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KUNDMACHUNG

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<strong>KUNDMACHUNG</strong><br />

über die am 11. Dezember 2007 um 18:00 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses unter dem Vorsitz von<br />

Bürgermeister DI Wolfgang Rümmele abgehaltene 24. Sitzung der Stadtvertretung.<br />

Vor Eingang in die Tagesordnung gedenkt der Vorsitzende des am 15. November 2007 verstorbenen<br />

Verdienstzeichenträgers der Stadt Dornbirn Herrn Josef Gmeiner, Ehrenkommandant der Freiwilligen<br />

Feuerwehr der Stadt Dornbirn.<br />

1. Ersatzwahl in Ausschüsse gemäß § 51 Gemeindegesetz.<br />

Über Vorschlag der „Dornbirner Grünen“ werden nachstehende Ausschuss-Umbesetzungen vorgenommen:<br />

Land-/Forstwirtschafts-/Schlachthofausschuss:<br />

An die Stelle des Ersatzmitgliedes Heinz Grabher wird StV. Ingrid Benedikt, Nachbauerstraße 26,<br />

gewählt.<br />

Ausschuss für Umwelt und Abfallwirtschaft:<br />

An die Stelle des Ersatzmitgliedes Vahide Aydin wird StVE. Conrad Kleiser, Batloggstraße 6, gewählt.<br />

Schulausschuss:<br />

An die Stelle des Mitgliedes Peter Hämmerle wird StVE. Conrad Kleiser, Batloggstraße 6, gewählt.<br />

Ausschuss für Familien, Kinder- und Schülerbetreuung:<br />

An die Stelle des Mitgliedes Mag. Edith Bösch wird das bisherige Ersatzmitglied StVE. DI Markus<br />

Schwärzler, Rüttenersch 4, gewählt.<br />

An die Stelle des Ersatzmitgliedes DI Markus Schwärzler wird das bisherige Mitglied StV. Mag.<br />

Edith Bösch, Margeritenweg 13, gewählt.<br />

Ausschuss für außerschulische Bildung:<br />

An die Stelle des Mitgliedes Mag. Andreas Feuerstein wird StV. Mag. Edith Bösch, Margeritenweg<br />

13, gewählt.<br />

An die Stelle des Ersatzmitgliedes Katharina Hecht wird StVE. Conrad Kleiser, Batloggstraße 6,<br />

gewählt.<br />

2. Änderungen des Flächenwidmungsplanes.<br />

Über Antrag des Stadtplanungsausschusses vom 29.11.2007 sowie der Abteilung Stadtplanung<br />

vom 5.12.2007 wird der Flächenwidmungsplan wie folgt geändert:<br />

20892/1<br />

(TF ca. 320 m²)<br />

GST-NR<br />

Widmungsänderung<br />

Gebiet von in<br />

BM<br />

KS – Planung,<br />

Basiswidmung BM<br />

(TF ca. 355 m²)<br />

Bachmähdle - Wallenmahd<br />

KS - Planung<br />

BM


- 2 -<br />

4761<br />

(TF 19.609 m²)<br />

(TF 150 m²)<br />

(TF 872 m²)<br />

J.-M. Fussenegger-Straße – Fallbach –<br />

Stöckenstraße<br />

4757 (TF ca. 220 m²)<br />

J.-M. Fussenegger-Straße – Fallbach –<br />

Stöckenstraße<br />

21046 (TF 173 m²)<br />

J.-M. Fussenegger-Straße – Fallbach –<br />

Stöckenstraße<br />

(BB II)<br />

BB II<br />

(BB II)<br />

BB II<br />

BB II<br />

BB II<br />

FF<br />

FF<br />

FF<br />

FF<br />

3. Bebauungsplan „Stadtstraße – Eisengasse“ – Beschluss des Entwurfs.<br />

Der von der Stadtplanung erarbeitete Entwurf des Bebauungsplanes „Stadtstraße – Eisengasse“,<br />

Zl. 5100-06/35, datiert mit November 2007, wird samt den im Plan enthaltenen Erläuterungen und<br />

Festlegungen beschlossen.<br />

4. Wasserversorgung – Baubeschluss BA 18 (Hauptleitung Wallenmahd und Birkenwiese).<br />

Die Baumaßnahmen des Bauabschnittes 18 mit der 1.955 m langen Transportleitung in Dornbirn<br />

Wallenmahd mit der Nennweite 300 mm und den Anbindungen an die seitlich abgehenden Wasserleitungen<br />

entlang der L 190 ab der Kreuzung Hatlerstraße/Steinacker bis zur Gemeindegrenze<br />

Dornbirn Hohenems und mit der 260 m langen Transportleitung in der Birkenwiese mit der Nennweite<br />

250 mm als Verbindungsleitung zwischen der Höchsterstraße und der Schmelzhütterstraße<br />

einschließlich der Unterquerung der Dornbirner Ache sind in den Jahren 2008 bis 2010 auszuführen.<br />

Die Gesamtnettokosten liegen bei € 1.885.000,--. Nach Vorliegen der wasserrechtlichen Bewilligung<br />

ist beim Land Vorarlberg und beim Umweltfonds in Wien um die Förderungen anzusuchen.<br />

5. Vergabe von Lieferungen und Leistungen:<br />

a) Straßenbeleuchtung – Vergabe der Wartungsarbeiten.<br />

Der Zuschlag für die Dienstleistung Betreuung der Straßenbeleuchtung wird an die Bietergemeinschaft<br />

Walter Schönbeck, Günter Schönbeck, EGD Elmar Graf GmbH, Dornbirn, als Billigstbieterin<br />

zum Preis von € 452.865,06 inkl. USt. pro Jahr für 2008 und 2009 erteilt.<br />

Es gelten die Bedingungen der Ausschreibung bzw. des Angebotes.<br />

b) Erweiterung der Kulturhausgarage – Vergabe der Baumeisterarbeiten.<br />

Die Bauleistung „Baumeisterarbeiten-Bauwerk“ für die Erweiterung der Kulturhausgarage wird<br />

an die Hilti & Jehle GmbH, Hirschgraben 20, 6800 Feldkirch, zum Preis des Angebotes um<br />

€ 3.275.417,28 netto bzw. € 3.930.500,74 brutto vergeben.<br />

6. Erwerb, Tausch und Veräußerung von Liegenschaften:


- 3 -<br />

a) Erwerb der GST-NR 10778 von Elsa Läßer und Markus Flatz, Betriebsgebiet Dornbirn-<br />

Nord (8.997 m²)<br />

Die Stadt Dornbirn erwirbt von Frau Elsa Läßer und von Herrn Markus Flatz das GST-NR<br />

10778 im Ausmaß von 8.977 m² unter Bedingungen.<br />

b) Verkauf der GST-NR 9899/4 an Dieter Pfurtscheller.<br />

Die Stadt Dornbirn veräußert an Herrn Dieter Pfurtscheller, Stiglingen 57, Dornbirn bzw. dessen<br />

Rechtsnachfolger am GST-NR 9917 die GST-NR 9899/4 mit einer Fläche von 145 m²<br />

unter Bedingungen.<br />

7. Regelung von Dienstbarkeiten für die Nachnutzung des Ulmerareals, Rathausplatz 5.<br />

Zur Verwirklichung der geplanten Nachnutzung des Ulmerareals, Rathausplatz/Dr.-Waibel-Straße,<br />

durch die Firma Schertler-Alge GmbH stimmt die Stadt Dornbirn in Ergänzung zu den in der Sitzung<br />

der Stadtvertretung vom 25.7.2006 beschlossenen Maßnahmen nachstehenden Maßnahmen<br />

zu:<br />

a) als Miteigentümerin der Liegenschaft GST-NR 6842 und Alleineigentümerin der GST-NRN<br />

6835 und 6836/2 sowie 19918/2<br />

1. der Einräumung eines Dienstbarkeitsrechtes im Notfall über die GST-NRN 6842, 6836/2<br />

und 19918/2 vom Notausgang aus der Tiefgarage<br />

2. der Einräumung eines unentgeltlichen, unwiderruflichen und unbeschränkten (auch für<br />

LKW) Fahrrechtes und Gehrechtes für die An- und Ablieferung sowie für das Zu- und<br />

Abgehen vom nördlich gelegenen Eingang des jeweiligen Gebäudes H auf GST-NR<br />

6842.<br />

b) Die Stadt Dornbirn nimmt die Einräumung des Dienstbarkeitsrechtes an, mit dem festgelegt<br />

wird, dass der nicht verbaute Grenzbereich im Norden der GST-NR 6845/2 und 6842 für<br />

Erhaltungs-, Verbesserungs-, Wartungs-, Reinigungs- und sonstige Arbeiten an der Friedhofmauer<br />

verwendet werden kann sowie in diesem Bereich auch Entwässerungsmaßnahmen<br />

für die Friedhofsmauer auf GST-NR 6835 vorgenommen werden dürfen.<br />

8. Anpassung von Steuern:<br />

Grundsteuer.<br />

Gemäß § 14 Abs. 1 Ziff. 1 und § 15 Abs. 1 Finanzausgleichsgesetz 2005, BGBl. I 156/2004 i.d.F.<br />

BGBl. I Nr. 2/2007, in Verbindung mit § 27 Grundsteuergesetz, BGBl. Nr. 149/1955 i.d.F. BGBl. I<br />

Nr. 151/2004, wird nachstehende<br />

Verordnung<br />

über die Festsetzung der Hebesätze für die Grundsteuer<br />

erlassen:<br />

§ 1<br />

Die Hebesätze für die Grundsteuer werden mit Wirkung vom 1.1.2008 wie folgt neu festgesetzt:<br />

• bei der Grundsteuer A (für land- und forstwirtschaftliche Betriebe) mit 470 v. H.


- 4 -<br />

• bei der Grundsteuer B (für sonstige Grundstücke) mit 470 v. H.<br />

§ 2<br />

Die Verordnung über die Festsetzung der Hebesätze für die Grundsteuer vom 14.11.2006 tritt mit<br />

Wirkung vom 31.12.2007 außer Kraft.<br />

9. Beschäftigungsrahmenplan für das Jahr 2008.<br />

Für das Jahr 2008 wird der Beschäftigungsrahmenplan gemäß nachfolgender tabellarischer Darstellung<br />

beschlossen:<br />

Anzahl der Bediensteten und Dienstposten:<br />

Bedienstete Dienstposten<br />

Funktionen der Gehaltsklasse 1 bis 6 341 255,19<br />

Funktionen der Gehaltsklasse 7 bis 14 386 324,05<br />

Funktionen der Gehaltsklasse 15 bis 18 14 13,63<br />

Funktionen der Gehaltsklasse 19<br />

Funktionen der Gehaltsklasse 20<br />

Funktionen der Gehaltsklasse 21<br />

Funktionen der Gehaltsklasse 22 4 4,00<br />

Funktionen der Gehaltsklasse 23 1 1,00<br />

Krankenhaus 630 523,48<br />

Gesamt 1.376 1.121,35<br />

Krankenhaus:<br />

a b c d<br />

Angestellte in handwerklicher<br />

Verwendung<br />

Gesamt<br />

91,78 28,00 265,90 66,30 71,50 523,48<br />

Zahlenmäßiges Verhältnis von Frauen und Männern:<br />

nach Dienstverhältnis:<br />

Frauen in % Männer in % Gesamt<br />

Beamte 1 60 61<br />

Angestellte 727 287 1.014<br />

Angestellte in handwerkl. Verwendung 180 121 301<br />

Summe 908 65,99 468 34,01 1.376<br />

nach Funktionen:<br />

Frauen in % Männer in % Gesamt<br />

Gehaltsklasse 1 bis 6 154,59 100,60 255,19<br />

Gehaltsklasse 7 bis 14 167,30 156,75 324,05<br />

Gehaltsklasse 15 bis 18 1,00 12,63 13,63<br />

Gehaltsklasse 19<br />

Gehaltsklasse 20


- 5 -<br />

Gehaltsklasse 21<br />

Gehaltsklasse 22 4,00 4,00<br />

Gehaltsklasse 23 1,00 1,00<br />

Krankenhaus 366,91 156,57 523,48<br />

Summe 689,80 61,51 431,55 38,49 1.121,35<br />

10. Einteilung der Prämientöpfe für die Leistungsbewertung nach GAG.<br />

Verordnung über die Einteilung der „Prämientöpfe“ für die Berechnung der Leistungsprämien gemäß<br />

§ 64 Abs. 7 GAG 2005 beim Amt der Stadt Dornbirn<br />

Für die Durchführung der Leistungsbeurteilung werden nachfolgende „Prämientöpfe“ eingerichtet:<br />

Topf 1: Verwaltung<br />

Topf 2: Betriebe und Schulen<br />

Topf 3: Kindergärten und Schülerbetreuung<br />

Topf 4: Musikschule<br />

Topf 5: Stadtpolizei<br />

Topf 6: Gesundheitsbetriebe der Stadt Dornbirn<br />

11. Beratung und Beschlussfassung über den Voranschlag 2008 der Stadt Dornbirn.<br />

Vizebürgermeister Mag. Martin RUEPP übernimmt den Vorsitz.<br />

Bürgermeister DI Wolfgang RÜMMELE eröffnet als Finanzreferent und gleichzeitig als Sprecher<br />

der „Dornbirner Volkspartei“ in der Stadtvertretung die<br />

G E N E R A L D E B A T T E<br />

und führt Folgendes aus:<br />

"Hohe Stadtvertretung, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, meine Damen und Herren!<br />

Nach intensiven, dafür aber erfolgreichen Gesprächen und Verhandlungen darf ich Ihnen den<br />

Voranschlagsentwurf für das kommende Jahr 2008 zur Beschlussfassung vorlegen.<br />

Unsere Verantwortung liegt nicht nur in der Erstellung und darauf folgenden Einhaltung eines umfangreichen<br />

Zahlenwerks, vielmehr geht es um die sich hinter den Zahlen befindlichen Inhalte. In<br />

meiner Darstellung versuche ich, die Inhalte in den Vordergrund zu stellen und die sich daraus ergebenden<br />

Zahlen als deren Folge zu interpretieren.<br />

Man darf ein kleines Budget nicht für ein Jahr isoliert sehen und ein großes, wie das unserer<br />

Stadt, schon gar nicht. Es geht um Entwicklungen, die sich seit Jahren positiv auf das Gesamtsystem<br />

Stadt Dornbirn auswirken und es geht um die möglichst gute Einschätzung, also den Weitblick<br />

in die kommenden Jahre.<br />

Unsere Stadt wächst zahlenmäßig, wahrscheinlich liegt ein bedeutender Grund dafür in der Tatsache,<br />

dass wir als „Wirtschaftsstadt mit hoher Lebensqualität“ im Bereich unserer Investitionen,<br />

aber auch bei den gesellschaftspolitischen Aktivitäten die Qualität in den Vordergrund unserer<br />

Bemühungen stellen. Es kann ja sein, dass auch für Dornbirn gilt, was der Markt kennt: Qualität<br />

kann Quantität schaffen.


- 6 -<br />

Wir haben mit Stichtag 1.12. eine Einwohnerzahl von 46.003 erreicht, davon sind konstant etwa<br />

1.400 Nebenwohnsitze. 40.024 sind Österreicher, 1.941 haben türkische, 1.572 ehemalige jugoslawische<br />

und 1.195 deutsche Staatsangehörigkeit.<br />

Die Zahl der Beschäftigten in der gewerblichen Wirtschaft hat mit 21.291 wieder einen Höchststand<br />

in der Geschichte der Stadt erreicht; das ist nochmals eine Steigerung um 5 % gegenüber<br />

dem Vorjahr. Die Reihenfolge der Sparten als Arbeitgeber lautet: Gewerbe, Handwerk und<br />

Dienstleistungen, Handel, Industrie, Tourismus, Banken und Versicherungen, Verkehr. Dazu<br />

kommen geschätzte 3.200 Beschäftigte im öffentlichen Bereich.<br />

Wir dürfen davon ausgehen, dass die Investitionen der Stadt mit € 37 Mio. viele private Investitionen<br />

mit auszulösen vermögen; es herrscht eine ungebrochen hohe Bautätigkeit, aber auch eine<br />

gute Stimmung in der Stadt.<br />

Dass dem so ist, dürfen wir aus der überaus regen Beteiligung der Dornbirnerinnen und Dornbirner<br />

an der Umfrage zum Sozialkapital – mit 21 % Rücklauf halten wir österreichweit die Spitzenposition<br />

– genauso schließen, wie aus den Ergebnissen selbst. Und die Weltgymnaestrada hat<br />

uns einmal mehr gezeigt, wie viel Potenzial für das Engagement bei einem guten Ziel vorhanden<br />

ist.<br />

Die wirtschaftliche Situation dürfen wir als deutlich verbessert bezeichnen, die Ertragsanteile sind<br />

schon während dieses Jahres deutlich, die Kommunalsteuer als Ausdruck der Wirtschaftskraft in<br />

der Stadt selbst unerwartet gestiegen. Wir haben dies bereits im Nachtragsvoranschlag berücksichtigt,<br />

deshalb ist er auch die Basis für die Vergleiche mit dem kommenden Jahr.<br />

Prognosen für das Wirtschaftswachstum sind ganz offensichtlich schwierig, es gibt viele Experten.<br />

Dass der neue Finanzausgleich für 6 Jahre gilt, bringt mehr Planungssicherheit. Wir werden zwar<br />

über den Anteil der Bevölkerungszahl profitieren, gleichzeitig steht aber die Beteiligung der Kommunen<br />

für die Mindestsicherung und die „24-Stunden-Betreuung“ im Raum.<br />

Das Investitionsbudget in Zahlen<br />

Einnahmen € 199.688.400,--<br />

Ausgaben € 199.688.400,--<br />

somit ausgeglichen<br />

Die Steigerung des Ausgabenvolumens gegenüber dem Voranschlag 2007 inklusive Nachtragsvoranschlag<br />

beträgt 2,92 %.<br />

Die ordentlichen Einnahmen erhöhen sich um 4,08 %, die ordentlichen Ausgaben um 6,03 %.<br />

Die außerordentlichen Einnahmen reduzieren sich um 0,72 %, die entsprechenden Ausgaben<br />

reduzieren sich um 5,78 %.<br />

Die Personalkosten steigen um € 2,34 Mio., das sind 4,15 % auf € 58,78 Mio. Dabei beträgt die<br />

Gesamtsteigerung in der allgemeinen Verwaltung € 877.500,-- oder 3,69 % und bei den Gesundheitsbetrieben<br />

€ 1.463.200,-- oder 4,48 %. In Summe beträgt der Anteil der Personalkosten an<br />

den ordentlichen Ausgaben 38,81 %.<br />

Der Sachaufwand bei den Gesundheitsbetrieben steigt um € 411.000,-- oder 2,41 % auf € 17,47<br />

Mio., der Beitrag an die Sozialhilfe steigt um € 520.800,-- oder um 7,92 % auf € 7.098.100,--.


- 7 -<br />

Die Krankenanstalten-Betriebsabgangsdeckung steigt um 3,40 % auf € 7.580.000,--, davon der<br />

Betrag an das eigene Krankenhaus um 4,79 % auf € 5.580.000,--.<br />

Weitere deutliche Steigerungen gibt es bei den Beiträgen zum Pflegegeld, zum Landeswohnbauund<br />

zum Rettungsfonds.<br />

Mehreinnahmen ergeben sich u. a. bei den<br />

Ertragsanteilen<br />

€ 43.280.000,--, das sind + 6,07 % gegenüber dem Voranschlag<br />

2007<br />

Leistungserlöse Krankenhaus € 45.407.800,--, das sind + 4,63 %<br />

Kommunalsteuer € 15.200.000,--, das sind + 7,04 %.<br />

Die Finanzierung der außerordentlichen Ausgaben von € 48.210.000,-- erfolgt mit<br />

€ 30.100.000,-- oder 62,44 % Darlehensaufnahmen<br />

€ 3.404.000,-- oder 7,06 % Rücklagenentnahmen<br />

€ 1.655.400,-- oder 3,43 % Freies Budget<br />

€ 13.050.900,-- oder 27,07 % aus außerordentlichen Einnahmen<br />

Darin nicht enthalten sind Aufwendungen für Instandhaltungen in Höhe von € 5,2 Mio.<br />

€ 36,89 Mio. fließen als Aufträge in die Wirtschaft.<br />

Den Darlehensaufnahmen stehen Darlehenstilgungen in Höhe von € 15.197.200,-- gegenüber.<br />

Der Darlehensstand der Stadt wird per 31.12.2008 voraussichtlich € 126.935.300,-- betragen.<br />

Unter Mitberücksichtigung der Leasingverpflichtungen von € 8.033.800,-- und abzüglich der<br />

Rücklagen von € 20.842.800,-- ergibt sich eine Pro-Kopf-Verschuldung von € 2.560,90.<br />

Ein Kennzahlenvergleich mit anderen Städten ist aufgrund der nicht vergleichbaren Strukturen wie<br />

z.B. Budgetauslagerungen nicht möglich. Im Übrigen ist es klar, dass Aufwendungen für verschiedene<br />

kommunale Zielsetzungen immer auch Ausdruck des politischen Willens sind, und der ist<br />

bekanntlich nicht in allen Städten gleich.<br />

DIENSTLEISTUNG<br />

Beschäftigungsrahmenplan<br />

Der Beschäftigungsrahmenplan für 2008 weist 1.376 Bedienstete, die sich auf 1.212,35 Dienstposten<br />

verteilen, auf. Das ist gegenüber 2007 eine Erhöhung um 23,25 Dienstposten, die wieder<br />

größtenteils auf das Krankenhaus und die Pflegeheime entfallen. Auch der Familienbereich erfordert<br />

mehr Personal.<br />

Eine Ungenauigkeit in den dargestellten Personalkosten ergibt sich aus der Tatsache, dass wir mit<br />

einer Erhöhung von 2,5 % gerechnet haben. Der tatsächliche Gehaltsabschluss erfolgte erst am 3.<br />

Dezember und brachte + 2,7 % plus eine Einmalzahlung von € 175,-- pro Dienstposten.<br />

EDV<br />

Neben den Ersatzbeschaffungen sind im Budget folgende Schwerpunkte vorgesehen:<br />

Für die Gemeindeblattverwaltung ist eine neue Softwarelösung beauftragt, die für die Stadt Dornbirn<br />

und 6 weitere Gemeinden vom VRZ erstellt wird. Für das Meldewesen ist ein Wechsel der<br />

eingesetzten Verwaltungssoftware geplant für eine optimalere Anbindung an das zentrale Melderegister<br />

des Bundes. Die Serverlandschaft wird in Richtung sogenannter „virtuelle Server“ konsolidiert.<br />

Im Pflichtschulbereich stehen mehr als die Hälfte aller EDV-Arbeitsplätze der Stadt. Laufende<br />

Erneuerung alter Hardware, aber auch die weitere Ausstattung mit Beamern und Notebooks


- 8 -<br />

benötigen im kommenden Jahr € 123.000,--. Auch das Bibliotheks-Verwaltungssystem der Stadtbücherei<br />

und der Bezirksbüchereien wird technisch erneuert.<br />

Organisation<br />

Zentrales Thema ist die Optimierung der Abläufe bei der Erbringung der vielfältigen Produkte und<br />

Dienstleistungen. Dies erfolgt nicht nur aus interner Sicht, sondern stellt sich auch den Vergleichen<br />

mit anderen Städten und Gemeinden Vorarlbergs und im Bodenseeraum.<br />

Ein besonderer Schwerpunkt ist der Aufbau eines fachübergreifenden Facility-Management-Systems.<br />

Damit soll die Verwaltung und Pflege des überaus großen Anlagevermögens der Stadt, derzeit<br />

vorwiegend in den Geschäftsbereichen Hochbau, Tiefbau und Liegenschaften bearbeitet,<br />

möglichst effizient, koordiniert und kostensparend gestaltet werden.<br />

Europa Informationsstelle<br />

Die Tätigkeit unserer Europa Informationsstelle ist auf Informationen sowie die Durchführung von<br />

Veranstaltungen ausgerichtet. Dazu werden wieder die Möglichkeiten während den Dornbirner<br />

Messen entsprechend ausgenützt.<br />

Den Bürgerinnen und Bürgern soll ein leichter Zugang zu Informationen über alle Tätigkeiten der<br />

EU und insbesondere deren Auswirkungen auf ihr tägliches Leben ermöglicht werden.<br />

STADTENTWICKLUNG<br />

Regionalplanung<br />

Planerische Notwendigkeiten und der verstärkte Wille zur ohnedies bereits beachtlich gelebten<br />

gemeindlichen Zusammenarbeit veranlassten das Land Vorarlberg und die 29 Rheintalgemeinden<br />

zur Erarbeitung der „Vision Rheintal“ – einem Leitbild zur räumlichen Entwicklung und kommunalen<br />

Kooperation. Im November dieses Jahres unterzeichneten das Land und die Gemeinden einen<br />

"Regionalen Kontrakt Rheintal". Demzufolge wird sich auch die Stadt Dornbirn an der Weiterführung<br />

des Projekts mit € 1,-- pro Einwohner und Jahr in den nächsten drei Jahren beteiligen.<br />

Ein Nachfolgeprojekt der Vision Rheintal ist das Projekt "Rheintal Mitte", das die Gemeinden<br />

Dornbirn, Lustenau und Hohenems gemeinsam mit dem Land Vorarlberg durchführen. Zu diesem<br />

regionalplanerischen Projekt unter besonderer Berücksichtigung der Verkehrsfragen konnte im<br />

vergangenen Monat bereits die Bestandsanalyse im Rahmen einer gemeinsamen Sitzung der<br />

Planungsausschüsse der drei Gemeinden vorgestellt und diskutiert werden. Ziel ist es, bis Juni<br />

2008 die Studie abzuschließen und dabei Korridore für die Anbindung des Verkehrs aus den Betriebsgebieten<br />

an die A 14 vorzuschlagen. Dies ist wichtig für die Betriebsgebiete Wallenmahd,<br />

Bobletten und Klien, die aber bereits heute – auch Dank der Anschlussbahnen – sehr attraktiv für<br />

hervorragende Betriebe sind (Vbg. Mühlen- und Mischfutterwerk, Firma Blum Werk 7, Backwaren<br />

Ölz, ständige Erweiterungen der EHG etc.). Die Lösung von Verkehrsthemen, insbesondere im<br />

regionalen Straßenbau ist heute ohne eine breit angelegte Planung nicht mehr möglich. Im dicht<br />

genutzten Rheintal stoßen Interessen der Betriebsgebietsnutzung, der Landwirtschaft, des Umweltschutzes<br />

und des Betreibers der Autobahn eng aufeinander. Nur fachlich übergreifende Ansätze<br />

und regional kooperatives Vorgehen kann zur Umsetzung der Lösungen führen.<br />

Abgestimmte Mobilitäts- und Siedlungsentwicklung ist einer der wesentlichen Leitsätze zur<br />

räumlichen Entwicklung in der Vision Rheintal. Dieser Leitsatz hat zur Zeit in Dornbirn hohe Aktualität<br />

– er wird gelebt in Form öffentlicher und privater Investitionen, insbesondere in die Haltestellen<br />

der Stadtbahn Rheintal. Gute Erreichbarkeit durch das Angebot des öffentlichen Verkehrs war


- 9 -<br />

z.B. ein Bestimmungsgrund für die Entscheidung der Vorarlberger Lebenshilfe, bei der Haltestelle<br />

