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KUNDMACHUNG

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<strong>KUNDMACHUNG</strong><br />

über die am 12. Dezember 2006 um 18:00 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses unter dem Vorsitz von<br />

Bürgermeister DI Wolfgang Rümmele abgehaltene 16. Sitzung der Stadtvertretung.<br />

1.) Änderungen des Flächenwidmungsplanes.<br />

Über einstimmigen Antrag des Stadtplanungsausschusses vom 29.11.2006 wird der Flächenwidmungsplan<br />

wie folgt geändert:<br />

GST-NR<br />

Widmungsänderung<br />

Gebiet von in<br />

12200 (Teilfläche ca. 760 m²)<br />

Unterfallenberg<br />

FL<br />

BW<br />

14173 (Teilfläche 151 m²)<br />

Watzenegg<br />

FF (Wald)<br />

BW<br />

2.) Erwerb von Liegenschaften und Übernahmen in das Gemeindestraßennetz:<br />

a) Übernahme von Grundflächen zur Verbreiterung der Gemeindestraße<br />

„Eschenau“.<br />

Die Stadt Dornbirn übernimmt zur Verbreiterung der Gemeindestraße „Eschenau“ nachträglich<br />

von nachstehenden Anrainern folgende Teilflächen:<br />

• von Posch-Fußenegger Dora, Innsbruck, aus GST-NR 7312 56 m²<br />

• von Schweighofer Julius, Dornbirn, aus GST-NR 7303/3 3 m²<br />

• von Fetz Leopold und Fetz Monika, Dornbirn,<br />

aus GST-NRN 7301/1 und 7301/2 43 m²<br />

• von Zündel Manfred, Dornbirn, aus GST-NR 7304 10 m²<br />

Die Übernahmen erfolgen jeweils kostenlos und lastenfrei.<br />

Die Kosten für die Vermessung, Vertragserrichtung und Verbücherung dieser Grundabtretungen<br />

übernimmt die Stadt Dornbirn.<br />

Sämtliche Teilflächen werden nach der Übernahme mit dem öffentlichen Straßengut,<br />

GST-NR 20078, vereinigt.<br />

b) Übernahme bzw. Erwerb von Grundflächen zur Verbreiterung der Gemeindestraße<br />

„Baumgarten“.<br />

Die Stadt Dornbirn übernimmt eine in der Natur noch zu vermessende Teilfläche der<br />

Liegenschaft GST-NR 6286/2, in EZl. 15994, KG. Dornbirn, im Ausmaß von ca. 45 m²,<br />

welche teilweise bereits Teil der öffentlich genutzten Fahrbahn ist, von der Projektmanagement<br />

Gerhard Rümmele GmbH, Moosmahdstraße 30, 6850 Dornbirn, kostenlos<br />

und lastenfrei.<br />

Die Stadt Dornbirn erwirbt von Frau Marion Laner, Baumgarten 14, 6850 Dornbirn, eine<br />

ca. 48 m² große Teilfläche aus GST-NR 6284/1,zwecks Straßenverbreiterung und Sicherstellung<br />

einer Ausweiche unter Bedingungen.<br />

Die Kosten für die Vermessung, Vertragserrichtung und Verbücherung obiger Grundabtretungen<br />

und Übernahmen übernimmt die Stadt Dornbirn.


- 2 -<br />

Beide Teilflächen werden nach der Übernahme mit dem öffentlichen Straßengut, GST-<br />

NR 19440, vereinigt.<br />

Der Straßenausbau erfolgt nach Maßgabe der finanziellen Mittel, voraussichtlich in den<br />

Jahren 2007/2008.<br />

c) Übernahme der Privatstraße „Im Hag“ und Einbeziehung einer Teilfläche der Grabenparzelle<br />

GST-NR 20230/2 in die Wegparzelle.<br />

1. Die Stadt Dornbirn übernimmt die Wegparzelle GST-NR 19364, Privatstraße mit öffentlichem<br />

Verkehr, im Ausmaß von 438 m², von den derzeitigen Grundeigentümern<br />

(51 Mitbesitzer) kostenlos und lastenfrei in ihr Eigentum.<br />

Die Stadt Dornbirn übernimmt das Grundstück GST-NR 2232/5 mit einem Gesamtausmaß<br />

von 236 m² von den Miteigentümern Weiß Reinhard, Kutzer Herbert,<br />

Fußenegger-König Grete, Fußenegger Walter und Seewald-Fußenegger Silvia,<br />

kostenlos und lastenfrei in ihr Eigentum.<br />

Die Stadt Dornbirn übernimmt von Frau Irma Glanzer aus GST-NR 2231/2 eine<br />

Teilfläche im Ausmaß von ca. 103 m², welche derzeit Teil der öffentlichen Privatstraße<br />

ist, kostenlos und lastenfrei.<br />

Die Stadt Dornbirn übernimmt von Frau Mag. Carina Welzig-Steu aus GST-NR<br />

2231/1 eine Teilfläche im Ausmaß von ca. 65 m², welche derzeit Teil der öffentlichen<br />

Privatstraße ist, kostenlos und lastenfrei.<br />

Die inmitten des Straßenbereiches gelegene, verrohrte Teilfläche der Grabenparzelle<br />

GST-NR 20230/2 wird auf einer Länge von ca. 60 m gelöscht und ebenfalls<br />

mit dem öffentlichen Straßengut, GST-NR 2219/10, vereint.<br />

Die Kosten für die Vermessung, Vertragserrichtung und Verbücherung obiger<br />

Grundabtretungen und Übernahmen übernimmt die Stadt Dornbirn.<br />

Sämtliche oben angeführten Grundparzellen und Teilflächen werden mit dem öffentlichen<br />

Straßengut, GST-NR 2219/10, vereinigt.<br />

2. Der Straßenausbau erfolgt nach Maßgabe der finanziellen Mittel voraussichtlich<br />

2007.<br />

Unter dem Vorbehalt der schriftlichen Abklärung der Parkplatzsituation bis zur<br />

Stadtvertretung.<br />

3.) Erklärung der Straße „Im Hag“ zur Gemeindestraße.<br />

Die Straße „Im Hag“, derzeit teils Gemeindestraße, teils Privatstraße mit öffentlichem Verkehr,<br />

wird durchgehend von der Gemeindestraße „Härte“ bis zur Landesstraße „Lustenauerstraße<br />

– L 204“ durch Verordnung gemäß § 9 Vbg. Straßengesetz, LGBl. Nr. 8/1969, zur<br />

Gemeindestraße erklärt.<br />

4.) Pumpwerk Klien – Zustimmung zur Löschung einer Dienstbarkeit.<br />

Der Einverleibung der Löschung der Dienstbarkeit der Unterlassung der Errichtung maschinell<br />

betriebener Grundwasserhebungsanlagen auf der GST-NR 4447/7, welche die Ergiebigkeit<br />

des von der Gemeinde Dornbirn erworbenen Grundwassers beeinträchtigen könnten, in<br />

EZ 2247 Grundbuch Hohenems, wird zugestimmt.<br />

Die Kosten hierfür hat der Grundeigentümer zu tragen.<br />

5.) Anpassung von Verordnungen an das neue Vorarlberger Abfallwirtschaftsgesetz:


- 3 -<br />

a) Abfall-Abfuhrverordnung.<br />

Gemäß §§ 7 und 9 Vorarlberger Abfallwirtschaftsgesetz (V-AWG), LGBl. Nr. 1/2006,<br />

und der dazu erlassenen Verordnungen der Vorarlberger Landesregierung sowie der<br />

§§ 28 und 28a des Abfallwirtschaftsgesetzes 2002 (AWG 2002), BGBl. I Nr. 102/2002<br />

idgF, wird nachstehende<br />

Verordnung<br />

beschlossen:<br />

Abfall-Abfuhrverordnung<br />

1. Allgemeines<br />

§ 1 Begriffe<br />

§ 2 Verwahrung, Bereitstellung und Abfuhr von Abfällen<br />

§ 3 Systemabfuhr, Abfuhrpflicht<br />

2. Sammlung und Abfuhr der Restabfälle und Bioabfälle<br />

§ 4 Restabfälle<br />

§ 5 Bioabfälle<br />

§ 6 Aufstellung und Benützung der Abfallbehälter<br />

§ 7 Abfuhrgebiet, Bereitstellung, Übernahmsorte, Sammelstellen für Restabfälle und<br />

Bioabfälle<br />

§ 8 Abfuhrtermine<br />

3. Sammlung und Abfuhr von Sperrmüll und sperrigen Garten- und<br />

Parkabfällen<br />

§ 9 Sperrmüll<br />

§ 10 Sperrige Garten- und Parkabfälle<br />

4. Sammlung und Abfuhr von Altstoffen und Verpackungsabfällen<br />

§ 11 Altstoffe<br />

§ 12 Verpackungsabfälle<br />

5. Sammlung und Abfuhr von Altspeisefetten und –ölen, Problemstoffen und<br />

Elektroaltgeräten<br />

§ 13 Altspeisefette und –öle<br />

§ 14 Problemstoffe, Elektroaltgeräte<br />

6. Schlussbestimmungen<br />

§ 15 Pflichten der Liegenschaftseigentümer<br />

§ 16 Informationen über Sammelstellen, Sammel- und Abfuhrtermine<br />

§ 17 Inkrafttreten, Außerkrafttreten<br />

1. Allgemeines<br />

§ 1<br />

Begriffe<br />

(1) „Siedlungsabfälle“ sind Abfälle aus privaten Haushalten und andere Abfälle, die<br />

auf Grund ihrer Beschaffenheit oder Zusammensetzung den Abfällen aus privaten<br />

Haushalten ähnlich sind; bei der Zuordnung ist das Europäische Abfallverzeichnis<br />

zu berücksichtigen.


- 4 -<br />

(2) „Gemischte Siedlungsabfälle“ („Restabfälle“) sind nicht gefährliche<br />

Siedlungsabfälle, nachdem biologisch abbaubare Küchen- und Kantinenabfälle,<br />

kompostierbare Garten- und Parkabfälle, Altspeisefette und –öle sowie getrennt<br />

zu sammelnde Altstoffe und Verpackungsabfälle zuvor ausgesondert wurden.<br />

Restabfälle setzen sich daher insbesondere aus unverwertbaren Altstoffen,<br />

Nichtverpackungsabfälle aus Kunststoff, Hygieneabfällen, unverwertbaren<br />

Textilien, Kehricht und dergleichen zusammen.<br />

(3) „Sperrige Siedlungsabfälle“ („Sperrmüll“) sind nicht gefährliche Siedlungsabfälle,<br />

die auf Grund ihrer Größe nicht in den von der Gemeinde zur Verwendung<br />

vorgeschriebenen Sammelbehältern abgeführt werden können und von denen<br />

kompostierbare Garten- und Parkabfälle und getrennt zu sammelnde Altstoffe<br />

zuvor ausgesondert wurden.<br />

(4) „Bioabfälle“ sind getrennt gesammelte biologisch abbaubare Siedlungsabfälle und<br />

kompostierbare Garten- und Parkabfälle im Sinne der Verordnung über die<br />

getrennte Sammlung biogener Abfälle, BGBl. Nr. 68/1992 idF BGBl. Nr. 456/1994,<br />

welche in den von der Gemeinde zur Verwendung vorgeschriebenen<br />

Abfallbehältern abgeführt werden können.<br />

(5) „Sperrige Garten- und Parkabfälle“ sind biologisch abbaubare Siedlungsabfälle,<br />

die auf Grund ihrer Größe oder Menge nicht in den von der Gemeinde zur<br />

Verwendung vorgeschriebenen Abfallbehältern abgeführt werden können.<br />

(6) „Altstoffe“ sind<br />

a) Abfälle, welche getrennt von anderen Abfällen gesammelt werden, oder<br />

b) Stoffe, die durch eine Behandlung aus Abfällen gewonnen werden,<br />

um diese Abfälle nachweislich einer zulässigen Verwertung zuzuführen (§ 2 Abs.<br />

4 Z.1 Abfallwirtschaftsgesetz 2002).<br />

(7) „Problemstoffe“ sind gefährliche Abfälle, die üblicherweise in privaten<br />

Haushalten anfallen. Weiters gelten als Problemstoffe jene gefährlichen Abfälle<br />

aller übrigen Abfallerzeuger, die nach Art und Menge mit üblicherweise in<br />

privaten Haushalten anfallenden gefährlichen Abfällen vergleichbar sind. In<br />

beiden Fällen gelten diese Abfälle so lange als Problemstoffe, wie sie sich in der<br />

Gewahrsam der Abfallerzeuger befinden(§ 2 Abs. 4 Z.4 Abfallwirtschaftsgesetz<br />

2002).<br />

(8) „Abfallbehälter“ sind Abfallsäcke, Abfalltonnen oder Abfallcontainer, die zur<br />

Sammlung und zum Abtransport der nicht gefährlichen Siedlungsabfälle, die der<br />

Systemabfuhr unterliegen, dienen.<br />

(9) „Abfallbesitzer“ ist der Abfallerzeuger oder jede Person, welche die Abfälle inne<br />

hat. (§ 2 Abs. 6 Z.1 Abfallwirtschaftsgesetz 2002)<br />

§ 2<br />

Verwahrung, Bereitstellung und Abfuhr von Abfällen


- 5 -<br />

Die Abfallbesitzer haben nicht gefährliche Siedlungsabfälle so zu verwahren, zur Abfuhr<br />

bereitzustellen und rechtzeitig abführen zu lassen oder selbst abzuführen, dass auf der<br />

Liegenschaft, auf der sie anfallen, keine Gefährdungen, Beeinträchtigungen oder<br />

unzumutbare Belästigungen im Sinne des § 1 Abs. 4 V-AWG, z.B. für die Gesundheit<br />

von Menschen, die natürlichen Lebensbedingungen von Tieren, Pflanzen oder für den<br />

Boden, das Wasser, das Orts- und Landschaftsbild oder die öffentliche Ordnung und<br />

Sicherheit verursacht werden. Der § 3 bleibt unberührt.<br />

§ 3<br />

Systemabfuhr, Abfuhrpflicht<br />

(1) Die Stadt ist verpflichtet, die im Stadtgebiet anfallenden nicht gefährlichen<br />

Siedlungsabfälle zu sammeln und abzuführen (Systemabfuhr), und die<br />

Abfallbesitzer sind verpflichtet, diese Abfälle nach den Bestimmungen dieser<br />

Verordnung im Rahmen der Systemabfuhr zu sammeln und durch die Stadt<br />

abführen zu lassen.<br />

Davon ausgenommen sind<br />

a) Abfälle, die vom Abfallbesitzer behandelt (z.B. kompostiert) werden und zu<br />

deren ordnungsgemäßer Behandlung der Abfallbesitzer berechtigt und<br />

imstande ist,<br />

b) Abfälle, die in ein genehmigtes Sammel- und Verwertungssystem eingebracht<br />

werden,<br />

c) Elektroaltgeräte, wenn sie bei Herstellern, Importeuren oder Letztvertreibern<br />

(Handel) zurückgegeben werden.<br />

(2) Der Systemabfuhr unterliegen auch nicht gefährliche Siedlungsabfälle aus<br />

gewerblichen Betriebsanlagen, sofern ihre Menge im jeweiligen Betrieb bezogen<br />

auf das jeweils vorangegangene Kalenderjahr größer ist als die der sonstigen<br />

Abfälle, insbesondere aus Produktion.<br />

Ausgenommen bleiben jedoch<br />

a) Küchen- und Kantinenabfälle sowie Altspeisefette und –öle und<br />

b) Altstoffe, soweit sie nachweislich im Rahmen eines überörtlichen mindestens<br />

zehn Betriebsstätten umfassenden Sammel- oder Rücknahmesystems eines<br />

Unternehmens, eines Konzerns oder von Unternehmen, die an einem<br />

vertikalen Vertriebsbindungssystems teilnehmen, gesammelt und einer<br />

zulässigen Verwertung zugeführt werden.<br />

(3) Sperrige Siedlungsabfälle sowie sperrige Garten- und Parkabfälle müssen nicht<br />

über die Systemabfuhr entsorgt werden.<br />

2. Abschnitt<br />

Sammlung und Abfuhr von Restabfällen und Bioabfällen<br />

§ 4<br />

Restabfälle


- 6 -<br />

(1) Als Restabfälle dürfen zur Systemabfuhr nur jene Abfälle bereit gestellt werden,<br />

bei denen getrennt zu sammelnde Bioabfälle, Altspeisefette und –öle, Altstoffe<br />

und Verpackungen, Problemstoffe und Elektroaltgeräte zuvor ausgesondert<br />

wurden.<br />

(2) Für die Sammlung und Bereitstellung der Restabfälle müssen Abfallsäcke für<br />

Restabfälle, Abfalltonnen oder Abfallcontainer verwendet werden. Bei<br />

Verwendung von Abfalltonnen oder Abfallcontainern ist dies der Gebührenstelle<br />

im Amt der Stadt Dornbirn bekannt zu geben.<br />

Haushalte, die für die Sammlung von Restabfällen Abfallsäcke verwenden,<br />

erhalten jährlich pro Person 3 Stück Abfallsäcke á 60 l für Restabfall, höchstens<br />

aber 9 Stück, zugeteilt. Wenn die ordnungsgemäße Entsorgung mit den<br />

vorgeschriebenen Mindestmengen nicht gewährleistet ist, sind zusätzliche Säcke<br />

zu beziehen.<br />

Haushalte, die für die Sammlung von Restabfällen Abfalltonnen verwenden,<br />

müssen je Haushalt zumindest eine Abfalltonne mit 60 l Inhalt verwenden. Nicht<br />

fahrbare Tonnen dürfen ein Leergewicht von maximal 5 kg haben.<br />

Einrichtungen wie Amtsgebäude, Schulen, Betriebe, Wohnanlagen udgl. können,<br />

wenn sie keine Abfallsäcke verwenden, für die Sammlung von Restabfällen<br />

Abfalltonnen oder Abfallcontainer verwenden. Je Haushalt ist zumindest eine<br />

Abfalltonne mit 60 l Inhalt und je Anlage zumindest ein Abfallcontainer mit 800 l<br />

Inhalt zu verwenden. Im übrigen ist die Anzahl der Abfalltonnen und<br />

Abfallcontainer so zu bemessen, dass ein dem jeweiligen Bedarf entsprechend<br />

ausreichendes Volumen zur Verfügung steht und keine unzumutbare<br />

Belästigungen im Sinne des § 2 dieser Verordnung entstehen.<br />

(3) Der Abfallbesitzer bzw. der Liegenschaftseigentümer hat die Abfallbehälter<br />

(Abfallsäcke, Abfalltonnen und Abfallcontainer) auf eigene Kosten anzuschaffen.<br />

Es sind genormte Behälter zu verwenden, die mit der am Sammelfahrzeug<br />

eingesetzten Schütteinrichtung entleert werden können.<br />

(4) Die Abfallsäcke müssen ordnungsgemäß zugebunden werden. Tonnen und<br />

Container dürfen nur so weit befüllt werden, dass sie noch verschlossen werden<br />

können.<br />

(5) Die Abfallbesitzer (Liegenschaftseigentümer) haben die wieder befüllbaren<br />

Abfallbehälter (Abfalltonnen, Abfallcontainer) so instand zu halten und zu reinigen,<br />

dass die Gesundheit von Menschen nicht gefährdet wird und keine unzumutbaren<br />

Geruchsbelästigungen entstehen.<br />

§ 5<br />

Bioabfälle<br />

(1) Soweit Bioabfälle der Systemabfuhr unterliegen, müssen für die Sammlung und<br />

Bereitstellung entweder die von der Stadt zur Verfügung gestellten Abfallsäcke für<br />

Bioabfälle oder Biotonnen verwendet werden. Wenn von einer Liegenschaft keine<br />

Bioabfälle anfallen, die der Systemabfuhr unterliegen, haben die<br />

Liegenschaftseigentümer dies der Gebührenstelle im Amt der Stadt Dornbirn<br />

bekannt zu geben.


- 7 -<br />

Haushalte, die für die Sammlung der Bioabfälle Abfallsäcke verwenden, erhalten<br />

jährlich pro Person 8 Stück Abfallsäcke für Bioabfälle á 15 l, je Haushalt aber<br />

höchstens 24 Stück, zugeteilt. Wenn die ordnungsgemäße Entsorgung mit den<br />

vorgeschriebenen Mindestmengen nicht gewährleistet ist, sind zusätzliche Säcke<br />

zu beziehen.<br />

In Wohnanlagen mit mindestens 5 Haushalten müssen für die Sammlung der<br />

Bioabfälle Biotonnen verwendet werden.<br />

Haushalte, die für die Sammlung der Bioabfälle Biotonnen verwenden, müssen je<br />

Anlage zumindest eine fahrbare Biotonnen mit 80 l oder 120 l oder 240 l<br />

verwenden. Im übrigen sind Anzahl und Größe der Biotonnen so zu bemessen,<br />

dass ein dem jeweiligen Bedarf entsprechend ausreichendes Volumen zur<br />

Verfügung steht und keine unzumutbare Belästigungen im Sinne des § 2 dieser<br />

Verordnung entstehen.<br />

(2) Haushalten in Wohnanlage mit mehr als fünf Haushalten können an Stelle von<br />

Biotonnen Abfallsäcke verwenden, wenn die Verwendung von Biotonnen<br />

aufgrund besonderer Umstände, (z.B. geringe Bewohnerzahl, häufige<br />

Ortsabwesenheiten der Bewohner udgl,) nicht wirtschaftlich oder zweckmäßig ist.<br />

Die einwandfreie Trennung der Bioabfälle vom Restmüll muss sichergestellt sein<br />

und durch die Lagerung von Biomüll in Bio-Abfallsäcken dürfen keine<br />

unzumutbaren Belästigungen im Sinne des § 2 dieser Verordnung entstehen. Die<br />

Verwendung von Abfallsäcken ist der Gebührenstelle im Amt der Stadt Dornbirn<br />

gemeinsam mit einem Nachweis über das Vorliegen der vorgenannten<br />

Voraussetzungen bekannt zu geben.<br />

(3) Haushalte in Wohnanlagen mit weniger als fünf Haushalten und sonstige<br />

Einrichtungen (Schulen, Gewerbebetriebe etc) können an Stelle von<br />

Bioabfallsäcken Biotonnen verwenden; je Anlage ist zumindest eine Biotonne zu<br />

verwenden. Die Verwendung von Biotonnen ist der Gebührenstelle im Amt der<br />

Stadt Dornbirn bekannt zu geben.<br />

(4) Die Bestimmungen des § 4 Abs. 5, 6 und 7 über die Anschaffung, Verwendung<br />

und Instandhaltung der Abfallbehälter gelten für Bioabfälle sinngemäß.<br />

§ 6<br />

Aufstellung und Benützung von Abfallbehältern<br />

Die Abfallbehälter sind auf der eigenen Liegenschaft so aufzustellen, dass keine<br />

unzumutbaren Belästigungen für die Hausbewohner, Nachbarschaft oder die<br />

Allgemeinheit durch Geruch, Verunreinigungen, Lärm udgl. entstehen. Bioabfallsäcke<br />

und Biotonnen sind nach Möglichkeit an einem schattigen oder überdachten Ort<br />

aufzustellen. Außer beim Befüllen oder Entleeren sind die Behälter stets geschlossen<br />

zu halten.<br />

§ 7<br />

Abfuhrgebiet, Bereitstellung, Übernahmsorte, Sammelstellen<br />

für Restabfälle und Bioabfälle


- 8 -<br />

(1) Das Abfuhrgebiet, das ist jener Bereich, in dem die Abfälle von der Liegenschaft<br />

oder von einem Übernahmsort abgeholt werden, ist im beiliegenden Lageplan,<br />

der als Anhang I einen integrierten Bestandteil dieser Verordnung bildet,<br />

dargestellt.<br />

(2) Innerhalb des Abfuhrgebietes sind die Restabfälle und Bioabfälle auf der<br />

Liegenschaft, auf der sie anfallen, rechtzeitig an geeigneter, leicht zugänglicher<br />

Stelle im unmittelbaren Nahbereich einer öffentlichen Verkehrsfläche so zur<br />

Abfuhr bereitzustellen, dass keine Belästigungen, Gesundheitsgefährdungen oder<br />

Verkehrsbehinderungen entstehen und die Abfälle ohne Schwierigkeiten und<br />

Zeitverlust abgeführt werden können. Wenn die Liegenschaft nur erschwert<br />

angefahren werden kann oder die Abholung von dort wegen der Lage der<br />

Liegenschaft wirtschaftlich nicht vertretbar ist, sind die Abfälle beim nächst<br />

gelegenen leicht erreichbaren Ort zur Abfuhr bereitzustellen. Wenn die<br />

Liegenschaft nicht an einer öffentlichen Verkehrsfläche liegt, sind die Abfälle beim<br />

nächst gelegenen geeigneten Ort im unmittelbaren Nahbereich einer öffentlichen<br />

Verkehrsfläche bereitzustellen.<br />

(3) Bei Bedarf kann die Stadt für Liegenschaften, die nicht an öffentlichen<br />

Verkehrsflächen liegen oder nur erschwert angefahren werden können oder wenn<br />

die Abholung von dort wegen der Lage der Liegenschaft wirtschaftlich nicht<br />

vertretbar wäre, Übernahmsorte festlegen, bei denen die Abfälle bereitgestellt<br />

werden müssen.<br />

(4) Abfallbehälter dürfen frühestens am Vorabend des Abfuhrtages bereitgestellt<br />

werden. Abfalltonnen und -container und sind nach der Entleerung unverzüglich<br />

von der Straße zu entfernen.<br />

(5) Außerhalb des Abfuhrgebietes sind die Restabfälle und Bioabfälle zur nächst<br />

gelegenen Sammelstelle zu bringen und in den von der Stadt für Restabfall,<br />

Bioabfall zulässigen Behältern zur Abfuhr bereit zu stellen. Sammelstellen werden<br />

von der Stadt für die folgenden, vom Abfuhrgebiet ausgenommenen Gebiete<br />

eingerichtet:<br />

a) Ebnit-Dorf<br />

b) Ebnit-Heumöser<br />

c) Rickatschwende<br />

d) Ammenegg<br />

e) Kohlenstadl<br />

§ 8<br />

Abfuhrtermine<br />

(1) Die Abfuhr der Bioabfälle erfolgt wöchentlich; die Abfuhr der Restabfälle erfolgt<br />

alle zwei Wochen.<br />

(2) Die Abfuhr erfolgt jeweils am für die Liegenschaft festgelegten Abfuhrtag ab 6.00<br />

Uhr. Für Liegenschaften, die für Restabfälle Container verwenden, kann der<br />

Abfuhrtag für Restabfälle abweichend vom Abfuhrtag festgelegt werden.


