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Dornbirner Gemeindeblatt<br />

16. Jänner 2009 – Seite 31<br />

amtlich<br />

zu beantworten. Allerdings glaube er nicht, dass man<br />

durch vorgezogene Investitionen, die das Baugewerbe und<br />

das Baunebengewerbe betreffen, grundsätzlich Großartiges<br />

leistet. Dadurch seien die internationalen Arbeitsplätze<br />

nämlich nicht betroffen. Und Vorarlberg exportiere<br />

bekanntlich zwei Drittel der in Vorarlberg erzeugten<br />

Produkte. Man müsse also schon schauen, die Ebenen<br />

nicht miteinander zu verwechseln.<br />

Auf der kommunalen Ebene schaue es ein wenig anders<br />

aus. Er habe nicht umsonst darauf hingewiesen, dass ein<br />

in Dornbirn tätiger internationaler Konzern wahrscheinlich<br />

derjenige sein werde, der von den internationalen Problemen<br />

am ehesten betroffen sein könnte. Die Klein- und<br />

Mittelbetriebe in Dornbirn seien es ganz sicher nicht. Man<br />

müsse sich daher schon fragen, was es bringen soll, mit<br />

Vehemenz das Vorziehen von Investitionen, also eine<br />

Anheizung in den aufgezählten Bereichen zu fordern. Man<br />

müsse dabei nämlich bedenken, dass es einige Jahre<br />

später dann geringere Auftragsbücher geben könnte. Er<br />

persönlich sei der Meinung, dass man gut daran tut,<br />

Investitionen über die Jahre hinweg halbwegs gleichmäßig<br />

zu tätigen. Dann sei man nämlich das, was bezweifelt<br />

worden sei, nämlich ein verlässlicher Partner.<br />

Wirklich belustigt habe ihn der Vergleich der Budgetreden<br />

früherer Jahre mit der jetzigen Situation. In der weit<br />

überwiegenden Anzahl der Jahre sei die Kritik am Finanzreferenten,<br />

also an ihm, nämlich so gewesen, dass ihm<br />

vorgeworfen worden sei, dass der Schuldenstand zu hoch<br />

und das freie Budget zu gering sei, dass die Investitionen<br />

unüberlegt seien und dass in Dornbirn zu wenig gespart<br />

werde. Jetzt habe man aufgrund der internationalen<br />

Finanz- und Wirtschaftskrise eine Situation, die von<br />

außen her betrachtet die Stadt vielleicht treffen kann und<br />

schon drehe man das Ganze um. So einfach gehe es aber<br />

nicht. Und den Populismus, den vertrage er grundsätzlich<br />

nur bis zu einem gewissen Grad, aber nicht auf allen<br />

Ebenen. Auch wenn die gestellten Forderungen gut<br />

klingen mögen, so nütze es dennoch nichts, weil sie doch<br />

irgendwann jemand bezahlen müsse.<br />

Die Betriebsanbindung Wallenmahd wolle er nochmals<br />

kurz erläutern. Es sei ja überhaupt keine Frage, dass es<br />

gut wäre, wenn das große Betriebsgebiet im Wallenmahd<br />

auf Dornbirner Seite und der entsprechende Teil auf<br />

Hohenemser Seite schon längere Zeit an das internationale<br />

Verkehrsnetz, also an die Autobahn angebunden<br />

wäre. Wie bereits geschildert bemühe man sich, eine<br />

gemeinsame Lösung der Gemeinden herzubringen, wobei<br />

die verkehrliche Situation nur ein Aspekt in den gesamten<br />

Überlegungen sei.<br />

Es gehe nämlich auch um die Frage der Betriebsgebiete<br />

an sich. Und da werde, weil es halt nicht so gut klingt und<br />

keine so große Aufmerksamkeit erregt, weniger Wert<br />

darauf gelegt. Doch sei es eine große Frage, wie sich<br />

künftige Betriebsgebiete sowohl in Dornbirn als auch in<br />

Hohenems entwickeln könnten und welche Folgen das<br />

