29.04.2016 Aufrufe

NO TITLE

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

amtlich<br />

Dornbirner Gemeindeblatt<br />

16. Jänner 2009 – Seite 24<br />

Krisenmanagement – Wirtschaftsgipfel<br />

Dass der Bürgermeister unter diesen Bedingungen<br />

garantiert noch gut schlafen kann, sei ihm vergönnt.<br />

Immerhin ist auch ihm der Ernst der Lage so geläufig, dass<br />

er für nächstes Jahr eine „verstärkte Budgetüberwachung“<br />

in Aussicht stellt. In Zeiten elektronischer Buchführung<br />

klingt das in meinen Ohren nicht wie eine besondere<br />

Leistung. Was wir Grünen wollen, ist ein Dornbirner<br />

Wirtschaftsgipfel. Dornbirn ist Standort vieler international<br />

vernetzter Firmen. Das Know-how dieser Firmen nicht<br />

zu benutzen wäre eine grobe Unterlassung. Wer Klarheit<br />

über die Zukunft erlangen will, muss alle verfügbaren<br />

Informationen einholen, am besten in einem offenen<br />

Gespräch. Eine Budgetüberwachung, wenn das<br />

Schlimmste schon passiert ist, ist uns zu wenig.<br />

Das größte Problem für uns Grüne in diesem Zusammenhang<br />

ist die Verlässlichkeit, mit der versprochene Dinge<br />

umgesetzt werden. Bis vor einem Monat war die Sanierung<br />

der Hauptschule Markt noch fixer Bestandteil der hochgelobten<br />

„mittelfristigen Finanzplanung“. Das Fertigstellungsdatum<br />

wird nun um 2 Jahre verschoben. Sehr zur<br />

„Freude“ von Schülerinnen und Schülern, Eltern und<br />

Lehrerschaft. Zur Gewissensberuhigung wird nun versprochen,<br />

die Sanierung der VS Wallenmahd ein Jahr vorzuziehen.<br />

Baubeschluss existiert dafür noch keiner – wie auch,<br />

zuerst muss alles geplant werden, damit die zu erwartenden<br />

Baukosten genau feststehen. Unter normalen<br />

Umständen würde ich von einem Schönheitsfehler<br />

sprechen. Aber die derzeitigen Wirtschaftsaussichten<br />

lassen eher vermuten, dass 2009 ein Jahr der allgemeinen<br />

Unsicherheit sein wird. Im Klartext sind nicht einmal die<br />

Baubeschlüsse der letzten Stadtvertretung zu 100 %<br />

sicher.<br />

Schulsanierungen im Verzug<br />

Was noch völlig in den Sternen steht, ist die Gesamtsituation<br />

der Schulsanierungen der nächsten Jahre. Wer<br />

meint, mit dem Sonderpädagogischen Zentrum, mit der<br />

VS Wallenmahd und der HS Markt sei das Sanierungskapitel<br />

vollendet, hat das neue Schulkonzept noch nicht<br />

gelesen. Das Schulkonzept, das vom Bürgermeister für<br />

2008 vollmundig versprochen wurde und mit einem Jahr<br />

Verspätung Mitte 2009 veröffentlicht werden wird. Eine<br />

kurze Interpretation kann ich als Hochbaustadtrat schon<br />

geben:<br />

• Die Zahl der Schülerinnen und Schüler in Dornbirn wird<br />

gemäß statistischen Berechnungen mindestens bis 2013<br />

ansteigen.<br />

• Ob PISA, PIRLS oder TIMMS, in jeder neuen Studie fällt<br />

Österreich jedes Jahr weiter im internationalen Ranking<br />

zurück – einerseits dürften dadurch die Klassengrößen<br />

tendenziell weiter fallen und weiteren Raumbedarf<br />

auslösen und andererseits werden wir die Verpflichtung<br />

zu Schulbibliotheken an allen Schulen ernst nehmen<br />

müssen.<br />

• Notwendige Generalsanierungen bei Volksschulen<br />

betreffen die VS Edlach, VS Leopold, VS Haselstauden<br />

sowie die Kleinschulen im Gütle und Ebnit. Betrachtet<br />

man die derzeitige Sanierungsgeschwindigkeit, dann<br />

werden wir den jeweiligen Direktorinnen und Direktoren<br />

erklären müssen, dass sie noch ein paar Jahre warten<br />

werden müssen, bis über eine Sanierung überhaupt<br />

nachgedacht wird.<br />

• Bei den Hauptschulen erwartet uns noch die Fassadensanierung<br />

der HS Haselstauden in Millionenhöhe.<br />

Auch die dringend notwendigen Vergrößerungen der<br />

Konferenzzimmer an den Hauptschulen Lustenauerstraße<br />

und Baumgarten stoßen an kostenintensive Grenzen, da<br />

der Platz für Erweiterungen am Hatler Schulzentrum<br />

schlicht nicht vorhanden ist.<br />

• Die dringendste offene Frage betrifft das Polytechnische<br />

Zentrum. Geht die Entwicklung nur annähernd so weiter,<br />

wie bisher, dann haben wir bald die halbe Schule in<br />

Expositur an anderen Standorten. Um die hervorragende<br />

Qualität dieser Schule zu erhalten brauchen wir vermutlich<br />

Unterstützung vom Land Vorarlberg. Ein Aufruf für den<br />

Bürgermeister, sein politisches Gewicht bei der Mutterpartei<br />

in die Waagschale zu werfen.<br />

So wie Gesundheit unser höchstes persönliches Gut ist,<br />

sehe ich Bildung als unser höchstes gesellschaftliches<br />

Gut – daher lege ich selbst auch besonderen Wert auf die<br />

prioritäre Behandlung dieser Schulsanierungen.<br />

„Wunschliste“ größerer Bauvorhaben<br />

Nicht minder herausfordernd liest sich die Liste der<br />

„Bauvorhaben in Diskussion“ – die sogenannte Wunschliste<br />

in der mittelfristigen Finanzplanung:<br />

• Autobahnanschluss „Rheintal Mitte“<br />

• Kulturhaussanierung samt Kulturhauspark<br />

• Liftzubau beim Stadtmuseum<br />

• Kiosk Engel im Oberdorf<br />

• Kleinpark Oberdorf<br />

• Gasthaus Alpenrose im Ebnit<br />

• Zentrumsgestaltung Rohrbach<br />

• Gasthaus Rohrbach mit Veranstaltungssaal<br />

• Jugendtreff Haselstauden<br />

• Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

Keine leichte Aufgabe, besonders wenn man bedenkt,<br />

dass Wunschlisten zu Weihnachten jedes Jahr neu<br />

geschrieben werden. Neue Aufgaben werden dazu kommen<br />

und wir werden Kriterien brauchen, um mit knapper<br />

werdenden Geldressourcen die richtigen Entscheidungen<br />

zu treffen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!