischer Hilfe trägt sie zu einer lebendigen Willkommenskultur bei. Die Kriterien, die wir für unsere Themenfeldanalyse angelegt haben sowie die Ergebnisse unserer Untersuchung finden sich in der Publikation. Jetzt reinlesen!

Wir sind uns sicher: Menschen, die aus Notsituationen fliehen und nach Deutschland kommen, haben das Recht auf eine menschenwürdige Aufnahme. Diese zu gestalten ist Aufgabe von uns allen: Der Staat stellt Unterkunft und Verpflegung, die Wirtschaft bietet Arbeit und Beschäftigung.

Und die Zivilgesellschaft kann handeln, wenn andere noch reden. Sie kann komplementär zum Staat agieren und Fehlentwicklungen aufzeigen. Mit Sprachkursen, Sportangeboten oder psychologischer Hilfe trägt sie zu einer lebendigen Willkommenskultur bei.

Die Kriterien, die wir für unsere Themenfeldanalyse angelegt haben sowie die Ergebnisse unserer Untersuchung finden sich in der Publikation. Jetzt reinlesen!

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GESUNDHEIT<br />

Begrenzte staatliche Ges<strong>und</strong>heitsleistungen,<br />

große behördliche Hürden: Der<br />

Zugang zu mediz<strong>in</strong>ischer Versorgung ist<br />

<strong>für</strong> Asylsuchende stark e<strong>in</strong>geschränkt.<br />

E<strong>in</strong>ige haben sich auf der Flucht verletzt<br />

oder Krankheiten zugezogen <strong>und</strong> konnten<br />

sich wochenlang nicht behandeln lassen.<br />

Die B<strong>und</strong>espsychotherapeutenkammer<br />

geht davon aus, dass zwischen 40 <strong>und</strong><br />

50 % der Geflüchteten unter psychischen<br />

Belastungen <strong>in</strong> Folge von traumatischen<br />

Erlebnissen leiden. Aber die Behandlung<br />

von Traumata wird genauso wenig übernommen<br />

wie die chronischer Beschwerden.<br />

Zugang zur gesetzlichen Krankenversicherung<br />

bekommen Asylsuchende nach 15<br />

Monaten Aufenthalt, dann immer noch mit<br />

e<strong>in</strong>geschränktem Leistungsrahmen. Um<br />

die Traumata von Geflüchteten kümmern<br />

sich b<strong>und</strong>esweit 25 E<strong>in</strong>richtungen, die nach<br />

bewährten Standards arbeiten. Trotzdem<br />

s<strong>in</strong>d sie von den Krankenkassen nicht<br />

anerkannt <strong>und</strong> können die Leistungen<br />

deshalb nicht abrechnen. Aber auch dort,<br />

wo die Leistungen übernommen werden,<br />

bleibt der Arztbesuch e<strong>in</strong>e Hürde: Denn die<br />

sprachliche Barriere erschwert die Behandlung,<br />

<strong>und</strong> DolmetscherInnenkosten werden<br />

<strong>in</strong> der Regel nicht bezahlt.<br />

Lösungsansatz:<br />

Rechtsstatus. Und sie führen Traumatherapien<br />

<strong>für</strong> diejenigen durch, deren Belastungen<br />

sonst gar nicht behandelt würden.<br />

Wer ges<strong>und</strong> ist, kann sich besser <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

neuen Heimat bewegen <strong>und</strong> selbstständig<br />

Angebote wahrnehmen. Ehrenamtliche<br />

können <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ersten Schritt den Zugang<br />

<strong>für</strong> Geflüchtete zu niedergelassenen<br />

ÄrztInnen erleichtern <strong>und</strong> Verständigung<br />

ermöglichen. Wenn ÄrztInnen <strong>und</strong> TherapeutInnen<br />

lernen, auf die spezifischen<br />

Bedürfnisse von Geflüchteten zu reagieren,<br />

wird <strong>in</strong>terkulturelle Kompetenz mit der<br />

Zeit fester Bestandteil der Ges<strong>und</strong>heitsversorgung.<br />

Frühe Hilfe erspart langwierige<br />

mediz<strong>in</strong>ische Betreuung, wenn es vielleicht<br />

zu spät ist.<br />

SO KÖNNEN<br />

SIE HELFEN:<br />

Unterstützen Sie Mediz<strong>in</strong>projekte:<br />

Auch wo Mediz<strong>in</strong>erInnen ehrenamtlich<br />

arbeiten, fallen Kosten <strong>für</strong><br />

mediz<strong>in</strong>isches Material, Medikamente<br />

<strong>und</strong> Geräte an. Sie können<br />

außerdem die Honorare <strong>für</strong> DolmetscherInnen<br />

übernehmen, damit die<br />

Verständigung gel<strong>in</strong>gt. Helfen Sie,<br />

das Angebot an Traumatherapie zu<br />

erweitern, <strong>in</strong>dem Sie Therapieplätze<br />

fördern <strong>und</strong> die Weiterbildung von<br />

Personal <strong>für</strong> die besonderen Bedarfe<br />

von Geflüchteten unterstützen.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich ist die mediz<strong>in</strong>ische Versorgung<br />

von Geflüchteten Aufgabe des<br />

Staates. Da diese aber nicht ausreicht,<br />

vermitteln geme<strong>in</strong>nützige Organisationen<br />

kostenlose mediz<strong>in</strong>ische Gr<strong>und</strong>versorgung<br />

<strong>für</strong> alle Geflüchteten, unabhängig vom<br />

24 © PHINEO gAG 2016, www.ph<strong>in</strong>eo.org

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