Schoren ein weiteres Wohnheim zu bauen. Die VOGEWOSI beginnt im Frühjahr kommenden Jahres<br />

mit der Errichtung einer Wohnanlage am selben Standort. Einer der vier Baukörper wird das<br />

zweite städtische Seniorenhaus beherbergen. Im Übrigen konnte diese Entwicklung einmal mehr<br />

durch die aktive Bodenpolitik der Stadt nach Kauf der alten Sparzentrale gemeinsam mit der<br />

VOGEWOSI positiv gelenkt werden.<br />

Für weitere Grundankäufe sind 2008 € 3,4 Mio., für Grundverkäufe € 1 Mio. budgetiert.<br />

Das Bahnhofsviertel unserer Stadt verändert sein Gesicht vollkommen: wo noch vor wenigen<br />

Jahren Bahnschuppen und ein Zollamtsgebäude aus der ersten Eisenbahnepoche standen, entstehen<br />

heute und in den kommenden Jahren attraktive Dienstleistungsangebote und Wohnnutzungen.<br />

Auch hier beflügeln öffentliche Investitionen in den neuen Bahnhof und in die Straßeninfrastruktur<br />

(neue Poststraße) private Investitionen. Das Postamt wird aufgestockt, die neue Poststraße<br />

ist die infrastrukturelle Voraussetzung für die Ansiedlung von Dienstleistern mit örtlicher<br />

und überörtlicher Bedeutung. Zu erwähnen sind die Landeszentrale der Pensionsversicherungsanstalt<br />

– PVA und das neue Hypo-Gebäude. Auf dem Grundstück der ehemaligen Bierhalle der<br />

Mohrenbrauerei entsteht im kommenden Jahr ein modernes Geschäfts- und Wohnhaus. All diese<br />

Entwicklungen stärken die Urbanität der Gesamtstadt und erfüllen den Leitsatz der abgestimmten<br />

Mobilitäts- und Siedlungsentwicklung mit Leben. Im Frühjahr des kommenden Jahres wird der<br />

WIFI-Erweiterungsbau eröffnet werden. Seine Nutzungen und sein starker architektonischer<br />

Ausdruck werden die Bahnhofstraße intensiv bereichern. Insgesamt fördert die Stadt Dornbirn die<br />

Investitionen in die bedeutendste berufsbegleitende Bildungseinrichtung des Landes mit € 1,2 Mio.<br />

Die Neugestaltung der Bahnhofstraße von der Klostergasse entlang des WIFI in Richtung Bahnhof<br />

wird die Bahnhofstraße wesentlich aufwerten. Der Bahnhof samt Busbahnhof ist die Drehscheibe<br />

des öffentlichen Verkehrs in unserer Stadt. Hinsichtlich der Führung des motorisierten Verkehrs<br />

in diesem Bereich wurden im heurigen Jahr Überlegungen im Rahmen der Überarbeitung des Gesamtverkehrskonzepts<br />

angestellt und in der Bauphase der Bahnhofsbaustelle getestet. Ende 2008<br />

sollen diese auch eingeführt werden.<br />

Mit Fahrplanwechsel am vergangenen Sonntag wurde das Angebot im Busverkehr weiter verbessert:<br />

der Stadtbus verkehrt nun im Bezirk Rohrbach am Samstag und abends im 30-Minuten-Takt,<br />

die wichtigsten Landbuslinien fahren an den Werktagen vor den Samstagen sowie vor den Sonnund<br />

Feiertagen bis 02.00 Uhr und bieten damit vor allem für die Jugend ein Nachtangebot. Die<br />

Ebniterlinie wird vom Landbus Unterland mit dem "Bergflitzer" nun im 60-Minuten-Takt befahren.<br />

In der Stadtentwicklung wird seit Jahren großer Wert auf die Stärkung der Stadtteilzentren und<br />

deren Ausstattung gelegt. Unter anderem mit Fördermitteln der Stadt wurden und werden z. B.<br />

Pfarrzentren im Hatlerdorf, Oberdorf, Markt, Haselstauden, Schoren und Rohrbach unterstützt.<br />

Dieses Raumangebot steht der gesamten Bevölkerung zur Verfügung und ist hochwertig in der<br />

Lage, den Gemeinschaftssinn zu stärken.<br />

Im Rohrbacher Zentrum hat die Stadt über viele Jahre Grundstücke erwerben können. Diese<br />

Situation ist eine Ausgangslage für Überlegungen zur weiteren Entwicklung des Zentrums. Eine<br />

gemischte Arbeitsgruppe bestehend aus engagierten Bürgern, Vertretern der politischen Fraktionen<br />

sowie des Amtes erarbeitet zur Zeit die Grundlagen zur Durchführung eines städtebaulich/landschafts-<br />

architektonischen Wettbewerbs im kommenden Jahr.<br />

Die Reihe der städtebaulichen Leitbilder für unsere Gewerbe- und Industrieareale wird zur Zeit<br />

für das Betriebsgebiet Dornbirn-Nord fortgesetzt. Fragen der Baukörperentwicklung und im besonderen<br />

der Wasserretention spielen eine große Rolle. Die vorgesehene Fertigstellung und Inbetriebnahme<br />

der B 200 samt Achraintunnel wird dieses hochwertige Betriebsgebiet neben der


- 10 -<br />

Bahnlinie erschließen und – so hoffen wir – in den Stadtbezirken Haselstauden und Rohrbach den<br />

gebietsfremden Durchgangsverkehr reduzieren helfen.<br />

Nach Erarbeitung eines städtebaulichen und nutzungstechnischen Leitbilds für das ehemalige<br />

Areal der Postgaragen an der Dornbirner Ache wird 2008 mit dem Kopfbaukörper begonnen. Errichter<br />

ist die Campus Dornbirn II Investment GmbH, an der die Stadt Dornbirn zu 40 % und die<br />

Firma Prisma sowie die Hypo-Bank zu je 30 % beteiligt sind.<br />

Neue städtebauliche Entwicklungen zeichnen sich auch im Quartier Stadtstraße – Eisengasse –<br />

Viehmarktstraße ab. Nach Durchführung eines städtebaulichen Wettbewerbs konnte heute der<br />

Entwurf eines Bebauungsplans beschlossen werden und es ist geplant, noch im kommenden<br />

Frühjahr mit der Errichtung eines neuen innerstädtischen Kaufhauses auf der Liegenschaft Mäser<br />

zu beginnen.<br />

Nicht nur geografisch, sondern auch funktionell ergibt sich hier ein intensiver Zusammenhang zur<br />

geplanten Erweiterung der Kulturhausgarage. Deren Errichtung samt den notwendigen Leitungsverlegungen<br />

um € 7,13 Mio. hat die Stadtvertretung im Juni dieses Jahres mit großer Mehrheit beschlossen.<br />

Die Erweiterung der Kulturhausgarage und deren optimale Anbindung an die Fußgängerzone<br />

knapp 20 Jahre nach Eröffnung derselben ist ein kräftiges Signal für die Stärkung der Innenstadt.<br />

Die zeichenhaft positive Wirkung der Zentrumsstärkung ist evident. Eine Erweiterung unter der<br />

Stadtstraße ist im höchsten Maße bodensparend sowie verkehrsplanerisch richtig. In Respektierung<br />

aller Verkehrsarten unter gleichzeitiger Förderung des Umweltverbunds bewirkt eine Garage<br />

unter der Hauptachse kürzeste PKW-Wege bei gleichzeitig optimaler Anbindung an die Fußgängerzone<br />

und das Verwaltungs- und Kulturareal von Rathaus, Kulturhaus und der Bezirkshauptmannschaft.<br />

Der Fußweg ab Garage zum Marktplatz liegt unter einer Minute.<br />

Im Übrigen ist seit einigen Jahren eine Eckverbauung Stadtstraße/Frühlingstraße für im wesentlichen<br />

kultur- oder verwaltungsnahe Nutzungen angedacht. Im Zuge des städtebaulichen Wettbewerbs<br />

Eisengasse – Kulturhaus wurde dies konkret untersucht. Im Ergebnis ist die Errichtung einer<br />

Bruttogeschossfläche von über 2.000 m² an diesem Standort möglich. Ein Großteil oberirdischer<br />

Parkplätze vor dem Kulturhaus würde hiedurch überbaut. Ersatz für diese und die für dieses<br />

Projekt erforderlichen Stellplätze können in der erweiterten Kulturhausgarage geschaffen werden.<br />

Aufgrund der notwendigen Sanierung der Stadtstraße besteht jetzt ein knappes Zeitfenster zur<br />

Realisierung dieser Garagenerweiterung unter der Straße. Wenn diese Chance jetzt nicht ergriffen<br />

worden wäre, bestünde diese Möglichkeit frühestens in 20 – 25 Jahren.<br />

Mit der Erweiterung der Kulturhausgarage erfolgt durch das Land Vorarlberg die Sanierung der<br />

Stadtstraße zwischen Kreuzgasse und Sägerstraße. Die notwendige Sanierung und insbesondere<br />

die Sanierung der Signalanlagen sowie der Beleuchtung ermöglicht eine Verbesserung der<br />

städtebaulichen Integration der Straße, was insbesondere den querenden Fußgängern, den Radfahrern,<br />

dem öffentlichen Busverkehr sowie der Verkehrssicherheit insgesamt zugute kommen<br />

wird. Die Stadt Dornbirn wird einschließlich der Neugestaltung der Seitenräume insgesamt € 1,70<br />

Mio. zu diesem Projekt beitragen, davon 2008 € 1,20 Mio.<br />

In den letzten Wochen wurden zur Erweiterung der Garage bereits Leitungsumlegungen im Bereich<br />

Marktplatz und Eisengasse durchgeführt. Anrainer, Geschäfte und Betriebe waren über den<br />

Bauablauf ständig informiert. Ich ersuche bereits heute die gesamte Bevölkerung, aber auch die<br />

Besucher und Gäste unserer Stadt um Verständnis, wenn es im kommenden Jahr zu Umwegen<br />

und vorübergehenden Mehrbelastungen verschiedener Straßen kommt.


- 11 -<br />

Im städtischen Hochbau ist auch nach der Erweiterung des Rathauses, der Errichtung der inatura<br />

inmitten des Stadtgartens, dem neuen Pflegeheim an der Höchsterstraße, dem zu den<br />

schönsten Bädern zählenden erweiterten und neu gestalteten Stadtbad, der großen Mehrfachsporthalle<br />

im Messegelände, den Erweiterungsbauten zum Krankenhaus weiterhin ein Boom zu<br />

vermelden.<br />

Die wichtigsten Bauvorhaben im kommenden Jahr sind:<br />

- Krankenhaus: Fertigstellung des Erdgeschosses des Hauptbaukörpers mit der Unfall, Notfall-<br />

und chirurgischen Ambulanz sowie den Außenanlagen. Im ersten Untergeschoss wird die<br />

neue Küche im Frühjahr 2008 in Betrieb genommen und auch alle anderen Bereiche können<br />

fertiggestellt werden. Im ersten Obergeschoss werden die Planungen für die Erneuerungen<br />

der Operationsbereiche sowie der Zentralsterilisation aufgenommen. Insgesamt werden im<br />

kommenden Jahr im Krankenhaus € 5,00 Mio. investiert.<br />

- Dornbirn unterhält 23 Pflichtschulen: In der Sanierung liegt 2008 der Schwerpunkt in der<br />

Hauptschule Markt. € 1,2 Mio. sind vorgesehen für die Erneuerung des Konferenzraumes, der<br />

Direktion und des Physiksaales sowie von Räumlichkeiten im Erweiterungsbau aus den<br />

1980er Jahren. Großer Wert wird dabei auf die Verbesserung der Belüftung und der energietechnischen<br />

Anforderungen im Speziellen gelegt.<br />

Für den vorgesehenen Neubau des Sonderpädagogischen Zentrums im innerstädtischen<br />

Schulbezirk wird in der ersten Hälfte ein Architekturwettbewerb durchgeführt. Dafür und für<br />

die weiterführenden Planungen sind € 300.000,-- bestimmt.<br />

Für die ebenfalls anstehende Sanierung der Volksschule Wallenmahd ist vorerst die Erarbeitung<br />

eines Sanierungskonzepts um € 20.000,-- geplant.<br />

Das aus dem Jahr 1995 stammende Schulkonzept wird zur Zeit amtsintern überarbeitet.<br />

Bereits durchgeführt wurde die Entwicklung und Prognose der Schülerzahlen; zur Zeit wird<br />

der Baubestand aller von der Stadt Dornbirn zu erhaltenden Schulen aufgenommen und aktualisiert.<br />

Das Konzept im engeren Sinne wird in der ersten Jahreshälfte des kommenden<br />

Jahres fertiggestellt werden.<br />

- Das bauliche Entwicklungskonzept für die Birkenwiese hat die Maßnahmen festgelegt. Nach<br />

Neubau des Kiosks als möglichen Teil einer Tribünenerweiterung wurde noch im heurigen<br />

Herbst der Kunstrasenplatz fertiggestellt. Nach Restfinanzierungen Anfang 2008 sind dann<br />

€ 850.000,-- in dieses erweiterte Platzangebot samt den multifunktionalen Nebenflächen investiert<br />

worden.<br />

- Nach Erwerb des Hälfteanteils an der Alten Naturschau in der Marktstraße vom Land Vorarlberg<br />

bedurfte das neue Nutzungskonzept einer gewissen Reifezeit. Im kommenden Jahr ist<br />

nun gemeinsam mit einem privaten Bauträger die Umsetzung vorgesehen: hochwertige Handels-<br />

und Gastronomieflächen im Erd- und Untergeschoss, Büros und Wohnungen in den<br />

oberen Geschossen sind vorgesehen. Im 1. Obergeschoss werden zwei Kultureinrichtungen<br />

einziehen, die die Ausstattung der Innenstadt weiter stärken werden: das Vorarlberger Architektur<br />

Institut und der Kunstraum Dornbirn samt einer Ausstellungsfläche. Für das Jahr 2008<br />

sind € 2,5 Mio. präliminiert.


- 12 -<br />

- Das Sportstättenkonzept sieht für die Jahre 2008 und 2009 eine Sanierung bzw. Neuerrichtung<br />

der Umkleiden bei der Sportanlage an der Forachstraße vor. Die Planungsarbeiten<br />

werden im Wesentlichen hausintern durchgeführt. Für den Beginn der Baumeisterarbeiten im<br />

kommenden Jahr sind € 100.000,-- vorgesehen. Fertigstellung und Abschlussfinanzierung<br />

erfolgen im Jahr 2009.<br />

- Das Jazzseminar im Kehlerpark erfreut sich großer Beliebtheit. Bau- und schalltechnisch war<br />

bisher die Situation der Percussion-Abteilung problematisch. Zur Lösung der Probleme wird<br />

diese Abteilung in einem angemieteten Keller eines benachbarten Bürogebäudes um<br />

€ 70.000,-- neu eingerichtet, das Land beteiligt sich mit einem Drittel der Kosten.<br />

- Im Bereich der Friedhöfe ist die Errichtung einer zusätzlichen Urnenwand im Friedhof Rohrbach<br />

um € 100.000,-- zu erwähnen.<br />

- € 120.000,-- werden in die Spiel- und Erlebnisräume im Jahr 2008 investiert werden. In Haselstauden<br />

wird östlich der Volksschule ein Ersatz für den Spielplatz geschaffen, dessen Fläche<br />

für die Erweiterung des Friedhofs benötigt wurde. Der Spielplatz Am Wall ist neu auszustatten<br />

und im Hermann Gmeiner-Park ist die Anlage eines Erlebnisraumes vorgesehen.<br />

- Die Schwerpunkte der Investitionen in neue Gemeindestraßen liegt 2008 in Anschlussprojekten<br />

an jeweilige Landesstraßenbaustellen:<br />

- Im Abschnitt der Klostergasse zwischen Stadtstraße und Riedgasse wird eine Busspur zur<br />

Beschleunigung des öffentlichen Verkehrs angelegt sowie der Parkplatz samt einer Fußwegverbindung<br />

zwischen den Häusern Eisengasse 9 und 11 neu geordnet. Vorgesehener Betrag:<br />

€ 210.000,--.<br />

- Die neuen Kreisverkehre beim Autobahnanschluss Dornbirn-Süd bewähren sich. Auf die neu<br />

angelegte Straße Köblern inklusive des Kreisel-Nord bei den Liegenschaften Baumax "neu"<br />

und Metro werden im kommenden Frühjahr noch die Feinbeläge aufgebracht. Auf der Liegenschaft<br />

Metro wird parallel zur Straße Köblern ein Fuß- und Radweg angelegt. Die Kreuzung<br />

Köblern/Josef-Ganahl-Straße wird entsprechend dem neuen Verkehrsregime umgebaut.<br />

Geschätzte Kosten: € 65.000,--.<br />

- Durch die Bautätigkeit auf dem Areal der ehemaligen Sparzentrale ergibt sich die Notwendigkeit<br />

zur teilweisen Neuanlage der Straße Birkenwiese in diesem Bereich. In diesem Zug wird<br />

auch eine neue Anbindung für die Radfahrer auf den Achdamm hergestellt. Auf der Rohrbacher<br />

Seite dieses kleinen Fuß- und Radwegebrückenkopfs sollen die Querungen über die<br />

Schmelzhütterstraße und die Verbindung für Fußgänger zur Michael-Lenz-Straße verbessert<br />

werden. In Summe stehen für diese Maßnahmen € 60.000,-- zur Verfügung.<br />

- Baulandumlegungen erschließen neue Wohngebiete. So wird dies im nächsten Jahr im<br />

Bereich Lange Mähder – Armin-Pramstaller-Weg sowie südlich des Hatler Friedhofs geschehen.<br />

Da die Mitglieder der Umlegungsgemeinschaften Beiträge zum Straßenrohbau leisten,<br />

werden die für 2008 vorgesehenen Maßnahmen nur gering budgetwirksam.<br />

- Im Bereich der Straßenbeleuchtung stellt der Abschnitt der Stadtstraße zwischen Kreuzgasse<br />

und Sägerstraße den Schwerpunkt bei den Neuerrichtungen dar. Hier werden alle<br />

Masten und Lichtpunkte erneuert. Auch die Ampelanlagen werden in diesem Straßenabschnitt<br />

zur Gänze neu errichtet und mit einer technisch modernen Koordinierung ausgestattet.


- 13 -<br />

- Die Mittel für Straßeninstandsetzungen betragen für das nächste Jahr € 1 Mio. Diese<br />

Summe ist notwendig, um die Werterhaltung des sehr großen Gemeindestraßennetzes für die<br />

Zukunft sicherstellen zu können.<br />

- € 220.000,-- sind seit Jahren für den Ausbau der Geh- und Radwege jährlich vorgesehen. Im<br />

Vordergrund steht 2008 dabei die Fortsetzung der rechtsufrigen Achpromenade zwischen<br />

Säger- und Schmelzhütterbrücke. Im Sanierungsabschnitt der Stadtstraße sowie im Zentrumsbereich<br />

derselben werden die begleitenden Geh- und Radwege neu entwässert und mit<br />

neuen Belägen versehen.<br />

Große Investitionen sind trotz hohem Anschlussgrad von ca. 97 % aller Objekte im Bereich der<br />

Abwasserbeseitigung und Abwasserreinigung noch vorgesehen.<br />

Im Ebnit wird der erste Bauabschnitt der Abwasserbeseitigungsanlage fertiggestellt und der zweite<br />

Abschnitt begonnen. Dafür sind Aufwendungen in Höhe von ca. € 1,09 Mio. geplant. Nach der vor<br />

kurzem erfolgten Fertigstellung des Rohbaus der Abwasserreinigungsanlage ist 2008 die maschinelle<br />

und elektrotechnische Ausstattung geplant. Bis zur Inbetriebnahme im Herbst 2008 sind<br />

noch Investitionen in Höhe von ca. € 900.000,-- erforderlich.<br />

Ein Schwerpunkt bildet auch die abwassertechnische Erschließung weiterer Bergparzellen am<br />

Haselstauder Berg. Nach der Kanalisierung von Rädermacher, Hohlen, Kalben und Fluh im zu<br />

Ende gehenden Jahr 2007 ist 2008 die Erschließung der Parzellen Heilgereuthe, Jennen, Hauat<br />

und Achrain geplant. Dafür sind € 640.000,-- budgetiert.<br />

Im Talbereich ist vor allem die Fortführung der Neuerschließungen im Umlegungsgebiet Lange<br />

Mähder – Armin-Pramstaller-Weg – Irisweg mit Kosten von ca. € 520.000,-- geplant. Auch im<br />

Umlegungsgebiet „Friedhof Hatlerdorf“ ist die Verlegung von Schmutzwasserkanälen geplant.<br />

Im Bereich des Schutzwasserbaues ist die Fortführung der Instandsetzungen der Ufermauern<br />

und Sohlbauwerke an der Dornbirner Ache vom Bereich Gütle bis Enz geplant. Im Mittel- und Unterlauf<br />

erfolgen Räumungen und Gehölzpflegemaßnahmen. Daneben werden auch die laufenden<br />

Instandhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen an sämtlichen anderen Gewässern vom Haselstauderbach<br />

im Norden des Stadtgebietes bis zum Fallbach im Süden des Stadtgebietes notwendig.<br />

Für diese Wasserbauvorhaben werden ca. € 420.000,-- aufgewendet.<br />

Ein besonderer Schwerpunkt ist die Umsetzung des Hochwasserschutzprojektes Fallbach – Satzbach.<br />

Mit dem Ausbau des ca. € 3,2 Mio. teuren Projektes soll im Frühjahr 2008 begonnen werden.<br />

In der ersten Phase ist der Ausbau im Betriebsgebiet vorgesehen. 2009 erfolgt dann die Errichtung<br />

des Fallbach-Entlastungsgerinnes im Haslach mit einem großen Geschieberückhaltebecken<br />

und einem weiteren Hochwasserrückhaltebecken im Steinen. Dadurch soll zukünftig bis zu<br />

einem 100-jährigen Hochwasserereignis der gesamte Gefährdungsbereich – somit auch das Äuele<br />

– geschützt werden. Dieses Projekt wird von Bund und Land mit je ca. 40 % unterstützt; der<br />

20%ige Anteil der Stadt beläuft sich insgesamt auf ca. € 620.000,--.<br />

Im Bereich Lachenmahd bis Kastenlangen sind 2008 Ausbaumaßnahmen am Gerbergraben<br />

vorgesehen. Im Bereich Fang ist ein großes Retentionsbecken geplant, das die Hochwasserwelle<br />

stark dämpfen soll und damit vor allem die Siedlungsgebiete im Mittellauf (Kastenlangen, Schwefel,<br />

Wieden) vor Hochwässern zukünftig schützt. Auch zu diesem ca. € 1,15 Mio. teuren Ausbau-


- 14 -<br />

projekt tragen Bund und Land je ca. 40 % bei. Die Stadt Dornbirn wird dafür 2008 voraussichtlich<br />

€ 120.000,-- aufwenden müssen.<br />

Nachdem die Gefahrenzonenplanung für die Berggebiete seit Jahren vorliegt, soll diese 2008<br />

auch für den Talraum fertiggestellt und veröffentlicht werden.<br />

Zum Schutz des Siedlungsraumes werden auch im kommenden Jahr zahlreiche Schutzbauten an<br />

Wildbächen, aber auch Steinschlag- und Lawinenschutzmaßnahmen vom Forsttechnischen Dienst<br />

für Wildbach- und Lawinenverbauung im Auftrag der Stadt Dornbirn ausgeführt. Mit einem Beitrag<br />

von € 220.000,-- wird zusammen mit den Beiträgen des Landes und des Bundes ein Investitionsvolumen<br />

von knapp € 1,0 Mio. im Dornbirner Berggebiet und Hinterland getätigt.<br />

Weiters werden bei den flächenwirtschaftlichen Projekten neben technischen Ausbaumaßnahmen<br />

auch die forstlichen Maßnahmen zur Verjüngung und Stabilisierung der Schutzwälder im Bereich<br />

Haselstauder Wälder, Fallenberger Wälder, Zanzenberg, Gütle sowie vom Haslach über den<br />

Staufen bis hinein ins Ebnit fortgesetzt.<br />

Damit kann wiederum ein wesentlicher Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit für mehrere Siedlungsgebiete<br />

samt den betroffenen Straßen und Wanderwegen geleistet werden.<br />

UMWELT<br />

Dornbirner Umweltprogramm<br />

Das Dornbirner Umweltprogramm wird weiter fortgesetzt. Ein erster Entwurf der Maßnahmensammlung<br />

für 2008 wurde bereits von der Projektsteuerungsgruppe zusammengestellt. Das endgültige<br />

Maßnahmenprogramm soll im Jänner 2008 im Stadtrat zur Beschlussfassung vorgelegt<br />

werden.<br />

Ökoprofit<br />

Für 2008 haben sich landesweit rund 100 Betriebe zur Auszeichnung angemeldet. 12 davon zum<br />

1. Mal. Damit haben innerhalb von elf Jahren 196 Vorarlberger Betriebe das Ökoprofitprogramm<br />

absolviert.<br />

Energieberatung<br />

Dornbirns Energieberatungsstelle nimmt was die Anzahl der Beratungen betrifft die Spitzenposition<br />

in Vorarlberg ein. Bis zum Ende des Jahres werden über 400 Beratungen zu vermelden sein.<br />

e5-Programm (Auszeichnung mit 4. "e" 2006 erreicht)<br />

Die nächste Rezertifizierung wird im Jahr 2009 erfolgen. Unser Ziel ist es zumindest das 4. "e" zu<br />

halten.<br />

Feuerbrand<br />

Im Jahr 2007 ist das Ausmaß des Schadens durch Feuerbrand gravierend angestiegen. Es mussten<br />

allein rund 200 Hochstammobstbäume gefällt werden. Der Feuerbrand hat sich flächendeckend<br />

über ganz Dornbirn ausgebreitet. Die Bekämpfungsmaßnahmen haben nicht die erhoffte<br />

Wirkung gezeigt. Die Strategie für das Frühjahr ist zu hinterfragen.<br />

Mobilitätsmanagement im Rathaus<br />

Das erprobte Programm wird kontinuierlich fortgesetzt. An der Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />

wird stetig weitergearbeitet.


