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OCEAN7 2008-06-08

Ein Besuch bei den Klassikern unter den Segelyachten bei dem Antigua Race mit sensationellen Fotos. Außerdem ein Törnbericht der etwas anderen Art: Segeln um den Vulkan Stromboli und zu den Liparischen Inseln.

Ein Besuch bei den Klassikern unter den Segelyachten bei dem Antigua Race mit sensationellen Fotos. Außerdem ein Törnbericht der etwas anderen Art: Segeln um den Vulkan Stromboli und zu den Liparischen Inseln.

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*<br />

<strong>06</strong>-<strong>08</strong>I<strong>08</strong><br />

Gewinnen<br />

mit <strong>OCEAN7</strong><br />

Austrian-Flug<br />

zu Ihrem Törn<br />

V.O. 60 TOKIO II<br />

Großes<br />

Segelvergnügen<br />

ocean7 facts<br />

Tarnen & Täuschen<br />

Thema Sonnenschutz<br />

Here Comes The Sun<br />

stromboli & Co.<br />

Segeln um den Vulkan<br />

Piraten<br />

Abzocker der Meere<br />

klassiker<br />

Antigua Race


WAIT.<br />

VINTAGE 1945 "CARRÉE" Chronograph<br />

www.girard-perregaux.com<br />

Säulenrad-Chronograph. Mechanisches Girard-Perregaux<br />

Werk mit automatischem Aufzug. Roségold Gehäuse.<br />

Saphirglasboden.


Foto martina wohlesser<br />

editorial<br />

03<br />

Liebe ocean7 Leser<br />

glücklicher gewinner.<br />

robert miess (34) aus salzburg,<br />

der mit dem sportlichen Bmw<br />

1er Cabrio als ViP zum rC 44<br />

austria Cup an den traunsee<br />

fahren durfte, in prominenter<br />

Gesellschaft: links Dr. Gerhard<br />

Pils von Bmw, rechts neben ihm<br />

skistar rainer schönfelder.<br />

Der Anruf kam völlig überraschend und traf einen begeisterten<br />

Segler: Robert Miess (34) aus Salzburg hat bei dem<br />

<strong>OCEAN7</strong> Gewinnspiel mitgemacht und wurde vom Zufallsgenerator<br />

aus den zahlreichen Einsendungen ausgewählt.<br />

Er ist der Glückliche, der für das spannende RC-44-Wochenende<br />

im Rahmen der Allianz Traunsee Woche ein VIP-Paket für zwei<br />

Personen gewonnen hat. Für ihn blieb keine Türe verschlossen. Er<br />

konnte beim Gala-Empfang den dreifachen America’s-Cup-Sieger<br />

Russell Coutts persönlich kennenlernen, an Bord einer exklusiven<br />

Motoryacht hautnah die Rennen beobachten und mit einem nagelneuen<br />

BMW 1er Cabrio anreisen, das ihm BMW für dieses Wochenende<br />

kostenlos zur Verfügung gestellt hat. „Ich bin begeisterter<br />

Fahrtensegler und habe gerade am Kornati Cup teilgenommen“,<br />

erzählt der Gewinner.<br />

Und genauso soll es weitergehen: Auch diese Woche macht <strong>OCEAN7</strong><br />

wieder Leser mit tollen Preisen glücklich. Diesmal fliegen wir Sie<br />

gratis mit der Qualitäts-Airline AUSTRIAN zu Ihrem nächsten<br />

Törn – egal ob in Griechenland, Kroatien oder Süditalien. Also:<br />

Unbedingt wieder mitmachen. Es lohnt sich.<br />

<strong>OCEAN7</strong> Autorin Yvonne Kienesberger ist mit einem ganz außergewöhnlichen<br />

Geschoss durch die Adria gesegelt. Sie berichtet über<br />

ihre Erlebnisse auf der TOKIO II. Den richtigen Tipp für Ihren<br />

nächsten Törn abseits ausgetretener Urlaubspfade liefert Ihnen in<br />

diesem Magazin vielleicht der Bericht von Gernot Weiler. Er hat<br />

von der neuen Sunsail-Basis im kalabrischen Tropea aus die Liparischen<br />

Inseln besegelt und ist von dem Revier hellauf begeistert.<br />

Als erfahrener Flaschentaucher hat er auf dieser Reise auch gleich<br />

den „Freediver“ ausprobiert – seine Eindrücke von dem Tiefschnorchelgerät<br />

schildert er ebenfalls in dieser Ausgabe.<br />

Gernot Weiler ist übrigens die neue, zusätzliche Verstärkung der<br />

<strong>OCEAN7</strong> Redaktion, damit wir für Sie, liebe Leser, noch näher<br />

am Geschehen sein und noch besser von den Themen berichten<br />

können, die Sie interessieren.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen wieder viel Lesevergnügen mit<br />

Ihrem aktuellen <strong>OCEAN7</strong> und verabschiede mich in die Sommer-<br />

Segelpause.<br />

Wir kommen Anfang September wieder wie geplant. Bis dahin sind<br />

wir tagesaktuell unter www.<strong>OCEAN7</strong>.at für Sie da.<br />

Ganz herzlich,<br />

thomas.dobernigg@ocean7.at


04<br />

16 Klassische Schönheiten.<br />

Revier<br />

16 Antigua<br />

Parade der klassischen Schönheiten.<br />

24 Tropea<br />

Mit FioNA zum Vulkan.<br />

32 Piraten<br />

Abzocker der Meere.<br />

People<br />

40 Live your dream<br />

Clipper round the World Race.<br />

50 Smutje de luxe<br />

Leistungssteigerung durch Ernährung.<br />

Service<br />

52 Here comes the sun<br />

Kleines Sonnen-Einmaleins.<br />

58 Freediver<br />

Tauchen mit dem gelben Druckkochtopf.<br />

Yachten<br />

24 Liparische inseln<br />

62 Tarnen und Täuschen<br />

84 Segeln mit der ToKio ii<br />

Editorial 03 / Best of <strong>06</strong><br />

Foto des Monats 12 / YCA-News 100 /<br />

BücherSchapp 120 / Impressum 122<br />

Regatta<br />

1<strong>06</strong> Kornati Cup<br />

Kleines Sonnen-Einmaleins.<br />

114 Traunsee<br />

Aufmarsch der Superstars<br />

CoverFoTo<br />

von MICHAeL KöHLer<br />

Der oCEAN7 Mitarbeiter war<br />

immer hautnah dabei, als sich<br />

in diesem Jahr vor der Karibikinsel<br />

Antigua die schönsten<br />

klassischen Yachten der<br />

Welt heiße Rennen<br />

lieferten.<br />

84 Tokio II<br />

Großes Segelvergnügen.<br />

90 Steyr<br />

Die Hybrid-Pioniere aus Österreich.<br />

98 Corsair<br />

Good Morning, Vietnam.<br />

111<br />

<strong>OCEAN7</strong><br />

&<br />

AUSTRIAN<br />

Gewinnspiel<br />

<strong>06</strong> I <strong>08</strong><br />

Ausgabe Nr. 10<br />

alle infos und vieles mehr unter<br />

www.ocean7.at


N E W T H I N K I N G<br />

ONE 48<br />

S O L A R I S<br />

36 | 44 | ONE 48 | 53 | NEW ONE 60 | 63 | NEW 72 | 76 | 80 | 86 | CUSTOM 60’-100’<br />

SOLARISYACHTS-NORTH GmbH<br />

CH-6340 Baar, Switzerland<br />

+41 41 7680563, info@solarisyachts-north.ch<br />

CANTIERE Se.Ri.Gi. di Aquileia S.p.A.<br />

I-33051 Aquileia (UD), Italy<br />

+39 0431 91304, info@solarisyachts.com<br />

www.solarisyachts.com


<strong>06</strong><br />

<strong>OCEAN7</strong><br />

empfiehlt<br />

ISTEC-Parasail in neuem Design<br />

Der legendäre Segler Jimmy Cornell baut auf die innovativen Technologien aus<br />

dem Hause ISTEC. Er hat für seine AVENTURA, eine Sonate Ovni 43, einen Parasailor<br />

geordert. Das weltweit erste Raumwindsegel mit staudruckgefülltem Tragflächenprofil<br />

(rechts auf dem Foto bei Testfahrten an der Côte d’Azur) gibt es jetzt im<br />

ganz neuen Design der Modellreihe 2009. Das verwandte Parasail (links) wurde<br />

von ISTEC weiterentwickelt und besitzt auch aerodynamischen Auftrieb. Dies wurde<br />

durch eine zusätzliche Öffnung oberhalb des Flügels erreicht und garantiert entspanntes<br />

Langstreckensegeln auch mit ganz kleiner Crew. Je nach Einsatzbereich<br />

bietet ISTEC das passende Parasail oder Parasailor an. Das Bergeschlauchsystem<br />

Easysnuffer und praktische Segeltaschen runden die Produktpalette ab.<br />

www.istec.ag<br />

PRADA<br />

Aggressiver Look und optimale Schutzfunktion<br />

zeichnen dieses Maskenmodell<br />

von Prada aus. Gummibeschichtete<br />

Innenseite, obere Luftschlitze.<br />

Erhältlich in den klassischen Farben<br />

Schwarz (glänzend oder matt), Weiß,<br />

Rauch und Moro. Um 195 Euro.<br />

www.prada.com<br />

Trockenanzug<br />

Marinepool stellt den neuen hochatmungsaktiven<br />

Racing Trockenanzug vor. Für sehr<br />

sportliches Segeln auf Jollen, Skiffs oder<br />

Kielsportbooten entworfen, ist der extrem<br />

reißfeste Einteiler mit seinem flexiblen Reißverschluss<br />

exakt auf die Bewegungsabläufe<br />

der Segler abgestimmt. 399,90 Euro<br />

www.nauticsport.com


BEST OF<br />

07<br />

Immer mobil<br />

Segler wissen längst, wie wichtig es ist, am<br />

Urlaubsort mobil zu sein. Mit der neuesten<br />

Generation des leichten und komfortablen<br />

Alu-Klapprads mit Vollausstattung „SEATEC-<br />

Alu Compakt” bietet sich für Yachtsportler das<br />

ideale, freizeittaugliche Fahrzeug an. Es ist<br />

platzsparend in jeder Backskiste zu verstauen<br />

und mit wenigen Handgriffen ohne Werkzeugeinsatz<br />

fahrbereit zu montieren. Das<br />

„SEATEC-Alu Compakt” ist eines der leichtesten<br />

Fahr räder auf dem Markt, mit guter Ausstattung<br />

und ausgewogenem, laufruhigem<br />

Fahrverhalten.<br />

Das 20” Alu-Rad verfügt über eine 3-Gang<br />

Nabenschaltung, Rücktritt- und Felgenbremse,<br />

Edelstahlspeichen, rostfreie Schutzbleche<br />

und Sicherheits-Schnellverschlüsse. Es besticht<br />

durch sein sehr kleines Packmaß und<br />

geringes Gewicht (12,7 kg). Für 249,90 Euro<br />

bei dem Spezialversand für Yacht- & Bootszubehör<br />

SVB.<br />

www.svb.de<br />

WUSSTEN<br />

SIE, DASS<br />

1888<br />

die 45-Fuß-Yacht THALIA<br />

gebaut wurde und heute<br />

noch bei Regatten<br />

segelt?<br />

263<br />

Schiffe allein im letzten<br />

Jahr von Piraten überfallen<br />

wurden?<br />

50+<br />

der empfohlene Lichtschutzfaktor<br />

für empfindliche<br />

Haut ist?<br />

Alter Denker<br />

<strong>OCEAN7</strong> KLICK-TIPP<br />

Ob Stadtplan, historischer Atlas, Wanderwege<br />

oder Seekarte. Zur Orientierung,<br />

Dekoration oder nur zum Herumschmökern,<br />

in dieser Link sammlung<br />

fi ndet jeder die passende Karte.<br />

www.hoeckmann.de/karten/europa<br />

„Ein schiffbrüchiger<br />

hat<br />

angst auch vor<br />

ruhiger see.“<br />

Ovid (43 v.chr. bis 18 n.chr.)


<strong>08</strong><br />

best of<br />

Das neue Flaggschiff<br />

Eine neue Solaris wird geboren: die 72 Deck House aus der Feder des genialen<br />

Architekten Doug Peterson. „Wir sind im finalen Stadium der Produktion<br />

des Prototypen”, meldet ein Sprecher der Nobelwerft CANTIERE<br />

SERIGI in Aquileia. Während der Rumpf so gut wie fertig ist, wird parallel<br />

dazu das Deck gebaut. Die Wasserlinie ist langgezogen, um ruhige Fahrt<br />

und geringen Ruderdruck auch bei unruhigen und stürmischen Bedingungen<br />

zu garantieren. Die neue Solaris 72 DH steht nach Aussagen<br />

der Werft treu in der Linie der anderen Schiffe aus dem Hause SERIGI<br />

und soll Performance, Bequemlichkeit und Sicherheit unter allen Bedingungen<br />

gewährleisten. Auch auf Langfahrt. In der Solaris 72 DH sind alle<br />

Werte vereint umgesetzt, die seit mehr als 30 Jahren die hohe Qualität<br />

der Marke Solaris ausmachen. Die erste Solaris 72 DH wird 2009 vom<br />

Stapel laufen.<br />

157_Anz_Ocean7_105x140 15.05.<strong>20<strong>08</strong></strong> 9:04 Uhr Seite 1<br />

www.solarisyachts.com<br />

Wo genau liegt Deutschlands<br />

modernstes Yachtcentrum?<br />

12 ° 22<br />

östliche Länge und 47° 49’ nördliche Breite.<br />

Dort sollten Sie anlegen, um Ihre neue<br />

Bavaria Yacht kennen zu lernen, mit unseren<br />

Experten zu sprechen und sich die<br />

individuellen Ausbauvarianten anzusehen.<br />

<strong>OCEAN7</strong> Kolumnist<br />

Luis Bentele über:<br />

Salma hin oder her<br />

Es war Mitte Mai in Boston. Es war saukalt. Filmdiva<br />

Salma Hayek kam trotzdem angereist, um die neue<br />

Volvo-Ocean-Race-Yacht des PUMA Teams auf den<br />

Namen „Il mostro” zu taufen. Godmother spielen heißt<br />

das auf Englisch. Und welcher Superlativ würde dem<br />

mexikanischen Filmstar besser zu Gesicht stehen<br />

als dieser. Hochgeschlossen, mit großer Masche am<br />

Hals, schritt die Hayek also über den Steg zur rassigen<br />

Yacht und der voll versammelten, am Bug stramm<br />

stehenden Crew. Und dann passierte es, bzw. passierte<br />

es nicht, oder zumindest nicht gleich: Nicht einmal,<br />

nicht zweimal, ganze fünf Mal musste die Mimin die<br />

Champagner-Bottle auf die schneidige Rennyacht<br />

schmettern, bis diese tat, was sie tun sollte, nämlich<br />

zerbrechen. In der Champagner schlürfenden Masse<br />

der Bostoner High Society war sogleich ein Raunen zu<br />

hören, schließlich weiß jedes segelnde Kind, dass eine<br />

Sektflasche, die bei der Schiffstaufe nicht zerbricht, als<br />

böses Omen gedeutet wird, so wie das Pfeifen an Bord,<br />

das Salma Hajek tunlichst unterließ, das Kratzen am<br />

Mast, auf welche Idee sie Gott sei Dank ebenfalls nicht<br />

kam. Und Katze konnte an Bord des Schiffes auch keine<br />

ausgemacht werden. Also, es hätte schlimmer kommen<br />

können. Dennoch, eine Flasche, die erst beim fünften<br />

Mal krachen geht …<br />

Wir werden sehen, wie die coolen Bertln der „Il mostro”<br />

das Volvo Ocean Race bestreiten werden. Sollte alles<br />

gut gehen und die Mannschaft rund um Skipper<br />

Ken Read erfolgreich sein, gar siegen, könnte das<br />

eindeutig als Widerlegung des Aberglaubens rund<br />

um nicht zerberstende Schampus-Flaschen gewertet<br />

werden. Mag sein, dass sich – man entschuldige den<br />

Anflug von Chauvinismus, der hinter dieser Annahme<br />

stecken mag – das eine oder andere Crewmitglied<br />

wünscht, Salma möge zur Strafe die lange Reise in<br />

dem ungemütlichen Schiff mitmachen, um Poseidon<br />

zu beschwichtigen. Mag aber auch sein, dass dieses<br />

eine oder andere Crewmitglied noch nie vom uralten<br />

Aberglauben hörte, Frauen an Bord brächten Krankheit<br />

und Seenot. (Liebe Leserinnen, der Autor dieser Zeilen<br />

distanziert sich natürlich aufs Äußerste von derlei<br />

Schmafu.) Und das wäre dann doch zu viel des Guten,<br />

bzw. Bösen. Dann doch lieber eine Haifischflosse an<br />

den Baum nageln, diese überträgt angeblich Kraft und<br />

Schnelligkeit auf das Schiff. Das lenkt ab. Und das from<br />

dusk till dawn.<br />

Bavaria Vertragshändler<br />

Chiemseestraße 65 . D-83233 Bernau am Chiemsee<br />

Telefon: +49 (0) 80 51-9 65 53-0<br />

mail@yachten-meltl.de . www.yachten-meltl.de


Bei unserem<br />

Service schlafen<br />

die Menschen<br />

regelmäßig ein.<br />

Und wir sind<br />

stolz darauf!<br />

Entspannung auf einem großzügigen Komfortsitz mit 116 cm Sitzabstand, frisch zubereitete Gourmetmenüs mit orientalischen<br />

und österreichischen Köstlichkeiten sowie perfekte Bordunterhaltung: ab Sommer in der Business Class auf Flügen zu<br />

ausgewählten Destinationen im Nahen Osten und in Zentralasien ab Wien. Das ist das neue Austrian Premium Service.<br />

Buchung auf www.austrian.com, bei Buchungen über Call Center 05 1766 1000 oder Reisebüro kann es zu unterschiedlichen<br />

Servicegebühren kommen. Sammeln Sie Meilen mit Miles&More.<br />

We fly for your smile.<br />

www.austrian.com


10<br />

best of<br />

Die Verwandlungskünstlerin<br />

Comitti<br />

Schönheit in Bewegung<br />

Verkauf in Europa<br />

Conzept GmbH, Schweiz<br />

info@conzept-boatsandmore.ch<br />

Aus der Essecke wird im Handumdrehen<br />

eine Sonnenliege. Bei<br />

Sonnenschein wird der Racer<br />

ein Cabrio mit offenem Verdeck,<br />

an trüben Tagen ein behaglichgemütliches<br />

Zuhause. Die Sealine<br />

SC38 ist eine edle Verwandlungskünstlerin.<br />

Sie vereint kraftvolle Sportlichkeit<br />

mit dem Ambiente einer stilvolleleganten<br />

Yacht. Das überaus<br />

geräumige Cockpit wird wie die<br />

großzügige Terrasse zu einer<br />

edel ausgestatteten Wohnung.<br />

Innovativ ist das Skylight, das unter<br />

Deck über die gesamte Breite<br />

geht und den Salon in helles<br />

und freundliches Licht taucht.<br />

Besonders stilvoll wirken die<br />

klaren Linien der Einbauten aus<br />

schwarzem und gewaschenem<br />

Walnussholz. Funktionalität und<br />

Komfort vereint die Achterkabine<br />

mit den drei großen Betten.<br />

Die Dusche ist von der Toilette<br />

getrennt und beide sind sowohl<br />

von der Eignerkabine als auch<br />

vom Salon aus begehbar.<br />

Auch für genügend Fahrspaß<br />

mit dieser rasanten Yacht ist<br />

gesorgt. Der Doppelsteuerstand<br />

bietet besten Rundumblick, die<br />

Instrumente sind ergonomisch<br />

platziert und leicht ablesbar.<br />

Technische Daten<br />

Länge über Alles:<br />

11,51 m<br />

Breite:<br />

3,74 m<br />

Höhe über Wasserlinie (einschl. Geräteträger): 4.04m<br />

Tiefgang (Heckantrieb unten):<br />

0,93 m<br />

Stehhöhe:<br />

1,93 m<br />

Kraftstofftank:<br />

2 x 339 l<br />

Wassertank:<br />

274 l<br />

Trockengwicht:<br />

7.200 kg<br />

Motorisierung / Preise<br />

2 x Volvo Penta D4 - 260/DP 260HP 32/34 Knoten 278.780,00<br />

Euro ohne MwSt. (Grundpreis)<br />

2 x Volvo Penta D4 - 300/DP 300HP 34/36 Knoten 293.007,00<br />

Euro ohne MwSt. (Grundpreis)<br />

2 x Volvo Penta D6 - 330/DP 330HP 35/37 Knoten 304.167,00<br />

Euro ohne MwSt. (Grundpreis)<br />

Offizieller Importeur für Österreich:<br />

www.baoticyachting.de<br />

T: 00 49 (0) 69 82 97 88 66<br />

N7_Comitti 52x140.indd 1 16.<strong>06</strong>.<strong>20<strong>08</strong></strong> 10:47:37


www.toyota.at<br />

Immer in seinem Element.<br />

Abb. ist Symbolfoto. Normverbrauch: 10,2 – 14,4 l/100 km; CO 2 -Emission: 270 – 340 g/km<br />

der ToyoTa LaNd CrUISer V8. die Macht der Legende.<br />

Er ist ein Original, ein echtes On- und Off-Road-Talent. Der Toyota Land<br />

Cruiser V8 überwindet schweres Gelände und selbst Steigungen bis zu<br />

84 %. Sein imposantes Wesen hält dabei elegant die Balance zwischen<br />

kühler Gelassenheit und resolutem Willen. Das hochentwickelte Torsen-<br />

differenzial verteilt die Motorkraft automatisch nach Bedarf auf alle<br />

Räder, so sind Ihrer Abenteuerlust und Phantasie keine Grenzen gesetzt.<br />

Überzeugen Sie sich doch einfach selbst von seiner Klasse – bei einer<br />

Probefahrt. Jetzt bei Ihrem Toyota Partner.<br />

Toyota Frey austria


12 foto christian wenger<br />

Auf odysseus’ spuren<br />

Ein Badestopp unter der heißen griechischen Sonne. auf der nordost-seite der insel Kalymnos<br />

befindet sich diese traumhafte Bucht, die neben ihrer schönheit auch guten schutz vor allen<br />

winden bietet. eine riesige tropfsteinhöhle lädt zu einem spannenden Landgang ein.


ocean7 foto des monats<br />

13<br />

Liebe <strong>OCEAN7</strong> Leser, haben auch Sie auf einem Ihrer Törns ein außergewöhnliches<br />

Foto geschossen? Schicken Sie es an uns! Bei Veröffentlichung als Foto<br />

des Monats zahlt Ihnen <strong>OCEAN7</strong> 150 Euro in die Bordkasse für Ihren nächsten<br />

Törn. Bitte denken Sie daran, dass nur Fotos ab 300 dpi Druckqualität haben.<br />

redaktion@ocean7.at


14<br />

Das Tor ins Paradies<br />

Marsh Harbour ist das Zauberwort, das Tor ins Schnorchel-<br />

und Segelparadies schlechthin. Von hier aus öffnet<br />

sich das Traumrevier Abacos, Bahamas. Genau hier hat<br />

Sunsail eine neue Basis eröffnet und bietet für Bareboat,<br />

Charter mit Skipper und Flotillientörns neue Lagoon<br />

Katamarane sowie Einrumpfyachten aus dem Hause<br />

Jeanneau in der gewohnt hohen Sunsail-Ausstattung<br />

und Qualität an.<br />

Die Abacos sind ein Traumrevier für Familien und für<br />

Segler aller Könnensstufen. Das vom Riff geschützte Gebiet<br />

bietet viele kurze Segeletappen durch die Inselwelt,<br />

malerische Häfen sowie endlose weiße Strände, und das<br />

türkise Wasser gleicht einem Aquarium voller Fische,<br />

Muscheln und anderer exotischer Meerestiere.<br />

www.sunsail.eu<br />

tropisches<br />

Klima, traumstrände,<br />

ein<br />

Eldorado für<br />

schnorchler<br />

Mehr Auswahl auf Martinique<br />

Sunsail erweitert seine Flotte auf der Karibikinsel Martinique um eine große Zahl an neuen Yachten.<br />

Angeboten werden für diese Saison die Sunsail 39 mit drei Doppelkabinen, die Sunsail 44 mit vier<br />

Doppelkabinen und Modelle aus der erst vor kurzem auf den Markt gebrachten „i”-Serie der Sun<br />

Odysseys von Jeanneau. Die neuen Yachten werden im Winter geliefert, die Flotte von 38- bis 50-<br />

Fuß-Monohulls und -Katamaranen wird in Le Marin auf Martinique stationiert. Le Marin ist die größte<br />

und am besten ausgestattete Marina auf der Insel.<br />

Martinique ist der perfekte Ausgangspunkt nach Süden durch die Windward Islands, St. Vincent und<br />

die Grenadinen. Richtung Norden geht es nach Guadeloupe, wohin auch One-Way-Törns möglich<br />

sind. Martinique ist berühmt für sein französisches Flair, seine Blumenpracht und seine Rumbrennereien.<br />

www.sunsail.eu<br />

SAN FOCO<br />

Endlich gibt es in dem nautisch etwas dünn besiedelten<br />

Gebiet zwischen Otranto und Brindisi eine<br />

neue Marina. Der früher nur als bedingt taugliche<br />

Schutzhafen bekannte Ort zehn Seemeilen nördlich<br />

von Otranto bietet ausreichend Schutz vor dem<br />

häufig starken Nordwestwind. Die in den alten Hafenhandbüchern<br />

angegebenen Wassertiefen von<br />

1,2 bis 1,5 Metern gehören der Vergangenheit an.<br />

Nebenbei verfügt die Ortschaft über einen kilometerlangen<br />

Sandstrand, nette Cafés und Restaurants<br />

sowie ausgezeichnete Einkaufsmöglichkeiten. Auf<br />

einer kleinen Halbinsel in der Mitte des Hafens befindet<br />

sich der Stützpunkt der Lega Navale. Besonderst<br />

interessant ist der Hafen für Überstellungen<br />

nach Norden; mit seinem gemütlichen Flair und<br />

sicheren Liegeplätzen lädt er zum Verweilen ein.


news revier<br />

15<br />

Kleine Robbe<br />

immer frecher<br />

Wer seine Yacht im türkischen Karacasögüt<br />

ohne Steckschott am Ankerplatz<br />

zurücklässt, dem kann es leicht<br />

passieren, dass die kleine, freche<br />

Mönchsrobbe Badem auf dem Sofa<br />

im Salon oder auf der Cockpitbank<br />

liegt und zufrieden schläft. Auch Beiboote<br />

sind vor ihrem Besuch nicht<br />

sicher, wie unser Foto zeigt. Vor ungefähr<br />

eineinhalb Jahren wurde die verletzte<br />

Babyrobbe bei Didyma an der<br />

türkischen Küste gefunden. Fischer<br />

nahmen sie mit und die Tierschützer<br />

der SAD-AFAG päppelten sie mit<br />

Fischbrei auf. Badem ist inzwischen<br />

bereits Video-Star im Internet: www.<br />

youtube.com/watch?v=XMOSb3-<br />

tGgI. Vor einem Jahr wurde die inzwischen<br />

auf Badem getaufte Robbe<br />

gesund und munter wieder ins Meer<br />

entlassen.<br />

www.insidersegeln.de<br />

Powercat in Kroatien<br />

Wer es gerne schnell und kraftvoll, dabei aber bequem<br />

liebt, der ist jetzt bei dem österreichischen Vercharterer<br />

Offshore Boote genau an der richtigen Adresse. Er bietet<br />

ganz neu einen Powercat Lagoon 43 an der Basis in<br />

Primosten an.<br />

Die Vorteile der 13,04 Meter langen, 6,42 Meter breiten<br />

und dabei nur 1,20 Meter tief gehenden Yacht, motorisiert<br />

mit zweimal 285 PS: Durch seine Breite liegen die<br />

Rümpfe und damit die beiden Propeller weit auseinander,<br />

was ein leichtes Manövrieren ermöglicht. Das komfortable<br />

Schiff erreicht mühelos eine Geschwindigkeit<br />

von 23 Knoten.<br />

Die Ausstattung: 1.600 Liter Treibstofftank, Wasservorrat<br />

700 Liter. Acht Kojen und vier Nasszellen.<br />

Der Lagoon 43 Powercat kann ab sofort direkt über die<br />

Agentur Master-Yachting Deutschland gebucht werden.<br />

Wochen-Mietpreis ab 5.800 Euro. Lagoon Powercats 43<br />

gibt es auch ab Sukosan und Tribunji in Kroatien sowie<br />

auf den British Virgin Islands in der Karibik.<br />

www.offshore-boote.at<br />

www.master-yachting.de<br />

Nur Originale<br />

EinklariErEn in GriEchEnland<br />

Wer einen Saison-Abstecher nach Griechenland macht, muss neuerdings damit<br />

rechnen, mehrere Tage im griechischen Port of Entry festzusitzen. Grund: Die Hafenbehörden<br />

akzeptieren nur die Originale der Schiffspapiere. Wer mit einer Fotokopie<br />

einklarieren will, bekommt alle Dokumente abgenommen und wird dazu verdonnert,<br />

das Original herbeizuschaffen. Vorher kein Auslaufen.<br />

Quelle: informationsstelle Mittelmeer München


16 TexT & foTos michael köhler<br />

grössenverhälTnisse. eleONOra, ein 120-Fußherreshoff-Schoner,<br />

und raiNBOW, 30 Fuß lang.


REVIER<br />

17<br />

parade der<br />

klassischen schönheiten<br />

Karibik. Zum Ausklang der Saison findet vor Antigua alljährlich eine ganz besondere Regatta statt: die edelsten<br />

Schiffe im Wettkampf gegeneinander. Für <strong>OCEAN7</strong> war Michael Köhler in diesem Jahr mit dabei.


18<br />

am wind. die RangeR segelt lage – und zeigt den smiley.<br />

Zur Regatta reisen Velsheda und RangeR jeweils mit<br />

einem „Versorgungsboot” an, BystandeR (Foto) und Vita.<br />

Bei der Regatta selbst werden die beiden klassischen<br />

Racer von jeweils einem hightech-dinghy begleitet, um z.B.<br />

einen über Bord gefallenen segler aufzusammeln. es wird<br />

ohne Reling gefahren. Mit den großen Regattabooten wäre<br />

das wesentlich aufwändiger – und man würde mit so einer<br />

aktion auch das Regattaergebnis gefährden.<br />

Ergebnisse<br />

stellvertretend für die lange liste hier die ergebnisse der<br />

Classic Class a (Csa - 3 Boats):<br />

1. ElEonora, herreshoff gaff schooner, Peras ltd,<br />

douglas, isle of Man, 1-1-1;3<br />

2. ashanti iV, henry gruber staysail schooner,<br />

ashanti ltd , Vaduz, lichtenstein, 2-2-2;6<br />

3. WhitEhaWk, Bruce King Ketch, Peter desavary, england,<br />

3-3-3/Rdg;9<br />

Die Teilnehmerliste dieser<br />

wohl berühmtesten Klassik-Regatta<br />

der Karibik liest<br />

sich wie das Who’s who der<br />

Yacht- und Konstrukteursszene. Yachten<br />

wie AshAnTi iV und AlTAiR segeln<br />

gegen VelshedA und RAngeR<br />

sowie gewaltige schoner wie AdelA,<br />

WindRose und eleonoRA. Mittendrin<br />

kleine, typisch karibische inselversorgungsboote,<br />

dragons, kleine Kutter<br />

und schoner aus aller herren länder.<br />

Konstrukteure, die zu Beginn des vorigen<br />

Jahrhunderts Berühmtheit erlangten,<br />

werden mit Veranstaltungen wie dieser zu<br />

neuem leben erweckt – klingende namen<br />

wie John g. Alden, William Fife iii,<br />

nathanael herreshoff, sparkman and<br />

stevens, Charles nicholson – um nur<br />

einige wenige zu nennen.<br />

Wie alles begann<br />

seit 1967 wurde die Antigua Yacht Regatta<br />

als Abschluss der Chartersaison<br />

ausgetragen. Zu dieser Zeit waren naturgemäß<br />

alle Boote „Klassiker“, doch schon<br />

nach wenigen Jahren verdrängten neue,<br />

schnellere Boote die klassischen, und so<br />

fanden sich Yachten wie AlTAiR oder<br />

AshAnTi oF sABA in einer Klasse<br />

mit einer bare-boat Charteryacht. nur<br />

zu verständlich, dass sich die klassischen<br />

Yachten im Jahr 1987 unter der initiative<br />

von Uli Prüsse zu einer eigenen Classic<br />

Regatta formierten. Anfangs waren es<br />

sieben Yachten, heute sind es knapp<br />

hundert – Tendenz steigend. nun, was<br />

ist eine klassische Yacht? Zweifelsohne:<br />

Konstruktionen von William Fife iii und<br />

nat herreshoff, berühmte Yachten wie<br />

shAMRoCK V, MARiellA, AlTAiR<br />

oder Belle AVenTURe brauchen<br />

kein Aufnahmeprozedere zu durchlaufen.<br />

Andere schon, die Aufnahmekriterien<br />

sind sehr streng, um bei den echten<br />

Klassikern mitfahren zu dürfen. langkiel,<br />

daran aufgehängtes Ruder, Baumaterial<br />

holz oder stahl und klassische Takelage<br />

sind nur einige der grunderfordernisse.<br />

Auch Bilder vom Unterwasserschiff und<br />

dem ganzen Boot müssen der Anmeldung<br />

beigelegt werden. noch schwieriger ist es<br />

für neue, aber nach klassischem Vorbild<br />

gebaute Yachten, die in der Klasse „spirit<br />

of Classics“ – „im geiste der Klassik<br />

gebaut“ – antreten. sie müssen streng<br />

nach klassischem Vorbild mit ebensolchen<br />

Methoden gebaut sein, ein durch


evier<br />

19<br />

rasant. ASHANTI IV<br />

unter Vollzeug.


20<br />

old lady. Die THALIA aus England ist bereits 120 Jahre alt.<br />

die kriterien sind sehr<br />

streng, um bei den echten<br />

klassikern mitfahren<br />

zu dürfen.<br />

und durch klassisches Erscheinungsbild<br />

aufweisen – und mehr noch: „Wir werden<br />

nur Yachten akzeptieren, die außergewöhnlich<br />

sind, und jene, deren Eigner<br />

sich außergewöhnlich bemüht haben, sicherzustellen,<br />

dass ihr Boot die Schönheit<br />

und die charakteristische Linienführung<br />

der eleganten klassischen Yachten widerspiegelt.“<br />

Mit einem Wort, wenn man<br />

kein begnadeter Bootstischler ist, sollte<br />

man genügend Kleingeld dabeihaben,<br />

um hier mit dabei sein zu dürfen.<br />

Da stehen sie nun in Falmouth Harbour<br />

und English Harbour auf Antigua. Bereits<br />

vor über 2 Monaten sind die Ersten<br />

eingelaufen, um sich einem Facelifting zu<br />

unterziehen. Die wunderschönen Holzarbeiten,<br />

der prachtvolle Lack halten im<br />

prallen Licht der karibischen Sonne nur<br />

wenige Wochen, maximal Monate, dann<br />

01<br />

02 03 04


evier<br />

21<br />

wird wieder leicht angeschliffen<br />

und lackiert – viele Male –, um<br />

diesen satten Glanz zu erhalten.<br />

Jedes Schiff soll aussehen, als ob es<br />

gerade aus der Werft kommt. So ist<br />

es auch! Ein Heer von Arbeitern ist<br />

auf dieser „nautisch-geriatrischen<br />

Intensivstation“ beschäftigt. Auf<br />

etlichen Booten sind es mehr als<br />

10 Mann, die gemeinsam mit der<br />

Crew schleifen und polieren – und<br />

es sind viele Boote, die so umsorgt<br />

werden. Dazu kommen die Segelmacher,<br />

die während der zwei Veranstaltungen<br />

– der Classic Regatta<br />

und der Sailing Week, die eine<br />

Woche später für die modernen<br />

Boote stattfindet – Unglaubliches<br />

leisten müssen, um die teilweise<br />

über 1.000 m² großen Tücher zu<br />

reparieren. Während der Veranstaltungen<br />

arbeiten sie 24 Stunden<br />

nonstop, damit am nächsten<br />

Tag wieder alle Segel genäht sind.<br />

Obwohl bei diesen Rennen mehr<br />

der kameradschaftliche Gedanke<br />

und jener der Pflege der Tradition<br />

vorrangig sind.<br />

Im Concours d’Elegance wird daher<br />

das schönste, am besten restaurierte<br />

Schiff prämiert. Heuer hat<br />

sich diese Ehrung eines der kleinsten Boote der<br />

Flotte verdient. Die nur 45 Fuß lange THAlIA,<br />

Baujahr 1888 – Sie haben richtig gelesen, 120 Jahre<br />

alt und gerade erst mit ihrem Eigner aus England<br />

angekommen –, wurde nicht nur das schönste Boot<br />

der „Vintage Class“ (vor 1940 erbaut), sondern auch<br />

der Gesamtsieger in puncto „Elegance“. Zusätzlich<br />

gewann sie noch den Preis für das am besten restaurierte<br />

Holzboot, das fotogenste Boot und wurde<br />

Zweite ihrer Klasse – nur geschlagen vom mehr<br />

01 handgenäht. Der Mastkragen der 45 Fuß<br />

langen THALIA, Baujahr 1888.<br />

02 eignerkabine. Bereits vor 120 Jahren mit<br />

Waschbecken.<br />

03 lederbezug. Ein Block mit Klampe auf der<br />

THALIA.<br />

04 baujahr 1938. MARIELLA von William Fife V.


22<br />

ERSCHÖPFT. Die Crew der<br />

ASHANTI erholt sich von dem<br />

anstrengenden Regattatag.<br />

Was ist eine J-Class-Yacht?<br />

VOLLER EINSATZ. ASHANTI IV aus<br />

Liechtenstein, 144 Fuß, gebaut 1954<br />

bei Burmester in Bremen.<br />

J-Klasse bezeichnet eine Bootsklasse für<br />

große Kielyachten nach internationalen<br />

Regeln. Mit diesen Segelyachten wurden<br />

insbesondere Regatten um den America’s<br />

Cup zwischen den Jahren 1930 und 1937<br />

ausgetragen.<br />

Der Buchstabe J stand für die Wasserlinienlänge<br />

von 75 bis 87 Fuß. Die Regel basierte<br />

auf Ideen des Yachtdesigners Nathanael<br />

Herreshoff. Die Wasserlinienlänge sollte<br />

beschränkt sein, die bis dahin übliche Gaffel-Takelung<br />

wurde durch ein Bermuda-Segel<br />

ersetzt. Der hohe Mast bot Platz für viel<br />

Segelfl äche, die nicht beschränkt wurde. Mit<br />

einer Länge über Deck von ca. 40 m / 130<br />

Fuß waren die J-Class-Yachten gigantische,<br />

elegante Segler. Insgesamt wurden lediglich<br />

zehn Schiffe als J-Class gebaut, deren Zeit<br />

bereits mit Beginn des Zweiten Weltkriegs<br />

nach nur wenigen America’s-Cup-Austragungen<br />

aufgrund der extrem hohen Kosten<br />

vorüber war. Während die US-Boote von<br />

Korrosion zerstört oder zur Gewinnung von<br />

Metall für die Kriegsindustrie ausgeschlach-


REVIER<br />

23<br />

als doppelt so langen Gaffelschoner AL-<br />

TAIR (1<strong>08</strong> Fuß, Bj. 1931) – ein Schiff von<br />

William Fife III. Joe Pytka, Eigner der<br />

ALTAIR, hat ein Vermögen investiert,<br />

um sein Boot im ursprünglichen Zustand<br />

zu erhalten. Ivan Jefferies, Eigner<br />

der THALIA, ist hingegen Bootsbauer,<br />

keiner von der reichen Sorte, die gewonnenen<br />

Preise sind eine Anerkennung für<br />

jahrelange harte Eigenleistung.<br />

Die Rennen<br />

Gefahren werden Kurse, die der Größe<br />

und der Schwerfälligkeit der teilnehmenden<br />

Yachten entsprechen. Wenn die<br />

ELEONORA mit ihren 50 m Länge und<br />

8,5 m Breite an der Boje halst, dann sind<br />

20 m Abstand schon knapp – der Baum<br />

ist schon fast so lang! Es sind heuer 94<br />

Boote von unter 20 Fuß bis 147 Fuß<br />

gemeldet, die eingeteilt in verschiedene<br />

Gruppen hintereinander starten. Das<br />

sonst übliche Gerangel an der Start linie<br />

entfällt. Dazu sind die Boote viel zu teuer,<br />

zu schwerfällig – und vor allem: Die<br />

Eigner haben es nicht wirklich eilig. Natürlich<br />

wollen sie gewinnen, aber nicht<br />

um den Preis einer Schramme. Da kann<br />

es schon vorkommen, dass der im Vorrang<br />

Befindliche ausweicht – sicher ist<br />

sicher. Der olympische Gedanke fährt<br />

bei den meisten mit – dabei sein ist alles.<br />

Natürlich dürfen nach den Rennen auch<br />

die gesellschaftlichen Kontakte nicht zu<br />

kurz kommen, es treffen sich Crews, zahlende<br />

Gäste und Eigner zu den jeweiligen<br />

Partys. Eignerempfang nur für geladene<br />

Gäste, Champagnerparty, Empfang auf<br />

der ELEONORA mit Buffet, Crewball,<br />

Cream Tea Party, Piratenfest für alle …<br />

Für jeden ist etwas dabei!<br />

Nach einer Woche ist das Spektakel<br />

zu Ende, die Yachten fahren teilweise<br />

wieder für Wochen in die Werft, um<br />

kleinste Kratzer ausbessern zu lassen.<br />

Danach sind die meisten wieder am<br />

Chartermarkt – ab 50.000 Euro die<br />

Woche, natürlich „plus expenses“ (Nebenkosten<br />

…)!<br />

Links:<br />

www.antiguaclassics.com<br />

www.charterworld.com – classic yachts<br />

www.jclassyachts.com<br />

tet wurden, überlebten die aufwändig restaurierten<br />

britischen Boote SHAMROCK V,<br />

ENDEAVOUR und VELSHEDA bis heute.<br />

JK3 SHAMROCK V wurde 1930 für Sir Thomas<br />

Lipton V., den „Teebaron”, bei Camper<br />

and Nicholsons gebaut. Sie war die erste<br />

nach den neuen J-Class Regeln gebaute<br />

Yacht – sie ist aus Holz!<br />

J-K4 ENDEAVOUR wurde 1934 für Sir Thomas<br />

Sopswith, einen bekannten Flugzeugkonstrukteur,<br />

bei Camper and Nicholsons<br />

gebaut. Nach ihrem letzten America’s-Cup<br />

1937 wurde sie nie mehr gesegelt – bis<br />

sie von Elisabeth Meyer 1984 entdeckt<br />

und bis 1988 und nochmals 2001 aufwändig<br />

restauriert wurde.<br />

J-K7 VELSHEDA wurde 1933 für Mr. W.L.<br />

Stephenson, den damaligen Eigentümer<br />

der Woolworth-Kette, in Gosport, England,<br />

gebaut. Sie wurde in erbärmlichem Zustand<br />

im Flussschlamm steckend aufgefunden<br />

und in mehreren Etappen ab 1997 restauriert.<br />

Sie gehört heute Mr. Dennis Kozlowsky,<br />

der VELSHEDA und ihr Beiboot BYSTANDER<br />

(über 40 m Länge) von der Crew zu den<br />

Rennen dies- und jenseits des Atlantiks<br />

fahren lässt.<br />

J-K5 RANGER ist ein Neubau aus 2004, der<br />

bei Danish Yachts nach den Originalplänen<br />

der alten RANGER gebaut wurde.<br />

Restauriert bedeutet im Fall der J-Class-<br />

Boote nicht unbedingt, dass das Boot im<br />

Originalmaterial erhalten ist, sondern oft<br />

nur noch in der Form. So wurden bei ENDEA-<br />

VOUR z.B. zuerst die Spanten innerhalb der<br />

alten Stahl-Außenhaut durch neue ersetzt<br />

und danach die Stahlplatten des Rumpfes<br />

von den eben eingebauten Spanten gelöst<br />

und auch durch neue ersetzt. Durch diese<br />

Methode war es kein Neubau, sondern<br />

eine „Restauration” – bei der allerdings der<br />

gesamte Rumpf erneuert wurde. Positiv ist<br />

jedenfalls, dass diese Rennmaschinen bis<br />

heute erhalten wurden und in ihnen der<br />

Geist der Klassik wiederaufersteht.<br />

Weitere fünf Boote wurden vor der Entwicklung<br />

der „J-Class-Formel” gebaut und danach<br />

so modifi ziert, dass sie dieser Formel<br />

entsprachen. Das sind die K2 ASTRA und die<br />

K4 CAMBRIA aus 1928, die K8 CANDIDA aus<br />

1929 sowie die K7 WHITE HEATHER II und<br />

die K1 BRITANNIA, die einst König Georg V.<br />

gehörte. Und davon sind noch mehrere in<br />

echtem Originalzustand erhalten. ASTRA<br />

und CANDIDA z.B. liegen in La Spezia in<br />

Italien.