- 9 -<br />

(3) Die Abfuhrtage sind im dieser Verordnung als Anhang II angeschlossenen<br />

Abfuhrplan, der einen integrierten Bestandteil dieser Verordnung bildet,<br />

festgelegt. Fällt der Abfuhrtag auf einen Feiertag, verschiebt sich dieser sowie die<br />

darauf folgenden Abfuhrtage dieser Woche jeweils auf den nächsten Werktag.<br />

3. Abschnitt<br />

Sammlung und Abfuhr von Sperrmüll<br />

und sperrigen Garten- und Parkabfällen<br />

§ 9<br />

Sperrmüll<br />

(1) Sperrmüll bis zu einer Höchstmenge von 2 m³ kann im Sammelhof der Stadt<br />

jeweils zu den verlautbarten Öffnungszeiten bei der dort eingerichteten<br />

Annahmestelle für Sperrmüll abgegeben werden. Es dürfen nur solche Abfälle<br />

übergeben werden, die in den von der Stadt bereitgestellten Behältern wegen<br />

ihrer Größe keinen Platz finden.<br />

(2) In begründeten Ausnahmefällen wird Sperrmüll auf Antrag des Abfallbesitzers von<br />

der Liegenschaft, auf der er anfällt, durch die Stadt (Werkhof) abgeholt. Altmetalle<br />

sowie sperrige Holzabfälle sind getrennt vom sonstigen Sperrmüll bereitzustellen.<br />

§ 10<br />

Sperrige Garten- und Parkabfälle<br />

Sperrige Garten- und Parkabfälle können bei der von der Stadt eingerichteten<br />

Sammelstelle für Grünabfälle zu den Öffnungszeiten abgegeben werden. Die<br />

Öffnungszeiten sind im Gemeindeblatt zu verlautbaren.<br />

4. Abschnitt<br />

Sammlung und Abfuhr von Altstoffen und Verpackungsabfällen<br />

§ 11<br />

Altstoffe<br />

(1) Verwertbare Altkleider (Alttextilien) können bei den von den gemeinnützigen<br />

Institutionen aufgestellten Sammelbehältern oder bekannt gegebenen<br />

Sammelstellen abgegeben werden.<br />

(2) Altpapier ist bei den öffentlich zugänglichen Altstoffsammelstellen oder im<br />

Sammelhof der Stadt zu den Öffnungszeiten abzugeben.<br />

(3) Altmetall ist im Sammelhof der Stadt zu den Öffnungszeiten abzugeben.


- 10 -<br />

(4) Die Abgabe von Altstoffen bei den öffentlich zugänglichen Altstoffsammelstellen<br />

darf nur zu den dort angeschlagenen Zeiten erfolgen und ist außerhalb dieser<br />

Zeiten sowie an Sonn- und Feiertagen nicht zulässig.<br />

(5) Bei Überfüllung der bereitgestellten Behälter dürfen keine Altstoffe an der<br />

Sammelstelle zurückgelassen werden.<br />

(6) In die Sammelbehälter dürfen ausschließlich die auf den Behältern deklarierten<br />

Abfallarten eingebracht werden. Jede Verunreinigung der Altstoffsammelstellen ist<br />

zu unterlassen. Verunreinigungen werden auf Kosten des Verursachers beseitigt.<br />

§ 12<br />

Verpackungsabfälle<br />

(1) Verpackungsabfälle aus Papier und Pappe sind bei den öffentlich zugänglichen<br />

Altstoffsammelstellen oder im Sammelhof der Stadt zu den Öffnungszeiten<br />

abzugeben.<br />

(2) Verpackungsabfälle aus Metall sind bei den öffentlich zugänglichen<br />

Altstoffsammelstellen oder im Sammelhof der Stadt zu den Öffnungszeiten<br />

abzugeben.<br />

(3) Verpackungsabfälle aus Glas (Flaschen etc) sind bei den öffentlich zugänglichen<br />

Altstoffsammelstellen oder im Sammelhof der Stadt zu den Öffnungszeiten<br />

abzugeben. Die Glasverpackungen sind in Weißglas und Buntglas zu trennen.<br />

(4) Verpackungsabfällen aus Kunststoff und Verbundverpackungen sind vom<br />

Abfallbesitzer zu sammeln und in den von der Stadt ausgegebenen<br />

Kunststoffsäcken zur Abfuhr bereitzustellen.<br />

Die Säcke sind ordnungsgemäß zu verschließen und frühestens am Vorabend<br />

des von der Stadt bekannt gegebenen Abfuhrtages unter Beachtung der<br />

Bestimmungen des § 7 zur Abfuhr bereitzustellen.<br />

(5) Für die Benützung der Altstoffsammelstellen gelten die Bestimmungen gemäß §<br />

11 Abs. 4 bis 6 sinngemäß.<br />

5. Abschnitt<br />

Sammlung und Abfuhr von Altspeisefetten und –ölen,<br />

Problemstoffen und Elektroaltgeräten<br />

§13<br />

Altspeisefette und –öle


- 11 -<br />

(1) Gemäß § 16 Abs. 6 AWG 2002 sind Altspeisefette und –öle getrennt zu sammeln<br />

und bei der stationären Sammelstelle im Sammelhof zu den Öffnungszeiten<br />

abzugeben.<br />

(2) Für die Sammlung von Altspeisefetten und –ölen stehen Wechselbehälter (so<br />

genannte „Öli“) zur Verfügung, die beim Sammelhof zu beziehen sind.<br />

§ 14<br />

Problemstoffe, Elektroaltgeräte<br />

(1) Problemstoffe und Elektroaltgeräte können beim Sammelhof zu den<br />

Öffnungszeiten abgegeben werden. Außerhalb der Öffnungszeiten dürfen keine<br />

Abfälle zurückgelassen werden.<br />

(2) Problemstoffe sind nach Möglichkeit in den Originalbehältern zu übergeben. Falls<br />

dies nicht möglich ist, sollte der Behälter tunlichst mit einem Hinweis auf dessen<br />

Inhalt versehen werden.<br />

(3) Elektroaltgeräte können auch bei der für die Stadt Dornbirn zuständigen<br />

regionalen Übernahmestelle abgegeben werden.<br />

(4) Für Altbatterien (ausgenommen Autobatterien) sowie für Ölfilter und Mineralöl<br />

besteht eine Rücknahmepflicht des Handels. Medikamente können in Apotheken<br />

zurückgegeben werden. Bei Elektroaltgeräten besteht für den Händler eine<br />

Rücknahmeverpflichtung beim Kauf eines Neugerätes und wenn die<br />

Verkaufsfläche des Händlers mehr als 150 m² beträgt.<br />

6. Abschnitt<br />

Schlussbestimmungen<br />

§ 15<br />

Pflichten der Liegenschaftseigentümer<br />

(1) Nach § 11 Abs. 1 V-AWG haben Liegenschaftseigentümer zu dulden, dass auf<br />

ihren Liegenschaften Übernahmsorte eingerichtet werden und Abfallbehälter<br />

bereitgestellt werden, so weit die Einrichtung des Übernahmsortes zur<br />

Bereitstellung von Abfällen, die auf anderen nahe gelegenen Liegenschaften<br />

anfallen, notwendig ist.<br />

(2) Über die Notwendigkeit der Einrichtung eines Übernahmsortes und dessen<br />

Umfang hat nach § 11 Abs. 2 V-AWG erforderlichenfalls der Bürgermeister zu<br />

entscheiden.<br />

(3) Die für Liegenschaftseigentümer geltenden Bestimmungen dieser Verordnung<br />

finden sinngemäß auch auf Abfallbesitzer Anwendung, die in ähnlicher Weise zur<br />

Nutzung von Liegenschaften befugt sind (Mieter, Pächter, Gebrauchsberechtigte,


- 12 -<br />

Fruchtnießer u. dgl.) sowie auf die Eigentümer von Bauwerken auf fremdem<br />

Grund und Boden und die Inhaber von Baurechten.<br />

§ 16<br />

Öffnungszeiten der Sammelstellen, Sammel- und Abfuhrtermine, Information<br />

Die Abfuhrtermine sind im Abfuhrplan (Anhang II dieser Verordnung) angeführt.<br />

Die Öffnungszeiten der Sammelstellen und Abgabestellen (Sammelhof,<br />

Grünmüllannahmestelle) werden vom Bürgermeister festgelegt und im Gemeindeblatt<br />

oder sonst in geeigneter Weise verlautbart. Außerhalb der Öffnungszeiten dürfen keine<br />

Abfälle abgegeben bzw. zurückgelassen werden. Über allfällige Änderungen der<br />

Öffnungs- und Abfuhrzeiten sind die Abfallbesitzer rechtzeitig zu informieren.<br />

§ 17<br />

Inkrafttreten, Außerkrafttreten<br />

Diese Verordnung tritt am auf die Kundmachung folgenden Tag in Kraft. Gleichzeitig<br />

tritt die Abfuhrordnung vom 25. Juli 2006 außer Kraft.<br />

b) Abfall-Gebührenverordnung.<br />

Gemäß § 15 Abs. 3 Z. 4 Finanzausgleichsgesetz 2005, BGBl. Nr. 156/2004 idF BGBl. I<br />

Nr. 34/2005 in Verbindung mit den §§ 16 bis 18 des Vorarlberger<br />

Abfallwirtschaftsgesetzes, LGBl. Nr. 1/2006, wird nachstehende<br />

beschlossen:<br />

Verordnung<br />

Abfall-Gebührenverordnung<br />

§ 1<br />

Begriffsbestimmung<br />

(1) Wohnungsbenützer sind alle Personen, die zum Stichtag 1. Jänner des laufenden<br />

Jahres im Gemeindegebiet einen Wohnsitz (Hauptwohnsitz oder weiteren<br />

Wohnsitz) im Sinne des Meldegesetzes haben.<br />

(2) Ferienwohnungen sind Wohnungen, die aufgrund ihrer Lage, Ausgestaltung und<br />

Einrichtung nicht ständig der Deckung eines ganzjährig gegebenen<br />

Wohnungsbedarfes dienen, insbesondere Wohnungen, die nur während des<br />

Wochenendes, Urlaubes, der Ferien oder sonst nur zeitweilig benützt werden und<br />

nicht unmittelbar zu einem Gastgewerbebetrieb gehören und in denen keine<br />

Personen einen Wohnsitz im Sinne des Meldegesetzes haben.<br />

(3) Sonstige Abfallverursacher sind Einrichtungen und Anlagen, bei denen nicht<br />

gefährliche Siedlungsabfälle, die der Systemabfuhr unterliegen, anfallen. Darunter<br />

fallen z.B. Gastgewerbe-, Handels- oder landwirtschaftliche Betriebe, technische


- 13 -<br />

Büros, Kanzleien, Arztpraxen, Apotheken, Banken, Büros udgl sowie gewerbliche<br />

Betriebsanlagen, wenn sie nach der Gemeindeabfuhrverordnung der<br />

Systemabfuhr unterliegen.<br />

§ 2<br />

Abfallgebühren<br />

(1) Die Gemeinde hebt zur Deckung ihres Aufwandes für die Abfuhr und die<br />

Beseitigung der in ihrem Gemeindegebiet anfallenden Abfälle Abfallgebühren ein.<br />

Das Ausmaß richtet sich nach den Bestimmungen des § 17 Abfallgesetz.<br />

(2) Im einzelnen werden folgende Abfallgebühren eingehoben:<br />

1. Mengenunabhängige Grundgebühren:<br />

a) Grundgebühr für Haushalte<br />

b) Grundgebühr für Ferienwohnungen<br />

c) Grundgebühr für sonstige Abfallverursacher<br />

2. Mengenabhängige Gebühren:<br />

a) Sackgebühr für Bioabfallsäcke<br />

b) Sackgebühr für Restabfallsäcke<br />

c) Sackgebühr für Garten- und Parkabfallsäcke<br />

d) Entleerungsgebühr für Restabfalltonnen<br />

e) Entleerungsgebühr für Restabfallcontainer<br />

f) Entleerungsgebühr für Biotonnen<br />

g) Gebühr für die Abholung von sperrigen Siedlungsabfällen<br />

h) Gebühr für die Annahme von sperrigen Siedlungsabfällen<br />

i) Gebühr für die Annahme von sperrigen Garten- und Parkabfällen<br />

(3) Die Grundgebühren dienen der Abdeckung jener Kosten, die der Gemeinde für<br />

die Bereitstellung von Einrichtungen zur Sammlung, Abfuhr und Behandlung von<br />

Abfällen, insbesondere von Alt- und Problemstoffen und sperrigen Abfällen<br />

entstehen sowie der sonstigen Kosten für Verwaltung, Öffentlichkeitsarbeit udgl.,<br />

die nicht über eine mengenabhängige Gebühr verrechnet werden können. Die<br />

Sack-, Entleerungs- und die für die Annnahme von Abfällen zu entrichtenden<br />

Gebühren dienen der Abdeckung der durch die Sammlung, Abholung und<br />

Behandlung dieser Abfälle verursachten Kosten.<br />

§ 3<br />

Gebührenschuldner<br />

(1) Die Abfallgebühr ist vom Eigentümern der Liegenschaft, auf der die der<br />

Systemabfuhr unterliegenden Abfällen anfallen, zu entrichten.<br />

(2) Ist die Liegenschaft vermietet, verpachtet oder sonst zum Gebrauch überlassen,<br />

so kann die Abfallgebühr den Inhabern (Mietern, Pächtern oder sonstigen<br />

Gebrauchsberechtigten) anteilsmäßig vorgeschrieben werden. Sie ist den<br />

Inhabern vorzuschreiben, sofern dies der Eigentümer der Liegenschaft rechtzeitig<br />

verlangt und er die erforderlichen Daten (Namen und Adresse der Inhaber,


- 14 -<br />

Bezeichnung der überlassenen Teile der Liegenschaft) bekannt gibt. Der<br />

Eigentümer der Liegenschaft haftet persönlich für die Abgabenschuld.<br />

(3) Miteigentümer schulden die Gebühr zur ungeteilten Hand. Wenn mit dem<br />

Miteigentumsanteil Wohnungseigentum verbunden ist, schuldet Gebühr der<br />

Wohnungseigentümer.<br />

(4) Bei Bauwerken auf fremdem Grund und Boden tritt an die Stelle des<br />

Liegenschaftseigentümers der Eigentümer dieses Bauwerks sowie der Inhaber<br />

des Baurechts.<br />

§ 4<br />

Gebührenhöhe / Einhebung der Gebühren<br />

(1) Die Höhe der Abfallgebühren wird durch Verordnung der Stadtvertretung<br />

festgesetzt.<br />

(2) Die Grundgebühr für Haushalte wird jährlich vorgeschrieben. Die Gebührenhöhe<br />

richtet sich nach der Anzahl der Wohnungsbenützer. Für das dritte und jedes<br />

weitere Kind gemäß § 106 EStG wird keine Grundgebühr eingehoben.<br />

(3) Die Grundgebühr für Ferienwohnungen wird pro Jahr und Wohnungseinheit<br />

vorgeschrieben.<br />

(4) Die Grundgebühr für sonstige Abfallverursacher wird pro Jahr und Einrichtung<br />

bzw. Anlage vorgeschrieben. Die Grundgebühr für sonstige Abfallverursacher<br />

verringert sich um die Hälfte des jeweils geltenden Tarifs, wenn die jeweilige<br />

Tätigkeit am Hauptwohnsitz des Abgabenschuldners im Wohnungsverbund in<br />

Räumen und mit Einrichtungen (Computer, Schreibtisch etc), die auch privat<br />

genutzt werden, ausgeübt wird und keine Dienstnehmer oder sonstige<br />

Hilfspersonen beschäftigt werden, wenn aufgrund der Art der Tätigkeit<br />

anzunehmen ist, dass die anfallenden Abfallmengen die Durchschnittsmengen<br />

eines Zwei-Personenhaushalts nicht übersteigen. Das Vorliegen dieser<br />

Voraussetzungen hat der Abgabepflichtige der Behörde schriftlich nachzuweisen.<br />

(5) Die Sackgebühren für Rest- und Bioabfallsäcke sowie die Entleerungsgebühren<br />

für Restabfalltonnen werden jährlich, die Entleerungsgebühren für Biotonnen und<br />

Restabfallcontainer vierteljährlich vorgeschrieben und sind jeweils innerhalb eines<br />

Monats nach Zustellung der Vorschreibung zur Zahlung fällig.<br />

(6) Die Gebühren für die Abholung von sperrigen Siedlungsabfällen sind bei der<br />

Abholung zu entrichten.<br />

(7) Die Gebühren für die Abgabe von sperrigen Siedlungsabfällen und sperrigen<br />

Garten- und Parkabfällen sind bei der Abgabe dieser Abfälle bei den städtischen<br />

Abgabestellen zu entrichten.<br />

(8) Die Sackgebühren für Garten- und Parkabfällen sowie für Rest- und<br />

Bioabfallsäcke, die zusätzlich zu den in der Abfuhrordnung der Stadt Dornbirn


- 15 -<br />

festgelegten Mindestmengen benötigt werden, sind beim Erwerb dieser Säcke bei<br />

den Verkaufsstellen zu entrichten.<br />

(9) Wohnungsbenützern, die während des Jahres ihren Wohnsitz von der Gemeinde<br />

Dornbirn abmelden, werden gegen Vorlage des Meldezettels die Grundgebühren<br />

teilweise rückerstattet und zwar bei Abmeldung bis zum 31.3. zu 75 % und bei<br />

Abmeldung bis zum 30.6. zu 50 %. Bei späterer Abmeldung erfolgt keine<br />

Rückerstattung. Dies gilt sinngemäß auch für sonstige Abfallverursacher.<br />

§ 5<br />

Schlussbestimmung<br />

Diese Verordnung tritt am 1.1.2007 in Kraft. Gleichzeitig verliert die Abfallgebührenverordnung<br />

vom 19.12.1995 i.d.F. 15.12.2005 ihre Wirksamkeit.<br />

6.) Anpassung von Gebühren:<br />

a) Wassergebühren.<br />

Aufgrund des § 6 des Wasserversorgungsgesetzes, LGBl. Nr. 3/1999, i.d.g.F., der §§ 7<br />

Abs. 5 und 8 Abs. 5 des Finanz-Verfassungsgesetzes 1948, i.d.g.F., und der §§ 14 Abs.<br />

1 Z. 14 und 15 Abs. 3 Z. 4 FAG 2005, BGBl. I 2004/156, i.d.g.F., sowie der §§ 4, 12 und<br />

13 der Wassergebührenordnung vom 29.4.2006 wird<br />

verordnet:<br />

Die Tarife für Trink- und Nutzwasser werden ab 1.1.2007 wie folgt festgesetzt:<br />

1. Wassergebühren je m³ bei einer Abnahme je Monat von:<br />

2007<br />

in Euro<br />

Erhöhung<br />

in %<br />

bis 1.000 m³ 0,83 + 2,5 %<br />

1.001 – 2.000 m³ 0,81 + 2,5 %<br />

2.001 – 3.000 m³ 0,77 + 2,7 %<br />

ab 3.001 m³ 0,72 + 2,9 %<br />

Abgabe an Genossenschaften:<br />

je m³ 0,73 + 2,8 %<br />

2. Wasserzählergebühr je Monat (keine Änderung gegenüber dem Jahr 2006):<br />

a) Nennleistung in m³/h:<br />

3 m³/h € 1,34<br />

7 m³/h € 1,56<br />

20 m³/h € 2,42<br />

30 m³/h € 7,17<br />

b) Nennweite in mm:<br />

50 mm € 7,80


- 16 -<br />

65 mm € 8,10<br />

80 mm € 8,60<br />

3. Die Durchschnittskosten für 1 lfm Rohrleitung werden mit € 172,44 festgelegt.<br />

Der Beitragssatz mit 15 % der Laufmeterkosten beträgt € 25,87.<br />

(Anhebung um 2,5 %)<br />

Die Gebühren sind Brutto-Gebühren. Die Mehrwertsteuer von derzeit 10 % ist in diesen<br />

Gebühren bereits enthalten.<br />

b) Müllgebühren.<br />

Gemäß § 15 Abs. 3 Z. 4 Finanzausgleichsgesetz 2005, BGBl. I Nr. 156/2004 idF BGBl.<br />

I Nr. 34/2005 in Verbindung mit den §§ 16 bis 18 Vorarlberger Abfallwirtschaftsgesetz,<br />

LGBl. Nr. 1/2006 wird<br />

verordnet:<br />

Die Abfallgebühren werden mit Wirkung vom 1.1.2007 wie folgt neu festgesetzt:<br />

1. Abfuhrgebühren: 2007 2006<br />

pro Eimer/pro Monat € 8,20 € 8,20 0,00 %<br />

40 l Restmüllsack € 2,75 € 2,75 0,00 %<br />

60 l Restmüllsack € 4,10 € 4,10 0,00 %<br />

8 l Biomüllsack € 0,70 € 0,70 0,00 %<br />

15 l Biomüllsack € 1,00 € 1,00 0,00 %<br />

40 l Gartensack (Papier) € 2,25 € 2,25 0,00 %<br />

60 l Gartensack<br />

(aus Papier; neu ab 2002) € 3,25 € 3,25 0,00 %<br />

80 l Gartensack (Kunststoff) € 4,30 € 4,30 0,00 %<br />

800 l Container € 54,70 € 54,70 0,00 %<br />

80 l Biotonne € 7,10 € 7,10 0,00 %<br />

120 l Biotonne € 9,85 € 9,85 0,00 %<br />

240 l Biotonne € 18,00 € 18,00 0,00 %<br />

2. Grundgebühren:<br />

a) Die Abfallgrundgebühr beträgt pro Haushaltsmitglied € 13,50 (€ 13,20:<br />

2,27 %) pro Jahr. Für das dritte und weitere Kind gemäß § 106 EStG wird<br />

keine Grundgebühr eingehoben. Anmerkung: Kinder sind jene Personen, für<br />

die Familienbeihilfe bezogen wird; also auch Schüler und Studenten.<br />

Für alle übrigen Abfallverursacher (zB Gewerbe, Büros) beträgt die Abfallgrundgebühr<br />

€ 54,00 (€ 52,80: 2,27 %) pro Jahr.<br />

Die Jahres-Pauschalgebühr für Wochenend- und Ferienhäuser beträgt<br />

€ 27,00 (€ 26,40: 2,27 %).