- 15 -<br />

Solarförderung<br />

2007 sind über die Solarnachrüstaktion 100 Anlagen errichtet worden, das sind 40 mehr als in den<br />

Vorjahren.<br />

Vor wenigen Tagen wurde die Stadt ausgezeichnet mit dem 1. Preis des Mitwelt- und Solarwettbewerbs<br />

für den Beschluss, in Verträge energetische und ökologische Mindeststandards für Gebäude<br />

bei Grundverkäufen und Baurechtsvergaben aufzunehmen.<br />

GESUNDHEIT UND SOZIALES<br />

Unser Krankenhaus<br />

Das Budget unseres Krankenhauses für das kommende Jahr wurde mit Ausgaben in Höhe von €<br />

48.692.500,--, das ist eine Erhöhung um 3,86 % gegenüber 2007, und Einnahmen in Höhe von €<br />

35.455.900,-- (+ 4,45 %) sowie einem voraussichtlichen Abgang in Höhe von € 13.236.600,-- (+<br />

2,32 %) beschlossen. Die tatsächlichen Zahlen werden sich erst nach dem Rechnungsabschluss<br />

zeigen. Hier konnte unser Krankenhaus in den vergangenen Jahren immer deutliche Verbesserungen<br />

erzielen. Auf die baulichen Tätigkeiten wurde an anderer Stelle bereits verwiesen.<br />

Die großen Leistungszunahmen in verschiedenen Ambulanzen und Untersuchungsbereichen<br />

machen für 2008 eine Erweiterung des Dienstpostenplanes um 16,3 Dienstposten notwendig. Die<br />

erhöhte Frequenz der Gynäkologie und Geburtshilfe, der Pädiatrie und der Anästhesie, die Leistungszunahmen<br />

im OP, die bevorstehende Inbetriebnahme der Tageschirurgie und das neue Angebot<br />

von Zahnbehandlungen unter Narkose erfordern mehr Personal.<br />

Mehr medizinische Leistungen bedeuten steigende Einnahmen. Die Zusammenarbeit der Dornbirner<br />

Gesundheitsbetriebe wirkt kostendämpfend.<br />

Der Spitalplan 2010 sieht nach Verhandlungen mit dem Gesundheitsreferenten des Landes, an<br />

denen neben dem Gesundheitsreferenten der Stadt auch Vertreter unseres Hauses teilnahmen,<br />

die Errichtung eines Departements für Unfallchirurgie als Folge der Veränderungen in Hohenems<br />

vor. Die Gesamtzahl der systemisierten Betten wird in Dornbirn von 278 auf 284 ansteigen. Das ist<br />

in Anbetracht der österreichweiten Diskussion um Bettenreduzierung ein sachlich begründeter<br />

Erfolg im Sinne unserer Patienten.<br />

Erinnerungsgruppe im Pflegeheim Höchsterstraße<br />

Die Erinnerungsgruppe wurde im April eröffnet. Mit ihrem angeschlossenen geschützten Garten<br />

ermöglicht sie eine angemessene Pflege für stark demente Menschen mit hohem Bewegungsdrang.<br />

Städtische Seniorenhäuser<br />

Das Seniorenhaus Thomas-Rhomberg-Straße war nach der Eröffnung innerhalb kurzer Zeit belegt.<br />

Es wurde für Menschen mit wenig bis mittlerem Pflegebedarf und für selbständige Senioren<br />

eingerichtet. Die Kombination der drei Wohnformen bewährt sich bestens.<br />

Aufgrund der guten Erfahrungen wird ein ähnliches Projekt in Kooperation mit der Vogewosi als<br />

Seniorenhaus Birkenwiese umgesetzt. Auch hier sind drei Wohnformen vorgesehen. Die Vogewosi<br />

wird Vermieterin sein, die Vergabe der 30 Wohnungen erfolgt über die Abteilung Soziales<br />

und Senioren. Die Baufertigstellung ist für Ende 2009 geplant.


- 16 -<br />

„Treffpunkt an der Ach“<br />

Der „Treffpunkt an der Ach“ wurde im September d.J. mit einem Tag der offenen Tür offiziell<br />

eröffnet. Er ist bereits jetzt zu einem Ort der Begegnung für alle Altersgruppen geworden. Einzigartig<br />

ist die Zusammensetzung der Einrichtungen, die hier tätig sind: Eltern-Kind-Zentrum, Elternberatung,<br />

Initiative Lega, Club Antenne, Gesundheitstreffpunkt, Diät- und Ernährungstherapie, IfS,<br />

Tagesbetreuung für ältere Menschen, Verein „Füranand“, Interessensvertretung für Gesundheitsund<br />

Krankenpflegeberufe Vorarlbergs.<br />

Tagesbetreuung für ältere Menschen<br />

Im Juni wurde im Treffpunkt an der Ach eine Tagesbetreuung für ältere Menschen eröffnet. Das<br />

Angebot richtet sich an Menschen, die zu Hause von Angehörigen und durch ambulante Dienste<br />

betreut werden. Sie ist derzeit zwei Tage pro Woche und jeweils das 2. Wochenende im Monat<br />

geöffnet. Seit Eröffnung kommen im Durchschnitt pro Öffnungstag sechs Gäste im Alter zwischen<br />

41 und 95 Jahren. Die Tagesbetreuung bietet Platz für 15 Gäste pro Tag, die Öffnungszeiten werden<br />

dem Bedarf angepasst. Es stehen also ausreichend Kapazitäten auch für die nächsten Jahre<br />

zur Verfügung.<br />

„Rund um die Pflege daheim“<br />

Die Stadt führt seit mehreren Jahren Veranstaltungen für pflegende Angehörige und Betreuerinnen<br />

und Betreuer durch. Wichtig ist der Dialog mit den Menschen, ihre Nöte wahrzunehmen und<br />

durch entsprechende Informationen und professionelles Wissen neue Sichtweisen zu eröffnen und<br />

Hilfe anzubieten. Der jeweils volle Saal bestätigt die Bedeutung dieses Angebotes.<br />

Essen auf Rädern<br />

Nach anfänglicher Skepsis wurde das neu eingeführte Geschirr gut angenommen, die Qualität der<br />

Speisen hat sich noch einmal verbessert. Durchschnittlich werden 100 Mittagessen pro Tag ausgeliefert.<br />

„Doarobiorar mitanand“ – Befragung zum Sozialkapital<br />

Die größte Befragung in der Geschichte der Stadt hat erstaunliche Ergebnisse zu Tage gefördert.<br />

In keiner Stadt war der Rücklauf mit mehr als 21 % der Fragebogen auch nur annähernd so hoch<br />

wie in Dornbirn und die Ergebnisse sind überdurchschnittlich positiv zu werten. In allen Bereichen<br />

ist Dornbirn besser als der österreichweite Durchschnitt. Die Stärken und Schwächen, die von der<br />

Studie aufgezeichnet wurden, werden genau analysiert. Aus diesen Erkenntnissen können in<br />

weiterer Folge konkrete Maßnahmen entwickelt werden.<br />

Die Studie wurde vom Büro für die Organisation angewandter Sozialforschung unter der wissenschaftlichen<br />

Leitung des OECD-Beauftragten Prof. DI Ernst Gehmacher und von Frau Dr. Angelika<br />

Hagen durchgeführt.<br />

Es zeigt sich, dass auch in Dornbirn globale Trends spürbar sind.<br />

Auch bei uns wirkt sich der allgemeine Rückgang der sozialen Bindungen aus. Vereinsamung,<br />

„Sich-Einkapseln“ oder ein Kulturkonflikt fördern weder Glück noch Gesundheit und die sozialen<br />

Kosten werden höher. Doch Dornbirn hat starke Gemeinschaftskräfte und gehört in die Spitzengruppe<br />

österreichischer Städte, was Gesundheit, Wohlbefinden und den sozialen Zusammenhalt<br />

in Familie und Freundeskreis betrifft.<br />

Die Stärken sind die besondere Verbundenheit der Bewohner und – gerade auch – der Zugewanderten<br />

mit der Stadt, die große Beliebtheit gesunder Körperbewegung im attraktiven Umland und


- 17 -<br />

die lebendigen Traditionen der engeren Gemeinschaften in Freundeskreis, Arbeit und Schule.<br />

Auch die an ihrer Kultur festhaltende türkische Minderheit fühlt sich größtenteils Dornbirn verbunden.<br />

Und sowohl diese Gemeinschaftsstärken wie die lokale Kultur der gesunden Lebensweise<br />

tragen deutlich zu Gesundheit und Lebensfreude bei.<br />

Die Studie zeigt Handlungsfelder auf: das soziale Netz der Nahbeziehungen hat seine Lücken in<br />

Nachbarschaften, die nicht mehr Gemeinschaften sind. Das Vereinsleben spricht zunehmende<br />

Anteile der Bevölkerung nicht mehr an – und so gibt es auch einen auffallenden Teil, der einen<br />

Mangel an Kontakt mit Bekannten und an Geselligkeit hat.<br />

33 % der Dornbirnerinnen und Dornbirner sind ehrenamtlich – also freiwillig und unbezahlt für<br />

andere Menschen und gesellschaftliche Anliegen – tätig. Dabei ist die Bereitschaft zu noch mehr<br />

ehrenamtlichem Engagement hoch. Von denjenigen, die bisher noch nicht ehrenamtlich tätig waren,<br />

sagen 20 %, dass sie sich ein ehrenamtliches Engagement für sich selbst gut vorstellen können,<br />

49 % antworten mit „eventuell“. Darin liegt auch eine Herausforderung und eine Chance für<br />

die Stadt. Der Zusammenhang zwischen ehrenamtlicher Tätigkeit für die Gemeinschaft und der<br />

Lebensfreude und damit auch der Gesundheit ist schon länger bekannt.<br />

SICHERHEIT UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

Stadtpolizei<br />

Die Budgetschwerpunkte für das kommende Jahr liegen in der Anschaffung eines neuen Dienstfahrzeuges<br />

und eines Umbausatzes für ein Radargerät. Die Arbeitsschwerpunkte sind die Verbesserung<br />

des derzeitigen Sicherheitslevels durch Präsenz an neuralgischen Punkten wie Bahnhof,<br />

Fußgängerzone mit besonderer Bedachtnahme auf das neue Jugendschutzgesetz mit den Alkoholbestimmungen.<br />

Verkehrskontrollen und Verkehrsüberwachungen sollen zur Hebung der Verkehrsmoral beitragen.<br />

Dazu sind präventive Kontrollen und auch Geschwindigkeits- und Alkoholkontrollen dringend erforderlich.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt wird die Fußball-EM sein, auch wenn keine Spiele in Vorarlberg<br />

stattfinden, wird doch mit größeren Veranstaltungen gerechnet.<br />

Feuerwehr<br />

Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Dornbirn ist die mit Abstand größte Wehr im Land. Ihre Ausrüstung<br />

für die vermehrt vorkommenden technischen Einsätze befindet sich auf hohem Niveau.<br />

Um dies zu halten, sind laufend Investitionen in die Ausrüstungen sowohl mit Maschinen wie auch<br />

mit Bekleidung notwendig.<br />

Schwerpunkt für das kommende Jahr ist die Lieferung eines Rüstlöschfahrzeuges mit Tunnelausstattung<br />

für den Achraintunnel (neue L 200). Dieses Fahrzeug ist gleichzeitig Ersatz für ein Tanklöschfahrzeug.<br />

Nach Abzug der Förderung durch das Land verbleiben der Stadt effektiv €<br />

229.000,--.<br />

Im Rahmen der Katastrophenvorsorge wird in der Bergparzelle Schwendebach ein Löschwasserbehälter<br />

errichtet.<br />

UNSER SCHWERPUNKT: FAMILIEN UND KINDER


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Kindergärten<br />

Insgesamt besuchen derzeit 972 Kinder, das sind 30 mehr als im Vorjahr, einen der 19 städtischen<br />

Kindergärten. Der Anteil der dreijährigen Kinder ist genauso steigend wie jener mit erhöhtem<br />

Förderbedarf.<br />

Die Qualität der Elternarbeit steht im kommenden Jahr im Vordergrund. Ein Leitfaden, der gemeinsam<br />

mit Kindergartenpädagoginnen ausgearbeitet wurde, soll Garant für ein flächendeckendes<br />

Qualitätsangebot in allen Kindergärten sein. Die Qualität einer Kinderbetreuung lebt primär von<br />

den handelnden Personen und den vertrauensvollen Beziehungen von Eltern zu den Kindergartenpädagoginnen.<br />

Wir fördern daher die Kontakte mit den Eltern während des ganzen Jahres, sei<br />

es im Rahmen von persönlichen Gesprächen, Teilnahme an Veranstaltungen, durch Elternbriefe<br />

oder bei Festen und Feiern.<br />

Schülerbetreuung<br />

In den beiden Schülertagesstätten Markt und Rohrbach werden derzeit 98 Kinder betreut.<br />

Die Schülerbetreuung wird mittlerweile mit einer Ausnahme an allen Talschulen, auch als Mittagsbetreuung<br />

angeboten. Der Mittagstisch am Landeszentrum für Hörgeschädigte für die Schüler der<br />

Hauptschule Haselstauden sowie im Kolpinghaus für das Schulzentrum Hatlerdorf und die Hauptschule<br />

Markt sind gut frequentiert.<br />

Familien<br />

Vor kurzem – fünf Jahre nach der Beschlussfassung des Familienleitbildes – wurde eine beeindruckende<br />

Bilanz gezogen. Das ist der Auftrag, den Weg des „familienfreundlichen Dornbirns“ weiterzugehen.<br />

Konkrete Projekte sind die Mitfinanzierung einer weiteren Kleinkinderbetreuungseinrichtung, der<br />

Ausbau von zwei oder drei Kindergärten am Samstagvormittag zu Familientreffpunkten, die Forcierung<br />

der Elternarbeit, die Unterstützung der Familien in ihrer Erziehungsarbeit zu Hause, die<br />

Öffnung von Kindergartenspielplätzen außerhalb der Betreuungszeiten für Kinder in Begleitung<br />

Erwachsener, der Ausbau der Kinderbeteiligung und die Weiterentwicklung der Familienservice-<br />

Stelle.<br />

Auch andere Angebote für unsere Familien, wie etwa der Dornbirner Familiensommer oder der<br />

Einsatz des Spielebusses erfreuen sich großer Beliebtheit. Der erste Vorarlberger Indoor-Spielplatz<br />

in der Stadthalle als Schlechtwetteralternative wurde regelrecht gestürmt. Mit über 7.000 Besuchern<br />

stellt das Spielefest einen würdigen Abschluss des Familiensommers dar. Zahlreiche<br />

Dornbirner Vereine und Initiativen beteiligten sich unter Federführung der Abteilung Familien und<br />

Kinder an diesem großen Ereignis.<br />

Spielplätze<br />

Das Spielplatzkonzept konnte größtenteils umgesetzt werden, inzwischen entsprechen alle 27<br />

öffentlichen Spielplätze der EU-Norm, was in Vorarlberg einmalig ist. Für das kommende Jahr sind<br />

im Oberdorf (Am Wall) und in Haselstauden (bei der Volksschule) neue Spiel- und Begegnungsräume<br />

geplant.<br />

JUGEND


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Im Herbst 1992, also vor 15 Jahren, wurde die wegweisende Rahmenplanung zur offenen und<br />

verbandlichen Dornbirner Jugendarbeit beschlossen. Vielfältige Jugendprojekte konnten mit Hilfe<br />

des Landes und dem AMS zum Wohle der Jugendlichen umgesetzt werden. Wie in der Planung<br />

vorgesehen, wurde ein effizientes Jugendnetzwerk mit den Themenbereichen offene Jugendarbeit,<br />

Jugendarbeitslosigkeit, Jugendbeteiligung, Vernetzung, Bildung, Jugendkulturangebote sowie<br />

nationale und internationale Jugendkontakte gegründet.<br />

Offene Jugendarbeit<br />

Neben der auch international anerkannten Tätigkeit der offenen Jugendarbeit im üblichen Rahmen<br />

sind im kommenden Jahr weitere Projekte zur Förderung des interkulturellen Zusammenlebens<br />

geplant. Das Lernhilfeprojekt „Albatros“ sowie die Weiterentwicklung des Beschäftigungsprogramms<br />

„Job-Ahoi“ sind im Programm.<br />

Dornbirner Jugendwerkstätten<br />

Von der guten wirtschaftlichen Entwicklung profitieren die Zielgruppen unserer Jugendwerkstätten<br />

leider nicht in gewünschtem Maße. Junge Menschen mit Bildungsdefiziten, großteils ohne Hauptschulabschluss,<br />

und/oder mit Migrationshintergrund finden nur schwer einen Einstieg in den Arbeitsmarkt.<br />

Hier helfen die Jugendwerkstätten, wobei die Stadt diese Einrichtung mit einem Subventionsbeitrag<br />

unterstützt, aber auch mit wichtigen Aufträgen fördernd eingreift. Damit sollen ca.<br />

120 Jugendliche eine sinnvolle Chance erhalten.<br />

„aha“ Tipps und Infos<br />

Nach der räumlichen Adaptierung wird der Einbeziehung Jugendlicher in verschiedene Tätigkeitsfelder<br />

verstärkte Aufmerksamkeit zukommen. Die Hauptaufgabe dieser Einrichtung ist die Stärkung<br />

der Informationskompetenz von der Drehscheibe zur Navigation.<br />

Jugendbeteiligung<br />

Beim 16. Klassensprechertreffen waren erstmals mehr als 100 Jugendliche anwesend. Das neue<br />

Klassensprechertreffen und die darauffolgenden Projekte in Schulen sind das Herzstück der vielfältigen<br />

Beteiligungsprojekte.<br />

Stadtjugendbeirat<br />

Die Dornbirner Sozialkapitalstudie hat insbesondere im Bereich „Jugend“ interessante Ergebnisse<br />

zu Tage gebracht. Die Vertiefung und das Herausarbeiten von Maßnahmen ist einer der Schwerpunkte<br />

im kommenden Jahr.<br />

Nationale und internationale Jugendkontakte<br />

sind mit Kecskemét anlässlich des Jugendkulturfestivals Csipero und Sélestat geplant.<br />

In Kooperation mit 14 Jugendorganisationen, der Messegesellschaft und der OJA Dornbirn wird 10<br />

Jahre „Junge Halle“ auf der Frühjahrsmesse mit einem attraktiven Programm gefeiert. Die „Junge<br />

Halle“ wird zum größten Jugendtreffpunkt im Bodenseeraum.<br />

Als Reaktion auf gesellschaftliche Entwicklungen wird in Kooperation mit „Kinder in die Mitte“ und<br />

anderen Gemeinden eine landesweite Kampagne für mehr Kinder- und Jugendfreundlichkeit erarbeitet.<br />

Die Präsentation ist auf der Frühjahrsmesse geplant. Die OJAD ist beauftragt, verstärkt<br />

mobile Jugendarbeit an verschiedenen Brennpunkten der Stadt umzusetzen.<br />

DIE BILDUNGSSTADT


- 20 -<br />

Ausbildung und Bildung sind wesentliche Schlüssel für die individuelle und gesellschaftliche<br />

Entwicklung. Davon abhängig ist der Zugang zum Arbeitsmarkt aber auch die persönliche Positionierung<br />

in der Gemeinschaft.<br />

Mit 23 eigenen und sieben Landes- bzw. Bundesschulen verfügen wir über ein breit gefächertes<br />

Angebot. Nach über zehn Jahren wird das Schulraumkonzept in Abwägung mit der Schülerzahlentwicklung<br />

und der neuen pädagogischen Erfordernisse angepasst. Dabei müssen auch die Diskussionen<br />

um alte, oder neue, oder fortzuführende Schulformen entsprechend berücksichtigt werden.<br />

Fachhochschule<br />

Bei jeder Evaluierung der österreichischen Fachhochschulen nimmt die Fachhochschule Vorarlberg<br />

in Dornbirn einen der vorderen Plätze ein. Unsere damaligen und auch laufenden Investitionen<br />

in den Campus I machen sich mehr als bezahlt. Eine starke Verbindung von Wirtschaft, Wissenschaft<br />

und Forschung tut dem Standort Dornbirn gut. Aus dieser Überlegung heraus beteiligen<br />

wir uns am Projekt Dornbirn Campus II im ehemaligen Postgaragenareal, dort wird im kommenden<br />

Jahr das erste Bürogebäude in Abstimmung mit dem Gesamtkonzept entstehen. Wir freuen uns<br />

über alle Studentinnen und Studenten aus allen Kontinenten und fördern die Auslandssemester<br />

unserer Studenten als ein Zeichen der Offenheit gegenüber anderen Kulturen.<br />

WIFI Dornbirn<br />

Der Erweiterungsbau des WIFI wird im kommenden Sommer als Bildungs- und Wissenszentrum<br />

der Region für berufliche Weiterbildung eröffnet. Lebenslanges Lernen und die Entwicklung neuer<br />

Berufsfelder sind das Hauptanliegen der Wirtschaftskammer. Auch um die Bedeutung dieser Bildungseinrichtung<br />

für den Standort Dornbirn zu zeigen, beteiligen wir uns bekanntlich mit etwa 10<br />

% jener Kosten, die in diesem Gebäude der Bildung zuzuordnen sind.<br />

In der Bildungsplattform werden die jeweiligen gemeinsamen Schwerpunkte aller Anbieter festgelegt,<br />

Unterstützungen auf der Basis unserer Studienförderungsrichtlinien für die Studenten werden<br />

immer wieder gerne in Anspruch genommen.<br />

Das Montagsforum hat im 4. Jahr seines Bestehens mit jährlich 24 Vorlesungen die Teilnehmerzahlen<br />

nochmals erheblich gesteigert. Geplant ist die Publikation der Vortragsthemen.<br />

Integration – ein Zukunftsthema<br />

Die Ergebnisse der Sozialkapitalstudie zeigen, dass sich die Mehrheit der Migranten in Dornbirn<br />

wohlfühlt. Dies ist ein Zeichen für den Wunsch, hier Heimat finden zu wollen.<br />

Unsere erfolgreichen Bemühungen insbesondere in Bezug auf Sprachvermittlung finden inzwischen<br />

zahlreiche Nachahmer in Vorarlberg und darüber hinaus. Sprache und Bildung als Basis für<br />

gelungene Integration und gleichwertige Chancen am Arbeitsmarkt sind unumstritten. Die Verbesserung<br />

der Sprachkompetenz ist daher auch im kommenden Jahr das Schwerpunktthema.<br />

Der Sprach- und Orientierungskurs für Frauen wird bereits zum 7. Mal durchgeführt.<br />

Die Sprach- und Lernförderung für Volksschul- und Hauptschulkinder mit geringen Deutschkenntnissen<br />

wird möglichst an der Stammschule durchgeführt.


- 21 -<br />

Neu in den Kindergarten eintretende Kinder im Alter von 3 bis 5 Jahren mit deren Eltern erfahren<br />

in je drei zehnwöchigen Sprachkursen eine wesentliche Verbesserung ihrer Sprachkompetenz in<br />

Deutsch. Dabei werden die Eltern verpflichtend miteingebunden. Die rege Teilnahme an diesen<br />

Kursen zeigt, dass es den Eltern ein großes Anliegen ist, ihren Kindern den Kindergartenstart zu<br />

erleichtern und ihnen möglichst gute Zukunftschancen zu ermöglichen.<br />

Bei den Kanapee-Teenachmittagen treffen sich regelmäßig Frauen zum gemütlichen Austausch<br />

und erhalten Informationen zu unterschiedlichsten Themen.<br />

Das Integrationsprojekt in der Wohnanlage Weppach-Eulental wurde dieses Jahr mit einem großen<br />

Siedlungsfest abgeschlossen. Die Bewohnerinnen und Bewohner werden auch in Zukunft begleitet,<br />

damit das entstandene gute Klima erhalten bleibt. Ursprünglicher Grund für die Initiative<br />

war der hohe Anteil an Migrantenfamilien und Unterschiede in Kultur und Lebensart.<br />

Bedeutende Beiträge zur Integration werden auch im Jugendbereich, hier insbesondere in der<br />

offenen Jugendarbeit und natürlich auch im Sport geleistet.<br />

Die erfolgreiche Integrationsarbeit in der Stadt durfte schon bei mehreren Veranstaltungen referiert<br />

werden, zuletzt wurden unsere Bemühungen in einer Untersuchung des österreichischen Integrationsfonds<br />

entsprechend gewürdigt.<br />

KULTUR<br />

Das Stadtarchiv betreibt gemeinsam mit der EDV-Abteilung und der Öffentlichkeitsarbeit das<br />

Projekt „Dornbirn Lexikon“. Es soll ein aktuelles Nachschlagewerk im Internet für Einheimische<br />

und Fremde über Dornbirn werden, das gemeinsam mit der Bevölkerung erarbeitet und gepflegt<br />

wird. Der Start ist jedenfalls gelungen.<br />

Neben den anderen, bewährten Aktivitäten des Stadtarchivs stehen im kommenden Jahr mehrere<br />

Projekte an. Es werden bedeutende Gebäude in Dornbirn analysiert, unter dem Titel „Textilwelten“<br />

werden die vorhandenen Textilarchive aufgearbeitet, auch das Ebnit spielt als Beispiel historischer<br />

Soziologie einer Kleinstgemeinde eine Rolle.<br />

Der Kunstraum wird 2008 wieder drei Ausstellungen mit international bekannten Künstlern durchführen;<br />

das Konzept, sich auch inhaltlich in der Nähe der inatura aufzuhalten, hat sich sehr gut<br />

bewährt. Ebenfalls drei Ausstellungen sind vom Stadtmuseum vorgesehen. Daneben ist ein EU-<br />

Projekt zum Thema „Schwabenkinder“ in Planung, an dem sich Museen in Italien, Liechtenstein,<br />

der Schweiz und Österreich beteiligen.<br />

Das Jugendsinfonieorchester, Aushängeschild der Musikschule und damit der Stadt, wird eine<br />

Österreichtournee mit Karl Markovic gestalten. Die Teilnahme des Orchesters beim Festival in<br />

Lindau hat bereits Tradition und ist trotzdem immer wieder eine Auszeichnung. Weitere Auftritte<br />

verschiedener Ensembles werden im kommenden Jahr für manche (Jubiläums-)Überraschung -<br />

sorgen.<br />

Der generelle Schwerpunkt der Stadtbücherei ist die Berücksichtigung Jugendlicher und Kinder.<br />

Und Dornbirn wird wieder lesen. Der Lese- und Literaturförderung wird die besondere Aufmerksamkeit<br />

zukommen, gerade auch im Hinblick auf die in den vergangenen Wochen veröffentlichte<br />

Leseschwäche bei Schulkindern.


- 22 -<br />

Die inatura, mittlerweile neu organisiert, veranstaltet ein Programm vom Frühlingserwachen mit<br />

dem Orchideenclub bis zur Jahrestagung der Österreichischen Paläontologischen Gesellschaft.<br />

Besonderer Wert wird auf die Museumspädagogik gelegt, wobei mit einer Reihe von griffigen<br />

Themen der Besuch der inatura besonders reizvoll gestaltet wird.<br />

Die Kulturabteilung als Koordinator der städtischen Kultureinrichtungen sowie als Bindeglied zu<br />

den anderen zahlreichen Veranstaltern in unserer Stadt ist auch selbst Träger mehrerer Veranstaltungsreihen.<br />

Eine der wesentlichen Aufgaben im kommenden Jahr wird die Diskussion über<br />

die Theaterlandschaft und deren Entwicklung in Dornbirn sein.<br />

GYMNAESTRADASTADT DORNBIRN<br />

Die Weltgymnaestrada als großartiges Turnfest der Nationen hat unserer Stadt ein großes internationales<br />

Renommee gebracht. Das Angebot an Sportstätten, deren Bau zum Teil für die Gymnaestrada<br />

vorgezogen wurde, vor allem aber die vorbildliche Organisation und die Beteiligung so<br />

vieler Ehrenamtlicher haben übereinstimmend großen Anklang gefunden. Mit einem großen Ziel<br />

vor Augen lässt sich vieles bewerkstelligen. Die Gymnaestrada war auch Ergebnis einer hervorragenden<br />

Zusammenarbeit der Vereine. Zuletzt hat sich auch der Weltverband für Turnen, wie kürzlich<br />

verlautet, mit größtem Lob und Anerkennung für das Organisationsteam geäußert. Und das<br />

Konzept unseres Stadtbus-Chefs hat den österreichischen Mobilitätspreis 2007 gewonnen.<br />

Die Sportförderung für die über 70 aktiven Sportvereine und Organisationen, vor allem im Schülerund<br />

Jugendbereich wird fortgesetzt. Neben dem Schwerpunkt Jugend bildet die Stabilisierung des<br />

Leistungsbereiches eine weitere Aufgabe in der Sportförderung. Dazu werden im kommenden<br />

Jahr € 654.700,-- aufgewandt.<br />

Neben den bewährten in Zusammenarbeit mit den Sportvereinen durchgeführten Dornbirner<br />

Veranstaltungen laufen die Vorbereitungen für die Hallenradsport-Weltmeisterschaft, die vom 24.<br />

– 26. Oktober 2008 im Messe-Stadion stattfindet, auf Hochtouren.<br />

Die Investitionen in die Sport-Infrastruktur betreffen Restzahlungen für den Kunstrasenplatz in der<br />

Birkenwiese. Dort werden im kommenden Jahr der Fun-Court, das Kleinrasenfeld und die Beachvolleyballplätze<br />

fertig gestellt.<br />

Auf dem Sportplatz Rohrbach werden die Umkleiden neu geplant und mit dem Umbau begonnen.<br />

Die Anlagen des SC Graf Hatlerdorf und des FC Bremenmahd wurden durch viel Eigeninitiative<br />

erneuert, für den dortigen Kunstrasenplatz sind Unterstützungsmittel budgetiert.<br />

WIRTSCHAFT: BETRIEBE UND FÖRDERUNGEN<br />

Landwirtschaft<br />

170 landwirtschaftliche Betriebe bewirtschaften 75 % der Fläche des Stadtgebietes. Die Erhaltung<br />

der Alpen ist ein nachhaltiges Ziel.<br />

Impfkosten, Tierprämien, Qualitäts- und Transportkostenbeiträge, Biogas-Förderung, Weggenossenschaften<br />

und Alpwirtschaft sowie die Biotop-Pflege im Ried werden mit € 274.500,-- gefördert.