24 TexT gernot weiler foTos gernot weiler, thomas d. dobernigg<br />

grandiose kulisse.<br />

ankerplatz vor Panarea, im hintergrund<br />

der Vulkan stromboli.


REVIER<br />

25<br />

MIT FIONA<br />

ZUM VULKAN<br />

Die Aeolischen Inseln – vulkanisch brodelnde Juwelen im glasklaren Wasser vor der Küste Kalabriens.<br />

200.000 Jahre alt, seit fünf Jahrtausenden bewohnt und kultiviert. Der griechische Sagenheld Odysseus<br />

hat sich hier verirrt und Seefahrer aus Knidos praktizierten auf den Inseln eine Art frühen Kommunismus.<br />

Jetzt erschließt Sunsail das Traum-Revier für Charterer. <strong>OCEAN7</strong> hat es besucht.


26<br />

Gaumenfreuden<br />

Auf allen Inseln wird man selbst in den einfachsten<br />

und entlegensten Lokalen hervorragend bewirtet. Die<br />

Küche ist bodenständig, aber<br />

es wird sehr kreativ mit allem<br />

umgegangen, was Land und<br />

Meer hergeben. Fangfrischer<br />

Thun- und Schwertfisch ist ein<br />

Hauptbestandteil. Besonders<br />

köstlich die Zubereitung als dick<br />

geschnittenes Carpaccio, gefüllt<br />

mit karamellisiertem Ricotta.<br />

Vorspeisen 6–8 Euro, Hauptspeisen<br />

10–12 Euro. Günstig ist der<br />

hervorragende, erdige Rotwein der Region.<br />

Als einziges Restaurant soll hier das „La Lamia” im Herzen<br />

der Altstadt von Tropea genannt werden. Es bietet<br />

den idealen Rahmen für den Abschluss jedes Törns.<br />

Abgesehen von seiner traumhaften Lage, die dem Gast<br />

die Vorstellung gibt, im Bühnenbild zu Romeo und Julia<br />

Platz genommen zu haben, kredenzt die Küche erstklassige<br />

Speisen zu fairen Preisen. Etwa die Strozzapreti<br />

(„Priesterwürger”) – Pasta mit Schwertfisch, Kapern und<br />

Gewürzen.<br />

03www.ristorantelalamia.com<br />

Wetterinfo<br />

Neben den Wetterinformationen im Internet und<br />

über UKW-Funk bietet Yacht-Pool, bekannt durch den<br />

Sicherungsschein, auch einen SMS-Dienst an. Er wird<br />

zweimal täglich verschickt und umfasst neben der<br />

Windprognose auch die zu erwartende Temperatur<br />

und das Tageswetter. Während des <strong>OCEAN7</strong> Törns im<br />

Mai waren die Prognosen zu 100 Prozent zutreffend.<br />

Preis pro Tag:1,29 Euro. www.yacht-pool.at<br />

naturmonument.<br />

An der NW-Ecke von Salina<br />

bildet erstarrte Lava einen<br />

eindrucksvollen Torbogen.<br />

Es war zwischen den beiden<br />

Inseln Panarea und Salina<br />

im Liparischen Meer, exakt<br />

auf Position 38°36,2’ N und<br />

14°58,9’ E, als bei ruhigem Wetter und<br />

glatter See plötzlich ein Stück querab<br />

unserer Yacht Brandung aufschäumte.<br />

Regelmäßig und typisch, als würde die<br />

leichte Dünung auf ein Riff treffen. Die<br />

Karte zeigt hier jedoch durchgehend<br />

Tiefen um deutlich jenseits der 800 Meter<br />

an. Sollten wir in dem vulkanischen<br />

Gebiet eine über Nacht neu entstandene<br />

Mini-Insel entdeckt haben? Was also<br />

machen zwei segelnde Reporter, die auf<br />

Revier-Recherche sind? Natürlich augenblicklich<br />

den Kurs auf das Phänomen<br />

ändern.<br />

Dann, aus etwa 30 Meter Entfernung,<br />

war klar, was das Phänomen tatsächlich<br />

war: „Wal voraus! Ein Pottwal, der<br />

bläst!“ Tatsächlich! Unser Moby Dick<br />

war geschätzte zehn Meter lang und<br />

blieb gerade so lange an der Oberfläche,<br />

dass wir aus rund 25 Meter Entfernung<br />

ein paar Fotos machen konnten, dann<br />

tauchte er ab. Ihn hatte wohl unsere<br />

Annäherung unter Maschine verjagt.<br />

Überhaupt ist das Revier zwischen Südkalabrien<br />

und Sizilien für erstaunliche<br />

naturnahe Erlebnisse gut.<br />

Abseits der Reisepfade<br />

Jede Insel hat ihren eigenen Charakter<br />

– landschaftlich ebenso wie in der<br />

Vegetation und dem auf ihr lebenden<br />

Menschenschlag. Es ist vieles ursprünglicher<br />

als in anderen mediterranen Revieren.<br />

Weniger touristisch, dafür herzlich<br />

trotz aller Distanz. Der Grund liegt<br />

wohl darin, dass dieses Revier abseits der<br />

ausgetretenen Reisepfade liegt, keine<br />

der Liparischen Inseln einen Flughafen<br />

hat und somit der Tourismus nicht zur<br />

Massenbewegung ausarten kann.<br />

Für Segler bedeutet das allerdings auch,<br />

dass oft die Infrastruktur fehlt, die man<br />

von den überlaufenen Balearen oder<br />

Kroatien gewohnt ist. Der Ankergrund<br />

ist häufig schwieriger, steil abfallender<br />

Vulkanboden. Selbst bei 20 Meter<br />

Wassertiefe ist man mitunter ganz nah<br />

am Ufer. Wenn überhaupt, sind in nur<br />

wenigen Buchten vereinzelt Ankerbojen<br />

ausgebracht.<br />

„I don’t know where<br />

I’m gonna go when the<br />

volcano blow.“<br />

JIMMY BUFFETT, VOLCano<br />

Die Liparischen Inseln sind allein schon<br />

deshalb kein Anfänger-Revier. Dazu<br />

kommt, dass hier oft aus heiterem Himmel<br />

und ohne jede Vorankündigung<br />

Starkwind oder Sturm auftreten kann.<br />

Nicht von ungefähr hat das Revier auch<br />

den Namen „Äolische Inseln“ – nach<br />

Äolus, dem griechischen Gott der Winde,<br />

mit dem schon Odysseus zu tun<br />

hatte. Uns allerdings hat Äolus in der<br />

Woche Anfang Mai verschont. Maximal<br />

14 Knoten Wind – und die erst am letzten<br />

Tag – sorgten für eine fast zu ruhige<br />

Reise.<br />

Tropea<br />

Ausgangspunkt unseres Törns war das<br />

kalabrische Tropea. Dort betreibt seit<br />

ein paar Wochen Sunsail eine kleine,<br />

feine Charterbasis mit bestens ausgerüsteten<br />

Schiffen von 30 bis 50 Fuß. Idealer<br />

Start für das Revier zwischen kalabrischer<br />

und sizilianischer Küste.<br />

Wir waren mit FIONA unterwegs,<br />

einer nagelneuen, großartig ausgestatteten<br />

Segelyacht Sunsail 50 aus dem<br />

Hause Beneteau. Das auf Basis der


evier<br />

27<br />

malerisch.<br />

Die Mole vor den weißen<br />

Häusern von Pecorini.<br />

schroff.<br />

Aus hunderten Metern Tiefe ragt diese<br />

Felsnadel vor Filicudi aus dem Meer.<br />

verspielt.<br />

Eine Delfinschule besucht die Yacht.<br />

idyllisch.<br />

Der Blick von Panarea nach Osten.<br />

feurig.<br />

Der rauchende Stromboli, davor<br />

der Strombolicchio.


28<br />

01<br />

02<br />

eindrucksvoll.<br />

Die Klosteranlage vor Tropea.<br />

03<br />

04<br />

05<br />

<strong>06</strong><br />

romantisch.<br />

FIONA am Schwimmsteg vor<br />

der Festung von Lipari.


Revier im Überblick<br />

01 STROMBOLI. Der einzig brauchbare Ankerplatz<br />

liegt im Norden der Insel. Ankerwache<br />

erforderlich.<br />

02 PANAREA. Vor dem Hauptort San Pietro.<br />

Einen schönen Ankerplatz gibt es auch im<br />

Süden vor Cala di Junco.<br />

03 VULCANO. Nagelneue Schwimmstege mit<br />

Strom und Wasser in der Bucht vor dem<br />

Hauptort der Insel.<br />

04 LIPARI. Dieser idyllische kleine Hafen ist<br />

nur für Fischer. Für Yachten gibt es nördlich<br />

<strong>06</strong><br />

Die besten Plätze<br />

04<br />

Die Liparischen Inseln sind kein Anfänger-Revier. Hier kann es binnen<br />

kurzer Zeit zu Wetterwechseln kommen. Sichere Ankerplätze und<br />

geschützte Marinas gibt es nur in beschränkter Zahl. Die besten Plätze<br />

sind hier mit Nummerierungen versehen, Erklärungen und Fotos links.<br />

REVIER<br />

davon Schwimmstege und eine große<br />

Marina.<br />

05 SALINA. Absolut sicher der Hafen beim<br />

Hauptort. Und günstig: 25 Euro für ein<br />

50-Fuß-Schiff.<br />

<strong>06</strong> FILICUDI. Vor dem verträumten Dorf<br />

Pecorini liegen vier Bojen auf bis zu<br />

60 Meter Wassertiefe.<br />

05<br />

03<br />

02<br />

01<br />

29<br />

http://www.smg-multihull.com/<br />

First 53 gebaute Schiff bietet viel Platz<br />

und Bequemlichkeit für acht bis zehn<br />

Segler, verfügt über ein durchgelattetes<br />

Großsegel, alle nur denkbaren navigatorischen<br />

Instrumente bis hin zum GPS-<br />

Kartenplotter im Cockpit, Standard bei<br />

Sunsail – und segelt selbst bei wenig<br />

Wind ganz ausgezeichnet.<br />

Auf zum Stromboli<br />

Tropea ist eine lebendige, mittelalterliche<br />

Stadt, auf einem rund 40 Meter hohen<br />

Felsen am Tyrrhenischen Meer gelegen,<br />

und bietet einen großartigen Blick auf<br />

die schneeweißen Sandstrände rund um<br />

das Marinagelände, das karibisch türkise<br />

Wasser in Ufernähe – und bei klarem<br />

Wetter auf den Vulkan Stromboli mit<br />

seiner charakteristischen Rauchfahne,<br />

die aus dem Krater aufsteigt. Stromboli<br />

bietet sich auch als erstes Tagesziel an.<br />

Schwarze Sandstrände, unterbrochen<br />

von ebenso schwarzen Felsen, gehen<br />

nahtlos in saftig grüne Hänge über,<br />

um etwas oberhalb der Hälfte des über<br />

900 Meter hohen Kegels wiederum zu<br />

schwarzem Geröll zu wechseln. Gekrönt<br />

wird der Gipfel meist von einer<br />

Rauchfahne, die oft weiß, manches Mal,<br />

je nach Laune des mächtigen Berges,<br />

auch gelb oder schwarz sein kann.Wenn<br />

man die Insel umrundet, stechen sofort<br />

zwei Besonderheiten ins Auge. Die erste<br />

ist aus der Richtung Tropeas schon aus<br />

einiger Entfernung auszumachen. Es<br />

handelt sich dabei um einen vom tiefen<br />

Meeresgrund nahezu senkrecht ansteigenden,<br />

erloschenen Vulkanschlot namens<br />

Strombolicchio, der wegen seiner<br />

exponierten Lage ein Leuchtfeuer auf<br />

seinem Gipfel trägt.<br />

Lässt man den bizarren Felsen im Kielwasser<br />

liegen und folgt der Küste gegen<br />

den Uhrzeigersinn, erblickt man schon<br />

nach kurzer Fahrt auf der Backbordseite<br />

ein anderes Gesicht des Stromboli – die<br />

Sciara del Fuoco oder Feuerrutsche:<br />

Eingebrannt durch die Lavaströme vergangener<br />

Ausbrüche führt diese geologische<br />

Narbe deutlich die vernichtende<br />

Kraft vor Augen, die in dieser Gegend<br />

nicht tief im Erdinneren schlummert.<br />

Unser Kurs führt uns nach Südosten in<br />

Richtung Panarea, vorbei an der Felsklippe<br />

Basiluzzo. Zur Zeit des Imperium<br />

Romanum war die karge Insel eine beliebte<br />

Sommerfrische für reiche Römer,<br />

deren Spuren heute in Form von Fundamenten,<br />

Mosaiken und in geringer<br />

Wassertiefe liegenden Resten eines<br />

Thermalbades zu finden sind. Heute<br />

ist die Insel Panarea in der Hauptsaison<br />

einer der Lieblingsorte der italienischen<br />

Millionäre und Milliardäre, die mit ihren<br />

Megayachten zu ihren Megavillen<br />

fahren.<br />

Fischer Panda<br />

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Telefax +49 (0) 52 54 / 9202-550<br />

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www.fischerpanda.de


30<br />

02<br />

Charterinfo<br />

Der Hafen vom kalabrischen Tropea ist für die Erkundung<br />

der Liparischen Inseln ideal gelegen. Die Marina selbst<br />

ist nagelneu und bietet alles, was man sich wünscht. Im<br />

Ort gibt es perfekte Einkaufsmöglichkeiten und exzellente<br />

Restaurants. Sunsail betreibt hier einen neuen Stützpunkt<br />

mit bestens ausgestatteten und gewarteten<br />

Yachten zwischen 31 und 50 Fuß. Charterpreise:<br />

ab 1.350 Euro pro Woche.<br />

Das Team vor Ort ist in jeder Situation zuvorkommend<br />

und hilfsbereit. Die beiden Sunsail-<br />

Damen Kerstin Kaffke (im Foto links) und Angela<br />

Bianco stammen aus Deutschland und<br />

der Schweiz und erledigen alle Formalitäten<br />

freundlich und unbürokratisch. Der Neapolitaner<br />

Davide Forte sorgt dafür, dass alle Schiffe<br />

technisch in einwandfreiem und sauberem Zustand sind,<br />

und steht mit Revierinformationen zur Verfügung.<br />

www.sunsail.eu<br />

CSI 01 60 345 39<br />

Ifsec on Waters 01 72 033 33 33<br />

Müller Yachtcharter Attersee 0766 676 22<br />

Segelschule Hofbauer 01 20 434 350<br />

Trend Travel 05332 74 291<br />

Urkommunisten<br />

580 v. Chr. siedelten Griechen aus Knidos und Rhodos<br />

auf den Inseln. Sie wurden geschickte Seefahrer,<br />

kämpften erfolgreich gegen etruskische Piraten und<br />

wurden schließlich selbst Seeräuber. Ihre Regierungsform<br />

war eine frühe Art von Kommunismus: Land,<br />

Häuser, Schiffe und Güter waren Allgemeinbesitz und<br />

wurden alle 20 Jahre neu verteilt.<br />

Vor der malerischen Ortschaft St. Pietro<br />

auf Panarea lassen wir in beträchtlicher<br />

Wassertiefe den Anker auf schwarzen<br />

Sand fallen. An der Hafenpromenade<br />

finden sich sehr gute Einkaufsmöglichkeiten,<br />

Bars und Restaurants. In jedem<br />

Fall empfiehlt es sich aber, vorher den<br />

Preishorizont der Lokale abzuschätzen.<br />

Sonst kann eine Flasche Bier in einer<br />

Kneipe leicht acht Euro kosten.<br />

Zum Abendessen empfiehlt sich ein<br />

Restaurant am Fuß der Hauptmole,<br />

dessen grandioser Blick aus dem ersten<br />

Stock auf Stromboli, Basiluzzo und die<br />

vorgelagerten Klippen, aber auch seine<br />

ausgezeichnete und fantasievolle Küche<br />

einen Besuch wert machen.<br />

Um den wunderschönen Tag auskosten<br />

zu können, holen wir früh den Anker auf<br />

und machen uns auf den Weg Richtung<br />

SW. Unser erstes Ziel des Tages ist die<br />

Insel Salina, die durch ihre zwei hohen<br />

Gipfel leicht zu erkennen ist.<br />

Nachdem Panarea langsam im Morgendunst<br />

verblasst und wir unseren<br />

Kurs nahe an Salinas Nordküste entlang<br />

weiter nach Westen legen, begegnen wir<br />

dem eingangs erwähnten Pottwal und<br />

steuern weiter auf Filicudi zu. Filicudi<br />

ist eine kleine Insel im Westen des Liparischen<br />

Archipels. Im Süden liegt die<br />

Ortschaft Pecorini, die über eine kleine<br />

Mole und ein Bojenfeld verfügt.<br />

Doch bevor wir uns einer der auf einer<br />

erstaunlichen Tiefe von über 60 Metern<br />

01<br />

03<br />

verankerten Bojen anvertrauen, umrunden<br />

wir die Insel im Uhrzeigersinn,<br />

um die Grotte an der SW-Seite und die<br />

71 Meter senkrecht aus dem Meer ragende<br />

Felsnadel La Canna zu besuchen.<br />

Am späten Nachmittag finden wir uns<br />

wieder im südlichen Hafen ein. Gerade<br />

rechtzeitig für ein kurzes Gespräch<br />

mit einem einheimischen Fischer, der<br />

20 Euro Liegegebühr an der Boje kassiert.<br />

Unmittelbar hinter dem schwarzen<br />

Sandstrand, der vielen liebevoll<br />

gepflegten Fischerbooten Platz bietet,<br />

befindet sich ein kleiner Platz mit einem<br />

Restaurant, das uns mit einer sehr kreativen<br />

und dabei preiswerten Küche<br />

überrascht.<br />

Auf dem Weg nach Lipari besuchen wir<br />

kurz die hochaktive Insel Vulcano, die<br />

neben dem Haupthafen mit einer neuen<br />

Marina mit Schwimmstegen auch eine<br />

Ankerbucht mit Palmenstrand bietet.<br />

Nur durch eine Landzunge getrennt<br />

liegt westlich davon ein Fluchthafen<br />

für den Fall eines größeren Vulkanausbruchs.<br />

Lipari hat einen wunderschön<br />

gelegenen alten Hafen mit Kirchen,<br />

Denkmälern und kleinen Brücken, ist<br />

aber den einheimischen Fischern vorbehalten.<br />

Für Yachten gibt es nördlich<br />

davon mehrere Marinas mit Schwimmstegen,<br />

die allerdings im starken Schwell<br />

der ständig verkehrenden Tragflügelboote<br />

sehr unruhig sind. Ein Besuch<br />

des ober der Stadt gelegenen Festungs-


evier<br />

31<br />

01 zwillinge. Der Doppel-Vulkan der Insel<br />

Salina.<br />

02 urig. Fischer auf Filicudi in ihrer Hafenkneipe.<br />

03 klassisch. Ein alter Schoner vor der<br />

Hafeneinfahrt von Vulcano.<br />

imposant.<br />

Unter Segeln, dahinter<br />

der Stromboli.<br />

berges lohnt nicht nur wegen der imposanten<br />

Aussicht, sondern auch wegen<br />

des Archäologischen Museums.<br />

Der Kurs nach Salina, unserem nächsten<br />

Stopp, führt uns vorbei an den gewaltigen<br />

Bimssteinbrüchen im Nordosten<br />

von Lipari. Salina selbst bietet einen gut<br />

geschützten Hafen mit sicheren Liegeplätzen,<br />

Wasser und Landstrom inklusive<br />

– für 25 Euro für eine 50-Fuß-Yacht.<br />

Es ist die grünste aller Inseln im Archipel<br />

und der Hauptort bietet einen grandiosen<br />

Ausblick auf die Nachbarinseln,<br />

enttäuscht aber ein wenig, was die Lokalszene<br />

betrifft.<br />

Zum Abschluss unseres einwöchigen<br />

Erkundungstörns besuchen wir noch<br />

einmal den aktiven Vulkan Stromboli,<br />

um vor dem tiefschwarzen Sandstrand<br />

von Ficogrande in rund 15 Meter Wassertiefe<br />

den Anker fallen zu lassen. Es<br />

ist ein etwas diffiziles Spiel, die richtige<br />

Kettenlänge sowohl für die Wassertiefe<br />

als auch einen nicht allzu großen Schwojkreis<br />

zu finden, da der Ankerplatz von<br />

gewaltigen Lavabrocken umgeben und<br />

das steil ansteigende Ufer sehr nahe ist.<br />

Hier wollen wir das nächtliche Schauspiel<br />

des Funken sprühenden Stromboli<br />

beobachten und machen es uns mit<br />

einem Glas des herrlichen lokalen Rotweins<br />

im Cockpit bequem. Doch der<br />

Vulkan legt eine Ruhepause ein. Außer<br />

den Taschenlampen nächtlicher Bergwanderer<br />

und zahlreicher Ausflugsschiffe<br />

bleibt es ruhig.<br />

Dafür überrascht uns der nächste Morgen<br />

mit herrlichem Segelwind und wir<br />

genießen eine rauschende Fahrt mit unserer<br />

rasant segelnden FIONA zurück<br />

nach Tropea.


32 TexT Tahsin Özen foTos michael kÖhler<br />

sCHUTZGeLD ZaHLen.<br />

Der Weg des geringsten Widerstandes.<br />

PIRaTeRIe LIGHT.<br />

lästig oder gefährlich? Wer freiwillig<br />

blecht, hat nichts zu befürchten.


REVIER<br />

33<br />

Piraten –<br />

abzocker der meere<br />

Sie haben extrem schnelle Gummiboote, modernste Waffen und meist nur eins im Visier: Lösegeld.<br />

Das Geschäft der Piraten boomt wie noch nie – zumal längst nicht mehr nur Frachter und Tanker,<br />

sondern auch Passagierschiffe und Yachten ganz oben auf der „Hit”-Liste moderner Seeräuber stehen.<br />

Piraten. Kinder verkleiden sich<br />

gern als solche, und spätestens<br />

seit Johnny Depp in „Fluch<br />

der Karibik“ mit einem Messer<br />

zwischen den Zähnen durch die<br />

Lüfte zischte, haben auch Erwachsene<br />

ihre Liebe zu diesem Genre wiederentdeckt.<br />

Immerhin spielte die Disney-<br />

Trilogie weltweit 1,65 Milliarden Euro<br />

in die Kassen der Filmemacher und<br />

zählt somit zu den lukrativsten Produktionen<br />

der Filmgeschichte. So viel zur<br />

Seeräuber-Romantik – der Blick in die<br />

Realität: Die Piraten haben Messer gegen<br />

vollautomatische Sturmgewehre,<br />

Sprengstoff, Raketenwerfer und Gummischnellboote<br />

getauscht – und machen<br />

offiziellen Angaben zufolge über<br />

acht Milliarden Euro Umsatz pro Jahr,<br />

also fast fünf Mal so viel wie Disney<br />

mit seiner Trilogie, steuerfrei versteht<br />

sich. Tendenz steigend. Allein im letzten<br />

Jahr wuchs die Zahl der Überfälle<br />

nach Angaben der internationalen<br />

Handelskammer (ICC) um 10 Prozent<br />

auf 263, was jede Hoffnung darauf, dass<br />

der verheerende Tsunami Ende 2004<br />

auch die Piratenhochburgen von den<br />

gefährlichen Küsten weggespült haben<br />

dürfte, zunichte machte. Wie Phönix<br />

aus der Asche sind die Seeräuber aus<br />

den Fluten wiederauferstanden, haben<br />

sich organisiert und machen jetzt Jagd<br />

auf alles, was fette Beute verspricht.<br />

not macht diebisch<br />

Was zum Teil sehr wohl auf die Tsunami-Katastrophe<br />

zurückgeführt werden<br />

kann, ist die gestiegene Zahl der Piraten.<br />

Weil die nationale und internationale<br />

Hilfe in weiten Teilen der Katastrophengebiete<br />

unzureichend war oder im<br />

schlimmsten Fall ganz ausblieb, hatten<br />

kriminelle Banden bei der Rekrutierung<br />

bettelarmer Fischer, deren Existenzgrundlage<br />

von den Wassermassen vernichtet<br />

wurde, leichtes Spiel. Tief sitzt<br />

der Hass in diesen Menschen – und entsprechend<br />

niedrig ist die Hemmschwelle<br />

der neuen Piraten-Generation. „Die<br />

modernen Piraten sind äußerst gewalttätig.<br />

Sie schießen sofort. Die haben ein<br />

anderes Verhältnis zu Leben und Tod<br />

als wir“, sagte etwa der Piraterie-Experte<br />

Jean-Michel Barrault anlässlich<br />

der im April entführten Luxusyacht<br />

„Le Ponant“, die aber zumindest für die<br />

Geiseln an Bord unblutig zu Ende ging.<br />

Wobei es regionale Unterschiede gibt.<br />

So treiben in den Gewässern Südostasiens<br />

und vor den Küsten West- und<br />

Ostafrikas perfekt organisierte und bis<br />

an die Zähne bewaffnete Banden ihr<br />

Unwesen, während beispielsweise so<br />

manche Piraten der Karibik eher weniger<br />

gut ausgerüstete „Einzeltäter“ sind.<br />

So wurde etwa bei Haiti ein kleines<br />

Schiff von verzweifelten Menschen mit<br />

Steinen attackiert …<br />

Doch auch im Karibischen Meer ist<br />

erhöhte Vorsicht geboten, kann eine<br />

noch so harmlose Aktion in eine lebensgefährliche<br />

Situation umschlagen.<br />

2004 legte beispielsweise vor der Insel<br />

Margerita ein altes Motorboot mit<br />

acht Personen an der Segeljacht JOE’S<br />

DOG an und bat die dreiköpfige Crew<br />

um Wasser. Zwei Männer gingen an<br />

Bord, zogen plötzlich ihre Waffen und<br />

erschossen den italienischen Kapitän.<br />

Beute: 200 Euro, eine Digitalkamera,<br />

ein Mobiltelefon und eine Uhr.<br />

Das große Geld<br />

Organisierte Banden gehen aufs Ganze<br />

und haben es in den meisten Fällen auf<br />

die Schiffstresore der großen Frachter,<br />

Tanker und Schlepper abgesehen, die<br />

prall gefüllt sind mit Bargeld, weil der<br />

Kapitän Hafengebühren und Treibstoff


34<br />

Jolly Roger – die Flagge<br />

der Freibeuter<br />

Jedes Kind weiß: Ein Schiff<br />

voller Seeräuber ist noch<br />

lange kein Piratenschiff,<br />

wenn nicht die Flagge mit<br />

dem Totenkopf und den<br />

zwei gekreuzten Knochen<br />

auf schwarzem Hintergrund<br />

Furcht einflößend im Winde<br />

flattert. Seefahrern ist die Flagge unter dem Namen „Jolly<br />

Roger” (oder auch „Black Jack”) bekannt – wie sie zu<br />

diesem Namen kam, ist aber umstritten. Einer These<br />

zufolge geht er auf den berüchtigten indischen Piraten „Ali<br />

Rajah” zurück, dessen Namen die Briten als „Olly Roger”<br />

aussprachen. Sehr wahrscheinlich stammt der Name aber<br />

vom französischen „joli rouge” („hübsches Rot”), denn<br />

tatsächlich war die Piratenflagge im 16. und 17. Jh. blutrot<br />

und sollte der Besatzung eine aufgebrachten Schiffes klar<br />

vor Augen führen, dass sie bei Gegenwehr einen schlimmen<br />

Tod erleiden würde. Rot war damals auch die Farbe<br />

der Quarantäneflagge. Die Botschaft: „Achtung, wir haben<br />

eine Krankheit an Bord, die jeden töten wird, der sich uns<br />

nähert.” Und tödlich wollten die Piraten ja sein.<br />

Erst später tauchten auch schwarze Piratenflaggen auf, um<br />

angegriffenen Schiffen verschiedene Botschaften zukommen<br />

zu lassen. So bedeutete Rot, dass keine Gefangenen<br />

gemacht würden, während Schwarz verkündete, dass man<br />

„nur” beabsichtige, Gefangene für Lösegeldforderungen zu<br />

machen. Weshalb die rote Flagge wohl gefürchteter war als<br />

die schwarze. Fest steht jedenfalls: Der französische Pirat<br />

Emanuel Wynne machte das „Skull & Crossbones”-Motiv<br />

zum Schreckenssymbol der Seefahrer, als er es um 1700<br />

erstmals als Piratenflagge verwendete. Er hisste den „Jolly<br />

Roger” erst kurz vor dem Angriff, um unter der Besatzung<br />

der Beuteschiffe schon vor dem eigentlichen Entern Angst<br />

und Schrecken zu verbreiten. Neben dem Totenschädel mit<br />

den zwei gekreuzten Knochen gab es auch andere Variationen<br />

mit gekreuzten Entermessern oder ganzen Skeletten.<br />

Nicht selten war auch eine Sanduhr aufgepinselt, um den<br />

Opfern zu zeigen, dass ihre Zeit abgelaufen war.<br />

Moderne Piraten verzichten auf das Führen von Flaggen,<br />

die sie als solche zu erkennen geben. Doch ist der „Jolly<br />

Roger” nicht ganz von der Bildfläche verschwunden:<br />

Kehrt ein britisches U-Boot nach der Versenkung eines<br />

feindlichen Schiffes in seinen Heimathafen zurück, wird der<br />

„Jolly Roger” am Turm geflaggt. Ansonsten ist das Hissen<br />

des bösen alten „Jolly Roger” aber leider streng verboten.<br />

Links<br />

Aktuelle Piraterie-Berichte mit virtueller Weltkarte:<br />

www.icc-ccs.org<br />

infocenter für Blauwassersegler (private Website):<br />

www.yachtpiracy.org/de<br />

LiterAtur-tiPP<br />

„Yacht-Piraterie – die neue Gefahr” von Klaus Hympendahl,<br />

erschienen im Verlag Delius Klasing. In diesem<br />

Buch hat Weltumsegler Hympendahl 40 Überfälle auf<br />

Yachten detailgetreu mithilfe der Opfer rekonstruiert.<br />

Ein Ratgeber, der in den USA als Standardwerk gilt.<br />

01<br />

bezahlen muss. Und nicht selten verschwinden<br />

ganze Yachten und Schiffe,<br />

um später unter neuem Namen wieder<br />

aufzutauchen. Schlagzeilen machte der<br />

Tanker PeTro raNger, der auf<br />

der Fahrt von Singapur nach Ho-Chi-<br />

Minh-Stadt gekapert und bald darauf<br />

in neuem Lack und unter dem Namen<br />

MV WiLbY wieder gesichtet wurde.<br />

Die Crew wird im besten Fall auf einem<br />

kleinen boot ausgesetzt und kommt mit<br />

dem Schrecken davon. Das große geld,<br />

das aber auch mit höchstem risiko verbunden<br />

ist, machen Seeräuber mit der<br />

entführung von Schiffen samt besatzung.<br />

„indische amateurpiraten geben<br />

sich bisweilen mit umgerechnet rund<br />

32.000 euro zufrieden. in Somalia wurden<br />

für die Loslösung eines russischen<br />

Schleppers (SViTzer KorSaKoV,<br />

anm. der red.) letzthin 450.000 euro<br />

bezahlt“, so Piraterie-experte barrault.<br />

1,3 Millionen euro Lösegeld brachte<br />

die Le PoNaNT mit ihrer 32-köpfigen<br />

Crew, wobei mit dieser Kaperung<br />

eine neue, traurige Ära der Piraterie<br />

eingeläutet wurde: erstmals gelang es<br />

räuberisch motivierten Piraten, einen<br />

Luxuskreuzer in ihre gewalt zu bringen<br />

und Lösegeld in Millionenhöhe zu erpressen<br />

(2005 konnte die SeaboUrN<br />

SPiriT mit 200 Menschen an bord<br />

trotz raketenbeschuss auf das offene<br />

Meer entkommen, die entführung der<br />

aCHiLLe LaUro 1985 hatte politische<br />

gründe). Weshalb die zahl der<br />

Überfälle auf Segel- und Motoryachten<br />

weltweit wohl weiter steigen wird – und<br />

sich die Piraten nicht mehr nur mit<br />

bordkasse, Schmuck und technischem<br />

equipment zufriedengeben dürften …<br />

Die Jagdreviere<br />

Wo genau machen Piraten die Meere<br />

unsicher? auf welchen Seewegen lauern<br />

sie? Seriöse antworten auf diese Fragen<br />

gibt das international Maritime bureau<br />

(iMb) – die auf Kriminalität auf hoher<br />

See spezialisierte abteilung der iCC in<br />

Kuala Lumpur. ihren aufzeichnungen<br />

nach zählen der golf von aden, die<br />

Straße von Malakka und Singapur sowie<br />

das afrikanische Horn von Somalia<br />

bis Tansania und die gewässer vor<br />

Nigerias Küste zu den gefährlichsten<br />

gebieten auf den sieben Weltmeeren.<br />

Wer diese unbeschadet passiert, darf<br />

sich noch lange nicht in der Hängematte<br />

zurücklehnen. Denn 80 Prozent aller<br />

Überfälle werden in Küstennähe und<br />

in Häfen verübt, wobei sich die Piraten<br />

mitunter auch als Küstenwache oder


evier<br />

35<br />

02<br />

Die ZeiTeN Der<br />

rOMANTiSCHeN<br />

PirATeN SiND<br />

GeSCHiCHTe.<br />

the sail<br />

technology<br />

leader<br />

03<br />

01 Küstenwache. Zum Schutz<br />

von Fahrtenyachten in Ankerbuchten.<br />

02 OPFeR. Claus Gintner, von Piraten<br />

angeschossen.<br />

03 chaOs. Die totale Verwüstung ist<br />

noch das geringste Übel.<br />

Hafenpolizei getarnt Zutritt verschaffen,<br />

um kurz darauf mit der Kassa und<br />

dem Navi unterm Arm wieder von Bord<br />

zu marschieren. Einige Raubüberfälle<br />

legen sogar den Verdacht nahe, dass<br />

Piraten von offiziellen Stellen mit Informationen<br />

versorgt werden. Nur<br />

so lässt es sich erklären, warum sie oft<br />

genau wissen, wo der dickste Fisch im<br />

vorbeiziehenden Schwarm zu finden ist.<br />

Wenig überraschend ist das vor allem<br />

in jenen Ländern der Fall, wo die staatliche<br />

Autorität nicht wirklich greift.<br />

Für Sportsegler und Yachtbesitzer gilt<br />

daher erhöhte Vorsicht in grundsätzlich<br />

allen Gebieten, wo der Arm des Gesetzes<br />

kurz und die Liste der Reisewarnungen<br />

lang ist. So zum Beispiel auch<br />

an der Ostküste von Venezuela, dem<br />

Golf von Kolumbien, dem Hafen von<br />

Guayaquil in Ecuador sowie vor mehreren<br />

mittelamerikanischen Ländern.<br />

Rechtliche Grauzone<br />

Ist man einmal Opfer von Piraten geworden,<br />

so heißt das noch lange nicht,<br />

dass es sich auch rechtlich um einen Akt<br />

von Piraterie gehandelt hat. Nach dem<br />

Seerechtsübereinkommen von 1982<br />

bezeichnet man als Piraterie „… alle<br />

rechtswidrigen Gewalt­ oder Behinderungsakte<br />

sowie alle Beraubungsakte,<br />

die zu privaten Zwecken von der<br />

Mannschaft oder den Passagieren eines<br />

privaten Schiffs ausgeübt werden und<br />

sich richten, a) auf der hohen See gegen<br />

ein anderes Schiff oder an Bord eines<br />

solchen Schiffs befindliche Personen<br />

oder Eigentumsobjekte; b) gegen ein<br />

Schiff, Personen oder Eigentumsobjekte<br />

an einem Ort, der außerhalb der<br />

Gebietshoheit eines jeden Staates liegt“.<br />

So weit das Juristen­Latein, aber was<br />

bedeutet das in der Praxis?<br />

Zum Beispiel, dass alle Länder des<br />

Übereinkommens Piratenangriffe<br />

bekämpfen können, zumindest theoretisch.<br />

Andererseits muss der Geschädigte<br />

nachweisen können, dass der<br />

Überfall von Privatpersonen verübt<br />

wurde. Werden diese gefasst und geben<br />

politische oder religiöse Tatmotive<br />

an, so verläuft jede weitere Verfolgung<br />

meistens im Sande …<br />

Ohnehin ausschließlich der Rechtssprechung<br />

des jeweiligen Staates unterliegen<br />

Angriffe, die innerhalb nationaler<br />

Hoheitsgewässer stattfinden. Und<br />

wenn lokale Behörden – wie in Somalia<br />

– diese dulden oder gar mit den Räubern<br />

kooperieren, dann gute Nacht, geliebte<br />

Yacht. Selbst bei internationalen<br />

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36<br />

Piraterie – das vielleicht<br />

zweitälteste Gewerbe<br />

der Welt<br />

Seeräuber gab es schon in der Antike, auch wenn<br />

ihnen zunächst nur Schiffe in Häfen oder küstennahen<br />

Gewässern ins Netz gingen. Erst die Römer<br />

entwickelten im 6. Jh. v. Chr. mit der „Triere” ein<br />

Kriegsschiff, mit dem auch Beutezüge auf hoher See<br />

möglich wurden.<br />

Vom 8. bis zum 11. Jh. drangen die „schrecklichen”<br />

Wikinger mit ihren Schiffen entlang der großen<br />

Flüsse bis tief in den europäischen Kontinent vor und<br />

plünderten Häfen, Städte und Klöster. Im Spätmittelalter<br />

erreichten die großen Küstenstädte ihre Hochblüte,<br />

der Seehandel florierte. Mit ihm wuchs aber auch<br />

das Rennen um die Vormachtstellung auf den sieben<br />

Weltmeeren, was zu einem „Konkurrenzkampf”<br />

führte. So wurden Schiffskapitäne in Kriegszeiten mit<br />

Kaperbriefen ausgestattet und durften sozusagen<br />

amtlich feindliche Schiffe überfallen und um ihre<br />

Ladung erleichtern. Führten sie ihre Raubzüge auch<br />

in Friedenszeiten fort, was oft der Fall war, da sie<br />

keinen festen Lohn, sondern nur einen Anteil an<br />

der Beute erhielten, galten sie als Piraten. So kam<br />

es Ende des 14. Jh. in Nord- und Ostsee zu einem<br />

Piraterie-Boom, der den Hanse-Handel ernsthaft<br />

bedrohte. Im Mittelmeer wurde die halblegale Praxis<br />

der Kaperfahrt nicht nur von christlichen Fürsten und<br />

den Handelsmetropolen wie der Republik Venedig,<br />

sondern auch von den Malteser-Ordensrittern und<br />

den moslemischen Herrschern Nordafrikas bis weit<br />

in die Neuzeit betrieben. Ab dem 16. Jh. trieben die<br />

Korsaren der moslemischen Barbareskenstaaten<br />

zwischen Marokko und Ägypten ihr Unwesen im<br />

Mittelmeer. Sie konnten erst im 19. Jh. durch Flotten<br />

verschiedener europäischer Nationen und der US<br />

Navy von der Wasserfläche verdrängt werden.<br />

Das goldene Zeitalter der Piraterie folgte nach der<br />

Entdeckung Amerikas. Weil sich Spanier und Portugiesen<br />

genauso wie Franzosen und Engländer oder<br />

Holländer ständig im Kriegszustand befanden, waren<br />

ihre Schiffe auf See sehr bemüht, den feindlichen<br />

Transportschiffen ihre wertvolle Ladung (Gold und<br />

Silber aus der neuen Welt) abzunehmen. Vom 16.<br />

bis ins 18. Jh. gab die Karibik die Kulisse dafür – ein<br />

Bild, das noch heute die Fantasie von Autoren und<br />

Filmemachern beflügelt.<br />

„SÄBEL UND SEGELSCHIFF<br />

WURDEN GEGEN MODERNE<br />

WAFFEN UND SCHNELLBOOTE<br />

GETAUSCHT.“<br />

01<br />

Einsätzen auf hoher See müssen Seestreitkräfte<br />

spätestens an der 12-Meilen-Grenze<br />

den Anker werfen, wenn<br />

sich die Anrainerstaaten querstellen.<br />

Immerhin: Ein Angriff durch Piraten<br />

gilt als Seenotfall, womit alle Schiffe,<br />

die davon erfahren, zur Hilfeleistung<br />

verpflichtet sind. Ein Notruf kann beispielsweise<br />

via Satellit oder Seefunk abgesetzt<br />

werden, zuständige Institution:<br />

die „International Maritime Organization“<br />

der Vereinten Nationen, die dann<br />

den Rettungseinsatz koordiniert und<br />

via Bildschirm verfolgt. So konnte 2004<br />

beispielsweise ein Piratenangriff auf die<br />

deutsche Yacht LILI MARLEEN von<br />

einem französischen Patrouillenflugzeug<br />

und der deutschen Fregatte MEckLENBuRG-VORPOMMERN<br />

abgewehrt werden.<br />

Schwimmende<br />

Festungen<br />

2005, vor der küste Jemens: Zwei Yachten<br />

werden von Piraten attackiert, die<br />

crew der einen Yacht schießt zurück<br />

und verwundet einen Angreifer, die andere<br />

Yacht rammt ein Gummiboot, worauf<br />

die Seeräuber Fersengeld geben.<br />

Selbstverteidigung ist natürlich auch<br />

auf hoher See legitim, jedoch will das<br />

Risiko genau kalkuliert sein, bevor man<br />

zur Waffe greift, da man damit auch alle<br />

anderen Besatzungsmitglieder in Lebensgefahr<br />

bringen kann.<br />

„Die meisten kapitäne verbieten der<br />

Besatzung ohnehin das Waffentragen“,<br />

weiß Barrault zu berichten. und sind die<br />

Piraten erst einmal an Bord, dann sollte<br />

man sowieso jeglichen John-Wayne-<br />

Gedanken ab- und diplomatisches<br />

Geschick an den Tag legen. Selbstverständlich<br />

wäre es das Beste, diese erst<br />

gar nicht an Bord kommen zu lassen –<br />

nur leider kommen sie in Häfen oder<br />

vor der küste meist nächtens an Bord<br />

geschlichen. Deshalb hat beispielsweise<br />

ein unternehmen in Rotterdam Elektrozäune<br />

für Yachten entwickelt, die<br />

die ungebetenen Gäste bei Berührung<br />

mit 9.000 Volt leuchten lassen wie Piratenkracher:<br />

wirkungsvoll, aber nicht<br />

tödlich. Angriffe bei Tag und auf hoher<br />

See könnten mit einer „Lärmkanone“<br />

abgewehrt werden – einer Art Schallprojektor,<br />

mit dem man dem Seeräuber<br />

hochfrequente Töne sozusagen „an den<br />

kopf wirft“. Die großen kähne haben<br />

zudem ein weniger aufwändiges, aber<br />

auch sehr schlagkräftiges Mittel: den


evier<br />

37<br />

02 03<br />

Terror auf See<br />

So patrouillieren beispielsweise vor<br />

dem Afrikanischen Horn Fregatten und<br />

Zerstörer im Rahmen der internationalen<br />

„Operation Enduring Freedom“,<br />

um die Gewässer für die Schifffahrt zu<br />

sichern, eine fixe internationale Einheit<br />

01 EINSCHÜCHTERUNG. Die<br />

Piraten von heute setzen auf<br />

moderne Technik.<br />

02 IDYLLE. Ausblick von der ehemaligen<br />

Verteidigungsanlage.<br />

03 VERTEIDIGUNG. Diese Kanone<br />

hilft gegen moderne Piraten<br />

kaum.<br />

Feuerwehrschlauch, der ganze Piratenhorden<br />

mit Nachdruck von Deck befördern<br />

kann. Mindest-Standard auf jeder<br />

(Charter-)Yacht sollte aber ein versteckter<br />

Sender sein, mit dem sich der Kurs<br />

via Satellit jederzeit verfolgen lässt. Die<br />

Jagd nach den Übeltätern sollte man<br />

dann den Experten überlassen.<br />

zur Bekämpfung der weltweiten Pirate-<br />

Inserat_BOAT-SHOWS_<strong>08</strong> 09.05.<strong>20<strong>08</strong></strong> 11:34 Uhr Seite 1<br />

rie gibt es aber nicht. Wie wichtig eine<br />

solche wäre, beweist allein die Tatsache,<br />

dass ein Chemie-Frachter von politisch<br />

motivierten Piraten im Handumdrehen<br />

in eine schwimmende Bombe verwandelt<br />

und in einen Hafen gesteuert werden<br />

könnte. Ein Horror-Szenario, das<br />

Assoziationen an 9/11 weckt …<br />

BOAT-SHOWS<br />

14. – 15. JUNI<br />

21. – 22. JUNI<br />

28. – 29. JUNI<br />

MALETSCHEK NAUTICS<br />

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38<br />

Norbert Sedlacek<br />

Vendée<br />

Globe<br />

Zurück im Element<br />

Norbert Sedlacek: Mein persönlicher Countdown<br />

7. Mai, früher Nachmittag, die Spannung steigt.<br />

Jetzt schwebt unser Baby am Hebegeschirr<br />

eines 80-Tonnen-Krans über dem Werftgelände<br />

von Port Bourgenay. Wenig später<br />

berühren zuerst der Kiel, das Herzstück jedes<br />

Open 60, danach die Ruderblätter und der<br />

Rumpf das noch eiskalte Atlantikwasser. Die nauticsport-kapsch<br />

macht nach 7-monatiger Umbauzeit<br />

ihre ersten „Schwimmversuche”: in neuem Outfit und stärker<br />

als je zuvor.<br />

Nun heißt es schnell sein. Aufgrund des großen Tiefganges<br />

von 4,5 Metern hat die Shorecrew nur etwa eine halbe Stunde,<br />

um den Mast zu stellen, die Schleppleine der Coastguard<br />

zu übernehmen und den Tieden-Hafen von Bourgenay zu<br />

verlassen. Ziel ist das nur wenige Meilen entfernte Les Sables<br />

d’Olonne, Start- und Zielhafen zur Vendée Globe <strong>20<strong>08</strong></strong>.<br />