- 17 -<br />

b) Sperrmüll im Bringsystem wird mit € 21,00 (€ 20,50: 2,44 %) pro m³ vergebührt.<br />

Der Tarif für einen halben m³ Sperrmüll beträgt € 10,50 (€ 10,30:<br />

1,94 %).<br />

Sonstige sperrige Güter (= nicht haushaltsüblicher Sperrmüll) werden mit<br />

€ 21,00 (€ 20,50: 2,44 %) je halben m³ vergebührt.<br />

Die Gebühr für Kleinmengen entspricht der Gebühr für den 60 l Restmüllsack.<br />

c) Die Gebühr für Sperrmüllabholungen beträgt € 42,00 pro angefangenen m³<br />

(€ 41,00: 2,44 %).<br />

d) Die Gebühr für Gartenabfallanlieferungen beträgt € 5,50 (€ 5,50: 0,00 %) pro<br />

angefangenen m³.<br />

Die Gebühr für Kleinmengen entspricht der Gebühr für den 80 l Gartenabfallsack.<br />

Alle oben ausgewiesenen Müllgebühren sind Bruttogebühren. Die Umsatzsteuer von<br />

derzeit 10 % ist in den Gebühren enthalten.<br />

7.) Nachtragsvoranschlag 2006.<br />

Für den Nachtragsvoranschlag 2006 gemäß § 76 Abs. 3 Gemeindegesetz werden nachstehende<br />

Mehrausgaben, Mindereinnahmen, Mehreinnahmen und Darlehensaufnahmen genehmigt:<br />

A) Mehrausgaben:<br />

a) Mehrausgaben auf dem Konto 1/8400-0010 – Grunderwerb<br />

um € 1,10 Mio.<br />

(von € 0,70 Mio. auf € 1,80 Mio.)<br />

€ 1,10 Mio.<br />

b) Mehrausgaben auf dem Konto 1/9140-0814 – Beteiligungen<br />

CAMPUS und Biomasse GmbH<br />

um € 0,40 Mio.<br />

(von € 0,00 Mio. auf € 0,40 Mio.)<br />

€ 0,40 Mio.<br />

c) Mehrausgaben auf dem Konto 1/5521-2980 – Krankenhaus<br />

Dornbirn – Betriebsabgangsdeckung – Haushaltsrücklagen<br />

um € 1,00 Mio.<br />

(von € 0,00 Mio. auf € 1,00 Mio.)<br />

€ 1,00 Mio.<br />

d) Mehrausgaben auf dem Konto 1/8993-2980 – Krankenhauserweiterung<br />

– Haushaltsrücklagen<br />

um € 0,50 Mio.<br />

(von € 0,00 Mio. auf € 0,50 Mio.)<br />

€ 0,50 Mio.<br />

Summe Mehrausgaben<br />

€ 3,00 Mio.<br />

Summe saldiert: Mehrausgaben<br />

B) Mehreinnahmen:<br />

e) Mehreinnahmen auf dem Konto 2/8400-0010 – Grundstücksverkäufe<br />

um € 1,00 Mio.<br />

(von € 0,70 Mio. auf € 1,70 Mio.)<br />

f) Mehreinnahmen auf dem Konto 2/8400-3460<br />

um € 1,10 Mio.<br />

(von € 0,70 Mio. auf € 1,80 Mio.)<br />

g) Mehreinnahmen auf dem Konto 2/9200-8331 – Kommunalsteuer<br />

€ 3,00 Mio.<br />

€ 1,00 Mio.<br />

€ 1,10 Mio.


- 18 -<br />

um € 0,50 Mio.<br />

(von € 13,50 Mio. auf € 14,00 Mio.)<br />

h) Mehreinnahmen auf dem Konto 2/5521-8640 – Krankenhaus<br />

Dornbirn – Betriebsabgangsdeckung<br />

um € 3,40 Mio.<br />

(von € 0,00 Mio. auf € 3,40 Mio.)<br />

i) Mehreinnahmen auf dem Konto 2/9250-8591 – Ertragsanteile<br />

um € 0,50 Mio.<br />

(von € 32.787.200,00 auf € 33.287.200,00)<br />

Summe Mehreinnahmen<br />

€ 0,50 Mio.<br />

€ 3,40 Mio.<br />

€ 0,50 Mio.<br />

€ 6,50 Mio.<br />

C) Mindereinnahmen:<br />

j) Mindereinnahmen auf dem Konto 2/8993-3460 – Krankenhauserweiterung<br />

– Schuldaufnahmen<br />

um € 1,00 Mio.<br />

(von € 3,10 Mio. auf € 2,10 Mio.) - € 1,00 Mio.<br />

k) Mindereinnahmen auf dem Konto 2/9510-3560 – Allgem. Darlehen<br />

um € 2,50 Mio.<br />

(von € 7,50 Mio. auf € 5,00 Mio.) - € 2,50 Mio.<br />

Summe Mindereinnahmen - € 3,50 Mio.<br />

Summe saldiert Mehr-/bzw. Mindereinnahmen<br />

€ 3,00 Mio.<br />

Die Voranschlagssumme erhöht sich somit bei den Einnahmen als auch bei den Ausgaben<br />

um jeweils € 3,00 Mio. auf nunmehr € 184.099,800,00.<br />

8.) Aufnahme von Darlehen.<br />

a) Zur Finanzierung des Grunderwerbes „Hintere Achmühle“ wird ein Darlehen in der<br />

Höhe von € 1.030.000,00 auf die Dauer von fünf Jahren bei der Dornbirner Sparkasse<br />

Bank AG, Bahnhofstraße 2, 6850 Dornbirn, unter Bedingungen aufgenommen.<br />

b) Zur Finanzierung der Restkosten für das „stadtbad“ wird ein Darlehen in der Höhe von<br />

bis zu € 1 Mio. auf die Dauer von 20 Jahren ab Tilgungsbeginn (2.1.2008) bei der Vorarlberger<br />

Landes- und Hypothekenbank AG, Rathausplatz 6, 6850 Dornbirn, unter<br />

Bedingungen aufgenommen.<br />

9.) Beschäftigungsrahmenplan für das Jahr 2007.<br />

Für das Jahr 2007 wird der Beschäftigungsrahmenplan gemäß nachfolgender tabellarischer<br />

Darstellung wie folgt beschlossen:<br />

Beschäftigungsrahmenplan 2007<br />

Anzahl der Bediensteten und Dienstposten<br />

Bedienstete Dienstposten<br />

Funktionen der Gehaltsklasse 1 bis 6 338 253,34<br />

Funktionen der Gehaltsklasse 7 bis 14 378 318,95<br />

Funktionen der Gehaltsklasse 15 bis 18 14 13,63


- 19 -<br />

Funktionen der Gehaltsklasse 19<br />

Funktionen der Gehaltsklasse 20<br />

Funktionen der Gehaltsklasse 21<br />

Funktionen der Gehaltsklasse 22 4 4,00<br />

Funktionen der Gehaltsklasse 23 1 1,00<br />

Krankenhaus 611 507,18<br />

Gesamt 1.346 1.098,10<br />

Krankenhaus:<br />

a b c d<br />

Angestellte in handwerklicher<br />

Verwendung<br />

Gesamt<br />

89,18 27,00 254,50 66,00 70,50 507,18<br />

Zahlenmäßiges Verhältnis von Frauen und Männern:<br />

nach Dienstverhältnis:<br />

Frauen in % Männer in % Gesamt<br />

Beamte 1 61 62<br />

Angestellte 707 269 976<br />

Angestellte in handwerkl. Verwendung 182 126 308<br />

Summe 890 66,12 456 35,78 1.346<br />

nach Funktionen:<br />

Frauen in % Männer in % Gesamt<br />

Gehaltsklasse 1 bis 6 153,24 100,10 253,34<br />

Gehaltsklasse 7 bis 14 164,35 154,60 318,95<br />

Gehaltsklasse 15 bis 18 1,00 12,63 13,63<br />

Gehaltsklasse 19<br />

Gehaltsklasse 20<br />

Gehaltsklasse 21<br />

Gehaltsklasse 22 4,00 4,00<br />

Gehaltsklasse 23 1,00 1,00<br />

Krankenhaus 359,18 148,00 507,18<br />

Summe 677,77 61,72 420,33 38,28 1.098,10<br />

10.) Beratung und Beschlussfassung über den Voranschlag 2007 der Stadt Dornbirn.<br />

Vizebürgermeister Mag. Martin RUEPP übernimmt den Vorsitz.<br />

Bürgermeister DI Wolfgang RÜMMELE eröffnet als Finanzreferent und gleichzeitig als<br />

Sprecher der „Dornbirner Volkspartei“ in der Stadtvertretung die<br />

G E N E R A L D E B A T T E<br />

und führt Folgendes aus:


- 20 -<br />

"Hohe Stadtvertretung, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, meine Damen und Herren!<br />

Es freut mich, den Voranschlagsentwurf für 2007 zur Diskussion und Beschlussfassung<br />

vorlegen zu können.<br />

So wie jedes Unternehmen braucht auch eine Stadt eine Jahresplanung, wobei nicht nur das<br />

Zahlenwerk, sondern auch die Inhalte von besonderem Interesse sind. Und am Beispiel einer<br />

Stadt wäre der Blick auf ein einziges Jahr völlig unzureichend. Unsere Zielsetzungen für<br />

die Wirtschaftsstadt mit hoher Lebensqualität sind in der Entwicklung der vergangenen Jahre<br />

und den Notwendigkeiten für die kommenden Jahre ablesbar.<br />

Unsere Stadt wächst in Vielem. Wachstum allein kann aber kein Ziel sein. Es geht viel mehr<br />

darum, die in vielen Bereichen erreichte Qualität zu erhalten und abzusichern und dort, wo<br />

sich gesellschaftliche oder wirtschaftliche Veränderungen darstellen entsprechend vorausschauend<br />

zu planen und auch dort der Qualität den Vorrang zu geben. Unsere Bevölkerung<br />

identifiziert sich nach wie vor in hohem Maße mit der Stadt, auch im Sinne der Heimatstadt.<br />

Wir haben am 1. Dezember die Einwohnerzahl von 45.627 erreicht, davon sind ca. 1.400<br />

Nebenwohnsitze (diese Zahl ist seit Jahren konstant). 39.812 sind Österreicher, 1.994 haben<br />

türkische, 1.700 ehemalige jugoslawische und 1.073 deutsche Staatsangehörigkeit.<br />

Einen guten Beweis für die positive wirtschaftliche Entwicklung liefern die Beschäftigungszahlen<br />

in der gewerblichen Wirtschaft: Noch nie in der Geschichte der Stadt hatten wir<br />

20.380 Beschäftigte, das sind um 9 % mehr als im Vorjahr. Dabei fällt auf, dass die Beschäftigtenzahl<br />

in Gewerbe, Handwerk und Dienstleistungen von 6.050 gleich um 20 % auf 7.257<br />

gestiegen ist. Die Arbeitslosenzahl liegt im Jahresvergleich 4,28 % unter dem Jahr 05.<br />

Wer die Bautätigkeit in unserer Stadt beobachtet, wird eine Parallele erkennen. Dornbirn ist<br />

ein guter Standort.<br />

Die Stadt selbst ist mit € 32,8 Mio. ein beachtlicher Investor. Wir müssen aber erkennen,<br />

dass so hohe Investitionen auch im Zusammenhang mit einigen Projekten zu sehen sind, die<br />

nicht zuletzt wegen der mit Spannung erwarteten Weltgymnaestrada in dieses Zeitfenster<br />

gefallen sind und dass auch unsere Finanzierungspartner von der positiven Wirkung dieses<br />

Weltturnfestes überzeugt sind.<br />

Wir sind ein Dienstleistungsunternehmen mit vielfältigen und komplexen kommunalen Aufgaben:<br />

Als Beispiele beschäftigen wir Handwerker, Musikpädagogen, Pflegerinnen, Ärzte. Insgesamt<br />

sind es 130 verschiedene Berufe. Die Stadt beschäftigt 1346 Personen auf 1098<br />

Dienstposten, davon entfallen auf die Gesundheitsbetriebe 742 Beschäftigte.<br />

Die Personalkostensteigerung beträgt in der allgemeinen Verwaltung 2,82 %, bei den Gesundheitsbetrieben<br />

wegen gestiegener Patienten- und Bewohnerzahlen 5,12 %.<br />

Die Einnahmen aus den Ertragsanteilen und der Kommunalsteuer liegen derzeit deutlich<br />

über der Prognose für 2006 und lassen für 2007 weitere Steigerungen erwarten<br />

Wie immer, meine Damen und Herren, darf darauf hingewiesen werden, dass beinahe jede<br />

Investition mit Folgekosten verbunden ist. Darauf ist vermehrt Wert zu legen, das geringe


- 21 -<br />

Ausmaß des „Freien Budgets“ ist nicht befriedigend, daran müssen wir arbeiten. Ich habe<br />

alle dazu eingeladen.<br />

Wir brauchen auch in Zukunft Spielraum, um wie in den vergangenen Jahren beweglich sein<br />

zu können. In diesem Zusammenhang wird die Produktsteuerung mit den Kenndaten der<br />

Organisationsabteilung wichtig sein.<br />

Das Investitionsbudget in Zahlen<br />

Einnahmen € 182.428.000,--<br />

Ausgaben € 182.428.000,--<br />

somit ausgeglichen<br />

Die Steigerung des Ausgabenvolumens gegenüber dem Voranschlag 2006 beträgt 0,73 %.<br />

Die ordentlichen Einnahmen erhöhen sich um 1,96 %, die ordentlichen Ausgaben um<br />

2,98 %.<br />

Die außerordentlichen Einnahmen reduzieren sich um 3,63 %, die entsprechenden Ausgaben<br />

reduzieren sich um 6,58 %.<br />

Die Personalkosten steigen um € 2.240.000,--, das sind 4,13 % auf € 56.443.000,--. Hierbei<br />

beträgt die Gesamtsteigerung in der allgemeinen Verwaltung € 652.000,-- oder 2,82 % und<br />

bei den Gesundheitsbetrieben € 1.588.000,-- oder 5,12 %. In Summe beträgt der Anteil der<br />

Personalkosten an den ordentlichen Ausgaben 39,54 %.<br />

Der Sachaufwand bei den Gesundheitsbetrieben steigt um € 330.800,-- oder 3,25 % auf<br />

€ 17.057.800,--, der Beitrag an die Sozialhilfe steigt um € 304.200,-- oder um 4,85 % auf<br />

€ 6.577.300,--.<br />

Die Krankenanstalten-Betriebsabgangsdeckung steigt um € 650.400,-- oder um 9,74 % auf<br />

€ 7.330,400,--, davon der Betrag an das eigene Krankenhaus um € 95.000,-- oder 1,82 %<br />

auf € 5.325.000,--.<br />

Weitere deutliche Steigerungen gibt es bei den Beiträgen zum Pflegegeld, zum Landeswohnbau-<br />

und Rettungsfonds.<br />

Mehreinnahmen ergeben sich u. a. bei den<br />

Ertragsanteilen<br />

€ 37.809.200,--, das sind + 3,79 % gegenüber dem Voranschlag<br />

2006<br />

Leistungserlöse Krankenhaus € 43.399.500,--, das sind + 1,31 %<br />

Kommunalsteuer € 14.200.000,--, das sind + 5,19 %<br />

Die Finanzierung der außerordentlichen Ausgaben von € 39.699.100,-- erfolgt mit<br />

€ 22.830.000,-- oder 57,55 % Darlehensaufnahmen<br />

€ 3.777.500,-- oder 9,52 % Rücklagenentnahmen<br />

€ 1.578.700,-- oder 3,98 % Freies Budget<br />

€ 11.482.900,-- oder 28,95 % aus außerordentlichen Einnahmen<br />

Darin nicht enthalten sind Aufwändungen für Instandhaltungen in Höhe von € 5,4 Mio.<br />

Davon fließen 2007 Aufträge (Investitionen und Instandhaltungen) in Höhe von € 32,88 Mio.<br />

(€ 35,4 Mio. im Jahr 2006) in die Wirtschaft.<br />

Den Darlehensaufnahmen von € 22.830.000,-- stehen Darlehenstilgungen in Höhe von<br />

€ 12.668.300,-- gegenüber. Der Darlehensstand beträgt Ende des Jahres 2007 voraussicht-


- 22 -<br />

lich € 119.085.800 und liegt damit auf derselben Höhe wie er für das Jahr 2006 veranschlagt<br />

(€ 119.306.900) wurde. Die Stagnation des Darlehensstandes ergibt sich, weil 2006 nicht<br />

alle budgetierten Darlehen benötigt wurden. Bauprojekte haben sich zeitlich verschoben.<br />

Zusätzliche Einnahmen wie etwa die LKF-Gewinner-Spitalsgelder werden für den Krankenhaus-Neubau<br />

verwendet und verringern daher die hiefür vorgesehenen Darlehensaufnahmen.<br />

Andererseits reduziert sich das für 2006 veranschlagte allgemeine Darlehen in der Höhe von<br />

€ 7,5 Mio. durch Mehreinnahmen z.B. bei der Kommunalsteuer und bei den Ertragsanteilen<br />

auf € 5,0 Mio.<br />

Die Rücklagen bleiben mit € 19.578.200,-- auf annähernd gleichem Stand wie in den Vorjahren.<br />

Der Gesamt-Schuldenstand (also Darlehen und Leasing) sinkt aufgrund der abnehmenden<br />

Leasingverpflichtungen von € 128.798.900,-- (VA 2006) auf € 127.774.600,-- (- € 1.024.300,-<br />

-).<br />

Mit Mitberücksichtigung der Leasingverpflichtungen von € 8.688.800,-- beträgt die Gesamt-<br />

Pro-Kopf-Verschuldung somit € 2.887,95. Dies ergibt eine Reduktion um € 51,19.<br />

Der Vergleich mit anderen Städten wird immer schwieriger, einerseits wegen der Höhe der<br />

Budgetsumme, andererseits wegen nicht vergleichbarer Strukturen, etwa beim einzigen<br />

städtischen Krankenhaus oder der bei uns nicht stattgefundenen Budgetauslagerung von<br />

Betrieben und vor allem wegen des zu bewertenden gestiegenen Vermögens.<br />

STADTENTWICKLUNG<br />

Integriert in die soziale und kulturelle Entwicklung nehmen die Investitionen in die räumliche<br />

und bauliche Entwicklung unserer Stadt einen bedeutenden Stellenwert ein.<br />

Planerische Notwendigkeiten und der verstärkte Wille zur bereits beachtlichen gemeindlichen<br />

Kooperation veranlassten das Land Vorarlberg und alle Rheintalgemeinden in den<br />

letzten zwei Jahren zur Erarbeitung der Vision Rheintal im Rahmen eines groß angelegten<br />

Projekts, in welchem zahlreiche Mandatare und Bevölkerungsinitiativen mitwirkten. Mit dem<br />

Leitbild zur räumlichen Entwicklung des Rheintals und zur gemeindlichen Kooperation wurden<br />

Nachfolgeprojekte initiiert, die sich auf die formulierten Leitsätze beziehen.<br />

Rheintal-Mitte ist ein regionalplanerisches Projekt der Gemeinden Dornbirn, Hohenems und<br />

Lustenau gemeinsam mit dem Land Vorarlberg. Ziel ist die Erarbeitung eines regionalen<br />

Entwicklungskonzepts für den Raum zwischen den drei beteiligten Gemeinden unter besonderer<br />

Berücksichtigung der Verkehrsfragen. Gerade die Verkehrsprobleme, bei denen die<br />

ASFINAG Partner ist, bedürfen einer fundierten und breiten raumplanerischen Betrachtungsweise.<br />

Für Rheintal-Mitte sind im nächsten Jahr für die weiteren Planungsschritte Mittel<br />

vorgesehen.<br />

Mobilitätsentwicklung und bauliche Entwicklung der Gemeinden sollen sich im Rheintal<br />

abgestimmt entwickeln. Dieser Leitsatz hat in Dornbirn zur Zeit hohe Aktualität, er wird gelebt<br />

durch öffentliche und private Investitionen. Zwischen Mobilität und Siedlungsentwicklung<br />

abgestimmte Entwicklung bedeutet Nutzung der hohen Erreichbarkeit um unseren Bahnhof<br />

und die weiteren ÖBB-Haltestellen. Der neue Bahnhof und die neue Haltestelle Schoren dokumentieren<br />

einen Quantensprung im ÖV-Angebot auch in Gestaltung und Kundenfreundlichkeit.<br />

Der Beitrag der Stadt Dornbirn für die im Juni 2007 fertiggestellten Anlagen beträgt


- 23 -<br />

in Summe rund € 2,9 Mio., wobei der städtische Finanzierungsbeitrag sehr stark das Bike &<br />

Ride fördern wird. Die modernste Fahrradabstellanlage in zweigeschossiger Ausführung im<br />

Land Vorarlberg wird im Juni 2007 in Betrieb gehen.<br />

Die neue Haltestelle Schoren mit Liften, neuen Zugängen und der Überdachung erhöht die<br />

Erreichbarkeit und die Attraktivität bedeutend. An diesem zentralen Standort wird ein zweites<br />

städtisches Seniorenhaus, eine gemeinnützige Wohnanlage der VOGEWOSI sowie ein<br />

Wohnheim der Lebenshilfe entstehen; ermöglicht durch eine aktive Bodenpolitik nach Kauf<br />

der alten Sparzentrale gemeinsam mit der VOGEWOSI.<br />

Der Stellenwert des öffentlichen Verkehrs in Dornbirn mit der Drehscheibe des Bahnhofs<br />

Dornbirn im Unteren Rheintal wird durch die baulichen Maßnahmen am Bahnhof und Busbahnhof<br />

dokumentiert. Ein großes „fliegendes“ Dach verbindet Schiene und Bus nicht nur<br />

gestalterisch, sondern es symbolisiert die Kompaktheit und Abgestimmtheit des gesamten<br />

ÖV-Angebots. Vor dem Postamt wird 2007 eine zusätzliche Bedarfshaltekante für den Stadtund<br />

Landbus sowie insbesondere für private Reisebusse eingerichtet.<br />

Mit vertretbaren Mehraufwändungen wurde das Angebot im Landbus Unterland ab<br />

10.12.2006 deutlich verbessert, und erstmals in Vorarlberg verkehren seit gestern Gelenkbusse<br />

mit einer Kapazität für 164 Personen.<br />

Die öffentlichen Investitionen in die ÖV-Infrastruktur beflügeln auch die privaten Investoren.<br />

Die Erweiterung des WIFI in der Bahnhofstraße wird Ende 2007 eröffnet werden können.<br />

Die miterrichtete Garage wird der Öffentlichkeit zugänglich sein. Unmittelbar am Bahnhof<br />

wird das Postamtsgebäude saniert und aufgestockt. Ein Nahversorger wird die Lücke zwischen<br />

Postamt und Bahnhof schließen. Weitere private Investitionen im nächsten Bahnhofsumfeld<br />

sind vorgesehen. Das vom Amt ausgearbeitete städtebauliche Leitbild zeigt darüber<br />

hinaus zusätzliche Entwicklungsmöglichkeiten im gesamten Bahnhofsquartier auf, das damit<br />

zu einer neuen Keimzelle der städtebaulichen Entwicklung wird – 125 Jahre nach Bau der<br />

Vorarlberg-Bahn.<br />

Die bewährte, kooperative Erarbeitung städtebaulicher Leitbilder für Industrie- und Gewerbeareale<br />

wird im nächsten Jahr fortgesetzt werden:<br />

• Für den Campus Dornbirn II – die ehemalige Post-Garage – liegt der Entwurf für das<br />

städtebauliche Leitbild bereits vor. Es wird im Rahmen der gegründeten Gesellschaft<br />

gemeinsam mit den Partnern Prisma und der Landes-Hypo erarbeitet. Eine erste bauliche<br />

Umsetzung soll bereits 2007 begonnen werden.<br />

• Für das über 20 ha große Betriebsgebiet Dornbirn-Nord wird zur Zeit ebenfalls ein<br />

städtebauliches Leitbild erarbeitet. Es ist dies ein rechtzeitiger Schritt gemeinsam mit<br />

den Grundeigentümern, zumal Ende 2008 der Achraintunnel und damit eine ideale Erschließung<br />

über die neutrassierte B 200 gegeben sein wird.<br />

• Für das hochwertige Betriebsgebiet zwischen der Autobahn und dem Messegelände<br />

hat die Stadtvertretung im Herbst einen Bebauungsplan erlassen. Durch die städtebaulichen<br />

Festlegungen soll die Entwicklung eines hochwertigen Betriebsgebiets unterstützt<br />

werden.<br />

• Im Stadtzentrum zeichnet sich in Zusammenhang mit den Planungsarbeiten für die<br />

Sanierung der Stadtstraße sowie der Prüfung zur Erweiterung der Kulturhausgarage die<br />

Notwendigkeit einer städtebaulichen Studie für das Areal Innere Eisengasse – Kulturhaus<br />

ab.<br />

Seit dem Erweiterungsbau zum Rathaus, der Errichtung der inatura inmitten des Stadtgartens,<br />

dem neuen Pflegeheim an der Höchsterstraße, dem mehrfach ausgezeichneten Stadtbad,<br />

dem Erweiterungsbau zum Krankenhaus prägt der städtische Hochbau stark die bauliche<br />

Entwicklung unserer Stadt.