- 23 -<br />

Schlachthof<br />

Die gesamte in Verkehr gebrachte Fleischmenge beläuft sich in einem Jahr auf ca. 2,6 Mio. kg<br />

Fleisch.<br />

Der Schwerpunkt im kommenden Jahr liegt in der Umsetzung der in Kraft tretenden neuen<br />

Fleischuntersuchungsgebührenverordnung. Dabei wird die gesamte Fleischuntersuchung neu geregelt.<br />

Wir werden die beste, auch kostengünstigste Lösung finden.<br />

Die Investitionen beschränken sich auf Ersatzbeschaffungen auszutauschender Betriebsausstattung.<br />

Forstbetrieb<br />

Die letzte Forstinventur mit Waldwirtschaftsplan wurde 1995 fertig gestellt. Nach dem Ankauf der<br />

Bundesforste (1999) ist eine Überarbeitung zweckmäßig.<br />

Für die Feinerschließung von städtischen Waldgebieten, die Instandhaltung der Infrastruktur und<br />

die laufende Waldpflege werden, bereinigt um den Tilgungsdienst für die ehemaligen Bundesforste,<br />

€ 642.900,-- aufgewendet.<br />

Dem gegenüber stehen Einnahmen aus Holzverkäufen und Förderungen in Höhe € 505.500,--.<br />

Wasserwerk<br />

Im kommenden Jahr wird mit dem Bau der Transportleitung im Wallenmahd ab der Steinackerstraße<br />

begonnen. Der finanzielle Aufwand beträgt € 750.000,--. Insgesamt werden für diese Verbindungsleitung<br />

des Trinkwasserverbandes Rheintal an der Gemeindegrenze Hohenems Dornbirn<br />

€ 1.885.000,-- investiert. Damit werden 2 km Transportleitungen neu erstellt. Diese Baumaßnahmen<br />

sind erforderlich, um die Einspeisung und Zuleitung des Grundwassers vom Pumpwerk Mäder<br />

zu verbessern.<br />

Für die Erweiterung des Wasserleitungsnetzes sind € 150.000,-- vorgesehen, der Aufwand für die<br />

Instandhaltung aller Anlagen beträgt € 840.000,--.<br />

Seilbahngesellschaft<br />

Bei der Karrenseilbahn steht eine große Revision im kommenden Frühjahr bevor, routinemäßig<br />

und nach Vorschrift sind die Seilspannungen zu überprüfen.<br />

Im Ebnit wird der Umbau der Talstation abgeschlossen und der Hochseilgarten wieder in Betrieb<br />

gehen.<br />

Die Karrenseilbahn hat mit 238.000 Beförderungen (+ 20 % gegenüber dem Vorjahr) das erfolgreichste<br />

Betriebsergebnis der Geschichte erleben dürfen. Bei den Bödeleliften besteht wie immer<br />

die Hoffnung auf entsprechend gute Schneelagen.<br />

Die Aufwendungen der Stadt für die Seilbahngesellschaft belaufen sich auf € 334.000,--.<br />

Sport- und Freizeitbetriebe<br />

Im Waldbad Enz ist die Anlagensteuerung schrittweise zu modernisieren. Der erste größere Teilbereich<br />

ist im kommenden Jahr vorgesehen.<br />

Das Stadtbad ist mit 174.600 Besuchern im Jahr ein auch von auswärtigen Gästen stark frequentierter<br />

Freizeitort geworden.


- 24 -<br />

Dornbirn Tourismus<br />

Mit 215.000 (+ 16 %) Nächtigungen wird ein Rekordjahr gemeldet, mit einer Steigerung auf<br />

220.000 Übernachtungen auch ohne Weltgymnaestrada wird wegen des deutlich erweiterten und<br />

verbesserten Hotelangebotes gerechnet.<br />

Beachtliche Erfolge gibt es beim Ticketing für Großveranstaltungen, Pakete für Reiseveranstalter<br />

werden mit dem Ausflugs- und Museumserlebnis geschnürt.<br />

Der City Guide 2008 ist bereits, wie in den Vorjahren, privat finanziert.<br />

Die Gesamtaufwendungen der Stadt für alle Tourismusbeteiligungen betragen € 407.000,--.<br />

Stadtmarketing<br />

Als Schwerpunkte sind ein Public Viewing der Fußball-Europameisterschaft am Marktplatz sowie<br />

der Ausbau des Card-Modells vorgesehen.<br />

Dabei soll durch die geschickte Angebotslegung mittels moderner Technologien die Anzahl der<br />

Besucher bei den Dornbirner Leistungsträgern gesteigert werden. Die Zusammenarbeit mit „inside<br />

Dornbirn“ gestaltet sich für beide Seiten fruchtbringend. Für die vielen Aktivitäten des Stadtmarketings<br />

sind € 360.000,-- budgetiert.<br />

Dornbirner Messe<br />

Die Infrastruktur der Dornbirner Messe wurde in den letzten Jahren auf internationales Niveau<br />

gebracht. Die Beteiligung der Stadt an ihrem wirtschaftlichen Aushängeschild beträgt über die Mitfinanzierung<br />

am „Haus der Messe“ und am Messe-Stadion € 850.000,-- sowie weitere € 380.000,--<br />

für die stadteigene Messeballsporthalle im kommenden Jahr.<br />

Standortzentrum<br />

Das Standortzentrum ist die erste Kontakt- und Anlaufstelle für sämtliche Betriebsgründungs- und<br />

Ansiedlungsaktivitäten der Stadt. Es übernimmt den Erstkontakt und die Erstberatung von Unternehmensgründern<br />

und Ansiedlern, die am Standort Dornbirn interessiert sind. Es bietet nicht nur<br />

Beratung, sondern übernimmt auch weitgehende operative Umsetzungsmaßnahmen.<br />

Die Erfolge der vergangenen Jahre in diesen Bereichen einschließlich des Flächenmanagements<br />

lassen sich daran messen, dass wir einen noch nie da gewesenen Spartenmix und noch nie so<br />

viele Arbeitsplätze hatten. Die Leistung des Standortzentrums wird mit € 260.000,-- honoriert.<br />

Hohe Stadtvertretung, meine Damen und Herren!<br />

Wie gewohnt haben wir uns bemüht, aus einem Konzert der im Juni vorgelegten Budgetanforderungen<br />

das Notwendige herauszuarbeiten, aufbauend auf den positiven Entwicklungen der letzten<br />

Jahre und in Verantwortung für die Zukunft der Stadt. Aus einer Vielzahl von Ideen, die zu Produkten<br />

werden, haben jene, deren Wirkung unbestritten, gleichzeitig aber die geringsten Folgekosten<br />

haben, Vorrang. Das ist die Voraussetzung für die Aufrechterhaltung von finanziellen Spielräumen.<br />

Herzlichen Dank für das Verständnis bei den geführten Verhandlungen der Belegschaft, der Personalvertretung<br />

und dem Kollegium des Stadtrates und der Stadtvertretung.


- 25 -<br />

Die Finanzabteilung mit dem Herrn Stadtamtsdirektor, insbesondere aber Mag. Guntram Mathis<br />

und Peter Johler hat sehr gute Arbeit geleistet. Dafür einen speziellen Dank.<br />

Meine gelegentliche Aussage 'Mior siond halt afocho a große Stadt!' wirkte ermunternd."<br />

StR. Mag. Gebhard GREBER gibt namens der „Dornbirner SPÖ“ folgende Äußerungen zum vorliegenden<br />

Voranschlagsentwurf 2008 ab:<br />

Die Dornbirner SPÖ steht für eine Politik, die wirtschaftliche und soziale Verantwortung miteinander<br />

verbindet. Für uns ist Dornbirn nicht nur eine Wirtschaftsstadt, sondern eine Wirtschaftsstadt<br />

mit sozialer Verantwortung.<br />

Wie wichtig eine starke SPÖ für Dornbirn ist, zeigt sich vor allem im Gesundheits- und Sozialbereich.<br />

Es war die SPÖ, die wichtige Themen wie Krankenhaus, Betreuung älterer Menschen, Bildung<br />

und Sportstätten zum Thema der öffentlichen Diskussion gemacht und die ÖVP zu notwendigen<br />

Korrekturen veranlasst hat.<br />

Herr Bürgermeister, meine Damen und Herrn von der Stadtvertretung, werte ZuhörerInnen, liebe<br />

LeserInnen des Gemeindeblattes!<br />

Ich möchte es unterlassen, die Budgetdetails noch einmal vorzutragen, auch wenn ich dabei Gefahr<br />

laufe, viele für die Stadt und die SPÖ wichtige Projekte nicht zu würdigen, so beispielsweise<br />

die Anstrengungen in der offenen Jugendarbeit und den Jugendwerkstätten mit ihrer niederschwelligen<br />

Ergänzung von Job Ahoi.<br />

Vielmehr möchte ich mich auf die wesentlichen Anliegen der Dornbirner SPÖ, die Teil des Budgets<br />

2008 sind, konzentrieren und auf zukunftsweisende Planungen und Konzepte eingehen.<br />

A) SPÖ-Schwerpunkte 2008:<br />

Budgeterstellung bedeutet, Schwerpunkte für das kommende Jahr zu setzen. Für die Dornbirner<br />

SPÖ sind dies 2008: Arbeitsplätze, Verkehr, Gesundheit und Pflege, Bildung, Sportstätten<br />

und Infrastruktur.<br />

In monatelangen sachlichen Gesprächen haben Gabi Sprickler-Falschlunger und ich uns bemüht,<br />

unsere Schwerpunkte einzubringen. Dies ist weitestgehend gelungen. Somit trägt das Budget<br />

2008 die gemeinsame Handschrift von ÖVP und SPÖ.<br />

1. ARBEITSPLATZPOLITIK<br />

Die Bekämpfung von Arbeitslosigkeit und die Sicherung Dornbirns als attraktiver Wirtschaftsstandort<br />

sind für die SPÖ ein vorrangiges Ziel. Durch ein ganzes Bündel an Maßnahmen nützt die<br />

Stadt ihre Möglichkeiten zur Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Erfreulich<br />

ist, dass in Dornbirn die Beschäftigung auf ein Rekordniveau gestiegen und die Anzahl der Arbeitslosen<br />

rückläufig ist.<br />

Das Investitionsvolumen beläuft sich auch 2008 auf fast 37 Millionen Euro (dieselbe Höhe wie<br />

die Rekordinvestitionen von 2007). Rein rechnerisch werden 2008 an den 250 Arbeitstagen täglich<br />

von der Stadt € 147.600 größtenteils in die heimische Wirtschaft gepumpt. Damit gehen vom Budget<br />

kräftige Beschäftigungsimpulse aus.<br />

2. VERKEHRSBEREICH:


- 26 -<br />

Mit der Neugestaltung der Stadtstraße wird eine alte Forderung der SPÖ umgesetzt und eine der<br />

großen städtebaulichen Sünden der ÖVP saniert.<br />

Die Vorgeschichte ist bekannt: Die SPÖ hat die Stadtstraße in der heutigen Dimensionierung immer<br />

vehement abgelehnt. Die ÖVP wollte jahrelang sogar eine durchgehend vierspurige Straße<br />

("Stadtautobahn") verwirklichen. Die SPÖ hat 1982 eine eigene Planung ("Sparvariante") mit einer<br />

nur zweispurigen, stadtbildschonenderen Ortsdurchfahrt mit getrennten Geh- und Radwegen vorgelegt,<br />

die die Stadt nicht zweigeteilt und eine leichtere Querung für Fußgänger ermöglicht hätte.<br />

Die von der ÖVP beschlossene überdimensionierte Straße wurde noch in einer Feuerwehraktion<br />

von den beiden renommierten Planern Prof. Reith und Prof. Knoflacher besonders im Bereich zwischen<br />

Dr.-Waibel-Straße und Sägerbrücke etwas zurechtgestutzt.<br />

Es gibt Momente in einem Politikerleben, die vergisst man nicht so schnell: Erfolge, auch eigene<br />

Fehler oder Ohnmachtsgefühle gegenüber einer sich arrogant gebärdenden Mehrheit. Von letzterem<br />

soll hier die Rede sein:<br />

Bereits 1992 und nochmals 1995 habe ich umfangreiche Vorschläge mit dem Titel „Mehr Sicherheit<br />

für alle – Verbesserungen an der Stadtstraße!“ in der Stadtvertretung vorgelegt.<br />

Dabei habe ich folgenden Befund formuliert, der bis heute, 15 Jahre später, immer noch Gültigkeit<br />

hat: „Die Befürchtungen der SPÖ sind leider eingetreten: Die Stadt wurde in zwei Teile zerschnitten.<br />

Die Querdurchlässigkeit ist zu wenig gegeben. An ältere und gehbehinderte Personen wurde<br />

zu wenig gedacht. Nicht an jeder Kreuzung sind ausreichende Querungsmöglichkeiten für Fußgänger<br />

und Radfahrer gegeben. Die zweite Richtungsspur für nur kurze Abschnitte führt immer<br />

wieder durch riskantes Überholen zu gefährlichen Situationen und Unfällen. Einzelne Kreuzungen<br />

sind wegen ihrer Überdimensionierung unübersichtlich und gefährlich.“<br />

Aus meinem umfangreichen Maßnahmenkatalog darf ich nur meine wichtigste grundsätzliche<br />

Überlegung herausgreifen: „Nur eine durchgehende Richtungsspur, zweite Spur als reine Abbiegespur<br />

und Aufstellfläche“ für querende Fußgänger.<br />

Für meine Vorschläge habe ich vor 15 Jahren in der Stadtvertretung nur höhnisches Gelächter<br />

von der ÖVP geerntet, der Bürgermeister hat mich in einem Anflug autoritären Belehrens gar versucht<br />

abzukanzeln.<br />

Aber 15 Jahre später heißt es nun: nur eine Richtungsspur mit reinen Abbiegespuren, sicherere<br />

Querungen für Fußgänger durch kürzere Übergänge, attraktivere Seitenräume zwischen Bebauung<br />

und Fahrbahnrand.<br />

Bei mir überwiegt nicht so sehr eine späte Genugtuung über die späte Einsicht der ÖVP, sondern<br />

vielmehr die Freude darüber, dass die eigenen Überlegungen in Richtung mehr Sicherheit für alle<br />

Verkehrsteilnehmer und Abbau der Trennwirkung der Stadtstraße doch nicht so falsch waren und<br />

nun doch realisiert werden.<br />

Tiefgarage<br />

Natürlich, es gibt gute Argumente für und gegen die neue Tiefgarage. Für die SPÖ überwiegen die<br />

Vorteile. Im Zuge der Sanierung und Neugestaltung der Stadtstraße bietet sich die für die nächsten<br />

20 bis 25 Jahre die einmalige Möglichkeit, die bestehende Kulturhausgarage nicht nur zu erweitern,<br />

sondern sie auch wesentlich attraktiver zu erschließen und an die Fußgängerzone anzubinden.<br />

Durch den Bau der neuen Tiefgarage wird das Stadtzentrum besser erreichbar und damit<br />

gestärkt. Der Parkplatz vor dem Kulturhaus in bester und teuerster Innenstadtlage wird mittelfristig<br />

einem Park (Stichwort „Kulturhaus im Park“) und einer Verbauung an der Frühlingsstraße weichen.<br />

Dafür braucht es Ersatz.<br />

Für die SPÖ von besonderer Bedeutung ist, dass auf unsere Initiative hin die Tiefgarage nun doch<br />

direkt und somit attraktiv an die Stadtstraße angebunden wird, was sich auch positiv auf die Auslastung<br />

und somit Einnahmen auswirken wird.


- 27 -<br />

Erfreulich ist, dass mit Hilti & Jehle ein Vorarlberger Bauunternehmen den Großauftrag für die<br />

Baumeisterarbeiten der Tiefgarage mit fast 3,3 Mio. Euro bekommt.<br />

Der Vorwurf, die Tiefgarage sei ein Millionenloch (Kosten zwischen € 6 und 7 Mio.), ist nicht haltbar,<br />

denn dabei wird völlig die Einnahmenseite übersehen. Die Garage wird mit einem 25-jährigen<br />

Kredit bezahlt. Nach den Berechnungen der Finanzabteilung werden, abgesehen von einer gewissen<br />

Anlaufzeit, die Einnahmen so hoch sein, dass die jährlich anfallenden Tilgungs- und Zinskosten<br />

damit bezahlt werden können. Dies ist bei einer durchschnittlichen Auslastung der Garage mit<br />

25 Prozent bereits gegeben.<br />

Auch ein weiterer Vorwurf, es werde nur einseitig der Autoverkehr bevorzugt, ist nicht haltbar.<br />

Denn in den letzten Jahren wurden in Dornbirn 31 Millionen Euro in die Bahnhöfe und somit in den<br />

Öffentlichen Verkehr investiert, mehrere Millionen Euro in Rad- und Fußwege.<br />

2008 werden für den öffentlichen Verkehr und Geh- und Radwege wieder hohe Mittel bereit<br />

gestellt. So sind im Budget 2008 Restzahlungen für die Fertigstellung des Bahnhofes enthalten.<br />

Außerdem gibt es ab 9. Dezember 2007 Angebotserweiterungen beim öffentlichen Verkehr, die<br />

eine Erhöhung der Ausgaben 2008 erforderlich machen, z. B. der Halbstundentakt im Rohrbach<br />

oder der neue Einstundentakt ins Ebnit. Damit junge Menschen sicher nach Hause kommen, verkehrt<br />

der Landbus nicht nur am Samstag, sondern auch am Freitag und am Tag vor einem Feiertag<br />

bis um 2.00 nachts, ein erster Schritt in die von der SPÖ geforderte Richtung.<br />

In Rad- und Fußwege werden nächstes Jahr nicht weniger als 220.000 Euro investiert, darauf bin<br />

ich besonders stolz, denn Radwege haben für mich neben den Verbesserungen beim öffentlichen<br />

Verkehr Priorität.<br />

Die Bevölkerung von Haselstauden und Rohrbach kann aufatmen. Denn die Realisierung der<br />

Nordumfahrung durch die neue L 200 und den Achraintunnel schreitet zügig voran.<br />

3. GESUNDHEIT UND PFLEGE<br />

Die SPÖ ist immer wieder für eine Aufwertung der Unfallambulanz eingetreten, die in personeller<br />

Hinsicht durch einen dritten Facharzt erfolgt ist. Nächstes Jahr geschieht dies nun auch in baulicher<br />

Hinsicht. Dafür und für andere Maßnahmen des weiteren Ausbaus des Krankenhauses sind<br />

5 Mio. Euro vorgesehen.<br />

Die SPÖ-Forderung nach einem zusätzlichen Öffnungstag der Tagesbetreuung für ältere<br />

Menschen ist durch das Budget gedeckt.<br />

Die Errichtung des Seniorenhauses Birkenwiese ist ein weiterer Schritt in der Verbreiterung des<br />

Wohnangebotes für ältere Menschen.<br />

4. BILDUNG<br />

Endlich wird der Betrag für die Instandhaltung der Volksschulen auf 215.000 Euro verdoppelt.<br />

Für die Sanierung der Hauptschule Markt sind nächstes Jahr 1,2 Mio. Euro vorgesehen, 300.000<br />

Euro für die Planung eines Neubaus des Sonderpädagogischen Zentrums. Gabi Sprickler-<br />

Falschlunger hat immer wieder darauf hingewiesen, dass das SPZ nicht barrierefrei erschlossen<br />

ist.<br />

Auch ist es Gabi Sprickler-Falschlunger gelungen, den Geldbetrag, den die Schulen zur freien<br />

Verfügung haben, um ihre Ausstattung zu verbessern, zu erhöhen. Ebenso konnte die Schulstadträtin<br />

eine Vergrößerung des Medienbestandes der Schulbücherei der HS Bergmannstraße gegen<br />

Widerstände durchsetzen. Die EDV-Ausstattung aller Pflichtschulen wird weiter optimiert, vor<br />

allem beginnt 2008 nun auch nach den Hauptschulen die Ausstattung der großen Volksschulen<br />

mit Beamern.<br />

Von großer Bedeutung sind die von Gabi Sprickler-Falschlunger initiierten Integrationsprojekte,<br />

insbesondere die Sprachförderung für MigrantInnen, sei es die Sprachförderung vor dem Eintritt<br />

in den Kindergarten, seien es die Sprachkurse und Bildungsmaßnahmen für Frauen, die


- 28 -<br />

Sprachprojekte im Pflichtschulbereich, das Projekt Kanape oder das Siedlungsprojekt Weppach.<br />

Die hohen Teilnehmerzahlen sprechen für sich.<br />

4. SPORTSTÄTTEN<br />

Die Jugendarbeit der Sportvereine ist mir ein persönliches Anliegen. Für die SPÖ haben die Sanierung<br />

und der Bau von Sportstätten eine besondere Bedeutung. Meine zentrale Forderung war<br />

immer ein Sportstättenkonzept mit einem zeitlichen Fahrplan der Umsetzung, denn die Vereine<br />

brauchen Planungssicherheit. Dies liegt inzwischen – endlich – vor. Vehement habe ich gedrängt<br />

auf den Bau einer Ballsporthalle, einen zusätzlichen Umkleidetrakt beim Hella DSV, die Errichtung<br />

eines Kunstrasenplatzes auf der Birkenwiese und die Mitfinanzierung eines Kunstrasenplatzes<br />

beim SC Elektro Graf Hatlerdorf. Diese Großprojekte sind inzwischen umgesetzt<br />

oder kurz vor Fertigstellung. Sie betreffen aber größtenteils nicht nur das Budget 2007, sondern<br />

auch das des kommenden Jahres.<br />

Mit dem von mir geforderten Neubau der Kabinen bei der Admira Dornbirn wird im Herbst 2008<br />

begonnen, im Frühjahr 2009 sollen sie fertig gestellt sein. Für 2008 sind bereits 100.000 Euro im<br />

Budget vorgesehen, die restlichen Kosten belasten das Budget 2009. Eine weitere Verschiebung<br />

wäre den 14 Mannschaften der Admira mit ihren rund 200 aktiven Fußballspielern, dem Baseball<br />

Verein Indians, den Gastmannschaften und Schiedsrichtern nicht weiter zumutbar gewesen!<br />

5. KANAL- UND WASSERBAU<br />

Dornbirn investiert auch 2008 wieder große Summen in den Kanal- und Wasserbau, auch durch<br />

mein Zutun als zuständiger Stadtrat. Schwerpunkte 2008 sind die nächsten Etappen des Kanalbaus<br />

fürs Ebnit und den Haselstauder Berg und der Beginn der Arbeiten für den hochwassersicheren<br />

Ausbau des Fallbaches zum Schutze der Siedlung Im Äuele und der großen Betriebsgebiete.<br />

Außerdem beginnen zur Sicherung der Wasserversorgung die Bauarbeiten zur Errichtung einer<br />

neuen Transportleitung entlang der L 190 im Wallenmahd bis zur Gemeindegrenze mit Hohenems.<br />

6. KRITIKPUNKTE<br />

Das Budget 2008 spiegelt viele zukunftsweisende Konzepte, wichtige Projekte werden umgesetzt.<br />

Auch wenn das Positive weit überwiegt, so will ich doch auch negative Aspekte beim Namen nennen:<br />

Dauerärgernis Rolls-Royce Museum<br />

Ganz und gar nicht einverstanden ist die SPÖ, dass für das Rolls-Royce Museum auch nächstes<br />

Jahr wieder € 125.000 aufgewendet werden. Viele Vereine und Initiativen, die für Dornbirn wesentlich<br />

bedeutender sind, müssen um weit geringere Beträge Jahre lang kämpfen.<br />

Das Versprechen der Stadtverantwortlichen, die Zuwendungen der Stadt an das Museum würden<br />

mit den Jahren durch steigende Einnahmen immer geringer, kann wieder nicht eingelöst werden.<br />

Schlachthof<br />

Völlig unverständlich ist es, dass die Stadt Dornbirn die Deckung des Betriebsabganges in Höhe<br />

von 187.500 Euro (2007: 173.600) zur Gänze bestreitet, obwohl der Dornbirner Schlachthof der<br />

einzige große EU-Schlachthof des Landes ist und nur rund 10 % der geschlachteten Tiere aus<br />

Dornbirn stammen. Gäbe es den Schlachthof in Dornbirn nicht, würden die Schlachtkapazitäten in<br />

Vorarlberg im Falle einer Großseuche nicht ausreichen.<br />

Nach wie vor gelingt es weder dem Bürgermeister, noch dem Landwirtschaftsstadtrat und Landwirtschaftskammerpräsidenten<br />

Josef Moosbrugger, eine Beteiligung des Landes am Abgang des<br />

Schlachthofes zu erreichen. Beide müssten bei ihren schwarzen Parteifreunden im Land viel


- 29 -<br />

energischer im Sinne Dornbirns auftreten und vom Land eine Beteiligung am Abgang einfordern.<br />

Der Verdacht liegt nahe, dass der Bürgermeister und der Landwirtschaftsstadtrat nicht ernsthaft<br />

genug die Dornbirner Interessen vertreten, ansonsten könnte man nicht so notorisch erfolglos<br />

sein.<br />

Gehalt der Gemeindebediensteten<br />

Bundesweit werden die Pensionen deutlich erhöht, erfreulicherweise die kleinen Pensionen aber<br />

um einen höheren Prozentsatz. Auch die Gehälter der Bundesbediensteten und die der Landesund<br />

Gemeindebediensteten der anderen Bundesländer werden gestaffelt erhöht, durchschnittlich<br />

um 2,7 %, das heißt, geringe Gehälter werden stärker erhöht, hohe weniger.<br />

Anders sieht es aus für Vorarlbergs Landes- und Gemeindebedienstete. Denn in Vorarlberg werden<br />

die Löhne, auch für die 1.376 Bediensteten der Stadt Dornbirn, einfach nur linear um 2,7 %<br />

angehoben. Kleine Gehälter werden also nicht stärker erhöht. Das heißt, die Schere zwischen gutund<br />

schlechter verdienenden städtischen Angestellten öffnet sich weiter. Die Chefverhandler,<br />

Landeshauptmann Sausgruber und der Obmann der Vorarlberger Gemeindebediensteten, sprechen<br />

gar von einer „vernünftigen Lösung“ bzw. einem „fairen Kompromiss“. Soziale Kompetenz –<br />

weit gefehlt! Der wirtschaftliche Aufschwung sollte bei allen Menschen ankommen, müsste man<br />

meinen. Wir fordern den Bürgermeister auf, beim Land dafür einzutreten, dass kleinere Einkommen<br />

in Zukunft stärker angehoben werden als etwa jene von Abteilungsleitern.<br />

Das von ÖVP und FPÖ gegen die Stimmen von SPÖ und Grüne beschlossene neue Gemeindeangestelltengesetz<br />

sollte eigentlich eine Verbesserung für die Gemeindebediensteten bringen. Dr.<br />

Gabi Sprickler-Falschlunger und Ingrid Benedikt konnten anhand konkreter Beispiele aufzeigen,<br />

dass vor allem die unteren EinkommensbezieherInnen in der Mehrzahl der Fälle noch schlechter<br />

als bisher verdienen. Auf der rathausinternen Homepage „dornbirnintern“ ist zu lesen: „Es gibt<br />

keine „Verlierer“ bei der Einführung des neuen Gehaltsystems.“ Und aus der Sicht der schwarzen<br />

Gewerkschaft heißt es weiter: „Oberstes Ziel der Gewerkschaft war es, dass durch die Gehaltsreform<br />

keine Mitarbeiter des Gemeindedienstes benachteiligt werden. Dieses Ziel ist erreicht.“ Verschwiegen<br />

wird dabei aber, dass Neueintretende in den Gemeindedienst und Wiedereintretende<br />

gar nicht die Möglichkeit haben, nach den besseren Bestimmungen des alten Gehaltsystems entlohnt<br />

zu werden.<br />

Wir haben daher das Land aufgefordert, das Gesetz zu verbessern. Bis dahin soll es für die Dornbirner<br />

Bediensteten eine Zwischenlösung geben. Für die Pflegebediensteten wurde sie heute beschlossen.<br />

B) Schwerpunkte der konzeptionellen Arbeit<br />

Vorletztes Jahr hat die SPÖ aus vielen Gründen Nein zum Budget 2006 gesagt, vor allem wegen<br />

fehlender Konzepte in wichtigen Bereichen, so zum Beispiel bei der Betreuung älterer Menschen<br />

oder bei der Sanierung und Erweiterung von Sportstätten. 2008 dagegen ist ein Jahr der Konzepterstellungen,<br />

der vorausschauenden Planungen.<br />

Wer kein Konzept, kein Ziel vor Augen hat, der verläuft sich oder dreht sich Kreis. Schon Lessing<br />

hat gemeint: „Der Langsamste, der nur sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht noch immer<br />

geschwinder als der, der ohne Ziel herumirrt.“<br />

Aufwertung der Unfallchirurgie<br />

2004 noch sollten laut Köck-Studie die Dornbirner Unfallchirurgie und Unfallambulanz aufgelöst<br />

werden. Die ÖVP unter Bürgermeister Rümmele hatte sich den Vorgaben des Landes bereits gefügt.<br />

Auf Initiative der Dornbirner SPÖ nahm dann die ÖVP doch Abstand davon, dem Dornbirner<br />

Krankenhaus die Unfallchirurgie und Unfallambulanz zu entziehen.