Hinter uns liegen vier Jahre Vorbereitung und Herausforderung:<br />

technische Probleme, Sponsorensuche, Crewmotivation,<br />

die Bewältigung quälender Rückschläge, aber<br />

auch unbeschreibliche Erfolgserlebnisse. Das alles ist der<br />

Lohn für die Teilnahme an der härtesten Einhand-nonstop-<br />

Regatta um den Globus. Anfang Juni beginnen Feinabstimmung<br />

und Einbauarbeiten an der nauticsport-kapsch, und<br />

schon bald wird das neue Großsegel zum ersten Mal mehr<br />

oder weniger Wind zu fassen bekommen und somit sanft<br />

und zaghaft oder energisch-kraftvoll für den Vortrieb unseres<br />

Vendée-Racers sorgen. Wir alle können es kaum erwarten!<br />

Euer Norbert Sedlacek<br />

www.nauticsport.com<br />

Gründerpreis<br />

Das innovative E-Motorenunternehmen<br />

Torqeedo aus Starnberg ist für den<br />

Deutschen Gründerpreis <strong>20<strong>08</strong></strong>, Kategorie<br />

Startup, nominiert. „Eine ganz tolle<br />

Anerkennung für unser junges Unternehmen”,<br />

sagen Torqeedo-Gründer<br />

Dr. Christoph Ballin und Dr. Friedrich<br />

Böbel (Foto).<br />

www.torqueedo.com<br />

Alles Gute<br />

Die österreichische Segler-Legende<br />

Dr. Harald Fereberger (Foto mit Gattin)<br />

feierte jetzt seinen 79. Geburtstag.<br />

<strong>OCEAN7</strong> wünscht dem dreifachen<br />

Weltmeister im Drachen, Yngling und<br />

H-Boot alles Gute. Dr. Fereberger ist<br />

auch Ehren-Commodore des Yacht<br />

Club Austria.<br />

www.yca.at


news people<br />

39<br />

Der Segel-Zauberer<br />

Eine 15-Meter-Stahlyacht, Knickspanter,<br />

Langkieler, 23 Tonnen. Ein<br />

behäbiges Schiff, die ENYA II. Von<br />

wegen: Unter Segel wird sie beweglich<br />

wie eine Jolle, leicht am<br />

Ruder, segelt sie hoch am Wind.<br />

Der Mann, der das bewirkt, der das<br />

Beste aus jedem Schiff holt, heißt<br />

Thomas Pehn, Chef von UK Halsey<br />

Sailmakers Austria.<br />

Lokalaugenschein, Anfang Juni in<br />

Kroatien: Leichte Winde, die sich mit<br />

Flauten abwechseln, sind mit Sicherheit<br />

keine Idealbedingungen, um<br />

einem skeptischen Segler wie mir die<br />

Vorzüge einer fortschrittlichen, modernen<br />

Segelgarderobe näherzubringen.<br />

Noch im Hafen, direkt vor dem Steg,<br />

beginnt Thomas Pehn, der Segel-<br />

Zauberer von UK, die Segel zu setzen.<br />

Und es vollzieht sich schlagartig eine<br />

Metamorphose. Das vorher schwer<br />

zu beherrschende Schiff mutiert zu<br />

einem wendigen, leichtfüßigen Boot.<br />

Das Geheimnis: individuell auf das Rigg zugeschnittene Segel aus dem Hause UK, Marke<br />

Tapedrive. Selbst bei leichtem Wind steht das Profil perfekt und erzeugt ein Optimum an<br />

Vortrieb. Der Grund: Die Tapes werden auf das fertige, laminierte Segel aufgeklebt, genau<br />

dort, wo die größte Belastung auftritt. Bei richtiger Handhabung haben diese revolutionären<br />

Segel eine ungewöhnlich hohe Lebensdauer und Formstabilität – ideal auch für Fahrtensegler.<br />

Um jedem Schiff und seinem Eigner gerecht zu werden, gibt es über sechs verschiedene<br />

Grundmaterialien und vier unterschiedliche Tapes.<br />

Thomas Pehn kommt persönlich auf jede Yacht, um das Rigg zu vermessen. Um noch näher<br />

am Kunden zu sein, verlegt er in der Hauptsaison sein Büro auf seine ENYA II.<br />

www.uk-sails.at<br />

Neu auf Korfu<br />

Ab der nächsten Saison eröffnet André Leers eine Charterbasis auf<br />

Korfu. Es wird die dritte Charterbasis, die Leers neben Murter und Kos<br />

betreiben wird. Geplant sind für Korfu unter anderem eine Cyclades<br />

50.5, eine Cyclades 39.3 und ein Katamaran Orana 44. Stützpunktleiter<br />

Alex Nerantzis (Foto) stammt aus Korfu, hat in Düsseldorf BWL<br />

studiert und betreut seit vielen Jahren die Messen in Düsseldorf und<br />

La Rochelle.<br />

www.leers-yachting.com


40 TexT christian bayer foTo dr. christian sailer<br />

SchulSTunde. Jeder<br />

darf alles probieren, aber<br />

immer gilt: safety first!


people<br />

41<br />

„Eine Trainings-Teilnehmerin wollte<br />

unbedingt in den Mast hinaufgezogen<br />

werden. Auf Höhe der zweiten Saling<br />

erlitt sie plötzlich eine massive Panikattacke,<br />

als wir sie endlich wieder auf<br />

Deck hatten, war sie katatonisch.“ Milde<br />

lächelnd schüttelt Dr. Andreas Sailer den<br />

Kopf. Von Traumazuständen versteht<br />

der Mann im weißen Kittel eine ganze<br />

Menge, schließlich ist er als Unfallchirurg<br />

am UKH Meidling tätig und somit<br />

täglich von panisch ängstlichen Menschen<br />

umgeben. Aber auf einem Boot<br />

mitten auf hoher See? Beruhen Angstzustände<br />

der maritimen Art womöglich<br />

auf der gierigen Selbstüberschätzung<br />

Einzelner und warum hat es den Notfall-Mediziner<br />

ausgerechnet auf eine<br />

Yacht verschlagen, die Menschen auf<br />

Positionsbestimmung.<br />

Auch Navigation ist wesentlicher<br />

Bestandteil des Trainings.<br />

live your dream<br />

clipper round the world race<br />

Dank Charles De Gaulle hat sich ein Wiener Unfallchirurg derart heftig mit dem Segelvirus infiziert,<br />

dass eine Regatta um die Welt als letzter heilender Ausweg dient. Noch hat Andreas Sailer seine<br />

Sucht nicht befriedigt, sich dieser hinzugeben, kommt seinem Traum aber schon gefährlich nahe.<br />

eine Weltumsegelung vorbereitet? Dr.<br />

Sailer hält für einen kurzen Augenblick<br />

inne, ehe er General Charles De Gaulle<br />

und seinem etwas bizarren Traum von<br />

der Atomsupermacht Frankreich die<br />

Schuld in die Schuhe schiebt. Die Südsee-Hochzeitsreise<br />

der Sailers fiel ausgerechnet<br />

einem der letzten französischen<br />

A-Bombentests auf Mururoa zum Opfer<br />

und wurde kurzerhand abgeblasen.<br />

Wer feiert schon gern im radioaktiven<br />

Fallout seinen Honeymoon, also spendierten<br />

sich Mann und Frau kurzerhand<br />

einen romantischen Segeltörn in<br />

der Karibik, auf dem sich der Doktor<br />

binnen kürzester Zeit infizierte. Das<br />

heimtückisch-hartnäckige Virus Navigensis,<br />

volkstümlich auch als Segelsucht<br />

bekannt, ließ Sailer nicht mehr los. Die<br />

Heilungschancen sind praktisch null, er<br />

kam von der Segelsucht nicht mehr weg,<br />

im Gegenteil, sie wurde intensiver und<br />

gipfelte irgendwann im Wunsch, Mutter<br />

Erde einmal im Leben mithilfe des<br />

Windes zu umrunden. Oder zumindest<br />

den Atlantik zu überqueren.<br />

„Fröhliche Weihnachten,<br />

Schatz”<br />

Frau Sailer trug ihr Schicksal mit kluger<br />

Geduld. Als die Kinder halbwegs selbstständig<br />

waren und das Leben in geordneten<br />

Bahnen dahinglitt, nahm sie ein<br />

wenig Geld in die Hand und machte<br />

ihrem Andreas mit einer Platzfahrkarte<br />

auf einer Yacht, die an einer Transatlantik-Regatta<br />

teilnimmt, ein auf den<br />

ersten Blick eher ungewöhnliches Geschenk.<br />

Von so etwas hatte ihr Mann vor<br />

Jahren angefangen zu träumen. Es war<br />

zwar ein wenig mehr als nur ein bisschen<br />

Geld – sechstausend britische Pfund<br />

berappte Frau Sailer für eine Koje auf<br />

einer Clipper Round the World Race-<br />

Yacht. Also zirka den Gegenwert eines<br />

Kleinwagens – und das für ein paar Wochen<br />

höllische Muskelschmerzen, blutige<br />

Hände, Seekrankheit und unzählige<br />

blaue Flecken, die man sich im Seegang<br />

in einer engen Koje schlicht wie einfach<br />

holt. „Aber“, bemerkte Frau Sailer mit<br />

klassisch weiblicher Pragmatik, „wenn’s<br />

ihm taugt, dann soll es mir recht sein.“<br />

Das JeDermanns-raCe<br />

1995 von der Segel-Legende Sir Robin Knox-Johnston<br />

ins Leben gerufen, versteht sich das Clipper Round<br />

the World Race als eine Weltumsegelungsregatta für<br />

Amateure. Intention des Briten, der als erster Mensch<br />

die Welt solo und nonstop umsegelt hatte, war und<br />

ist es, das maritime Erlebnis für jedermann greifbar<br />

zu machen. Die Teilnahme am gesamten Rennen ist<br />

ebenso möglich wie das Absolvieren einzelner Etappen,<br />

das Alterslimit liegt bei 18 Jahren, nach oben hin sind<br />

keine Grenzen definiert.<br />

Infos: www.clipperroundtheworld.com/


42<br />

wendemarke. Alle Manöver<br />

werden laufend geübt.<br />

SicherheitSeinweiSung.<br />

„Was wäre wenn” kann nicht oft<br />

genug wiederholt werden.<br />

genuatrimm. Wie belege ich<br />

ordnungsgemäß eine Winsch.<br />

FerienkuliSSe. Urlaubsfeeling<br />

mag nie aufkommen, schließlich<br />

gilt es viel zu lernen.


people<br />

43<br />

Und so fand sich der Mediziner erstmals<br />

auf den Planken einer Clipper-<br />

Trainingsyacht wieder. Jeder und jede,<br />

der oder die sich berufen fühlt, kann<br />

ein Clipper Round the World Race mitsegeln,<br />

vorausgesetzt, er oder sie ist auch<br />

dazu in der Lage. Was weniger eine Frage<br />

der nautischen Vorbildung ist, als vielmehr<br />

mit der individuellen psychischen<br />

und physischen Belastbarkeit zu tun hat.<br />

Die Veranstalter lassen Segelambitionierte<br />

ihre Grenzen selbst ausloten und<br />

prüfen die maritime Belastbarkeit in allen<br />

Lebenslagen. Die bereits erwähnte<br />

Dame im Mast dient als entsprechendes<br />

Negativ-Beispiel, aber auch jene Trainingsteilnehmerin,<br />

die bei einem windigen<br />

Segelbergemanöver zur leeseitigen<br />

Reling hinuntersteigen musste und<br />

dem schäumenden Wasser verdammt<br />

nahe kam. „Sie hat gebannt auf die Wellen<br />

geschaut, ist in der Sekunde zur Salzsäule<br />

erstarrt und hat zuerst geschrien<br />

und dann wie wild um sich geschlagen.“<br />

Dr. Sailer setzt neuerlich ein verschmitztes<br />

Lächeln auf. Einerseits ist<br />

ihm nichts Menschliches fremd, andererseits<br />

steht ihm bei der Erfüllung seines<br />

Traums eine Konkurrentin weniger<br />

im Weg. Klingt hart, ist aber so, denn die<br />

Veranstalter sieben die TeilnehmerInnen<br />

bei den Trainingsfahrten gnadenlos aus.<br />

Im Kojenpreis inbegriffen ist ein dreiteiliger<br />

Lehrgang, bei dem Clipper Round<br />

the World-Aspiranten zu Hochseeseglern<br />

gedrillt werden. Die Trainings<br />

dauern jeweils eine Woche, finden auf<br />

entsprechenden Trainingsyachten unter<br />

Aufsicht zweier Profisegler statt und<br />

sind nicht optional, sondern verpflichtend.<br />

Dr. Sailers Lehrgang zählte zwanzig<br />

Teilnehmer im Alter zwischen 22<br />

und 65 Jahren.<br />

Man Over Board!<br />

„Teil 1 bestand aus Sicherheitseinweisungen,<br />

aufgelockert durch Sicherheitseinweisungen,<br />

mit jeder Menge Sicherheitseinweisungen<br />

am Schluss“, erinnert<br />

sich der Wiener. „Wir sind jeden Tag<br />

Mann-über-Bord-Manöver gefahren,<br />

haben alle Kurse und Manöver unter<br />

dem Sicherheitsaspekt abgehandelt, bei<br />

jedem Downwind-Kurs Bullenstander<br />

gesetzt und natürlich auch eine Nachtfahrt<br />

absolviert.“ Den er- und befahrenen<br />

Alpenrepublikaner lockte das bisherige<br />

Programm nicht wirklich aus der<br />

Reserve, seine Belastbarkeitsgrenzen<br />

sind andere Schikanen gewohnt. „Das<br />

Dr. AnDreAs sAiler. Der Wiener Unfallchirurg<br />

erfüllt sich einen Lebenstraum.<br />

Segeln in den extremen Tidengewässern<br />

war zweifelsohne eine tolle Erfahrung,<br />

gewisse Bilder, wie beispielsweise<br />

die Einfahrt in eine Flussmündung bei<br />

dichtem Nebel, kriegst du nicht mehr<br />

aus dem Kopf, aber überfordert habe ich<br />

mich in keiner Sekunde gefühlt.“ Eher<br />

im Gegenteil: Bei jedem Manöver fand<br />

sich der Mediziner als Freiwilliger in der<br />

jeweils exponiertesten Position wieder.<br />

„Die anderen haben mich wahrscheinlich<br />

für einen Streber gehalten, aber ich<br />

setze mich sehr gerne mit extremen und<br />

intensiven Inhalten auseinander.“<br />

Man kann hoffnungsfroh und mit<br />

ziemlicher Sicherheit davon ausgehen,<br />

dass Dr. Andreas Sailer 2009<br />

Österreichs Vertreter bei der Clipper<br />

Round the Wold Race-Etappe von<br />

Liverpool nach Salvador de Bahia in<br />

Brasilien sein wird. Einziger Angstgegner:<br />

die Seekrankheit. „Ich neige<br />

ein bisschen dazu“, gesteht der Arzt,<br />

der nicht ohne Stolz hinzufügt, „beim<br />

ersten Training nicht eine einzige Tablette<br />

gebraucht zu haben“. Sollte es<br />

diesbezüglich hart auf hart kommen,<br />

will sich Sailer durchbeißen, denn<br />

wer will sich bei der Erfüllung seines<br />

Lebenstraumes schon mit Nausea abgeben?<br />

<strong>OCEAN7</strong> wünscht in der offiziellen<br />

Event-Sprache „Fair winds,<br />

mate!“ – und bleibt dem segelverrückten<br />

Unfallchirurgen weiter auf<br />

den Fersen.


So fühlt sich das Leben für ein<br />

Schmetterlingskind an.<br />

Nichts ist so verletzlich wie die Haut von Schmetterlingskindern. Die Ursache dafür ist Epidermolysis bullosa, eine<br />

bislang unheilbare, schmerzvolle Hautkrankheit. Spenden unter PSK 90.000.096 oder www.schmetterlingskinder.at


news service<br />

45<br />

Leicht, Schick<br />

und wasserfest<br />

Von Musto stammt die „Evolution”-Jacke. Das<br />

GORE-TEX Paclite-Außenmaterial ist dauerhaft wasserdicht<br />

und zudem extrem atmungsaktiv. Durch<br />

das geringe Eigengewicht lässt sich die Jacke in<br />

jeder Situation bequem tragen. Zwei großzügige<br />

Außentaschen sorgen für Stauraum, die Reißverschlüsse<br />

sind spritzwasserfest und winddicht.<br />

Preis: 329 Euro. Die Superleicht-Version der<br />

Evolution-Reihe für Damen bietet die gleichen<br />

Vorteile wie die Herren-Ausgabe, ist aber figurbetont<br />

auf Taille geschnitten und macht eine<br />

schöne, weibliche Form. Preis: 298 Euro.<br />

Dazu passen die HPX Race Stiefel, ideal für<br />

Segler, die ständig in Bewegung sind. Durch<br />

die Schutzklappe und den halbhohen Schaft<br />

ist der Segler geschützt, ohne dass die Bewegungsfreiheit<br />

eingeschränkt ist. Das hochwertige<br />

GORE-TEX-Material macht den Stiefel wasserdicht<br />

und zugleich atmungsaktiv. Mit einer Leder-Schlaufe<br />

lässt sich der Schuh außerdem einfach und schnell anziehen.<br />

Preis: 298 Euro.<br />

www.frisch.de<br />

klappsitz<br />

für das Heck<br />

Dieser Sitz am Heck der Yacht ist der Hit: Er bietet idealen Ausblick –<br />

ob im Hafen oder auf See – und nimmt keinen Platz weg, wenn<br />

er nicht gebraucht wird, weil er ganz einfach weggeklappt werden<br />

kann. Er heißt NOA, kostet 153 Euro, die Halterung für die Eckmontage<br />

23 Euro, und es gibt ihn im Fachhandel.<br />

Händlernachweis:<br />

infogotthardt-yacht.de<br />

Seminare auf der Yacht<br />

Thomas Brückner, seit 39 Jahren leidenschaftlicher Segler, veranstaltet im Herbst wieder Trainings<br />

auf der Yacht für ManagerInnen. Er ist als Trainer mit seinem Unternehmen MedCreation auf Themen<br />

wie Führung, Teamentwicklung und Konfliktmanagement und die Durchführung auf Yachten und Almhütten<br />

spezialisiert. Nächste Termine: 27.-30.9.<strong>08</strong> (Nachmittag/Nachmittag), 30.9.-3.10.<strong>08</strong> (Abend/<br />

Abend) im Großraum Zadar auf einer Monohull-Segelyacht. Inhalt: Vermittlung von Kenntnissen und<br />

Fertigkeiten für Zusammenstellung, Führung und Motivation von Teams.<br />

www.medcreation.at


46<br />

TexT THOMAS D. DOBERNIGG FoTos THOMAS D. DOBERNIGG, SHFM AUSTRIAECUMAR,<br />

André LeerS:<br />

Der Macher Ist<br />

wIeDer Da!<br />

Es ist das Comeback des Jahres. Ausgelöst wurde es ausgerechnet durch<br />

die größte Branchenpleite in der Chartergeschichte Österreichs: André<br />

Leers, der 57jährige Charterunternehmer, ist wieder da – und mit welcher<br />

Kraft!<br />

Irgendwo im Salzkammergut. Abseits jeder der üblichen Straßen,<br />

hinter Wäldern und Wiesen wird plötzlich der Blick frei und da steht<br />

ein herrlich restauriertes, schönes altes Haus. Mitten in abgeschiedener<br />

Natur und Stille.<br />

Hier lebt André Leers mit seiner Familie. Wie die Umwelt, die er sich<br />

ausgesucht hat, wirkt auch er ruhig, zufrieden und gelassen. Dabei<br />

ist er ein Mann, der beruflich immer in Bewegung sein muss. Einer<br />

der wenigen wirklich kreativen, aktiven, innovativen Unternehmer.<br />

Interessiert, aufgeschlossen und ein Mann der schnellen und klaren<br />

Entscheidungen. Das hat ihn groß gemacht. Damals. Als er<br />

1986 seine Charteragentur in Wien gegründet und sie zu einem<br />

der führenden Unternehmen seiner Branche aufgebaut hat. Bis er<br />

seine florierende Agentur 2002 an eine Mödlinger Gruppe verkaufte,<br />

die sehr seriös und solide auftrat.<br />

Doch die Mödlinger Gruppe, das waren die getarnten Glücksritter<br />

von BluBalu - und wie das ganze ausging ist hinlänglich bekannt.<br />

Für einen Mann vom Schlag des André Leers war es keine Frage:<br />

So kann, so darf sein Lebenswerk nicht enden.<br />

Neben dem Yachthandel, den er inzwischen nicht nur weiter betrieben<br />

sondern auch noch ausgebaut hat, stieg der aus Antwerpen stammende<br />

Leers 2007 erneut in das Chartergeschäft ein.<br />

„Im Grunde ist es eine logische Folge, die sich aus dem Yachthandel<br />

ergibt“, sagt Leers heute. Seine Yachtinvest-Kunden lassen ihre Schiffe<br />

eben an einer seiner Charterbasen laufen. Neben Murter und Kos wird<br />

Leers in der kommenden Saison auch eine n. Stützpunktleiter dort<br />

wird der aus Korfu stammende Alex Nerantzis. Er hat in Düsseldorf BWL<br />

studiert, war Mitglied der deutschen Wasserball-Nationalmannschaft<br />

und Betreuer auf den großen Bootsmessen in Düsseldorf und La Rochele.<br />

„Ein echter Glücksgriff“, sagt Leers über seinen Mann: „Intelligent,<br />

fleißig und er vereint die Tugenden beider Nationen. Ideal für einen<br />

Stützpunkt in Griechenland mit hauptsächlich deutschsprachigen<br />

Kunden.“<br />

Die Flotte auf seinen Stützpunkten besteht logischerweise aus den<br />

Schiffen, mit denen Leers auch handelt: Cyclades 39.3, 50.5, First 45,<br />

Oceanis 37, 40, 43, die Katamarane Lavezzi 40 und Orana 44. Schon<br />

2000 hat er die Vertretung von Fountaine Pajot für Süddeutschland<br />

Schutzhandschuh<br />

Scharfe Kanten oder stark verkrustete Mooringleinen – alles kein Problem. Der cleapro glove<br />

schützt die Hände bei jeder Gelegenheit. Aber nicht nur das, auch beim Entfernen von Bewuchs<br />

auf dem Antrieb oder dem Rumpf zeigt sich dieser aus rostfreiem Ringgeflecht hergestellte<br />

Handschuh von seiner nützlichsten Seite. Und wenn einmal ein Dutzend Austern<br />

zu öffnen sind, ist man mit dem claapro glove auch gut beraten. Erhältlich ist der praktische<br />

Helfer bei der Firma Freediver ab 85 Euro.<br />

www.freediver.de


news service<br />

47<br />

und Österreich übernommen. „Innerhalb kürzester Zeit habe ich elf Lavazzis in die<br />

Adria geliefert“, schildert Leers.Seit dem 1. 1. <strong>20<strong>08</strong></strong> ist er zudem Generalvertreter<br />

von Beneteau für Österreich.<br />

Auch die Adriatic Sailing Week hat Leers wieder belebt. „Und ich mache da weiter.<br />

Im nächsten Jahr findet die Veranstaltung zwischen 9. und 16. Mai statt. Ich will<br />

keine unüberschaubare Massenveranstaltung, sondern werde die Zahl der teilnehmenden<br />

Yachten auf 60 begrenzen. Ich möchte so viel wie möglich Einheitsklassen<br />

laufen lassen. Eine Woche mit Wettfahrten in der Adria muss zugleich eine<br />

Woche Urlaub pur sein. Dazu gehören gesellschaftliche Ereignisse genau so wie<br />

familiengerechte Zusatzprogramme“, sagt Leers.<br />

Und er meint ergänzend: „Die Zeit der Funktionäre mit ihren goldbestickten Blazern<br />

ist vorbei. Die Szene ist bunt geworden, sehr bunt. Mit immer mehr Damencrews.<br />

Wer am Machogehabe festhält, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt.“<br />

Alles das zeigt uns: Er ist wirklich voll und ganz zurück, der André Leers. Der Macher,<br />

der Beweger. Warten wir, was da noch alles auf die Yacht- und Charterszene<br />

zukommt. Nötig hat sie den frischen Wind allemal. Besonders, wenn er von einem<br />

so erfahrenen Profi kommt.<br />

www.leers.com<br />

Sicherheit für Kids<br />

Wie schön ist es, wenn der Nachwuchs vom frühesten Kindesalter an mit dem<br />

Segelsport in Berührung kommt. Dabei muss allerdings eines rigoros gewährleistet<br />

sein: die Sicherheit der Kinder an Bord, im Dinghi und am Steg. SECUMAR bietet<br />

dabei mit seiner Palette an Feststoff- und Automatik-Rettungswesten für jedes Alter<br />

das genau Richtige. Zum Beispiel die Arkona Midi Automatik für 20-45 Kilo, u.a. mit<br />

Nackenfleece, Bergegurt, Signalflöte. Konzipiert für Hochseesegeln. Bequem und<br />

angenehm zu tragen. Richtpreis: 99 Euro.<br />

www.pajunautic.at


48 people TexT Gert schmidleitner<br />

smutje<br />

dELuxE<br />

LEistungsstEigErung<br />

durch ernährung<br />

„Ist Ernährung für Segler wichtig?”, so lautete die Frage eines<br />

Freizeitkapitäns. Und die Antwort kann nur ein klares „Ja” sein.<br />

Auch Segler sind schließlich<br />

Menschen, und bei allen<br />

Menschen kann als Leistung<br />

nur das herauskommen, was<br />

man in den Mund hineinsteckt. „Das ist<br />

natürlich nicht nur im Sport, sondern<br />

auch in Beruf und Freizeit der Fall“,<br />

erklärt Gert Schmidleitner. „Das Wichtigste<br />

überhaupt ist Wassertrinken!“<br />

Unter Wasser versteht der Sport-,<br />

Ernährungs- und Wellnesscoach das,<br />

was hierzulande aus der Wasserleitung<br />

rinnt. Falls das verfügbare Leitungswasser<br />

nicht trinkbar ist, so kann auch<br />

stilles Mineralwasser getrunken werden.<br />

Fruchtsäfte und Limonaden (kohlensäurehältig<br />

oder nicht) sowie kohlensäurehältiges<br />

Mineralwasser werden hier<br />

nicht als Wasser gehandelt. Pro 25 kg<br />

Körpergewicht sollte man einen Liter<br />

Wasser trinken. Die ersten Folgen von<br />

Wassermangel können Kopfschmerzen,<br />

Verstopfung etc. sein.<br />

Mehr Energie<br />

Ein weiterer entscheidender Faktor<br />

sind die Nährstoffe. Bekommt ein<br />

Mensch nicht alle Nährstoffe, so fällt<br />

seine Leistung ab. Dies einerseits über<br />

die Jahre, aber auch tagtäglich. Die<br />

Versorgung mit ausreichend Nährstoffen<br />

kann bei Sportlern und Nichtsportlern<br />

zu mehr Energie führen –<br />

den ganzen Tag lang! Insbesondere<br />

nach sportlicher Leistung verlangt der<br />

beanspruchte Muskel viele Nährstoffe,<br />

um sich entsprechend regenerieren<br />

zu können. Er wartet etwa 30 Minuten<br />

darauf. Dann schließt sich das Zeitfenster,<br />

in dem der Muskel die verbrauchten<br />

Nährstoffe leicht, schnell<br />

und damit effektiv aufnehmen kann.<br />

Auch das Eiweiß ist etwas, das außer<br />

bei den ausgiebigen Abendessen auf<br />

Törns, wo Meeresfrüchte und Fische<br />

in großen Mengen verspeist werden,<br />

meist zu kurz kommt. Pro kg Körpergewicht<br />

sollte man etwa 1 g Eiweiß<br />

pro Tag aufnehmen.<br />

Leistung steigern<br />

Michaela und Gert (Blondl) Schmidleitner<br />

haben in den letzten Jahren<br />

mehrere Ausbildungen im In- und<br />

Ausland absolviert. Als Sport-, Ernährungs-<br />

und Wellnesscoaches helfen sie<br />

Menschen, ihre Ernährung so umzustellen,<br />

dass sie auf der einen Seite ihr<br />

Normalgewicht bzw. Wohlfühlgewicht<br />

wiederherstellen können und andererseits<br />

mit ausreichend Nährstoffen<br />

mehr Energie für ihren Alltag haben.<br />

Als Sportwissenschaftler kümmert sich<br />

Gert auch um jene, die im Sport ihre<br />

Leistung steigern wollen. Speziell bei<br />

den Jollenseglern geht es sehr viel um<br />

körperliche Energie. Am Dickschiff<br />

ist es aber sehr oft die Konzentrationsfähigkeit,<br />

die die Limits setzt.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter<br />

www.schmidleitner.info<br />

gert@schmidleitner.info<br />

T: <strong>06</strong>64 512 88 03


SERVICE<br />

49<br />

Bisher immer ein Verfechter von auf<br />

Papier gedruckten Karten, Handbüchern,<br />

Revierbeschreibungen etc.,<br />

wurde ich von dem gerade handtellergroßen<br />

Ding immer begeisterter.<br />

Ein Klick auf ein kleines Symbol im<br />

Ziel hafen öffnet ein Fenster, über das<br />

alle Informationen zu der angepeilten<br />

Marina angezeigt werden, bis hin zu<br />

aktuellen Telefonnummern, Fotos und<br />

Hinweisen für Ansteuerung und Liegeplätze,<br />

Tipps für Einkäufe, Schiffsreparaturen<br />

und Restaurants. In der Bibliothek<br />

nehmen derartige Informationen<br />

sonst normalerweise gut einen halben<br />

Meter Platz ein.<br />

Eine leicht zu findende Einstellung im<br />

Startmenü ermöglicht es, Satellitenbilder<br />

über die Karte von Land und<br />

Marina zu legen, die so genau sind, dass<br />

man sogar erkennen kann, wie viele<br />

Schiffe zum Zeitpunkt der Aufnahme in<br />

dem Hafen waren.<br />

Ein weiterer Hit der Platinum-Software<br />

von NAVIONICS ist die 3-D-Anzeige<br />

der Karte von dem Bereich um die<br />

aktuelle Bootsposition. Dabei kann mit<br />

dem Cursor der Aussichtspunkt beliebig<br />

verändert und mit der Zoomtaste<br />

vergrößert oder verkleinert werden. Die<br />

aktuelle Wassertiefe unter der jeweiligen<br />

Schiffsposition wird in diesem Modus<br />

ebenfalls exakt angezeigt. Für Törns in<br />

Tidengewässern liefert das Gerät grafisch<br />

Gezeiten und Strömung in Bezug<br />

auf die aktuelle Position.<br />

Mit einem Stromanschluss mit Adapter<br />

für den Zigarettenanzünder kann das<br />

4GIPSY an Bord jederzeit aufgeladen<br />

werden und ist dann wieder für viele<br />

Stunden netzunabhängig einsatzbereit.<br />

Wer mit GEONAV und der Platinum<br />

von NAVIONICS nicht nur auf See,<br />

sondern auch mit dem Auto unterwegs<br />

ist, für den gibt es den mitgelieferten<br />

Audio-Anschluss inklusive Kopfhörer.<br />

Das Ding lotst den Fahrer nämlich auch<br />

auf den Straßen Europas auf kürzestem<br />

Weg an das gewünschte Ziel. Und das<br />

mit perfekter Sprachführung.<br />

SIEBEN TASTEN ZUM GLÜCK.<br />

Der 4GIPSY ist einfach zu bedienen. Die<br />

NAVIONICS-Software bietet sogar dreidimensionale<br />

Ansichten und Satellitenbilder.<br />

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50<br />

TexT & FoTos THOmAS D. DObErNIGG<br />

der beginn einer<br />

wunderbaren freundschaft<br />

Der GPS-Kartenplotter GEONAV 4GIPSY und die Platinum-Software von NAVIONICS<br />

eroberten auf einen Schlag das Herz von <strong>OCEAN7</strong> Chefredakteur Thomas D. Dobernigg.<br />

Schuld daran waren zwei kurze Sätze im Handbuch.<br />

01 02<br />

03 04<br />

01 haFenhandbuch. Die Software von NAVIONICS<br />

bietet eine fast unendliche Fülle an Informationen.<br />

02 gezeiTenTabelle. Tidenhub als Grafikdarstellung,<br />

Sonnenauf- und Untergang, mondphasen.<br />

03 saTelliTenbild. Anschauliche Ansichten der<br />

anzusteuernden Küsten.<br />

04 deTailkarTen. Ankermanöver und Schwojkreise<br />

sind hier mitgeplottet und abgespeichert.<br />

„wir empfehlen eine<br />

intuitive bedienung<br />

des plotters.“<br />

zitat aus dem Handbuch<br />

www.allesyacht.at<br />

www.yachtelektronik.at<br />

www.geonav.it<br />

Ich liebe neue technische Geräte – solange<br />

ich sie problemlos bedienen<br />

kann, ohne dafür ein Seminar an der<br />

Uni besuchen zu müssen. Ich liebe<br />

auch Handbücher, weil nirgendwo sonst<br />

so fantastische Stilblüten zu entdecken<br />

sind. Zwei Beispiele? Gerne:<br />

„Bemerken Sie sich vor der Aufsetzung,<br />

dass der Bewegungs-sensor am empfindlichsten<br />

nicht auf die naherkommende<br />

oder weggehende, sondern auf<br />

die durch die Absuchensgegend schiebende<br />

Bewegung ist, setzen den Sensorkopf<br />

diagonal auf die Schutzgegend<br />

hindurch.“ Oder:<br />

„Normalarraige reigl nach Druck unf<br />

S1 sbwechsalnd Siunden und Minuien/<br />

Monal an Tao an.“<br />

Wenn ich nach derartigen Anleitungen<br />

ein kompliziertes Gerät in Betrieb nehmen<br />

soll, werfe ich sofort das Handtuch<br />

und verlasse mich darauf, selbst<br />

die Funktionsweisen herauszufinden.<br />

Die Menüführung ist aber in den seltensten<br />

Fällen selbsterklärend. Bei<br />

meinem Mobiltelefon zum Beispiel.<br />

Oder das Umprogrammieren meines<br />

DVD-Gerätes auf Sommerzeit. Da<br />

bleibt jemandem wie mir meist nur der<br />

demütigende Gang zu einem Kind aus<br />

dem Bekannten- oder Verwandtenkreis,<br />

möglichst ein Kind im frühen Volksschulalter.<br />

Das nimmt das Gerät in die<br />

Hand, drückt ein paar Knöpfe und sagt:<br />

„Ist doch babyleicht.“<br />

Jetzt hatte ich vor mir ein kleines,<br />

handliches Päckchen mit einem GPS-<br />

Kartenplotter GEONAV 4GIPSY im<br />

Handyformat, einigem Zubehör an<br />

Kabeln und Halterungen sowie einer<br />

CompactFlash-Karte mit der neuen<br />

Platinum-Software von NAVIONICS,<br />

die laut Werbung wahre Wunderdinge<br />

können soll.<br />

Mit dabei – das unvermeidliche Handbuch.<br />

Dunkelblau, kompakt, allein der<br />

deutschsprachige Teil 92 Seiten dick.<br />

Mir trat der Schweiß auf die Stirn. Doch<br />

schon nach wenigen Seiten entdeckte<br />

ich die für mich erlösenden Sätze: „Wir<br />

empfehlen eine intuitive Bedienung des<br />

Plotters. Er kann durch eine falsche<br />

Bedienung auf keinen Fall beschädigt<br />

werden.“<br />

Was soll ich sagen? Es kam genau so<br />

wie in „Casablanca“, dem Film-Klassiker<br />

mit Humphrey Bogart und Ingrid<br />

Bergman: Es wurde der Beginn einer<br />

wunderbaren Freundschaft. Einer<br />

Freundschaft zwischen der Symbiose<br />

NAVIONICS und GEONAV einerseits<br />

und mir andererseits.<br />

Speicherkarte einlegen, Akku aufladen,<br />

Gerät starten – alles kein Problem. Für<br />

alles weitere verließ ich mich auf den<br />

Satz von der „intuitiven Bedienung“.<br />

Erst an Bord der Yacht im Hafen von<br />

Tropea nahm ich das Ding dann endgültig<br />

in Betrieb. Wegpunkteingabe,<br />

Routenerstellung, Zoomen der elektronischen<br />

Seekarte – alles kinderleicht.<br />

Und die Darstellung auf dem großen<br />

Farbdisplay: einfach optimal. Selbst bei<br />

direkt einstrahlender Sonne im Cockpit<br />

ist jedes Detail auf einen Blick zu erkennen.<br />

Die mitgelieferte Halterung fixiert<br />

das Gerät mit zwei Schrauben am Bügel<br />

hinter dem Steuerrad, es ist somit immer<br />

im Blickfeld des Steuermanns.<br />

Nachdem die Grundelemente bis hin<br />

zum Speichern der abgesegelten Route<br />

ganz einfach zu bedienen waren, erwachte<br />

in mir die Neugier, was Software<br />

und Gerät sonst noch so draufhaben.


52 TexT yvonne kienesberger foTos yvonne kienesberger, Christian Müller-Uri; otto lUstyk<br />

TraumweTTer. aber<br />

vorsicht: gerade da<br />

lauert die gefahr.


service<br />

53<br />

oceAN7<br />

Schutz vor<br />

der Sonne<br />

Here comes<br />

the Sun<br />

Slip, slap, slop. „slip” heißt: schlüpf in ein hemd und lasse keine<br />

hautpartien direkt von der sonne bescheinen. „slap” steht für:<br />

setz dir einen hut auf, um die augen und den kopf zu schützen.<br />

Und „slop” fordert dazu auf, sich mit einer sonnenschutzcreme<br />

mit hohem schutzfaktor einzucremen. Was man noch zum<br />

schutz vor der sonne machen sollte, lesen sie hier …<br />

Früher wollte man sie partout<br />

nicht: gebräunte Haut. Sie galt<br />

als unschick, als Zeichen für<br />

Bauernarbeit, draußen auf dem<br />

Feld. Wer etwas auf sich hielt, kultivierte<br />

die adelige Blässe. Mit dem Wandel<br />

unseres Arbeits- und Freizeitverhaltens<br />

drehte sich die Geschichte um: Blass<br />

ist heute nur, wer sich keinen Urlaub<br />

leisten kann und den Sommer im Büro<br />

verbringt. Dem Schönheitsideal entspricht<br />

knackige Bräune. Dabei sollte<br />

man allerdings aufpassen, dass aus dem<br />

Ideal nicht bald ein Wahn wird – denn<br />

zu viel Sonne tut nicht gut!<br />

Vor dem Törn<br />

Vor allem als Segler ist man der Sonnenstrahlung<br />

oft uneingeschränkt<br />

ausgesetzt. Durch das Wasser vielfach<br />

reflektiert, wird ihre Wirkung an<br />

Bord auch noch verstärkt. Da helfen<br />

nur gezielte Schutzmaßnahmen, um<br />

den gesamten Körper zu schützen.<br />

Beginnen sollte man damit schon zu<br />

Hause vor dem Törn. Die Haut muss<br />

erst langsam an die Sonne gewöhnt<br />

werden. Kurze Sonnenbäder im Freien<br />

oder auch im Solarium genügen<br />

da schon. Die Haut kann zusätzlich<br />

durch Aufnahme von Beta-Karotin<br />

(Karotten) und Lycopin (Tomaten)<br />

unterstützt werden.<br />

UV-A- und UV-B-strahlung<br />

UV steht für „Ultraviolett“; UV-B-<br />

Strahlen sind sehr energiereich, kurzwellig<br />

und für die Bräunung der Haut<br />

verantwortlich. Sie verursachen aber<br />

auch Sonnenbrand und schädigen die<br />

Erbsubstanz (DNS – Desoxyribonukleinsäure)<br />

der Haut. UV-A-Strahlen<br />

sind dagegen energieärmer, langwellig<br />

und dringen besonders tief in die<br />

Haut ein. Sie schädigen die Haut längerfristig<br />

und sind für die vorzeitige<br />

Hautalterung wie Faltenbildung und<br />

Pigmentflecken sowie für Sonnenunverträglichkeiten<br />

verantwortlich.<br />

Über die sichtbaren Schäden hinaus<br />

können die UV-A-Strahlen ebenfalls<br />

die Zellen schädigen. Bei schwereren<br />

und immer wiederkehrenden UV-<br />

Überdosierungen können dauerhafte<br />

Schäden an der DNS entstehen. Sie<br />

führen oftmals zur Entartung der betroffenen<br />

Zellen und schließlich zur<br />

Entwicklung von Hautkrebs.