- 24 -<br />

Die wichtigsten Bauvorhaben im kommenden Jahr sind:<br />

• Städtisches Krankenhaus: Fertigstellung des Erdgeschosses des Hauptbaukörpers mit<br />

den neuen Ambulanzen, einem neuen Bewegungsraum für die Physiotherapie, einer<br />

neuen Cafeteria mit Gartenanschluss. Gleichzeitig werden die Arbeiten für die neue Küche<br />

im 1. Untergeschoss aufgenommen und abgeschlossen. Unter Berücksichtigung<br />

der Maßnahmen in den letzten Jahren werden wir bis Ende 2007 allein baulich ca. € 24<br />

Mio. in unser Spital investiert haben. Ständige Investitionen in die Medizintechnik und<br />

ein hohes Ausbildungs- und Leistungsniveau des Ärzte- und Pflegepersonals stärken<br />

die Qualität und den Ruf unsers Spitals ständig.<br />

• Der ehemalige Westtrakt des Altersheims an der Höchsterstraße wird im kommenden<br />

Jahr als neues Familien- und Sozialzentrum (Treffpunkt an der Ach) neu eröffnet werden<br />

können.<br />

• Dornbirn unterhält Gebäude für 23 Pflichtschulen. Größere Sanierungen insbesondere<br />

für die Bauten aus den 1960er und 1970er Jahren stehen an. Im kommenden Jahr wird<br />

die Volksschule Rohrbach nach der Erweiterung vor einigen Jahren mit ca. € 1,1 Mio.<br />

gesamthaft saniert werden. Für das „Sonderpädagogische Zentrum“ wird ein Architektur-Wettbewerb<br />

vorbereitet.<br />

• Auf die Weltgymnaestrada hin werden zum Juni 2007 große Investitionen in das breit<br />

gefächerte Sportstättenangebot fertig gestellt.<br />

Die Dreifach-Ballsporthalle im Messegelände ist ein Synonym für den partnerschaftlichen<br />

Dornbirner Weg: Stadt Dornbirn, Land Vorarlberg, die Republik Österreich und die<br />

Messegesellschaft investieren € 6,30 Mio. in diese modernste Sporthalle. Für die Fertigstellung<br />

veranschlagt die Stadt im kommenden Jahr € 3,3 Mio.<br />

• Ein bauliches Entwicklungskonzept für die Birkenwiese wurde im heurigen Jahr erarbeitet.<br />

Im nächsten Jahr wird ein Kunstrasenplatz mit einigen Adaptierungen an den Spielplätzen<br />

um ca. € 850.000,-- errichtet. € 275.000,-- werden in das Gebäude investiert.<br />

Darin enthalten sind bereits Vorleistungen in die Fundierung und Statik einer bei Bedarf<br />

später möglichen Tribünenerweiterung.<br />

• Das neue Nutzungskonzept für die Alte Naturschau in der Marktstraße soll gemeinsam<br />

mit einem privaten Bauträger umgesetzt werden: hochwertige Handels- und Gastronomieflächen<br />

im Erdgeschoss, begehrte Büros und Wohnflächen in den obersten Geschossen<br />

sind vorgesehen. Die beiden mittleren, ehemaligen Ausstellungsgeschosse<br />

der Naturschau sollen mit geringem Aufwand flexibel nutzbar gemacht werden.<br />

Investitionen in die Straßeninfrastruktur erfolgen Hand in Hand mit der städtebaulichen<br />

Entwicklung unserer Stadt. Die Anschlussstelle Dornbirn-Süd an der Lustenauerstraße hat in<br />

den letzten zwei Jahren ein neues Gesicht bekommen: Der Kreisel westlich der A 14 hat die<br />

Verkehrssicherheit insbesondere in den Abbiegerelationen stark erhöht, der im September<br />

eröffnete Kreisel-Ost hat die Erschließungsqualität der unteren Roßmähderstraße verdoppelt<br />

und der Anfang Dezember eröffnete Kreisel-Nord erschließt gemeinsam mit der neuen Gemeindestraße<br />

Köblern ein prominentes Betriebsgebiet nördlich der Lustenauerstraße mit den<br />

Betrieben Kika, Metro und dem in Bau befindlichen neuen Baumarkt. Der finanzielle Beitrag<br />

der Stadt in diese Straßenbaumaßnahmen beträgt in Summe ca. € 1,7 Mio. Die tiefbautechnisch<br />

ansprechende Gestaltung – begleitet durch das städtische Leitsystem – wird weiters<br />

unterstützt durch ein Baumdach mit über 90 Ginkgos und tausenden Zwiebelpflanzen, die<br />

diese Verkehrsanlage im Frühjahr zu einem sympathischen Entree in unsere Gartenstadt<br />

verwandeln werden.<br />

In einem weiteren planerischen und baulichen Schritt sind die Kollektorfahrbahnen und eine<br />

neue Anschlussstelle im Süden des Betriebsgebietes umzusetzen. Die Behördenschritte und<br />

Verhandlungen mit den Partnern ASFINAG und dem Land Vorarlberg sind im Gange.


- 25 -<br />

Mit dem Bau der Stadtstraße vor 20 Jahren – sie wurde im Oktober 1987 eröffnet – wurde<br />

eine große städtebauliche Neuorientierung im Stadtzentrum eingeleitet. Die Fußgängerzone<br />

mit den zuführenden verkehrsberuhigten Straßen hat die Lebens- und Aufenthaltsqualität in<br />

unserem Zentrum wesentlich erhöht und große private Investitionen initiiert. Seit Eröffnung<br />

der Fußgängerzone sind in der Innenstadt allein ca. 10.000 m² neue Handelsflächen entstanden.<br />

In den letzten Jahren wurden auf den südlichen und nördlichen Abschnitten der<br />

Stadtstraße zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der städtebaulichen Integration realisiert:<br />

so z.B. zusätzliche Schutzwege und Abbiegespuren auf Höhe der Fachhochschule.<br />

Der innerste Abschnitt zwischen Schillerstraße und Kreuzgasse steht noch an: neben notwendigen<br />

Belagssanierungen müssen alle Ampelanlagen erneuert werden. Ein verbessertes<br />

Fahrspurenregime vermag Unfallstellen zu entschärfen, Querungen für den Fußgänger sollen<br />

optimiert und verkürzt werden. Das für das Projekt federführende Land Vorarlberg sieht<br />

die Umsetzung der Maßnahmen in den Jahren 2008 bis 2010 vor. Mittel für planerische Vorarbeiten<br />

sind im Budget enthalten.<br />

Dasselbe gilt für die Prüfung und planerische Vorbereitung für eine Erweiterung der Kulturhausgarage.<br />

Nur jetzt, parallel zur Straßensanierung, ist ein solches Projekt unter der<br />

Stadtstraße umsetzbar. Der Standort direkt bei der Kulturhausgarage und unmittelbar an der<br />

Hauptachse und am Stadtzentrum ist aus verkehrsplanerischer Sicht und in Abwägung mit<br />

den Zielen unserer Verkehrspolitik richtig. Die Fußgänger werden deutlich profitieren.<br />

Auch im Norden der Stadt laufen derzeit große neue Straßenbauvorhaben. Im Jahr 2007<br />

wird vom Land der Kreisverkehr Dornbirn-Nord – L 190 – L 200 errichtet und die Bauarbeiten<br />

an der L 200 mit dem Achraintunnel werden fortgesetzt.<br />

Auch das Gemeindestraßennetz wird weiter ausgebaut und modernisiert.<br />

Für den Ausbau der Messestraße östlich des Messegeländes zwischen dem Riedweg und<br />

der Straße Untere Roßmähder werden die Detailplanung und Grundablösen durchgeführt.<br />

Mit der Fertigstellung des WIFI-Neubaues, des ÖBB-Bahnhofes – Ergänzungen beim Busbahnhof<br />

und den geplanten Baumaßnahmen im Bereich des Postareals - werden an der<br />

Bahnhofstraße in diesem Bereich Ausbaumaßnahmen mit Kosten von ca. € 100.000,-- notwendig.<br />

Für die Baureifmachung der Flächen im Bereich des ehemaligen Güterbahnhofes Dornbirn –<br />

Verladegeleise hinter dem Post- und Zollareal – ist ein Ausbau der Zollgasse mit einem<br />

weiteren Bauabschnitt geplant.<br />

Im Zuge von privaten Wohnbau- und Gewerbebauvorhaben an der Druckergasse erfolgt die<br />

Realisierung eines weiteren Bauabschnittes der Druckergasse.<br />

Bei der Dr.-Walter-Zumtobel-Straße im Bereich des Industriegebietes Dornbirn-Nord wird im<br />

Zuge einer geplanten Gewerbeansiedlung ein erstes Straßenteilstück ausgebaut.<br />

Im Bereich der Gemeindestraße Köblern, welche noch rechtzeitig vor den Weihnachtseinkaufstagen<br />

2006 für den Verkehr freigegeben werden konnte, ist die Aufbringung des Deckbelages<br />

2007 vorgesehen.


- 26 -<br />

Im Zuge von Umlegungsverfahren, insbesondere im Bereich Elsterweg und Lange Mähder<br />

III, sind Erschließungsstraßen geplant. Bei der Errichtung des Straßenunterbaues werden<br />

sich auch die Grundeigentümer kostenmäßig beteiligen.<br />

Der unterste Abschnitt der Gemeindestraße Lachenmahd zur Erschließung von Baugrundstücken<br />

und zur Fortführung des Hochwasserschutzprojektes Gerbergraben wird ausgebaut.<br />

Weiters sind Ausbaumaßnahmen an den neu in das Gemeindestraßennetz aufgenommenen<br />

Straßen „Im Hag“, „Millöckergasse“ und voraussichtlich auch „Rohrbachau“ im Voranschlag<br />

2007 enthalten.<br />

Für Geh- und Radwege – Ausbaumaßnahmen wurden € 85.000,-- veranschlagt.<br />

Zusammen mit Restzahlungen, Grundablösen und Unvorhergesehenem sind im Bereich des<br />

Gemeindestraßennetzes investitionswirksame Maßnahmen in Höhe von € 650.000,-- geplant.<br />

Hinzu kommen noch Planungskosten für den Neubau der Schaufelschluchtbrücke und<br />

kleinere Brückenbauten in Höhe von ca. € 40.000,--.<br />

Für die optimale Ausleuchtung des Gemeindestraßennetzes mit Plätzen und Geh- und Radwegen<br />

wird in die öffentliche Beleuchtung in Summe ein Beitrag von € 738.000,-- investiert.<br />

Für die Weiterführung der Umrüstung auf umweltfreundliche und energieeffiziente Natriumhochdruckdampflampen<br />

– gelbes, warmes Licht - sind davon € 200.000,-- veranschlagt.<br />

GESUNDHEIT UND SOZIALES<br />

Krankenhaus<br />

Wir haben den Voranschlag 2007 des Krankenhauses in der November-Sitzung der Stadtvertretung<br />

beschlossen.<br />

Trotz Mehrbelastung durch Darlehenszinsen und Abschreibungen aus den Neu-, Zu- und<br />

Umbauten, weist der Voranschlag 2007 mit Ausgaben von € 46.881.100,-- eine Erhöhung<br />

um nur 1,25 % gegenüber dem laufenden Voranschlag auf. Die Einnahmen liegen mit<br />

€ 33.944.800,-- um 3,46 % über jenen des Voranschlags 2006. Daraus resultiert ein voraussichtlicher<br />

Abgang von € 12.936.300,--. Dieser kommt damit um 4,13 % unter jenen des<br />

Voranschlages 2006 zu liegen.<br />

Mindestens so erfreulich ist die immer wieder gelobte Qualität des Hauses.<br />

Pflegeheim Höchsterstraße<br />

Das Pflegeheim Höchsterstraße ist sei gut einem Jahr in Betrieb. Die Bewohner und Bewohnerinnen<br />

fühlen sich sehr wohl. Die für 2007 prognostizierte Belegung von 85 Betten ist<br />

bereits jetzt erreicht. Dennoch ist davon auszugehen, dass mit den neu geschaffenen stationären<br />

Betten für die kommenden Jahre ausreichend Kapazitäten zur Verfügung stehen.<br />

Städtisches Seniorenhaus Thomas-Rhomberg-Straße 2b<br />

Das Städtische Seniorenhaus Thomas-Rhomberg-Straße wurde im Jänner bezogen und<br />

auch hier war die Nachfrage größer als erwartet. Dieses Wohnprojekt wurde für Menschen<br />

mit wenig bis mittlerem Pflegebedarf und für selbständige Senioren eingerichtet. Die Kombi-


- 27 -<br />

nation der drei Wohnformen hat sich bestens bewährt. Die Kooperation mit der privaten Seniorenresidenz<br />

Martinsbrunnen ist vorbildlich.<br />

Seniorenhaus Birkenwiese<br />

Aufgrund der guten Erfahrungen mit dem Seniorenhaus Thomas-Rhomberg-Straße wird ein<br />

ähnliches Projekt in Kooperation mit der Vogewosi umgesetzt. Es sind auch hier drei Wohnformen<br />

vorgesehen. Die Vogewosi wird Vermieterin sein, die Vergabe der 30 Wohnungen<br />

erfolgt über die Abteilung Soziales und Senioren. Der Bezug ist für Ende 2008 geplant.<br />

Familien- und Sozialzentrum „Treffpunkt an der Ach“<br />

Der Treffpunkt an der Ach (im ehemaligen Altersheim Höchsterstraße) wird ein Ort der Begegnung<br />

für alle Altersgruppen. Ab dem kommenden Frühjahr werden Informations-, Beratungs-<br />

und Kommunikationsmöglichkeiten für Eltern, Kinder, Gesundheitsbewusste, Selbsthilfegruppen,<br />

Senioren, pflegende Angehörige usw. angeboten. Fixe Einrichtungen sind das<br />

Eltern-Kind-Zentrum, die Elternberatung, die Initiative Lega, der Club Antenne, der Gesundheitstreffpunkt,<br />

das IfS und die neue Tagesbetreuung für ältere Menschen.<br />

Tagesbetreuung für ältere Menschen<br />

Im Mai 2007 wird im Treffpunkt an der Ach eine Tagesbetreuung für ältere Menschen eröffnet.<br />

Das Angebot richtet sich an Menschen, die zu Hause von Angehörigen und durch<br />

ambulante Dienste betreut werden. Die Tagesbetreuung ist auch ein Entlastungsangebot für<br />

pflegende Angehörige.<br />

Rund um die Pflege daheim<br />

Die Seminarreihe wird nach den großen Erfolgen der Vorjahre fortgesetzt. Ziel dabei ist, mit<br />

pflegenden Menschen ins Gespräch zu kommen, sie in ihren Nöten wahrzunehmen und ihnen<br />

durch entsprechende Informationen und professionelles Wissen neue Sichtweisen zu<br />

eröffnen und Hilfe anzubieten. Als Referenten und Seminarleiter/innen werden nur Experten<br />

mit jahrelanger Erfahrung in der Arbeit mit alten Menschen eingesetzt.<br />

Essen auf Rädern<br />

Im April 2006 wurde die gesamte Verwaltung von Essen auf Rädern ins Rathaus übernommen.<br />

Damit verbunden war die Umstellung auf das neue System „Cook & Chill“. Die Einführung<br />

wurde im Vorhinein genau geplant, sodass alle Kunden gut vorbereitet waren und die<br />

Umstellung reibungslos erfolgte.<br />

Projekt „Bahnhof-Umfeld und öffentliche Plätze“<br />

Zur Verbesserung der Situation am Bahnhof-Vorplatz und anderen öffentlichen Plätzen<br />

wurde gemeinsam mit der Offenen Jugendarbeit Dornbirn, dem Ex und Hopp sowie der<br />

Stadtpolizei das Projekt „Bahnhof-Umfeld und öffentliche Plätze“ umgesetzt. Ziel ist es, mittels<br />

Streetwork die einzelnen Personen und Gruppen in zielgruppenspezifische Einrichtungen<br />

zu verlagern bzw. durch Sozialarbeit in die Gesellschaft und in den Arbeitsmarkt zu integrieren.<br />

Sozialhilfe<br />

Der von der Stadt zu leistende Beitrag in den Sozialfonds, der vom Land und den Gemeinden<br />

getragen wird, beträgt € 6.577.300,--. Dies ist eine Steigerung gegenüber dem laufenden<br />

Jahr von 4,85 %. Damit werden die Aufwändungen für die Sozialhilfe, die Behindertenhilfe<br />

und die Jugendwohlfahrt finanziert. Die bei der Stadt für die Bezirkshauptmannschaft


- 28 -<br />

aufgenommenen Sozialhilfeanträge haben von 2005 auf 2006 um 115 auf 1310 zugenommen.<br />

SICHERHEIT UND KATASTROPHENSCHUTZ<br />

Besonders erwähnenswert ist die klaglose Zusammenarbeit aller Sicherheits- und Rettungsorganisationen<br />

in unserer Stadt. Beim jährlichen „Sicherheitsgipfel“ werden die jeweiligen<br />

Berichte erstattet und die Koordination der Planung vorgenommen. Die gegenseitige Ergänzung<br />

erhöht das subjektive Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung. Dabei spielt die Präsenz<br />

im öffentlichen Raum eine besondere Rolle. Nach den Erweiterungsbauten am Bahnhof und<br />

am Busbahnhof wird dort die Präsenz verstärkt.<br />

Die Verkehrssicherheit spielt eine große Rolle. Nicht nur Sichtbarkeit der Polizei, sondern<br />

auch intensive Information und Kontrolle sollen zu einer laufenden Verbesserung beitragen.<br />

Durch Informationsoffensiven wie derzeit im Bezirk Hatlerdorf und entsprechende Maßnahmen<br />

soll die Ernsthaftigkeit bestätigt werden. Im Bereich der Kontrollen werden Fortschritte<br />

erwartet durch stationäre Radarüberwachung an 20 ausgewählten und zugelassenen<br />

Standorten an Gemeindestraßen. Standorte mit besonderem Gefährdungspotenzial und<br />

Verkehrsunfallhäufungspunkten werden besonders ausgewählt.<br />

Eine besondere Herausforderung in verkehrlicher Abwicklung und Sicherheit wird die Gymnaestrada,<br />

auf deren reibungslosen Ablauf auch mit anderen Sicherheitsorganisationen hingearbeitet<br />

wird.<br />

Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Dornbirn ist mittlerweile mehr mit technischen Einsätzen<br />

als mit Brandfällen beschäftigt. Dies erfordert höchsten Stand der technischen Ausbildung,<br />

natürlich auch in der Ausstattung. Besonders erfreulich ist die Zunahme im aktiven Mannschaftsstand,<br />

er beträgt zur Zeit 197 Männer und 6 Frauen, das ist eine Zunahme um 24<br />

Personen. Im kommenden Jahr angeschafft werden ein neuer Mannschaftstransporter, ein<br />

hydraulisches Kompakt-Rettungsgerät, ein Stromerzeuger, Hör- und Sprechfunkgeräte und<br />

verschiedene Ausrüstungsstücke für die Mannschaft.<br />

FAMILIEN<br />

In den 19 städtischen Kindergärten werden 959 Kinder in 49 Gruppen betreut, das sind 13<br />

Kinder weniger als im Vorjahr. Während der Anteil der Dreijährigen stagniert, nehmen Kinder<br />

mit erhöhtem Förderbedarf deutlich zu.<br />

Die frühe Sprachförderung, als Kindergartenversuch des Bundesministeriums, wurde im<br />

vergangenen Jahr von 37 Kindern angenommen. Für das laufende Jahr wurden bereits 74<br />

Sprachtickets ausgegeben.<br />

Die Systemumstellung aller Kindergärten auf die Möglichkeit einer Ganztagesbetreuung hat<br />

sich hervorragend bewährt. Durch die modulartige Steuerung der Öffnungszeiten wurden die<br />

Personaleinsatzzeiten optimiert, um für die Kinder eine dementsprechend hohe Qualität an<br />

Betreuung anzubieten. Kurzfristige Zukäufe von Betreuungsstunden in Notfällen ist jederzeit<br />

möglich. Damit ist der Kindergarten ein absolut zuverlässiger Partner für die Eltern. Das Interesse<br />

anderer Gemeinden am „Dornbirner Weg“ ist ungebrochen.


- 29 -<br />

Mit dem Umzug des Eltern-Kind-Zentrums in den „Treffpunkt an der Ach“ soll auch ein Zentrum<br />

für Elternbildung entstehen.<br />

Der Beirat für Elternbildung mit externen Fachleuten unterstützt uns bei verschiedenen<br />

Projekten, wie solche, die im Rahmen der landesweiten Initiative „Kinder in die Mitte“ gestartet<br />

wurden. Dazu gehört die Erhebung der „Spiel- und Begegnungsräume“ für Familien<br />

sowie die Weiterentwicklung unserer Kindergärten als Familientreffpunkte.<br />

Auch niederschwellige Initiativen wie „Eltern-Chat“ des Bildungswerkes, die Elterninitiative<br />

„Familien-Cafe-Impuls“ vom Schoren oder „FAMilienamPOWERment“ beginnen als Pilotprojekte.<br />

Den „Familien-Sommer“ nützen mehr als 2000 Kinder. Im kommenden Jahr soll dieses Angebot<br />

erweitert werden. Öffentliche Plätze und Wohnsiedlungen werden mit einem Spielebus<br />

angefahren, um dort kreative Spielmöglichkeiten anzubieten.<br />

Alle öffentlichen Spielplätze entsprechen den Europäischen Normen. Durch eine organisatorische<br />

Veränderung wird die Pflege und Betreuung dauerhaft sichergestellt.<br />

SCHULEN – BILDUNG – INTEGRATION<br />

Unsere Stadt ist Sitz bedeutender Bildungsträger. Die Fachhochschule beherbergt mittlerweile<br />

in fünf Studienrichtungen 1000 Studenten und kommt damit dem Ziel 1200 Studenten<br />

ausbilden zu können schon recht nahe. Der jährliche Studenten-Welcome für die Erstsemestrigen<br />

im Kulturhaus ist mittlerweile für Studierende, Vertreter der Fachhochschule, des<br />

öffentlichen Lebens und der Wirtschaft zu einem wichtigen Ereignis geworden.<br />

Für die Entstehung des Campus Vorarlberg im Fachhochschulareal haben wir bekanntlich<br />

Grundstücke angekauft. Auf der Hatler-Seite der Dornbirner Ache wurde das ehemalige<br />

Postareal von einer neuen Investment GmbH angekauft, in der sich die Stadt mit 40 % beteiligt.<br />

Stadt, Wirtschaft und Fachhochschule können sich nicht nur im Interesse der Stadt,<br />

sondern für die ganze Region entwickeln.<br />

Das neue WIFI zwischen Bahnhofstraße und Grabenweg hat deutliche Formen angenommen.<br />

Die Stadt beteiligt sich mit einem Kostenanteil für die bildungsrelevanten Einrichtungen.<br />

23 städtische Schulen<br />

Im kommenden Jahr wird das Schulkonzept aus dem Jahre 1995 überarbeitet. Darin werden<br />

besonders die Entwicklung im Bereich Mittags- und Nachmittagsbetreuung Berücksichtigung<br />

finden.<br />

Die Schülerbetreuung wird derzeit an 8 Volksschulen angeboten, an 6 Volksschulen gibt es<br />

zusätzlich eine Nachmittagsbetreuung.<br />

Die Mittagsbetreuung an Schulen wird von ca. 150 Schülern angenommen, an Nachmittag<br />

werden insgesamt 215 Schüler betreut.


- 30 -<br />

1 Hauptschule bietet eine Mittagsbetreuung an, 3 Hauptschulen betreuen auch Schüler am<br />

Nachmittag.<br />

Die Zahl der Schüler an den Volksschulen hat in den vergangenen 10 Jahren um rund<br />

4,5 %, bei den Hauptschulen um 14,5 % abgenommen.<br />

Eine Herausforderung für alle Beteiligten ergibt sich durch die Schülerzahlen mit migrantischem<br />

Hintergrund. Im Volksschulbereich sind es knapp 25 %, im Hauptschulbereich knapp<br />

30 % (ca. 20 % türkische Schüler). Dies weist auf die Bedeutung der Sprachbildung bereits<br />

im Vorschulalter hin.<br />

Für die städtischen Schulen sind Investitionen zur Verbesserung und Instandhaltung in Höhe<br />

von € 1,3 Mio. vorgesehen.<br />

Für die Ausstattung der Schulen mit Lehr- und Lernmitteln sind € 152.000,-- budgetiert, für<br />

die weitere Verbesserung im Bereich Informatik werden zusätzlich € 77.000,-- veranschlagt.<br />

Weiterbildung<br />

Die Stadt nimmt aufgrund des bestehenden breiten Bildungsangebotes eine Koordinationsfunktion<br />

in der Bildungsplattform wahr.<br />

Das Bildungsbudget wird für Studienunterstützungen in Form von Auslandsstipendien und<br />

einmaligen Studienförderungen nach sozialen Kriterien bereitgestellt.<br />

Eine Grundlage für die Beobachtung der gesellschaftlichen Entwicklung wird im nächsten<br />

Jahr die Untersuchung des sogenannten „sozialen Kapitals“ in einzelnen Bezirken sein. Dabei<br />

geht es um den Wert des Zusammenhaltes einer Gesellschaft. Das Zukunftsbüro des<br />

Landes wird uns darin unterstützen.<br />

Die Europäische Akademie für Geschichte und Kultur, das „Montagsforum“ mit 500 Teilnehmern<br />

befindet sich im 3. Jahr ihrer Erfolgsgeschichte. Unser Stadtarchiv ist dabei stark<br />

engagiert.<br />

Integration<br />

Unsere erfolgreichen Anstrengungen im Integrationsbereich und insbesondere in Bezug auf<br />

Sprachvermittlung finden inzwischen zahlreiche Nachahmer.<br />

Wie im Integrationsleitbild formuliert, sind Sprache und Bildung die Basis für gelungene<br />

Integration und gleichberechtigte Chancen am Arbeitsmarkt.<br />

Sehr gut bewährt haben sich die Sprachkurse für neu in den Kindergarten eintretende Kinder<br />

und ihre Eltern. Die Sprach- und Lernförderung für Volksschul- und Hauptschulkinder wird im<br />

Auftrag der Stadt vom Verein INKA, Institut für interkulturelle Angelegenheiten, sehr erfolgreich<br />

durchgeführt. Der Sprach- und Orientierungskurs für Frauen läuft ungebrochen erfolgreich<br />

bereits im 6. Jahr.<br />

Neu gestartet ist das Projekt „Kanape“, das sind Teenachmittage. Zweimal monatlich werden<br />

mit den Frauen in Gesprächsrunden spezielle Fragen zu verschiedenen Alltagsthemen besprochen.