- 30 -<br />

Die Zahl der ambulanten unfallchirurgischen Behandlungen hat in Dornbirn in den letzten Jahren<br />

rapide zugenommen und wird durch die Schließung der Unfallchirurgischen Abteilung im LKH Hohenems<br />

2008 noch weiter steigen.<br />

Die in Diskussion stehende Umwandlung in ein Departement mit 15 oder 16 Betten entspricht dem<br />

tatsächlichen Bedarf und wurde von der SPÖ seit mehreren Jahren gefordert. Eine erhöhte Bettenanzahl<br />

in der Unfallchirurgie darf aber nicht durch einen Abbau von Betten in anderen Abteilungen<br />

kompensiert werden.<br />

Weiterentwicklung der Tagesbetreuung für ältere Menschen<br />

Mit der Einrichtung einer Tagesbetreuung für ältere Menschen haben wir eine der zentralen SPÖ-<br />

Forderungen der letzten Jahre durchgesetzt. Dies ist ein sozialpolitischer Meilenstein für Dornbirn.<br />

Die seit Juni geöffnete Einrichtung wird von den DornbirnerInnen gut angenommen.<br />

Die SPÖ fordert einen zusätzlichen Öffnungstag, der durch das Budget gedeckt ist, und eine Lösung<br />

für die Menschen, die ein Problem haben, überhaupt bis zur Tagesstätte zu kommen.<br />

Überarbeitung des Schulkonzeptes<br />

Die Schwächen des österreichischen Schulsystems sind bekannt: eine zu frühe Differenzierung<br />

der SchülerInnen bereits mit 10 Jahren und damit kein Ausschöpfen der Begabungen, soziale<br />

Selektion, kaum Förderung der Begabten aber auch nicht der Schüler mit Schwächen und ein riesiges<br />

Ausmaß an Nachhilfestunden. Bildungschancen hängen in Österreich in erster Linie von der<br />

Bildung und dem Einkommen der Eltern ab.<br />

Bekannt ist auch, dass die ÖVP in bester Gehrer-Tradition zuerst einmal Nein zu allen Reformvorschlägen<br />

von Bildungsexperten oder anderer Parteien sagt. Neugebauer und Schüssel sind die<br />

Garanten dafür, dass alles beim Alten bleibt, dass das Wort ÖVP, wenn es um Bildung geht, eine<br />

neue Bedeutung erhält: Österreichische Verhinderungs-Partei.<br />

Vor diesem schwierigen bildungspolitischen Hintergrund wird in Dornbirn nächstes Jahr das Schulkonzept<br />

überarbeitet, sowohl in baulicher als auch in organisatorischer Hinsicht. Es ist höchst an<br />

der Zeit, denn viele der insgesamt 23 Pflichtschulen müssen saniert werden, für die SPÖ ein zentrales<br />

Anliegen.<br />

Studie Sozialkapital<br />

Die Erkenntnisse der Studie zu Sozialkapital und Gesundheit in Dornbirn liegen vor. Für 2008<br />

stellen sich die Fragen: Welche Schlüsse zieht die Stadt nun aus der Studie? Welche konkreten<br />

Maßnahmen werden daraus entwickelt?<br />

Die Studie zeigt, dass der allgemeine Rückgang sozialer Bindungen auch in Dornbirn spürbar ist.<br />

Trotzdem verfügt unsere Stadt, auch im Vergleich zu anderen österreichischen Städten, noch über<br />

relativ starke Gemeinschaftskräfte. Diese müssten nach Ansicht der SPÖ gestärkt werden. So ist<br />

es für uns nicht verständlich, dass beispielsweise der Pensionistenverband mit seinen 550 Mitgliedern<br />

in Dornbirn nur eine lächerlich geringe Unterstützung seitens der Stadt erhält, obwohl er unbestritten<br />

eine überaus wertvolle soziale Arbeit leistet.<br />

Stadthalle<br />

Überfällig ist ein Konzept zur weiteren Nutzung der Stadthalle, das auch die Anrainerinteressen<br />

berücksichtigt.<br />

Zentrumsplanung Rohrbach<br />

Ich habe in der Stadtvertretung gefordert, dass die interessierte Bevölkerung und die Initiative<br />

„Rohrbach-Zentrum für Alle“ in den Planungsprozess miteinbezogen werden und dass dieser professionell<br />

von außen geleitet wird. Mich freut es, dass dieser Forderung nachgekommen wird.<br />

Denn derzeit wird gemeinsam ein Raum- und Funktionsprogramm für die Durchführung eines


- 31 -<br />

städtebaulichen Wettbewerbes 2008 erarbeitet. Wesentlich ist aus meiner Sicht, dass auch nach<br />

dem Wettbewerb die Bevölkerung weiterhin beteiligt wird.<br />

In meiner letztjährigen Budgetrede habe ich gemeint: „Die teilweise vorhandene Angst im Rathaus,<br />

bei einer Bürgerbeteiligung würden die Leute überzogene Forderungen stellen, ist unbegründet.<br />

Auf die Erfahrungen und Anliegen der Betroffenen darf man in einem modernen Planungsprozess<br />

nicht verzichten.“ Dem ist aufgrund der bisher positiven Erfahrungen nichts hinzuzufügen,<br />

außer: Diese neue Qualität der Bürgerbeteiligung sollte in Zukunft zum Standard in<br />

Dornbirn werden!<br />

Evaluierung der Umsetzung des Kulturleitbildes<br />

Im März 2005 hat der Stadtrat einstimmig ein Kulturleitbild mit einem Maßnahmenkatalog für Dornbirn<br />

beschlossen, an dessen Entstehung sich mehr als 200 kulturell tätige oder kulturell interessierte<br />

Personen in einem offenen Diskussionsprozess beteiligt haben.<br />

Die SPÖ fordert, dass im Frühjahr 2008, drei Jahre nach dem Beschluss, die Auswirkungen bzw.<br />

die Umsetzung des Leitbildes evaluiert werden. Dabei sollen auch diejenigen einbezogen werden,<br />

die bei der Erstellung ehrenamtlich mitgearbeitet haben. Denn von dieser Seite gibt es durchaus<br />

Kritik, dass die Umsetzung des Leitbildes nur zögerlich voranschreite.<br />

Überarbeitung des Gesamtverkehrskonzeptes<br />

Die Überarbeitung des Gesamtverkehrskonzeptes aus dem Jahre 1993 wird wohl ein besonderer<br />

Schwerpunkt im kommenden Jahr sein, möglicherweise mit sehr spannenden Diskussionen. Die<br />

SPÖ fordert auch hier eine breite Diskussion mit interessierten BürgerInnen.<br />

Anbindung der Betriebsgebiete an die Autobahn<br />

Während die Realisierung der Nordumfahrung Dornbirns vor dem Abschluss steht, lässt die Südumfahrung<br />

mit einem dritten Autobahnanschluss weiter auf sich warten. Dies ist eine weitere<br />

große Sünde der ÖVP.<br />

Im Wallenmahd, in Bobletten und auf dem angrenzenden Hohenemser Gebiet liegen große Betriebsgebiete,<br />

auf denen sich in den letzten Jahren eine Reihe von Betrieben – auch Großbetriebe<br />

wie Ölz und SPAR – angesiedelt haben und somit erfreulicherweise neue Arbeitsplätze geschaffen<br />

wurden. In den nächsten Jahren wird es zu weiteren Betriebsansiedlungen kommen, denn die<br />

Betriebsgebiete sind erst zur Hälfte überbaut.<br />

Es ist daher dringend notwendig, die Betriebsgebiete mit steigendem LKW-Aufkommen direkt an<br />

die Autobahn anzuschließen. Damit könnten die stark belasteten Wohngebiete (Schweizerstraße,<br />

Raiffeisenstraße, Arlbergstraße, Lustenauerstraße) entscheidend entlastet werden und endlich ein<br />

sicherer Geh- und Radweg entlang der Schweizerstraße zum Alten Rhein errichtet werden.<br />

Im Dornbirner Gesamtverkehrskonzept aus dem Jahre 1993 ist die Variante „Verlängerung der<br />

Bleichestraße bis zur Schweizerstraße“ unter „Priorität 1“ gereiht.<br />

In ihrem Endbericht im Dezember 1999 kommt die Firma Metron, die im Auftrag der beiden Städte<br />

Hohenems und Dornbirn mögliche Varianten einer neuen Straße untersucht hat, zum Schluss,<br />

eine neue Straße bringe kaum eine Entlastung für die Schweizerstraße und empfiehlt daher die<br />

Verlängerung der Schweizerstraße. Der Stadtrat hat im Jänner 2000 den Auftrag einer vertiefenden<br />

Untersuchung über die Lage einer verlängerten Bleichestraße und über die Konsequenzen<br />

eines möglichen Autobahnanschlusses erteilt. Und das Land hat endlich den Bau einer Verbindungsstraße<br />

auch als seine Aufgabe akzeptiert. Danach ist aber jahrelang nichts mehr geschehen,<br />

außer dass mehrere Vorstöße von SPÖ und FPÖ vom Bürgermeister und der ÖVP abgelehnt<br />

wurden.


- 32 -<br />

Der Bürgermeister spricht so gerne von Dornbirn als „Wirtschaftsstadt mit hoher Lebensqualität.“<br />

Für die Menschen, die tagtäglich an der Schweizerstraße, der Raiffeisenstraße oder Lustenauerstraße<br />

den Verkehr ertragen müssen, klingt das wie Hohn. Die Situation wird durch die an sich<br />

sehr erfreuliche Ansiedlung der Firma Blum ja noch verschärft.<br />

Man muss an der selbsternannten Wirtschaftkompetenz der Dornbirner ÖVP zweifeln, wenn man<br />

einerseits zwar die Ansiedlung neuer Betriebe im Wallenmahd und Bobletten betreibt, die Verkehrsanbindung<br />

dabei aber verzögert, verschleppt oder verschläft.<br />

Wenn man große Betriebsgebiete entwickelt, muss man doch gleichzeitig auch für eine vernünftige<br />

Verkehrsabwicklung sorgen.<br />

Vielleicht kommt nun doch endlich Bewegung in die Sache. Im Rahmen des Projektes „Rheintal<br />

Mitte“ wird seitens des Landes und von Dornbirn, Hohenems und Lustenau nach einer gemeinsamen<br />

Lösung der Anbindung der Betriebsgebiete an die Autobahn gesucht. Bis Juni 2008 soll die<br />

Bestvariante vorliegen, so sieht zumindest der Zeitplan aus.<br />

Ich bin durchaus dafür, dass man diesem Projekt eine Chance gibt, auch wenn die damit vom<br />

Land beauftragte Firma Metron doch bereits im Jahr 2000 eine Bestvariante vorgelegt hat. Natürlich<br />

kann man nun einwenden, der neue Auftrag an die Metron beinhalte ein gesamträumliches<br />

Konzept, das nicht nur den Bereich Verkehr, sondern auch die Bereiche Siedlungsentwicklung,<br />

Landschaft und Freiräume enthalte. Zu erwarten ist aber, dass die Ergebnisse von 2000 bestätigt<br />

werden.<br />

Entscheidend ist aber, was passiert nach Vorlage der Bestvariante? Wird anschließend zügig an<br />

der Realisierung weitergearbeitet oder verzögert die ÖVP wieder?<br />

Eine gewisse Skepsis ist angebracht, denn versprochen haben Land und Stadt in dieser Hinsicht<br />

schon viel, und nicht viel gehalten.<br />

Es liegt am Bürgermeister, das Projekt endlich voranzutreiben, wir werden das von ihm auch einfordern.<br />

Mit der Verzögerungstaktik der letzten 10 Jahre muss endgültig Schluss sein!<br />

Finanz- und Investitionsplan<br />

Der mittelfristige Finanz- und Investitionsplan gehört dringend überarbeitet!<br />

Gender Budgeting<br />

Für eine gerechte Beteiligung von Männern und Frauen an allen finanziellen und materiellen Ressourcen<br />

der öffentlichen Hand werden zunehmend in vielen Staaten, einzelnen Bundesländern<br />

und verstärkt auch in Städten geschlechtsspezifische Budgetanalysen durchgeführt. Es geht um<br />

Transparenz in der Verwendung der Mittel im Sinne der Geschlechtergerechtigkeit, denn ein Budget<br />

hat sehr wohl Auswirkungen auf die Gleichstellung von Frauen und Männern.<br />

Die SPÖ ist der Meinung, dass Gender Budgeting bei der Erstellung des nächsten Budgets auch<br />

in Dornbirn ein Thema sein soll.<br />

Zum Schluss darf ich Mag. Guntram Mathis und Herrn Peter Johler von der Finanzabteilung seitens<br />

der SPÖ die Anerkennung für ihre profunde und kooperative Arbeit bei der Budgeterstellung<br />

aussprechen.<br />

ABSCHLIESSENDE BEWERTUNG<br />

Wir bekennen uns zum gemeinsamen Budget 2008, es ist zukunftsorientiert, wirtschaftsfördernd,<br />

arbeitsplatzsichernd und berücksichtigt soziale und gesundheitliche Aspekte. Es<br />

trägt daher nicht nur die Handschrift der ÖVP, sondern auch die soziale Handschrift der<br />

Dornbirner SPÖ.


- 33 -<br />

Da wir zentrale Anliegen der SPÖ durchsetzen konnten, besonders in den Bereichen Arbeitsplatzpolitik,<br />

Gesundheit und Soziales, Sportstätten und Infrastruktur, stimmt die SPÖ<br />

dem Budget 2008 zu, mit Ausnahme der Budgets für das Rolls-Royce Museum und den<br />

Schlachthof.<br />

StR. DI Martin KONZET gibt namens der "Dornbirner Grünen" folgende Äußerungen zum vorliegenden<br />

Voranschlagsentwurf 2008 ab:<br />

"Hohe Stadtvertretung, sehr geehrte Damen und Herren hier im Saal, liebe Leserinnen und Leser<br />

des Gemeindeblatts,<br />

ein Budget kann sehr unterschiedlich gelesen werden. Die Einen nehmen die nackten Zahlen und<br />

vergleichen sie mit den vorangegangen Jahren. Gibt es Veränderungen, so kann man diese in<br />

Prozenten ausdrücken und hinterfragen. Die Anderen konzentrieren sich auf die großen Projekte,<br />

die mit dem vielen Geld umgesetzt sein wollen. Selbige werden dann politisch bewertet und bei<br />

genügend Übereinstimmungen mit den jeweiligen politischen Zielsetzungen klingt das dann in<br />

etwa so: „dieses Budget ist ein gemeinsames Budget von SPÖ und ÖVP“. Die grüne Lesart<br />

nimmt diese beiden Möglichkeiten und ergänzt sie noch um die Lesung zwischen den Zeilen: Welche<br />

Dinge sind eigentlich NICHT im Zahlenwerk vertreten – und aus welchen Gründen?<br />

Der erste Teil – der so genannte 'Ordentliche Haushalt' - besteht aus 141 Seiten klein gedruckten<br />

Zahlen. Kein leichtes Unterfangen, in diesem dichten Zahlenwerk Positionen ausfindig zu machen,<br />

die bewusst oder unbewusst eben NICHT enthalten sind. Der zweite Teil – fast wäre man versucht<br />

ihn als 'Unordentlichen Haushalt' zu titulieren – der so genannte 'Außerordentliche Haushalt' – erstreckt<br />

sich nochmals über 54 Seiten, die deshalb besonders interessant sind, da hier das eigentliche<br />

Kernstück des Budgets aufgelistet wird: alle Investitionen, die zusätzlich zum normalen Betrieb<br />

aller Abteilungen dazukommen (daher 'Außerordentlich').<br />

INVESTITIONSBUDGET 2008<br />

Wie liest sich nun der vorliegende Budgetvoranschlag aus grüner Sicht? Bemerkenswert sind<br />

sicherlich die Zahlen auf der ersten Seite: Ordentlicher und Außerordentlicher Haushalt zusammen<br />

erreichen eine Bilanzsumme von knapp 200 Millionen Euro. Darin beinhaltet sind Ausgaben<br />

für Investitionen zuzüglich Instandhaltung von gut 36 Millionen Euro. Der höchste Wert, der jemals<br />

in Dornbirn erreicht wurde. Unter diesen Voraussetzungen von einem Sparbudget zu reden, wäre<br />

unverfroren. Dieses Mal liegt definitiv ein Investitionsbudget vor, auf das man nun stolz sein kann,<br />

oder eben nicht.<br />

Antizyklische Finanzpolitik:<br />

Wie heißt es denn so schön und knapp: 'Spare in der Zeit, dann hast du in der Not'. Die Finanzwissenschaft<br />

hat für solche simplen Weisheiten natürlich kein Verständnis und versucht, dies mit<br />

immer komplizierteren Begriffen zu umschreiben: 'antizyklische Finanzpolitik', 'deficit spending'<br />

oder 'automatische Stabilisatoren'. Ich selber bin Architekt und kein Finanzguru, aber wenn mich<br />

solche Dinge interessieren, dann muss ich sie halt nachlesen. Jedenfalls habe ich diese Begriffe<br />

etwas genauer unter die Lupe genommen und komme zu folgenden Schlussfolgerungen:


- 34 -<br />

Geld auszugeben, das man nicht hat, resultiert in höheren Schulden. Das klingt vielleicht banal,<br />

aber in Zeiten der Hochkonjunktur sollte es doch möglich sein, eine Stadt wie Dornbirn ohne<br />

Schuldenzuwachs zu verwalten. Eine Neuverschuldung ist vielleicht dann sinnvoll, wenn die Wirtschaft<br />

rückläufig ist und die Einnahmen sowieso niedriger sind, als für einen ausgeglichenen<br />

Haushalt benötigt wird(so viel zu den automatischen Stabilisatoren...), aber sicher nicht in Zeiten<br />

der Hochkonjunktur.<br />

In Dornbirn sieht man die Dinge offenbar anders, auch wenn Bürgermeister Rümmele heuer niemals<br />

müde wurde zu betonen, dass die Reduktion von Schulden nur in guten Zeiten erfolgen<br />

kann: die Wirtschaft brummt, die Baulobby kommt kaum mit den Lieferungen nach und die<br />

Dornbirner Netto NEUverschuldung beträgt gut 7 Millionen Euro?<br />

Der einzige, der sich darüber freut, ist der Dornbirner Schuldenberg, der jedes Jahr aufs neue ein<br />

Rekordergebnis verkünden darf: für 2008 sind 135 Millionen Euro vorgesehen. Das entspricht annähernd<br />

70 % der Budgetsumme. Im Jahr 2000 lagen wir noch bei 75 Millionen Euro und einer<br />

Quote von 50 %. Würden wir diese Zahlen 1:1 den Maastricht Kriterien unterwerfen müssen, dann<br />

wären wir sowohl bei der Gesamtverschuldung als auch bei der Netto-Neuverschuldung ein Fall<br />

für Sanktionen.<br />

Da wir diese Zahlen aber nicht 1:1 für Maastricht übernehmen müssen, haben wir noch keine Eingriffe<br />

von außen zu befürchten. An der Zinsbelastung jedoch können wir ablesen, dass es höchste<br />

Zeit ist für eine Trendumkehr. Habe ich letztes Jahr noch von einer Verdoppelung der Zinsbelastung<br />

innert zwei Jahren gesprochen, so kann ich das heuer gleich wiederholen: 2006 wurden 2,7<br />

Millionen dafür ausgegeben, 2008 werden es über 5 Millionen sein. Das freie Budget bleibt unverändert<br />

niedrig auf 1,6 Millionen Euro, das allgemeine Darlehen unverändert hoch bei 9 Millionen<br />

Euro. Spielraum für Investitionen ist eigentlich keiner gegeben.<br />

INVESTITIONEN<br />

Auf der Habenseite stehen Rekordeinnahmen bei den Ertragsanteilen. Plus 4 Millionen Euro werden<br />

für nächstes Jahr verbucht. Vier Millionen, die zum Abbau des Schuldenberges genutzt werden<br />

sollten. Dem steht allerdings ein ebenso bedeutender Berg von Investitionen gegenüber.<br />

Nachfolgend eine kleine Auswahl von Projekten, die auch vom Herrn Bürgermeister erwähnt wurden:<br />

Revitalisierung der alten Naturschau: 2,5 Millionen Euro<br />

Nach jahrelangem Hin- und Her wird nun endlich eine Verwertung in Angriff genommen. Aus grüner<br />

Sicht positiv, wenn auch die Vergabe über eine Generalunternehmung dem öffentlichen Prinzip<br />

entgegen läuft – wie viele Dornbirner Handwerksbetriebe letztendlich von diesem Auftrag profitieren<br />

können, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Der Planungsauftrag wurde bereits<br />

vergeben, an ein Bregenzer Architekturbüro.<br />

Sanierung Hauptschule Markt: 1,2 Millionen Euro<br />

Die Stadt Dornbirn bekennt sich zur Fortführung der im Jahr 2000 begonnenen Sanierung und<br />

wird im kommenden Jahr den Zwischentrakt sowie die Nebenräume incl. neuem Konferenzzimmer<br />

vollständig überholen. Wenn nichts dazwischen kommt, dann wird mit der Fertigstellung des Klassentraktes<br />

im Jahr 2009 die Generalsanierung mit lediglich 4 Jahren Verspätung abgeschlossen<br />

sein.