54<br />

<strong>OCEAN7</strong><br />

schutz vOr<br />

der sOnne<br />

Was ist das Ozonloch?<br />

Erklärung von <strong>OCEAN7</strong> Wetterexperte Otto Lustyk:<br />

Ozon absorbiert die schädliche kurzwellige UV-B-<br />

Strahlung. So wird ihr Eindringen in die bodennahen<br />

Schichten der Erdoberfläche verhindert.<br />

Es entsteht der schützende „Ozonschild”, der<br />

als Filter wirkt. Die Vergrößerung des Ozonlochs<br />

(wobei es sich nicht wirklich um ein „Loch”<br />

handelt, sondern nur um eine Verringerung des<br />

Ozongehalts) ist dem als „Ozonkiller” bezeichneten<br />

Fluor-Chlor-Wasserstoff (FCKW) zu verdanken. Dieser<br />

wir in Kühl- und Klimaanlagen sowie als Treibgas in<br />

Spraydosen, als Treibmittel bei der Herstellung von aufgeschäumten<br />

Kunststoffen etc. verwendet. Die Abnahme<br />

der Ozonschicht wurde über der Antarktis in den Jahren<br />

1977–1984 zum ersten Mal beobachtet. Anfang der<br />

90er-Jahre wurde dieses Phänomen auch über dem<br />

Nordpol registriert.<br />

„Viel hilft viel! Sonnenmilch kann<br />

ihre volle Schutzleistung nur<br />

entfalten, wenn sie reichhaltig<br />

aufgetragen wird. Die EU-Kommission<br />

empfiehlt mindestens eine<br />

Menge von etwa sechs Teelöffeln<br />

für den gesamten Körper.“<br />

Dr. Stephan Ruppert, Sonnenschutzforscher von NIVEA,<br />

Beiersdorf AG Hamburg<br />

Cremen, Öle, Sprays<br />

Das geeignete Sonnenschutzmittel<br />

sollte man sich nach den Bedürfnissen<br />

der Haut auswählen: Für trockene<br />

Haut empfiehlt sich eine reichhaltige<br />

Konsistenz (Cremen), für Mischhaut<br />

eine leichte, nicht fettende Konsistenz<br />

(Fluide oder Gele). Besonders empfindliche<br />

Körperpartien (Narben, Wunden,<br />

Muttermale, Lippen) oder exponierte<br />

Stellen (Nase, Ohren) sollten gezielt<br />

mit einem multiresistenten Sonnenschutzstick<br />

eingecremt werden.<br />

Die Wirksamkeit des Mittels hängt<br />

aber auch vom richtigen Gebrauch<br />

ab:<br />

• Immer genügend auftragen!<br />

• Nach jedem Wassergang erneut eincremen!<br />

(Achtung: Viele Cremen sind<br />

zwar wasserfest, aber nicht abrieboder<br />

schweißfest.)<br />

• Mittel mit chemischen Filtern enthalten<br />

Substanzen, die UV-Strahlen<br />

in der Haut in unschädliche Wärme<br />

umwandeln. Sie dringen in die Haut<br />

ein und müssen daher 30 Minuten<br />

vor dem Sonnenbad aufgetragen werden.<br />

Physikalische Filter bilden einen<br />

Schutzfilm auf der Haut, sie dringen<br />

nicht ein und reflektieren die Sonnenstrahlen.<br />

Bei ihnen ist ein Sofortschutz<br />

gegeben, es ist keine Wartezeit<br />

notwendig.<br />

Verfallsdatum<br />

Ungeöffnet sind Kosmetika, auf denen<br />

kein Verfallsdatum angegeben ist, mindestens<br />

30 Monate lang haltbar. Typische<br />

Anzeichen für ein verdorbenes<br />

Produkt: Bei dem Kosmetikum haben<br />

sich Fett und Wasser bereits getrennt<br />

oder das Produkt beginnt zu flocken,<br />

sich zu verfärben oder den Geruch<br />

deutlich zu verändern.<br />

Seit März 2005 muss europaweit auf<br />

allen Kosmetikartikeln mit einer Haltbarkeitsdauer<br />

von über 30 Monaten das<br />

Symbol eines geöffneten Cremetopfs<br />

angebracht sein, neben dem angegeben<br />

ist, wie viele Monate ein Produkt nach<br />

dem Öffnen bedenkenlos verwendet<br />

werden kann. Tipp vom Apotheker: Bei<br />

der ersten Anwendung das Öffnungsdatum<br />

mit einem wasserfesten Stift auf<br />

die Verpackung schreiben!


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Kinder<br />

Eigentlich sollte man es gar nicht erst<br />

extra erwähnen müssen: Kinderhaut<br />

ist um einiges empfindlicher als die<br />

von Erwachsenen. Sie ist noch sehr<br />

dünn, kann nicht ausreichend bräunen<br />

und bildet noch keine schützende<br />

Hornhaut. Kinder bekommen daher<br />

noch schneller einen Sonnenbrand.<br />

Sonnenbrände in der Kindheit bedeuten<br />

ein besonders hohes Risiko, später<br />

an Hautkrebs zu erkranken.<br />

Es gilt:<br />

• speziell für Kinder entwickelte Produkte<br />

mit höchstem Lichtschutzfaktor<br />

verwenden<br />

• multiresistente Mittel verwenden<br />

(wasser-, abrieb- und schweißfest)<br />

• Kopf-, Gesichts- und Nackenschutz<br />

• bester Schutz: Schatten, Kleidung<br />

„Bei schwereren und immer<br />

wiederkehrenden UV-Überdosierungen<br />

können dauerhafte<br />

Schäden an der DNS<br />

entstehen. Die Haut merkt<br />

sich jeden Sonnenbrand!“<br />

<strong>OCEAN7</strong> Experte Dr. Christian Müller-Uri, Apotheker<br />

Augen<br />

Auch die Augen müssen geschützt<br />

werden! Durch ein Übermaß an Sonnenlicht<br />

kann sich die Bindehaut oder<br />

sogar die Hornhaut entzünden, akute<br />

Folge wäre die so genannte „Schneeblindheit“.<br />

Bleibende Schäden an Linse<br />

und Netzhaut, die das Sehvermögen<br />

beeinträchtigen, sind schmerzlos und<br />

machen sich erst über Jahre bemerkbar.<br />

Spätfolgen sind eine Linsentrübung<br />

(Grauer Star) oder die Makula-Degeneration,<br />

bei der die Stelle des schärfsten<br />

Sehens geschädigt ist. Sie ist die häufigste<br />

Ursache für die Blindheit im Alter.<br />

Auswahl der richtigen Sonnenbrille:<br />

• „Nur“ eine starke Tönung bringt<br />

nichts, im Gegenteil: Dadurch vergrößert<br />

sich die Pupille und mehr schädliches<br />

Licht dringt in das Auge.<br />

• Ist der richtige Schutz nicht gegeben,<br />

verzichtet man lieber auf die modisch<br />

schicke oder die günstige Brille vom<br />

Wühltisch.<br />

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56<br />

Knackige Bräune<br />

oder Sonnenbrand<br />

Einige Begriffsdefinitionen des <strong>OCEAN7</strong> Experten<br />

Dr. Christian Müller-Uri, Apotheker:<br />

DAs ist ihr PhOtOtyP<br />

Nicht jeder verträgt die Sonne gleich. Der richtige<br />

Sonnenschutz und die so genannte „Eigenschutzzeit”<br />

(= der Zeitraum, den man ungeschützt in der Sonne<br />

verbringen kann) werden nach dem so genannten<br />

Phototyp bestimmt.<br />

<strong>OCEAN7</strong><br />

Schutz vor<br />

der Sonne<br />

PhOtOtyP i ExtrEM sONNENEMPfiNDliCh<br />

Kennzeichen: rothaarig, Sommersprossen, helle Haut,<br />

helle Augen<br />

hautkennzeichen: wird immer rot, ungeschützt<br />

innerhalb kürzester Zeit Sonnenbrand, keine bis geringe<br />

Bräunung<br />

max. Eigenschutzzeit: 5–10 Minuten<br />

Empfohlener lichtschutzfaktor: 50+<br />

PhOtOtyP ii sONNENEMPfiNDliCh<br />

Kennzeichen: blond, blauäugig, helle Haut<br />

hautkennzeichen: wird immer rot, ungeschützt oft<br />

Sonnenbrand, geringe und langsame Bräunung<br />

max. Eigenschutzzeit: 10–20 Minuten<br />

Empfohlener lichtschutzfaktor: 30–40<br />

PhOtOtyP iii NOrMAl sONNENEMPfiNDliCh<br />

Kennzeichen: brünett, helle bis hellbraune Haut,<br />

dunkelgraue oder braune Augen<br />

hautkennzeichen: manchmal Sonnenbrand,<br />

schnelle Bräunung<br />

max. Eigenschutzzeit: 20–30 Minuten<br />

Empfohlener lichtschutzfaktor: 20–30<br />

PhOtOtyP iV WEitgEhEND<br />

sONNENUNEMPfiNDliCh<br />

Kennzeichen: dunkelhaarig, olive bis dunkelbraune<br />

Haut, braune Augen<br />

hautkennzeichen: selten Sonnenbrand, tiefe und<br />

schnelle Bräunung<br />

max. Eigenschutzzeit: 30–40 Minuten<br />

Empfohlener lichtschutzfaktor: 20<br />

… der lichtschutzfaktor: Er gibt an, wie stark die<br />

Sonnencreme vor den UV-B-Strahlen schützt und damit<br />

die Zeit verlängert, bis eine Rötung der Haut in der<br />

Sonne auftritt.<br />

… der „Australische standard”/die „PPD-Methode”:<br />

Im Gegensatz zum UV-B-Schutz, wo die Angabe des<br />

Lichtschutzfaktors Pflicht ist, obliegt es für den UV-A-<br />

Bereich den Herstellern selbst, ob und wie sie den<br />

UV-A-Schutz angeben möchten. Der UV-A-Schutz kann<br />

zum Beispiel nach dem „Australischen Standard” oder<br />

der „PPD-Methode” bewertet werden. Zur Erfüllung des<br />

Australischen Standards müssen nach standardisierten<br />

Testmethoden mindestens 90 % der UV-A-Strahlen<br />

zurückgehalten werden, bei der PPD (Persistent Pigment<br />

Darkening) -Methode wird die Bräunung auf der Haut<br />

bestimmt, die nach zwei Stunden Bestrahlung stabil<br />

bleibt. Je geringer diese Bräunung im Vergleich zur<br />

ungeschützten Hautpartie ausfällt, desto höher wird der<br />

UV-A-Schutzfaktor bewertet.<br />

„Ein guter Sonnenschutz vereint physikalische<br />

und chemische Filter. Man spricht von<br />

Breitbandschutz. Zusätzlich sollte man darauf<br />

achten, dass das Mittel ,photostabil‘<br />

ist, d.h. während der gesamten Schutzzeit<br />

wirkt. Alles zusammengenommen macht den<br />

Preisunterschied zu Billigmitteln aus.“<br />

Michaela Friedrichkeit, L’ORÉAL Österreich GmbH, Division Produits de Luxe<br />

• Nur Modelle mit dem CE- oder UV-<br />

400-Zeichen bieten richtigen Schutz.<br />

Hitzschlag<br />

Natürlich sollte man sich nicht nur vor<br />

dem Sonnenlicht, sondern auch vor<br />

Überhitzung entsprechend schützen.<br />

Ständige Kühlung, viel trinken und vor<br />

allem das konsequente Tragen einer<br />

Kopfbedeckung können einem Hitzestau<br />

entgegenwirken. Gibt es erste<br />

Alarmzeichen wie Krämpfe in Armen,<br />

Beinen oder dem Bauch sowie Schwindel<br />

und Übelkeit, sofort Wasser zum<br />

Ausgleich trinken und mit feuchten<br />

Tüchern oder einer lauwarmen Dusche<br />

kühlen. Wird der Hitzestau zum „Hitzschlag“<br />

(Bewusstseinstrübung, Teilnahms-<br />

und Bewusstlosigkeit, Kreislaufkollaps),<br />

wird die Situation bedrohlich;<br />

man sollte sofort einen Arzt aufsuchen!<br />

After Sun<br />

Auch nach dem Sonnenbad sollte die<br />

beanspruchte Haut gepflegt werden.<br />

After-Sun-Produkte helfen der Haut,<br />

sich zu regenerieren. Gute Mittel enthalten<br />

entzündungshemmende oder<br />

die Haut beruhigende Wirkstoffe.<br />

Ist es zu einer leichten Rötung gekommen,<br />

helfen Hausmittel wie Joghurt,<br />

Aloe vera und feuchte Tücher. Ist der<br />

Sonnenbrand allerdings so stark, dass<br />

es zu einer Blasenbildung kommt,<br />

muss sofort ein Arzt aufgesucht werden!


service<br />

57<br />

Kleines SONNEN-Einmaleins<br />

1 Langsam<br />

Die Haut muss sich erst an die Sonne<br />

gewöhnen. Deshalb nie mit blasser<br />

Haut in der Sonne braten. Zu Beginn nicht<br />

mehr als zehn Minuten.<br />

2<br />

Nicht zu viel<br />

Wir brauchen die Sonne, denn die<br />

hochenergetischen UV-B-Strahlen regen<br />

die Haut dazu an, Vitamin D zu bilden.<br />

Deshalb ist regelmäßiges Sonnenbaden<br />

eine wichtige Voraussetzung für unsere Gesundheit<br />

– allerdings reicht hier oft ein kurzer<br />

Spaziergang in der Sonne. 50 Sonnenbäder<br />

im Jahr sind genug. Dazu zählt alles: die Bestrahlung<br />

im Solarium, der Frühstückskaffee<br />

auf der Terrasse im Frühling und die Sonne<br />

auf der Skipiste.<br />

3 Trugschlüsse<br />

Kleidung kann nur bedingt vor UV-<br />

Strahlung schützen, so schluckt z.B. ein<br />

weißes T-Shirt 10 % der Strahlung. Man sollte<br />

sich daher auch unter der Kleidung eincremen!<br />

UV-Strahlung dringt auch durch Fenster-<br />

weitsicht_04-07-<strong>06</strong> 26.04.2007 10:09 Uhr Seite 1<br />

scheiben, man sollte sich also auch vor z.B.<br />

längeren Autofahrten eincremen. Es gilt der<br />

Lichtschutzfaktor, der am Morgen als Allererstes<br />

aufgetragen wurde! Cremt man sich in<br />

der Früh mit Faktor 10 ein, kann man diesen<br />

Faktor nicht mehr erhöhen – auch wenn man<br />

sich später mit einem Mittel mit höherem Faktor<br />

eincremt.<br />

4<br />

Für aktive Wassersportler<br />

Wasser reflektiert 10–30 % der Sonnenstrahlen.<br />

Ein wasserfester Sonnenschutz<br />

schützt auch im Wasser – allerdings<br />

nur so lange, bis die oberste Hautschicht<br />

aufgeweicht ist (etwa nach zehn Minuten).<br />

Dann ist die Haut noch lichtempfindlicher, d.h.<br />

nach dem Abtrocknen erneut eincremen! Weiters<br />

gibt es für Wassersportler fettfreie Sprays<br />

am Markt, die salz- und sandabweisend sind,<br />

nicht kleben und sofort einziehen.<br />

Zusammenfassung aus Gesprächen mit<br />

Experten von NIVEA (Beiersdorf GesmbH)<br />

und BIOTHERM (L’ORÉAL Österreich)<br />

„Weitsicht ist mehr als<br />

die Summe von profitablen<br />

Aussichten!“ (frei nach Aristoteles)<br />

Experten das tun zu lassen, was sie nachweislich am besten beherrschen, ist eine weise Entscheidung. Sich bei Vermögensfragen<br />

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58 TexT gernot weiler FoTos thomas d. dobernigg<br />

einFach. das schnorchelgerät ist binnen<br />

kurzer Zeit ohne werkzeug zu montieren.<br />

Eine an einen aufblasbaren<br />

Schwimmreifen erinnernde<br />

Boje, die den Kompressor über<br />

Wasser hält. Ein Schlauch, der<br />

mit Gardena-ähnlichen Verbindungen<br />

die Luft in eine Tiefe von ca. 8 Metern<br />

pumpt. Ein akkubetriebener Kompressor,<br />

der in einem gelben Gehäuse sitzt,<br />

das wie ein Druckkochtopf aussieht.<br />

Das kann ja lustig<br />

werden! Wurde es auch:<br />

Aber wirklich.<br />

Ich hatte eine Woche Zeit, das Gerät<br />

bei idealen Bedingungen zu testen –<br />

und schob es immer wieder hinaus.<br />

Gegen Ende des Törns fielen mir<br />

keine Begründungen mehr ein, mich<br />

länger davor zu drücken. Das Wasser<br />

war warm, die Wellen nicht nennenswert<br />

und auch die Quallen hatten offenbar<br />

gerade in einer anderen Bucht<br />

etwas zu erledigen. Meine Bedenken,<br />

mich dieser Erfindung anzuvertrauen,<br />

konnte ich aber doch nicht vollständig<br />

vergessen. Mit der etwas schmal geratenen<br />

Beschreibung in der einen und<br />

den Einzelteilen in der anderen Hand<br />

(es wird kein Werkzeug benötigt)<br />

montierte ich den Freediver innerhalb<br />

weniger Minuten. Aus Sicherheitsgründen<br />

und um das Fotografieren<br />

leichter zu machen, knüpfte ich eine<br />

Sicherheitsleine zwischen die Boje<br />

und unser Boot.<br />

Also rein ins Wasser<br />

und los geht’s!<br />

Einschalten – Brummen - erster Eindruck<br />

– keine Luft! Ach ja, der Speichertank<br />

muss sich erst füllen (hab<br />

ich wohl in der Anleitung übersehen,<br />

erscheint mir aber jetzt logisch). Und<br />

dann geht es los. Der erste Atemzug<br />

fühlt sich wirklich wie aus einem mir<br />

bekannten Tauchgerät an. Ich versuche<br />

abzutauchen, schwimme aber wie ein<br />

Korken an der Oberfläche. Zu wenig<br />

Blei! Mein Fehler. Die handlichen<br />

Softbleisäckchen liegen aber schon auf<br />

der Badeplattform bereit, sind schnell<br />

in den Gurt eingefügt und belasten eigentlich<br />

gar nicht.<br />

Ein kurzes, heftiges Ausatmen hilft<br />

beim Überwinden des ersten Meters,


service<br />

59<br />

Tauchen miT dem<br />

gelben druckkochtopf<br />

Vorurteile sind immer ein Zeichen für einen Mangel an Vernunft. Wusste ich und hatte sie trotzdem.<br />

Als Tauchlehrer und leidenschaftlicher, bekennender Doppelflaschentaucher bekam ich die Möglichkeit,<br />

ein Gerät zu testen, das sich „Freediver” nennt.<br />

handlich. Die zwei Taschen mit<br />

dem kompletten Freediver finden in<br />

jeder Backskiste Platz.


60<br />

Tipps & Tricks:<br />

In der Ruhe liegt die Kraft.<br />

Allgemeiner Tipp unter Wasser: langsam und bedächtig<br />

bewegen, das spart Kraft und Luft. Außerdem bleibt<br />

man nicht so leicht an Leinen, Schläuchen oder Ankerketten<br />

hängen.<br />

Wo war doch gleich?<br />

Am besten sämtliche Zusatzausrüstung so anbringen,<br />

dass man sie sehen oder leicht wiederfi nden kann. Es<br />

ist nicht erst einmal vorgekommen, dass sich ein Taucher<br />

beim Wegstecken des Messers an ungeeigneter<br />

Stelle selbst verletzte. Kleine Messer und Werkzeuge<br />

einfach an den Unterarm schnallen. Ich persönlich<br />

verwende sehr gern ein Reglerbungee, ein ca. 1 Meter<br />

langes, 3 mm starkes, ummanteltes Gummiseil, das<br />

mittels eines Spierenstichs um das Mundstück des<br />

Reglers geknotet wird und somit den Luftspender immer<br />

in erreichbarer Nähe vor der Brust hält.<br />

Plane deinen Tauchgang.<br />

Alles mitnehmen, was man braucht! Zuerst die<br />

tiefer gelegenen Arbeiten erledigen (Anker, Muringstein<br />

usw.), dann in geringere Wassertiefe<br />

aufsteigen und den Loggengeber reinigen oder<br />

die Schraube von Leinenresten befreien. Auf keinen<br />

Fall vergessen, die Zeit einzuplanen, die man<br />

braucht, um die faszinierende Unterwasserwelt zu<br />

bestaunen. Es soll ja auch Spaß machen.<br />

Optionales Zubehör.<br />

Das Tarierjacket ist sicher eine Überlegung wert.<br />

Für Vieltaucher ist eventuell ein höherwertiger<br />

Atemregler interessant, weil er den Atemkomfort<br />

merkbar verbessert und meist auch unter Wasser<br />

dem individuellen Luftverbrauch angepasst werden<br />

kann.<br />

ABGETAUCHT. Oben<br />

schwimmt der Kompressor,<br />

unten kann der Taucher in aller<br />

Ruhe am Schiff arbeiten.<br />

Bezugsquelle<br />

www.freediver.de<br />

info@freediver.de<br />

T: +49 (0) 70 44 90 14 01


service<br />

61<br />

01 speichertank. Perfekte Bedingungen<br />

vor der Kulisse des Stromboli.<br />

02 kompressor. Wird mit einem<br />

12-Volt-Akku betrieben.<br />

03 boje. Der Gummireifen hält den<br />

Freediver über Wasser.<br />

04 einsatzbereit. Nach wenigen<br />

Minuten Vorbereitung kann getaucht<br />

werden.<br />

01<br />

02<br />

das Motorengeräusch des Kompressors<br />

wird leiser und ich tauche wirklich<br />

schwerelos, lasse mich in geringer<br />

Tiefe ein wenig schweben und genieße<br />

die Freiheit unter Wasser, die vom<br />

Hersteller versprochen wurde. Ungewohnt,<br />

aber nicht störend ist für mich<br />

das Fehlen eines unabhängigen Tarierungssystems<br />

(Jackets). Das Atmen fällt<br />

trotz des sehr einfachen Atemreglers<br />

leicht und auch der neun Meter lange<br />

Verbindungsschlauch stellt erstaunlicherweise<br />

kaum eine Behinderung dar.<br />

Vorsichtig schwimme ich in zwei Meter<br />

Tiefe den Rumpf unseres Bootes<br />

entlang. Nachdem ich mich an die Eigenart,<br />

nur über die Lunge zu tarieren,<br />

gewöhnt habe, mache ich mich daran<br />

auch das andere Spielzeug auszuprobieren.<br />

Leider verfügt unser Charterschiff<br />

über keinen mit Seepocken verkrusteten<br />

Rumpf und ich kann die reinigende<br />

Wirkung des Kettenhandschuhs nicht<br />

wirklich testen, nur am Linecutter unserer<br />

Schraubenwelle zeigt er seine<br />

hervorragende Schutzwirkung gegen<br />

Schnittverletzungen. Sehr beeindruckt<br />

hat mich ein weiteres Helferlein, das als<br />

großer Saugnapf mit stabilem Handgriff<br />

auf glatten Flächen unglaublichen Halt<br />

bietet und die Arbeit unter Wasser erheblich<br />

erleichtert. Eine festere Verbindung<br />

kann ich mir nur geschraubt oder<br />

geschweißt vorstellen.<br />

Fast hätte ich in meiner Begeisterung für<br />

die unbeschwerte Freiheit unter Wasser<br />

vergessen, wenn ich schon nass bin,<br />

03<br />

gleich auch nach dem Anker zu sehen.<br />

Nach dem Lösen der Sicherheitsleine<br />

folgt mir die Freediver-Boje mit ihrer<br />

kleinen Taucherwarnflagge wie ein gut<br />

erzogenes Hündchen. Beim Abtauchen<br />

in größere Tiefen als 2–3 Meter kann<br />

es sein, dass der Atemkomfort in Maximaltiefe<br />

etwas abnimmt (kann auch an<br />

der Einstellung des Atemreglers liegen,<br />

ich wollte aber nicht an einem Leihgerät<br />

herumschrauben).<br />

So! Anker liegt perfekt eingegraben<br />

im schwarzen Sand vor Stromboli, die<br />

Quallen scheinen auch wieder unsere<br />

Nähe zu suchen und ich verlasse das<br />

Wasser, um eine Lektion zum Thema<br />

Vorurteile reicher.<br />

Fazit:<br />

Ich betrachte den Freediver für Seefahrer,<br />

die sich unabhängig unter ihrem<br />

Schiff bewegen wollen, als ernst zu<br />

nehmende Alternative zur Tauchausrüstung<br />

mit der entsprechenden Ausbildung.<br />

Vorteile des Freedivers: kein Flaschenfüllen,<br />

keine Tauchausbildung<br />

notwendig. Tauchtiefe: 10 Meter (max.<br />

15 Meter).Preis: ab 1.395 Euro.<br />

04


62 TexT & FoTo reinhard KiKinger<br />

<strong>OCEAN7</strong><br />

Facts<br />

SeiTenlage. Plattfische liegen nicht auf dem<br />

Bauch, so wie die rochen, sondern auf einer<br />

Körperseite. der abgebildete Panther-Butt (Bothus<br />

pantherinus) liegt auf seiner rechten Seite. das<br />

auge dieser Seite ist im Laufe einer Metamorphose<br />

auf die linke Körperseite gewandert. Beide<br />

augen sind hochgestellt und erlauben dem Fisch<br />

einen 360°-rundblick, selbst wenn er im Sand<br />

oberflächlich vergraben ist.


service<br />

63<br />

Tarnen<br />

und täuschen<br />

Während viele Meeresbewohner in leuchtenden Farben prangen, bleiben andere lieber unerkannt.<br />

Ihre Färbung, ihr Körperbau und ihr Verhalten sind darauf selektiert, nicht gesehen zu werden.<br />

Sie verschmelzen optisch mit ihrer Umgebung und sind auch von aufmerksamen Beobachtern<br />

nur schwer zu entdecken.


64<br />

<strong>OCEAN7</strong><br />

FAcTs<br />

schwamm oder fisch? Ein grüner Anglerfisch.<br />

Die Tarnung des Fisches ist so gut, dass er kaum vom<br />

Schwamm unterscheidbar ist.<br />

01 Lauernde Gefahr. Während die Taucherin eine<br />

Koralle fotografiert, wird sie von einem Drachenkopf<br />

aufmerksam betrachtet. Die Stacheln seiner<br />

Rückenflosse sind giftig, der Stich entsprechend<br />

schmerzhaft. Diese Waffe setzt der Fisch aber nur zur<br />

Verteidigung ein. Gestochen wird, wer auf ihn greift<br />

oder tritt. Nicht umsonst lautet die goldene Regel in<br />

Poseidons Reich: Nichts berühren!<br />

02 Bunte tarnunG. Drachenköpfe sind Lauerjäger.<br />

Sie liegen gut getarnt im Riff und erbeuten unachtsame<br />

Kleinfische und Krebse. Trotz kräftiger Färbung<br />

ist dieser Bärtige Drachenkopf (Scorpaenopsis<br />

oxycephala) leicht zu übersehen. Große Brustflossen<br />

und zahlreiche Hautanhänge am Kopf lösen seine<br />

Körpergestalt optisch auf.<br />

03 fast unsichtBar. Dieser Drachenkopf scheint mit<br />

seiner Umgebung zu verschmelzen. Erst bei genauer<br />

Betrachtung werden allmählich seine Flossen sichtbar,<br />

schließlich auch das Auge und die Mundöffnung.<br />

Welche Vorteile bietet eine<br />

getarnte Lebensweise?<br />

Es sind vor allem zwei<br />

Aspekte, von denen die<br />

Tarnkünstler profitieren. Erstens: Tiere<br />

in deckungsarmen Lebensräumen, wie<br />

z.B. auf submarinen Sandböden, haben<br />

wenig Möglichkeiten, sich vor Fressfeinden<br />

zu verstecken. Es ist daher vorteilhaft,<br />

möglichst unsichtbar zu sein,<br />

indem man sich farblich der Umgebung<br />

anpasst. Zweitens: Manche Raubfische<br />

jagen nicht der Beute hinterher, sondern<br />

lauern ihr auf. Für diese Lauerjäger ist<br />

es wichtig, von ihren potenziellen Opfern<br />

nicht entdeckt zu werden. Perfekte<br />

Anpassung an die Umgebung und geduldiges<br />

Warten auf die passende Gelegenheit<br />

sind ihre Jagdstrategie.<br />

Lebensräume<br />

der Tarnkünstler<br />

Die verschiedenen marinen Lebensräume<br />

stellen unterschiedliche Anforderungen<br />

an die Kunst des Tarnens. Sandböden<br />

sind struktur­ und deckungsarm.<br />

Will man dort ungesehen bleiben, gräbt<br />

man sich entweder so weit ein, dass nur<br />

noch die Augen und die Mundspalte<br />

über die Sandoberfläche ragen. Stachelrochen<br />

und die giftigen Petermännchen<br />

verfolgen diese Strategie. Oder man ist<br />

farblich derart perfekt an den Sand angepasst,<br />

dass man es sich erlauben kann,<br />

auf der Sandoberfläche zu liegen, ohne<br />

erkannt zu werden. Ein Beispiel dafür<br />

sind die Plattfische wie Schollen, Seezungen<br />

und Butte. Im Gegensatz zum<br />

homogenen Sandboden sind Felsküsten<br />

und Korallenriffe reich strukturiert.<br />

Dort bewährt es sich, seinen Körperumriss<br />

durch Farben, Muster und Körperanhänge<br />

optisch aufzulösen, sodass<br />

er vor dem Hintergrund kaum zu erkennen<br />

ist. Octopusse, Drachenköpfe und<br />

Steinfische sind Meister dieser Strategie.<br />

Meist ist es nicht nur die Farbe, sondern<br />

auch das Verhalten, das zur Tarnung<br />

beiträgt. Manche Tarnkünstler nehmen<br />

bestimmte Körperhaltungen ein, andere<br />

verharren in absoluter Bewegungslosigkeit,<br />

und wieder andere schaukeln sanft<br />

„Im Wettlauf der Arten um das Überleben ist<br />

Tarnen und Täuschen eine der erfolgreichen<br />

Strategien der Evolution.“<br />

mit den Wellen und sind von Treibgut<br />

kaum zu unterscheiden. Ein Spezialfall<br />

ist das offene Meer, kein Lebensraum<br />

ist deckungsärmer. Viele Planktonorganismen<br />

sind daher nahezu vollständig<br />

transparent, um optisch orientierten Jägern<br />

zu entgehen.<br />

Wie sind diese<br />

perfekten Anpassungen<br />

entstanden?<br />

Hat der aufmerksame Taucher einen<br />

der Tarnkünstler entdeckt, so stellt sich<br />

die Frage, wie diese erstaunliche Übereinstimmung<br />

mit dem umgebenden<br />

Lebensraum möglich ist? Darwins Evolutionstheorie<br />

mit den Eckpfeilern der<br />

Mutation und Selektion erklärt am besten,<br />

wie diese fantastischen Anpassungsleistungen<br />

zustande kommen. Über<br />

entwicklungsgeschichtliche Zeiträume<br />

verändern sich die Arten durch Mutationen.<br />

Diejenigen Individuen, deren<br />

neue Eigenschaften den Anforderungen


service<br />

65<br />

01<br />

02<br />

03


66<br />

<strong>OCEAN7</strong><br />

Facts<br />

01 02<br />

05<br />

<strong>06</strong><br />

09 10


service<br />

67<br />

03 04<br />

07<br />

<strong>08</strong><br />

01 Der giftigste aller fische. Der Steinfisch trägt<br />

seinen Namen zu Recht. Er sieht tatsächlich aus<br />

wie ein Stein oder ein Teil des Riffes. Hier ist er in der<br />

Seitenansicht zu sehen. Charakteristisch ist das steil<br />

gestellte, U-förmige Maul. Die angelegte Rückenflosse<br />

dieses Riff-Steinfisches (Synanceia verrucosa) ist<br />

ein Zeichen dafür, dass er sich durch den Fotografen<br />

nicht bedroht fühlt.<br />

02 UnterschlUpf. Steinfische halten sich tagsüber<br />

gerne im Schutz von Kleinhöhlen auf. Die Frontalansicht<br />

dieses rötlich gefärbten Exemplares zeigt<br />

das U-förmige Maul und die beiden Augen. Die zarten<br />

weißen Antennen gehören zu einer Garnele, die<br />

sich diesen Unterschlupf mit dem Steinfisch teilt.<br />

03 nahaUfnahme. Auch aus nächster Nähe sind<br />

Steinfische leicht zu übersehen. Augen, Mundöffnung<br />

und die Stacheln der aufgerichteten Rückenflosse<br />

sind gekennzeichnet. Unter dem Gewebe der<br />

Rückenflosse sind die Stacheln spitz. Ihr Stich ist extrem<br />

schmerzhaft und kann lebensbedrohend sein.<br />

04 KletterKünstler. Der Octopus zählt zu den<br />

Kopffüßern (Cephalopoda), die umgangssprachlich<br />

auch Tintenfische genannt werden. Seine acht Arme<br />

sind mit Saugnäpfen ausgestattet, die ihm fantastische<br />

Klettereigenschaften verleihen. Hier ist er im<br />

Riff auf Nahrungssuche unterwegs.<br />

05 meisterhaft. Voll im Bild, doch kaum zu sehen ist<br />

dieser Octopus. Er hat seine Farbe und Oberflächenstruktur<br />

der Umgebung perfekt angepasst. Erst bei<br />

genauer Betrachtung entdeckt man seinen Körper,<br />

seine Augen und einige Saugnäpfe. Octopusse zählen<br />

zu den Meistern unter den Tarnkünstlern.<br />

<strong>06</strong> Wo ist Die schnecKe? Eine Samtschnecke (Coriocella<br />

hibyae) ist zwischen Scheibenanemonen,<br />

Schwämmen und Seescheiden unterwegs. Ihre<br />

Schneckenschale ist nicht sichtbar, da sie verdeckt<br />

im Inneren liegt. Durch die walzenförmigen Fortsätze<br />

sieht diese Schnecke einem Schwamm verblüffend<br />

ähnlich.<br />

07 sieben QUallen. Rippenquallen (Ctenophora)<br />

sind Planktonorganismen der Hochsee und der<br />

Küstengewässer. Einige wenige Arten sind jedoch<br />

bodenlebende Spezialisten. Sie sind nur wenige<br />

Zentimeter groß, abgeplattet, durchsichtig und daher<br />

schwer zu finden. Auf dieser Lederkoralle (Sarcophyton<br />

sp.) sind sieben dieser Rippenquallen der<br />

Gattung Coeloplana zu sehen. Ihre Tentakel sind<br />

tagsüber zurückgezogen, werden in der Nacht aber<br />

bis zu 20 Zentimeter Länge ausgestreckt.<br />

<strong>08</strong> listenreich. Der lang gestreckte Trompetenfisch<br />

(Aulostomus chinensis) nutzt die Deckung eines<br />

Blaukopf-Kaisers (Pomacanthus xanthometopon),<br />

um sich unbemerkt an kleine Beutefische anzuschleichen.<br />

Diese flüchten vor dem Kaiserfisch nicht,<br />

da er kein Raubfisch ist. Sobald das ungleiche Paar<br />

nahe genug an die Kleinfische herangekommen ist,<br />

schießt der Trompetenfisch hervor und fängt seine<br />

Beute.<br />

09 gUte haltUng. Auf den ersten Blick sind nur die<br />

verzweigten Äste einer Hornkoralle zu sehen. Körperform<br />

und Haltung machen es sowohl Fressfeinden<br />

als auch Beutefischen schwer, den Trompetenfisch<br />

(Aulostomus chinensis) zu entdecken.<br />

10 schWer zU finDen. Die Grünalge Halimeda sp.<br />

ist der Lebensraum des Halimeda-Geisterpfeifenfisches<br />

(Solenostomus sp.). Auf diesem Bild sind<br />

zwei dieser Fische zu sehen. Der größere ist das<br />

Weibchen, das Männchen ist deutlich kleiner. Die<br />

Tarnung ist perfekt! Viel Glück bei der Suche.


68<br />

01 02<br />

01 BEWEGUNGSLOS. Trotz kräftiger<br />

Färbung ist dieser Anglerfi sch für<br />

den ungeübten Betrachter kaum<br />

als Fisch zu erkennen.<br />

02 KOPFSTAND. Dieser Rundfl ecken-<br />

Anglerfi sch (Antennarius pictus)<br />

sitzt kopfabwärts im Riff.<br />

03 EIN BESONDERER FISCH. Anglerfi<br />

sche (Antennariidae) haben<br />

den ersten Strahl der Rückenfl osse<br />

zu einer hauchdünnen Angel<br />

umgebildet, an deren Ende ein<br />

kleiner Hautlappen einen zappelnden<br />

Köder imitiert. Interessiert<br />

sich ein Kleinfi sch dafür, wird er<br />

blitzschnell vom Angler eingesaugt<br />

und verschlungen. Um nicht<br />

entdeckt zu werden, sind sie ihrer<br />

Umgebung fantastisch angepasst.<br />

03


Haber_Inserat_ready.indd 1 18.<strong>06</strong>.<strong>20<strong>08</strong></strong> 12:50:49<br />

<strong>OCEAN7</strong><br />

FACTS<br />

SERVICE<br />

69<br />

am besten entsprechen, haben die besten<br />

Überlebenschancen. In unserem Fall:<br />

Der Plattfisch, der dem Sandboden am<br />

besten angepasst ist, wird wahrscheinlich<br />

überleben und kann seine günstigen<br />

Merkmale an seine Nachkommen<br />

weitergeben. Diese sind denselben Selektionsmechanismen<br />

neuerlich unterworfen.<br />

Im Lauf der Generationen wird<br />

sich das Maß der Anpassung erhöhen<br />

und schließlich jene Perfektion erreichen,<br />

die uns staunen macht.<br />

Suchen und Finden<br />

Wenn wir als Taucher und Schnorchler<br />

die Meister der Tarnung entdecken<br />

wollen, dann sind geduldiges Beobachten<br />

und biologisches Wissen erforderlich.<br />

Scheinbar langweilige Sandböden<br />

entpuppen sich bei genauerer<br />

Betrachtung als durchaus interessant.<br />

Neben den Lebensspuren vergrabener<br />

Organismen ist mit einiger Übung<br />

meist auch der eine oder andere Plattfisch<br />

zu entdecken. Wenn man weiß,<br />

wie ein Drachenkopf aussieht, und<br />

sich sein Suchbild vor Augen hält,<br />

dann findet man ihn auch meistens<br />

bei eingehender Untersuchung einer<br />

Felsküste. Sucht man im Korallenriff<br />

einen Steinfisch, dann ist das Suchbild<br />

des U-förmigen Maules hilfreich,<br />

wenn Verstecke wie Kleinhöhlen nach<br />

ihm abgesucht werden. Auf diese Art<br />

und Weise kann jeder Ausflug in die<br />

Unterwasserwelt interessant und spannend<br />

werden, indem wir die Tricks der<br />

Meister der Tarnung durchschauen<br />

und uns über ihre Entdeckung freuen<br />

können.<br />

FETZEN-LOOK. Im verzweigten Geäst von Geweihkorallen<br />

(Acropora sp.) lebt der Harlekin-Geisterpfeifenfi sch<br />

(Solenostomus paradoxus). Auch hier sind ein Weibchen<br />

und ein kleineres Männchen zu sehen.<br />

®<br />

HABER-YACHTEN<br />

Segel- und Motorboote<br />

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Polen


70<br />

TexT & FoTos FRiedRich RoiS<br />

EinE BojE … und so<br />

viele Anlegemöglichkeiten!<br />

Jeder Skipper kennt es, mancher hatte schon seine liebe Not – das Bojenmanöver.<br />

Friedrich Rois, erfahrener Fahrten- und Regattasegler, stellt übersichtlich die<br />

Möglichkeiten, Vorteile und Risiken der verschiedenen Manöver dar.


service<br />

71<br />

Ruhig liegen wir in der Bucht im<br />

Bojenfeld und genießen unsere<br />

Cocktails. Aus nordöstlicher<br />

Richtung nähert sich eine Segelyacht.<br />

Da noch Bojen frei sind, fällt es<br />

dem Skipper nicht schwer, sich für eine<br />

zu entscheiden. Ein Alltagsmanöver;<br />

doch so soll es nicht sein.<br />

Zuerst „verhungert“ die Yacht, da zu<br />

wenig Restfahrt, anschließend fährt der<br />

Skipper fast über die Boje und setzt den<br />

Retourgang voll ein. Wegen des „Radeffektes“<br />

wird die Boje wieder verfehlt.<br />

Vier Mann am Bug diskutieren, wer<br />

beim nächsten Anlauf mit dem Bootshaken<br />

die Boje fangen soll. Diesmal<br />

klappt die Ansteuerung der Boje, aber<br />

beim Versuch, sie aufzunehmen, fällt der<br />

Bootshaken ins Wasser und nur der beherzte<br />

Sprung eines Crewmitglieds kann<br />

diesen vor dem sicheren Untergang bewahren.<br />

Nicht ungefährlich, da der Rudergänger<br />

davon nichts mitbekommen<br />

hat und zur Wende ansetzt. Letztendlich<br />

wird dem im Wasser Treibenden<br />

eine Festmacherleine zugeworfen, die er<br />

dann „fachmännisch“ am unteren Ring<br />

der Boje festmacht.<br />

Nun, es ist schon klar, dass dieses Ereignis<br />

sicher eine Ausnahme darstellt. Wir<br />

alle kennen die leidvolle Erfahrung, dass<br />

ein einfaches Manöver – wie eben an einer<br />

Boje anzulegen – ein Trauerspiel für<br />

uns bzw. unsere Crew werden kann.<br />

Der folgende Beitrag soll eine kleine<br />

Hilfestellung geben, auf welch unterschiedliche<br />

Weise man an einer Boje<br />

festmachen kann.<br />

„Die klassische Methode”<br />

Das in Theorie und anschließend beim<br />

Praxistörn erprobte Schulbeispiel lehrt<br />

uns, eine zuvor ausgemachte und der<br />

Crew mitgeteilte Boje mit entsprechend<br />

(Rest-)fahrt anzufahren, rechtzeitig<br />

aufzustoppen, diese am Bug mit dem<br />

Bootshaken aufzunehmen und die Festmacher<br />

durch den unteren Ring durchzufädeln.<br />

Sollte im ersten Anlauf nur am<br />

oberen Ring festgemacht werden können,<br />

ist das auch kein Problem, da man<br />

sich ja dann immer noch in aller Ruhe<br />

am unteren Ring festmachen kann. Und<br />

wer über Nacht bleibt, sollte zumindest<br />

einen zweiten Festmacher vorbereitet<br />

haben.<br />

Wichtig hierbei ist die richtige Kommunikation<br />

zwischen dem Mann am<br />

Bug und dem Rudergänger; wobei es<br />

sich bei größeren Yachten durchaus<br />

empfiehlt, auf Höhe der Wanten einen<br />

„Vermittler“ zu positionieren. Korrekte<br />

Ansagen und Handzeichen über<br />

Richtung und Entfernung machen ein<br />

derartiges Anlegen erst möglich, da der<br />

Rudergänger die Boje ja aus den Augen<br />

verliert, sofern er sich dieser entsprechend<br />

genähert hat.<br />

„Die Plattformmethode”<br />

Eine andere, aber einfache Art des Anlegens<br />

an einer Boje ist es, diese auf<br />

Höhe der Badeplattform, also mit dem<br />

Heck, aufzunehmen und anschließend<br />

Richtung Bug zu bringen. Die Festmacherleine<br />

muss an einer Bugklampe<br />

festgemacht und das andere Ende zum<br />

Heck gebracht werden, wobei immer<br />

die Gefahr besteht, dass die Leine in die<br />

Schiffsschraube kommen kann.<br />

Dieses Manöver ist sogar einhandtauglich:<br />

Der Rudergänger hat nicht nur die<br />

beste Sicht, er kann die Boje sogar selber<br />

aufnehmen, in den Leerlauf schalten,<br />

die Leine zum Bug bringen und festmachen.