- 31 -<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung sollen auch im kommenden Jahr<br />

durch Weiterbildungsangebote in ihrer interkulturellen Kompetenz unterstützt werden.<br />

Im Bereich der Integration wird auch weiterhin auf die begleitende Öffentlichkeitsarbeit<br />

großer Wert gelegt.<br />

JUGEND<br />

Das Dornbirner Jugendnetzwerk, vertreten durch den Stadtjugendbeirat, dem „aha“, der<br />

offenen Jugendarbeit, den Jugendwerkstätten und dem Verein „Jugendbeteiligung“, leistet<br />

für die Stadt beispielhafte Arbeit. Dies wird auch von Fachleuten aus dem In- und Ausland<br />

immer wieder bestätigt.<br />

Eine wesentliche Grundlage ist die konstruktive vertrauensvolle Zusammenarbeit der handelnden<br />

Personen in den einzelnen Vereinen.<br />

Das niederschwellige Arbeitsprojekt der offenen Jugendarbeit Dornbirn, „Job Ahoi“, wird im<br />

Jahr 2007 vom Land im Rahmen von „Kinder in die Mitte“ sowie dem AMS Vorarlberg unterstützt.<br />

Die Stadt beteiligt sich mit € 10.000,--.<br />

Der offenen Jugendarbeit Dornbirn wird für ihre Leistungen im Bereich der Jugendfreizeitarbeit,<br />

Lernhilfe, Jugendaustauschprogramme, interkulturelle Projekte, offene Sportangebote<br />

usw. ein Beitrag in Höhe von € 427.000,-- gewährt.<br />

Der Verein „Jugendbeteiligung Dornbirn – JugenDornbirn mach mit!“ organisiert neben der<br />

Umsetzung der verschiedenen Projektideen die Klassensprechertreffen. Heuer haben 75<br />

Klassensprecher und -sprecherinnen aktiv verschiedenste Projektideen für ein jugendfreundliches<br />

Dornbirn debattiert. Internationale Kontakte brachten einige Impulse aus anderen<br />

Ländern. Dem Verein wird ein Beitrag in Höhe von € 40.700,-- gewährt.<br />

In den Dornbirner Jugendwerkstätten wurden im Jahr 2006 ca. 130 Jugendlichen die Möglichkeit<br />

zur Beschäftigung, Sozialbetreuung, Qualifizierung und Vermittlung geboten. Die<br />

Aufträge, die auch von der Stadt Dornbirn selbst kommen, werden zur besten Zufriedenheit<br />

abgewickelt. Dazu ist ein Beitrag der Stadt aus dem Jugend- und aus dem Sozialbudget von<br />

jeweils ca. € 40.000,-- notwendig.<br />

Das „aha“ Jugendinformationszentrum hat sich zum Ziel gesetzt, verstärkt Jugendliche in die<br />

Informationsaufbereitung und -weitergabe einzubinden. Als Servicestelle bietet es insbesondere<br />

ehrenamtlichen Jugendorganisationen die konkrete Mithilfe bei der Antragstellung für<br />

EU-Förderungen im Rahmen von „Jugend in Aktion“. Das aha wird von Seiten der Stadt mit<br />

€ 80.000,-- gefördert.<br />

Auf Wunsch der beiden Partnerstädte Kecskemét und Sélestat ist für 2007 im Rahmen der<br />

Weltgymnaestrada ein Jugendaustausch geplant, wobei das gesamte Jugendnetzwerk in die<br />

Planung eingebunden ist.<br />

Die hervorragende Jugendarbeit der Vereine, die von ehrenamtlichen Funktionären geleistet<br />

wird, ist für die gesellschaftliche Entwicklung unverzichtbar.


- 32 -<br />

KULTUR<br />

Die Empfehlungen des Kulturleitbildes werden laufend umgesetzt. Die Koordinationsaufgabe<br />

des Kulturamtes für die städtischen Kultureinrichtungen wurde gestärkt. Damit ergibt sich<br />

eine noch bessere Programmplanung und ein einheitlicher Marktauftritt.<br />

Die Kulturbetriebe haben ein jeweils umfangreiches Jahresprogramm vorgelegt, das in seiner<br />

Vielfalt in diesem Rahmen nicht vorgestellt werden kann.<br />

Es fällt auf, dass sich sowohl das Stadtarchiv, das Stadtmuseum und die inatura der Weltgymnaestrada<br />

annehmen werden und für Überraschungen, auch für unsere Gäste sorgen<br />

werden.<br />

Die Stadtbücherei, sowohl im Jugend- wie auch im Erwachsenenbildungsbereich tätig, wird<br />

sich wieder an der Aktion „Österreich liest“, die im Herbst gerade in Dornbirn mit großem<br />

Erfolg durchgeführt wurde, beteiligen. Der Kunstraum bietet wiederum 3 große, auch international<br />

bedeutende Ausstellungen.<br />

Die Musikschule wird sich an einem Tag der Musik präsentieren. Unser Werbeträger Jugendsinfonieorchester<br />

wird eine Einladung zu einer Wienreise annehmen.<br />

SPORTSTADT DORNBIRN<br />

Vor wenigen Tagen wurde die im Rahmen der Dornbirner Schriften von Dr. Peter Laurin<br />

verfasste „Dornbirner Sportgeschichte“ präsentiert und dabei auch die aktuelle Situation beschrieben.<br />

Derzeit werden 31 olympische Sportarten, 22 nicht olympische Sportarten in über<br />

70 aktiven Sportvereinen und Organisationen ausgeübt. Dies deutet auf die hervorragende<br />

Vereinsarbeit hin, wobei ein entsprechendes Trainings- und Wettkampfangebot durch pädagogisch<br />

und sportspezifisch gut ausgebildete Trainer und Betreuer im Vordergrund stehen.<br />

Neben den bereits traditionellen Sportveranstaltungen läuft die Vorbereitung für die weltweit<br />

größte Breitensportveranstaltung der Weltturnfamilie, der Weltgymnaestrada. Die Zusammenarbeit<br />

der Vereine, der Gemeinden und vieler freiwilliger Helfer zeigt die große Bereitschaft<br />

zur Verwirklichung eines großen Projektes.<br />

Erneuerung und Ausweitung der Infrastruktur ist eine permanente Aufgabe. Wichtigste Vorhaben<br />

sind die sich im Bau befindliche Messe-Ballsporthalle, die Investitionen im städtischen<br />

Stadion Birkenwiese oder die Förderung der Sportanlage des SC Graf Hatlerdorf in Steinen.<br />

Auch auf den Beginn der Gymnaestrada hin wird die Erweiterung des Landessportzentrums<br />

in der Birkenwiese abgeschlossen.<br />

UMWELT<br />

Das Dornbirner Umweltprogramm, jeweils als Maßnahmen von einer Projektsteuerungsgruppe<br />

zusammengestellt, zeichnet sich durch Realitätsnähe aus.


- 33 -<br />

Vor kurzem wurde die Stadt mit dem vierten „e“ aus dem e5-Programm ausgezeichnet, ein<br />

Beweis für die zielgerichtete Arbeit im Sinne der Nachhaltigkeit.<br />

Die Dornbirner Energieberatungsstelle nimmt mit 400 Beratungen in diesem Jahr die Spitzenposition<br />

in Vorarlberg ein.<br />

„Ökoprofit“, an dem sich Dornbirn bereits vor 10 Jahren federführend beteiligt hat, wird fortgesetzt.<br />

Im laufenden Jahr wurden 4 Dornbirner Betriebe erstmalig und 9 Betriebe neuerlich<br />

zertifiziert.<br />

Das Ausmaß des Schadens durch Feuerbrand ist merklich zurückgegangen, trotzdem müssen<br />

wir auch im kommenden Jahr mit Ausgaben zur Schadensbegrenzung rechnen.<br />

Die Anstrengungen im betrieblichen Mobilitätsmanagement werden ebenso fortgesetzt wie<br />

die Solarförderung, für die wieder entsprechende Mittel vorgesehen sind.<br />

Die Bedeutung der Biomasse für die Energieversorgung wird immer größer. Den Fortschritten<br />

der letzten Jahre soll nun eine Potentialstudie zum Thema „Nahwärme“ folgen.<br />

Die Landwirtschaft, in Dornbirn immer noch von 170 Familienbetrieben ausgeübt, spielt<br />

eine entscheidende Rolle sowohl in der wirtschaftlichen Absicherung als auch für die Erhaltung<br />

der Kulturlandschaft. Zur Bewirtschaftung unserer Alpen, für Gesundheitsprogramme<br />

für Jungtiere, Tierprämien, Qualitäts- sowie Transportkostenbeiträge, zukunftsorientierte Förderungen<br />

wie beispielsweise für Biogasanlagen werden Beiträge gewährt.<br />

Forstbetrieb<br />

Der städtische Forstbetrieb freut sich über gestiegene Holzpreise. Der Brennholzverkauf, vor<br />

wenigen Jahren noch ein Defizitgeschäft, ist entsprechend der Entwicklung am Energiesektor<br />

lukrativer geworden. Das Engagement im Hackschnitzel- und Biomassebereich erfordert<br />

die Anschaffung von Transportgeräten, die sich rechnen. Die Erlöse aus dem Nutzholzverkauf<br />

werden voraussichtlich auf € 240.000,-- steigen.<br />

Kleine Ergänzungen im System der Forstwege und Erhaltungsmaßnahmen verbessern die<br />

Bringungssituation.<br />

Schlachthof<br />

Der Schlachthof meldet abermals gesteigerte Schlachtzahlen. Die EDV ist auf die Kriterien<br />

der Österreichischen Fleischkontrolle umgestellt, damit können alle Markenfleischprogramme<br />

wie AMA Gütesiegel, BIO, Vorarlberger Freilandbeef, Alprind usw. erfüllt werden.<br />

Etwa die Hälfte aller Schlachtungen aus Vorarlberg entfallen auf Dornbirn, eine Beteiligung<br />

des Landes an den laufenden Kosten wird angestrebt.<br />

Wasserwerk<br />

Die wesentliche Investition für die kommenden Jahre bildet die neue Transportleitung von<br />

der Gemeindegrenze zu Hohenems im Wallenmahd bis zur Steinackerstraße entlang der<br />

ehemaligen Bundesstraße. Dabei sollen Wasserleitungen mit 300 mm Durchmesser als Ersatz<br />

für die bestehenden Rohre mit 150 mm verlegt werden. Die Gesamtinvestition beträgt<br />

€ 1,7 Mio., davon sind für den Baubeginn im kommenden Jahr € 200.000,-- veranschlagt.<br />

Wildbach- und Lawinenverbauung


- 34 -<br />

Die Wildbach- und Lawinenverbauung investiert im kommenden Jahr ca. € 1 Mio., unser<br />

großes Hinterland ist geologisch und topographisch ein großes Wildbachgebiet. Die Stadt<br />

stellt dazu einen Interessentenbeitrag von ca. 25 %, also € 250.000,-- zur Verfügung.<br />

Wasserbau<br />

Im Bereich des Wasserbaus sind für die Erhaltung der Hochwassersicherheit der Dornbirner<br />

Ach wieder € 200.000,--, für Bäche und Gräben weitere € 220.000,-- vorgesehen.<br />

Kanal<br />

Große Investitionen sind trotz hohem Anschlussgrad von ca. 96 % aller Objekte im Bereich<br />

der Abwasserbeseitigung und Abwasserreinigung vorgesehen.<br />

Nach jahrelanger Planungs- und Genehmigungsphase wird im kommenden Jahr mit dem<br />

Bau der Abwasserbeseitigungsanlage und der Abwasserreinigungsanlage im Ebnit begonnen.<br />

Hiefür sind im Budget € 1,3 Mio. vorgesehen.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt bildet die abwassertechnische Erschließung der Bergparzellen<br />

Rädermacher – Fluh – Hohlen, wofür im Voranschlag 2007 € 500.000,-- veranschlagt sind.<br />

Im Talbereich ist die Neuerschließung im Bereich Lange Mähder, Elsterweg und Rohrmoos<br />

sowie die Fortführung des Kanalprojektes Torrogasse – Sonnhalde vorgesehen.<br />

Weiters muss auch der defekte Kanal in der Gemeindestraße Bockacker ausgewechselt<br />

werden. In diesem Zuge erfolgt auch eine Erneuerung des gesamten Straßenbereiches.<br />

Die Kanalsanierungsarbeiten, insbesondere im Bereich Rohrbach, werden fortgeführt.<br />

An vermögenswirksamen Ausgaben bzw. Neuinvestitionen sind für die Abwasserbeseitigung<br />

und Abwasserreinigung in Summe rund € 2,6 Mio. veranschlagt. In die Instandhaltung der<br />

Kanäle und Sonderanlage werden rund € 1.000.000,-- investiert.<br />

ARA<br />

Die Abwasserreinigungsanlage Dornbirn-Schwarzach im Foracheck arbeitet auf dem neuesten<br />

technischen Stand und unterbietet alle vorgeschriebenen Grenzwerte. Ein hier entwickeltes<br />

Ölbindemittel aus Trockengranulat ist mittlerweile patentfähig geworden.<br />

Die ARA ist ein Vorzeigeprojekt geworden: Delegationen aus Peking (dort wird unsere Anlage<br />

nachgebaut) und Südkorea waren neben vielen anderen zu Gast in Dornbirn.<br />

Die künftige technische Entwicklung wird genau beobachtet, nach der Klärschlammtrocknung<br />

zeigt der Weg in Richtung Gas- und Ökostromproduktion.<br />

WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG<br />

Die Stadt ist als bedeutender Auftraggeber mit unserer Wirtschaft in intensiver Beziehung.<br />

Eine ganze Reihe von Einrichtungen und Organisationen werden von der Stadt aus wirtschaftspolitischen<br />

Überlegungen unterstützt, insbesondere dann, wenn ihr Engagement im<br />

öffentlichen Interesse liegt.


- 35 -<br />

Dazu gehört die Unterstützung der Aktivitäten des Dornbirn Tourismus und der sich mit ihm<br />

in Kooperation befindlichen touristischen Einrichtungen mit € 410.000,--. Ein Teil der Erhöhung<br />

gegenüber dem Vorjahr ist auf die „internationale“ Ausführung des City Guide anlässlich<br />

der Weltgymnaestrada zurückzuführen.<br />

Mit 186.106 Nächtigungen von November 05 bis Oktober 06 (Steigerung + 12 %) haben wir<br />

das beste Ergebnis der Geschichte erreicht.<br />

Offensichtlich bringen mehr Hotels auch mehr Gäste, wobei der Schwerpunkt auf dem Geschäftstourismus<br />

liegt. Zur Gymnaestrada wird der Kartenvorverkauf für die Nationenabende<br />

und der Tagestickets mit ca. 100.000 Karten abgewickelt.<br />

Unser Standort- und Gründerzentrum ist die ausgelagerte Anlaufstelle bei Betriebsveränderungen,<br />

Betriebsgründungen, Grundstückssuche oder in der Standortpromotion. Die Inanspruchnahme,<br />

insbesondere auch durch Jungunternehmer, ist nach wie vor groß. Die Aufwändungen<br />

für die gesamte Tätigkeit betragen € 260.000,--.<br />

Die Sonderveranstaltungen im Messegelände, die Aktivitäten des inside und vor allem unsere<br />

Stadtmarketing Ges.m.b.H. werden finanziell unterstützt. Dabei hat sich insbesondere<br />

die gemeinsame Geschäftsführung von Stadtmarketing, Seilbahngesellschaft und der Dornbirner<br />

Sport- und Freizeitges.m.b.H. als sinnvoll und zukunftsweisend herausgestellt.<br />

Im kommenden Jahr wird sich unser Stadtmarketing im Rahmen der Gymnaestrada mit der<br />

Präsentation der Stadt befassen.<br />

Weitere Beiträge fließen an die Seilbahngesellschaft zur Bedienung der Darlehen und ein<br />

Beitrag in Höhe von € 250.000,-- an das WIFI als zweite Rate der beschlossenen Unterstützung.<br />

Die Bedienung des Darlehens für das „Haus der Messe“ beträgt € 470.000,--.<br />

Unsere Europa-Infostelle „Europe direct“ ist ein wichtiger Partner auch für Unternehmer.<br />

Hohe Stadtvertretung, meine Damen und Herren!<br />

Wir haben uns wieder bemüht, nach dem Grundsatz „Das Notwendige vor dem Nützlichen<br />

und dem Schönen“ ein Budget zu erstellen, das sich als Fortsetzung der Entwicklung der<br />

letzten Jahre, aber auch als Basis für die kommenden Jahre versteht.<br />

Eine hohe Investitionssumme, beachtliche Mehreinnahmen aufgrund der verbesserten gesamtwirtschaftlichen<br />

Situation und der positiven Wirkung unserer planerischen Aktivitäten,<br />

aber auch Mehrbelastungen durch erweiterte Dienstleistungen und Projektfolgekosten prägen<br />

das Bild.<br />

Wir sind auf Verständnis dafür angewiesen, dass nicht jeder Wunsch erfüllt werden kann.<br />

Für dieses Verständnis danke ich der gesamten Belegschaft wie auch dem Kollegium des<br />

Stadtrates und der Stadtvertretung.


- 36 -<br />

Auch unsere Bevölkerung hat Verständnis dafür, dass man Ausgaben letztlich nur durch<br />

Einnahmen abdecken kann.<br />

Wir haben intensive Gespräche zur Budgeterstellung geführt, für die Bereitschaft dafür bedanke<br />

ich mich herzlich. Der Personalvertretung danke ich für die sehr positive Zusammenarbeit<br />

zum Wohle unserer Bediensteten.<br />

Einen speziellen Dank darf ich dem Team der Finanzabteilung mit dem Herrn Stadtamtsdirektor,<br />

insbesondere an Mag. Guntram Mathis und Peter Johler, aussprechen. Sie sind das<br />

personifizierte Zahlenoperat."<br />

StR. Mag. Gebhard GREBER gibt namens der „Dornbirner SPÖ“ folgende Äußerungen zum<br />

vorliegenden Voranschlagsentwurf 2006 ab:<br />

Herr Bürgermeister, meine Damen und Herrn von der Stadtvertretung, werte ZuhörerInnen,<br />

liebe LeserInnen des Gemeindeblattes!<br />

Unwürdiges Schauspiel der Bundespolitik<br />

Die Menschen haben die Nase voll. „Diese Politik hat den Namen Politik nicht verdient“, so<br />

die Salzburger Nachrichten am 9. Dezember über den schon seit vielen Wochen anhaltenden<br />

Zustand der Bundespolitik. Denn ein Zustandekommen einer Regierung ist nach wie vor<br />

völlig offen. Die Folge, eine wachsende Politikerverdrossenheit im ganzen Land.<br />

„Wer trägt die Verantwortung dafür, dass seit mehr als zwei Monaten nur Scheingefechte<br />

geführt werden?“, fragt sich die VN, um dann zu antworten, „an erster Stelle wohl die grenzenlose<br />

Eitelkeit und Machtbesessenheit von Noch-Bundeskanzler Schüssel.“ (VN, 9.12.)<br />

Schüssel verhandelt zwar nach außen eine Koalitionsregierung mit der SPÖ, aber, so der<br />

Standard am letzten Samstag, „seine Äußerungen lassen nicht darauf schließen, dass es<br />

ihm damit sehr ernst ist.“ Es ist offensichtlich, die ÖVP will unter Schüssel nicht als Juniorpartner<br />

in eine große Koalition eintreten.<br />

Es liegt aber nicht nur alleine an den taktischen Spielchen des - wie soll man sagen - Noch-<br />

Kanzlers? Ex-Kanzlers? Übergangskanzlers? Sesselkleber-Kanzlers?, auch nicht an den Inhalten,<br />

denn Kompromisse ließen sich finden.<br />

Es liegt meines Erachtens auch am vergifteten Klima der Parteien, am gegenseitigen Misstrauen.<br />

Im Unterschied dazu Dornbirn<br />

Erstens, in Dornbirn ist - anders als im Bund - die SPÖ der Juniorpartner. Nur, die Dornbirner<br />

SPÖ ziert sich nicht und sie verweigert sich nicht einer Zusammenarbeit wie die Bundes-<br />

ÖVP.<br />

Zweitens, in Dornbirn herrscht kein vergiftetes Klima, auch wenn es manchmal politisch<br />

harte Auseinandersetzungen gibt.<br />

Gemeinsames Budget<br />

Wirtschaftskammer-Präsident Leitl hat vor kurzem den Koalitionsverhandlern "Lustgefühle<br />

und Freude" gewünscht. Man muss ja nicht übertreiben. Lustgefühle habe ich bei unseren<br />

Budgetverhandlungen nicht übermäßig gespürt, aber die Verhandlungen waren getragen<br />

von einer sachlichen Atmosphäre, von einem gegenseitigen Respekt. Das Resultat ist ein


- 37 -<br />

Budget, das sich sehen lassen kann, ein gemeinsames Budget, eine gemeinsame Arbeitsgrundlage<br />

für das kommende Jahr.<br />

Damit setzten wir ein Zeichen: Es geht in der Politik auch anders. Die Menschen erwarten,<br />

dass wir vernünftig zusammenarbeiten, dafür werden wir bezahlt.<br />

Letztjährige Ablehnung<br />

Letztes Jahr hat die SPÖ aus vielen Gründen Nein zum Budget 2006 gesagt, vor allem wegen<br />

fehlender Konzepte in wichtigen Bereichen, so zum Beispiel bei der Betreuung älterer<br />

Menschen oder bei der Sanierung und Erweiterung von Sportstätten.<br />

Diesjährige Zustimmung<br />

Heuer sagt die SPÖ aus vielen Gründen Ja zum Budget 2007. Denn zentrale Anliegen der<br />

SPÖ haben ins Budget Eingang gefunden.<br />

Der Bürgermeister hat unser weitestgehend gemeinsames Budget ausführlich erläutert, daher<br />

erspare ich uns allen eine lange Wiederholung und konzentriere mich auf vier wesentliche<br />

Bereiche, die ausschlaggebend für die Zustimmung der SPÖ sind:<br />

1. INVESTITIONSBUDGET<br />

Für die SPÖ von zentraler Bedeutung ist die hohe Investitionssumme von € 33 Mio., ein<br />

Beitrag für eine aktive Arbeitsplatzpolitik. Rein rechnerisch werden 2007 an den 250 Arbeitstagen<br />

täglich von der Stadt € 132.000 größtenteils in die heimische Wirtschaft gepumpt.<br />

Damit gehen vom Budget kräftige Beschäftigungsimpulse aus.<br />

Auch die weitere Etappe des Ausbaues der Straße im Betriebsgebiet Pfeller ist von großer<br />

Bedeutung.<br />

2. GESUNDHEIT UND SOZIALES<br />

Wie wichtig eine starke SPÖ für Dornbirn ist, zeigt sich vor allem im Gesundheits- und Sozialbereich:<br />

Ausbau des Krankenhauses<br />

Der weitere Ausbau des Krankenhauses, für den € 5,57 Mio. veranschlagt sind, ist ein klares<br />

Bekenntnis zu einem städtischen Krankenhaus.<br />

Erweiterung der Unfallchirurgie<br />

Die „Köck-Studie“, die Spitalsstudie des Landes, empfahl eine weitgehende Umstrukturierung<br />

der Vorarlberger Spitalslandschaft. Für Dornbirn wurden u. a. eine Verlegung der Orthopädie<br />

und die völlige Streichung der unfallchirurgischen Betten vorgeschlagen.<br />

Die ÖVP unter Spitalsreferent Bürgermeister Rümmele lehnte einen SPÖ-FPÖ-Antrag auf<br />

Erhalt der unfallchirurgischen Betten im Dornbirner Krankenhaus ab. Das vehemente Eintreten<br />

der SPÖ und die nahenden Gemeinderatswahlen 2005 bewirkten einen Sinneswandel<br />

beim Bürgermeister.<br />

Aus heutiger Sicht war die Entscheidung, die unfallchirurgischen Betten zu halten, nicht nur<br />

für Dornbirn, sondern auch für Lustenau, Hohenems und den Bregenzerwald von großer<br />

Bedeutung.<br />

Die Dornbirner Unfallchirurgie wird von der Bevölkerung sehr gut angenommen. Im Jahresbericht<br />

2005 des Dornbirner Krankenhauses verweist Primar Heinzle darauf, “dass die Unfallchirurgie<br />

nur als Fachschwerpunkt mit 8 Betten konzipiert, vom Bevölkerungsbedarf jedoch<br />

wie ein Departement mit 15-20 Betten beansprucht wird“.