- 35 -<br />

Planungswettbewerb Sonderpädagogisches Zentrum: 300.000 Euro<br />

Ein absoluter Lichtblick, der von uns Grünen schon lange gefordert wurde. Endlich kann die erforderliche<br />

Behindertengerechtigkeit umgesetzt werden – die Zustände für Schülerinnen und Schüler,<br />

sowie das Lehrpersonal sind schon seit Jahren im Argen. Die Verbesserungen für den gesamten<br />

Schulbezirk, die durch diesen Neubau möglich sein werden, steht noch in den Sternen.<br />

Wir Grünen werden uns jedenfalls sehr konkret für die Beheizung über eine Biomasseanlage<br />

einsetzen, womit auch die benachbarten öffentlichen Gebäude versorgt werden könnten.<br />

Weiters fordern wir die Einrichtung eines Jugendcafes, das insbesondere jungen migrantischen<br />

Mädchen Raum für Kontakte bieten soll. Wer die heuer mit großem Aufwand durchgeführte<br />

Sozialkapitalstudie ernst nimmt, muss der gefährlichen Isolierung und Vereinsamung<br />

dieser jungen Mädchen etwas entgegen setzen. Ich darf erwähnen, dass es mich freut, dass<br />

der Bürgermeister dieses Thema in seiner Rede ebenfalls aufgenommen hat. Ein 'Mädchencafe',<br />

das einen neutralen Raum für alle jungen Frauen bietet, wird von vielen Fachleuten als<br />

absolut notwendige Einrichtung gesehen.<br />

Nicht zuletzt ist es uns wichtig, im Vorfeld der Planung alle Schulen an diesem Standort in die<br />

Diskussion mit einzubeziehen. Außerdem bietet dieser Neubau die einzigartige Chance, Integration<br />

neu und anders umzusetzen. Das Projekt Schulbezirk Campusmanu wird nur dann Erfolg<br />

haben, wenn alle Beteiligten an einem Tisch sitzen. Auf den Nimmerleinstag zu warten, wann<br />

denn nun eine gemeinsame Mittelschule kommen könnte, bringt überhaupt nichts. Wir müssen<br />

selber aktiv werden und dürfen diese Investition nicht planlos ohne Rücksichtnahme auf die anderen<br />

Schulen verbauen - immerhin sprechen wir von ca. 6 Millionen Euro, vorgesehen für die Jahre<br />

2009/10.<br />

Sportanlagen Rohrbach und Birkenwiese: 200.000 Euro<br />

200.000 Euro, die heute schon erwähnt wurden. Die eine Hälfte sind Restzahlungen für den<br />

Kunstrasenplatz Birkenwiese, die andere Hälfte sind der Beginn einer notwendigen Sanierung der<br />

Räumlichkeiten beim Sportplatz Rohrbach. Alles in allem kein großer, aber doch positiver Beitrag<br />

zum Sportangebot in Dornbirn.<br />

Hochwassersicherer Ausbau des Fallbaches: 1,3 Millionen Euro<br />

Ein großer Brocken, der von allen Fraktionen einhellig befürwortet wird.<br />

Krankenhaussanierung: 5 Millionen Euro<br />

Das Dornbirner Stadtspital bleibt ein Fixpunkt bei den Investitionen. 2008 werden der neue Eingangsbereich<br />

und die Betriebsküche fertig gestellt und ihrer Bestimmung übergeben.<br />

Straßenbau und Verkehr: 2,2 Millionen Euro<br />

Für den motorisierten Verkehr wird nicht nur eine Tiefgarage gebaut (dazu später), sondern auch<br />

die dringenden Sanierungen der Straßenoberflächen durchgeführt. Wie jedes Jahr darf sich der<br />

Verkehrsstadtrat rühmen, im Tiefbaubudget seien wesentliche Einsparungen erfolgt. Die Erkenntnis<br />

des laufenden Jahres spricht allerdings eine andere Sprache: über das Nachtragsbudget 2007<br />

musste der Ansatz für Neubau Gemeindestraßen verdoppelt werden. Mehrkosten in Höhe einer<br />

halben Million Euro sind kein Beinbruch, aber vor ähnlichen Entwicklungen im Jahr 2008 sei gewarnt.<br />

Wasserversorgung und Kanalbauten: 4,4 Millionen Euro


- 36 -<br />

Hierbei reden wir eigentlich von Grundbedürfnissen einer modernen Gesellschaft, die gar keiner<br />

besonderen Diskussion bedürften. Aber wir wären keine Grünen, wenn wir nicht einmal eine Ausnahme<br />

machen würden. Hier sind nämlich Dinge versteckt, auf die ich genauer eingehen möchte:<br />

Einzig und allein für das Dornbirner Ebnit werden nächstes Jahr knapp 2 Millionen Euro für die<br />

Abwasserversorgung ausgegeben. Eine notwendige Investition, da gibt es nichts daran auszusetzen.<br />

Umgelegt auf die dort ansässigen Dornbirnerinnen und Dornbirner ergibt das einen Betrag<br />

von sage und schreibe 17.000 Euro pro Person. Kosten, die wir alle aufbringen – über Kanal- und<br />

Wassergebühren, über Kommunalabgaben und mittelbar über alle Steuern, die als Ertragsanteile<br />

vom Bund wieder an die Stadt Dornbirn zurückfließen. Ob wir uns diese Kosten leisten können<br />

oder leisten wollen steht hier nicht zur Debatte. Das Dornbirner Ebnit ist ein Siedlungsgebiet wie<br />

jedes andere, das man nicht ernsthaft einfach stilllegen kann. Diese enormen Kosten sollten<br />

uns jedoch daran erinnern, dass es nicht ausreicht, ein Entwicklungskonzept Ebnit in Auftrag<br />

zu geben, und selbiges danach in der Schublade verschwinden zu lassen. Laut Konzept<br />

hat der Standort Ebnit durchaus Entwicklungspotential. Einen ersten Schritt hat die Stadt lobenswerterweise<br />

mit der Stadtbuslinie Ebnit gesetzt. Die Anfänge sind gemacht. Das Grüne Wohlwollen<br />

für eine Weiterentwicklung sei an dieser Stelle garantiert.<br />

Kulturhaustiefgarage: 5 Millionen Euro<br />

Die fragwürdigste Investition dieses Budgetvoranschlages habe ich mir für den Schluss dieser<br />

Aufzählung aufgespart. 5 Millionen Euro allein in diesem Jahr für den ruhenden Verkehr. 5 Millionen,<br />

die uns fehlen werden. Dazu kommen noch weitere 1,3 Millionen, die über den Nachtragsvoranschlag<br />

2007 schon heuer in der Erde vergraben werden bzw. wurden. Bei diesen Summen<br />

spielt es nachgerade schon keine Rolle mehr, wenn Teile der Kanalumlegungskosten ohne mit der<br />

Wimper zu zucken über die Kanal- und Wassergebühren allen Dornbirnerinnen und Dornbirnern<br />

verrechnet werden. Auf die eine oder andere Weise werden wir sowieso für dieses Prestigeobjekt<br />

der Dornbirner Stadtplanung aufkommen müssen. Ob dies nun offen und ehrlich passiert, oder<br />

versteckt über höhere Gebühren, ist letztendlich nicht wirklich wichtig. Dass zum Beispiel die Sanierung<br />

der Eisengasse durch die Grabungsarbeiten notwendig wird, interessiert höchstens den<br />

Verkehrsstadtrat, der diese Nebenkosten stillschweigend in seinem Budget unterbringen muss.<br />

Als 'Collateral Damage' könnte man diese Details bezeichnen – wer für so ein Projekt seine Hand<br />

gehoben hat, wird auch ohne Murren solche 'Nebeneffekt' hinnehmen.<br />

Keine Tiefgarage, kein Schuldenzuwachs. So einfach wäre die Rechnung. Dann könnten wir Grünen<br />

nämlich auch guten Mutes den zaghaften positiven Entwicklungen Tribut zollen, und diesem<br />

Voranschlag zustimmen. Tatsache ist jedoch, dass uns diese Tiefgarage für die nächsten 20<br />

Jahre mit einem jährlichen Defizit von mindestens 150.000 € beglücken wird. In den ersten Jahren<br />

sogar doppelt so viel. Stadtratskollege Greber verlässt sich hier sinnigerweise auf die Berechnungen<br />

der Finanzabteilung und möchte keine eigene Verantwortung dafür übernehmen. Leider stehen<br />

hier Berechnungen gegen Berechnungen – den Beweis für diese Prognose werden wir rechtzeitig<br />

zu den kommenden Gemeinderatswahlen erbringen können. Fest steht, dass selbst eine<br />

wesentlich billigere Tiefgarage, wie z. B. Reichenfeld in Feldkirch, die mitten in, bzw. unter, der<br />

grünen Wiese gebaut wurde, heute noch jedes Jahr 40.000 € Defizit einfährt.<br />

Wir Grünen sind nicht prinzipiell gegen den Bau von Tiefgaragen. Doch dieses Monsterprojekt<br />

können wir beim besten Willen nicht mittragen. 7 Millionen kostet uns netto die Tiefgarage, 7 Millionen<br />

Schuldenzuwachs werden wir nächstes Jahr verbuchen müssen. Wenn man sich dann noch<br />

vor Augen hält, dass man mit 1/3 dieser Kosten dieselbe Anzahl von Parkplätzen in einer Hochgarage<br />

unterbringen könnte, dann verstehe ich nicht einmal die hartnäckigsten selbsternannten Förderer<br />

der Innenstadt. Als wenn es überhaupt niemanden interessieren würde, ob man für einen


- 37 -<br />

Parkplatz 35.000 Euro zahlen muss, oder vielleicht auch mit 10.000 Euro das Auslangen finden<br />

könnte.<br />

Noch widersinniger ist es, wenn man das aktuelle Gemeindeblatt durchforstet:<br />

Hochoffiziell wird verkündet „Das Parkplatzangebot in der Dornbirner City ist mit mehr als<br />

1.600 Parkplätzen in der Innenstadt ohnehin sehr gut“ allerdings mit dem seltsam tendenziösen<br />

Nachsatz „noch besser parkt es sich immer noch in der Garage“?!<br />

Und weiter – ich darf zitieren:<br />

'Stressfrei und umweltfreundlich zum Weihnachtseinkauf in die Innenstadt<br />

Einkaufen mit Bus und Bahn – geht das überhaupt? Selbstverständlich – das beweisen täglich<br />

zahlreiche Kunden der Dornbirner Innenstadt, die mit Bus, Bahn, Fahrrad oder zu Fuß einkaufen<br />

gehen. Umweltfreundlich und stressfrei. Auch größere Einkäufe lassen sich so erledigen. [...]<br />

Verschiedene Untersuchungen der vergangenen Jahre zeigen, dass ein großer Teil der Besucher<br />

der Dornbirner Innenstadt umweltfreundlich unterwegs ist. Stadtbus und Landbus führen wichtige<br />

Linien direkt an das Zentrum heran. Die Verbindung vom Bahnhof in die Innenstadt erfolgt entweder<br />

zu Fuß oder mit dem Bus – auch die Bahnhofstraße lädt zum shoppen ein. Wer mit Bus, Bahn<br />

oder Fahrrad in die Stadt kommt, schätzt diese bequeme Art der Mobilität: keine Parkplatzsuche,<br />

kein Stress im Verkehr und die zahlreichen Kontaktmöglichkeiten, die man nur in öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

erfährt.' (Gemeindeblatt Nr. 49, vom 7.12.2007)<br />

Zitat Ende<br />

Wir Grünen fragen uns, wer hier eigentlich wem etwas vormacht. Gerade kürzlich wurde von offizieller<br />

Seite bestätigt, dass die Weltgymnaestrada nicht nur sehr gut, sondern sogar exzellent organisiert<br />

war. Der öffentliche Verkehr hat diese Nagelprobe bestanden – Parkplätze waren keine<br />

vorgesehen und wurden auch nicht benötigt. Ich verweise ebenfalls auf den Bürgermeister, der<br />

dies in seiner Rede trefflich formuliert hat. Das gleiche gilt auch für den Christkindlmarkt: laut aktuellen<br />

Zeitungsberichten im Wann&Wo und allen Verkehrsbehinderungen zum Trotz füllt sich die<br />

Innenstadt mit Gästen. Einfach so – ganz ohne Tiefgarage.<br />

WO WIRD NICHT INVESTIERT?<br />

Soviel zur langen Liste der Investitionen. Wie ich eingangs erwähnt habe, ist nicht nur der Blick auf<br />

die dokumentierten Projekte wichtig, sondern vor allem auch die Suche nach unerfüllten Forderungen.<br />

Die nun folgende Aufzählung kann naturgemäß nie komplett sein. Aber sie gibt einen Einblick<br />

in die tägliche Realität der Budgeterstellung mit dem Focus auf einige Dinge, die der Autostadt<br />

Dornbirn weniger wichtig sind, als eine Tiefgarage:<br />

Jugendtreff Haselstauden:<br />

Der Auftrag, den sich die Stadt Dornbirn selber in der Jugendrahmenplanung verpasst hat, lautet<br />

ganz schlicht unter dem Punkt Investitionen, Absatz a) 'Errichtung von drei Jugendtreffs'. Es<br />

sei daran erinnert, dass es ein Stadtvertretungsbeschluss im Jahre 1992 war, dem dieses Papier<br />

der Jugendrahmenplanung zu Grunde lag. Leider sind in Bälde zwei Jahrzehnte verstrichen, ohne<br />

dass sich in diesem Punkt seit Errichtung des zweiten Jugendtreffs Arena etwas getan hätte. Der<br />

Ordnung halber sei noch ein anderer Unterpunkt der Jugendrahmenplanung erwähnt, den ich zum


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Thema Sonderschule schon vorgebracht habe: Investitionen, Absatz c) 'Einrichtung eines Jugendcafes'.<br />

Aus der Jugendabteilung gibt es allerdings auch Positives zu berichten:<br />

- Die Einrichtung einer Stelle für die nachgehende Jugendarbeit wurde genehmigt.<br />

- Das erfolgreiche Arbeitsprojekt JobAhoi, sowie das Hauptschulabschlussprojekt Albatros<br />

bekommen eine zusätzliche Förderung für die Anmietung weiterer Werkstätten und Büroflächen.<br />

- Die Generalsanierung der Arena Höchsterstraße steht zwar noch auf Eis, aber der Ausbau<br />

der Terrasse für den Sommerbetrieb wurde genehmigt.<br />

- (Und) für das 10-jährige Jubiläum des Jugendfestivals auf der Frühjahrsmesse gibt es ebenfalls<br />

eine einmalige Förderung.<br />

Schulen:<br />

Bildung ist das Kapital der Zukunft – so steht es sprichwörtlich schwarz auf weiß im aktuellen Parteiprogramm<br />

der Dornbirner ÖVP. Sonderpädagogisches Zentrum und HS Markt sind auf Schiene<br />

und lassen glauben, dass hier schon alles getan sei, was zu tun ist. Mitnichten:<br />

- Die längst überfällige Sanierung der VS Wallenmahd wird nach Ansicht der Finanzabteilung<br />

frühestens 2012 ein so genanntes 'Sanierungsfenster' erreichen. Ein Zusammenhang mit hohen<br />

Schulden und großartigen Tiefgaragenprojekten ist natürlich völlig aus der Luft gegriffen<br />

...<br />

- Die Fertigstellung bzw. Einrichtung von Schulbibliotheken, wie sie andernorts für Hauptschulen<br />

selbstverständlich sind, werden verschoben – betroffen sind die Schülerinnen und<br />

Schüler der Hauptschulen Bergmannstraße, Lustenauerstraße, Baumgarten und des Poly.<br />

- Der Ausbau der Schulsozialarbeit an allen Dornbirner Pflichtschulen wartet ebenfalls<br />

noch auf Verwirklichung. Mir persönlich ist es auf Fachtagungen peinlich, wenn ich als Vertreter<br />

der Stadt Dornbirn für das hervorragende Engagement in diesem Bereich gelobt werde.<br />

Tatsache ist, dass es lediglich für die Hauptschulen Lustenauerstraße und Baumgarten eine<br />

derartige Stelle gibt. Die anderen Schulen müssen ohne so eine Einrichtung auskommen.<br />

Schulsozialarbeit ermöglicht einen niederschwelligen Zugang zu den Schülerinnen und Schülern<br />

und bietet auch für das Lehrpersonal eine Ansprechstelle für Probleme zwischen Schülerinnen<br />

und Schülern, Eltern und Lehrpersonen. Immer stärker wird das Feld der Erziehung in<br />

die Schulen hineingetragen. Dass das Lehrpersonal einerseits und die Schülerinnen und<br />

Schüler andererseits hier eine Unterstützung brauchen, steht eigentlich außer Frage.<br />

- Und dann wäre da noch ein weiterer kleiner Mosaikstein in der schrittweisen Demontage des<br />

Kapitels Bildung: Die EDV-Abteilung möchte 2008 ersatzlos die Verwendung von Microsoft<br />

Office Produkten in den Dornbirner Pflichtschulen streichen. Die Zukunft lautet<br />

Open Source Software, was im Grunde genommen eine aus grüner Sicht richtige und zukunftsweisende<br />

Entscheidung wäre. Doch eine derartige Entscheidung von oben herab, ohne<br />

die speziellen Bedürfnisse der Schulen im Vorfeld abzuklären, ist die falsche Methode. Die<br />

Hauptschule Markt mit ihrem EDV-Schwerpunkt, die immer gerne als Vorbild für andere<br />

Hauptschulen zitiert wird, muss sich notgedrungen an dem weltweiten de-facto-Standard<br />

Microsoft orientieren, wenn sie glaubwürdig eine gute Ausbildung garantieren will. Bill Gates<br />

ist sicher reich genug. Aber die Migration zu open source kann nicht in einer Nacht- und Ne-


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belaktion durchgezogen werden. Der Wiener Stadtrat Rudi Schicker erklärte anno 2005 (!)<br />

zum aktuellen Status des Open-Source-Projekts in der Bundeshauptstadt:<br />

'Die Verantwortlichen legen großen Wert darauf, die Verwaltungsangestellten vorsichtig an<br />

Linux, OpenOffice und andere Open-Source-Produkte heranzuführen. Beispielsweise konnten<br />

sich die Mitarbeiter im Rahmen eines Informationstages mit den Produkten beschäftigen.<br />

Dabei besteht für alle Betroffenen die Möglichkeit, weiter an der gewohnten Microsoft-Welt<br />

festzuhalten. Außerdem wurde eine User-Group ins Leben gerufen, deren Aufgabe es ist, die<br />

Bedürfnisse und Anforderungen an die neuen Produkte aus den Dienststellen heraus zu erheben.<br />

In regelmäßigen Abständen treffen sich die Anwender, um über mögliche Änderungen<br />

zu reden.'<br />

Keine Frage: In den städtischen Amtsstuben wird fröhlich weiter mit Microsoft Office gearbeitet.<br />

Ein durchgängiger Wechsel zu Open Source für die gesamte Stadtverwaltung ist nicht<br />

geplant. Wen interessiert schon Kosteneffizienz, wenn man auf die Schnelle bei den Schulen<br />

etwas einsparen kann.<br />

Kostenlose Kinderbetreuung:<br />

Ein weiters Zitat, diesmal aus der ÖVP Perspektivengruppe:<br />

'Im Gegensatz zu den meisten europäischen Ländern wird der Kindergarten in Österreich nicht als<br />

integraler Bestandteil des Bildungssystems gesehen. Nach unserer Ansicht ist ein Perspektivenwechsel<br />

überfällig. Wir sehen im Kindergarten auch einen Lerngarten ohne finanzielle Barrieren.<br />

Sein Ziel ist die optimale Vorbereitung auf den weiteren Lebensweg. Der Kindergarten ist der richtige<br />

Ort für sprachliche, motorische, soziale, soziokulturelle und kreative Frühförderung der Kinder.<br />

Durch gezielte Frühförderung können nachteilige Entwicklungsverläufe schneller kompensiert und<br />

die soziale und intellektuelle Entwicklung besser gefördert werden. Dieser frühzeitige Kompetenzaufbau<br />

durch Lernen in Spiel und Interaktion führt zu mehr Chancengerechtigkeit im späteren Leben.<br />

Wir plädieren deshalb für:<br />

• einen bedarfsgerechten Ausbau von Betreuungsmöglichkeiten auch für die unter 3-Jährigen;<br />

• ein flächendeckendes Kindergartenangebot für alle 3-6-Jährigen ohne finanzielle Barrieren;<br />

• einen österreichweit kostenlosen Kindergarten ab dem 4. Lebensjahr in der Vormittagsbetreuung'<br />

Man möchte meinen, der grüne Vorschlag eines kostenlosen Kindergartens würde bei einer solchen<br />

Unterstützung auf offene Türen stoßen. Weit gefehlt – eine entsprechende Anfrage im Familienausschuss<br />

wird als unsinnig abgetan. Und als wäre das noch nicht genug, so soll der Sprachförderungsscheck,<br />

für den es österreichweit lobenswerte Erwähnungen gab, nächstes Jahr abgeschafft<br />

werden. Ernst gemeinte Integrationsbemühungen sehen anders aus.<br />

Aber wie gesagt: Bildung ist das Kapital der Zukunft<br />

Zukunft ist weiblich:<br />

Beinahe schon in alter Tradition taucht bei uns Grünen auch in dieser Budgetrede wieder die alte<br />

Forderung nach Geschlechtergerechtigkeit auf - auch und besonders im Amt der Stadt Dornbirn.<br />

Dazu einige Fakten:


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• Die Leitung des Kontrollamtes ist männlich.<br />

• Die Gesamtleitung des inneren Dienstes ist männlich.<br />

• Der innere Dienst mit seinen sechs Hauptabteilungsgruppen besteht aus 31 Unterabteilungen.<br />

• Von diesen 31 Leitungsfunktionen sind 30 männlich und 1 ist weiblich.<br />

• Nehmen wir unseren geschätzten Bürgermeister und selbsternannten Frauenbeauftragten<br />

dazu, dann ist eine von 34 Leitungsfunktionen weiblich besetzt.<br />

Das scheint die ÖVP, die SPÖ und die FPÖ in Dornbirn nicht zu stören. Uns Grüne jedoch stört<br />

diese grobe Schieflage zu Gunsten der Männer und zu Lasten der Frauen sehr. Wir suchen<br />

im Budget 2008 erneut vergeblich finanzielle Mittel für die Erstellung eines Frauenförderplanes für<br />

das Amt der Stadt Dornbirn. Klar ist, dass wir nicht von heute auf morgen 10 Männer kündigen<br />

und dafür 10 Frauen einstellen wollen. Jedoch sich mit Dackelblick hinzustellen, die Schultern zu<br />

zucken und scheinheilig zu bedauern, dass man gerne mehr Frauen in Leitungsposition sehen<br />

würde, dass sich aber leider nur wenige Frauen für Führungspositionen melden, zeugt nicht von<br />

einer aufgeklärten, informierten und kompetenten Personalpolitik.<br />

Nun zum letzten Punkt dieser Liste der nicht-vorhandenen Dringlichkeiten:<br />

Biomasseheizkraftwerk im Bauhof<br />

Sehr zu meiner Freude hat Stadtratskollege Josef Moosbrugger bei einer der Budgetsitzungen<br />

verkündet, die Planung für eine Biomasseheizung beim Werkhof sei für 2008 vorgesehen. Man<br />

hört, man staunt, man findet aber keine einzige Position auf 141 Seiten, die dieses Vorhaben unterstützen<br />

würde. Grund genug für mich, dieses Thema heute anzusprechen:<br />

Es braucht keine Expertise, um die aktuelle Entwicklung auf dem Energiesektor abschätzen zu<br />

können: Energie wird teurer werden. Die Versorgung über fossile Energieträger wird das städtische<br />

Budget in Zukunft massiv belasten. Eine Möglichkeit, sich diesen Trend zu Nutzen zu machen,<br />

ist die Verwertung von Biomasse. Den ersten Schritt hat die Stadt Dornbirn schon gemacht,<br />

und heuer das Hackschnitzellager im Wallenmahd feierlich eingeweiht. Nun gilt es, weitere<br />

Schritte zu setzen. Argumente für den Ausbau von Biomasse gibt es genug:<br />

• Klimaerwärmung – die Nutzung von Biomasse ist in dieser Form (Hackschnitzel) CO2-neutral<br />

• Versorgungssicherheit – der Gashahn kann abgedreht werden, die Öllieferungen können<br />

ausbleiben.<br />

• Preisstabilität – die Stadt Dornbirn ist einer der größten Waldbesitzer in Vorarlberg, die<br />

Preise für das eigene Holz können praktisch selbst bestimmt werden.<br />

Entscheidend bei der Realisierung eines Heizwerkes im Bauhof wird sein, das Stadtspital als<br />

größten Abnehmer in die Nutzung integrieren zu können. Weitere Interessierte für die Wärmeabnahme<br />

sind die Firma Prisma mit den Neubauten auf dem Campus II (ehemals ÖBB), die Firma<br />

Revital mit einem Wohnprojekt, das Pflegeheim Lustenauerstraße und der Werkhof selber.<br />

Ein mögliches Nutzungskonzept sollte weiters eine Stromproduktion beinhalten, die nach Expertenmeinung<br />

wesentlich zur Rentabilität einer derartigen Anlage beitragen wird. Der städtische<br />

Stromverbrauch steigt jedenfalls analog zum Dornbirner Schuldenstand permanent in die Höhe –<br />

eine eigene Produktion könnte die Situation erheblich entspannen.


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GRÜNE BILANZ<br />

Wie sieht nun die grüne Bilanz für das heurige Budget aus?<br />

Investiert wird vornehmlich in die gebaute Umwelt und nicht in die Menschen. Insbesondere der<br />

Neubau der Kulturhaustiefgarage liegt uns derart schwer im Magen, dass wir unmöglich einem<br />

Budget zustimmen können, das uns (allen gegenteiligen Beteuerungen zum Trotz) finanziell die<br />

Zukunft verbauen wird. Dringend anstehende Schulsanierungen werden dadurch auf den Sankt<br />

Nimmerleinstag verschoben werden müssen. Selbst kleine Bildungseinrichtungen, wie Schulbibliotheken,<br />

liegen nicht auf der Zeitachse der Möglichkeiten. Sicherlich freut es uns, dass die<br />

Hauptschule Markt nach 4 Jahren Verspätung fertig saniert werden soll. Ebenso freut uns die Zusage<br />

für die Neuerrichtung des Sonderpädagogischen Zentrums. Sind dies doch eindeutig Aufgaben<br />

der öffentlichen Hand – ganz im Gegensatz zu einer Tiefgarage, die nirgendwo auf der<br />

Welt eine notwendige Einrichtung des öffentlichen Bedarfs darstellt.<br />

Anstatt sich vermehrt um Radwege zu kümmern, anstatt sich großzügig einen Stadtbusbetrieb am<br />

Sonntag zu leisten, anstatt in der Kinderbetreuung neue Wege einzuschlagen, um die Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf sicherzustellen ... anstatt in die Menschen zu investieren, in Frauenförderpläne,<br />

in die Bewältigung der Migrationsprobleme, in Bildung und Erziehung wird dem Bürgermeister<br />

ein Denkmal in Beton gegossen. Dornbirn – ein regionaler Player im Tiefbau.<br />

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit."<br />

StV. Walter SCHÖNBECK gibt namens der "Dornbirner FPÖ“ folgende Äußerungen zum vorliegenden<br />

Voranschlagsentwurf 2008 ab:<br />

"Sehr geehrter Herr Bürgermeister DI Wolfgang Rümmele,<br />

sehr geehrte Damen und Herren der Stadtvertretung,<br />

Werte Dornbirnerinnen und Dornbirner!<br />

Sehr geehrte Damen und Herren!<br />

Freundschaft und Politik – passt das zusammen? Ich sehe in meiner politischen Arbeit die Freundschaft<br />

und Verbundenheit zu der Dornbirner Bevölkerung, zu meiner Heimat. Das ich dabei bei<br />

manchem anecke, der nur auf seine Machterhaltung und seine egoistischen Ziele fixiert ist, nehme<br />

ich in Kauf, solange es nicht persönlich wird.<br />

Dazu ein Zitat von Francois de la Rochefoucauld:<br />

„Auf der höchsten Stufe der Freundschaft offenbaren wir dem Freunde nicht unsere Fehler,<br />

sondern die seinen!“<br />

Stellungnahme der Dornbirner Freiheitlichen zum Budgetvoranschlag 2008!<br />

Informationen zu den Budgetzahlen wurden von den zuständigen Beamten, sowie den zuständigen<br />

Referenten ohne Verzögerung weitergeleitet. Gestellte Anfragen wurden umgehend beantwortet,<br />

ohne diese Zusammenarbeit wäre eine Stellungnahme zum Budgetvoranschlag nicht möglich.