72<br />

1 2 3<br />

4 5 6<br />

„Die Lasso-Varianten”<br />

Eine gut funktionierende, effektive<br />

Lösung, die bislang wenige Skipper<br />

anwenden. Grundvoraussetzung ist,<br />

dass man ein „Lasso“ mit einer – und<br />

das ist wichtig – nicht schwimmfähigen<br />

Leine bildet und damit die Boje<br />

einfängt.<br />

Ein Tampen wird am Boot (Klampe)<br />

belegt und am anderen Ende wird ein<br />

Palstek gemacht. Dabei ist unbedingt<br />

darauf zu achten, dass die Leine niemals<br />

in die Nähe der Schrauben kommen<br />

darf. Anschließend zieht man<br />

ein wenig Leine durch den Palstek<br />

und erhält somit eine ca. 2–3 m große<br />

Schlinge (Bild 1-3). Mit dieser nähert<br />

man sich der Boje und wirft sie über<br />

die Boje. Das kann man entweder mit<br />

der Hand (Bild 4-6) oder mit dem<br />

Bootshaken machen. Da die Leine<br />

nicht schwimmt, wird sie an der Bojenleine<br />

nach unten gleiten und kann<br />

danach angezogen werden. Natürlich<br />

müssen die Leinen immer außerhalb<br />

der Reling verlaufen. Wer die Schlinge<br />

nicht werfen will, kann diese bei langsamer<br />

Fahrt im Wasser mitschleifen<br />

lassen und über die Boje legen. Ist erst<br />

einmal die Verbindung zwischen Boje<br />

und Boot gegeben, kann in aller Ruhe<br />

richtig festgemacht und das Boot gesichert<br />

werden.<br />

Lasso einhand<br />

Der Skipper macht die Boje aus und<br />

nähert sich ihr. Wichtig ist hierbei, dass<br />

auf Höhe der Boje nicht aufgestoppt<br />

wird, sondern diese bewusst, „Gang im<br />

Leerlauf “, mit angepasster Restfahrt fast<br />

überfahren wird. Nachdem der Skipper<br />

bereits im Vorfeld seine Leinen vorbereitet<br />

und am Bug richtig befestigt hat,<br />

nähert er sich der Boje gegen den Wind.<br />

Sobald die Boje außerhalb des Sichtbereiches<br />

kommt, läuft der Skipper nach<br />

vorn, ergreift die dort liegende Schlinge<br />

und wirft sie über die Boje, um anschließend<br />

wieder ans Ruder zurückzukehren<br />

und ein gezwungenes „Ausdrehen“<br />

herbeizuführen. Durch die vorhandene<br />

Restfahrt wird sich die Schlinge zuziehen.<br />

Da sichergestellt ist, dass die<br />

Leinenlänge niemals in die Nähe der<br />

Schraube kommen kann, wäre es sogar<br />

möglich, diesen Vorgang mit kurzer<br />

Fahrt voraus zu unterstützen.


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74 TexT Yvonne Kienesberger foTo Komm. rat stättner, Christian sChifter, martina hellhof<br />

oCeAN7<br />

VersicherUngsspecial<br />

UrlaUbszeit –<br />

sorgloszeit?<br />

Vorsicht ist besser als Nachsicht. endlich ab in den Urlaub, alle sorgen los! ein boot chartern, davonsegeln,<br />

meer und sonne genießen. Und genau dann passiert’s: ein Unfall, das gepäck gestohlen oder<br />

krank geworden? gut, wenn man richtig versichert ist!<br />

Krank im Ausland<br />

EU/EWR-Staaten und die Schweiz<br />

auf der rückseite ihrer e-card befindet sich die eKvK<br />

(europäische Krankenversicherungskarte). mit der eKvK<br />

oder der provisorischen ersatzbescheinigung können<br />

sie alle sachleistungen erhalten, die sich während eines<br />

aufenthaltes im gebiet eines anderen eU-mitgliedsstaates,<br />

eWr-staates und der schweiz unter berücksichtigung<br />

der art der leistungen und der voraussichtlichen<br />

aufenthaltsdauer als medizinisch notwendig erweisen.<br />

Vertragsstaaten außerhalb der EU<br />

für Urlaube in den staaten Kroatien, bosnien-herzegowina,<br />

serbien u. montenegro, mazedonien und<br />

türkei ist weiterhin ein betreuungsschein auf basis der<br />

jeweiligen bilateralen verträge erforderlich.<br />

Wichtig:<br />

- reisende, die keine eKvK besitzen, sollten sich rechtzeitig<br />

um „ersatzdokumente in Papierform” kümmern.<br />

- autoreisende, die zum beispiel per landweg richtung<br />

griechenland reisen, sollten bei der Krankenscheinbestellung<br />

alle zu durchfahrenden länder anführen.<br />

- in den vertragsstaaten außerhalb der eU müssen sie<br />

den betreuungsschein bei dem für ihren aufenthaltsort<br />

in betracht kommenden träger vorlegen und in eine im<br />

jeweiligen staat gültige anspruchsbescheinigung umtauschen!<br />

mit dieser bescheinigung können sie dann<br />

im notfall ärztliche hilfe, medikamente und auch spitalspflege<br />

auf Kosten des zuständigen österreichischen<br />

Krankenversicherungsträgers in anspruch nehmen.<br />

- erwerbstätige erhalten die erforderlichen Unterlagen,<br />

ersatzbescheinigung für die eKvK oder auslandsbetreuungsschein<br />

für die oben genannten vertragsstaaten vom<br />

Dienstgeber.<br />

- für andere Personengruppen gibt es eine online-bestellmöglichkeit<br />

unter der internetadresse www.sozialversicherung.at.<br />

Die anspruchsbescheinigungen werden für<br />

die Dauer des Urlaubes ausgestellt und sind gebührenfrei.<br />

Quellen und weitere Informationen:<br />

www.chipkarte.at<br />

www.sozialversicherung.at<br />

„Der vernünftige Versicherungsgedanke<br />

lautet: Absicherung von Risiken, die<br />

ich mit eigenen Mitteln nicht abdecken<br />

könnte – also Vermeiden von Situationen<br />

der Existenzbedrohung“, meint<br />

der Versicherungsexperte Kurt Stättner.<br />

Gerade im Wassersport kann es zu<br />

Unfällen und Verletzungen kommen,<br />

die schnell kostenintensiv bis unbezahlbar<br />

werden.<br />

„Eine Versicherung<br />

ist eigentlich ein<br />

‚Glücksvertrag‘.<br />

Statt daher zu sagen,<br />

Na toll, jetzt<br />

hab ich so viel eingezahlt<br />

und dann<br />

hab ich sie nicht<br />

gebraucht, sollte<br />

man doch froh sein<br />

und sagen: Gott sei<br />

Dank hab ich sie nicht<br />

gebraucht!“<br />

Komm.Rat. Mag. Kurt Stättner, Fachgruppe Wien<br />

der Versicherungsmakler<br />

Kaskoversicherung<br />

Ein Schiff wird vom Charterunternehmen<br />

üblicherweise mit einer Kaskoversicherung<br />

angeboten, die Schäden<br />

an der Yacht selbst decken soll. Aber wer<br />

Komm.RaT mag. KURT STäTTneR. versicherung:<br />

gott sei Dank hab ich sie nicht gebraucht!<br />

hat sich schon je die Mühe gemacht,<br />

die Versicherungsbedingungen dazu<br />

durchzulesen? Manchmal ist das auch<br />

gar nicht so leicht! Ist das Schiff z.B. in<br />

Kroatien angemeldet, ist es wahrscheinlich<br />

auch bei einem kroatischen Versicherungsunternehmen<br />

versichert – die<br />

Verträge sind entsprechend in der Landessprache<br />

abgefasst. Abhilfe bringt in<br />

jedem Fall das Nachfragen beim Charterunternehmen!<br />

Man sollte sich dabei<br />

genau erkundigen, welche Schadensfälle<br />

versichert sind, aber auch welche Bedingungen<br />

erfüllt sein müssen, damit<br />

die Versicherung greift. Hier kommt<br />

es zum Beispiel darauf an, für welche<br />

Fahrtgebiete die Yacht versichert ist<br />

oder welche Scheine der Skipper (nach<br />

Versicherungsbedingung oder Landesgesetz)<br />

vorzuweisen hat.


service<br />

75<br />

„sehr wichtig ist es, im schadensfall ruhe zu<br />

bewahren, Folgeschäden zu vermeiden und auf<br />

keinen Fall vor Ort die schuld am schaden<br />

zuzugeben! Benachrichtigen sie sofort ihre<br />

versicherung!“<br />

Martina Hellhoff, chief-Underwriter Yachtversicherungen Deutschland der esa<br />

„EuroShip“ Assekuradeurgesellschaft mbH<br />

Haftpflichtversicherung<br />

Jeder Wassersportler haftet mit seinem<br />

gesamten Vermögen für Schäden,<br />

die er im Zusammenhang mit dem<br />

Besitz oder Gebrauch eines Sportbootes<br />

einem Dritten schuldhaft zufügt.<br />

Personenschäden und Schäden<br />

an anderen Yachten können mit einer<br />

entsprechenden (Skipper-)Haftpflichtversicherung<br />

abgedeckt werden. Diese<br />

Versicherung kann zusätzlich die Abwehr<br />

unberechtigter Forderungen von<br />

Dritten übernehmen. Auch hier ist es<br />

wieder wichtig, sich die Versicherungsbedingungen<br />

genau durchzulesen! So<br />

werden unterschiedliche Versicherungen<br />

z.B. je nach Größe des Bootes,<br />

nach Segelfläche, nach Fahrtgebiet<br />

oder nach Zweck (privat gechartert,<br />

Ausbildungsfahrt oder Regatta) angeboten.<br />

Mittlerweile gibt es auch Versicherungen<br />

am Markt, die das Risiko einer<br />

„groben Fahrlässigkeit“ abdecken.<br />

Weitere Versicherungen<br />

Vor Urlaubsantritt ist es sicherlich auch<br />

nötig, sich Gedanken über weitere urlaubsabhängige<br />

Risiken zu machen, wie<br />

z.B.:<br />

- Hat man alle nötigen Formulare, Be-<br />

Christian sChifter. Vor Fahrtantritt über Fähigkeiten und<br />

eventuelle Krankheiten der Crewmitglieder informieren.


76<br />

Allgemeine Fragen zu Versicherungen, beantwortet von<br />

Komm.Rat. Mag. Kurt Stättner, Fachgruppenobmann<br />

Stv. der Versicherungsmakler Wien<br />

Wie finde ich die für mich richtige Versicherung?<br />

Zunächst sollte man sich ansehen, welche Versicherungen<br />

man schon hat, und analysieren, welche Risiken<br />

diese Versicherungen abdecken. Wichtig ist es auch,<br />

herauszufinden, wo es eventuelle Versicherungslücken<br />

gibt. Dann sollte man sich darüber klarwerden, was<br />

genau man zusätzlich versichern will. Schließlich sollte<br />

man natürlich einen Preis/Leistungsvergleich am Markt<br />

anstellen.<br />

Wer kann mir dabei helfen?<br />

- Mit Ihrer Buchhaltung gehen Sie ja auch nicht direkt<br />

zum Finanzminister, sondern zu einem Steuerberater.<br />

Genauso können Sie sich im Versicherungsbereich von<br />

einem unabhängigen Fachmann, der Kenntnisse über<br />

den Markt besitzt, beraten lassen. Ein Versicherungsmakler<br />

agiert als Vollmachtsträger des Kunden und kann für<br />

Sie das passende Versicherungspaket zusammenstellen.<br />

Urlaubspakete von Versicherungen und Kreditkartenunternehmen<br />

– was können sie?<br />

- Das kann man so pauschal natürlich nicht sagen. Es<br />

ist in jedem Fall wichtig, dass man sich auch hier genau<br />

erkundigt. Allgemeine Versicherungsrisiken werden in<br />

solchen Paketen abgedeckt sein, es liegt allerdings in der<br />

Natur der Sache, dass individuelle Risiken damit kaum<br />

gedeckt werden. Verreisen Sie z.B. mit hochwertigem<br />

Schmuck, dann wäre eine extra dafür abgeschlossene<br />

Versicherung sicher sehr sinnvoll.<br />

Wann greift die Versicherung (nicht)?<br />

- Sehr oft geht es nicht darum, ob der Unglücksfall im<br />

Leistungsumfang enthalten ist, sondern darum, ob alle<br />

Rahmenbedingungen, die im Versicherungsvertrag vereinbart<br />

wurden, auch erfüllt worden sind! So ist z.B. eine<br />

Hausratsversicherung unter Umständen nur dann gültig,<br />

wenn der Versicherungsnehmer auch eine bestimmte<br />

Anzahl von Tagen im Jahr in dem Haus wohnt, usw.<br />

Rahmenbedingungen also unbedingt VOR Vertragsabschluss<br />

abklären! Außerdem sollte man nach Vertragsabschluss<br />

öfter darüber nachdenken, ob sich vereinbarte<br />

Bedingungen nicht eventuell geändert haben, diese<br />

Änderungen melden, mit dem Versicherungsunternehmen<br />

besprechen und die Versicherung entsprechend<br />

anpassen!<br />

Weitere Informationen:<br />

www.ihrversicherungsmakler.at<br />

scheinigungen der Krankenversicherung<br />

mit (s. Kasten)?<br />

- Ist man gegen Diebstahl und/oder<br />

Verlust des Gepäcks versichert?<br />

- Sollte man eine Stornoversicherung<br />

abschließen?<br />

Auch Versicherungen, die auf den ersten<br />

Blick nicht unbedingt mit dem Urlaub<br />

zu tun haben, sollten überprüft werden.<br />

- Gelten noch die Versicherungsbedingungen<br />

wie bei Vertragsabschluss der<br />

Hausrats- und Einbruchsversicherung<br />

für Wohnung oder Haus?<br />

- Ist das Auto, mit dem man in den Ur-<br />

„Es gehört zur Pflicht des Skippers, sich vor<br />

Fahrtantritt über Fähigkeiten und eventuelle<br />

Krankheiten der Crewmitglieder zu informieren. Es<br />

kann weiters nicht schaden, sich die Durchführung<br />

einer Boots- und Sicherheitsanweisung von den<br />

Crewmitgliedern schriftlich bestätigen zu lassen!“<br />

Christian M. F. Schifter, Pantaenius<br />

Versicherungsmakler GesmbH<br />

<strong>OCEAN7</strong><br />

Versicherungsspecial<br />

Martina HellHoff. Benachrichtigen<br />

Sie sofort Ihre Versicherung.<br />

laub fährt, z.B. diebstahlversichert?<br />

- Benötigt man im Reiseland eine spezielle<br />

Versicherungskarte für das Auto?<br />

Was, wenn’s passiert ist?<br />

Eine kleine Checkliste kann im Unfallsfall<br />

große Hilfe leisten. So sind folgende<br />

Punkte u.a. sehr wichtig:<br />

- Feststellen, welcher Schaden genau<br />

entstanden ist.<br />

- Den Schaden mit den geeigneten<br />

Maßnahmen gering halten.<br />

- Daten von Zeugen aufnehmen.<br />

- Daten vom Unfallgegner aufnehmen.<br />

- Fotos machen.<br />

- Für sehr viele Versicherungen ist das<br />

Vorhandensein eines amtlichen (Polizei-)Protokolls<br />

über den Unfallhergang<br />

ausschlaggebend; also Hafenbehörde,<br />

Polizei benachrichtigen.<br />

- Natürlich sofort das Charterunternehmen<br />

oder die eigene Versicherung<br />

benachrichtigen.<br />

- Im Falle des Abschleppens: NIE-<br />

MALS Versicherungssummen oder<br />

Schiffswerte bekanntgeben.<br />

- Vor Ort KEINESFALLS Schuldanerkenntnisse<br />

anstellen.


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Urlaub mit Speed<br />

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78 TexT Dominic marsano foTo www.teamrussia.org<br />

Heimat bist du<br />

grosser söhne<br />

Andreas Hanakamp fischt für sein russisches Volvo-ocean-Projekt in internationalen gewässern<br />

nach Verstärkung, hat mit stig westergaard einen dicken Fisch bereits im netz und<br />

mit Landsmann udo moser einen weiteren Österreicher am Haken.<br />

kräfTig. udo moser (rechts)<br />

trimmt sich in die Pole-Position<br />

für das Volvo ocean race.


service<br />

79<br />

Als Syndikats-Chef Oleg Zherebtstov Andreas<br />

Hanakamp der Weltöffentlichkeit<br />

als Skipper seines überwiegend privat<br />

finanzierten Teams Russia vorstellte,<br />

staunte jene nicht schlecht. Der Wiener Neustädter<br />

Zwei-Meter-Mann hat sich seine Lorbeeren auf<br />

den Weltmeeren freilich längst verdient, dass der<br />

Sankt Petersburger Geschäftsmann, dessen Rubel<br />

dank einer Hypermarkt-Kette ordentlich rennt,<br />

aber ausgerechnet einen Österreicher als Sportdirektor<br />

aus dem Hut zaubert, war nicht unbedingt<br />

zu erwarten. Zwischenzeitlich ist ein Jahr ins Land<br />

gezogen, und mit dem ursprünglich verlautbarten<br />

Motto „Dabei sein ist alles“ gibt man sich längst<br />

nicht mehr zufrieden. Als Wachtführer nahm Hanakamp<br />

die beiden VOR-Haudegen Stig Westergaard<br />

und Guillermo Altadill unter Vertrag.<br />

Dem Wetter ist es egal,<br />

wie gut Sie<br />

versichert sind.<br />

Pantaenius – da kann kommen, was will!<br />

„ich will unbedingt auf dieses<br />

schiff, aber selbst die<br />

ersatzbank wäre ein Traum.“<br />

udo moser<br />

Westergaard ist drei Weltmeistertitel in den Klassen<br />

Soling und Finn schwer, verfügt über reichlich<br />

America’s-Cup-Erfahrung und genießt darüber<br />

hinaus den Ruf, einer der weltbesten Match-Race-<br />

Coaches zu sein. Mit Rodion Luka heuerte zudem<br />

ein exzellenter Jollen- und Skiffsegler bei den Russen<br />

an. Der Ukrainer, Olympia-Zweiter und aktuell<br />

WM-Dritter im 49er, zählt bei den Olympischen<br />

Spielen vor Qingdao zu den aussichtsreichsten<br />

Medaillenkandidaten und somit zu jenen harten<br />

Nüssen, die vom heimischen Power-Duo Delle-<br />

Karth & Resch erst geknackt werden müssen. Der<br />

Niederländer Wouter Verbraak, ebenfalls äußerst<br />

Hochsee-erprobt, wurde als Navigator verpflichtet.<br />

Die neue, in mehr als 350.000 Stunden Feinarbeit<br />

gefertigte V-70 wird in diesen Tagen zu Wasser<br />

gelassen und eingesegelt, kurzum, Team Russia<br />

scheint auf allen Fronten bestens und vor allem<br />

rechtzeitig gerüstet. Wenn am 4. Oktober <strong>20<strong>08</strong></strong> vor<br />

Alicante der Startschuss zur 10. Auflage des Volvo<br />

Ocean Race mit dem ersten von insgesamt sieben<br />

In Port Races erfolgt, steht ein Dutzend Segler seinen<br />

Mann. Eine Woche später, auf der ersten Etappe<br />

nach Kapstadt, sind es deren zehn. Das Gerangel<br />

um die fünf verbleibenden Positionen geht in den<br />

Endspurt, mit Udo Moser ist ein weiterer Österreicher<br />

im Rennen.<br />

Agentur: www.hqhh.de<br />

Mistral vor Sardinien - Foto Pantaenius<br />

Alte Liebe rostet nicht<br />

„Du segelst das Boot immer am absoluten Limit,<br />

während deiner Schicht hast du keine Verschnauf-<br />

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* Pantaenius America Ltd. is an insurance broker licensed in the state of New York as well as in other states. It is an independent corporation incorporated<br />

under the laws of New York and is a separate and distinct entity from any entity of the Pantaenius group with which it may be affiliated.


80<br />

selbstbewusst. „Die Konkurrenz hat<br />

mir Big-Boat-Erfahrung voraus, dafür bin<br />

ich einer der Fittesten.”<br />

„Das Ding fährt sich selbst<br />

bei 30 Knoten Wind und<br />

28 Knoten Bootsspeed<br />

wie ein Laser.“<br />

udo moser<br />

pause und selbst wenn du schläfst,<br />

schläfst du wenig.“ Vor allem bei Wind<br />

und Welle sind die Ruhephasen alles,<br />

nur leider nicht ruhig. „Zum einen,<br />

weil es unter Deck extrem laut ist, und<br />

zum anderen, weil du bei jeder Wende<br />

nicht nur deinen eigenen Körper, sondern<br />

auch die bis zu 250 Kilogramm<br />

schweren Segel ins neue Luv schleppen<br />

musst. Bei Spi-Manövern ist ohnehin<br />

jeder an Deck.“ Udo Moser kommt<br />

Teams: Ingesamt sieben Teams haben ihre Teilnahme<br />

kundgetan. Unter den bis dato genannten Skippern befinden<br />

sich klanghafte Namen wie Torben Grael oder Ian Walker.<br />

Das Duo hat bei Olympischen Spielen in Summe sieben<br />

Medaillen abgeräumt, davon vier aus Gold.<br />

Ericsson Racing 1 Skipper: Torben Grael/BRA<br />

Ericsson Racing 2 Skipper: Anders Lewander/SWE<br />

Puma Ocean Racing Skipper: Ken Read/USA<br />

Alicante 1<br />

Skipper: tba<br />

Alicante 2<br />

Skipper: tba<br />

Team Russia Skipper: Andreas Hanakamp/AUT<br />

Green Team Skipper: Ian Walker/IRE<br />

in Fahrt. Die Augen strahlen wie das<br />

Aufblendlicht eines 3er-BMWs, der<br />

Redefluss wird freudig schneller und an<br />

Superlativen reicher, das Grinsen breiter.<br />

Es scheint, als könnte ein Lebenstraum<br />

in Erfüllung gehen, aber dem ist<br />

nicht so. „Nein, ich habe nie davon geträumt,<br />

an diesem Rennen teilnehmen<br />

zu können, aber nur deshalb, weil ich<br />

mir nicht vorstellen konnte, dass das<br />

als Österreicher überhaupt möglich<br />

ist.“ Scheint es doch, zumindest hat es<br />

der studierte Sportwissenschaftler und<br />

Wirtschaftler, der im Herbst 2007 in<br />

das Projekt eingestiegen ist, in die Endauswahl<br />

geschafft.<br />

Angefangen hat alles im vergangenen<br />

Spätsommer mit einem Telefonat.<br />

Zunächst habe er Andreas zu seiner<br />

Berufung gratuliert, anschließend die<br />

gemeinsame Vergangenheit aufgearbeitet,<br />

schließlich kenne man einander<br />

aus der Soling-Zeit. Moser trennte<br />

sich während der Olympiakampagne<br />

für Sydney von Hans Spitzauer und<br />

Andreas Hanakamp, rückblickend<br />

ein Fehler. „Wir bekamen es in der<br />

Ausscheidung mit Christian Binder,<br />

Franz Fellner und Volker, meinem<br />

Bruder, zu tun. Das innerfamiliäre<br />

Duell wurde künstlich hochgeschaukelt,<br />

ich habe auf die falschen Leute<br />

gehört und bin ausgestiegen. Andreas<br />

hat das als Fehler bezeichnet, aus<br />

heutiger Sicht gebe ich ihm voll und<br />

ganz Recht.“ Sich der Qualitäten des<br />

gebürtigen Linzers durchaus bewusst,<br />

kam die Sprache schnell auf das Volvo<br />

Ocean Race, Moser, 31 Jahre jung,<br />

überlegte nicht zweimal und begann<br />

sich der Herausforderung zu stellen.<br />

Neben gemeinsamen Ausdauer- und<br />

Krafteinheiten absolvierte der 192<br />

Zentimeter groß gewachsene Modell-Athlet<br />

auch fünf Segeltage auf<br />

dem Trainingsschiff. Fazit: „Das Ding<br />

fährt sich wie ein Laser.“ Und das bei<br />

40 Knoten Wind und 28 Knoten<br />

Bootsgeschwindigkeit. Von Cadiz bis<br />

Mallorca benötigte man vier Tage,<br />

wobei sich an einem kein Blatt regte.<br />

Vielseitig begabt<br />

Moser, der neben dem Segelsport auch<br />

Triathlon wettbewerbsmäßig bestreitet,<br />

hat bei allen sportmedizinischen Tests<br />

mit Bestnoten abgeschnitten, seine<br />

ausgezeichnete körperliche Verfassung<br />

könnte ebenso den Ausschlag geben wie<br />

seine fundierte seglerische Ausbildung.<br />

Nach den ersten Anfängen im Optimist<br />

und einem kurzen Intermezzo im


service<br />

81<br />

Laser wechselte der Oberösterreicher<br />

solange aus sankt<br />

gemeinsam mit Bruder Volker in die<br />

Petersburg kein<br />

Solingklasse. 1996 stieg Moser auf den<br />

49er und zu Franz Urlesberger um.<br />

blauer Brief kommt,<br />

Ein Stipendium brachte Urlesberger wachsen meine chancen<br />

mit jedem Tag.“<br />

zwei Jahre später nach London und<br />

ließ Moser bei Sylvia Vogl anheuern.<br />

udo moser<br />

Das frühzeitige Scheitern an der<br />

Olympiaqualifikation führte zum bis dato beste Kritiken, das Verständnis<br />

neuerlichen Klassenwechsel und zum mit der Stamm-Mannschaft ist ebenfalls<br />

bereits skizzierten Ausstieg aus der<br />

ausgezeichnet.<br />

Soling-Ehe mit Spitzauer und Hanakamp.<br />

Was auf ihn zukommt, das kann Udo<br />

Anschließend folgte die bis heu-<br />

Moser nur erahnen, Spaziergang wird<br />

te andauernde Melges-Ära, die Moser der Weg nach Sankt Petersburg aber<br />

an der Seite von Michael Schineis, mit Sicherheit keiner. John Kostecki,<br />

Michael Luschan und Volker erfolgreich<br />

Sieger der Auflage 2001/02 und einer<br />

auslebt. In Summe räumte der der Stargäste des RC 44 Weltcup auf<br />

begeisterte Hobbykoch, dessen Leibspeise<br />

dem Traunsee (siehe Seite xx), spricht<br />

Beuschel ist, sechs Meistertitel heute noch ehrfürchtig von „meiner<br />

im Kielboot sowie Skiff ab und holte bis dato ärgsten Schlittenfahrt, für die<br />

bei Welt- und Europameisterschaften es keine Worte gibt“. Besagte Schlittenfahrt<br />

stattliche vier Medaillen. Als dritte<br />

wurde bereits vier Seglern<br />

Komponente wirft der Magister seinen zum Verhängnis, zuletzt verunglückte<br />

nach eigenem Bekunden „sehr ausgeprägten<br />

der Holländer Hans Horrevoets<br />

Teamgeist“ in die Wagschale. 20<strong>06</strong> tödlich. „Natürlich bin ich mir<br />

Große Hoffnungen oder gar Druck des Risikos bewusst, aber ich vertraue<br />

macht er sich dennoch nicht. „Die auf die Crew und meine eigenen Fähigkeiten.<br />

anderen kochen zwar auch nur mit<br />

Auf einer Yacht habe ich<br />

Wasser, haben aber wesentlich mehr mein Schicksal selber in der Hand.“<br />

Big-Boat-Erfahrung.“ Wie beispielsweise<br />

Ob Österreich im Doppelpack um<br />

Jochen Wolfram, der Deutsch-<br />

die Welt heizt, entscheidet sich in<br />

land in Athen gemeinsam mit Alexander den kommenden Wochen, bei den<br />

Hagen im Starboot vertrat und Teil von ersten Ausfahrten mit der neuen V-70<br />

United Internet Team Germany beim ist Udo Moser jedenfalls mit von der<br />

Yamaha Ocean7_210x93,3_5_<strong>08</strong> 27.05.<strong>20<strong>08</strong></strong> 12:27 Uhr Seite 1<br />

America’s Cup vor Valencia war. Trotz<br />

der namhaften Konkurrenz hat Moser<br />

Partie. Ein einzigartiger Fruchtgenuss,<br />

um den ihn viele beneiden.<br />

glory<br />

schleifen.<br />

days.<br />

Alte<br />

Moser<br />

Schichten<br />

kann auf<br />

medaillenreiche<br />

werden sorgfältig<br />

Kielboot-Zeiten<br />

entfernt.<br />

zurückblicken.<br />

Race Schedule:<br />

I. Etappe: Alicante – Kapstadt<br />

Start: 11. Oktober <strong>20<strong>08</strong></strong>; Distanz: 6.500 sm<br />

II. Etappe: Kapstadt – Kochi/IND<br />

Start: 15. November <strong>20<strong>08</strong></strong>; Distanz: 4.450 sm<br />

III. Etappe: Kochi – Singapur<br />

Start: 13. Dezember <strong>20<strong>08</strong></strong>; Distanz: 1.950 sm<br />

IV. Etappe: Singapur – Qingdao<br />

Start: 18. Jänner 2009; Distanz: 2.500 sm<br />

V. Etappe: Qingdao – Rio de Janeiro<br />

Start: 14. Februar 2009; Distanz: 12.300 sm<br />

VI. Etappe: Rio De Janeiro – Boston<br />

Start:11. April 2009; Distanz: 4.900 sm<br />

VII. Etappe: Boston – Galway<br />

Start: 16 Mai 2009; Distanz: 2.550 sm<br />

VIII. Etappe: Galway – Göteborg<br />

Start: 6. Juni 2009, Distanz: 950 sm<br />

IX. Etappe: Stockholm – St. Petersburg<br />

Start: 14. Juni 2009; Distanz: 525 sm<br />

Erleben Sie die Yamaha-Power, vom weltstärksten V8 Motor<br />

mit 350 PS bis zum Beiboot-Motor mit 2,5 PS!<br />

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82<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Architekten<br />

Länge über Alles<br />

Breite<br />

Tiefgang<br />

Verdrängung<br />

Kiel<br />

Segelfläche<br />

Maschine<br />

Umberto Felci,<br />

Patrick Roseo<br />

13,95 m<br />

4,30 m<br />

1,95 (2,30) m<br />

10.870 kg<br />

3.330 kg<br />

113 qm<br />

55 PS<br />

Neue Dufour 45 im Confettiregen<br />

Mitte Mai wurde bei Dufour in großem Stil gefeiert:<br />

Rund 1.000 Mitarbeiter, die nationalen und internationalen<br />

Händler und ihre Familien waren im<br />

Rugby-Stadion von La Rochelle versammelt, um<br />

die Taufe des neuesten Schiffs mitzuerleben: der<br />

Dufour 45 Performance. Ihre Weltpremiere für die<br />

Öffentlichkeit wird sie bei den großen internationalen<br />

Messen im Herbst <strong>20<strong>08</strong></strong> haben.<br />

Die von den Architekten Umberto Felci und Patrick<br />

Roseo entworfene Yacht besticht durch ihre eleganten<br />

und klaren Linien. Sie ist auf schnelles<br />

Fahrtensegeln ausgelegt und erste geheime Tests<br />

bestätigten das Potenzial der 45 Performance in<br />

jeder Beziehung.<br />

Als prominenter Pate fungierte Abdelatif Benazzi,<br />

der ehemalige Teamchef der französischen Rugby-Nationalmannschaft.<br />

Die neue 45 wurde bei<br />

strahlendem Sonnenschein in einem Confettiregen<br />

enthüllt und getauft.<br />

Vincent Paillot, der Projektmanager der 45 bei<br />

Dufour: „Es war unser Ziel, maximalen Komfort zu<br />

schaffen, ohne dabei die Segeleigenschaften der<br />

45 zu schmälern. Daher haben wir ein vollkommen<br />

neues Konzept des Cockpits entwickelt.”<br />

www.dufouryachts.com<br />

M Yachts: Schiff & Vertrieb neu<br />

Gebaut werden die rasanten Cruiser im schwedischen Lysekil. Vertrieben werden sie ab sofort für Österreich<br />

über L2 Yachting in Königstein. Die neue M46 ist schnell und einhandtauglich. Das schlanke Boot verfügt über<br />

ein hohes Rigg, eine Selbstwendefock und einen effizienten Flossenkiel. Die M46 bietet sehr gute Leichtwindeigenschaften<br />

sowie sicheres und komfortables Verhalten in rauer See. Zeitlos-klassische Linien kennzeichnen<br />

die Yacht. Rumpf und Deck entstehen als Sandwichkonstruktion mit Divinycell im Vakuum-Infusionsverfahren.<br />

Innen zeigt die M46 klassische Eleganz mit modernem Understatement. Der Entwurf der M46 stammt von Ron<br />

Holland. Preis in umfangreicher Eignerausstattung 447.700 Euro.<br />

www.m-yachts.de


Frauscher Hybrid:<br />

Jungfernfahrt in San Francisco<br />

Mitte Mai <strong>20<strong>08</strong></strong> im St. Francisco Yacht Club, an der Golden Gate Bridge: Der österreichische<br />

Bootsbauer Frauscher präsentierte das weltweit erste serienmäßig hergestellte<br />

Hybrid-Sportboot. Das neue Hybridboot entstammt einer Zusammenarbeit<br />

mit dem österreichischen Motorenhersteller Steyr. Frauscher hat inzwischen sein gesamtes<br />

Luxusboot-Portfolio mit dem bahnbrechenden Antriebssystem ausgestattet.<br />

Gastgeber der Premiere war der kalifornische Frauscher-Partner Ralph Silverman –<br />

der führende Händler für exquisite Freizeitboote mit fünf Niederlassungen in Kalifornien.<br />

Das Ereignis stieß auf gewaltiges Medieninteresse.<br />

Die umweltfreundliche Hybridlösung ist der Beginn einer neuen Ära in der Geschichte<br />

der Freizeit- und Sportbootantriebe. Es wird nicht nur eine Null-Emission, langsames<br />

Manövrieren in Häfen, lärmfreies Fahren auf Gewässern landeinwärts und<br />

in Naturreservaten sichergestellt, auch ein eigener Generator für alle elektronischen<br />

Bordeinrichtungen wird überflüssig.<br />

Das Hybrid-System erlaubt einen lärmfreien Start und ein Verlassen jeder Marina,<br />

ohne Treibstoff zu verbrennen.<br />

news yacht<br />

83<br />

T: +43 (0) 761 26 36 55-35<br />

www.frauscherboats.com<br />

Die<br />

frauscher 757<br />

st. tropez mit<br />

hybridantrieb<br />

unter der golden<br />

gate bridge<br />

Besuch vom Prinzen<br />

Kronprinz Frederik von Dänemark hat seinen Besuch<br />

angekündigt: Er kommt nach Haderslev, um in der Werft<br />

von X-Yachts den Rumpf Nummer 1 der Xc 45 aus der<br />

Taufe zu heben. Das völlig neu entwickelte Schiff ist<br />

für schnelle, sichere und bequeme Langstreckentörns<br />

konzipiert. Der Kronprinz ist selbst erfahrener Hochseesegler.<br />

www.x-yachts.com


84 text Yvonne Kienesberger fotos Michaela DelMarco, Michael heMpt, toM holzner, Yvonne Kienesberger<br />

vorschiff. auf jeder position an bord der<br />

toKio ii kann mitgearbeitet werden.


yacht<br />

85<br />

GrossEs<br />

Segelvergnügen<br />

Racer-Feeling. Man hört immer nur davon, verfolgt die spektakulären Segelwettbewerbe in den Medien<br />

und im Internet. Wie ist es aber tatsächlich, auf einem Schiff der V.O. 60 Klasse zu segeln, wie fühlt es<br />

sich an? <strong>OCEAN7</strong>-Autorin Yvonne Kienesberger über das Segeln auf einer ganz besonderen Rennyacht.<br />

Was macht man als japanisches<br />

und durchaus finanzstarkes<br />

Konsortium,<br />

wenn man am bekannten<br />

Whitbread Race (Vorgänger des Volvo<br />

Ocean Race) teilnehmen möchte?<br />

Man beauftragt einen weltweit beachteten<br />

Bootsdesigner. Und was macht<br />

man, wenn man unbedingt gewinnen<br />

möchte? Man beauftragt gleich zwei!<br />

So geschehen für das Whitbread-Rennen<br />

1993/94. Damals wurde Bruce<br />

Farr mit der Konstruktion der Whitbread-60-Yacht<br />

TOKIO I beauftragt,<br />

John Swarbrick mit der Konstruktion<br />

der TOKIO II. Aus politischen Gründen<br />

(Farr versprach auch Erfolge im<br />

America’s Cup) ging schließlich die TO-<br />

KIO I an den Start zur großen Fahrt um<br />

die Welt – und beinahe hätte Skipper<br />

Chris Dickson mit ihr auch den Sieg<br />

nach Japan geholt. Bruce Farr ist seither<br />

eine dominante Größe auf dem Racer-<br />

Designmarkt. Was wurde aber aus dem<br />

Schwesternschiff, der TOKIO II, und<br />

ihrem Vater am Reißbrett John Swarbrick?<br />

Erster Eindruck<br />

Die TOKIO II wurde Österreicherin!<br />

Als einzige der V.O. 60 Klasse fährt<br />

sie die rotweißrote Fahne. Da liegt<br />

sie nun im etwas düsteren Industriehafen<br />

von Monfalcone im Regen.<br />

„Die TOKIO II hat ganz eigenwillige<br />

Linien, über deren Schönheit<br />

durchaus diskutiert werden kann“,<br />

hat der Eigner von Sailbig yachting<br />

gemeint. Und er hat Recht: Auf den<br />

ersten Blick erkennt man noch nicht,<br />

wo die Reize dieses Kevlargeschosses<br />

liegen. Vor allem unter Deck gleicht<br />

sie eher einem U-Boot als einem Segelschiff<br />

– wie es für eine verwöhnte<br />

Fahrtenseglerin eben auszusehen hat.<br />

Die an Flaschenzügen aufgehängten<br />

Rohrkojen sind sicher ganz praktisch,<br />

ob man darin auch gut schläft, das<br />

muss erst bewiesen werden. Vielleicht<br />

ist es aber auch der etwas wacklig<br />

montierte Vorhang vor der Toilette<br />

(Anmerkung: Er wurde mittlerweile<br />

durch eine wunderschöne Holz-WC-<br />

Tür ersetzt), der die halbe Mannschaft<br />

in einem Crewquartier an<br />

Land schlafen lässt? Ich weiß es nicht.<br />

Da man im Regen nicht im Cockpit<br />

sitzen kann und es unter Deck keine<br />

Möglichkeit gibt, sich mit dem Rest<br />

der Crew zusammenzusetzen, klet-


86<br />

02<br />

01 03<br />

01 schotenzupferei. Gehört auch zum Segelspaß auf<br />

einer Rennyacht.<br />

02 XXL. Auf der TOKIO II ist alles um eine Nummer größer,<br />

natürlich auch die Winschen.<br />

03 betreuung. Die Stammcrew sorgt auf der TOKIO II für<br />

einen reibungslosen Ablauf.<br />

tere ich früh in meine Rohrkoje und<br />

igle mich in meinen Schlafsack. Der<br />

Beweis ist erbracht: Schlafen kann<br />

man herrlich auf der TOKIO II!<br />

Gullivers Reisen<br />

Ich bin im Land der Riesen gelandet.<br />

Die Dimensionen der TOKIO II sind<br />

einfach unbeschreiblich. „Das Boot ist<br />

ein Kunstwerk“, wie Designer John<br />

Swarbrick, der alle Zeichnungen noch<br />

mit der Hand (!) fertigte, es auch gewollt<br />

hat. Er war der Revolutionär und<br />

Visionär unter den Designern zu seiner<br />

Zeit. Was wollte man damals eigentlich<br />

genau erreichen? Alle Rennen um die<br />

Welt wurden bis Ende der 80er-Jahre<br />

von „Verdrängeryachten“ wie z.B.<br />

Swans dominiert. Bis Tüftler, Träumer<br />

und Segelgenies wie Sir Peter Blake auf<br />

die Idee kamen, doch eine Kielyacht zu<br />

konstruieren, mit der man ins Gleiten<br />

kommen könnte. Die Whitbreadklasse<br />

(heute V.O. 60) war geboren – und<br />

Swarbrick machte mehr daraus. Die<br />

TOKIO II fährt mit einem Kathedral-<br />

Rigg, das das Fahren größerer Vorsegel<br />

ermöglicht (die topp-getakelte Genua<br />

„Code Zero“ verdankt dieser neuen<br />

Möglichkeit ihr Entstehen). Als einzige<br />

Yacht der Welt fährt die TOKIO II einen<br />

Z-Kiel, der sich nach vorne neigt.<br />

Die Yacht ist sehr schmal und schnittig<br />

gebaut. Das Verhältnis der Segelfläche<br />

zu der benetzten Fläche des Rumpfes<br />

ist das größte unter allen gebauten V.O.<br />

60 Yachten. Das macht die TOKIO II<br />

zu einer der schnellsten Yachten bei<br />

Leichtwind und auf Vorwindkursen. Sie<br />

hat ein im Schnitt um einen halben Meter<br />

höheres Freibord als andere Yachten<br />

ihrer Klasse, ist daher im Bugraum sehr<br />

hoch. Hier hat Tom Holzner auch einen<br />

Zwischenraum eingezogen, um bessere<br />

Staumöglichkeiten zu schaffen. Ansonsten<br />

hat er an der Yacht nichts verändert.<br />

WC und Pantry (diese befindet sich in<br />

der Mitte des Schiffes, so dass man von<br />

allen Seiten durch zusätzlich hochgezogene<br />

„Wände“ gestützt sicher kochen<br />

kann) waren schon vorhanden – Bequemlichkeiten,<br />

für die Swarbrick ausgelacht<br />

wurde (heute ist ein WC in der<br />

V.O. 70 Klasse wieder zwingend vorgeschrieben).<br />

Der Navigationsbereich<br />

befindet sich im Heck des Schiffes, zugänglich<br />

über eine größere Luke, die<br />

direkt zum Steuermann an Deck führt.<br />

Holzner ist stolzer Bootsbesitzer:<br />

„Würde man alle V.O. 60 Yachten dieser<br />

Welt (davon wird es um die 30 Stück geben)<br />

nebeneinanderstellen, alle würden<br />

gleich aussehen, bis auf die TOKIO II,<br />

die ist einzigartig, ein Unikat unter den<br />

Rennyachten!“ Und ein Schlachtross ist<br />

sie noch dazu, sie wurde extrem massiv<br />

gebaut, gar kein Vergleich mehr zu heutigen<br />

Racern. Sie sollte Sicherheit und<br />

Stabilität bieten – auch in den gefährlichsten<br />

Seegebieten der Welt.<br />

Sailing TOKIO II<br />

Etwas mulmig ist mir vor der ersten Ausfahrt<br />

mit der einzigartigen Lady schon<br />

zumute. Ein Mast, der 26 m hoch ist, ein<br />

Vorsegel mit über 100 m² Segelfläche,<br />

das Großsegel mit 125 m², Backstagen,<br />

die es zu bedienen gilt, Winschen so<br />

groß wie Autoreifen. Da wirken Kräfte<br />

auf diesem Boot, die vereinzelt dem<br />

Zehnfachen der Kräfte auf einer normalen<br />

Fahrtenyacht entsprechen. Ob


yacht<br />

87<br />

blickfang. Die blitzblaue Racingyacht<br />

wird in jedem Hafen zum<br />

bestaunten Anschauungsobjekt.<br />

ich dafür überhaupt geeignet bin? Das<br />

Konzept ist an diesem Wochenende<br />

klar: Jedes Crew-Mitglied soll einmal an<br />

jeder Position auf dem Schiff mit Hand<br />

angelegt haben. Ich werde also genauso<br />

auf dem Vorschiff zum Vorsegel-Setzen<br />

und -Wechseln eingesetzt wie an den<br />

Grindern oder an den Backstagen.<br />

Die TOKIO II ist für Leichtwind und<br />

Vorwind-Kurse gebaut. Viel Höhe kann<br />

man mit ihr also nicht laufen. Das ist<br />

an diesem Tag aber auch gar nicht nötig.<br />

Wir haben leichten bis gar keinen<br />

Wind aus Süd. Zusätzlich regnet es<br />

und eigentlich ist es auch ziemlich kalt.<br />

Wir sind bald völlig durchnässt. Jetzt<br />

kommen wir wohl dem Racing-Feeling<br />

Sailbig yachting GmbH<br />

Programm: Mitte Juni wird das Schiff von Monfalcone nach<br />

Palma de Mallorca überstellt; den Sommer über kann man<br />

auf der Tokio ii Törns in Spanien mitsegeln, mehr dazu auf<br />

www.sailbig.at.<br />

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Wer kennt sie nicht, die kleinen Verletzungen an Hand und<br />

Fingern, die bei scheinbar leichten Arbeiten passieren?<br />

Mit wasser dichtem Schutz<br />

helfen hier die neuen atmungsaktiven<br />

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Ab deckung der Finger kuppen<br />

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Raus ins Leben.