- 38 -<br />

Daher fordert die Dornbirner SPÖ die Erhöhung der Bettenzahl im unfallchirurgischen Bereich<br />

und die Führung der Abteilung als Department. Nur eine Stärkung der Unfallchirurgie in<br />

Dornbirn garantiert eine wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung mit erträglichen Wartezeiten.<br />

Eine erhöhte Bettenanzahl in der Unfallchirurgie darf aber nicht durch einen Abbau<br />

von Betten in anderen Abteilungen kompensiert werden.<br />

Betreuung älterer Menschen<br />

Unsere Bevölkerung wird immer älter. Heute sind rund 20 % der DornbirnerInnen 60 und<br />

mehr Jahre alt, 2050 werden es bereits rund 33 % sein. Die Zahl jener Menschen, die auf<br />

pflegerische und betreuerische Unterstützung angewiesen ist, wird deutlich steigen.<br />

Diese demografische Entwicklung ist eine der größten Herausforderungen für die Politik.<br />

Auch Dornbirn muss mit zukunftsweisenden Konzepten reagieren. Dazu gehören nicht nur<br />

der Bau eines zweiten Pflegeheimes, sondern auch für alle erschwingliche ambulant betreute<br />

Wohnformen, der Ausbau mobiler Hilfsdienste und der Aufbau einer Tagesbetreuung.<br />

Tagesbetreuung für ältere Menschen<br />

Mit der Einrichtung einer Tagesbetreuung für ältere Menschen im neuen Familien- und Sozialzentrum<br />

haben wir eine der zentralen SPÖ-Forderungen der letzten Jahre durchgesetzt.<br />

Dies ist ein sozialpolitischer Meilenstein für Dornbirn, denn eine Tagesbetreuung bietet sowohl<br />

Vorteile für ältere Menschen als auch für ihre Angehörigen:<br />

• Tagesbetreuungen sollen ein möglichst langes und selbstbestimmtes Wohnen in der<br />

vertrauten Umgebung bzw. bei den Angehörigen ermöglichen.<br />

• Gemeinsame Mahlzeiten, Gespräche, Körperpflege, verschiedenste Aktivitäten in der<br />

Tagesbetreuung bauen der Vereinsamung von Menschen vor.<br />

• Betreuende Angehörige werden entlastet, können somit neue Kraft für die Betreuung<br />

schöpfen und können ihren Beruf (teilweise) ausüben.<br />

Die SPÖ hat eine Reihe von konkreten Forderungen bezüglich der geplanten Tagesbetreuung<br />

vorgelegt, die z. T. bereits berücksichtigt wurden (Zielgruppen, räumliche Kapazität, flexibles<br />

Raumkonzept, Ausstattung der Küche). Über die Öffnungszeiten, die Tarife und die<br />

Betreiberform wird es noch intensive politische Diskussionen benötigen.<br />

Sprachförderung von MigrantInnen<br />

Von großer Bedeutung sind die von Gabi Sprickler-Falschlunger initiierten Integrationsprojekte<br />

für MigrantInnen, sei es die Sprachförderung vor dem Eintritt in den Kindergarten,<br />

seien es die Sprachkurse und Bildungsmaßnahmen für Frauen, die Sprachprojekte im<br />

Pflichtschulbereich, das Projekt Kanape oder das Siedlungsprojekt Weppach. Die hohen<br />

Teilnehmerzahlen sprechen für sich.<br />

3. SPORTANLAGEN<br />

Auch im Sportbereich hat sich die SPÖ letztlich mit ihren Anliegen durchgesetzt. Ich habe<br />

immer wieder auf die schwierige Situation mancher Vereine aufmerksam gemacht und ein<br />

Sportstättenkonzept mit einem zeitlichen Fahrplan der Umsetzung gefordert und beantragt.<br />

Denn die Vereine brauchen Planungssicherheit!<br />

Das Sportstättenkonzept liegt nun endlich vor, und somit eine mittelfristige Planung für die<br />

Sanierung und Erweiterung verschiedenster Sportanlagen. Die von mir vorgelegte Liste notwendiger<br />

Ergänzungen wurde berücksichtigt.<br />

Birkenwiese: Seit vier Jahren fordere ich bei den Budgetverhandlungen ein Sanierungskonzept<br />

für das in die Jahre gekommene städtische Stadion. Vier Jahre lang haben der Bürgermeister<br />

und die Sportstadträtin ihre Zusage, rechtzeitig zu den jeweiligen Budgetverhand-


- 39 -<br />

lungen ein Sanierungskonzept vorzulegen, nicht eingehalten, weder im Herbst 2002, noch<br />

im Herbst 2003, noch im Herbst 2004, noch im Herbst 2005.<br />

Dem vor einem Jahr präsentierten Zwischenbericht fehlte ein Zeitfahrplan der Umsetzung.<br />

Inzwischen liegt das Sanierungskonzept Birkenwiese mit dem von mir geforderten Zeitfahrplan<br />

vor.<br />

Noch vor einem Jahr haben der Bürgermeister und die ÖVP meinen Antrag auf Errichtung<br />

des dringend benötigten Kunstrasenplatzes zwischen November 2006 und März 2007 abgelehnt.<br />

Mich freut es deshalb besonders, dass es doch gelungen ist, die ÖVP umzustimmen.<br />

Denn der Kunstrasenplatz mit angrenzenden Spielplätzen wird nun doch in den<br />

nächsten Monaten gebaut. Im Budget sind dafür 850.000 Euro vorgesehen.<br />

Außerdem wird eine erste Etappe der Erweiterung der Anlage umgesetzt (Gastronomiebereich).<br />

Auch das Zustandekommen eines zweiten Kunstrasenplatzes unterstützt die Stadt kräftig.<br />

Für den Ankauf eines Grundstückes zur Errichtung eines Kunstrasenplatzes für den SC<br />

Elektro Graf Hatlerdorf werden € 400.000 bereitgestellt.<br />

Die Kunstrasenplätze kommen allen Dornbirner Fußballvereinen zugute.<br />

Mehr als 800 Buben trainieren bei den Dornbirner Fußballvereinen, mit steigender Zahl.<br />

Fußball erlebt im Nachwuchsbereich einen Boom!<br />

Um den Hauptrasenplatz zu schonen und die steigende Zahl von Nachwuchsfußballspielern<br />

besser betreuen zu können, sind die zwei Kunstrasenplätze eine große Erleichterung.<br />

Beim Hella DSV (Haselstauden) wird ein zusätzlicher Umkleidetrakt geschaffen, von der<br />

Stadt mit € 35.000 unterstützt.<br />

Für den Bau der Ballsporthalle, auf deren Bau ich vehement gedrängt habe, werden 2007<br />

nicht weniger als 3,3 Millionen Euro ausgegeben.<br />

4. INFRASTRUKTURPROJEKTE<br />

Dornbirn hat in letzter Zeit große Summen in den Ausbau der Infrastruktur investiert, mit<br />

Zustimmung der SPÖ. Für manche der großen Investitionen habe ich als Tiefbau- und Verkehrsstadtrat<br />

meinen Beitrag geleistet.<br />

Besonders hervorzuheben sind die hohen Investitionen in die Kreisverkehre in Dornbirn-<br />

Süd, die Bahnhöfe, in den Kanalbau, 2007 insbesondere fürs Ebnit, den Haselstauder Berg<br />

und Roßmähder, in die Hochwassersicherheit, in den Straßenbau und besonders in die<br />

Straßensanierung.<br />

Ein kleiner, aber bedeutender Budgetposten sind die 5.000 Euro für eine Adaptierung der<br />

Planung Betriebsstraße Bobletten mit begleitendem Geh- und Radweg. Hier besteht<br />

Handlungsbedarf.<br />

Besonders stolz bin ich, dass es wiederum gelungen ist, 220.000 Euro für Geh- und Radwege<br />

bereitzustellen. Schwerpunkte sind die neue Radwegunterführung und die zweistöckige<br />

Fahrradabstellanlage beim Bahnhof, die Verbreiterung der Geh- und Radwegunterführung<br />

am Achdamm bei der Eisenbahnbrücke, die Neuanlage eines Geh- und Radweges vom<br />

Wohngebiet Finkenweg zur Volksschule Wallenmahd zur Erhöhung der Schulwegsicherheit<br />

sowie ein Gehweg entlang des nördlichen Teils der Färbergasse.<br />

Die Überarbeitung des Verkehrskonzeptes wird ein wesentlicher Schwerpunkt im kommenden<br />

Jahr sein, ebenso die Vorarbeit für den Umbau der Stadtstraße im Jahre 2008, ein bedeutendes<br />

Projekt zur Erhöhung der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer. Die Stadt soll die<br />

sich dabei bietende Jahrzehntchance einer Erweiterung der Kulturhaustiefgarage mit einem<br />

direkten Zugang zur Fußgängerzone nützen. Wir begrüßen die dafür vorgesehenen<br />

Planungsmittel in Höhe von € 225.000.


- 40 -<br />

Dornbirn benötigt eine Nord- und Südumfahrung<br />

Die Bevölkerung von Haselstauden und Rohrbach kann aufatmen. Denn die Realisierung<br />

der Nordumfahrung durch die neue L 200 schreitet zügig voran. Die Arbeiten am über 3 km<br />

langen Achraintunnel sind weit fortgeschritten.<br />

Ganz anders ist die Situation an Dornbirns südlichem Stadtrand. Im Wallenmahd und in<br />

Bobletten gibt es große Betriebsgebiete, auf denen sich in den letzten Jahren eine Reihe<br />

von Betrieben - auch Großbetriebe wie Ölz und SPAR - angesiedelt haben und somit erfreulicherweise<br />

neue Arbeitsplätze geschaffen wurden. In den nächsten Jahren wird es zu weiteren<br />

Betriebsansiedlungen kommen, denn die Betriebsgebiete sind erst zur Hälfte überbaut.<br />

Es ist dringend notwendig, die Betriebsgebiete direkt an die Autobahn anzuschließen. Damit<br />

könnten die stark belasteten Wohngebiete (Schweizerstraße, Raiffeisenstraße, Arlbergstraße,<br />

Lustenauerstraße) entscheidend entlastet werden.<br />

Wenn man große Betriebsgebiete entwickelt, muss man doch gleichzeitig auch für eine vernünftige<br />

Verkehrsabwicklung sorgen. Das Land hat zugesagt, in den nächsten Monaten im<br />

Rahmen des Projektes Rheintal Mitte einen Zeit-Fahrplan vorzulegen. Ich glaube erst daran,<br />

wenn ich ihn gesehen habe, denn versprochen hat das Land in dieser Hinsicht schon viel,<br />

und nichts gehalten.<br />

Vor einem Jahr habe ich in der Stadtvertretung beantragt, dass der Bürgermeister sich beim<br />

Land für eine raschere Vorgehensweise bei der Planung eines Direktanschlusses der Betriebsgebiete<br />

im Wallenmahd an die Autobahn einsetzt. Der Antrag wurde zwar angenommen,<br />

was der Bürgermeister aber erreicht hat oder nicht, soll er selber berichten.<br />

Ein großes Anliegen sind der SPÖ die notwendigen Sanierungen der Schulen.<br />

Wir begrüßen zwar, dass 2007 für die Sanierung der Volksschule Rohrbach € 1,1 Mio. bereitgestellt<br />

werden, aber in den nächsten Jahren müssen die Schulsanierungen ein noch<br />

größerer Budgetschwerpunkt sein. Ein mittelfristiger Sanierungsfahrplan für unsere Schulen<br />

ist vorzulegen.<br />

BUDGET-KENNZAHLEN<br />

Gemeinsam ist es uns gelungen, ohne Nettoneuverschuldung auszukommen. Der Gesamtschulenstand<br />

sinkt seit langer Zeit wieder etwas. Der relativ hohe Rücklagenstand bleibt erhalten,<br />

den Schulden steht ein hoher Grundbesitz gegenüber.<br />

Sorgen bereiten - trotz geringerer Gesamtverschuldung - die steigenden Zinsen und somit<br />

die steigende Zinsenlast von € 4,47 Mio. für die Finanzschulden, das sinkende freie Budget<br />

und die sich öffnende Schere bei den ordentlichen Einnahmen und Ausgaben.<br />

Eine Durchforstung des ordentlichen Haushaltes wird also eine wichtige Aufgabe der nächsten<br />

Monate sein, um auch in Zukunft die Handlungsspielräume zu erhalten. Dass der Bürgermeister<br />

eine überfraktionelle Arbeitsgruppe zu diesem Thema ins Leben rufen will, nehme<br />

ich zustimmend zur Kenntnis, aber auch mit einer gewissen Genugtuung, denn schon<br />

vor Jahren habe ich eine solche Arbeitsgruppe angeregt. Man muss sich überlegen, ob man<br />

nicht teilweise auch Kompetenz von außen sich dazuholt, denn der Blick von außen kann<br />

möglicherweise andere Sichtweisen als die eingefahrenen ermöglichen.<br />

NEGATIVE ASPEKTE<br />

Das Budget 2007 spiegelt viele zukunftsweisende Konzepte, wichtige Projekte werden umgesetzt.<br />

Auch wenn das Positive weit überwiegt, so will ich doch auch negative Aspekte<br />

beim Namen nennen:


- 41 -<br />

DAUERÄRGERNIS ROLLS-ROYCE MUSEUM<br />

Ganz und gar nicht einverstanden ist die SPÖ, dass für das Rolls-Royce Museum auch<br />

nächstes Jahr wieder € 122.500 aufgewendet werden, viele Vereine und Initiativen, die für<br />

Dornbirn wesentlich bedeutender sind, müssen um weit geringere Beträge Jahre lang<br />

kämpfen.<br />

Das Versprechen der Stadtverantwortlichen, die Zuwendungen der Stadt an das Museum<br />

würden mit den Jahren durch steigende Einnahmen immer geringer, kann wieder nicht eingelöst<br />

werden.<br />

SCHLACHTHOF<br />

Rund 50 % aller Schlachtungen in Vorarlberg werden im Dornbirner Schlachthof durchgeführt.<br />

Völlig unverständlich ist es, dass die Stadt Dornbirn die Deckung des Betriebsabganges in<br />

Höhe von 173.600 Euro zur Gänze bestreitet, obwohl der Dornbirner Schlachthof der einzige<br />

große EU-Schlachthof des Landes ist und nur rund 10 % der geschlachteten Tiere aus<br />

Dornbirn stammen.<br />

Der Bürgermeister und der Landwirtschaftsstadtrat müssten bei ihren Parteifreunden im<br />

Land viel energischer im Sinne Dornbirns auftreten und vom Land eine Beteiligung am Abgang<br />

einfordern.<br />

Denn gäbe es den Schlachthof in Dornbirn nicht, würden die Schlachtkapazitäten in Vorarlberg<br />

im Falle einer Großseuche nicht ausreichen. Daher muss man das Land in die Verantwortung<br />

miteinbeziehen.<br />

ZU HOHES GRUNDVERMÖGEN<br />

Die SPÖ ist immer für eine aktive Bodenpolitik eingetreten, im Sinne einer geplanten Stadtentwicklung,<br />

einer aktiven Wirtschaftspolitik und des Wohnbaus, insbesondere auch des sozialen<br />

Wohnbaus. Aktive Bodenpolitik bedeutet aber nicht nur ankaufen, sondern auch weiterveräußern.<br />

Die Stadt ist bei der Weiterveräußerung säumig.<br />

Im Budget 2007 sind bei den Grundverkäufen nur Einnahmen in Höhe von nur 0,9 Mio. Euro<br />

vorgesehen. Dies ist zu wenig. Die steigenden Zinsen werden wohl zu einem rascheren<br />

Handeln zwingen. Von den veranschlagten € 700.000 für den Erwerb von Grundstücken sind<br />

€ 400.000 bereits für den Ankauf des Grundes zum Bau des Kunstrasenplatzes im Hatlerdorf<br />

vergeben. Das heißt, die € 700.000 werden sicherlich nicht ausreichen. Eine realistischere<br />

Budgetierung wäre sinnvoll, auch wenn man durch einen Nachtragsvoranschlag flexibel<br />

handeln kann.<br />

NEUER FINANZAUSGLEICH MIT DEM LAND<br />

Das Land Vorarlberg brüstet sich gerne damit, dass es ohne Neuverschuldung auskommt,<br />

dies seit 18 Jahren - 2006 ausnahmsweise wegen der Hochwasserschäden nicht -, verschweigt<br />

aber, dass dies auf Kosten der Städte und Gemeinden erfolgt.<br />

Den Gemeinden fällt es immer schwerer, die ihnen zugeordneten Aufgaben, die ständig<br />

wachsen, zu erfüllen. Längst wäre es in Vorarlberg an der Zeit, eine Neuaufteilung der Kosten<br />

zwischen Land und Kommunen anzugehen, ein landesinterner vertikaler Finanzausgleich<br />

zugunsten der Gemeinden ist notwendig.<br />

So ist es längst an der Zeit, den Sozialhilfeschlüssel zugunsten der Gemeinden zu verändern.<br />

Die Aufwendungen der Stadt für die Sozialhilfe sind in nur 9 Jahren um nicht weniger<br />

als 48,5 % (€ 2,15 Mio.) gestiegen, von € 4,43 Mio. (1998) auf € 6,58 Mio. (2007).<br />

INATURA: VERSÄUMNISSE VON STADT UND LAND


- 42 -<br />

Der Bürgermeister hat in seiner Budgetrede beinahe alle Bereiche angeschnitten, nur über<br />

die inatura schweigt er, aus gutem Grund:<br />

1. Immer noch keine kaufmännische Leitung<br />

Weil sich die Naturschau von einem überschaubaren Museum zu einem großen Betrieb gewandelt<br />

hat, habe ich mehrfach angeregt, neben der inhaltlichen auch eine kaufmännische<br />

Leitung zu installieren. Entsprechende Anträge von mir am 14.12.2004 und 15.12.2005 in<br />

der Stadtvertretung wurden vom Bürgermeister und seiner ÖVP abgelehnt. Dass meine Forderung<br />

mehr als nur berechtigt war, zeigt der Rechnungshofbericht vom Jänner 2005, denn<br />

so sein vernichtendes Urteil:<br />

“Die kaufmännische Führung und deren Überwachung ist nach Ansicht des Landes-Rechnungshofes<br />

für einen Betrieb dieser Größenordnung nicht angemessen.“<br />

Der Rechnungshof verlangt aber nicht nur Rahmenbedingungen, die „eine kaufmännische<br />

Führung und eine angemessene Überwachung sicherstellen“. Er stellt zusätzliche Forderungen.<br />

Im Gemeindeblatt vom 4.2.2005 heißt es: „Die Stadt nimmt die Empfehlungen des Landesrechnungshofes<br />

grundsätzlich positiv auf. In Gesprächen mit dem Land sollen in den kommenden<br />

Wochen und Monaten Lösungsansätze gefunden werden.“<br />

Der Bürgermeister betont seit zwei Jahren, die Verhandlungen mit dem Land seien im Gange<br />

und er hoffe sehr, dass diese bald abgeschlossen seien.<br />

Nur, die Empfehlungen des Landesrechnungshofes sind immer noch nicht umgesetzt.<br />

2. Immer noch keine mittelfristige Finanzplanung<br />

Auch dem Wunsch der SPÖ und FPÖ nach einer vorausschauenden mittelfristigen Finanzplanung<br />

für die inatura wurde bisher nicht entsprochen. Auch der Rechnungshof bemängelt:<br />

„Dementsprechend konnte dem Landes-Rechnungshof weder von der Museumsleiterin noch<br />

von der Stadtverwaltung eine aussagekräftige Mehrjahresplanung zur Verfügung gestellt<br />

werden.“<br />

3. Steigender Abgang<br />

Der steigende Abgang zeigt deutlicher als alles andere die Notwendigkeit einer auch kaufmännischen<br />

Führung der inatura. Nicht weniger als 757.000 Euro gibt die Stadt 2007 für die<br />

inatura aus, dies ist mehr als für den Neubau von Gemeindestraßen und Brücken zusammen,<br />

dies ist mehr als ein Kunstrasenplatz kostet. Die Dimensionen stimmen nicht mehr.<br />

Budget der Stadt für die inatura<br />

Einnahmen Ausgaben Abgang<br />

2006 € 1.801.400 € 2.475.800 € 674.400<br />

2007 € 1.845.500 € 2.602.500 € 757.000<br />

4. Keine Beschlüsse über ein Weiterentwicklungskonzept<br />

Die Besucherzahlen der inatura sind rückläufig. Daher plant sie, ab nächstem Jahr durch<br />

eine Sonderausstellung, die alle zwei Jahre erneuert wird, zusätzliches Publikum anzulocken.<br />

Diese Sonderaustellung kostet der Stadt alle 2 Jahre zusätzlich € 100.000. Im Budget 2007<br />

sind dafür € 88.000 vorgesehen. Themenschwerpunkt der Sonderausstellung, die insgesamt<br />

18 Monate bis November 2008 gezeigt wird, soll „Weltgymnaestrada der Tiere“ sein.


- 43 -<br />

Meine Forderung: Das Weiterentwicklungskonzept zur Erhaltung der Attraktivität der inatura<br />

muss zuerst im Stadtrat politisch diskutiert werden, erst dann reden wir darüber, ob zusätzliche<br />

Mittel bereitgestellt werden.<br />

Dass man nach so langer Zeit die Empfehlungen und Forderungen des Rechnungshofes immer<br />

noch nicht umgesetzt hat, ist völlig unbegreiflich. Dies ist fahrlässiges Handeln von<br />

Stadt und Land und nicht verantwortbar gegenüber dem Steuerzahler.<br />

Die inatura ist zweifelsohne eine große Bereicherung unserer Stadt. Neben der inhaltlichen<br />

Leitung braucht es aber dringend eine betriebswirtschaftliche Führung des Hauses, dass aus<br />

der inatura nicht ein Fass ohne Boden wird.<br />

ABSCHLIESSENDE BEWERTUNG<br />

In mehrmonatigen, nicht immer leichten, aber sachlichen Verhandlungen ist es gelungen,<br />

gemeinsam ein Budget für unsere Stadt zu erstellen. Das Budget 2007 trägt also<br />

nicht nur die Handschrift der Mehrheitspartei, sondern auch die der beiden SPÖ-<br />

Stadträte.<br />

Da wir zentrale Anliegen der SPÖ durchsetzen konnten - besonders in den Bereichen<br />

Arbeitsplatzpolitik, Gesundheit und Soziales, Sport und Infrastruktur - und da die von<br />

uns geforderten Konzepte in der Betreuung älterer Menschen und Sportstätten nun<br />

vorliegen, stimmt die SPÖ dem Budget 2007 zu, mit Ausnahme der Budgets für das<br />

Rolls-Royce Museums, den Schlachthof und die inatura.<br />

Bedanken möchte ich mich bei Herrn Mag. Guntram Mathis und Herrn Peter Johler von der<br />

Finanzabteilung, die nicht nur eine professionelle Arbeit leisten, sondern ihr Amt äußerst korrekt,<br />

auch gegenüber SPÖ-Stadträten, ausüben."<br />

StR. DI Martin KONZET gibt namens der "Dornbirner Grünen" folgende Äußerungen zum<br />

vorliegenden Voranschlagsentwurf 2006 ab:<br />

"Hohe Stadtvertretung, sehr geehrte Damen und Herren hier im Saal, liebe Leserinnen und<br />

Leser des Gemeindeblatts,<br />

der grüne Beitrag zum Budgetvoranschlag 2007 könnte den Titel tragen:<br />

DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI<br />

Die Ausgangssituation<br />

Ausgangssituation für die heurigen Budgetverhandlungen im August war ein kolportiertes<br />

Minus von 17 Millionen Euro. Nach langen Sitzungen, heftigen Einzelverhandlungen und<br />

ständigen Berichtigungen steht nun ein Budget zur Abstimmung, welches einen Fehlbetrag<br />

von 9 Millionen Euro ausweist. Haben wir also 8 Millionen Euro eingespart?<br />

Keineswegs - denn die Ersparnis von 8 Millionen Euro kommt zu 80 % aus zusätzlichen<br />

Einnahmequellen, die so nach und nach in die Berechnung einflossen. Lediglich 1,5 Millionen<br />

Euro können als „echte Einsparungen“ gelten.