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INVESTITIONEN 2008<br />

Die Investitionssumme von ca. 39 Mio. Euro werden zwar vom Herrn Bürgermeister immer noch<br />

als Ausgaben auf einem hohen Niveau beschrieben, trotzdem sollte man der Tatsache ins Auge<br />

schauen, dass diesmal auch die Sanierungskosten verschiedener Projekte in diesen Zahlen verpackt<br />

sind. Wenn man diese von den oben genannten Investitionen abzieht, so werden die echten<br />

Investitionen immer weniger! Schon im Jahre 2007 hatten wir um 2 Mio. weniger Investitionen als<br />

im Jahre 2006. Heuer wird dieser Trend weiter fortgeführt. Unser Glück war die hohe Investitionsfreude<br />

der Privaten, welche hoffentlich im Jahre 2008 fortgesetzt werden.<br />

Deshalb haben wir im Jahre 2007 den Vorschlag, eine Arbeitsgruppe mit allen in der Stadtvertretung<br />

vorhandenen politischen Fraktionen zu installieren, begrüßt, welche die Aufgabe hat, mittelund<br />

langfristige Investitionen im Bereich Sanierung und Neubau zu fixieren bzw. Prioritäten mittelfristig<br />

fest zu legen. Es gilt, die Dornbirner Klein- und Mittelunternehmungen zu stärken. Sie sind<br />

das Rückgrat einer funktionierenden örtlichen Struktur. Die KMU's tragen mit ihrer Wertschöpfung<br />

und Investitionen zu einem großen Teil durch diesen Beitrag zum Wohlstand bei.<br />

BUDGETDETAIL 2008<br />

Wir haben gerade von Herrn Bürgermeister Wolfgang Rümmele eine umfassende und detaillierte<br />

Auflistung der erbrachten und zukünftigen Arbeiten, Leistungen und Investitionen gehört. Deshalb<br />

erspare ich Ihnen die Wiederholung der detailgenauen Aspekte des Budgetvoranschlages. Ich<br />

möchte Ihnen jedoch einige Abschnitte näher bringen, bei welchen wir nicht mit der ÖVP konform<br />

gehen.<br />

THEMA “SICHERHEIT“<br />

Sicherheit – ein Grundbedürfnis von uns allen!<br />

Wir Freiheitlichen drängen auf nachhaltige Sicherheit! Seit über drei Jahren predigen wir regelmäßig,<br />

dass hier etwas geschehen muss. Im Gemeindeblatt vom 7.12.2007 steht auf der ersten<br />

Seite „ Polizei-Patrouillen verstärkt“ - hier können wir nur sagen: ENDLICH! „Mit dem Sicherheitspaket<br />

rund um den neuen Bahnhof hat sich das Sicherheitsgefühl deutlich verbessert.“ – so<br />

steht es weiter in diesem Bericht – nur, wer hat dieses Sicherheitspaket erstellt und in welchem<br />

Gremium wurde es vorgestellt und für gut befunden? Wenn ich mich in der Bevölkerung umhöre,<br />

so ist von diesem Sicherheitspaket noch wenig zu spüren.. Einbrüche in die Häuser, während die<br />

Bewohner im oberen Stock schlafen, überarbeitete und frustrierte Beamte, welche vom Bundesministerium<br />

und Land bei der erfolgreichen Verbrecherbekämpfung eingebremst werden – aus<br />

Kostengründen versteht sich. Erst durch den Druck der Medien hat sich LR Schwärzler für die<br />

Freigabe von zusätzlichen Mitteln in Wien stark gemacht. Ein Trauerspiel, welches sich hoffentlich<br />

nicht die nächsten Jahre wiederholt, sondern hier muss die Exekutive mehr Personal und Geldmittel<br />

bekommen für die Eindämmung solcher Serien. Vermehrte Einbruchdiebstähle, Vandalismus<br />

und Schlägereien gehören leider schon zur täglichen Berichterstattung der Medien. Teilweise<br />

werden solche Vorkommnisse gar nicht mehr gebracht, so alltäglich sind diese schon geworden.<br />

Auch Dornbirn ist keine Insel der Seligen mehr! Es sollte jedoch nicht so weit kommen, dass sich<br />

die Bürger fürchten müssen, in einzelnen Ortsgebieten alleine unterwegs zu sein. Belästigungen<br />

bis Bedrohungen lästige „Randerscheinungen“ einer wachsenden Stadt? Nein, so weit sollte es<br />

nicht kommen, deshalb fordern wir eine verstärkte Präsenz der Exekutive in diesen kritischen Bereichen.<br />

Insbesondere im Bereich des Busbahnhofes, sowie in der Gegend rund um den Marktplatz.<br />

Unsere Forderungen im Jahre 2004 haben zwar kurzfristig gute Ergebnisse erbracht, man


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sollte jedoch nicht damit zufrieden sein, sondern diese erweitern. Deshalb fordern wir einmal mehr<br />

eine Sicherheitswache – eventuell gemeinsam mit ÖBB, Bundespolizei und städtische Sicherheitswache<br />

– im Bereich des Busbahnhofes. Ideal wäre, wenn sich das Bezirkskommando der Polizei<br />

im neuen ehem. Postgebäude niederlassen könnte. Hier könnte sich die Stadt mit einem<br />

großzügigen Mietentgelt für ihres im Eigentum stehendes Stockwerk zur Anmietung als Zuckerl<br />

einbringen. Daher bitten wir Sie, geehrter Herr Bürgermeister, einmal ein Gespräch mit Landesrat<br />

Schwärzler und dem Landespolizeikommando zu führen, um die Möglichkeiten auszuloten!<br />

Ebenso ist die Videoanlage so einzurichten, dass sie nicht nur als Alibihandlung fungiert, sondern<br />

Echtzeitbilder überträgt, jedoch nicht nur auf Abruf, sondern als Überwachung dient. Es kann ja<br />

nicht sein, dass erst nach einem Tatbestand die Überwachungsbilder angeschaut werden um den<br />

Täter zu fassen – hier ist Vorbeugen wesentlich wirksamer! Denn der Entwicklung als städtische<br />

Kernzone ist hier Rechnung zu tragen. Denn Sicherheit ist kein Luxus, sondern ein Grundrecht!<br />

Für eine nachhaltige Beruhigung sehen wir es daher für unumgänglich, hier sofort zu reagieren,<br />

damit die objektive Sicherheit gewährleistet ist! Die Verunsicherung, sowie Verärgerung von Anrainern<br />

und wartenden Fahrgästen dürfen nicht weiter ignoriert werden, jetzt ist handeln angesagt!<br />

Da die zentrale Lage für Bahnhof, Busbahnhof und WIFI politisch gewünscht war, ist es nur recht<br />

und billig, dieser Entwicklung auch Rechnung zu tragen. Wir fordern daher sofort die Einrichtung<br />

eines Sicherheitswachzimmers mit ständiger Besetzung während der Nachtstunden<br />

im Bereich des Busbahnhofes!<br />

THEMA “ALTE NATURSCHAU“<br />

Es ist schon etwas verwunderlich, dass gerade die Stadt Dornbirn, als Besitzer einer Immobilie<br />

mitten in der Stadt, über vier Jahre braucht, um sich klar zu werden, welcher Nutzung es zugeführt<br />

werden soll! Es kann doch nicht sein, dass man über vier Jahren braucht um ein Nutzungskonzept<br />

zu erstellen. Wenn sich die ÖVP den Luxus erlauben kann, ein Gebäude mitten im Stadtzentrum<br />

über vier Jahre leer stehen zu lassen, kann es mit den Finanzen der Stadt nicht so schlecht<br />

stehen! Immerhin gibt es für das Jahr 2008 einen Lichtblick, denn es werden für das Budget 2008<br />

eine Investitionssumme von ca. 2,5 Mio. Euro für einen Umbau vorgesehen.<br />

Keinesfalls kommt für uns eine fragwürdige museale Dauerausstellung wie Rolls Royce oder Inatura<br />

auf Kosten der Steuerzahler in Frage, dies wäre sicherlich nicht der richtige Ansatz! Denn<br />

auch hier hat die ÖVP wieder einmal mehr eine Hintertüre offen gelassen, indem sie einen Stock<br />

für solche Zwecke frei hält! Auf der anderen Seite werden die bestehenden Kunsteinrichtungen auf<br />

Sparflamme gehalten. Kann es sein, dass wir einen ausgezeichnet geführten Kunstraum haben,<br />

der jedoch viele Ausstellungen gar nicht mehr zeigen kann, weil die Montagehalle bei der Inatura<br />

nicht beheizbar ist? Es wäre höchste Zeit, denn ein renommiertes Architekturinstitut, ein überregional<br />

bekannter Kunstraum, Geschäfte und ein originelles Gasthaus in einem Haus mit großer Vergangenheit<br />

wären ganz sicher kein Schaden für die Innenstadt.<br />

THEMA “SCHULEN“<br />

Bei aller Verständnis für neue Projekte, welche wir auch sehr begrüßen, da diese den Wirtschaftsstandort<br />

Dornbirn nachhaltig festigen, sollten die bestehenden Gebäuden nicht außer acht gelassen<br />

werden. Die Instandhaltung der Kindergärten und Schulen obliegt der Stadt Dornbirn. In den<br />

nächsten Jahren werden einige Sanierungen auf uns zukommen. Ein besonders Anliegen ist für<br />

mich die vorgegebene Linie, dass eine Sanierung als eine langfristige Investition gesehen wird.<br />

Jedoch entsteht der Eindruck, dass derzeit viel zu lange mit den Sanierungen gewartet wird. Dass<br />

dadurch die Sanierungskosten wesentlich höher werden, wird anscheinend billigend in Kauf ge-


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nommen. Für uns ist es wichtig, das die Arbeitsbedienungen für Schüler und Lehrer verbessert<br />

werden bei den Sanierungen. Seit Jahren wird die absolut notwendige Sanierung der Volksschule<br />

Wallenmahd verzögert, obwohl jeder in diesem Hause weiß, dass diese Verzögerungstaktik viel<br />

Geld kostet! Ein Lichtblick ist dagegen der nächste Sanierungsschritt für die Hauptschule Markt.<br />

Eine abermalige Verzögerung hätten wir hier nicht in Kauf genommen!<br />

Für uns nicht nachvollziehbar ist die Vorgangsweise der ÖVP bei den Planungshonoraren für das<br />

Sonderpädagogische Zentrum – hier werden ohne weiters € 300.000,-- im Budget vorgesehen –<br />

wenn nur die Hälfte dieser Gelder in notwendige Sanierungen und Investitionen von Schul- und<br />

Kindergärtengebäude verwendet werden könnten. Für sinnvolle Umbauten, wie Fenstersanierungen,<br />

wärme- und energietechnische Maßnahmen, hätten wir längerfristig ökologisch wesentlich<br />

mehr davon. Wir sind überzeugt davon, dass für einen Planungswettbewerb, sowie die dadurch<br />

entstehenden weiterführenden Planungen für das SPZ mit über 150.000,-- Euro mehr als genug<br />

sind!<br />

THEMA “VERKEHR – STRASSEN“<br />

Tiefgarage Zentrum:<br />

Da die Stadtstraße im kommenden Jahr durch das Land generalsaniert wird, hat sich diese einmalige<br />

Chance für die Stärkung der Innenstadt ergeben. Die Fußgängerzone wird nun endlich direkt<br />

und behindertengerecht über eine Tiefgarage erschlossen, die Kulturhausgarage verliert dadurch<br />

ihr „Mauerblümchendasein“. Die zusätzlichen geplanten Zu- und Abfahrten machen diese Tiefgarage<br />

noch attraktiver. Wichtig ist jedoch, gleich am Beginn eine elektronische Parkanzeige, wie sie<br />

in Städten üblich ist, mitzuplanen und auch auszuführen. Schon bei der Errichtung der Stadtstraße<br />

vor ca. 25 Jahren hat die FPÖ - Dornbirn Pläne für eine Untertunnelung in diesem Bereich vorgelegt,<br />

leider war damals die Weitsicht der ÖVP für die Zukunft der Stadt noch nicht so ausgeprägt<br />

wie sie heute erscheint! Diese Investition ist langfristig absolut richtig und wichtig für die Stärkung<br />

und Attraktivitätssteigerung der Innenstadt.<br />

Bleichestraße:<br />

Die ÖVP verzögert mit unglaublichen Argumenten. Man hat, wenn ich die Argumentation richtig<br />

verstehe, die letzen 19 Jahre nur verzögert um eine bessere Variante zu finden. Die Kosten dieser<br />

Verkehrsgutachten, die immer von einer Entlastung gesprochen haben, wurden mit den Steuergeldern<br />

der Dornbirner Bevölkerung bezahlt. Die Verlängerung der Bleichestraße muss endlich<br />

realisiert werden, um die Bevölkerung der oberen Schweizerstraße, Hatlerstraße und der Arlbergstraße<br />

zu entlasten. Durch gezielte straßenpolizeiliche Lenkungsmaßnahmen könnte dieser Teil<br />

vom Schwerverkehr entlastet werden. Die Verzögerungspolitik der ÖVP ist hier nicht mehr erträglich<br />

und auch nicht mit logischen Erklärungen nachvollziehbar! Einerseits Großbetriebe ansiedeln,<br />

was ja auch positive Seiten hat, und auf der anderen Seite die Verkehrsproblematik einfach ignorieren<br />

zu Lasten der dortigen Bevölkerung! Denn was in Haselstauden rund um das Gewerbegebiet<br />

„Pfeller“ möglich ist, nämlich die Entlastung der Wohngebiete vom Straßenverkehr durch die<br />

L200neu, sollte doch auch für die Wohngebiete im Hatlerdorf gelten, oder wird hier mit zweierlei<br />

Maß gemessen? Wenn wir dann hören, es gibt das Projekt „Rheintal – Mitte“, so hört sich dies wie<br />

ein Faschingsscherz an, denn die anderen Gemeinden, wie z. B. Lustenau, gehen einen eigenständigen<br />

Weg und in Hohenems wird nur gestritten! Den Lustenau beschloss mit den Stimmen<br />

der ÖVP im Oktober 2007 einen Generalverkehrsplan, welcher erst Ende Oktober 2008 ausgewertet<br />

wird. Die Dornbirner ÖVP sollte einmal Rücksprache mit ihren Kollegen in Lustenau halten,<br />

ob sich das aber bis Juni 2008 ausgeht - hier sollte die Bestvariante laut ÖVP auf dem Tisch liegen<br />

-, wagen wir zu bezweifeln. Unsere Probleme jedoch jetzt der ASFINAG zuschieben zu wollen,<br />

ist natürlich ein starkes Stück, denn zuerst müssen wir eine Variante vorlegen, welche inner-


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halb des Bezirkes Dornbirn unstrittig ist, erst dann kann man Wünsche an die ASFINAG richten.<br />

Zur Vorbereitung der Lösung hätte schon vor Jahren ein Abtausch der Bleichestraße mit der oberen<br />

Schweizerstraße mit dem Land erfolgen können, ebenso die Grundablöseverhandlungen mit<br />

den Grundeigentümern. Geschehen ist bisher nichts, auch eine Möglichkeit, die Entlastung der<br />

geplagten Bevölkerung dieses Stadtteils zu verzögern. Wenn man den Vorwurf von StR. Konzet<br />

(die GRÜNEN) - man habe mancherorts Diesel oder Benzin im Blut, etwas pointierter anschaut,<br />

welche Möglichkeiten es als Alternative gibt, und sich China als Vorbild nimmt: „Am Morgen mit<br />

dem Bus in die Arbeit, nach der Arbeit der Feierabend im Keller des Betriebes verbracht, dies geht<br />

so weiter bis zum Wochenende, danach mit dem Bus wieder nach Hause, der Handwerker fährt<br />

mit dem Fahrrad 10 km zur Reparatur, 10 km kein Problem, den Arbeitszeit kostet nichts“ – mit<br />

diesen Aussichten habe ich lieber Superbenzin in den Adern!<br />

Gewerbestraße Bobletten:<br />

Die zweite unendliche Geschichte im Straßenbaukonzept der Stadt Dornbirn. Für jeden normalen<br />

Bürger einfach nicht nachvollziehbar, dass ein so stark wachsendes Gewerbegebiet immer noch<br />

nicht durch eine den Gegebenheiten entsprechende Entlastungsstraße erschlossen ist. Nein, man<br />

verzögert den Ausbau schon wieder mit einer neuen Studie – so kann man eine von der ÖVP nicht<br />

erwünschte Straße auch verzögern! Dieser Absatz, welchen ich gerade vorgelesen habe, meine<br />

Damen und Herren, ist nicht neu. Ich habe hier einen Auszug meiner Rede vom Dezember 2006<br />

gehalten! Daher auch hier unsere Forderung, dass endlich die Studie bis Mitte 2008 vorgelegt<br />

werden kann, um weitere Verzögerungen zu verhindern!<br />

THEMA “FALLBACHVERBAUUNG“<br />

Wir hoffen, dass diese unendliche Geschichte bald der Vergangenheit angehört. Letztes Jahr um<br />

diese Zeit waren wir der Meinung, durch den Kauf eines großen Grundstückes wäre die Sache<br />

erledigt und der Ausbau gesichert. Leider war diesem nicht so, einige kleine Grundstücke welche<br />

für den Ausbau notwendig sind, wurden erst jetzt angekauft. So kann man das Glück auch heraus<br />

fordern. Im Sinne der Sicherheit sollten einmal mehr die Zeitabläufe für die Verbauung hinterfragt<br />

werden. Wir fordern jetzt einen raschen Ausbau des Hochwassersicheren Ausbaues des Fallbaches!<br />

THEMA “STEUERN und GEBÜHREN“<br />

In der letzten sowie auch in der heutigen Stadtvertretung wurden einige Steuern und Gebühren<br />

beschlossen.<br />

Die Freiheitlichen Dornbirn haben hier in gewisser Hinsicht „Symbolhaft“ gegen alle Steuer- und<br />

Gebührenerhöhungen gestimmt. Es kann doch nicht sein, dass jedes Mal bei einer Loherhöhung,<br />

diese wieder von Gebühren und Steuern aufgefressen wird. Überhaupt, wenn man bedenkt, dass<br />

das Realeinkommen seit 1992 nicht mehr gestiegen ist, also die Kaufkraft eher gesunken ist!<br />

Wenn uns der Herr Bürgermeister Populismus vorwirft, dann möchte ich nur darauf antworten,<br />

wenn mein soziales Gewissen gegenüber der Bevölkerung als Populismus verstanden wird, so<br />

kann ich im Hinblick auf die Mehreinnahmen von der Kommunalsteuer in der Höhe von über<br />

€ 800.000,-- in diesem Jahr mit diesem Vorwurf gut leben.<br />

Grundsteuer:<br />

Bei der neuerlichen Erhöhung der Hebesätze für die Grundsteuer waren wir von der FPÖ wieder<br />

einmal die einzige Partei dagegen. Diese Steuer betrifft uns alle, vom Häuslebesitzer bis zum


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Mieter, dem die Gebühren in Form einer Betriebskostenerhöhung aufgebürdet werden. Klar ist,<br />

dass sich die Einnahmen- und Ausgabenseite des Budgets die Waagschale halten müssen, jedoch<br />

nicht in dieser Form! Wieder einmal waren wir Freiheitlichen die einzige Fraktion, welche hier<br />

„NEIN“ gesagt hat zu zusätzlichen Belastungen der Dornbirner Bevölkerung!<br />

Parkabgabegebühren:<br />

Die Änderung der Parkabgabeverordnung ist nichts anderes, als eine Erhöhung der Parktarife, in<br />

dem man die Parkzeit einfach verkürzt. Wir sehen das ganze jedoch als falsches Signal für die Innenstadt.<br />

Denn Dornbirn kann in der Frage der Parkraumbewirtschaftung nicht mit den anderen<br />

Städten verglichen werden. Die anderen Städte haben im Vergleich zu Dornbirn kein renommiertes<br />

Einkaufszentrum an der Peripherie mit einer exzellenten Verkehrsanbindung. Wenn schon von<br />

Harmonisierung gesprochen wird, so sollte dies in Absprache mit dem Messepark, Kika und Baumax<br />

geschehen. Diese werben mit Gratisparkplätzen auf ihrem Privatgrund. Die Zufahrten wurden<br />

allerdings mit Steuergeld der Dornbirner finanziert. Die Erhöhung der Parkgebühren mit dem öffentlichen<br />

Personenverkehr zu verbinden, ist natürlich nicht ganz fair. Die Ausgaben der Dornbirner<br />

Bevölkerung an den ÖPNV beragen immerhin jedes Jahr über stolze € 4.500.000,--, ob sie<br />

damit fahren oder nicht. Die Parkgebühren dagegen nur durch den Nutzer bezahlt und der angenehme<br />

Nebeneffekt dabei ist, dass diese Maßnahme der Stadt wesentliche Einnahmen bringen!<br />

THEMA “SPORT“<br />

Da wir über 100 verschiedene Sportarten in Dornbirn haben, sollten diese nicht vergessen werden.<br />

Denn alle Sportvereine, welche Jungendlichen eine Alternative zum Discobesuch anbieten,<br />

gehören hier gewürdigt. Wenn hier also nur ein kleiner Ausschnitt im Detail angeführt ist, so nicht<br />

wegen fehlender Wertschätzung den anderen Vereinen gegenüber, sondern einfach aus Platzmangel.<br />

Den alleine über die Vereine zu berichten würde Wochen dauern. Die Wertschätzung jedoch<br />

gegenüber allen Funktionären kann gar nicht oft genug erwähnt werden.<br />

Sportareal Birkenwiese:<br />

Hier hat sich einiges bewegt seit der letzten Budgetrede 2007. Unsere Forderung für die Schaffung<br />

eines Kunstrasenplatzes wurde Rechnung getragen, ebenso der Neubau eines Kiosks und<br />

die Beschallungsanlage wurden erneuert. Der neue Kunstrasen wird mit einem Investitionszuschuss<br />

des Landes gebaut, hier war unsere Forderung erfolgreich. Das Sportareal Birkenwiese<br />

gehört zu den ältesten und beliebtesten Sportstätten in Dornbirn. Mit dem Bau des Rasens wird<br />

diese Anlage wesentlich aufgewertet und bietet dadurch einen erhöhten sportlichen Nutzen für die<br />

Fußballmannschaften, aber auch für andere Vereine! Dass die SPÖ dies gerne auf ihre Fahne<br />

schreiben möchte ist verständlich, aber kann so nicht im Raum stehen gelassen werden. Ich erinnere<br />

daran, dass es der Herr Vizebürgermeister und ich es waren, welche an einen Samstagnachmittag<br />

die Situation mit den zuständigen Beamten vor Ort besichtigt haben und gemeinsam<br />

einen finanzierbaren Lösungsvorschlag ausgearbeitet haben!<br />

THEMA “SOZIALES“<br />

OJAD – offene Jugendarbeit Dornbirn – 15 Jahre wurde gerade gefeiert. Der Geschäftsführer Dr.<br />

Martin Hagen hat hier von Ringen um eine bessere Welt gesprochen. Wir sagen, es war ein Ringen<br />

um den Fortbestand und die Finanzierung des OJAD. Nur dem unbezahlbaren engagierten<br />

Einsatz von Dr. Hagen, sowie dem überzeugten Jugendausschuss ist es zu verdanken, dass


- 47 -<br />

diese für Dornbirn wichtige Einrichtung überhaupt noch existiert. Denn soziale Komponenten sind<br />

auch im Bereich der Jugendarbeit von enormer Bedeutung.<br />

Jugendarbeit (Zahlenmaterial und Informationen wurden netterweise vom Jugendreferenten der<br />

Stadt Dornbirn zur Verfügung gestellt):<br />

Bildung und Arbeitslosigkeit:<br />

Die PISA Studie (egal, wie man dazu stehen mag) hat zumindest deutlich gemacht, dass Bildung<br />

für die Zukunft der Jugendlichen ein absolutes muss ist. Daher sind die Projekte, wie z.B. Lernhilfen<br />

und Lehrgänge zum nachträglichen Hauptschulabschluss welches die Jugendwerkstätten anbieten,<br />

der richtige Weg zu einem Leben mit Perspektive! Denn ohne Hauptschulabschluss fehlt<br />

jede Basis für eine weitere Ausbildung. Wenn man bedenkt, das die Jugendwerkstätten auch<br />

heuer wieder 120 Jugendliche betreut hat und die Vermittlungsquote bei 72 % liegt, so ist dies<br />

sehr begrüßenswert.<br />

Hoffentlich werden die Jugendaustauschprogramme, welche im Jahre 2006 angelaufen sind, weitergeführt.<br />

Es sollen insbesondere jene Jungendlichen, welche kaum die finanziellen Möglichkeit<br />

haben, ins Ausland zu reisen, internationale Erfahrungen machen.<br />

Erfreulicherweise wurde der Ausbau der „mobilen Jugendarbeit“ beschlossen, mit dem Ziel, Jung<br />

und Alt wieder etwas näher zu bringen.<br />

Wir sind daher überzeugt, dass sowohl die OJAD und die Jugendwerkstätte auch in den nächsten<br />

Jahren notwendig sein werden, daher müssen diese Vereine finanziell abgesichert sein.<br />

Treffpunkt an der Ach:<br />

Gemeinsam mit der FPÖ und ÖVP wurde das Konzept für die Wiederbelebung des ehem. Altersheim<br />

beschlossen und wie man heute sieht, auch erfolgreich umgesetzt. Dass sich natürlich die<br />

SPÖ an diesen Erfolg anhängen will, ist natürlich menschlich gesehen, nachvollziehbar. Ich kann<br />

mich jedoch erinnern, dass genau diese SPÖ gegen das Konzept gestimmt hatte. Im positiven<br />

Sinne ist es ja von Vorteil, wenn sich die SPÖ hier wieder einbringt.<br />

Dieses Zentrum, wird sich in den nächsten Jahren für Junge, Junggebliebene und Senioren hoffentlich<br />

zu einem beliebten Treffpunkt entwickeln!<br />

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Wolfgang Rümmele,<br />

meine werten Damen und Herren der Stadtvertretung!<br />

Sicherlich ist es eine Illusion, dass die Leistungen der Stadt Dornbirn immer mehr nach oben zu<br />

regulieren sind, ohne im Gegenzug im gleichen Ausmaß auch die Einnahmen zu steigern!<br />

Ich bin überzeugt davon, dass die Bürger unserer Stadt sicherlich dafür Verständnis haben<br />

werden, wenn nicht alle Wünsche sofort umgesetzt werden können, sondern das Notwendige,<br />

sowie das Nützliche immer Vorrang haben.<br />

Unser Budget spiegelt die Finanzkraft nur teilweise wieder, jedoch merkt man bei der Reduzierung<br />

der Investitionen, welche innert der letzten Jahre jeweils um ca. 2 Mio. Euro weniger<br />

wurden, dass es enger wird im finanziellen Spielraum der Stadt. Deshalb begrüßen wir<br />

die gemeinsame Arbeitsgruppe für mittel- und langfristige Investitionen für die Stadt Dornbirn.<br />

Jedoch sollte diese doch öfters tagen, damit die Effektivität und Sinnhaftigkeit nicht hinterfragt<br />

wird.<br />

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, einige unserer Forderungen und Vorschläge wurden erfreulicherweise<br />

umgesetzt, einige wurden gar nicht behandelt von der ÖVP-Mehrheit, andere werden<br />

trotz unserer Anbietung zur Mitarbeit im stillen „Kämmerlein“ (siehe Hundearbeitsgruppe) verhandelt.


- 48 -<br />

Auch der Umgang mit den Steuer- und Gebührenerhöhungen, ohne Rücksicht auf die immer<br />

mehr belastende Bevölkerung zu nehmen, sowie das fehlende Sicherheitskonzept und<br />

ein nicht existierendes Verkehrskonzept hat uns schließlich bewogen, diesem Budgetvoranschlag<br />

2008 unsere Zustimmung zu verweigern!<br />

Abschließend möchte ich im Namen der Dornbirner Freiheitlichen dem Stadtamtsdirektor, stellvertretend<br />

für alle Abteilungen, danken für die gute Zusammenarbeit im Jahre 2007."<br />

SCHLUSSWORT DES BÜRGERMEISTERS ZUR GENERALDEBATTE<br />

Bürgermeister DI Wolfgang RÜMMELE bemerkt zu den Budget-Reden der einzelnen Fraktionssprecher,<br />

die im Übrigen sämtliche männlichen Geschlechts seien, dass sich die Kritik zu einzelnen<br />

Kapiteln des von ihm nicht nur in Zahlen sondern auch in Inhalten beschriebenen Budgets im<br />

Großen und Ganzen in jedenfalls für ihn erträglichem Maße äußere, wofür er sehr dankbar sei. Es<br />

sei dies auch ein Zeichen dafür, dass nicht nur die Politik, sondern auch die Beamten und Bediensteten<br />

in der Verwaltung sich das ganze Jahr über anstrengen und versuchen, das Beste zu<br />

tun. Er wolle dies an dieser Stelle auch einmal ausdrücklich betonen.<br />

Interessant seien die unterschiedlichen Ansichten der verschiedenen Fraktionen zu einzelnen<br />

Themen. Im Großen und Ganzen aber glaube er, mit Ausnahme einiger Dinge Übereinstimmung<br />

in Vielem gehört zu haben. Das freue ihn.<br />

Er wolle jetzt nicht auf die einzelnen Redner eingehen, sondern auf die vorgebrachten Themen<br />

aus seiner Sicht kurz replizieren.<br />

Das Thema "Gesundheit und Soziales" sei jener Bereich, der auf die Lebensqualität der Menschen<br />

hinzielt. Daher gehe der Vorwurf, man kümmere sich um Gebäude und weniger um Menschen,<br />

auch ins Leere. Die allergrößten Investitionen der vergangenen Jahre - auch in Zukunft -<br />

seien nämlich genau in jenen Bereichen getätigt worden, wo es tatsächlich um Lebensqualität<br />

geht. Soziales und alle diese Dinge hätten selbstverständlich mit Lebensqualität zu tun.<br />

Wenn man glaube, dass man bei der Frage von Bettenplänen und Fallzahlen in Dornbirn ganz<br />

allein sagen könne, wie sich das Ganze im Land abspielt, dann täusche man sich. Man sei zwar<br />

stark, aber so stark auch wieder nicht. Man sei so stark, dass man im neuen Spitalsplan jedenfalls<br />

mit mehr Betten aussteigen werde, wie im alten. Er wolle dies auch als einen persönlichen<br />

Erfolg für die Primarärzte und für die Krankenhausleitung in den Vordergrund stellen. Es seien<br />

harte Verhandlungen gewesen, und er gehe davon aus, dass diese gerade vor wenigen Tagen<br />

ausverhandelte Situation auch so beschlossen wird. Die Verhandlungen seien deshalb schwierig,<br />

weil Vertreter anderer Krankenhäuser oder anderer Städte, in denen sich Landeskrankenhäuser<br />

befinden, ihre eigenen Interessen äußern würden. Man sei daher schon aufgerufen, dieses Thema<br />

im ganzen Konzert zu sehen.<br />

Die Bemerkungen zum Rolls-Royce Museum und zum Schlachthof sehe er als ein Synonym für<br />

über lange Zeit bestehende offensichtliche Ärgernisse einer Fraktion.<br />

In puncto Rolls-Royce Museum werde sich insofern etwas ändern, als man doch davon ausgehen<br />

dürfe, dass das Rolls-Royce-Museum an einer Steigerung der Nächtigungszahlen im Dornbirn<br />

Tourismus, wie er angeführt habe, auch seinen Anteil hat. Die Damen und Herren, die als Reiseoder<br />

Stadtführer unterwegs sind, würden das ja auch bestätigen.