Ganze dann für die verkehrliche Abwicklung hätte. Und<br />

diese Gedanken gelte es eben zu spinnen. Da führe kein<br />

Weg vorbei. Man könne daher auch nicht sagen, man habe<br />

versäumt und versäumt. Man müsse sich auch diesen<br />

Fragen stellen.<br />

Er habe mehrfach darauf hingewiesen und tue es heute<br />

wieder. Wenn es nicht gelinge, bei einem derartigen Thema<br />

wie Rheintal-Mitte bzw. Verkehrsanbindung der Betriebsgebiete<br />

an die Autobahn die Vorteile für alle Betroffenen<br />

darzustellen, dann werde man tatsächlich auch keine<br />

Lösung bekommen, weil jeder immer nur von den Nachteilen<br />

spreche. Man habe es heute auch hier im Sitzungssaal<br />

– also nicht von den Hohenemser selbst – schon gehört,<br />

dass die Hohenemser dagegen wären. Ihm jedenfalls habe<br />

kein einziger Hohenemser gesagt, dass er dagegen sei.<br />

Man müsse sich schon fragen, gegen was auch. Diese<br />

hätten sicherlich nichts gegen zusätzliche Betriebsgebiets<br />

widmungen. Doch müsse man eben das Ganze<br />

betrachten. Und er bitte wirklich, das so zu sehen. Und<br />

dann möge man unter Anwendung der positiven Dinge,<br />

nämlich der Vorteile für die Gemeinden, doch nochmals<br />

gemeinsam versuchen, zu einer Lösung zu kommen.<br />

Zum Thema Schulen merkt er an, dass es eine nicht<br />

richtige Aussage sei, dass eine Stadt wie Dornbirn und<br />

schon gar nicht der Bürgermeister Schulpolitik macht.<br />

Dafür sei man nämlich nicht zuständig. Man sei zuständig<br />

für Räume und deren Ausstattung, nicht aber für den<br />

Unterrichtsertrag. Er behaupte mit Vehemenz, dass keine<br />

einzige Dornbirner Schule sich in einem so schlechten<br />

Zustand befindet, dass der Unterrichtsertrag mit den<br />

Schülerinnen und Schülern darunter leidet. Alle seine<br />

Kontakte mit den Schuldirektorinnen und -direktoren<br />

würden dies bestätigen. Darum gehe es nicht. Er habe<br />

mehrfach und heute schon wieder darauf hingewiesen,<br />

dass es der Stadt bei der Entwicklung eines Schulkonzepts<br />

zustehe, die räumliche Situation zu berücksichtigen.<br />

Wirkliche Schulpolitik hingegen mache z. B. der Bund in<br />

Form von Schulgesetzen. Eine Stadt müsse, weil sich in<br />

diesen Gesetzen auch Dynamisches tue, darauf dann<br />

flexibel reagieren. Und wenn man, was er sehr hoffe, im<br />

kommenden Jahr ein Schulraumkonzept für Dornbirn hat,<br />

dann werde sich auch automatisch eine Reihenfolge in<br />

den Sanierungen ergeben.<br />

Bei dieser Gelegenheit, weil es immer so klinge, als ob der<br />

Bürgermeister allein sagen würde, was sich zu Dornbirn<br />

tut, möchte er doch darauf hinweisen, dass es eine große<br />

Anzahl von Ausschüssen gibt, die von den verschiedenen<br />

Fraktionen besetzt sind. Rund 98 Prozent der Beschlüsse<br />

in diesen Ausschüssen würden einstimmig gefasst. So gut<br />

wie nichts Neues entstehe, ohne vorher in den Ausschüssen<br />

debattiert worden zu sein. Aufregungen in dieser<br />

Hinsicht seien daher etwas übertrieben. Man lege ganz im<br />

Gegenteil sogar Wert auf gediegene Vorbereitungen. Dies<br />

erkenne man ja auch bei den stets gut vorbereiteten<br />

Anträgen an die Stadtvertretung.<br />

So schön es auch wäre, alle Schulen innerhalb sehr kurzer<br />

Zeit auf den jeweils technisch allerneuesten Stand

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