88<br />

02<br />

01 03<br />

Tokio ii im Detail<br />

TOKIO II – TECHNISCHE DATEN<br />

Segelnummer AUT 2697<br />

Länge über Alles<br />

18,97 m<br />

Breite<br />

5,05 m<br />

Tiefgang<br />

3,70 m<br />

Gesamtgewicht<br />

13.500 kg<br />

davon in der Kielbombe<br />

6.000 kg<br />

Mast und Großbaum<br />

Aluminium<br />

Spi-Baum und Jockey-Baum Karbon<br />

Masthöhe über Deck<br />

26 m<br />

Wasserballast pro Seite<br />

2500 ltr<br />

Motor für Antrieb<br />

57 PS<br />

Motor für Aggregate<br />

30 PS<br />

Dieseltanks<br />

2 x 120 l<br />

Dieselreserve<br />

600 l<br />

Cruisinggeschwindigkeit<br />

am Wind (4–6 Bft)<br />

8–10 Kn<br />

vor dem Wind (4–6 Bft) 11–15 Kn<br />

Maximale von Tom und seiner<br />

Crew geloggte Geschwindigkeiten<br />

am Wind<br />

11,5 KndW<br />

vor dem Wind<br />

18 Kn dW<br />

Großsegel / 3 Reffs 125 m 2<br />

Genua 1 140 m 2<br />

Genua 2 120 m 2<br />

Genua 3 100 m 2<br />

Fock 3 80 m 2<br />

Fock 4 60 m 2<br />

Sturmgroßsegel / Sturmfock<br />

ja<br />

Topspinnaker leicht 300 m 2<br />

Topspinnaker mittel 280 m 2<br />

7/8 Spinnaker schwer 250 m 2<br />

Winschen 12<br />

Grinder 2<br />

Kojen 16<br />

Pantry<br />

ja<br />

Sanitärkompartiment<br />

ja<br />

Watermaker<br />

ja<br />

Trinkwassertanks<br />

2 x 100 l<br />

Trinkwasserreserven<br />

600 l<br />

Anker 2<br />

Rettungsinseln 3<br />

Rettungswesten + Gurte 22<br />

Bordcomputer<br />

ja<br />

Radar<br />

ja<br />

GPS an Bord 4<br />

GPS Plotter 3<br />

Kompass/Logge Elektronik<br />

B&G<br />

Satellitentelefon<br />

ja<br />

Sextant<br />

ja<br />

Ukw-Funkgeräte 2<br />

Ukw-Handfunkgeräte 3<br />

DSC/GMDSS<br />

ja<br />

EPIRB<br />

ja<br />

Kurzwellenempfänger<br />

ja<br />

Fahrtbereich 4 Zulassung<br />

ja<br />

Zeichnungen: John Swarbrick


yacht<br />

89<br />

01 schnittig. Das Design der TOKIO II ist<br />

weltweit einzigartig.<br />

02 weiträumig. Die Besatzung von 14<br />

Mann verläuft sich auf dem großen Deck.<br />

03 leichtgängig. Die TOKIO II segelt sich<br />

wie eine Jolle.<br />

schon ziemlich nah. Die Feuchtigkeit<br />

bekommen wir die nächsten Tage nicht<br />

mehr aus unserer Kleidung. Es wird<br />

ungemütlich an Bord. Und das nur ein<br />

Wochenende lang bei fast keinem Seegang<br />

– und: Wir fahren jeden Abend<br />

gemütlich wieder zurück in den Hafen<br />

und gehen in die nächste Pizzeria! Wie<br />

machen es da die Männer und Frauen,<br />

die bei Minustemperaturen tagelang in<br />

den Roaring 40s durchgebeutelt werden,<br />

die mit dem schlimmsten Wetter,<br />

den stärksten Winden und dem ärgsten<br />

Seegang kämpfen, bei null Komfort und<br />

Astronautennahrung? Ich muss sagen:<br />

Respekt! Diese Seeleute müssen durch<br />

die Hölle gehen …<br />

Unternehmen Sailbig<br />

„Eigentlich wollte ich nie ein eigenes<br />

Schiff haben“, so Holzner. Jetzt besitzt<br />

er eines, ein ziemlich großes sogar. Neben<br />

seinem selbstständigen Beruf als<br />

Schlichter in Wien hat Tom Holzner<br />

sich also ein weiteres kleines Unternehmen<br />

aufgebaut. Dabei kann er darauf<br />

stolz sein, dass er niemandem verpflichtet<br />

ist. Das Unternehmen ist finanziell<br />

völlig eigenständig.<br />

„Ich bin vollkommen frei in allen meinen<br />

Entscheidungen, darin, wo ich das<br />

Boot hinlege und welches Programm<br />

ich damit fahre. Ich bin keinem Druck<br />

von außen ausgesetzt.“<br />

Es gibt nur zwei bis drei weitere V.O. 60<br />

Yachten in der Adria, zwischen fast allen<br />

Eignern und Vercharterern herrscht<br />

Kollegialität und Hilfsbereitschaft. So<br />

werden Kunden vermittelt, gibt es einmal<br />

keine Plätze mehr auf dem eigenen<br />

Schiff, oder man hilft sich mit Reparaturen<br />

aus. Konkurrenzdenken kommt<br />

nur bei sehr wenigen auf – und das eigentlich<br />

völlig umsonst: „Wir haben alle<br />

eine etwas andere Zielgruppe, und da es<br />

nur sehr wenige von uns im Mittelmeer<br />

gibt, wäre Kundenneid auch völlig sinnlos“,<br />

meint Holzner zu dem Thema.<br />

Philosophie Sailbig<br />

Rausfahren und ständig an den Schoten<br />

zupfen, das kann mal Spaß machen,<br />

muss aber nicht immer sein – auch nicht<br />

auf einer Rennyacht. Deshalb verfolgt<br />

Sailbig yachting auch ein anderes Ziel.<br />

Zunächst soll es auch Fahrten- und<br />

Hobbyseglern einmal ermöglicht werden,<br />

auf einem Racer zu segeln. Viele<br />

träumen davon, schrecken aber vor<br />

Regatten und Extremtrainings zurück.<br />

Auch eine „Wochenend-Ausfahrt“ auf<br />

der TOKIO II vermittelt Eindrücke,<br />

über die man noch lange spricht, und<br />

TOKIO-II-Eigner Tom Holzner<br />

über sich selbst:<br />

„Geboren (1961) und aufgewachsen am<br />

Bodensee. Liebe zum Segeln schon als<br />

Babypassagier auf dem elterlichen Drachen<br />

entdeckt. Ab sechs selbst Skipper im Holzoptimisten.<br />

Seither eine tiefgehende Beziehung<br />

zu Wasser, Wind und eine ebenso nachhaltige<br />

– nicht immer einfache – zum Segelsport.<br />

Erster Hochseetörn mit vierzehn.<br />

Nach dem Studium der Erziehungswissenschaften/Kommunikationspädagogik<br />

und der Chemie/Physik berufliche Tätigkeit als<br />

selbstständiger Kommunikationsberater und<br />

Schlichter in Wien.<br />

Wieder intensive Beschäftigung mit dem<br />

Segeln/Hochseesegeln seit dem Studienabschluss;<br />

Schwerpunkte: Gruppenprozesse und<br />

Teamentwicklung, Belastungs­ und Konfliktbewältigung<br />

an Bord; mit besonderer Hinwendung<br />

zum Langstrecken­ und Offshoresegeln,<br />

zu theoretischen Aspekten der Navigation, Segelmechanik,<br />

Trimmpsychologie, dem Verhalten<br />

gekühlter Flüssigkeiten an Bord und zum<br />

Sterneschauen (Astronomie).”<br />

bringt wertvolle Erfahrungen. Zusätzlich<br />

ist es Holzner ganz wichtig, immer<br />

wieder Frauen in der Crew zu haben,<br />

eventuell die TOKIO II auch einmal<br />

mit einer reinen Frauencrew zu segeln.<br />

Seufzend erklärt er, dass Frauen an Bord<br />

eigentlich schon eine Selbstverständlichkeit<br />

sein müssten. Alle können an jeder<br />

Station auf dem Schiff arbeiten. Durch<br />

die genutzte Technik ist das längst keine<br />

Hexerei mehr (übrigens fuhren schon<br />

insgesamt 1<strong>08</strong> Seglerinnen beim Volvo<br />

Ocean Race mit).<br />

Auch das soziale Lernen an Bord findet<br />

der TOKIO-Eigner spannend: „Es<br />

kommen sehr unterschiedliche Menschen<br />

auf einem kleinen Fleck zusammen<br />

und sollen gemeinsam eine riesengroße<br />

Rennyacht bewegen. Da wird<br />

schnell klar, dass es nur im Team funktioniert<br />

– und man seine eigenen Ansprüche<br />

etwas zurückschrauben muss.“<br />

Nachtfahrt mit der TOKIO II<br />

In der oberen Adria gibt es nicht sehr<br />

viele Möglichkeiten, mit einer Yacht<br />

mit 3,8 m Tiefgang anzulegen. Aber<br />

am letzten Tag entscheidet unser Skipper,<br />

mit uns nach Muggia zu segeln.<br />

Mittlerweile sind wir wirklich ein eingespieltes<br />

Team. Alles läuft reibungslos<br />

an Bord. Ich bin von der Vorschiffcrew<br />

zur Steuerfrau avanciert und genieße<br />

die Leichtgängigkeit der TOKIO II.<br />

Sie segelt sich tatsächlich wie eine Jolle!<br />

Wir erfreuen uns an vereinzelten<br />

Sonnenstrahlen und einem ausgiebigen<br />

Fischmenü in dem kleinen Fischerhafen.<br />

Der Wind setzt abends wie vorhergesagt<br />

aus Nordost ein und beschert<br />

uns einen schönen Halbwindkurs<br />

zur Rückfahrt nach Monfalcone. Wir<br />

alle genießen eine wundervolle Rauschefahrt<br />

durch die Nacht auf einem<br />

ganz besonderen Schiff, das – wenn<br />

man es näher kennenlernt – seine versteckten<br />

Qualitäten zeigt!<br />

Nachbemerkung: Der „Vater“ der TO-<br />

KIO II John Swarbrick hat sich übrigens<br />

aus der Bigboat-Szene zurückgezogen<br />

und sich in Australien mit der Konstruktion<br />

einer eigenen 30-Fuß-Klasse<br />

(JS 9000) einen Namen gemacht.


90 text Florian T. Mrazek fotos Heiko Mandl<br />

01 Power. in „Fast rescue Boats” sind<br />

Steyr-Motoren aufgrund des geringen<br />

Gewichts und der kompakten Bauweise<br />

erste Wahl.<br />

02 clever. Bei den obligatorischen<br />

kontrollstarts müssen rettungsboote<br />

mit Steyr-Motoren nicht extra zu Wasser<br />

gelassen werden.<br />

03 hart im nehmen. Schlecht gewartet<br />

und unter extremen Witterungsbedingungen<br />

ist zuverlässigkeit oberste<br />

Priorität.<br />

04 freizeit. auch renommierte Yachthersteller<br />

wissen zunehmend die Qualitäten<br />

der Steyr-aggregate zu schätzen.<br />

01 02<br />

„The crazy ausTrians<br />

and their hybrid”<br />

Die unumstrittenen Stars der Motorboot-Szene kommen dieses Jahr aus Österreich. Bereits<br />

Mitte dezember brachten Frauscher und Steyr Motors mit der bloßen ankündigung der Weltpremiere<br />

des ersten serienmäßigen Hybridantriebssystems für Sportboote auf der BooT <strong>20<strong>08</strong></strong> in düsseldorf<br />

die Bombe zum Platzen. Seither blieb vor allem beim traditionsreichen oberösterreichischen<br />

Motorenbauer Steyr Motors kein Stein auf dem anderen. Für oCean7 Grund genug, die<br />

Hintergründe der technischen Sensation zu durchleuchten.


yacht<br />

91<br />

03 04<br />

Eigentlich ist es ja zum Weinen:<br />

Selbst im Jahr <strong>20<strong>08</strong></strong> denken<br />

hierzulande acht von zehn<br />

durchschnittlichen Seglern<br />

beim Namen Steyr entweder immer<br />

noch an dieses leistungsschwache, viel<br />

zu klein geratene und über alle Maßen<br />

museale Automobil namens Puch 500<br />

oder, noch schlimmer, an den Puch G:<br />

Jenen Anachronismus auf vier Rädern,<br />

der mit dem Logo am Kühlergrill (Stern<br />

statt Zielscheibe) schon vor Ewigkeiten<br />

die letzten Austro-Gene gegen kühle<br />

Benz-PR aus Stuttgart getauscht hat.<br />

Für die Erbsenzähler: Die beiden restlichen<br />

Segler der Statistik sind Selfman-<br />

Bootsbesitzer und kennen deshalb auch<br />

die unverwüstlichen Steyr-Traktoren<br />

vom alljährlichen Boot-rein-Boot-raus-<br />

Einsatz aus erster Hand.<br />

Aber was soll’s, in Österreich gedenkt<br />

man halt lieber seinen Helden von gestern,<br />

anstatt die Leistungen von heute<br />

zu würdigen. Da tröstet es ein wenig,<br />

dass der Geschäftsführer von Steyr<br />

Motors, Rudolf Mandorfer, kaum mit<br />

der Wimper zuckt, wenn man ihn nach<br />

den historischen Verbindungen zum<br />

Wanderhügel aus den Steyr-Daimler-<br />

Puch-Werken befragt. „Man muss unterscheiden,<br />

ob man vom Motor oder<br />

vom Fahrzeug redet. Beim Fahrzeug<br />

hat Magna Steyr mit dem Kauf von<br />

Steyr-Daimler-Puch 1997 ja die offizielle<br />

Rechtsnachfolge angetreten. Geht<br />

es jedoch um den Motor, so sind wir<br />

definitiv die direkten Erben.“<br />

Kundenwunsch aus<br />

der Schublade geholt<br />

Viel mehr als um die Vergangenheit<br />

dreht sich im hypermodernen Steyr-<br />

Werk im gleichnamigen Städtchen<br />

südöstlich von Linz derweil alles um<br />

die Zukunft. Die gehört, da lassen nicht<br />

weniger als 1.400 Internet-Beiträge und<br />

unzählige enthusiastische Presseartikel<br />

rund um die Erdkugel keinen Zweifel,<br />

dem ersten Hybrid-Motor für Motorboote.<br />

Dabei begann der größte Achtungserfolg<br />

der jüngeren heimischen<br />

„Geht es um Motoren,<br />

so sind wir definitiv<br />

die direkten Erben<br />

der Marke Steyr.“<br />

Industriegeschichte eher als Spielerei,<br />

anstatt minutiös vorausgeplant zu werden.<br />

Die technische Basis für den Hybrid<br />

war mit der Entwicklung des Steyr-<br />

Schwungradgenerators zur Erzeugung<br />

von Bordstrom seit dem Jahr 2000 ja<br />

bereits vorhanden. „Die Sache ins Rollen<br />

gebracht hat neben unserem Partner<br />

Frauscher im Grunde ein holländischer<br />

Kunde, der maßlos darüber enttäuscht<br />

war, entgegen seinen Hoffnungen mit<br />

unserem Generator nicht frühmorgens<br />

geräuschlos aus seinem Yachthafen motoren<br />

zu können“, erinnert sich Mandorfer.<br />

„Doch diese Erwartung erfüllte<br />

Die Steyr-Erfolgsstory<br />

Die Entscheidung, in den Bootsmotorenbau zu gehen, ist<br />

im Prinzip leicht nachzuvollziehen: Basis war der Steyr-<br />

Monoblock-Dieselmotor. Danach suchte man nach einer<br />

Möglichkeit, den Motor in einem begrenzten Volumen mit<br />

begrenztem Risiko und unter sehr schweren Anforderungen<br />

am Markt zu erproben – somit kam man fast automatisch<br />

zum Bootsmarkt.<br />

Anfang der 90er-Jahre unterzeichnete Steyr mit OMC,<br />

der amerikanischen Outboard Marine Corporation, einen<br />

Vertrag. Daraufhin lieferte man den OMC Outboard-<br />

Dieselmotor, den OMC dann mit dem OMC King Cobra<br />

Drive kombinierte und als Paket verkaufte.<br />

Damals traten die Oberösterreicher noch als reiner<br />

Motorenlieferant auf, die Maschinen waren in OMC-Farben<br />

gebrandet, im Exklusivvertrag schien die Marke nirgends<br />

offiziell auf.<br />

Doch bereits kurz danach, 1992, gerieten OMC und der<br />

gesamte Bootsmarkt in große Schwierigkeiten. Das hat<br />

dazu geführt, dass Volvo Penta praktisch die gesamte<br />

Inboard-Sparte von OMC übernahm, wo damals<br />

Evinrud-&-Johnson-Motoren zum Einsatz kamen. Damit<br />

übernahm ein Steyr-Hauptkonkurrent deren Geschäft.<br />

1992 begann man bei Steyr, die Motoren silber lackiert<br />

und mit dem Logo versehen unter eigener Marke zu vermarkten.<br />

Eine wesentliche und einschneidende Änderung<br />

fand 1997 mit der Übernahme von Steyr-Daimler-Puch<br />

durch Magna statt. Magna hatte keinerlei Interesse an<br />

Geschäften außerhalb des Automotive-Bereichs oder militärischen<br />

Anwendungen und orientierte sich grundsätzlich<br />

nur an Großserien.<br />

Nachdem das Unternehmen 1997 Teil von Magna Steyr<br />

wurde, drehte Rudolf Mandorfer mit Unterstützung des<br />

damaligen Generaldirektors von Steyr-Daimler-Puch,<br />

Dr. Rudolf Streicher, den Spieß um und kaufte das Motorenwerk<br />

im Dezember 2001 im Rahmen eines Management-<br />

Buy-outs aus dem Magna Konzern heraus. Seit damals<br />

ist Mandorfer Geschäftsführer des neu gegründeten<br />

Privatunternehmens Steyr Motors. 2003 folgte der Umzug<br />

von St. Valentin in das neu errichtete Werk im Gewerbepark<br />

Steyr. Zu Beginn seiner Tätigkeit beschäftigte Steyr 30 Mitarbeiter,<br />

heute zählt der Betrieb etwas über 100 Beschäftigte.<br />

Seit 2001 hat sich der Umsatz vervierfacht.


92<br />

01<br />

04<br />

02 03


yacht<br />

93<br />

01 Schaltzentrale. Hochtechnisiert und computerüberwacht<br />

werden in Steyr die modernsten<br />

Dieselmotoren der Welt konstruiert.<br />

02 hochpreiS-politik. Qualität hat ihren Preis,<br />

bei Steyr sieht man sich gern als der „Porsche<br />

unter den Bootsmotoren”.<br />

03 hygiene. Keine Spur von Öl und Dreck, moderner<br />

Motorenbau ist eine sterile Angelegenheit.<br />

04 Manpower. Trotz Roboter und Computer –<br />

ohne Handarbeit läuft auch bei Steyr nichts.<br />

bis dahin kein Hersteller der Welt. Wir<br />

mussten ihm jedoch versprechen, sein<br />

Boot sofort nachzurüsten, sobald es den<br />

Hybridmotor gibt.“ Ein Versprechen,<br />

das der Steyr-CEO nun nur zu gerne<br />

einlöst.<br />

Der Schritt vom Schwungradgenerator<br />

zum Hybrid-Wunder war so gesehen<br />

nur logisch und ein von Kundenseite<br />

immer wieder gewünschter Zusatznutzen.<br />

Die konkrete Entwicklungszeit<br />

dauert dann etwa drei Jahre. Das<br />

Hauptproblem bestand in der völligen<br />

Neukonstruktion einer Kupplung,<br />

um Elektro- und Verbrennungsmotor<br />

nachhaltig zu trennen – ansonsten<br />

müsste der E-Motor im reinen Strombetrieb<br />

ständig den Verbrennungsmurl<br />

„mitschleppen“. Die Lösung ließ nicht<br />

lange auf sich warten. Zu verdanken war<br />

dies nicht zuletzt einer Aufstockung der<br />

werksinternen Forschungs- und Entwicklungsabteilung<br />

unter der Ägide von<br />

Rudolf Mandorfer von ehemals drei,<br />

vier Leuten auf heute über 30 (ein gutes<br />

Drittel der Gesamtbelegschaft!) sowie<br />

einer engen Partnerschaft mit dem Mechatronik-Institut<br />

der Universität Linz.<br />

Die besondere Stärke des Steyr-Hybrids<br />

liegt in der redundanten Lösung, sprich<br />

beide Motoren sind notfalls vollkommen<br />

unabhängig voneinander einsetzbar,<br />

anders als moderne Hybrid-Automobile,<br />

wo die Elektro-Power lediglich<br />

als Ergänzung zum dominierenden<br />

Benzinmotor zum Einsatz kommt.<br />

Weltweiter Medienhype<br />

Offensichtlich wird der Vorteil dieses<br />

Konzepts im Hauptrevier der Frauscher-Runabouts,<br />

den Binnenseen, wo<br />

Liegeplätze für reine Motorboote ja<br />

bekanntermaßen Mangelware sind und<br />

im fünfstelligen Eurobereich gehandelt<br />

werden. „Im 19:07<br />

Ocean7 Y_L_525x115_A 27.03.<strong>20<strong>08</strong></strong>.qxp<br />

Sicherungsschein<br />

27.03.<strong>20<strong>08</strong></strong><br />

mit Agenturen<br />

Entwicklungsstadium<br />

Seite 1<br />

Ocean7 2304<strong>20<strong>08</strong></strong>.qxp 23.04.<strong>20<strong>08</strong></strong><br />

Rudolf Ocean7 Mandorfer C_R_525x115_A<br />

10:24 Seite<br />

27.03.<strong>20<strong>08</strong></strong>fin<br />

1<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

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„Im Entwicklungsstadium<br />

hatte ich selbst Bedenken,<br />

ob sich Frauscher nicht unter<br />

Umständen das eigene<br />

Unbenannt-3 1 28.03.<strong>20<strong>08</strong></strong> 1<br />

<br />

Deutscher Yacht-Pool<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Geschäft verdirbt.“<br />

A


94<br />

Motor-Cluster. Das Steyr-Headquarter ist der<br />

modernste Neubau im Industriegebiet von Steyr.<br />

hatte ich selbst Bedenken, ob sich Frauscher<br />

nicht unter Umständen das eigene<br />

Geschäft verdirbt“, gibt auch der Steyr-<br />

Boss unumwunden zu, „schließlich gibt<br />

es nicht wenig Kunden, die zwei Frauscher-Modelle<br />

mit identer Optik und<br />

Ausstattung besitzen – eines als Elektrovariante,<br />

eines mit V8-Benziner.“ Die<br />

Bedenken waren jedoch grundlos, denn<br />

anstatt bisherige Kunden zu vergrämen,<br />

gewann die Gmundner Werft damit<br />

ein technologisches Argument für ihre<br />

Boote, das es zuvor nicht gegeben hatte<br />

und mit dem sie sich von der gesamten<br />

Masse der anderen Hersteller abheben.<br />

Auffallend ist, dass sich der Hybridmotor<br />

offensichtlich als wirksamer Türöffner<br />

für Steyr bei den großen Freizeitbootsbauern<br />

erweist – ein bisher eher<br />

untergeordnetes Segment für die Experten<br />

für Industrie-, Militär- und Rettungsbootsmotoren.<br />

„Plötzlich interessieren<br />

sich auch jene großen Hersteller<br />

dafür, mit uns gemeinsam ein Modell zu<br />

bauen, die uns noch in jüngster Vergangenheit<br />

nicht einmal zugehört haben“,<br />

freut sich Rudolf Mandorfer. „Um das<br />

Thema Hybrid kommt heutzutage offensichtlich<br />

niemand mehr herum.“<br />

Und tatsächlich: Zuletzt drehte sogar ein<br />

großer US-TV-Sender einen Spot über<br />

die „crazy Austrians and their hybrid<br />

engine“ – unbezahlbarer Werbeeffekt<br />

in wichtigen Vertriebsmärkten, wie es<br />

ihn für Steyr in den zehn Jahren davor<br />

nicht spielte. Detail am Rande: Anders<br />

als in der Vergangenheit bei vergleichbar<br />

hochkomplizierten technischen<br />

Themen werden sowohl die Vorteile<br />

des Konzepts als auch die kleinsten<br />

technischen Details korrekt weitergegeben<br />

– und das nicht nur in reinen Fachpublikationen.<br />

Hybrid rules, und das<br />

nicht nur in Form prächtiger PR.<br />

Enorme Nachfrage<br />

Denn aktuell hat es den Anschein, als<br />

sei der glanzvolle Frauscher-Auftritt<br />

erst die Spitze des Eisbergs für Steyr<br />

Motors. Gehen doch seit der Premiere<br />

des Motors beinahe stündlich konkrete<br />

Anfragen aus aller Welt ein. So interessiert<br />

sich etwa die Hamburger Stadtverwaltung<br />

brennend für neue Taxi-Boote<br />

mit Hybrid, um dann endlich auch die<br />

Inner-Alster elektrisch befahren zu können.<br />

Auch San Franciscos Bürgermeister<br />

Gavin Newsom hat großes Interesse<br />

bekundet und lud Steyr bereits Mitte<br />

Mai zu einer Präsentation des Antriebskonzepts<br />

in den noblen St. Francis Yacht<br />

Club. Nicht einmal am Wochenende<br />

herrscht während dieser Tage Ruhe, so<br />

schrieb zuletzt ein skandinavischer Rettungsboot-Fabrikant<br />

Rudolf Mandorfer<br />

am Sonntagmorgen an dessen private<br />

E-Mail.<br />

Doch damit ist das Geschäftspotenzial<br />

des 1.000-Gulden-Aggregats aus Steyr<br />

noch lange nicht ausgeschöpft. Nicht<br />

zuletzt die großen Marinas werden es<br />

vermutlich gern sehen, wenn die Gäste<br />

schon bald geräuscharm an- und<br />

ablegen können. Doch nicht nur der<br />

frühmorgendliche Lärm vom Nach-


Der Motoren-Mann<br />

mit einem Herz für Segler<br />

Zur Person Der heutige Steyr Motors CEO Rudolf Mandorfer wurde am<br />

1. Juni 1958 in Bad Hall geboren. Nach der Reifeprüfung an der HTL für Motoren-<br />

und Kfz-Bau in Steyr arbeitete er ab 1978 als Lkw-Mechaniker, um<br />

ab 1979 bei der damaligen Steyr-Daimler-Puch-AG anzuheuern. Nach ein<br />

paar Jahren im Einkauf und der Kostenrechnung, wo er für die Produktkostenoptimierung<br />

verantwortlich war, wurde Mandorfer 1989 zum Einkaufsleiter<br />

der Steyr Motorentechnik ernannt. Ab 1994 besetzte er die Position des Geschäftsführers,<br />

von 1999 bis 2001 die des Geschäftsbereichsleiters Motor-<br />

Engineering & Hardware ECS. Seit 2001 ist Mandorfer Geschäftsführer des<br />

neu gegründeten Privatunternehmens Steyr Motors.<br />

yacht<br />

95<br />

oCeAn7: Herr Mandorfer, heute zählen vor allem Hersteller von Arbeits-,<br />

Militär- und Freizeitbooten – allesamt Motorboote – zu ihren wichtigsten<br />

Abnehmern. spielen segelboote in Ihren strategischen Überlegungen<br />

überhaupt eine rolle?<br />

rudolF MAndorFer: Heute ist der Segelmarkt für uns reine Liebhaberei, wir<br />

werden uns aber verstärkt darum kümmern. Unsere Motorenpalette beginnt<br />

ja erst bei einer Leistung von 75 PS – noch vor ein paar Jahren waren solche<br />

Motoren für den Segelbereich vollkommen uninteressant, weil zu stark. Heute<br />

haben wir jedoch bereits einige Abnehmer, die unsere Motoren bei Yachten<br />

ab 50 Fuß verwenden.<br />

oCeAn7: Was ist aus Ihrer sicht die bedeutendste Tendenz in der Yachtbranche?<br />

MAndorFer: Grundsätzlich geht alles in Richtung noch größere und leistungsstärkere<br />

Boote. Ich glaube, es gibt keine Yacht, die sich heute noch mit<br />

der Leistung von vor zwei Jahren verkaufen ließe. Gerade die Segler argumentieren<br />

ja immer gegen Motoren. Dabei werden ja auch die Segelyachten<br />

immer größer, jeder Hersteller hat Modelle über 50 oder 60 Fuß im Angebot.<br />

Noch offensichtlicher ist die Entwicklung bei den Katamaranen – da sind<br />

die einzelnen Schwimmer heute teilweise so groß wie vor 20 Jahren eine<br />

stattliche Monohull-Yacht.<br />

oCeAn7: Warum sollten sich segler Ihrer Meinung nach für einen steyr-<br />

Motor entscheiden?<br />

MAndorFer: Gerade für große Segelyachten sind unsere langsam und extrem<br />

ruhig laufenden Reihensechszylinder-Motoren perfekt geeignet und auch<br />

schon jetzt äußerst beliebt – vor allem in Verbindung mit dem Schwungrad-<br />

Generator. Weiters für Segler interessant ist auch unser Steyr Control Center<br />

(SCC), mit dem man nicht nur die üblichen Motorinstrumente, sondern auch<br />

GPS-Koordinaten, Reichweiten sowie Diagnose- und Wartungsinformationen<br />

darstellen kann – das Ganze kompakt in einem robusten, wasserdichten Nirosta-Gehäuse<br />

mit polarisierter Folie. Es handelt sich dabei übrigens um ein<br />

rein österreichisches Produkt, das wir mit einer Partnerfirma aus der Region<br />

herstellen.<br />

Vorzeige-Karriere. Rudolf Mandorfer<br />

arbeitete sich vom Lkw-Mechaniker zum<br />

CEO hoch.<br />

oCeAn7: spielt das segelsegment auch in Ihren langfristigen Planungen<br />

eine rolle?<br />

MAndorFer: Wenn man auf dem Markt der Motorentwicklung bestehen will,<br />

dann muss man den Spuk des ständigen Leistungswettlaufs mitmachen, da<br />

gibt es keine anderen Optionen. Wir planen deshalb, unsere Palette auszuweiten,<br />

jedoch nicht nur nach oben, sondern auch nach unten. Mittelfristig wollen<br />

wir auch im Bereich der 32- und 36-Fuß-Segler Fuß fassen – dazu benötigen<br />

wir auf jeden Fall einen 45- oder 50-PS-Motor.<br />

Die strengen modernen Abgasnormen erfordern äußerst effiziente Verbrennungssysteme,<br />

und die ergeben einfach eine bestimmte Leistung bei einem<br />

definierten Hubraum, und nicht etwa die Hälfte davon. Die beste Option besteht<br />

also darin, einen Basis-Motor mit 3 Zylindern und 600 Kubik zu verwenden.<br />

Der Zeithorizont dafür beträgt die nächsten zwei Jahre.<br />

Interview: Florian T. Mrazek


96<br />

Bootsmotoren,<br />

„monkey safe”<br />

Nicht erst seit kurzem erobern die Motoren-Experten<br />

aus Steyr die sieben Weltmeere: Ob im<br />

venezianischen Wassertaxi, im Jagdboot der<br />

chinesischen Marine, in Supplybooten einer<br />

Hochsee-Bohrinsel oder gleich 30-fach in den<br />

Rettungsbooten moderner Kreuzfahrtschiffe:<br />

Überall verrichten die Steyr-Diesel verlässlich<br />

ihre Arbeit.<br />

Weltstar. Der Hybridmotor von Steyr<br />

und Frauscher sorgt weltweit für Furore.<br />

Dass es in Österreich einen gewissen Schwerpunkt<br />

in Richtung Motorenbau und -entwicklung<br />

gibt, ist den Österreichern oft weniger<br />

bewusst als den Amerikanern, Chinesen oder<br />

Australiern. Ob das hervorragende internationale<br />

Image der österreichischen Ingenieure noch<br />

aus der Kaiserzeit, also quasi der Urzeit des<br />

Verbrennungsmotors, stammt oder eher an der<br />

Nähe zum großen Ingenieurs-Bruder Deutschland<br />

liegt, ist nicht mit Sicherheit zu bestimmen.<br />

Fakt ist, dass Österreich nicht zuletzt dank großer<br />

Namen wie BMW in Steyr, General Motors<br />

in Aspern, natürlich Magna Steyr in Graz sowie<br />

MAN oder Rotax in Sachen Motor-Engineering<br />

tatsächlich eine Großmacht ist. Das weltweit<br />

größte Motor-Symposium lockt jedes Jahr im<br />

Mai die besten Fachleute nach Wien, und laut<br />

einer Berechnung der TU Graz baut Österreich<br />

pro Kopf mehr Verbrennungskraftmaschinen<br />

als der Rest der Welt.<br />

10.000 Motoren weltweit<br />

Erstaunlich, aber wahr: Trotz seiner relativ kurzen<br />

Historie im Bau von Bootsmotoren (Beginn der<br />

1990er-Jahre) erwirtschaftet Steyr Motors bereits<br />

mehr als die Hälfte seines Umsatzes mit<br />

dem Bau von Bootsmotoren, die zur Zeit vor<br />

allem im Segment der Arbeits-, Rettungs- und<br />

Militärboote (2/3 der verkauften Einheiten), jedoch<br />

auch zunehmend im Bereich der Freizeitboote<br />

ihre Abnehmer finden.<br />

Weltweit laufen derzeit knapp 10.000 Steyr-<br />

Bootsmotoren und jährlich kommen knapp<br />

1.300 bis 1.400 dazu – eine Steigerungsrate,<br />

die manchen direkten Konkurrenten begeistern<br />

würde. Sehr erfolgreich agiert Steyr seit Jahren<br />

in Skandinavien, besonders in Norwegen, aber<br />

HocHkonjunktur. Jährlich baut Steyr bis zu<br />

1.400 Dieselaggregate – Tendenz steigend.<br />

auch in Deutschland und Australien sind die<br />

Zahlen gut. Während man im Mittelmeerraum<br />

noch teilweise mit den Schleuderpreisen italienischer<br />

Hersteller und dem ausbaufähigen<br />

Vertriebsnetz zu kämpfen hat, hat man den<br />

Schritt nach Fernost längst vollzogen. „In China<br />

verkaufen wir mittlerweile mehr Bootsmotoren<br />

als in allen mitteleuropäischen Märkten, inzwischen<br />

fährt die chinesische Marine mit unseren<br />

Motoren, und im Zuge der Olympischen Spiele<br />

wächst der Markt der Pleasure-Boote in China<br />

ebenfalls rasant”, so Rudolf Mandorfer.<br />

Der Porsche unter den Bootsmotoren<br />

Nach einem Vergleich des Markenimages mit<br />

dem Automobilbereich befragt, lässt sich Mandorfer<br />

mit der Antwort Zeit. „Der Rolls-Royce<br />

unter den Motorenbauern zu werden ist nicht<br />

unser Ziel, obwohl wir uns doch als eher hochpreisigen<br />

Qualitätsanbieter verstehen. Dafür<br />

sind unsere Stückzahlen einfach zu hoch. Da<br />

orientieren wir uns eher am Erfolgsmodell Porsche,<br />

also im oberen Bereich angesiedelt, ohne<br />

die Notwendigkeit, in irgendwelchen exotischen<br />

Nischen zu riskieren.”<br />

Den „Unique Selling Point” fand man bei Steyr<br />

Motors von Beginn an bei den „Light Commercial<br />

Boats”, wo die kompakten Ausmaße, das<br />

niedrige Gewicht und vor allem die Zuverlässigkeit<br />

eine große Rolle spielen, ein ideales Betätigungsfeld.<br />

Weltmarktführer ist man bei den so<br />

genannten „Fast Rescue Boats”, bei denen die<br />

Aggregate unter besonders anspruchsvollen<br />

Bedingungen laufen müssen: Schlecht gewartet<br />

sowie extremen Witterungsbedingungen<br />

ausgesetzt müssen die Motoren sogar im Falle<br />

eines Überschlags weiterlaufen. Eine besondere<br />

Stärke der Steyr-Motoren: Sie sind im Sekundärkreislauf<br />

trocken, das heißt, die Rettungsboote<br />

müssen für die obligatorischen wöchentlichen<br />

Kontrollstarts nicht extra zu Wasser gelassen<br />

werden, da sie für die Dauer des Testlaufs (bis<br />

zu 1 ½ Stunden) kein Meerwasser zur zusätzlichen<br />

Kühlung benötigen.<br />

Lieferung als Gesamtpaket<br />

Die leichten und schnell drehenden Dieselmotoren<br />

werden ausschließlich als geschlossenes<br />

Gesamtpaket mit möglichst wenig Anschlüssen<br />

geliefert, um Fehlerquellen beim Einbau<br />

an teils exotischen Plätzen von vornherein zu<br />

vermeiden – die Anwendung ist „monkey safe”,<br />

wie es im internen Techniker-Jargon heißt. Für<br />

alle gängigen Antriebssysteme, vom Z-Antrieb<br />

von Mercruiser über den selbst entwickelten<br />

Sail-Drive bis hin zum Wellen- oder Jetantrieb,<br />

werden die Motoren als Komplettpaket mit integrierten<br />

Generatorenlösungen angeboten,<br />

ohne dabei den Platzbedarf an Bord oder den<br />

Wartungsaufwand zu erhöhen. Das Tüpfelchen<br />

auf dem i ist das Steyr Control Center (SCC),<br />

das alle essenziellen Informationen wie Position,<br />

Geschwindigkeit, Service-Intervalle und<br />

Reichweite schnell und unkompliziert anzeigt.<br />

barliegeplatz soll bald der Vergangenheit<br />

angehören: „Auch im Bereich<br />

der Sicherheit können wir dank des<br />

Hybridmotors einiges beitragen“, ist<br />

Mandorfer überzeugt. „Meistens ist die<br />

minimale Drehzahl eines Dieselmotors<br />

schon zu hoch, um mit den immer größeren<br />

Yachten in den Marinas exakt zu<br />

manövrieren – genau aus diesem Grund<br />

ist der Leerlauf unserer Diesel bereits<br />

der tiefste der Branche. Doch mit einem<br />

E-Motor lässt sich die Drehzahl exakt<br />

dosieren – im Gegensatz zum sturen<br />

Gang-rein-Gang-raus-Prinzip bei herkömmlichen<br />

Antriebskonzepten. Und<br />

damit lässt sich eine Yacht auf den Zentimeter<br />

genau bewegen.“<br />

Interessant für Segler:<br />

Energie-Rückgewinnung<br />

Anstatt den Erfolg auszukosten, steht<br />

man bei Steyr bereits kurz vor Abschluss<br />

der nächsten faszinierenden Neuentwicklung:<br />

einer Energie-Rückgewinnung<br />

für Segelyachten. Das Prinzip ist<br />

denkbar einfach, nützt es doch die Tatsache<br />

aus, dass bei allen großen Yachten<br />

die Schiffsschraube während des<br />

Segelns ohne Nutzen mitläuft. Durch<br />

einen Rückschluss dreht der Fixpropeller<br />

bei dem Steyr-Patent über eine<br />

Welle den Generator mit, was sich zwar<br />

zu Beginn ein wenig nach angezogener<br />

Handbremse anhört, doch sind die<br />

Massen erst einmal in Bewegung, so soll<br />

der zusätzliche Widerstand kaum mehr<br />

spürbar sein. „Das bedeutet nichts anderes,<br />

als dass die Batterien nach ein paar<br />

Stunden S egeln voll geladen sind, ohne<br />

auch nur einmal den Motor gestartet zu<br />

haben – die echten Segler vermeiden ja<br />

den Motorbetrieb, wo sie nur können“,<br />

erklärt der Steyr-CEO seine Idee, die<br />

noch vor dem Sommer auf den Markt<br />

kommen wird.