- 44 -<br />

Für mich, als noch jungen Stadtrat, der erst zum zweiten Mal dieses Rednerpult erklimmt,<br />

eine recht irritierende Vorgangsweise, wenn man mit einem so übertrieben hohen Fehlbetrag<br />

konfrontiert wird, der sich im Nachhinein mühelos um mehrere Millionen Euro reduzieren<br />

lässt.<br />

Auch wenn diese Methode seit Jahren üblich sein sollte, ist es doch ehrlicher und für alle<br />

Interessierten transparenter, schon zu Beginn der Budgetverhandlungen auch jene Beträge<br />

zu berücksichtigen, die zwar noch nicht eindeutig festzustellen sind, aber mit an Sicherheit<br />

grenzender Wahrscheinlichkeit noch auf der Habenseite verbucht werden können. Ich erwarte<br />

bei künftigen Budgetverhandlungen von Anfang an mehr Transparenz.<br />

Soviel zum Prozedere, nun zu den nackten Zahlen der Endfassung:<br />

Die einzige Konstante dieses Jahr ist die Budgetsumme von 182 Millionen Euro. Damit wäre<br />

das positive Kapitel zur Situation im Überblick eigentlich schon abgeschlossen.<br />

Das freie Budget befindet sich im namensgleichen freien Fall und konnte eigentlich nur aufgrund<br />

einer Sonderzahlung des Landes zur Spitalsfinanzierung überhaupt gerettet werden.<br />

Waren in den 90er Jahren noch gut 10 Millionen Euro freies Budget die Norm, so durften wir<br />

uns seit der Jahrtausendwende mit einer Halbierung anfreunden, was einen vertretbaren<br />

Wert darstellen würde. Mit gut 5 Millionen Euro freiem Budget könnte dieses Zahlenwerk<br />

durchaus langfristig Bestand haben - ein Wert, den wir in Zukunft wieder erreichen werden<br />

müssen.<br />

Welche Dinge zu diesem historischen Tiefststand von ca. 1,5 Millionen Euro geführt haben,<br />

sollten eigentlich meine Vorredner schon erwähnt haben; zur Verdeutlichung der Wertigkeiten<br />

möchte ich allerdings noch ein paar Details herausgreifen:<br />

Die Zinsbelastung stieg von 2,2 Millionen auf 4,4 Millionen Euro - und das in gerade einmal 2<br />

Jahren! Was eine geringfügige Erhöhung der allgemeinen Zinssätze für Konsequenzen verursacht,<br />

ist bei einem hohen Schuldenstand, wie ihn die Stadt Dornbirn aufweist, besonders<br />

verheerend. Dabei macht es kaum einen Unterschied, wenn für nächstes Jahr sogar eine<br />

kleine Verbesserung des Schuldenstandes erreicht werden kann. Letzten Endes stieg der<br />

Schuldenberg in den vergangenen 10 Jahren unter schwarzer Herrschaft von 50 Millionen<br />

auf über 125 Millionen Euro. Der Gerechtigkeit halber darf erwähnt werden, dass dadurch<br />

das städtische Vermögen erhöht wurde, wenn auch nicht annähernd im selben Ausmaß.<br />

Fakt ist, dass wir für die zu erwartenden Mehrausgaben des Sozialfonds KEINEN Spielraum<br />

mehr haben. Mehrausgaben, welche wir aus eigener Kraft nicht beeinflussen können. Mehrausgaben,<br />

die uns zusammen mit den allgegenwärtigen Steigerungen bei den Personalkosten<br />

unweigerlich in eine Situation treiben werden, in der nur mehr ein groß angelegter<br />

Ausverkauf von Vermögen als Lösung übrig bleiben wird. Es sei denn ...<br />

Transparenz und Kostenwahrheit<br />

... man entschließt sich, reinen Tisch zu machen und grundlegende Änderungen der Ausgabenpolitik<br />

in Angriff zu nehmen. Ein erstes wichtiges Signal wurde schon in Aussicht gestellt:<br />

nächstes Jahr soll eine interfraktionelle Arbeitsgruppe gebildet werden, die sich dem Thema


- 45 -<br />

Budgetsanierung frühzeitig widmen wird. Doch ohne zuverlässige Daten wird diese Arbeitsgruppe<br />

wohl kaum vernünftige Ergebnisse erzielen können.<br />

Die Stadtregierung sollte sich zur Einführung eines internen Verrechnungswesens entschließen.<br />

Erst die transparente Darstellung von wahren Kosten zeigt die wirklichen Einsparungspotenziale<br />

auf, nach denen Entscheidungen für oder wider bestimmte Tätigkeiten getroffen<br />

werden können. Was vor wenigen Jahren beim Werkhof Dornbirn angesichts ausufernder<br />

Kosten eingeführt wurde; was selbst bei dem kleinsten aller städtischen Vereine -<br />

namentlich dem Verein Jugendbeteiligung - selbstverständlich ist; was so gut wie bei allen<br />

Firmen, die über ein Jahresbudget ähnlich der Stadt Dornbirn verfügen, eine simple Notwendigkeit<br />

ist, das muss auch für die Stadt recht und billig sein: interne Verrechnung bedeutet<br />

volle Kostenwahrheit bei allen Positionen. Nur so wird eine Arbeitsgruppe erfolgreich<br />

tätig sein können - nämlich in Kenntnis der effektiven Kosten.<br />

Dass die Umsetzung eines solchen Verrechnungswesens Einiges an Aufwand bedeutet, sei<br />

an dieser Stelle nicht verschwiegen. Begonnen werden kann auch in Teilbereichen, insbesondere<br />

wenn die damit erfassten Kosten z.B. für Personaleinsatz einen verrechenbaren<br />

Ansatz darstellen. Und somit von anderer Stelle gefördert oder gar gänzlich übernommen<br />

werden. Welche Bereiche als Erste von dieser Datenerfassung betroffen sein sollen, können<br />

wir gemeinsam klären. Das Prinzip der internen Verrechnung allgemein sollte allerdings<br />

dringend außer Streit gestellt sein - von allen Fraktionen gemeinsam.<br />

Gleichzeitig gilt es aufzuzeigen, wie die staatlichen Ausgaben auf die beiden Geschlechter<br />

verteilt werden. Dazu braucht es geschlechtsspezifische Daten. In verschiedenen Studien im<br />

In- und Ausland konnte nachgewiesen werden, dass Männer weitaus stärker von den öffentlichen<br />

Ausgaben profitieren als Frauen. Die städtischen Ausgaben und insbesondere auch<br />

die Sparmaßnahmen müssen künftig im Hinblick auf eine gerechte Verteilung zwischen<br />

Frauen und Männern überprüft werden. Wir wollen, dass es aktiv mit der Frauenförderung<br />

vorangeht und nicht nur passiv beim guten Willen bleibt.<br />

Kommentare zu einzelnen Ressorts<br />

Nach diesem etwas düsteren Ausblick auf das kommende Jahr bringt vielleicht die Betrachtung<br />

von Einzelpositionen ein paar Lichtblicke: Schließlich ist das vorliegende Budget ein<br />

Zahlenwerk, das noch nicht in letzter Konsequenz von jeglichem Ballast befreit ist, sondern<br />

ganz offensichtlich noch Gestaltungsmöglichkeiten enthält, die wir in Zukunft wohl werden<br />

vermissen müssen.<br />

Hochbau und Investitionen<br />

Als Wirtschaftsstandort bleibt Dornbirn bei den Investitionen auf hohem Niveau. Was wie ein<br />

Sparbudget ausschaut ist in Wirklichkeit ja doch keines. Von den 33 Millionen Euro im Investitionstopf<br />

sticht als größter Einzelposten das Krankenhaus Dornbirn mit gut 5 Millionen<br />

heraus. Nächstes Jahr wird endlich das Erdgeschoß in neuem Glanz erstrahlen und als<br />

letzte Etappe der Umbauarbeiten dann im Kellergeschoß die Betriebsküche neu eingerichtet.<br />

Eine Investition in die Zukunft, die den Status als so genanntes 'Gewinnerspital' nachhaltig<br />

sichern helfen sollte. Garantien gibt es dafür keine, aber mit diesen vergangenen und kommenden<br />

Investitionen legen wir den Grundstein für eine nachhaltige positive Entwicklung des<br />

letzten großen Stadtspitals, das dem Ausverkauf an das Land Vorarlberg noch standhält.


- 46 -<br />

Ganz allgemein darf man davon ausgehen, dass Investitionen Arbeitsplätze sichern helfen.<br />

Allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass bei Großbauvorhaben zumeist ein<br />

höherer Anteil der Wertschöpfung an Firmen außerhalb Dornbirns vergeben wird, als es bei<br />

kleineren Bauvorhaben der Fall ist. Dabei macht es keinen Unterschied, ob es sich um ein<br />

privates oder öffentliches Bauvorhaben handelt. Wer die Bautafel beim WIFI in der Bahnhofstraße<br />

genauer unter die Lupe nimmt, wird entdecken, dass nur die wenigsten am Bau beteiligten<br />

Firmen direkt aus Dornbirn kommen. Ein Phänomen, das wir beim Bau der neuen<br />

Messesporthalle genauso beobachten können, wie z.B. bei der Tribüne Birkenwiese für die<br />

Gymnaestrada.<br />

Wer ernsthaft den ansässigen Firmen vor Ort einen Impuls geben will, sollte sich um kleinere<br />

Bauaufgaben bemühen. Insbesondere die Sanierung alter Bausubstanz erfordert einerseits<br />

lokales Know-how über die regionalen Bauweisen vergangener Jahrzehnte und andererseits<br />

ergeben sich fast zwangsläufig kleinere Vergabepakete, bei denen unsere Klein- und Mittelbetriebe<br />

wesentlich konkurrenzfähiger sind gegenüber global agierenden Großunternehmen.<br />

Der Zufall will es, dass wir genau diesen Bereich die letzten Jahre ziemlich vernachlässigt<br />

haben. So warten einige unserer Schulen locker schon 10 Jahre auf eine dringend notwendige<br />

Sanierung. Sicherlich kann man niemals alles auf einmal machen, aber die schon im<br />

letzten Jahr des Öfteren von meiner Seite angeprangerte etappenweise Sanierung kleiner<br />

Unterbauteile muss nun endgültig ad acta gelegt werden.<br />

Ein erster Schritt heuer ist das einzige größere Vorhaben, das neu ins Budget hinein genommen<br />

werden konnte: Der Außenbereich der VS Rohrbach wird als erstes Gesamtprojekt in<br />

meinem Sinne mit einer Summe von ca. 1,1 Millionen Euro fertig gestellt. Die Turnhalle, die<br />

aufgrund mangelnder Wärmedämmung mit Schimmelbildung zu kämpfen hat, wird ebenso<br />

vollflächig saniert, wie der gesamte Eingangsbereich inklusive Gang. Sommer wie Winter<br />

mussten Trocknungsgeräte aufgestellt werden; das nördliche Vordach konnte nur mehr mittels<br />

Stipperung vom Einsturz bewahrt werden. Eine treffende Formulierung von meiner<br />

Stadtratskollegin Fr. Dr. Gabi Sprickler möchte ich Ihnen nicht vorenthalten: „Die Schulen<br />

beweisen seit Jahren eine unglaubliche Toleranz, was den baulichen Zustand ihrer Anlagen<br />

betrifft“.<br />

Die wichtigsten Bauvorhaben der nächsten Jahre müssen unbedingt in der schon vorhin<br />

erwähnten Arbeitsgruppe eine hohe Priorität bekommen: Die HS Markt wartet weiterhin auf<br />

die letzten beiden Umbauetappen, die VS Wallenmahd ist energietechnisch bekanntermaßen<br />

noch immer auf dem Stand der 60er Jahre und die HS Haselstauden ringt jedes Jahr<br />

aufs Neue mit einer unsäglich verschmutzten Fassade, um nur ein paar längst überfällige<br />

Projekte zu erwähnen. Nicht zu vergessen das SPZ Dornbirn, dessen Neubau zwar außer<br />

Streit gestellt wurde, aber gerade erst vor 2 Wochen definitiv wieder um mindestens 1 Jahr<br />

auf Baubeginn 2009 verschoben wurde. 'Mindestens' - da noch kein gültiger Beschluss vorliegt,<br />

kann sich dieser Neubau nach dem Willen der Stadtväter durchaus noch länger hinziehen.<br />

Wollen wir hoffen, dass man sich wenigstens aus wahltaktischen Gründen für eine Errichtung<br />

noch vor der nächsten Gemeinderatswahl entschließen wird.<br />

e5-Stadt Dornbirn<br />

Das allseits gelobte und viel zitierte Umweltprogramm der Stadt Dornbirn sollte uns ebenfalls<br />

zu einer Umsetzung dieser Sanierungsmaßnahmen motivieren: Seit kurzem dürfen wir<br />

Dornbirnerinnen und Dornbirner uns stolze Besitzer des 4. e's des e5-Programms nennen.


- 47 -<br />

Gemeinsam mit der Stadt Feldkirch befinden wir uns damit in der obersten Liga aller österreichischen<br />

Städte, was die Energieeffizienz betrifft. Dies unter anderem aber nur dadurch,<br />

weil wir uns im Zuge der Evaluierung des e5-Programms dazu verpflichtet haben, die oben<br />

erwähnten Sanierungsschritte auch tatsächlich durchzuführen. Werden wir damit säumig,<br />

fallen wir in der Bewertung unweigerlich zurück und liefern damit ein katastrophales Zeichen<br />

einer wenig umweltbewussten Gemeinde.<br />

Wirtschaftsstandort Dornbirn – grüne Visionen<br />

Neben all den schon geleisteten Bemühungen um Investitionen in den Wirtschaftsstandort<br />

Dornbirn brauchen wir vermehrt<br />

• leistbare Wohnungen mit hoher Lebensqualität<br />

• qualitativ hochwertige, flächendeckende Kinderbetreuungsangebote ab Geburt<br />

• sehr gute und vor allem annähernd chancengleiche Bildungs- und Fördermöglichkeiten<br />

für alle Kinder<br />

• familiengerechte Infrastruktur und vielfältige Freizeitangebote<br />

• intakte Umwelt, sauberes Wasser und gentechnikfreie, regionale Lebensmittelversorgung<br />

• und nicht zuletzt: kulturelle Offenheit<br />

Bei all diesen Punkten gibt es Einiges anzumerken. Ich werde mich jeweils um eine Kurzfassung<br />

bemühen, was wir Grünen unter diesen Visionen verstehen. Wir nehmen durchaus das<br />

konventionelle Stadtmarketing und die Stadtplanung als erfolgreich wahr. Infrastrukturmaßnahmen<br />

sind und werden immer ein wichtiger Teil im internationalen Wettbewerb sein und<br />

sind schon in der Vergangenheit großteils zum Besten der Bevölkerung umgesetzt worden.<br />

Dennoch müssen wir uns in vielen Bereichen noch anstrengen, um in Zeiten der städtebaulichen<br />

Verdichtung die Lebensqualität Dornbirns sicherzustellen:<br />

Wohnungen<br />

Die Stadt Dornbirn wächst und gedeiht - nicht zuletzt aufgrund des vorbildhaften Engagements<br />

der sozialen Wohnbauträger, bei denen wir teilweise sogar mit im Vorstand vertreten<br />

sind. Dennoch gibt es noch eine Reihe von Wohnungen - meist bekannt als günstige Stadtwohnungen<br />

- die nicht einmal über eine Heizung verfügen! Wer sozial bedürftig ist und eine<br />

solche Wohnung zugewiesen bekommt, muss oftmals erst einen Ölofen kaufen und einbauen,<br />

um überhaupt den Winter zu überstehen. Von der miserablen Umweltbilanz solcher<br />

Anlagen einmal abgesehen, erscheint es mir hoch an der Zeit, mit Vogewosi, Wohnbauselbsthilfe<br />

und Co. einen Aktionsplan zu erstellen, wie und wann dieser Missstand behoben<br />

werden kann.<br />

Ein weiteres grobes Ärgernis stellen die oftmals exorbitant hohen Kautionsbeträge dar, welche<br />

von dieser Zielgruppe nicht aufgebracht werden können. Wieso gerade die sozial<br />

schwache Bevölkerung für eine Sozialwohnung 2.000 Euro und mehr als Kaution für eine<br />

Mietwohnung um unter 200 Euro pro Monat berappen sollen, ist mir ein Rätsel.<br />

Kinderbetreuungsangebote<br />

In diesem Sektor wurde viel getan; Dornbirn präsentiert sich gerne als familienfreundliche<br />

Stadt, und investiert momentan beim neuen Familien- und Sozialzentrum in der Höchster-


- 48 -<br />

straße über 2 Millionen Euro, um mehreren in der Stadt verstreuten Einrichtungen ein neues<br />

Heim zu geben. Dennoch vergisst man nur zu gerne, dass viele Eltern nach einer Geburt nur<br />

dann wieder ungehindert in den Arbeitsmarkt zurückkehren können, wenn es eine flächendeckende<br />

Versorgung an allen möglichen Standorten gibt.<br />

Ein Beispiel, das mir geradezu auf der Zunge liegt, ist die Dornbirner Sparkasse. Ein Betrieb<br />

mit über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, davon mehr als 55 % Frauen, und zur<br />

Freude der Budgetbilanz zu einem guten Teil im Eigentum der Stadt Dornbirn.<br />

Auf die einfache Frage - gestellt im Sparkassenrat - warum es keine Kleinkindbetreuung vor<br />

Ort gibt, erntet man lediglich Achselzucken und ausweichende Antworten. Dabei sollte es einem<br />

anerkannten Top-Unternehmen wie der Sparkasse doch ein wesentliches Anliegen<br />

sein, die bestens ausgebildeten Frauen im Betrieb nicht zu verlieren, weil es nach Ablauf der<br />

Karenzzeit keine ernsthafte Möglichkeit gibt, mit einem 2-jährigen Kind zu 50 % wieder in<br />

den Betrieb einzusteigen.<br />

Chancengleiche Bildung für alle Kinder<br />

In einer kürzlich fertig gestellten Studie der FH Dornbirn werden die lobenswerten Bemühungen<br />

zur sprachlichen Integration nicht-deutschsprachiger Kinder einem kritischen Blick unterworfen:<br />

Für sozial schwache Migrantenfamilien ist der finanzielle Aufwand für den angebotenen<br />

Sprachunterricht vor allem im Volksschulalter groß. Wäre es uns ein echtes Anliegen,<br />

diese Bevölkerungsteile chancengleich an unserem Bildungssystem teilnehmen zu lassen,<br />

würden wir ohne großes Getöse diese Gebühren senken oder am Besten gleich auf<br />

Null reduzieren. Dass wir durch falsch verstandene Sparbemühungen bei einem derart kleinen<br />

Gesamtbetrag die betroffenen Kinder auf das Abstellgleis schicken, entbehrt jeglicher<br />

volkswirtschaftlichen Logik: Jede Investition in Bildung zahlt sich mehrfach aus - man<br />

braucht eigentlich nur dem Landeshauptmann in seiner Argumentation für sein Lieblingsprojekt<br />

'Kinder in die Mitte' zu folgen, um dies klar und deutlich zu erkennen.<br />

Gelebte Nachbarschaftsinitiativen und Freizeitangebote in Kerngebieten<br />

Die Bedeutung der Familie lässt sich in Dornbirn anhand vielfältiger Details wie 'familienfreundliches<br />

Dornbirn' oder dem 'Familiensommer' ablesen. Doch die Familie ist, wie alle<br />

anderen Dinge auch, einem steten Wandel unterworfen. Stichworte wie alleinerziehend,<br />

Patchworkfamilie oder Wohngemeinschaften zeigen eine Vielzahl möglicher Interpretationen<br />

für den Begriff Familie. Allen diesen Modellen gemein ist die stetige Verkleinerung der Einheit<br />

Familie, was sich besonders gut an den boomenden Kleinwohnungen ablesen lässt.<br />

Das gemeinsame Leben in der Nachbarschaft bekommt dadurch zwangsläufig eine höhere<br />

Bedeutung. Stadtplanung erschöpft sich nicht nur in den Dimensionen Verkehr, Bebauungsplanung<br />

und Hochbauten. Dem täglichen Miteinander sollte vor allem in den Dorfkernen besondere<br />

Bedeutung zukommen.<br />

Als Beispiele, wie vielfältig solche Bemühungen sein können, möchte ich kurz zwei Projekte<br />

vorstellen: die Pflanzenbörse und den Jugendstadtplan.<br />

Die Pflanzenbörse am Hatler Brunnen ist ein konkretes Beispiel einer Nutzbarmachung<br />

öffentlicher Räume durch eine Nachbarschaftsinitiative. Ausgehend von einer grünen Idee<br />

und mit tatkräftiger Unterstützung durch eine private Initiative hat sich eine kleine Gruppe


- 49 -<br />

herausgebildet, die alljährlich zweimal einen Samen- und Pflanzentausch veranstaltet. Dabei<br />

treffen sich jedes Mal mehr Menschen jeglichen Alters zum Tauschen und Plauschen. Wie<br />

selbstverständlich wurde im Rahmen der Börse ein Programmpunkt für Kinder organisiert<br />

mit Trittrollerrennen und Papierfliegerbasteln. Und ganz nebenbei wurden alte Bemühungen<br />

mehrer Nachbarfamilien, den Bereich um den Hatler Brunnen vom Verkehr freizuhalten bzw.<br />

die Zufahrt von der Badgasse zu beruhigen, erneut besprochen und gemeinsam angegangen.<br />

Der nächste Schritt könnte die Einrichtung eines öffentlichen Brotbackofens sein, der<br />

ein unkompliziertes Miteinander aller Nachbarn und Nachbarinnen nachhaltig fördern würde.<br />

Unter Jugendstadtplan verstehe ich einen Prozess, der die verfügbaren Freiräume für Jugendliche<br />

sichtbar macht und in weiterer Folge langfristig absichert. Freiräume sind von der<br />

jeweiligen Zielgruppe nutzbare Flächen, wie Wälder, Gärten, Sportplätze und städtische<br />

Plätze, sowie echte Räumlichkeiten wie Jugendhäuser, Proberäume, Einkaufszonen, Museen<br />

und Gasthäuser (ohne Anspruch auf Vollständigkeit). In Zusammenarbeit mit der FH<br />

Dornbirn sind wir dabei, eine Erhebung zu machen, welche Räume tatsächlich genutzt werden<br />

können, und welche den Jugendlichen nur eingeschränkt zur Verfügung stehen. Steht<br />

erst einmal das Vorprojekt, so ist es beliebig erweiterbar auf andere Altersgruppen - und<br />

damit ein erstklassiges Instrument für die wichtigen Entscheidungen, wo und wie Begegnungsräume<br />

für alle Menschen in Dornbirn langfristig gesichert werden müssen.<br />

Intakte Umwelt und gesunde Ernährung<br />

Dornbirn hat auch in diesem Bereich Einiges zu bieten - so war man gegen den Trend Vorreiter<br />

bei der Einführung von Tempo 50/100, wenn auch die Beschränkung der Geschwindigkeit<br />

auf der Rheintalautobahn nach Ablauf der Probephase leider wieder zurückgenommen<br />

wurde. Weiters sind die Bemühungen um einen Ausbau der Nahwärmeversorgung<br />

noch im Gange. Nach erfolgreichem Start durch Hr. Tobias Ilg mit seinem Biomasse-Projekt<br />

im Hatlerdorf wurde im Rathaus die Idee geboren, für zukünftige Investoren ein Nahwärmekonzept<br />

zu erstellen. Im Zuge der Budgetverhandlungen ist die Wertigkeit eines solchen<br />

Vorhabens leider halbiert worden auf 5.000 Euro. Keine besonders konsequente Umsetzung<br />

einer zukunftsweisenden Idee.<br />

Gesunde Ernährung wird gerade in einer Stadt mit einer exorbitant hohen Dichte an Stadtvertretern<br />

aus dem Bauernstand wohl seine berechtigte Wertigkeit haben. Dennoch bleibt<br />

eine steinalte grüne Forderung wohl noch längere Zeit ein Wunschdenken: Der Umbau des<br />

Gutshofes Martinsruh zu einem echten Biobetrieb. Über stadteigene Abnehmer der Produkte<br />

müssten wir uns jedenfalls keine Sorgen machen. Der Bedarf in den Küchen im Pflegeheim<br />

und im Stadtspital würde die möglichen Produktionskapazitäten bei Weitem übersteigen.<br />