- 49 -<br />

Dass man beim Schlachthof nicht besonders weit gekommen ist und dass man weder Götte noch<br />

Gotta findet, die freiwillig etwas vom Abgang bezahlen, das möge vielleicht wirklich ein Fehler<br />

sein. Man werde sich in dieser Richtung aber weiterhin bemühen. Vielleicht sei es möglich, diesbezüglich<br />

einmal mehr Verständnis zu finden.<br />

Der Herr Landwirtschaftsreferent und Landwirtschaftskammerpräsident habe natürlich auch das<br />

ganze Land und die ganze Republik im Auge - und die Dornbirner Situation ganz speziell. Er dürfe<br />

in dem Zusammenhang aber doch darauf hinweisen, dass von den genannten Zahlen die Verpflichtungen<br />

aus der Vergangenheit, wie Pensionsleistungen udgl., abzuziehen sind, was die Höhe<br />

des Abgangs dann doch relativiere.<br />

Zum Gemeindeangestelltengesetz merkt er an, dass es die Vorgabe gegeben habe, ein modernes<br />

Gesetz so auszuarbeiten, dass insbesondere die jüngeren Jahrgänge, also diejenigen, die mit<br />

dem Dienst beginnen, gegenüber dem alten System besoldungsmäßig bevorzugt werden, und<br />

dass die Lebensverdienstsumme dieselbe sein müsse. Wenn also das Gehalt zu Beginn höher ist,<br />

dann müsse die Gehaltskurve gegen Ende hin abflachen, weil sich das Ganze sonst nicht ausgehe.<br />

Dies sei die gemeinsame Meinung des Gemeindeverbandes, der Gewerkschaft und der<br />

Personalvertretungen gewesen. Und das sei auch gut so.<br />

Dass sich im einen oder anderen Bereich Probleme ergeben können, sei voraussehbar gewesen,<br />

doch wolle man nicht, dass diese zulasten der Bediensteten gehen. Natürlich sei man an der Lösung<br />

dieser Probleme interessiert, nicht nur als Ergebnis der Evaluierung beim Land, sondern<br />

auch mit eigenen Lösungen.<br />

Sollte es andere geben, welche die Gewerkschaft ersetzen und ähnlich um bessere Positionen<br />

kämpfen, dann würden sich sowohl die Gewerkschaft als auch die Personalvertretung freuen.<br />

Diese seien jedenfalls der Meinung, gute Arbeit für die Gemeindebediensteten zu leisten, auch im<br />

Wissen um ihre gute Position, nachdem doch ca. ein Viertel aller Gemeindebediensteten in Vorarlberg<br />

bei der Stadt Dornbirn beschäftigt sind.<br />

Der Treffpunkt an der Ach sei jene Einrichtung, die als Ergebnis der "Sozialstudie" jetzt als genau<br />

die richtige Konsequenz dargestellt worden ist. Es gehe nämlich darum, möglichst viele Leute<br />

aus unterschiedlichen Kreisen zu unterschiedlichen Themen unter einem Dach zusammen zu führen.<br />

Das sei hier ganz gut gelungen.<br />

Man habe sechs Leute in der Tagesbetreuung. Das sei von der Anzahl her nicht gerade sehr viel.<br />

Und die Frage, ob man da zu zögerlich gewesen ist, könne man relativ leicht beantworten, weil<br />

man den Markt beobachtet habe. Die erste Tagesbetreuung habe es in der Seniorenresidenz<br />

"Martinsbrunnen" gegeben, mit zwei Personen. Die städt. Tagesbetreuung könne jederzeit ausgedehnt<br />

werden, wenn es Bedarf dafür gibt. Man werde dies auch tun, sollte dem tatsächlich so sein.<br />

Zu den Schwächen des österreichischen Schulsystems gäbe es viel zu sagen für einen alten<br />

Lehrer, aber auch für den Finanzreferenten der Stadt. Bei allen Diskussionen falle ihm im Gegensatz<br />

zu vielen anderen nämlich auf, dass in der Frage der Neukonzeption der Hauptschulen, Mittelschulen,<br />

Gymnasien man bisher - nach seinem Empfinden - nicht über die Frage gesprochen<br />

hat, wer künftig dann die Schulerhalter sind.<br />

Er müsse schon auf die völlig andere Situation bei uns gegenüber Großstädten hinweisen. In Wien<br />

beispielsweise sei die Situation diametral eine andere wie in Vorarlberg oder in Dornbirn. In Wien<br />

putze sich die Stadt am Bund ab. Wien habe Hauptschulen, deren Niveau offensichtlich deutlich<br />

unter jenem in ganz Westösterreich liege. In Vorarlberg habe man genau das gegenteilige Modell,<br />

nämlich starke Hauptschulen mit den Gemeinden als Schulerhalter, die bis jetzt jedenfalls zu diesen<br />

starken Hauptschulen stünden. Er nehme an, dass dies auch weiterhin so sein wird, unab-


- 50 -<br />

hängig davon, ob jetzt in einer Hauptschule eine zweite Fremdsprache unterrichtet wird oder nicht.<br />

Dies sei nämlich nicht der entscheidende Punkt.<br />

Ein zweiter, entscheidender Punkt sei das Vergessen der Erfolge des Schulsystems in den vergangenen<br />

Jahren. Einige der in diesem Sitzungssaal heute Anwesenden hätten nach dem Absolvieren<br />

einer Hauptschule eine Oberstufe eines (Real-)Gymnasiums (AHS) oder einer Berufsbildenden<br />

Höheren Schule (BHS) besucht. Er frage sich schon, warum diese Matura dann weniger<br />

Wert sein sollte, als eine nach einer Langform. Dies stehe ja auch nirgends geschrieben. Man<br />

habe in Dornbirn also tatsächlich Hauptschulen mit einer so hohen Qualität, dass ein Übertritt in<br />

eine Oberstufenform einer AHS oder einer BHS seit vielen Jahren - seit 1972 - ganz normal möglich<br />

ist. Man sollte das nicht übersehen.<br />

Man sollte, und das sage er jetzt als Bürgermeister einer "Wirtschaftsstadt", auch nicht übersehen,<br />

dass es insbesondere im Facharbeiterbereich in der gesamten Vorarlberger Wirtschaft Probleme<br />

gibt. Man müsse trachten, dass talentierte Leute auch den Zugang über die Technik usw. haben,<br />

dass sie ihre Talente rechtzeitig erkennen. Ob sie diese in der 2. Klasse Hauptschule oder in der<br />

2. Klasse Gymnasium erkennen, das wisse er nicht. Doch sollte man jedenfalls davon ausgehen,<br />

dass die Gesamtwirtschaft unterschiedlichste Qualifikationen von Leuten benötigt. Und das sei der<br />

Hintergrund seiner Aussage, dass die Bildung das wichtigste Element in den Aufgaben einer Stadt<br />

ist. Dafür habe man zu sorgen, und zwar auf allen Ebenen.<br />

Auch von den städtebaulichen Leitlinien sei gesprochen worden, insbesondere von der alten, seitens<br />

der Stadt sehr konsequent verfolgten Idee der Stärkung der Stadtteilzentren. Das Zentrum<br />

Rohrbach spiele dabei eine ganz wichtige Rolle. Nur dort habe man nämlich ausreichend große<br />

Grundstücksreserven, um entsprechend reagieren zu können. Und um der Wahrheit die Ehre zu<br />

geben wolle er darauf verweisen, dass es eine Bürgerinitiative, die so genannte "Initiative Rohrbach",<br />

war, die sich als erste mit der Forderung nach einer Zentrumsplanung Rohrbach gemeldet<br />

hat.<br />

Zum Thema Bleichestraße - Südumfahrung könne er sich - gleich seinen Vorrednern - nur wiederholen.<br />

Er gehe davon aus, dass unter Mithilfe aller positiven Kräfte bis Mitte 2008 die so genannten<br />

Korridore für eine derartige Straßenverbindung auf die Autobahn aufgezeigt werden.<br />

Dann gehe er weiters davon aus, dass sich alle gemeinsam insbesondere auch bei den zuständigen<br />

Ministerien in Wien, wo entschieden werde, wie es mit einem Anschluss an die Rheintalautobahn<br />

v. a. zeitlich weitergehen kann, einsetzen. Anlaufstelle dafür sei die ASFINAG. Er ersuche<br />

jetzt schon, unabhängig von der parteipolitischen Zugehörigkeit, gemeinsam aufzutreten, um die<br />

Wichtigkeit dieses Projekts zu unterstreichen.<br />

Zur Vergangenheitsbewältigung in puncto Verkehrsproblematik merkt er an, dass grobe Fehler<br />

gemacht worden wären, hätte man das alles gebaut, was in diesem Sitzungssaal schon gefordert<br />

worden ist. Der gröbste Fehler, weil sehr kurzsichtig, wäre es jedenfalls gewesen, hätte man<br />

eine Südumfahrung ohne Autobahnanschluss gebaut.<br />

Dass es schön wäre, jetzt schon eine Verbindung zur Autobahn zu haben, das bezweifle ja niemand.<br />

Niemand würde es den Hatlern mehr gönnen, etwas weniger Verkehr vor ihren Haustüren<br />

zu haben, wie er selbst. Andere würden schon wegen 600 Autos pro Tag lange Briefe schreiben,<br />

welch unerträgliche Zustände vor ihrer Haustüre herrschten. Man müsse die Solidarität auf allen<br />

Ebenen leben, auch bei derartigen Belastungen. Dies sei ihm ein ganz großes Anliegen. Und es<br />

werde sich 2008, insbesondere beim Umbau der Stadtstraße, zeigen, wie man als Solidargemeinschaft<br />

"Stadt" mit einem derartigen Thema umgeht. Es gehe jetzt nicht darum, ob man für oder<br />

gegen eine Tiefgarage ist, weil diese nämlich gebaut werde. Doch seien während der Bauphase<br />

Umleitungen notwendig, die mit starken Belastungen verbunden sind. In bestimmten Straßen, die<br />

sonst über keine besondere Verkehrsmenge verfügen, würden daher mehr Autos einschließlich


- 51 -<br />

der Busse fahren. Er ersuche die Bevölkerung daher nochmals, auf eine derartige Ausnahmesituation<br />

Rücksicht zu nehmen. Man müsse bereit sein, auch Lasten gemeinsam zu tragen.<br />

Dies gelte im Übrigen auch fürs Ebnit. Ebnit sei aus eigenem nicht imstande gewesen, die Schulden,<br />

die vor Jahrzehnten nach einem Brand und insbesondere nach dem Bau der neuen Ebniterstraße<br />

entstanden sind, abzubezahlen. Aus den Überlegungen sei es dann zum Vorschlag der<br />

Vorarlberger Landesregierung gekommen, das Bergdorf Ebnit Dornbirn einzugemeinden. Und so<br />

gehöre Ebnit seit 1932 zu Dornbirn. Würde Ebnit nicht zu Dornbirn gehören, dann wäre die Verbindung<br />

zwischen Ebnit und Gütle eine Landesstraße. So sei diese aber eine Gemeindestraße.<br />

Deshalb müsse auch die Stadt dafür aufkommen. Und wenn die Stadt im Verlauf der Ebniterstraße<br />

Tunnels und Brücken baue, dann gewähre das Land über Ersuchen der Stadt dafür ein<br />

paar Prozent aus den Bedarfszuweisungen.<br />

Es gehe aber auch beim Ebnit wiederum um das Thema der Solidarität. Er halte nichts davon<br />

auszurechnen, wie viele Euro es auf einen Ebniter trifft, wenn man einen Kanal baut. Natürlich<br />

könne er niemandem verbieten, eine Rechnung anzustellen. Doch müsse er darauf bestehen,<br />

dass derartige Infrastruktureinrichtungen von der Gemeinschaft der Bürger/innen bezahlt werden<br />

und dass auch jene, die sich an der Peripherie oder in einer Bergparzelle oder sonst wo z. B. im<br />

Ried befinden, von dieser Solidargemeinschaft mitgetragen werden. Ohne diese Solidarität würde<br />

das Ganze nicht funktionieren. Dies gelte neben der Abwassersituation auch für viele andere Bereiche.<br />

Gemeinsam habe man doch in allen Situationen, in denen es ein schulisches Bedürfnis war, sich<br />

um Schulsozialarbeit bemüht und diese auch mitfinanziert, wobei die Anträge natürlich von den<br />

Schulgemeinschaftsausschüssen gekommen seien. Er glaube auch, dass diese Methode die richtige<br />

ist. Man sollte nicht Schulsozialarbeit dort aufpflanzen, wo man sie nicht braucht - umgekehrt<br />

natürlich sehr wohl, wenn man meint, dass es eine Hilfe ist. Darum sei es sehr gut, dass sich die<br />

Schulgemeinschaften äußern. Man verschließe sich keineswegs den gesellschaftlichen Veränderungen.<br />

Er stelle fest, dass immer mehr Erziehungsaufgaben in die Schulen verlegt werden, und darum<br />

werde dieser Beruf in Wirklichkeit auch immer schwieriger. Wenn er sich aber vorstelle, dass einer<br />

seiner Enkelsöhne, den es vom Geburtsdatum her überworfen hätte, mit drei Jahren in den Kindergarten<br />

gegangen wäre, dann hätte dieser mitunter bis zum Schulbeginn vier Jahre lang dieselben<br />

Kindergärtnerinnen gesehen. Dies könne ein Vergnügen sein. Doch sollte man, bei aller Sympathie<br />

für alle diese Förderungen, die er im Übrigen unterstütze, weil er auch da die reale Familiensituation<br />

vor dem Auge habe, in der Beurteilung schon ein wenig ausgewogener sein. Er nehme<br />

schon zur Kenntnis, dass ein Kindergarten ein Lerngarten sein soll. Er setze aber voraus, dass<br />

auch das Lernen daheim, in der eigenen Familie, mindestens so wertvoll und gediegen gemacht<br />

wird, wie in einem Kindergarten. Wenn dem nicht so wäre, hätte man eine arme Gesellschaft. In<br />

der Familie spiele sich immer noch das Wesentliche ab. Und es sei keine Frage, dass die Eltern-<br />

Kind-Beziehungen das Wichtigste in der Entwicklung der Jugend darstellen. Dazu brauche er im<br />

Übrigen nicht viele Bücher zu lesen, da müsse man sich nur in der eigenen Umgebung deutlich<br />

genug umsehen.<br />

Zum Thema Mobilität merkt er an, dass es kühn sei zu behaupten, dass die Erweiterung der<br />

Kulturhausgarage ein furchtbares Projekt ist. Er habe schon mehrfach darauf hingewiesen, dass,<br />

hätte man lauter solche Projekte, man in Wirklichkeit froh wäre. Dies deshalb, weil es Projekte<br />

seien, welche die Stadt mit relativ geringen Folgekosten belasten. Die Folgekosten aber seien das<br />

Problem der Budgetierung einer Stadt.<br />

Die Tiefgarage werde sich über die Einnahmen, über die Parkgebühren finanzieren. Man wisse,<br />

dass dies nicht von heute auf morgen geschieht. Man werde ausgewogene Gebühren beschlie-


- 52 -<br />

ßen, und dann dauere es entsprechend lang, bis die Tiefgarage bezahlt ist. Der Personalaufwand,<br />

der bei der Stadt Dornbirn den allergrößten Teil der ordentlichen Ausgaben ausmache, sei bei einer<br />

Tiefgarage natürlich relativ gering. Deshalb sei sie so gesehen eine anders zu bewertende Investition.<br />

Er dürfe in diesem Zusammenhang auch darauf hinweisen, dass es gut wäre, bei der Beurteilung<br />

des Themas Mobilität die Anstrengungen der Stadt im öffentlichen Verkehr in den vergangenen<br />

Jahren zu würdigen, auch jene des Landes und der ÖBB. Wenn man sich überlege, dass € 37<br />

Mio. in die Dornbirner Bahnhöfe bzw. deren Infrastruktur investiert wurden, dann sei dies eine<br />

ganz beachtliche Zahl, im Vergleich mit den Investitionen für die Erweiterung der Tiefgarage.<br />

Bürgermeister DI Wolfgang RÜMMELE merkt weiters an, dass er schon davon ausgehe, dass die<br />

hohen Investitionen der Stadt, gemeinsam mit jenen des Landes und des Bundes, imstande sind,<br />

private Investitionen auszulösen. Dabei gehe es nämlich um die Attraktivität einer Stadt und die<br />

Lebensbedingungen, also wiederum um die Lebensqualität. In den fünf Jahren von 2004 bis einschließlich<br />

2008 werde man € 176,3 Mio. investiert haben, von wegen abnehmender Investitionszahlen.<br />

Dafür habe man den Schuldenstand um € 30 Mio. erhöhen müssen. Von diesen € 176,3<br />

Mio. habe man bis auf die € 30 Mio. also alles zurückbezahlt. Dies zur Potenz der Stadt und was<br />

diese imstande ist zu leisten. Es sei zu hoffen, dass dies noch lange anhält.<br />

Man habe im Übrigen eine Arbeitsgruppe "mittelfristige Finanzplanung" eingerichtet. Diese<br />

habe ein einziges Mal getagt. StV. Schönbeck habe gesagt, dass er daran sehr interessiert wäre,<br />

nur verstehen würde er es überhaupt nicht, weil die Verantwortung sowieso beim Finanzreferenten,<br />

also beim Bürgermeister, liege. Das ganze Jahr über habe er als Finanzreferent sowohl im<br />

Rahmen der Budgetbesprechungen als auch von Budget-Klausuren mit allen Fraktionen - was<br />

eine gute Übung der Stadt sei - des Öfteren alle Anwesenden nach ihrer persönlichen Sicht der<br />

Einsparungsmöglichkeiten gefragt. Er habe für sich dabei jedes Mal auch eine Notiz gemacht. Es<br />

sei nämlich schon interessant, am Ende eines Jahres mit dem Vorwurf leben zu müssen, den<br />

Schuldenstand in die Höhe getrieben und ein zu hohes allgemeines Darlehen zu haben. Wenn er<br />

sich dann aber erinnere, sieben Mal in diversen Runden die Frage gestellt zu haben, wer bereit ist,<br />

bei sich etwas einzusparen oder ihm diesbezüglich Vorschläge zu machen, dann bekomme er<br />

ebenso viele Male keine positive Reaktion. Am Schluss habe er dann den Spieß umgedreht, und<br />

da seien alle Stadträtinnen und Stadträte einverstanden gewesen, in ihrem eigenen Bereich noch<br />

etwas zu tun, nach unten. Er habe dies als noble Geste und auch als Ausdruck des Interesses an<br />

einem ausgeglichenen Budget gewertet. Er möchte dies auch in aller Klarheit sagen.<br />

Zum Thema Sicherheit merkt er an, dass es wunderbar wäre, eine Insel der Seligen zu sein. Dies<br />

sei man jedoch nicht, wiewohl die Anstrengungen groß seien. Die Frage einer fixen Einrichtung für<br />

die Polizei (Bundes- oder Stadtpolizei) an neuralgischen Punkten wie z. B. am Bahnhof sei deshalb<br />

beantwortet, weil Fachleute sagten, dass eine solche Methode weniger effektiv wäre, als die<br />

jetzt angewandte, mit den fliegenden Patrouillen, die unangemeldet auch in Zivil "auftauchen". Die<br />

Situation rund um den Bahnhof sei nach seiner Kenntnis der Berichte nicht schlimmer geworden.<br />

Dennoch müsse man immer dran bleiben. Was die Einbruchsdiebstähle betrifft, so sei dies ein<br />

Thema, das ihn, so wie alle anderen, ebenso berühre.<br />

Die Alte Naturschau lebe. Man könnte nun auch sagen, dass sie vier Jahre geschlafen hat. Dann<br />

könnte sie jetzt aber mit neuer Energie starten. Gelegentlich dauere es etwas länger. Er glaube<br />

aber, dass man jetzt gemeinsam ein sehr schönes Konzept erarbeitet hat. Es sei auch darum gegangen,<br />

das Ganze mit den privaten Nutzern abzustimmen, was aufgrund der verschiedenartigen<br />

Vorstellungen jedes einzelnen Nutzers nicht so einfach gewesen sei. Nun hoffe man, dass das,<br />

was hier entsteht, eine Verbesserung oder weitere Stärkung der Innenstadt bedeuten kann.


- 53 -<br />

Die Frage, wer sich populistisch äußert, wolle er nicht beantworten. Er habe in den Diskussionen<br />

während des ganzen Jahres nur gelegentlich den Eindruck, dass nicht alle frei sind von Populismen<br />

aller Art. Dies wäre aber wohl auch zu viel verlangt. Trotzdem sollte man sich so wie bisher<br />

bemühen, sich der sachlichen Diskussion zu widmen.<br />

Dies gelte im Übrigen auch für die Parkraumbewirtschaftung und auch für die Frage der Nichtzustimmung<br />

zu Gebührenerhöhungen. Man könne natürlich nicht hergehen und Versäumnisse<br />

aufzählen und sagen, für was alles man kein Geld hat. Und wenn im Wissen um die Bemühungen<br />

des Bürgermeisters und aller Fraktionen um eine Erhöhung der Einnahmen im Minimalbereich<br />

dann von Ausbeutung gesprochen wird, gehe es dann schon um die grundsätzliche Frage, ob<br />

man glaubt, dass das Geld irgendwo einfach daher schwimmt. Hier wolle er schon zur Realität<br />

aufrufen. Die Forderungen an die Stadt seien jedenfalls nicht kleiner geworden, sondern würden<br />

im Gegenteil immer größer. Daher sei auch immer wieder die Frage erlaubt, wie man das bezahlen<br />

soll.<br />

Auch die PISA-Studie habe in der Diskussion eine Rolle gespielt. Dies freue ihn sehr, weil da sehr<br />

viele Experten unterwegs seien und jeder ganz genau wisse, wie das funktioniert.<br />

Abschließend danke er allen nochmals herzlich. Er habe als Finanzreferent einen Vorsatz für das<br />

Jahr 2008, den er hier laut und deutlich sagen wolle. Auch die Finanzabteilung habe anlässlich<br />

der letzten Sitzung des Finanzausschusses den Versuch unternommen, eine mittelfristige Finanzplanung<br />

vorzulegen, habe diese dann aber nicht vorgelegt. Dies deshalb, weil sie ihnen unrealistisch<br />

im positiven Sinne vorgekommen sei. Man glaube nämlich nicht, was von Wien aus an möglichen<br />

Einnahmen für die Kommunen dargestellt wird. Man dürfe nämlich nicht nach zwei guten<br />

wirtschaftlichen Jahren hintereinander so tun, als ob sichergestellt wäre, dass es sich die nächsten<br />

20 Jahre auch so verhält. Dem sei normalerweise nicht so.<br />

Man gehe davon aus, dass es nach wie vor ein großes Anliegen ist, das allgemeine Darlehen,<br />

um Spielräume zu bewahren, herunter zu drücken. Er habe sich vorgenommen, mit allen Kolleginnen<br />

und Kollegen im Stadtrat im Jänner, also schon vor der Budgetierung, zu vereinbaren,<br />

das allgemeine Darlehen um € 1 Mio. zu reduzieren, und zwar nicht um jene € 1 Mio., um welche<br />

dieses im kommenden Jahr sowieso reduziert wird, weil man einem Rechnungsabschluss zusteuere,<br />

der wesentlich besser sein werde, wie man ihn sich das bei der Budgeterstellung für 2007<br />

vorgestellt hat, sondern zusätzlich um € 1 Mio. mehr. Und dann dürfe er all jene, die jetzt der Meinung<br />

sind, dass man da und da zu wenig Geld ausgebe, in die Pflicht nehmen. Es gehe darum € 1<br />

Mio. allgemeines Darlehen abzubauen. Er lade alle dazu ein, daran mitzuarbeiten. Das tue man<br />

nämlich für die kommenden Dornbirnerinnen und Dornbirner.<br />

Bürgermeister DI Wolfgang RÜMMELE übernimmt anschließend wiederum den Vorsitz.<br />

Nach einer kurzen "Spezialdebatte" wird nachstehender Beschluss gefasst:<br />

a) Der Gemeindevoranschlag 2008 wird mit<br />

Einnahmen in Höhe von € 199.688.400,-- und<br />

Ausgaben in Höhe von € 199.688.400,-- somit<br />

ausgeglichen festgestellt.<br />

b) Dem Wohnbaufonds für das Land Vorarlberg wird ein Darlehen in Höhe von ca. € 630.000,--<br />

zu den bisherigen Bedingungen gewährt.


- 54 -<br />

c) Der Steuersatz für die Vergnügungssteuer wird unverändert auf der bisherigen Höhe belassen.<br />

d) Die Finanzkraft gemäß § 73 Abs. 3 GG wird für 2008 mit € 58.773.700,-- festgesetzt.<br />

(gegen die vier Stimmen der Dornbirner Grünen und die drei Stimmen der "Dornbirner FPÖ".<br />

Die "Dornbirner SPÖ" stimmt dem Gemeindevoranschlag 2008 zu, mit Ausnahme der Budgets für<br />

das Rolls-Royce-Museum und den Schlachthof)<br />

12. Ermächtigung des Stadtrates gemäß § 76 Abs. 2 Gemeindegesetz.<br />

Gemäß § 76 Abs. 2 Gemeindegesetz ermächtigt die Stadtvertretung den Stadtrat für 2008 Mehrausgaben<br />

im Sinne des § 76 Abs. 1 bis zur Höhe von maximal 0,2 % der Finanzkraft zu beschließen.<br />

Bürgermeister DI Wolfgang Rümmele

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