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98 text jens hannemann fotos corsair<br />

good morning,<br />

VIetnam<br />

Von der kalifornischen Sonnenstadt san Diego ins mekong-Delta: Der Trimaranhersteller corsair<br />

hat seinen gesamten schiffsbau von den Usa nach ho-chi-minh-stadt verlegt und es so geschafft,<br />

bei gleichbleibend hoher Qualität preislich wettbewerbsfähig zu bleiben. eine Bilanz nach<br />

etwas mehr als einem jahr erfahrung.<br />

Corsair Marine Deutschland<br />

(Verkauf süddeutschland, Österreich, schweiz)<br />

Wettersteinstraße 16<br />

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e-mail: aws-werner.stolz@t-online.de<br />

www.corsair-germany.com<br />

www.corsairmarine.com<br />

Im Juli 20<strong>06</strong> übernahm der Trimaranhersteller<br />

Corsair eine Werft nahe<br />

Ho-Chi-Minh-Stadt. Im Januar 2007<br />

war der Umzug abgeschlossen und<br />

die Produktion angelaufen. Heute kann<br />

Präsident Paul Koch bei der Frage, ob<br />

der Plan denn aufgegangen sei, nur milde<br />

lächeln. „Wir merken immer noch<br />

täglich, dass es kulturelle und sprachliche<br />

Unterschiede gibt. Aber die Anfangsschwierigkeiten<br />

sind umschifft.“<br />

Die neue Werft liegt nur sieben Kilometer<br />

außerhalb der Stadt, im Distrikt<br />

7, einem semiindustriellen Gebiet, nicht<br />

weit von der Stelle, an der sich die Flüsse<br />

Saigon und Dong Nai treffen. Die meisten<br />

der 81 vietnamesischen Angestellten<br />

wohnen zusammen mit ihren Familien<br />

in der Gegend. Darüber hinaus besteht<br />

die Belegschaft aus zwei Amerikanern<br />

und zwei Australiern. „Die Vietnamesen<br />

sind sehr tolerant gegenüber anderen<br />

Kulturen und sehr wissbegierig“, sagt<br />

Paul Koch. „Das erleichtert es allen,<br />

sich in den Firmenalltag und die ungewohnte<br />

Kultur einzufinden.“<br />

Die Hauptverständigungssprache zwischen<br />

Verwaltungspersonal und Vorarbeitern<br />

ist Englisch. Innerhalb der<br />

Produktion wird zweisprachig dokumentiert.<br />

Damit keine Missverständnisse<br />

aufkommen, gibt es in Büro und<br />

Werkstatt mehrere Übersetzer.<br />

Wie organisiert man nun die Fertigung<br />

eines qualitativ so anspruchsvoll<br />

orientierten und westliche Standards<br />

gewohnten Unternehmens in einem<br />

Land, das völlig unterschiedliche Rah-


yacht<br />

99<br />

01 sauber. In der vietnamesischen Fertigung<br />

wird nach westlichen Standards gearbeitet.<br />

02 interessiert. Die Mitarbeiter sind gut ausgebildet<br />

und nehmen die Arbeit sehr genau.<br />

03 zuverlässig. Qualitätsmaßstäbe werden<br />

streng erfüllt.<br />

04 genau. Sicherheitsvorkehrungen werden<br />

penibel umgesetzt.<br />

menbedingungen bietet? Corsair richtet<br />

den Arbeitsalltag der Sechstagewoche<br />

im Werk streng am vietnamesischen<br />

Arbeitsrecht aus und hat doch einige<br />

Richtlinien selbst höher angesetzt als<br />

gefordert: Corsair zahlt allen Mitarbeitern<br />

mehr als am Markt üblich. Und<br />

die Firma kommt für Sozialabgaben<br />

und Krankenversicherung auf. Letztere<br />

übernimmt alle Kosten für Arztbesuche<br />

und die Lohnfortzahlung, sollte ein<br />

Krankheitsfall länger als zwei Tage dauern.<br />

Auch die Anwesenheitspflicht ist<br />

vertraglich geregelt: Es gibt neun staatliche<br />

Feiertage, an denen nicht gearbeitet<br />

wird. Dazu gehören das Chinesische<br />

Neujahr und der Nationalfeiertag am 2.<br />

September. Zusätzlich haben alle Mitarbeiter<br />

zwölf Urlaubstage im Jahr frei.<br />

Aus- und Weiterbildung besitzt einen<br />

großen Stellenwert im Arbeitsalltag,<br />

da einige der Fertigungstechniken, die<br />

in der Werft zum Einsatz kommen, in<br />

ganz Vietnam einzigartig sind. Dennoch<br />

waren die meisten Angestellten schon<br />

gut vorgebildet, als sie von Corsair<br />

eingestellt wurden: Die meisten haben<br />

weiterführende Schulen besucht, einige<br />

von ihnen besitzen sogar einen Universitätsabschluss.<br />

Das im Augenblick dringlichste Problem<br />

liegt außerhalb der Werft. Lange<br />

Frachtzeiten aus den USA und Zollformalitäten<br />

behindern die reibungslose<br />

Versorgung mit Rohmaterial. Hier versucht<br />

Corsair, durch bessere Organisation<br />

und Aufstellen einer lückenlosen<br />

Kette von Versorgungsassistenten Engpässe<br />

zu minimieren. Reibungspunkte<br />

mit der Abwicklung auf vietnamesischer<br />

Seite gibt es wenig: Probleme mit Korruption<br />

halten sich in Grenzen. Obwohl<br />

die Begegnung mit Staat und Verwaltung<br />

manchmal extrem bürokratische<br />

Züge annehmen kann, geht sie meistens<br />

ziemlich problemlos vonstatten.<br />

01<br />

02<br />

03<br />

04<br />

Aber irgendeine außerordentliche Erfahrung<br />

muss Corsair doch gemacht haben?<br />

„Ja, schon“, bestätigt der Corsair-<br />

Kopf: „Unsere Angestellten kommen<br />

aus allen Teilen von Ho-Chi-Minh-<br />

Stadt. Sie pendeln täglich, meistens mit<br />

dem Fahrrad oder dem Motorrad, wie<br />

das hier üblich ist. Als ein neues Gesetz<br />

erlassen wurde, das das Tragen von<br />

Motorradhelmen vorschrieb, haben wir<br />

auf Firmenkosten alle Mitarbeiter mit<br />

einem Helm ausgestattet.“


100<br />

yacht club austria<br />

crew salzburg<br />

CREW-COMMANDER ING. GEORG BUHL<br />

Lotte-Lehmann-Promenade 14, 5026 Salzburg<br />

M. <strong>06</strong>64 / 910 10 40, georg.buhl@aon.at<br />

Seglerabend jeweils am zweiten Mittwoch des Monats, ab 19.30 Uhr beim Jägerwirt<br />

in Kasern.<br />

PrograMMVorschau<br />

Mittwoch 11. Juni <strong>20<strong>08</strong></strong><br />

BORDFEST IM GRÜNEN möglichst im Gastgarten des Jägerwirts, bei Schwerwetter<br />

im Saal B ab 18.00 Uhr im Gastgarten des Jägerwirts in Kasern.<br />

Im Juli und August ist Sommerpause für die Seglerabende.<br />

onatlich an e-mail adressen!<br />

ausbildung<br />

Skippertraining, Ausbildungs- und Prüfungstörns auf Anfrage<br />

neue Mitglieder crew salzburg<br />

Eine erlebnisreiche aber unfallfreie Segelsaison wünscht<br />

Der Crew-Commander<br />

:<br />

crew wien, nö, burgenland<br />

Crew-Commander Christian Schifter<br />

Ludwiggasse 3, Haus 4, 1140 Wien<br />

t. +43 / 1 / 710 92 22, cschifter@pantaenius.com<br />

Jeden 2. Dienstag im Monat (Abweichungen werden angekündigt, Juni/Sommerfest,<br />

Juli u. August/Sommerpause) ab 19.00 Uhr im Clublokal „Restaurant Pistauer“,<br />

1110 Wien, Ravelinstraße 3, beim Simmeringer Friedhof, Tel. 01-767 25 10<br />

Die letzte Einladung und Aktuelles findest du auch unter:<br />

www.yca.at - crews - crew wien, niederösterreich, burgenland<br />

Achtung: Unser Wetterseminar ist ausgebucht, wir informieren über einen eventuellen<br />

Zusatztermin im Herbst! Vorreservierungen unter cschifter@pantaenius.<br />

com<br />

soMMerfest aM 7. 6. <strong>20<strong>08</strong></strong><br />

Segelzentrum NEUE DONAU Unser Segelfest wird heuer erstmals auf der Neuen<br />

Donau im Segelzentrum stattfinden. Wir informieren euch noch im Detail - haltet<br />

auf jeden Fall mal den Termin frei!!!<br />

crew oberösterreich<br />

Crew-Commander Klaus Czap<br />

Haydnstraße 47, 4020 Linz<br />

t. +43 / 732 / 34 10 85, M. <strong>06</strong>64 / 260 85 92<br />

klaus.czap@aon.at<br />

Liebe Clubmitglieder!<br />

Zukünftig wird der O.Ö. Newsletter (Mail-Info) von Wolfgang Hoffmann, Fa. Netpark, Niederranna,<br />

ausgesandt. Wir können daher unsere Mitglieder wieder mit Neuigkeiten aus<br />

der Crew O.Ö. informieren. Wichtig ist aber, daß wir auch Ihre Mail-Adresse haben. Wir<br />

danken für eine Spende zur Jugendausbildung!<br />

Auf Euren regen Besuch freut sich der Crewcommander<br />

Vorstand<br />

Crewcommander Klaus Czap, 1. Vize: Ing. Adolf Furchtlehner, 2. Vize: Gottfried Rieser,<br />

Jugendreferent: Christian Lininger, Ausbildung: Alfred Haberlik, Zahlmeister: Wolf-<br />

Dieter Grimm, Schriftführer: Wolfgang Tomitza, Beirat u. Rechtsberater: Mag. Klaus<br />

Übermaßer, Beirat: Sieghard List, Beirat: Wolf-Dieter Grimm, Kassaprüfer: Wolfgang<br />

Hoffmann, Herwig Schramböck<br />

clubabende<br />

immer am letzten Dienstag des Monats im Volkshaus Dornach, Auhof 4040 Linz-Urfahr,<br />

Niedermayrweg 7, Beginn jeweils 19:30 Uhr<br />

Gäste in Begleitung von Crewmitgliedern sind wie immer herzlich willkommen.<br />

aktuelles<br />

Unser Weltumsegler Claus Gintner bringt sein Schiff ESCAPADA von Venezuela zurück<br />

ins Mittelmeer. Für alle Teilstrecken sucht er noch Mitsegler.<br />

Genaue Infos beim Crewcommander oder direkt bei Claus Gintner,<br />

Tel.: <strong>06</strong>64-3843515, oder Mail: claus.gintner@yahoo.de<br />

Zwei Yachten der YCA-Crew O.Ö. sind zur Zeit auf Weltumsegelung. Die „Black Pearl“<br />

und die „Golden Tilla“<br />

Wir wünschen Gut Wind und immer eine handbreit Wasser unterm Kiel!<br />

aktiVitäten<br />

Für Seemeilenhungrige und Prüfungskandidaten liegen uns verschiedene Angebote<br />

vor (Meilentörns, Überfahrten, Überstellungen, Praxistörns)<br />

Für Mitglieder des YCA-Crew O.Ö. veranstalten wir Updateprüfungen zur Fahrtbereicherweiterung<br />

(MSVÖ) und Zusatzprüfungen. Technik für Inhaber eines ÖSV-Befähigungsausweises<br />

zur Erlangung eines MSVÖ-Befähigungsausweises. Vor der Prüfung<br />

erfolgt ein Unterricht über Motortechnik.<br />

Diese beiden Veranstaltungen werden von der Crew O.Ö. veranstaltet und<br />

sind nur für YCA-Mitglieder zugänglich!<br />

Alle Termine werden auf unserer Homepage bekanntgegeben.<br />

Außerdem erfolgt eine Aussendung per E-mail.<br />

Auskünfte über diverse Möglichkeiten zur Fahrtbereichserweiterung/Umschreibung<br />

etc. beim Crew-Commander anfordern!


Ausbildungs- und ProgrAmmübersicht für<br />

YcA-mitglieder<br />

101<br />

stAmmtisch-info<br />

YcA-stammtisch der crew o.Ö. im raum lambach<br />

Jeden 2. Freitag im Monat im Gasthof Kloibhofer in Neukirchen bei Lambach:<br />

13.<strong>06</strong>., 12.09., 10.10., 14.11. und 12.12.<strong>20<strong>08</strong></strong> ist auch gleich die Weihnachtsfeier<br />

Beginn: jeweils um 19.00 Uhr<br />

Stammtischleitung: Wolf –Dieter Grimm 4650, Edt bei Lambach,<br />

<strong>06</strong>76-6276399, mail: grimmsailing@tele2.at<br />

stammtisch seewalchen (Leiter: Erich JANSCH)<br />

Der YCA-Stammtisch Attersee findet jeden ersten Samstag im Monat statt,<br />

zu dem alle „Seefahrer“ recht herzlich eingeladen sind! Auf euer Kommen<br />

freut sich Erich Jansch<br />

Gmundnerstr. 9 (Eingang Hafnergasse), 4861 Schörfling, Tel.: <strong>06</strong>64-4300711<br />

stammtisch freistadt (Leiter: Sieghard LIST)<br />

Die Benachrichigung über Termin und Ort erfolgen per SMS und sind auf<br />

der Home Page unter: members.aon.at/crlipe abzufragen.<br />

stammtisch ried (Leiter: Paul HAFNER)<br />

findet jeden ersten Donnerstag im Monat in Paul Hafners Hafenkneipe,<br />

Kellergasse 6, 4910 Ried, statt.<br />

stammtisch linz (Leiter: Rudolf HANKE)<br />

findet jeden zweiten Mittwoch im Monat ab 19 Uhr statt!<br />

Im Bratwurstglöckerl, Angerholzerweg 38, 4020 Linz<br />

crew tirol, VorArlberg<br />

Crew-Commander Dr. Wolfgang Gold<br />

An der Lan-Straße 27, 6020 Innsbruck<br />

m. <strong>06</strong>76 / 600 23 54, w.gold@chello.at, www.yca-tirol.at<br />

Zweigverein des Yacht Club Austria mit Sitz in Linz, ZVR 356118755<br />

clublokAl<br />

APT-Club, A-6020 Innsbruck, Grabenweg 72, www.apt-club.at<br />

Crewabende jeden 2. Mittwoch des Monats ab 20.00 Uhr<br />

VorstAnd<br />

Dr. Wolfgang Gold (Crew-Commander), Karl Florian (Vize-Crew-Commander), Johann<br />

Angelmayer (Schatzmeister), Ernst Kocher (Yachtmeister), Marisa Kocher (Schriftführerin)<br />

Der YCA gratuliert dem Vize-Crew-Commander und Vize-Commodore Karl Florian<br />

samt Crew zum 3. Platz beim Austria Cup <strong>20<strong>08</strong></strong> – in der Einheitsklasse. Auf diesem<br />

Schiff war auch Commodore Christian M. F. Schifter mit dabei!<br />

crewProgrAmm<br />

11.<strong>06</strong>.<strong>20<strong>08</strong></strong> Sommerfest im APT-Club<br />

Juli, August Sommerpause<br />

10.09.<strong>20<strong>08</strong></strong> Crewabend: Lichtbildervortrag<br />

meilentÖrn/skiPPertrAining<br />

31.05.-07.<strong>06</strong>.<strong>20<strong>08</strong></strong> Nördliche und mittlere Adria<br />

gmdss-betriebszeugnis (src + lrc)<br />

Aussteller Royal Yachting Association London. Grundlagen der englischen Sprache in<br />

Wort und Schrift müssen vorhanden sein. Kurs und Prüfung an einem Wochenende<br />

in Tirol.<br />

21. - 22.<strong>06</strong>.<strong>20<strong>08</strong></strong> SRC (jeweils 09:00 bis 17:00 Uhr)<br />

InteressentInnen (v.a. auch GMDSS-Kurse wegen beschränkter TeilnehmerInnenzahl<br />

– 10) bitte beim Yachtmeister Ernst Kocher, Tel. <strong>06</strong>50/9<strong>06</strong>3548, anmelden.<br />

YcA-clubArtikel<br />

Ab sofort sind die YCA-Clubartikel direkt über den Crew-Commander zu beziehen.<br />

Das Angebot findet Ihr auf unserer Homepage unter www.yca-tirol.at/shop.htm.<br />

Die Ausgabe der Waren kann aus organisatorischen Gründen nur an den Crewabenden<br />

erfolgen, daher bitten wir um rechtzeitige Vorbestellung.<br />

Aktueller hinweis unseres Yachtmeisters: Telefonieren ohne Roaminggebühren<br />

im Ausland. Weiterführende Informationen dazu findet Ihr auf seiner Homepage<br />

unter www.ekocher.at<br />

Dr. Wolfgang Gold e.h.<br />

Crew-Commander<br />

crew kärnten<br />

Crew-Comm. und Vize-Commodore Prof. Univ. Ass.<br />

Dr. Jürgen Adlmannseder<br />

Rudolf Kattnigweg 3, 9201 Krumpendorf<br />

t. <strong>06</strong>50 / 340 04 75, juergen.adlmannseder@uni-klu.ac.at<br />

www.yca-crew-ktn.at oder www.businessclub.at,<br />

office@yca-crew-ktn.at<br />

Ein großes Dankeschön vom Gesamtverein des Yacht Club Austria an das Organisationsteam<br />

der Alpe Adria Sailing Week <strong>20<strong>08</strong></strong> für diese gelungene Veranstaltung!<br />

YcA-stAmmtisch klAgenfurt<br />

Jeden Dienstag ab 19.00 Uhr Crew-Kärnten Stammtisch beim Gasthof Jerolitsch<br />

in Krumpendorf.<br />

Sommerfest der Crew Kärnten am 4. Juli. <strong>20<strong>08</strong></strong>, in Krumpendorf im Bad Stich.<br />

Clubausflug am 4.Oktober <strong>20<strong>08</strong></strong>, das Ziel wird erst festgelegt<br />

Generalversammlung der Crew Kärnten am 14. Oktober <strong>20<strong>08</strong></strong><br />

Ausflug zur HANSEBOOT Messe in Hamburg vom 30. Okt. - 2. Nov. <strong>20<strong>08</strong></strong> mit Flug ab<br />

Klagenfurt und 3 Nächte im Hotel Ibis Hamburg St. Pauli - Messe.<br />

Weihnachtsfeier der Crew Kärnten im Dezember <strong>20<strong>08</strong></strong>, genauer Termin und Ort<br />

werden noch festgelegt<br />

Themenabende im Rahmen des Stammtisches nach Vorankündigung auf der<br />

Website<br />

Ausbildung<br />

Theoriekurse und Prüfungen zur Erlangung folgender Befähigungsausweise:<br />

A Schein Kurse (Führerschein A Binnenfahrt)<br />

Fahrtbereich 2 Kurse (FB2) BEFÄHIGUNGSAUSWEIS zur Führung von Segelyachten<br />

im Fahrtbereich 2 (Küstenfahrt – 20 sm) – alte Bezeichnung = B Schein<br />

Fahrtbereich 3 Kurse (FB3) BEFÄHIGUNGSAUSWEIS zur Führung von Segelyachten


102<br />

im Fahrtbereich 3 (Küstennahe Fahrt – 200 sm)<br />

Funkvorbereitung zur Erlangung des Funkscheines<br />

MSVÖ Kurse, BEFÄHIGUNGSAUSWEIS zur Führung von Motoryachten im Fahrtbereich<br />

2 und 3 (Küstenfahrt und Küstennahe Fahrt)<br />

Weiters organisieren bzw. vermitteln wir die erforderlichen Praxisausbildungen:<br />

A Schein Praxiskurse<br />

Meilentörns für FB2 – 3<br />

Ausbildungstörns für FB2 – 3<br />

Prüfungstörns für FB2 – 3<br />

Funkprüfung<br />

Auf Anfrage vermitteln wir auch<br />

Spinnaker und Gennakertraining und Skippertraining<br />

Die genauen Terminpläne <strong>20<strong>08</strong></strong>/2009 für die Theorie- und Praxisausbildungen sind<br />

noch in Ausarbeitung.<br />

Infos und Anmeldungen:<br />

office@yca-crew-ktn.at, www,yca.at, www.yca-crew-ktn.at<br />

CREW STEIERMARK<br />

Yacht Club Austria, The Austrian Cruising Club<br />

Clubbüro: Nordberggasse 6-8, 8045 Graz<br />

T. <strong>06</strong>64 / 534 78 99, F. 03132 / 4269,<br />

office@yca-steiermark.at, www.yca-steiermark.at,<br />

Verbandsverein des Österreichischen Segelverbandes und des Motorboot<br />

Sportverbandes Österreichs<br />

YCA CREW STMK - CLUB TERMINE <strong>20<strong>08</strong></strong>m: 18.00 Uhr, Videovorführung, 18.00<br />

Bürozeit jeden 1. Donnerstag im Monat von 19.00-20.00 Uhr<br />

<strong>06</strong>.-12.07.<strong>20<strong>08</strong></strong> YCA-Jugendwoche, Zeltlager<br />

12.07.<strong>20<strong>08</strong></strong> Abschlussfeier Jugendwoche anschließend Strandfest<br />

25.09.<strong>20<strong>08</strong></strong> Fahrtenbereich 2 u. 3 ÖSV und MSVÖ (B-Schein) Infoabend,<br />

Videovorführung, Clubraum: 18.00 Uhr,<br />

Waldschach Clubzentrum Tel.: 03185 / 80 07<br />

Nur am Wochenende der Segelsaison besetzt.<br />

CREW TAUERN<br />

Crew-Commander Ing. Fritz Breitenstein<br />

5710 Kaprum 327<br />

T. <strong>06</strong>547 / 7159 oder 7<strong>06</strong>5, office@crewtauern.at<br />

www.crewtauern.at<br />

Der YCA gratuliert der Jugend-Crew Tauern, die mit Skipper Thomas Etzer den hervorragenden<br />

2. Platz beim Austria Cup <strong>20<strong>08</strong></strong> – in Izola/Slowenien – in der Einheitsklasse<br />

belegt hat!<br />

CREWSTAMMTISCH<br />

Jeden ersten Sonntag im Monat ab 10.00 Uhr im Gasthof SCHETT - in Piesendorf<br />

- Fürth<br />

CREWABENDE<br />

Veranstaltungsort - Veranstaltungssaal OPTIMUM in Kaprun. Jeweils monatlich! Die<br />

Einladungen ergehen wie immer persönlich an unsere Mitglieder!<br />

Details aller unserer Veranstaltungen, Kurse und Törns finden Sie auf unserer Homepage:<br />

www.crewtauern.at<br />

Anmeldungen können gleichfalls direkt über diese Adresse vorgenommen werden!<br />

CREW EISENERZ<br />

Crew-Commander Mike Hecker<br />

Freiheitsplatz 4, 8790 Eisenerz<br />

T. <strong>06</strong>64 / 34 58 529, mike@gebirgssegler.at,<br />

www.gebirgssegler.at<br />

Der YCA gratuliert dem Austria Cup Gewinner <strong>20<strong>08</strong></strong> – Mike Hecker und seiner Crew!<br />

Bemerkenswert! Aus dieser kleinen Crew Eisenerz nahm noch ein weiteres Schiff beim<br />

Austria Cup <strong>20<strong>08</strong></strong> in der Einheitsklasse teil. Brigitte Harrich und ihr Team belegten<br />

Platz 5!<br />

Moni Eisls wunderschöner Austra Cup Pokal geht für ein Jahr nach Eisenerz!<br />

LEIHSERVICE<br />

Leihgegenstände<br />

Bordapotheke<br />

Miete/Woche<br />

14 EUR<br />

Skipperkoffer<br />

14 EUR<br />

Navtexempfänger 14 EUR<br />

NASA TARGET PRO<br />

Rettungswesten für Kinder 14 EUR<br />

Kaution Reservierung<br />

200 EUR<br />

200 EUR<br />

200 EUR<br />

200 EUR<br />

Mag. Roswitha Fricke<br />

Schutzengel Apotheke<br />

Vinzenzg., Graz; 0316/581265<br />

Clubbüro<br />

VORSTAND<br />

Mike Hecker (Crew-Commander), Kurt Haider (Vize-Crew-Commander), Werner Resch<br />

(Schatzmeister), Jörg Vaczulik ( Schriftführer), Jan Smitterberg (Trainer)<br />

CLUBABEND<br />

Im August und September entfallen die Clubabende und wir wünschen allen einen<br />

schönen Motorboot oder Segelurlaub.<br />

CREWPROGRAMM<br />

05. <strong>06</strong>. Clubabend „Siegesfeier Austria Cup“<br />

03. 07 Clubabend<br />

BORDAPOTHEKE<br />

Die Leihgebühr beträgt € 5,- pro Woche (inkl. verbrauchtem Verbandsmaterial). Die<br />

Medikamente werden individuell nach Verbrauch berechnet.


Ausbildungs- und ProgrAmmübersicht für<br />

YcA-mitglieder<br />

crew kroAtien<br />

Ehren-Commodore und Crew-Commander<br />

Kapitän Miljenko Zanic<br />

Lucka Ispostava, HR-51250 Novi Vinodolski<br />

t./f. +385 51 244 345<br />

crew-ProgrAmm <strong>20<strong>08</strong></strong>:<br />

19.07.<strong>20<strong>08</strong></strong>: REGATA VELEBITSKOG KANALA – NOVI OPEN<br />

26-27.07.<strong>20<strong>08</strong></strong>: NOVLJANSKA REGATA<br />

Klasse OPTIMIST, LASR, LASER RADIAL, LASER 4.7<br />

<br />

S/Y ‚‘GAVRILOVIC‘‘-SKIPPER MILJENKO ŽANIC<br />

YCA-CREW CROATIEN-YC BURIN NOVI VINODOLSKI<br />

<br />

ein PAAr erfolge <br />

Aus 2007:<br />

-REGATA ROTARY DISTRICT 1910 -1. PLATZ<br />

<br />

-FIUMANKA-RIJEKA <br />

- 1. PLATZ<br />

-INSEL CUP(HVAR-KOMIŽA-HVAR) 1. PLATZ<br />

-NOVI OPEN 1. PLATZ<br />

-CRIKVENICA 1. PLATZ<br />

-ZADAR 1. PLATZ<br />

-MRDUJA ( 340 TEILNEMMER) 2. PLATZ<br />

-GALIOLA 2007. 2. PLATZ<br />

<br />

<br />

<br />

crew bAYern<br />

Crew-Commander Dipl.-Päd. Barbara Lange-Hofmayer<br />

Waldinger Str. 28, D-85<strong>08</strong>4 Reichertshofen<br />

t./f. +49 / 8453 / 8699, m. +49 / 160 / 735 82 09<br />

crew schweiz<br />

Crew-Commander Bruno Gerber<br />

Alte Gasse 14, CH-3704 Krattigen<br />

t. +41 / 338 / 22 95 24, f. +41 / 338 / 22 95 39,<br />

yca-crew-schweiz@gmail.com<br />

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103<br />

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Unbenannt-1 1 25.02.<strong>20<strong>08</strong></strong> 19:32:17


104<br />

Olympische Spiele <strong>20<strong>08</strong></strong><br />

Qual der Wahl<br />

Während ROBERTA II dieser Tage vom Stapel läuft, befindet sich<br />

ROBERTA I im Anmarsch auf Qingdao. Dort wartet der dritte Star von<br />

Hans Spitzauer und Christian Nehammer, das Boot wurde nach<br />

der Weltmeisterschaft Ende April von Miami direkt nach China<br />

verschifft. Österreichs olympisches Kielboot-Duo lässt für die Herausforderung<br />

Qingdao nichts anbrennen, zwischen 3. und 20. Juli<br />

wird im chinesischen Leichtwind-Gewässer die finale Bootsauswahl<br />

getroffen, als Sparringpartner lässt Spitzauer die Profisegler<br />

Robert Stanjek und Markus Koy einfliegen. Die Nummer 14 der aktuellen<br />

Weltrangliste, die in der deutschen Olympia-Ausscheidung<br />

hauchdünn das Nachsehen hatte, soll beim Feintuning behilflich<br />

sein. „Bei ROBERTA I haben wir punkto Gewicht an allen Ecken und<br />

Enden gespart, der Kiel ist um 20 Kilogramm leichter, auch das<br />

Ruderblatt und der Großbaum sind speziell für Leichtwind konzipiert”,<br />

verrät Spitzauer, der mit Nehammer und ROBERTA II bis zum<br />

China-Abflug noch ein dichtes Regatta- und Trainingsprogramm in<br />

Europa absolviert.<br />

Paralympics <strong>20<strong>08</strong></strong><br />

Im Aufwind<br />

Sven Reiger, Edmund Rath und Helmut Seewald sind mit<br />

dem Olympiarevier von <strong>20<strong>08</strong></strong> bereits bestens vertraut. Das<br />

heimische Trio bekam bei den Pre-Paralympics – der Qingdao<br />

International Regatta – erstmals die Gelegenheit, das<br />

anspruchsvolle Revier mit starker, wechselnder Strömung<br />

kennenzulernen, und beendete sein China-Debüt nach<br />

neun Wettfahrten auf Rang zehn. Zwei paralympische Segelklassen<br />

zeigen während der Spiele Flagge, Reiger und<br />

seine Mannen bestreiten ihre Kampagne auf einer Sonar<br />

2.4. „Seit wir fix qualifiziert sind, haben wir uns kontinuierlich<br />

verbessert. Die Abstände sind minimal, wir bereiten uns auf<br />

Hochtouren für die Spiele vor und sind aufgrund der letzten<br />

Leistungen wirklich sehr optimistisch.”<br />

www.<strong>20<strong>08</strong></strong>ifdsqdregatta.com<br />

Info: www.sail2peking.at<br />

Adriatic Challenge bringt Segelspaß pur<br />

Regatten, bei denen Schiffe unterschiedlicher Performance und Bauart gegeneinander segeln und im Ziel erst nach dem entsprechenden<br />

Rating die Sieger langwierig ermittelt werden, machen regattamüde. Der Trend ist klar und eindeutig, und wurde von der Firma Adriatic<br />

Challenge frühzeitig erkannt: Er geht in Richtung interessante, schnelle Einheitsklassen. Die ungarische Firma hat in Kroatien eine komplett<br />

identische Flotte von Bavaria 42 Match stationiert. Die Yachten sind perfekt regattamäßig ausgerüstet und bieten den ultimativen Kick bei<br />

Wettfahrten, bei denen nichts anderes mehr zählt als seglerisches Können und taktisches Geschick. „Wir sind sicher, dass wir damit zum<br />

führenden Organisator von Regatten und Firmen-Cups für Kunden von Österreich bis Tschechien werden können”, erklärt ein Sprecher von<br />

Adriatic Challenge. Die Bandbreite, die angeboten wird, reicht dabei von professionellen nationalen Wettkämpfen bis zu Fun-Regatten und<br />

Unterhaltungsprogrammen. Unter anderem war die Flotte von Adriatic Challenge beim Kornati Cup im Einsatz.<br />

www.adriatic-challenge.com


news Regatta<br />

105<br />

österreichs<br />

paralympics-segler<br />

sind voll auf<br />

erfolgskurs<br />

Jugendcrew<br />

toller erfolg<br />

Die Nachwuchssegler aus der YCA-Crew tauern mit ihrem<br />

Skipper thomas etzer feierten während der AlPe<br />

ADrIA SAIlINg WeeK <strong>20<strong>08</strong></strong> vor Izola einen tollen erfolg.<br />

Sie wurden im Wettkampf um den Pantaenius Austria<br />

Cup in der einheitsklasse unter schwierigsten Bedingungen<br />

Zweite.<br />

www.yca.at


1<strong>06</strong> TexT christian bayer foTos Gert schmidleitner<br />

MegasTau. bei der annäherung an die<br />

Wendemarke gilt es, den Überblick zu<br />

bewahren.


REGATTA<br />

107<br />

KORNATENRUNDE<br />

KÖNIGIN DER<br />

CHARTERCUPS<br />

Bei Kornati Cup und Adriatic Sailing Week werden die<br />

klassischen Orte zwischen Biograd, Kornaten und Sibenik<br />

abgeklappert. Im Mix aus Bojenkursen und Überfahrten<br />

fi ndet jeder Teilnehmer seine Erwartungen erfüllt<br />

und die Stimmung ist sowieso großartig.


1<strong>08</strong><br />

01<br />

01 Massenstart. Die Klasse ohne Spinnaker begibt<br />

sich auf die Startkreuz.<br />

02 PerforMance. Paul Huber und die Elvström Crew<br />

segelten stark, die Pokalränge verpassten sie nur<br />

knapp.<br />

03 sPitzenPlatz. OCEan7 mit Skipper Franz Flasch<br />

belegte Rang 5.<br />

„Wir müssen in Zukunft das<br />

Feld reduzieren. Über 100<br />

Boote sind für uns Stress<br />

und für die Teilnehmer<br />

nicht mehr angenehm.“<br />

Klaus Pitter, Veranstalter Kornati Cup<br />

112 Yachten beim Kornati<br />

Cup, das ist ebenso unfassbar<br />

wie herausfordernd. Erstmals<br />

keine Katamarane, trotzdem<br />

über hundert Boote und Potenzial für<br />

noch mehr. Denn Veranstalter Klaus<br />

Pitter erzählt, dass es einige Anfragen<br />

aus Tschechien, Slowakei und Ungarn<br />

gegeben hat und er mitteilen musste:<br />

„Ich kann nicht sagen, ob es in<br />

der Piskera mit einem Liegeplatz für<br />

euch klappt. Möglicherweise müsst ihr<br />

draußen ankern.“<br />

Der Kornati Cup war und ist die Königin<br />

der Chartercups und stets wegweisend.<br />

Immer wieder wird aus den<br />

Vorjahren gelernt und entsprechend<br />

reagiert. Die Veränderungen schaffen<br />

Wohlbefinden bei den Teilnehmern.<br />

Nirgendwo sonst sind die Ansprüche<br />

an die Veranstaltung derart breit gefächert.<br />

Hier trifft sich der Regattaeinsteiger<br />

mit dem Profi, nicht jeder mag<br />

die Zeltatmosphäre mit kroatischer<br />

Musik, für manche ist genau das die<br />

Droge. Allen gemeinsam ist jedoch,<br />

dass der Mix aus Geselligkeit und<br />

Sport passt. Pitter lässt sein Team werken<br />

und organisieren und hofft, dass<br />

auch der einzige Punkt klappt, auf den<br />

er keinen Einfluss hat: das Wetter.<br />

Diskussionsstoff<br />

Nach einem traumhaften Segeltag mit<br />

zwei Wettfahrten wurden die Boote in<br />

der Piskera geschlichtet und – es ging<br />

sich alles wunderbar aus. Nur mit den<br />

Resultaten gab es Probleme, nicht alle<br />

Yachten entsprachen der Ausschreibung.<br />

Hans Tesar wartete vergeblich


egatta<br />

109<br />

In ganz<br />

Kroatien<br />

02<br />

Ihr dienst auf<br />

Pannen-<br />

See<br />

1. Eigner-Pass von<br />

120,- bis 350,-<br />

pro Jahr (je nach Bootslänge)<br />

2. Trailer-Pass für<br />

65,- pro Jahr<br />

Für 20 Tage gültig<br />

3. Charter-Pass für<br />

50,- pro Jahr<br />

Für einen Chartertörn bis 14 Tage<br />

03<br />

Kostenlose Leistungen:<br />

auf die Lieferung seiner Reffanlage<br />

für die Genua und durfte trotzdem<br />

teilnehmen. Der Unmut und Widerstand<br />

bei den restlichen Mannschaften<br />

war zu Recht groß, die Diskussionen<br />

wollten kein Ende nehmen. Ob die<br />

Reffanlage mehr oder weniger Einfluss<br />

auf sein Ergebnis gehabt hätte,<br />

ist in diesem Fall definitiv irrelevant.<br />

Tesar zog sich daraufhin von den weiteren<br />

Wettfahrten zurück. Gute Entscheidung,<br />

Hans.<br />

Auch bei den Fahrtenyachten ohne<br />

Spinnaker gab es die üblichen Diskussionen.<br />

Hubert Raudaschl, auf einer<br />

Dufour 455 mit Probeyardstick<br />

unterwegs, fühlte Schwächen seiner<br />

Yacht auf der Kreuz und führte dies<br />

auf einen kürzeren Kiel zurück, als<br />

im Messbrief angegeben. Hubert zog<br />

sich die Badehose über und sprang<br />

mit Maßband bewaffnet über Bord.<br />

Ergebnis: Der Kiel ist tatsächlich kürzer<br />

als angegeben. Ein Taucher verifizierte<br />

den tatsächlichen Tiefgang und<br />

die Yardstickzahl wurde angepasst.<br />

2 Punkte mehr, na ja. Dafür hätten<br />

sich nicht viele nass gemacht.<br />

Solche Diskussionen können in den<br />

Einheitsklassen nicht aufkommen. Sowohl<br />

die Bavaria 42match als auch die<br />

Salona 37 sind absolut gleich. Bei den<br />

Salonas muss man sagen: noch. Gerüchten<br />

zufolge wird ab 2009 anders gebaut<br />

werden. Schade, so wird eine Einheitsklasse<br />

mit viel Potenzial zerstört.<br />

Showdown<br />

Seglerisch waren nach zwei Segeltagen<br />

die Positionen bezogen: In der Klasse<br />

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<br />

+385 (0) 62 200 000<br />

<br />

Sea-Help GmbH<br />

4663 Laakirchen<br />

AUSTRIA<br />

Tel: +43 (0)7613 26 3 90<br />

Fax: +43 (0)7613 26 3 99<br />

www.sea-help.at


110<br />

02<br />

01<br />

03 04<br />

01 Traumbedingungen. Wetterglück gehört bei jeder<br />

Veranstaltung dazu.<br />

02 ausgangshafen. Murter ist Start- und Zielort von<br />

Kornati Cup und Adriatic Sailing Week.<br />

03 PosiTionskamPf. In den Einheitsklassen wird um<br />

jeden Meter gekämpft.<br />

04 idylle. „Macht’s gut und danke für den vielen<br />

Fisch!”<br />

„Ich habe so viel positives<br />

Feedback von den Teilnehmern<br />

erhalten, dass es<br />

die Adriatic Sailing Week<br />

sicher auch 2009 wieder<br />

geben wird.“<br />

Andre Leers, Veranstalter ASW<br />

ohne Spinnaker sah Fritz Renner wie<br />

der sichere Sieger aus. Mit Spi deuteten<br />

die Zeichen auf einen Showdown<br />

zwischen Luis Gazzari, Ferdinand<br />

Lang und Vorjahressieger Robert<br />

Blecha hin. Nach einem kurzen Up<br />

and Down und einem längeren Schlag<br />

von Biograd nach Murter standen die<br />

Sieger schließlich fest. Fritz Renner<br />

leistete sich zwar gleich zwei Ausrutscher,<br />

gewann jedoch punktegleich<br />

mit Alexander Litvinov.<br />

Den Kornati Cup sicherte sich erneut<br />

Robert Blecha vor Luis Gazzari,<br />

der durch zwei schlechte Wettfahrten<br />

gerade noch hauchdünn Ferdinand<br />

Lang und den entfesselt segelnden<br />

Paul Huber in Schach hielt. Standing<br />

Ovations gab es bei der Siegerehrung<br />

nicht nur für die Preisträger und Platzierten.<br />

Ein Kamerateam schnitt aus<br />

mehreren Kilometern Videomaterial<br />

von drei mobilen Geräten und mehreren<br />

Onboardlinsen einen flotten<br />

zehnminütigen Clip, der den Teilnehmern<br />

auf der großen Videowall präsentiert<br />

wurde. Das kroatische Fernsehen<br />

brachte einen fünfminütigen<br />

Bericht über die Regatta. Ein weiteres<br />

Zeichen, dass Segeln auch medial verwertbar<br />

ist.<br />

Rechtzeitig melden!<br />

Im nächsten Jahr wird es selbstverständlich<br />

wieder einen Kornati Cup<br />

geben, wenn auch mit anderen Vorzeichen.<br />

Klaus Pitter will das Starterfeld<br />

deutlich reduzieren, maximal 70 Yachten<br />

sollen teilnehmen dürfen. Für alle<br />

Interessenten gilt daher: first come,<br />

first serve.<br />

Alle Ergebnisse:<br />

www.kornaticup.at


REGATTA<br />

111<br />

Freundeskreis<br />

„Freunde lässt man nicht im Stich!” Nach diesem Motto lebt Andre Leers<br />

und hat daher nach der Pleite der Firma mit den gelben Luftballons das<br />

ASW-Ruder wieder selbst in die Hand genommen. Immerhin ist er der Erfi<br />

nder der Adriatic Sailing Week, die es schon länger gibt als den aktuellen<br />

Kornati Cup.<br />

Insgesamt 23 Yachten sind seinem Ruf gefolgt. Er ist damit zufrieden, weil<br />

er keinerlei Werbung für diese Regatta gemacht hat. Für die meisten Segler<br />

macht es sowieso keinen Unterschied, ob 100 oder 20 Boote auf dem<br />

Wasser sind, und für die Einheitsklasse, von Leers immer schon protegiert,<br />

ist es doppelt egal.<br />

Parallelen zum Kornati Cup gibt es trotzdem. Hier wie dort gab es Diskussionen<br />

mit teilnehmenden Yachten. Georg Plazotta reiste mit einer Archambault<br />

40 an, jedoch – siehe Tesar – ohne Rollanlage für die Genua. Nach<br />

einigem Feilschen einigte man sich auf eine zusätzliche Klasse, genannt<br />

Racer. Hans Tesar, diesmal mit seiner X41 gar nicht erst vor Ort, wurde angerufen,<br />

hatte seine Zeit mittlerweile aber anders verplant. Damit hatte Plazotta<br />

seine Klasse bereits vor dem ersten Start gewonnen. Traditionell im Vordergrund<br />

steht bei der ASW die Einheitsklasse, auf Salona37 ausgesegelt. Dieter<br />

Radler setzte diesmal nicht nur zwei deutsche Profi s ein, er gönnte sich auch<br />

eine Begleityacht. Starke Konkurrenz für Christian Bayer, der zuvor als Steuermann<br />

bei Robert Blecha den Kornati Cup gesegelt war.<br />

Nach vier Wettfahrtstagen und Abstechern in Sibenik, Vodice, Piskera und<br />

Murter standen die Sieger in den Klassen fest: Hans Zehetner sicherte sich<br />

die Gruppe der Fahrtenyachten mit Spi, Karl Müllner die Klasse ohne Spi.<br />

Christian Bayer blieb in der Einheitsklasse (Salona37) erfolgreich.<br />

Die Adriatic Sailing Week neu wird sich in den nächsten Jahren weiter entwickeln,<br />

möglicherweise in eine deutlich sportlichere Richtung. Heuer war<br />

auf jeden Fall das kleine Starterfeld sehr angenehm. Vor allem bei den<br />

Abendveranstaltungen.<br />

HART AM WIND. Dieter Markfort kämpft<br />

um jeden Meter.<br />

FRAUENPOWER. Die stark segelnde Damencrew<br />

mit Veronika Siegl auf den Spuren von<br />

Hans Zehetner.<br />

Alle Ergebnisse: http://yachtcharter.leers.com<br />

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112<br />

TexT UTE RENNEKAMP foTo PUMA<br />

Der Puma<br />

auf der jagd<br />

Boston am Pfingstwochenende: Puma, die Weltmarke mit der Großkatze<br />

im Logo, taufte im Institute of Contemporary Art ihren Volvo Ocean<br />

Racer auf den Namen IL MOSTRO – das Monster. Und das mit<br />

Hollywood-Glanz: Filmstern Salma Hayek war Taufpatin.<br />

Langzeiteffekt<br />

Jochen zeitz, geschäftsführender Gesellschafter<br />

seit 1993, damals, im Alter von 30 Jahren<br />

der jüngste Vorstandsvorsitzende in Deutschland<br />

für ein börsennotiertes Unternehmen, Unternehmer<br />

des Jahres 2001, seit 2007 Mitglied<br />

des 11-köpfigen Aufsichtsrats bei Harley Davidson<br />

als erster Manager europäischer Herkunft.<br />

O7: Warum macht Puma in Segeln?<br />

zeitz: Segeln ist ein Hochleistungssport. Die<br />

Anforderungen an Mensch, Material und Team<br />

erfordern höchste Qualität und Leistung. Segeln<br />

ist modern, da ökologisch, umweltbewusst und<br />

geprägt von Werten wie Fairness und Partnerschaft.<br />

Wir bei Puma sind eine „people company”.<br />

Daher bilden Segeln und Puma eine ideale<br />

Partnerschaft, „a match made in heaven”.<br />

O7: Das VOR ist ja ein eher zeitlich überschaubares<br />

Engagement. Was folgt dann?<br />

zeitz: Wir setzen aufgrund des hochklassigen<br />

Charakters, der spektakulären Bilder und spannenden<br />

Geschichten auf einen Langzeiteffekt,<br />

den das Rennen in den Köpfen und Herzen<br />

erzielen wird. Wir engagieren uns immer langfristig<br />

für einen Sport, wie man in der Formel 1<br />

sieht, daher werden vielleicht auch andere Segelevents<br />

für uns interessant sein.<br />

Boston ist der sechste Stopp des<br />

Volvo Ocean Race und hat auch<br />

eine wichtige Bedeutung für<br />

Puma selbst: Hier befindet sich<br />

ein Firmensitz neben Hongkong, Asien,<br />

und dem Stammsitz Herzogenaurach in<br />

Deutschland.<br />

Das Volvo Ocean Race VOR ist wohl die<br />

Königsklasse des Regattasegelns, denn<br />

Crew und Material müssen Halt und<br />

Zusammenhalt über mehr als acht Monate<br />

und 37.000 Seemeilen beweisen.<br />

Weil das Rennen über die Zeitspanne<br />

4. Oktober <strong>20<strong>08</strong></strong> bis Juni 2009 geht und<br />

in den letzten Jahren die Yachten so<br />

schnell geworden sind, wurde die Strecke<br />

um ca. 1.000 Seemeilen verlängert.<br />

„Das VOR mit Start in Alicante wird<br />

den America’s Cup wie ein Rennen mit<br />

Seifenkisten aussehen lassen“, sagte der<br />

Conferencier bei der Taufe, die dann<br />

nicht ganz dem Speed der Schiffe entsprach:<br />

Brauchte die Patin doch fünf<br />

Anläufe und Schützenhilfe der Crew,<br />

um die Champagnerflasche zum Bersten<br />

zu bringen (Kolumne auf Seite 8).<br />

Ein Besuch auf der IL MOSTRO am<br />

kommenden Tag tilgt jeden Zweifel:<br />

Ein Schiff wie ein Peitschenknall. Doch<br />

weniger ein Monster, das bei böigem<br />

Wind unduldsam an den Leinen zerrt,<br />

eher gespannt wie eine Großkatze, bereit<br />

zum Sprung. Zur Zähmung des<br />

Monsters hat Skipper Ken Read ein<br />

Team von ausgezeichneten Seglern ausgewählt,<br />

eine internationale Mischung<br />

aus Kiwis, Amerikanern und Europäern.<br />

In dem hochklassig besetzten Team aus<br />

America’s-Cup-, Olympia- oder Volvo-<br />

Ocean-Race-Veteranen hören wir auch<br />

einen vertraut klingenden Namen:<br />

Michael Müller aus Kiel, mit 24 jungen<br />

Jahren der Benjamin der zehn Mann<br />

starken Crew.<br />

Im Bauch des Monsters: An den nackten<br />

Seitenwänden sind Hängematten befestigt,<br />

die Pantry dient lediglich zum Erhitzen<br />

von Seewasser, das die Trockennahrung<br />

auf See genießbar machen soll.<br />

Der Beschaulichkeit früherer Racer hat<br />

das Rennen gegen die Zeit buchstäblich<br />

jeden Platz geraubt.<br />

MaritiM ist hiP<br />

antonio Bertone zeichnet weltweit für die Marketingaktivitäten<br />

von Puma verantwortlich.<br />

O7: Es gibt einige sehr profilierte, traditionelle<br />

Funktionsbekleidungsmarken im Segelsport<br />

wie Musto oder Henri Lloyd. Nun hat Puma<br />

noch nie Funktionsbekleidung für Segler hergestellt.<br />

Bertone: Wir sind wissensdurstige, neugierige<br />

Leute bei Puma. Wir fordern unsere Marke immer<br />

wieder gern heraus. Wir haben selbstverständlich<br />

die Fachkompetenz von Lieferanten<br />

wie Goretex herangezogen. Aber unsere wertvollste<br />

Quelle waren unsere Teammitglieder um<br />

Ken Read, allesamt hocherfahrene Segler, die<br />

all ihren Erfahrungsschatz von vielen 100.000<br />

Seemeilen bei jedem Wetter in die Entwicklung<br />

unserer Funktionskleidung eingebracht haben.<br />

O7: Sie haben eine Freizeitbekleidungs-Kollektion<br />

für Damen und Herren entworfen. Was<br />

macht für Sie maritime Freizeitkleidung aus?<br />

Bertone: Es ist unser Ziel, maritime Stilelemente<br />

in die Freizeitkleidung einzubringen.<br />

Bootsschuhe sind zum Beispiel sehr hip in unserer<br />

Zielgruppe, auch bei jungen Leuten, die<br />

noch nie ein Schiff betreten haben.


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114 TexT Dominic marsano foTos GEPa / martina WohlEssEr


egatta<br />

115<br />

götterdämmerung<br />

aM traunsee<br />

Die Österreich-Premiere der RC 44 Klasse gipfelte in einer viel umjubelten Machtdemonstration,<br />

bei der weder der Gastgeber noch die erlesene Tafelrunde mit Köstlichkeiten geizten.<br />

Mit der Intention, einen<br />

publikumsfreundlichen<br />

Match-Race-Bewerb auf<br />

die Beine zu stellen, landete<br />

Christian Peer vergangenen Herbst<br />

per Mausklick auf der Webseite der<br />

RC 44 Championship Tour. Eine Klasse,<br />

20<strong>06</strong> aus dem Boden gestampft und<br />

heuer im zweiten Jahr auf Welttournee,<br />

die dem Bad Ischler als Gast geradezu<br />

ideal erschien. Die Chefetage teilte zwar<br />

Peers Enthusiasmus, aber weniger dessen<br />

Optimismus, dennoch schickte der<br />

Event-Grünschnabel am 4. Oktober des<br />

Vorjahres ein Bewerbungsschreiben in<br />

die Zentrale nach Genf. Eine Woche<br />

später klingelte das Telefon, am anderen<br />

Ende der Leitung meldete sich Russell<br />

Coutts zu Wort und Peer avancierte vier<br />

Tage vor seinem 22. Geburtstag zum<br />

Projekt-Manager der spektakulärsten<br />

Seeschlacht in Österreichs maritimer<br />

Historie. Gemeinsam mit PROFS-Mastermind<br />

Christian Feichtinger, der sich<br />

mit der Realisierung des RC 44 Austria<br />

Cup einen Kindheitstraum erfüllte –<br />

„ich hätte nie gedacht, dass so etwas bei<br />

uns überhaupt möglich ist, aber ich habe<br />

mich getäuscht“ – zauberte das Power-<br />

Couple, unterstützt von einer Vielzahl<br />

an Heinzelmännchen und nicht zuletzt<br />

aufgrund blendender Kontakte zu Land,<br />

Wirtschaft und Politik, einen Event aus<br />

dem Ärmel, der dem Prädikat Weltklasse<br />

entsprach und von den Beteiligten<br />

zu Recht über den grünen Klee gelobt<br />

wurde.<br />

Russell Coutts gilt als einer der erfolgreichsten<br />

seiner Zunft. Dreifacher<br />

Gewinner des America’s Cup, Olympiasieger,<br />

achtfacher Weltmeister und<br />

dergleichen mehr – die sportliche Visitenkarte<br />

des 46-jährigen Neuseeländers<br />

kann sich sehen lassen. Nach seinem<br />

dritte AC-Touch-down, der Team Alinghi<br />

und Europa 2003 erstmals die heiß<br />

ersehnte Kanne bescherte, begann sich<br />

der Segelprofi vermehrt mit Bootsbau<br />

und Yachtkonstruktionen auseinanderzusetzen,<br />

was 2005 im Stapellauf der<br />

schnittigen Rennyacht RC 44 gipfelte.<br />

Die Bezeichnung RC steht für die Initialen<br />

des Ideengebers, 44 für die Länge<br />

in Fuß. Sowohl das Bootskonzept als<br />

auch das Layout der Rennboote sollen<br />

Amateure wie Profis gleichermaßen ansprechen,<br />

die Regatten waren ursprünglich<br />

als Fleet und Match Race ausgeschrieben,<br />

seit heuer gesellt sich mit der<br />

DHL-Trophy ein Long-Distance Race<br />

als dritte Entscheidungsfindung hinzu.<br />

Während im Duell Boot gegen Boot<br />

Profis am Rad drehen dürfen, müssen<br />

bei den beiden anderen Disziplinen<br />

ausnahmslos Amateure ran. Ein ausgeklügeltes<br />

Transportsystem – die gesamte<br />

Regattayacht wird mit zerlegtem Mast,<br />

demontiertem Kiel und Zubehör in<br />

einem Container kostengünstig um die<br />

Welt transportiert – ermöglichte eine<br />

Tour, die Dank der Protagonisten außerordentlich<br />

attraktiv ist. Nach dem<br />

Opening in Dubai und dem zweiten<br />

Schlagabtausch vor Cagliari zelebrierte<br />

die Klasse Ende Mai ihr heiß ersehntes<br />

Österreich-Debüt, die halbe America’s-<br />

Cup-Belegschaft, allen voran der Zucker<br />

von BMW Oracle Racing, reiste nach<br />

Gmunden. Syndikatsboss Larry Ellison,<br />

segelbesessen und glücklicherweise der<br />

vierzehnreichste Mann des Planeten,<br />

beorderte das Herzstück seiner aktuellen<br />

AC-Truppe an den Alpensee.<br />

Aufmarsch der Superstars<br />

Neben Teamchef Coutts gaben sich<br />

privileg und verantwortung. Team-<br />

Austria Lenker und Denker Christian Binder.<br />

BMW-Oracle-Steuermann James Spithill<br />

und Taktiker John Kostecki die<br />

Ehre, das Trio ist dazu berufen, Alinghi<br />

2009 die Kanne zu entreißen und<br />

endlich wieder heim in die Staaten zu<br />

bringen. Jungstar Spithill, der die Amis<br />

vor Valencia 2007 am Ruder der LuNA<br />

ROSSA im Halbfinale aus dem Louis<br />

Vuitton Cup gekickt hatte und daraufhin<br />

von Ellison abgeworben wurde, bestreitet<br />

die RC 44 Championship Tour<br />

an der Seite von Igor Lah. Der Slowene,<br />

unter den Superreichen seines Landes<br />

an dritte Stelle gereiht, engagierte den<br />

28-jährigen Rotschopf für das Match<br />

Race als Rudergänger und lässt sich in<br />

den anderen beiden Kategorien von<br />

diesem als Taktiker einweisen. Kostecki<br />

feierte hingegen seinen Einstand und<br />

wechselte sich mit Coutts auf Ellisons<br />

RC 44, nach dem großen Bruder BMW<br />

Oracle Racing benannt, ab. Während<br />

Coutts das Match Race mit seinem Boss<br />

segelte, flüsterte er beim Fleet Race dem<br />

Hochsee-Haudegen Patrick de Barros,


116<br />

kostspielige seilschaften.<br />

400.000<br />

Euro im Schlepp<br />

schlagzeilen. Mit dem Double schrieb Spithill’s Team<br />

Ceeref auf dem Traunsee Geschichte.<br />

FREUDENFEST<br />

16 Bootsklassen und über 700 Segler aus aller Herren<br />

Länder fanden sich als Gratulanten der Allianz Traunsee<br />

Woche, die heuer 5. Geburtstag feierte, auf Österreichs<br />

tiefstem Alpensee ein. Der UYC Traunsee sowie die<br />

Segelclubs aus Traunkirchen, Altmünster und Ebensee,<br />

boten hervorragende Rahmenbedingungen und wurden<br />

der Meute wie in der Vergangenheit spielend einfach<br />

gerecht. Neben der Platu 25, wo um den Europa-Cup<br />

gewetteifert wurde, hielten die Klassen Tornado, Tempest<br />

und H-Boot internationale Meisterschaften ab. Österreichs<br />

Segel-Asse konnten sich trotz starker Konkurrenz<br />

bestens in Szene setzen, das Tornado-Gespann Manfred<br />

Schönleitner und Georg Hirsch-Stronstorff gewannen<br />

ihre Klasse ebenso souverän wie H-Boot-Crack Stefan<br />

Frauscher, mit Peter Heininger und Thomas Linortner an<br />

der Vorschot. Thomas Lahersdorfer, u.a. vom ehemaligen<br />

Olympiateilnehmer Franz Urlesberger im Cockpit<br />

unterstützt, belegte mit den Platu-Siegern als bester<br />

Österreicher punktegleich Rang zwei.<br />

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„Acht Knoten Speed bei lediglich<br />

sechs Knoten Windgeschwindigkeit<br />

sagen alles<br />

über die Bissigkeit dieser<br />

Rennmaschine aus.“<br />

Christian Binder<br />

Spithill zum Ersten<br />

Die Tatsache, dass der erste Bewerbstag<br />

der Flaute zum Opfer fiel, schlug niemandem<br />

so wirklich aufs Gemüt, vor<br />

allem deshalb, weil 24 Stunden später<br />

die erste Entscheidung gefällt und man<br />

wieder voll im Zeitplan war. In sieben<br />

Stunden wickelten die Wettfahrtleiter<br />

Ernst „Flossi“ Felsecker und der Amerikaner<br />

Peter Reggio unmittelbar vor der<br />

Gmundner Esplanade eine komplette<br />

Round Robin ab. Soll heißen: neun<br />

Flights und in Summe 36 direkte Duelle.<br />

Die Segler bedankten sich für die<br />

organisatorische Heldentat auf ihre Art<br />

und boten einen Wettkampf auf Hitchcock-Niveau.<br />

James Spithill und das<br />

Ceeref-Team wurden ihrem exzellenten<br />

Ruf und somit auch ihrer Favoritenrolle<br />

gerecht, gewannen jedes ihrer Duelle<br />

und verwiesen das ebenfalls stark agierende<br />

Team Aqua, angeführt vom Neuseeländer<br />

Cameron Appleton, auf Rang<br />

zwei. Russell Coutts und Larry Ellison<br />

mussten mit Bronze vorliebnehmen,<br />

Österreichs Abordnung, die lediglich<br />

48 Stunden Zeit hatte, sich mit der 275<br />

Zentimeter schmalen Rennziege anzufreunden,<br />

ging leer aus. „In Wahrheit<br />

hatten wir keine Chance, womit man<br />

bei aller Euphorie auch rechnen musste.<br />

Die Jungs am Steuer sind allesamt Profis<br />

mit dem er auch die bisherige Serie bestritten<br />

hatte, taktische Anweisungen<br />

ins Ohr. Das Gipfeltreffen der großen<br />

Drei wirbelte bereits im Vorfeld mächtig<br />

Staub auf, während des fünftägigen<br />

Events waren sechs Kamerateams, darunter<br />

CNN, am Set. Möglicherweise<br />

war das Interesse aber auch aufgrund<br />

anderer Charterstürmer so enorm. Mit<br />

Sebastien Cole, Cameron Appleton,<br />

Kevin Harrap und Michael Hestbaek<br />

setzten vier weitere AC-Granden ihre<br />

Segel, zudem gab das Cro-A-Sail Team,<br />

ein heimisches Quartett, unterstützt<br />

von kroatischen Profis, ihre Meldung<br />

ab. Christian Binder lenkte, von Sylvia<br />

Vogl taktisch unterstützt, im Match<br />

Race, Rene Mangold, mit dem Himberger<br />

Segelmacher vor zwei Jahren IMS-<br />

Zentral-Europameister, übernahm<br />

bei den Flotten-Entscheidungen das<br />

Steuerrad. Werner Ebenhöh, Binders<br />

langjähriger Weggefährte, schuftete als<br />

Trimmer im Cockpit, musste aber zur<br />

Halbzeit aufgrund einer Darmgrippe<br />

ausgetauscht werden. Als Höhepunkt<br />

der perfekt abgewickelten 5. Allianz<br />

Traunsee Woche (siehe Kasten) begann<br />

das Konzert der neun, durch die Bank<br />

top besetzten Boote, mit dem spannenden<br />

Katz-und- Maus-Spiel, auch<br />

Match Race genannt.


egatta<br />

117<br />

und uns puncto Match-Race-Erfahrung<br />

um Längen voraus, zudem hatten wir in<br />

Stresssituationen Handlingprobleme“,<br />

gestand Christian Binder, der für das<br />

Fleet Race aufgrund der Revierkenntnis<br />

positiver gestimmt war.<br />

Zu Beginn der Flottenentscheidung,<br />

insgesamt waren maximal zwölf Wettfahrten<br />

geplant, meldeten sich vor der<br />

ausgezeichnet besuchten Gmundner<br />

Esplanade die üblichen Verdächtigen<br />

abermals lautstark zu Wort. Nach den<br />

ersten drei Kursrennen gaben Lah und<br />

Spithill mit zwei Start-Ziel-Siegen den<br />

Ton an, einzig das Duo Cameron Appleton<br />

und Chris Blake blieb auf Schlagdistanz.<br />

44-Geschichte ein. Russell Coutts durfte<br />

sich nach knapp 50 Minuten Wegzeit<br />

und einer läppischen Bootslänge Vorsprung<br />

auf Blake & Appleton mit dem<br />

Sieg der DHL-Trophy trösten, und die<br />

aufopfernd kämpfende heimische Delegation<br />

mit der Tatsache, zumindest<br />

phasenweise mit den weltbesten Hochsee-Seglern<br />

mitgehalten zu haben. „Unterm<br />

Strich waren wir zu nervös und<br />

sind viel zu vorsichtig gestartet. Unsere<br />

Bootsgeschwindigkeit war ebenfalls<br />

nicht berauschend, da ist es schwer,<br />

Schritt zu halten“, blickt Binder gefasst<br />

zurück. Vogl, die sich nach dem kurzen<br />

Big-Boat-Abstecher wieder ganz ihrer<br />

Olympia-Vorbereitung widmet, sprach<br />

von „einer sehr interessanten Woche<br />

mit jeder Menge sinnvoller Learnings“<br />

und der Hoffnung, „im kommenden<br />

Jahr zurückschlagen zu können“.<br />

Eine Hoffnung, die aufgrund der kollektiv<br />

positiven Stimmung durchwegs<br />

berechtigt ist. „Es war ein fantastisch<br />

aufbereiteter Event mit sehr spannenden<br />

Entscheidungen. Dieser See hat seine<br />

Tücken, aber gerade<br />

nach solch unterschiedlichen<br />

Revieren haben<br />

wir Ausschau gehalten.<br />

Du musst permanent<br />

konzentriert sein und<br />

brauchst gute Augen,<br />

Igor und James hatten die<br />

besten“, sprach der zum<br />

Gmundner Ehrenbürger<br />

ernannte Russell Coutts,<br />

dessen Handabdruck am<br />

Stadtplatz verewigt wurde.<br />

Christian Feichtinger,<br />

der für den RC 44 Austria<br />

Cup ein Budget von<br />

350.000 Euro auf die<br />

Beine gestellt hatte, wird<br />

über die Rückkehr der<br />

RC- 44-Klasse und ihrer<br />

Championship Tour<br />

bis spätestens 31. Juli<br />

informiert. Bleibt zu<br />

wünschen, dass Coutts<br />

ein zweites Mal die<br />

Vorwahl von Österreich<br />

in sein Handy<br />

tippt.<br />

Spithill zum Zweiten<br />

Nach einem weiteren Flautentag<br />

wurden die Sorgenfalten auf der Veranstalterstirne<br />

größer, immerhin galt<br />

es, weitere Fleet Races sowie die DHL-<br />

Trophy ins Trockene zu bringen, doch<br />

am Schlusstag zeigten sich Wind und<br />

Wetter wieder von ihrer besseren Seite.<br />

Zumindest in der Ebenseer Bucht, wo<br />

die Flotte aufgrund der größeren Windsicherheit<br />

am Vormittag hingeschleppt<br />

und bei einem zugegeben leichten, aber<br />

durchwegs segelbaren Lüftchen mit<br />

drei weiteren Wettfahrten belohnt wurde.<br />

Team Ceeref setzte seine imposante<br />

Serie mit einem weiteren Sieg fort, in<br />

Durchgang zwei, der insgesamt fünften<br />

Wettfahrt, meldeten sich erstmals die<br />

Championship-Leader Sebastian Col<br />

und Armando Giulietti zu Wort. Der<br />

finale Streich gelang dem überraschend<br />

stark segelnden Japaner Isao Mita, dem<br />

der neuseeländischen Profi Kevin Harrap<br />

zur Seite stand. Die anschließende<br />

Langstrecke zurück nach Gmunden,<br />

die auch als Einzelergebnis in die Fleet-<br />

Race-Serie einfloss, hätte das finale<br />

Ranking um ein Haar auf den Kopf<br />

gestellt, denn ausgerechnet die bis dato<br />

so souverän segelnden Ceeref-Jungs<br />

fassten auf der zwölf Kilometer langen<br />

Kreuz mit Rang neun die Höchststrafe<br />

aus. Letztendlich gewannen Spithill und<br />

Co. die Fleet-Race-Entscheidung mit<br />

einem Pünktchen Vorsprung und gehen<br />

als erste Double-Champions in die RCeinflüsterer.<br />

Meister Coutts (blaues Kapperl) brachte<br />

die Österreicher im Training auf Trouren.<br />

NEU – JETZT AUCH IN TROGIR!


118<br />

TexT Ingeborg WaldInger<br />

foTo robert bressanI<br />

Göttervater Zeus führt ein<br />

intensives Liebesleben.<br />

Lang ist die Liste seiner<br />

göttlichen Geliebten,<br />

doch auch den Reizen sterblicher<br />

Schönheiten ist er keineswegs abhold.<br />

Als oberster Olympier hat er eben alle<br />

Rechte – möchte man meinen. Doch<br />

Zeus ist kein Junggeselle. Hera heißt<br />

seine Gemahlin (und Schwester).<br />

Diese – im Grunde gütige – Himmelskönigin<br />

weiß um die Eskapaden des<br />

Gatten – und gerät darüber mit schöner<br />

Regelmäßigkeit in Rage. So auch, als sich<br />

Zeus in die anmutige Io, eine von Heras<br />

Priesterinnen, verliebt. Vergeblich versucht<br />

die Umworbene, dem kosmischen<br />

Galan zu entfliehen. Schon hüllt Zeus<br />

einen Hain in dichten Nebel, um sich<br />

der Auserwählten zu nähern – als Teil<br />

dieses Nebels. Wäre himmlische Liebe<br />

also bloß ein Phantom? Über diesen<br />

Aspekt soll hier nicht weiter verhandelt<br />

werden. Nur so viel zum weiteren Plot:<br />

Zeus kennt die Rachegelüste seiner betrogenen<br />

Gemahlin. Also verwandelt er<br />

Io – noch ehe Hera den Nebel auflöst –<br />

in eine weiße Kuh. Gerettet ist die Mätresse<br />

damit noch lange nicht, den Rest<br />

erzählen die griechischen Mythen.<br />

In den Sagen der alten Germanen<br />

kommt dem Nebel eine wenig erotisierende<br />

Rolle zu, zählt er doch zu den<br />

Wesensmerkmalen eines von Kälte und<br />

Eis geprägten Reichs, wo urige Frostriesen<br />

umherspuken!<br />

Rein sachlich betrachtet entsteht Nebel<br />

aus kondensierter Luftfeuchtigkeit.<br />

Er schränkt unsere Sichtweite ein, ja<br />

raubt uns mitunter völlig die Orientierung.<br />

In einer solchen „Grauzone“ sind<br />

dem Straßenverkehr, der Luft­ und<br />

Schifffahrt natürliche Grenzen gesetzt.<br />

Doch was die Natur an fein zerstäubten<br />

Wassertröpfchen hervorzaubert, hat<br />

seit je die Fantasie des Menschen belebt:<br />

Woher kommen im Nebel diverse<br />

Geräusche, was stellen schemenhafte<br />

Umrisse dar, lauert irgendwo ein unsichtbarer<br />

Feind?<br />

Die so „schleierhafte“ meteorologische<br />

Erscheinung Nebel tritt in fast<br />

allen Klimazonen in unterschiedlichsten<br />

Formen auf: als Boden­, Tal­ oder<br />

<strong>OCEAN7</strong><br />

essay<br />

Hochnebel, als Eisnebel, Morgen­,<br />

Fluss­ oder Seenebel. Einmal hält er<br />

sich hartnäckig, ein andermal gibt er<br />

nur ein flüchtiges Gastspiel. Ideale<br />

Voraussetzungen für sein Entstehen<br />

sind dampfende Feuchtgebiete, aber<br />

auch große Temperaturunterschiede<br />

zwischen einzelnen Luftmassen, zwischen<br />

Luft und Boden oder Luft und<br />

Wasseroberfläche. Gleitet ein Frühlingslüftchen<br />

aus dem Süden auf die<br />

noch winterkühlen Gestade des Nordens<br />

auf, formt sich der berüchtigte,<br />

plötzlich einfallende Küstennebel. Für<br />

Meernebel wiederum sind etwa jene<br />

Zonen berüchtigt, wo sich der kalte<br />

Labrador­ und der warme Golfstrom<br />

ein Stelldichein geben – so bei Neufundland,<br />

oder auch vor der Küste<br />

von Nantucket, wo sich 1956 eines der<br />

großen Dramen der Seefahrt ereignete:<br />

die Kollision des italienischen Ozeanriesen<br />

ANDREA DORIA mit dem<br />

schwedischen Passagierschiff STOcK­


119<br />

Bergende Hülle,<br />

Gefährliche TarnunG<br />

Mythos und Wirklichkeit. Die Autorin Ingeborg Waldinger schreibt über den Nebel und seiner<br />

Bedeutung − von der griechischen Mythologie bis zur Gegenwartsliteratur.<br />

holm. Von Nantucket aus stach auch<br />

Edgar Allan Poes held Arthur Gordon<br />

Pym in See. Am (antarktischen) Ende<br />

dieses literarischen horrortrips wartete<br />

das Delirium – in Form einer dämonischen<br />

Nebelwand.<br />

Navigation im Nebel wird zum besonderen<br />

Wagnis, wenn weder Radar<br />

noch GPS, kein Nebelhorn und keine<br />

heulboje die orientierung unterstützen:<br />

„Nebelbänke wanderten über das<br />

Wasser … Wohin man sah, nur tiefes<br />

Grau – was man hörte, nur die Stille.<br />

Plötzlich ein dumpfes Geräusch …<br />

es hatte etwas Kratzendes an sich, wie<br />

der hemmschuh eines Wagens“, heißt<br />

es im Roman „Die Islandfischer“ von<br />

Pierre loti, als der Fischkutter mARIE<br />

auf einen Felsen aufläuft. Jack london<br />

wiederum nutzt den meernebel als<br />

Kulisse für eine Verfolgungsjagd, zu<br />

welcher der Robbenfänger GhoSt<br />

mit der mAcEDoNIA ansetzt: „Wie<br />

das Geräusch, das das Schiff bei seinem<br />

Stampfen durch die Wogen machte,<br />

von dem Nebel zurückgeworfen wurde,<br />

so auch die Gedanken.“ (Roman<br />

„Der Seewolf“).<br />

Nebel verursacht Unfälle, Schauder –<br />

oder entführt in traumwirklichkeiten.<br />

Er begünstigt aber auch das Wachstum<br />

jenes Edelfäulepilzes, welcher<br />

reifen trauben eine himmlische Süße<br />

verleiht. hier kommt allerdings ein<br />

Sohn des Zeus ins Spiel: der Weingott<br />

Dionysos.<br />

Der Nebel


120 TexT yvonne Kienesberger foTos www.amazon.de, www.wiKipedia.de, The Joseph Conrad soCieTy of ameriCa<br />

Entwurf_neu_fertig.qxd 21.01.<strong>20<strong>08</strong></strong> 16:24 Seite 1<br />

Österreichs größte Seefahrtsbuchhandlung<br />

präsentiert den <strong>OCEAN7</strong> Bücherschapp!<br />

Kohlmarkt 9, 1010 Wien, 01/533 86 85-18, nautic@freytagberndt.at<br />

freytag & berndt<br />

www.freytagberndt.at<br />

StarS der<br />

Segelliteratur<br />

Nach Schopenhauer kann man schriftsteller in sternschnuppen, planeten<br />

und fixsterne einteilen: „die ersteren liefern die momentanen<br />

Knalleffekte: man schaut auf, ruft ,siehe da!’, und schon sind sie wieder<br />

verschwunden. die zweiten glänzen oft heller als die fixsterne und<br />

werden von nichtkennern mit ihnen verwechselt. sie müssen ihren platz<br />

bald räumen, haben zudem nur geborgtes Licht und eine auf ihre bahngenossen<br />

(zeitgenossen) beschränkte wirkungssphäre. die dritten allein<br />

sind unwandelbar, stehen fest am firmament, haben eigenes Licht und<br />

wirken zu einer zeit wie zur andern …”<br />

„Ich glaubte, es<br />

wäre ein Abenteuer,<br />

aber in Wirklichkeit<br />

war es das Leben.“<br />

(joseph conrad)<br />

eines haben wohl alle „Fixsterne<br />

der Meeresliteratur“ in diesem<br />

Bücherschapp gemeinsam:<br />

Hätten sie nicht selbst<br />

lange Zeit auf und mit dem Lebensraum<br />

Meer gelebt, sie hätten wohl nie<br />

so schöne Bücher darüber schreiben<br />

können! Nehmen wir einmal Joseph<br />

Conrad. Als Józef Korzeniowski 1857<br />

in Podolien (heutige Ukraine) geboren,<br />

heuert er siebzehnjährig in Marseille auf<br />

einem Segelschiff an. Er segelt für die<br />

französische und britische Handelsmarine,<br />

wird schließlich 1886 zum Kapitän<br />

ernannt. Unter seinem Autorennamen<br />

debütiert er 1895 mit dem Roman<br />

„Almayers Wahn“, am bekanntesten<br />

sind wohl die Romane „Lord Jim“ und<br />

„Nostromo“. Im <strong>OCEAN7</strong> Bücherschapp<br />

befindet sich das Buch „Taifun“,<br />

das seine Erzählungen „Taifun“ und<br />

die Reihe „Zwischen Land und See“<br />

vereint. Skurriler Humor durchsetzt das<br />

Grandiose, tragische Geschichten entzaubern<br />

exotische Idyllen. Schade nur,<br />

wenn eine Erzählung zu Ende geht und<br />

man wieder in die Wirklichkeit zurückkehren<br />

muss.<br />

Mann und Meer<br />

„Nichts, was ich je gelesen habe, hat mir<br />

so viel gegeben wie Joseph Conrad.“<br />

Dieser Satz stammt von einem weiteren<br />

Fixstern am Schriftsteller-Himmel:<br />

Ernest Hemingway. Und er dürfte<br />

Conrad nicht nur gelesen haben, sondern<br />

ihm auch geistig verwandt gewesen<br />

sein. Denn mit seiner Erzählung „Der<br />

alte Mann und das Meer“ kann er sich<br />

durchaus mit seinem Vorbild messen,<br />

erhält dafür 1954 sogar den Literaturnobelpreis.<br />

Der Kampf des 84-jährigen<br />

Fischers Santiago mit einem Rudel Haie


Bücherschapp<br />

121<br />

um seinen gefangenen Schwertfisch auf<br />

offener See wird zu einer Parabel des<br />

Lebens mit dem Credo: „Man kann<br />

vernichtet werden, aber man darf nicht<br />

aufgeben.“ Hemingway selbst kann sich<br />

selbst nicht daran halten. Er scheidet mit<br />

62 Jahren nach sehr schwerer Krankheit<br />

freiwillig aus dem Leben.<br />

Wahn und Kampf<br />

„Dir fliege ich entgegen, Wal, du Allzerstörer,<br />

doch nicht Überwinder; bis<br />

zum letzten Atemzug ringe ich mit<br />

dir; aus dem Herzen der Hölle stoße<br />

ich nach dir; um meines Hasses willen<br />

speie ich meinen letzten Hauch nach<br />

dir. Mögen alle Särge, alle Bahren in<br />

denselben Pfuhl versinken – sie sind<br />

mir nicht gewährt; und drum will ich<br />

mich weiter an dich hängen, und ob<br />

ich auch in Stücke reiße: unlösbar fest<br />

an dich geknüpft will ich dich hetzen,<br />

du verfluchter Wal! So … so empfange<br />

meinen letzten Speer.“ Ein weißer<br />

Wal als Symbol für die Kraft der<br />

Natur und der wahnsinnige Kapitän<br />

Ahab, dessen fixe Idee, die Jagd nach<br />

Moby Dick, alle seine Begleiter in<br />

den Untergang reißt: Wenn Herman<br />

Melville (oder besser: sein Protagonist<br />

Ismael) anfängt zu erzählen, dann<br />

wird man sich schon nach den ersten<br />

Absätzen selbst auf dem Walfangboot<br />

wiederfinden, Aug in Aug mit Ahab,<br />

der Walsichtung entgegenfiebernd.<br />

Spannender und lehrreicher kann<br />

Weltliteratur nicht sein.<br />

Landratte und Segelschiff<br />

„Das Fahren mit dem Segelschiff erscheint<br />

mir als beklagenswerter Beweis<br />

für die Schwäche des menschlichen<br />

Verstandes.“ Iwan Gontscharow ist<br />

eine Landratte – trotzdem bricht er<br />

1852 auf der Fregatte PALLAS zu<br />

einer Reise um die halbe Welt auf. Er<br />

soll dem Zaren als Expeditions-Sekretär<br />

berichten. Und so berichtet er –<br />

und klagt in vielen Briefen, die in dem<br />

Buch „Für den Zaren um die halbe<br />

Welt“ zusammengefasst werden. Er<br />

schimpft, dass er seine Kleider selbst<br />

aus dem Koffer holen muss, mäkelt<br />

am Essen herum und jammert, dass<br />

er nicht seekrank wird und also einen<br />

Grund weniger hat, sich zu beklagen.<br />

Seine Nörgeleien sind brillant unterhaltsam<br />

– und seine kleinen Fehler, die<br />

hin und wieder verraten, dass er dem<br />

Segeln und der Natur durchaus auch<br />

positive Seiten abgewinnen könnte,<br />

machen ihn zum liebenswertesten<br />

Segelberichterstatter der Literaturgeschichte.<br />

Historie und Fantasie<br />

Was dem Wilden Westen Karl May,<br />

das ist der großen britischen Seefahrt<br />

Patrick O’Brian. 21 Bände um den<br />

britischen Marineoffizier Jack Aubrey<br />

und seinen Freund, den Bordarzt und<br />

Geheimagenten Stephen Maturin,<br />

sind erschienen. Schließlich wurde<br />

sein Werk sogar im Film „Master and<br />

Commander“ von Regisseur Peter<br />

Weir umgesetzt. Die maritime Abenteuerserie<br />

machte Patrick O’Brian<br />

zum internationalen Bestsellerautor<br />

mit weltweiter Millionenauflage und<br />

bringt ihm natürlich einen Platz als<br />

„Star“ im <strong>OCEAN7</strong> Bücherschapp<br />

ein.<br />

Joseph Conrad<br />

Taifun<br />

<strong>OCEAN7</strong> findet: Schönere<br />

Geschichten kann man dem<br />

Meer nicht abringen.<br />

Taschenbuch: 384 Seiten<br />

Verlag: Fischer (Tb.), Frankfurt<br />

ISBN-10: 35965<strong>06</strong>417<br />

Ernest Hemingway<br />

DEr alTE Mann<br />

unD Das MEEr<br />

Gehört natürlich in jedes Bücherschapp!<br />

Taschenbuch: 144 Seiten<br />

Verlag: Rowohlt Tb.<br />

ISBN-10: 3499226014<br />

iwan Gontscharow<br />

für DEn ZarEn<br />

uM DiE HalbE WElT<br />

<strong>OCEAN7</strong> ist amüsiert von der<br />

Landratte auf der Fregatte PALLAS.<br />

Taschenbuch: 4<strong>08</strong> Seiten<br />

Verlag: dtv<br />

ISBN-10: 3423131179<br />

Herman Melville<br />

Moby DiCk<br />

<strong>OCEAN7</strong> würde dieses Buch auf<br />

eine einsame Insel mitnehmen.<br />

Taschenbuch: 1.041 Seiten<br />

Verlag: btb Verlag<br />

Sprache: Deutsch<br />

ISBN-10: 3442727316<br />

Patrick o’brian u.a.<br />

bis ans EnDE DEr WElT –<br />

ManövEr uM fEuErlanD<br />

(bd. 10 der aubrey-reihe)<br />

<strong>OCEAN7</strong> hat den „Karl May” der<br />

Meere gefunden.<br />

Broschiert: 478 Seiten<br />

Verlag: Ullstein Tb<br />

ISBN-10: 3548258379<br />

MasTEr anD CoMManDEr<br />

– DEr filM<br />

Mit Russell Crowe auf großer<br />

Fahrt.<br />

StarS. V.l.n.r.: Ernest Hemingway, Herman Melville,<br />

Iwan Gontscharow, Joseph Conrad, Patrick O’Brian.<br />

Darsteller u.a.: Russell Crowe<br />

Regisseur: Peter Weir<br />

Freigegeben ab 12 Jahren<br />

Studio: Twentieth Century Fox<br />

Home Entertainment


122 leserbriefe/impressum<br />

Erste Hilfe<br />

In der aktuellen Ausgabe Ihres Magazins beschreiben Sie Erste Hilfe an Bord.<br />

Das ist ein sehr löbliches Unterfangen, allerdings geben Sie auf Seite 49, „geschmückt”<br />

mit dem Roten Kreuz, eine Anleitung, die dem weltweit anerkannten<br />

Rot-Kreuz-Standard widerspricht. Sowohl die Reanimation als auch die Schockbehandlung<br />

sind dermaßen verkürzt, dass die Effektivität beider Maßnahmen<br />

in Frage gestellt ist. Die Therapie bei Verbrennungen ist sogar lebensgefährlich<br />

und widerspricht jeder Sanitätspraxis. Weltweit ist die Kühlung mit Wasser bei<br />

(Hitze-)Verbrennungen das erste und einzige Mittel zur Ersten Hilfe, Eis zerstört<br />

die letzten Reste der Haut und alle Salben und Sprays gehören ins Reich des<br />

Aberglaubens. Ich bitte Sie, diese drei Dinge in der nächsten Ausgabe richtigzustellen<br />

und evtl. bei Unsicherheiten eine der international anerkannten Lehrmeinungen<br />

(z.B. internationalen Rot-Kreuz-Standard) einzuholen.<br />

Mit besten Grüßen<br />

Mag. Wolfgang Siebenhandl,<br />

Lehrbeauftragter des ÖJRK für Erste Hilfe und Rettungsschwimmen<br />

8225 Pöllauberg<br />

Lieber Herr Siebenhandl!<br />

Wie schön, dass Lehrbeauftragte wie Sie ein Magazin wie OcEAn7 lesen,<br />

das versucht, Fahrtensegler auf einfache Art wachzurütteln, um den etwaigen<br />

Wissensnotstand betreffend Erste Hilfe bei einer Ihrer autorisierten Stellen zu<br />

beseitigen. Sie als Lehrbeauftragter und ich als Lehrbeauftragter müssen uns<br />

auf Tatsachen in der Therapie verlassen. Meine Therapieempfehlungen sind<br />

ausdrücklich wortwörtlich, wie im Artikel geschrieben, für den Laien anwendbar.<br />

Ihre Unterstellung, ich hätte „Salbenanwendung bei Verbrennung” empfohlen,<br />

ist von Ihnen frei erfunden und im Text nicht vorhanden!<br />

Die lokale Anwendung von Eis auf Verbrennungen ist im Text ebenfalls nicht enthalten<br />

und Ihre Aufregung damit ohne Substrat.<br />

Ihr Hinweis auf anerkannte Lehrmeinungen ist kontrovers zu diskutieren. Divergierende<br />

internationale Lehrmeinungen sind Entität! Jahrzehntelange Erfahrung<br />

und täglicher Praxiseinsatz mit randomisierter Erfolgsbilanzierung ist zu fördern.<br />

Mit Seglergruß,<br />

Dr Bernhard Schlosser,<br />

Arzt für Allgemeinmedizin, praktizierender notarzt<br />

Bordhund Till<br />

Seit Beginn dieses Jahres erhalte ich Ihre Zeitschrift OcEAn7. Ich lese sie mit<br />

Interesse und schätze auch immer die Richtigkeit der Aussagen in den diversen<br />

Beiträgen, nicht zuletzt deswegen, weil meine Frau und ich im April aus der Karibik<br />

nach einem fast 14-jährigen Segeltörn wieder nach Österreich zurückgekehrt<br />

sind. Leider hat uns „Till, der schreibende Bordhund” die Show genommen, denn<br />

unser Labrador-Retriever namens „Attila” hat uns bis 2005 auf unserem Boot<br />

begleitet. Er ist 14-jährig auf der Insel Guanaja (Honduras) verstorben und hat<br />

dann ein ordentliches Seemannsbegräbnis erhalten. Er würde alle Geschichten,<br />

die Till in der Karibik erlebt und beschrieben hat, bestätigen!<br />

Auch den Beiträgen des Herrn Mag. Michael Köhler über die richtige und ausreichende<br />

Energieversorgung eines Segelbootes kann ich nur zustimmen, denn<br />

wir haben Ähnliches erfolgreich praktiziert. Wir konnten, ohne die Hauptmaschine<br />

laufen lassen zu müssen, wochenlang mit allem Bootskomfort in einer Bucht<br />

ankern.<br />

Aber Sie sollten es nicht notwendig haben, mit ungenauer Sensationshascherei<br />

Artikel zu lancieren wie z. B. „Segelyacht im Tropensturm Olga aus Seenot gerettet”.<br />

Wir waren genau zu dieser Zeit in Martinique und alles, was zu spüren<br />

war, war ein bisschen mehr Wind und einige Regenböen, aber das ist eine fast<br />

tägliche Erscheinung in der Karibik.<br />

Helga und Ing. Georg Emmerling<br />

mit einer Reinke 11S, S/Y Alkinoos II<br />

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das sich an yachtsportinteressierte Österreicher richtet.<br />

* Auflagenmeldung vom 7. 4. <strong>20<strong>08</strong></strong>,<br />

geprüft durch gmc-unitreu Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs GmbH:<br />

OcEAn7 2. Halbjahr 2007:<br />

Druckauflage: 30.000<br />

Verbreitete Auflage Inland: 22.707<br />

nähere Angaben unter: www.ocean7.at<br />

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www.marinepool.at


INSPIRED BY THE PAST, BUILT FOR THE FUTURE.<br />

RADIOMIR RATTRAPANTE.<br />

Mechanisches Uhrwerk mit Automatikaufzug,<br />

Kaliber OP XVIII. Schleppzeigerchronograph<br />

mit zwei Zählwerken. COSC Zertifikat.<br />

Gehäuse aus Stahl 45 mm Ø.<br />

Verstellbare Schließe aus Stahl.<br />

www.panerai.com

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