Kulturelle Offenheit<br />

Der letzte Abschnitt, und vielleicht auch einer der wichtigsten in einer Zeit, in der wir über die<br />

Medien täglich über neue Kulturkonflikte bis hin zu Terrorismus und Krieg informiert werden.<br />

Im Zusammenhang mit diesem Exkurs über Dornbirn als Wirtschaftsstandort möchte ich<br />

betonen, dass wir nur dann von Bevölkerungswachstum und Zuzug auswärtiger Arbeitskräfte<br />

profitieren werden, wenn wir ihre Kultur nicht als Fremdkörper sehen, sondern als<br />

wertvollen Beitrag zu einem gesunden Zusammenleben. Dabei geht es überhaupt nicht nur<br />

um die türkischstämmige Bevölkerung, sondern genauso um alle anderen Gruppen, die hier<br />

in Dornbirn ihre Zelte aufgeschlagen haben. Die vorhin erwähnten Beispiele Pflanzenbörse


- 50 -<br />

und Jugendstadtplan bieten eine Möglichkeit, kulturellen Eigenheiten einen Platz zu geben.<br />

Wer Freiräume schafft und Begegnungen ermöglicht, der wird für ein friedliches Zusammenleben<br />

wesentlich mehr erreichen, als jeder noch so gut vorbereitete Vortrag zum Islam,<br />

oder jede noch so ehrlich gemeinte Rede in einer Stadtvertretung.<br />

Eine Idee möchte ich zum Abschluss noch für die Zukunft mitgeben: 2007 wird zwei große<br />

Eröffnungen kommunaler Bauten erleben - die Messesporthalle und das Familien- und Sozialzentrum.<br />

Mein Wunsch, und in Hohenems schon seit langem praktizierter Modus für eine<br />

Eröffnungsfeier, beinhaltet eine Weihe dieser Gebäude durch katholische, evangelische,<br />

moslemische und jüdische Würdenträger. Andernorts offenbar eine Selbstverständlichkeit,<br />

sind diese Kommunalbauten doch explizit für alle Menschen in Dornbirn zugänglich.<br />

Abschließende Bemerkung<br />

Ich möchte nun zum Schluss nochmals auf die eingangs erwähnte mögliche Zustimmung<br />

zum diesjährigen Budgetvoranschlag zu sprechen kommen. Die Einrichtung einer Arbeitsgruppe<br />

zur Budgetsanierung und die partielle Einführung eines internen Verrechnungswesens<br />

gilt für uns Grüne als Vorbedingung für ein JA zum diesjährigen Budgetvoranschlag.<br />

Für heuer ist die Stadt Dornbirn noch mit einem blauen Auge davongekommen, für nächstes<br />

Jahr wird es grundlegende Änderungen geben müssen.<br />

Änderungen und Einsparungen, die wir durchaus mittragen werden, sofern es sich dabei um<br />

ausgewogene Kürzungen handelt, die durch Datenerfassung vorher transparent gemacht<br />

wurden.<br />

Grundsätzlich gilt für die Stadt das gleiche wie für uns alle: Je weniger Geld wir zur Verfügung<br />

haben, umso mehr müssen wir uns überlegen, wofür wir es wirklich langfristig, nachhaltig<br />

und gerecht ausgeben wollen.<br />

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit."<br />

StV. Walter SCHÖNBECK gibt namens der "Dornbirner FPÖ“ folgende Äußerungen zum<br />

vorliegenden Voranschlagsentwurf 2007 ab:<br />

"Sehr geehrter Herr Bürgermeister DI Wolfgang Rümmele,<br />

sehr geehrte Damen und Herren der Stadtvertretung,<br />

werte Dornbirnerinnen und Dornbirner!<br />

Sehr geehrte Damen und Herren!<br />

Strukturveränderungen im öffentlichen Bereich bedürfen sicherlich mehr Geduld und Zeit, als<br />

im privaten Bereich, aber sie müssen auch in einer für den Bürger adäquaten Zeit umgesetzt<br />

werden. Dazu ein Zitat von Erich Kästner:<br />

„Wer allzu lange ein Auge zudrückt, dem gehen eines Tages beide auf.“<br />

Stellungnahme der Dornbirner Freiheitlichen zum Budgetvoranschlag 2007:


- 51 -<br />

Die Budgetverhandlungen waren geprägt von einer harmonischen und offenen Gesprächskultur.<br />

Informationen wurden von den zuständigen Beamten sowie den zuständigen Referenten<br />

ohne Verzögerung weitergeleitet. Gestellte Anfragen wurden umgehend beantwortet,<br />

ohne diese Zusammenarbeit wäre eine Stellungnahme zum Budgetvoranschlag nicht möglich.<br />

INVESTITIONEN 2007<br />

Die Investitionssumme von ca. 33 Mio. Euro werden zwar vom Herrn Bürgermeister immer<br />

noch als Ausgaben auf einem hohen Niveau beschrieben, trotzdem sollte man der Tatsache<br />

ins Auge schauen, dass diese jedes Jahr immer weniger werden. Schon im Jahre 2006 hatten<br />

wir um 2 Mio. weniger Investitionen als im Jahre 2005. Heuer wird dieser Trend weiter<br />

fortgeführt. Unser Glück war die hohe Investitionsfreude der Privaten, welche hoffentlich im<br />

Jahre 2007 fortgesetzt wird. Ansonsten muss über den eigenen Schatten gesprungen werden<br />

und kurzfristige Impulsprogramme gesetzt werden.<br />

Deshalb begrüßen wir den Vorschlag, eine Arbeitsgruppe mit allen in der Stadtvertretung<br />

vorhandenen politischen Fraktionen zu installieren, welche die Aufgabe hat, mittel- und<br />

langfristige Investitionen im Bereich Sanierung und Neubau zu fixieren bzw. Prioritäten mittelfristig<br />

festzulegen. Denn die Tendenz mancher ÖVP-Politiker hier in der Stadtvertretung<br />

hin zur freien Marktwirtschaft, ohne Rücksicht auf die Dornbirner Klein- und Mittelunternehmer<br />

zu nehmen, welche das Rückgrat einer funktionierenden örtlichen Struktur haben - diese<br />

in Form von Kommunalsteuer und Investitionen betreiben, welche die Wertschöpfung in<br />

der Stadt Dornbirn belässt - muss dringend in den Anfängen Einhalt geboten werden!<br />

BUDGETDETAIL 2007<br />

Wir haben gerade von Herrn Bürgermeister Wolfgang Rümmele eine umfassende und detaillierte<br />

Auflistung der erbrachten und zukünftigen Arbeiten, Leistungen und Investitionen gehört.<br />

Deshalb erspare ich Ihnen die Wiederholung der positiven Aspekte des Budgetvoranschlages.<br />

Ich möchte Ihnen jedoch einige Abschnitte näher bringen, bei welchen wir nicht<br />

konform gehen mit der ÖVP.<br />

THEMA „INATURA“<br />

Seit gut über 23 Monaten ist der Prüfbericht des Landes bezüglich der vorgeschlagenen<br />

Maßnahmen bei der Stadt Dornbirn. Trotz Aufforderung des Landes, welche Maßnahmen<br />

die Stadt getroffen hat, war diese bis Juni 2006 nicht in der Lage, einen Bericht vorzulegen!<br />

Bis heute hat sich in den Strukturen nichts geändert. So kann man nicht umgehen mit den<br />

Steuergeldern der Dornbirner Bürger! Wir fordern daher eine rasche Lösung in Richtung der<br />

vorgeschlagenen Maßnahmen des Landes, wenn diese eine Kostenersparnis für die Stadt<br />

Dornbirn erbringt! Ebenso wäre es wünschenswert, dass der Stadtvertretung ein Bericht<br />

vorgelegt wird, welcher dokumentiert, welche Schritte die letzten 23 Monate gesetzt wurden!<br />

THEMA “ALTE NATURSCHAU“<br />

Es ist schon etwas verwunderlich, dass gerade die Stadt Dornbirn, als Besitzerin einer Immobilie<br />

mitten in der Stadt, über zwei Jahre braucht, um sich klar zu werden, welcher Nutzung<br />

sie zugeführt werden soll! Es kann doch nicht sein, dass man nach zwei Jahren immer<br />

noch auf der Basis von Gesprächen ist, wie zu Beginn des Umsetzungsbeschlusses!<br />

Wenn die Stadt nicht in der Lage ist, dieses Gebäude einer sinnvollen und vor allem Frequenz<br />

bringenden Nutzung zuzuführen, so sollte man ernsthaft überlegen, dieses Projekt einem<br />

privaten Investor zu verkaufen, mit der üblichen Nutzungsauflage, welche von der Stadt<br />

vorgegeben wird.


- 52 -<br />

Keinesfalls kommt für uns eine fragwürdige museale Dauerausstellung wie Rolls-Royce oder<br />

"inatura" auf Kosten der Steuerzahler in Frage; dies wäre sicherlich nicht der richtige Ansatz!<br />

THEMA “SCHULEN“<br />

Die Instandhaltung der Kindergärten und Schulen obliegt der Stadt Dornbirn. In den nächsten<br />

Jahren werden einige Sanierungen auf uns zukommen. Ein besonderes Anliegen ist für<br />

mich die vorgegebene Linie, dass eine Sanierung als eine langfristige Investition gesehen<br />

wird. Wichtig ist, dass die Arbeitsbedingungen für Schüler und Lehrer verbessert werden bei<br />

den Sanierungen. Vor allem liegt mir hier die Beleuchtungssanierung am Herzen, nein, nicht<br />

weil ich Elektriker bin, sondern gerade deshalb, da mir die Gesundheit der Schüler am Herzen<br />

liegt. Eine gute Beleuchtung trägt dazu bei, dass die Augen, gerade bei Kindern, welche<br />

im Wachstum sind, geschont werden! Wir haben schon sehr gute Beispiele einer geglückten<br />

Sanierungsphase auf dem Tisch liegen bzw. sind gerade mitten drin, wie z. B. die HS Markt.<br />

THEMA “VERKEHR - STRASSEN“<br />

Hier wird immer noch gegen aller Vernunft die Strategie der schmalen Straßen weiterhin als<br />

die Lösung gegen Verkehrsprobleme gesehen! Trotz des Wissens, dass über 70 % des täglichen<br />

Verkehrs hausgemacht ist, also Ziel- und Quellverkehr, kein Transitverkehr!<br />

Wichtige Verbindungsstraßen zu verengen, bringen nur mehr Feinstaubbelastung durch<br />

„Stop and Go - Verkehr“, sowie erhebliche Lärmbelastungen mit sich.<br />

Bleichestraße:<br />

Die Verlängerung der Bleichestraße muss endlich realisiert werden, um die Bevölkerung der<br />

oberen Schweizerstraße zu entlasten. Durch gezielte straßenpolizeiliche Lenkungsmaßnahmen<br />

könnte dieser Teil vom Schwerverkehr entlastet werden. Die Verzögerungspolitik<br />

der ÖVP ist hier nicht mehr erträglich und auch nicht mit logischen Erklärungen nachvollziehbar!<br />

Denn was in Haselstauden rund um das Gewerbegebiet „Pfeller“ möglich ist, nämlich<br />

die Entlastung der Wohngebiete vom Straßenverkehr durch die L200neu, sollte doch<br />

auch für die Wohngebiete im Hatlerdorf gelten, oder wird hier mit zweierlei Maß gemessen?<br />

Gewerbestraße Bobletten:<br />

Die zweite unendliche Geschichte im Straßenbaukonzept der Stadt Dornbirn. Für jeden normalen<br />

Bürger einfach nicht nachvollziehbar, dass ein so stark wachsendes Gewerbegebiet<br />

immer noch nicht durch eine den Gegebenheiten entsprechende Entlastungsstraße erschlossen<br />

ist. Nein, man verzögert den Ausbau schon wieder mit einer neuen Studie - so<br />

kann man auch eine von der ÖVP nicht erwünschte Straße verzögern!<br />

THEMA “FALLBACHVERBAUUNG“<br />

Im Sinne der Sicherheit sollten einmal mehr die Zeitabläufe für die Verbauung hinterfragt<br />

werden. Es kann doch nicht sein, dass die Interessen einzelner Bauern hier vor dem Schutz<br />

der Allgemeinheit steht. Über ein Jahr verzögerte sich der Schutz der Bevölkerung in diesem<br />

Gebiet. Durch den Kauf eines großen Grundstückes durch die Stadt ist endlich dieser Hinderungsgrund<br />

beseitigt worden. Wir fordern jetzt einen raschen Ausbau der Sicherung des Fallbaches!<br />

THEMA “STEUERN und GEBÜHREN“<br />

In der letzten Stadtvertretung wurden einige Steuern und Gebühren beschlossen. Einige<br />

waren notwendig, andere wiederum nicht und wurden deshalb von uns abgelehnt.<br />

Grundsteuer:


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Bei der neuerlichen Erhöhung der Hebesätze für die Grundsteuer waren wir wieder einmal<br />

die einzige Partei dagegen. Diese Steuer betrifft uns alle, vom Häuslebesitzer bis zum Mieter,<br />

dem die Gebühren in Form einer Betriebskostenerhöhung aufgebürdet werden. Klar ist,<br />

dass sich die Einnahmen- und Ausgabenseite des Budgets die Waagschale halten müssen,<br />

jedoch nicht in dieser Form!<br />

THEMA “SPORT“<br />

Sportareal Birkenwiese:<br />

Hier hat sich einiges bewegt seit der letzten Budgetrede 2006. Unserer Forderung für die<br />

Schaffung eines Kunstrasenplatzes wurde Rechnung getragen, ebenso der Neubau eines<br />

Kiosks. Der neue Kunstrasen wird mit einem Investitionszuschuss des Landes gebaut, hier<br />

war unsere Forderung erfolgreich. Das Sportareal Birkenwiese gehört zu den ältesten und<br />

beliebtesten Sportstätten in Dornbirn. Mit dem Bau des Rasens wird diese Anlage wesentlich<br />

aufgewertet und bietet dadurch einen erhöhten sportlichen Nutzen für die Fußballmannschaften,<br />

aber auch für andere Vereine!<br />

THEMA “SOZIALES“<br />

Gerade hier haben wir die ersten Schritte für soziale Strukturen gesetzt, welche sich erst mittelfristig<br />

bemerkbar machen werden. Ein gutes Beispiel ist das Pflegeheim in der Höchsterstraße,<br />

ein Projekt, welches jetzt schon positive Früchte trägt. Denn die Entwicklung im Bereich<br />

Alterspflege wird auch in den nächsten Jahren auf Grund der Bevölkerungsstrukturen<br />

ein wichtiges Thema sein. Vorausschauend wird jetzt auch ein gemeinsames Projekt „ Betreute<br />

Seniorenwohnungen“ mit der Vogewosi umgesetzt. Ein wichtiger Schritt in die Zukunft,<br />

den wir gerne mitragen, aber nicht am Bahndamm (ehem. Sparzentrale Schoren); es muss<br />

andere Möglichkeiten geben.<br />

THEMA “SICHERHEIT“<br />

Sicherheit - ein Grundbedürfnis von uns allen!<br />

Wir Freiheitlichen drängen auf nachhaltige Sicherheit! Vermehrte Einbruchdiebstähle, Vandalismus<br />

und Schlägereien gehören leider schon zur täglichen Berichterstattung der Medien.<br />

Auch Dornbirn ist keine Insel der Seligen mehr! Es sollte jedoch nicht so weit kommen, dass<br />

sich die Bürger fürchten müssen, in einzelnen Ortsgebieten alleine unterwegs zu sein. Belästigungen<br />

bis Bedrohungen lästige „Randerscheinungen“ einer wachsenden Stadt? Nein,<br />

so weit sollte es nicht kommen, deshalb fordern wir eine verstärkte Präsenz der Exekutive in<br />

diesen kritischen Bereichen. Insbesondere im Bereich des Busbahnhofes, sowie in der Gegend<br />

rund um den Marktplatz. Unsere Forderungen im Jahre 2004 haben zwar kurzfristig<br />

gute Ergebnisse erbracht, man sollte jedoch nicht damit zufrieden sein, sondern diese ausbauen.<br />

Deshalb fordern wir einmal mehr eine Sicherheitswache - eventuell gemeinsam mit<br />

den ÖBB, der Bundespolizei und der städtischen Sicherheitswache - im Bereich des Busbahnhofes.<br />

Ebenso ist die Videoanlage so einzurichten, dass sie nicht nur als Alibihandlung<br />

fungiert, sondern Echtzeitbilder überträgt, jedoch nicht nur auf Abruf, sondern als Überwachung<br />

dient. Es kann ja nicht sein, dass erst nach einem Tatbestand die Überwachungsbilder<br />

angeschaut werden um den Täter zu fassen - hier ist Vorbeugen wesentlich wirksamer!<br />

Denn der Entwicklung als städtische Kernzone ist hier Rechnung zu tragen. Denn Sicherheit<br />

ist kein Luxus, sondern ein Grundrecht! Für eine nachhaltige Beruhigung sehen wir es daher<br />

für unumgänglich, hier sofort zu reagieren, damit die subjektive Sicherheit gewährleistet ist!<br />

Die Verunsicherung, sowie Verärgerung von Anrainern und wartenden Fahrgästen dürfen<br />

nicht weiter ignoriert werden, jetzt ist handeln angesagt! Da die zentrale Lage für Bahnhof,<br />

Busbahnhof und WIFI politisch gewünscht war, ist es nur recht und billig, dieser Entwicklung


- 54 -<br />

auch Rechnung zu tragen. Wir fordern daher sofort die Einrichtung eines Sicherheitswachzimmers<br />

mit ständiger Besetzung während der Nachtstunden im Bereich des Busbahnhofes!<br />

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Wolfgang Rümmele,<br />

meine werten Damen und Herren der Stadtvertretung!<br />

Sicherlich ist es eine Illusion, dass die Leistungen der Stadt Dornbirn immer mehr nach oben<br />

zu regulieren sind, ohne im Gegenzug im gleichen Ausmaß auch die Einnahmen zu steigern!<br />

Ich bin überzeugt davon, dass die Bürger unserer Stadt sicherlich dafür Verständnis haben<br />

werden, wenn nicht alle Wünsche sofort umgesetzt werden können, sondern das Notwendige<br />

sowie das Nützliche immer Vorrang haben.<br />

Unser Budget spiegelt die Finanzkraft nur teilweise wieder, jedoch merkt man bei der Reduzierung<br />

der Investitionen, welche innert der letzten Jahre jeweils um ca. 2 Mio. Euro weniger<br />

wurden, dass es enger wird im finanziellen Spielraum der Stadt. Deshalb begrüßen wir die<br />

gemeinsame Arbeitsgruppe für mittel- und langfristige Investitionen für die Stadt Dornbirn.<br />

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, einige Forderungen von uns wurden umgesetzt, andere<br />

warten noch auf eine Umsetzung. Die heuer offene Art der Verhandlungen sowie der offene<br />

Informationszugang zu allen Unterlagen haben uns jedoch überzeugt, sodass wir diesem<br />

Budget 2007 unsere Zustimmung geben werden.<br />

Abschließend möchte ich im Namen der Dornbirner Freiheitlichen dem Stadtamtsdirektor,<br />

stellvertretend für alle Abteilungen, danken für die gute Zusammenarbeit im Jahre 2006."<br />

SCHLUSSWORT DES BÜRGERMEISTERS ZUR GENERALDEBATTE<br />

Bürgermeister DI Wolfgang RÜMMELE bedankt sich bei den Sprechern der Fraktionen für<br />

die Kommentare zum vorliegenden Budgetentwurf und für die signalisierte Bereitschaft, diesem<br />

auch zuzustimmen.<br />

Zu den Ausführungen von StR. Mag. Gebhard Greber bemerkt Bürgermeister DI Wolfgang<br />

RÜMMELE, dass dieser richtigerweise darauf hingewiesen habe, dass man bei den Budgetdiskussionen<br />

im Dornbirner Rathaus nicht bei jenen in Wien ist, und schon gar nicht bei den<br />

dortigen Koalitionsverhandlungen. Und angenommen, die SPÖ hätte beim Bund die absolute<br />

Mehrheit, so wäre er überzeugt, dass dort null Gespräche in Richtung eines gemeinsamen<br />

Budgets stattfinden würden.<br />

Man habe in Dornbirn eben einen anderen Stil. Dies auch deshalb, weil man bei der Abwicklung<br />

der Vorhaben und Projekte während des ganzen Jahres miteinander und nicht gegeneinander<br />

arbeite. Daher sei es auch richtig, sich zu bemühen, auch das Jahresprogramm<br />

gemeinsam festzulegen. Dass dieses Jahresprogramm die Dornbirner Volkspartei mit ihrer<br />

absoluten Mehrheit auch tatsächlich verantworten muss, sei dabei völlig klar. Man trage diese<br />

Verantwortung und freue sich sehr darüber, wenn auch die Vertreter der anderen Fraktionen<br />

grundsätzlich der Meinung sind, dass der Dornbirner Weg der richtige ist.<br />

Er möchte auf ein paar vorgebrachte Punkte nun noch etwas näher eingehen.<br />

Er freue sich sehr darüber, beim Krankenhaus Dornbirn sehr gute Zahlen vorweisen zu<br />

können. Dies sei natürlich auch ein Verdienst der Stabilität ganz allgemein. Man sollte trotzdem<br />

nicht übersehen, dass es in Vorarlberg neben dem Krankenhaus der Stadt Dornbirn


- 55 -<br />

auch andere Krankenhäuser gibt. Es gebe auch in anderen Dörfern und Städten Menschen,<br />

die Anspruch auf eine hervorragende Versorgung haben. Man sollte sich grundsätzlich angewöhnen,<br />

auch in diesem Bereich das volkswirtschaftliche Gesamtdenken wieder etwas<br />

mehr in den Vordergrund zu rücken. So sehr es einen freue, beim eigenen Krankenhaus<br />

prima Ergebnisse vorweisen zu können, so wenig erfreulich sei es, dass die Abgänge zu den<br />

Tagsätzen im Landeskrankenhaus in Bregenz das Doppelte von dem ausmachen, wie in<br />

Dornbirn. Dornbirn habe nämlich auch Patienten in Bregenz, und das koste die Stadt Dornbirn<br />

daher das Doppelte.<br />

Auch die Frage der Zuteilung der Schwerpunkte in den kommenden Jahren sei natürlich<br />

nicht die alleinige Angelegenheit der Stadt Dornbirn. Es sei ja kein Wunschkonzert, sondern<br />

eine landesweite Abstimmung der Schwerpunkte. Bei dieser Diskussion sei die Stadt Dornbirn<br />

dabei, und zwar im Wissen, dass die eigene Stärke deutlich über den Möglichkeiten der<br />

ehemaligen Krankenhausträger liegt. Die Stadt Dornbirn habe eben nach wie vor ein eigenes<br />

Krankenhaus. Dieses sei von der Substanz her, und zwar sowohl organisatorisch und<br />

technisch als auch hinsichtlich des Know-how oder des medizinischen Könnens, in einer<br />

Größenordnung anzusiedeln, welche für das Land Vorarlberger deutlich um eine Latte zu<br />

hoch liege. Das sei auch die Meinung des Herrn Landeshauptmannes, der sich immer wieder<br />

in diese Richtung äußere.<br />

Man werde sich auch in den kommenden Jahren anstrengen, um in den Schwerpunktbildungen<br />

gut abzuschneiden, v. a. auch im Interesse eines Achtels der Vorarlberger Bevölkerung<br />

- so viel mache nämlich die Dornbirner Bevölkerung mit gut 45.000 Einwohnern aus. Da sei<br />

es selbstverständlich, auch entsprechende Ansprüche zu stellen.<br />

Er dürfe mit besonderer Freude feststellen, dass jetzt insbesondere auch bei der Dornbirner<br />

SPÖ die Meinung vertreten wird, dass die Idee mit dem Familien- und Sozialzentrum in<br />

der Höchsterstraße eine grundsätzlich gute ist, auch was die Inhalte betrifft.<br />

Dass die Tagesbetreuung für ältere Menschen eingeführt wird, sei seit einiger Zeit ein<br />

gemeinsamer Wunsch aller. Selbstverständlich müssten alle Ambitionen in die Richtung gelegt<br />

werden, zu Pflegende, so lang es geht, ihrem eigenen Wunsch entsprechend zu Hause<br />

behalten zu können. 80 % der Betroffenen hätten den sehnlichen Wunsch, ihren Lebensabend,<br />

auch dann, wenn sie einer gewissen Pflege bedürfen, daheim verbringen zu können.<br />

Und da brauche es jede Unterstützung. Und die Tagesbetreuung für ältere Menschen sei<br />

eine solche Unterstützung, weil sie auch die pflegenden Angehören stark entlasten könne.<br />

Schön sei es, so viele Väter und Mütter vorzufinden, die sich die Idee des Kunstrasenplatzes<br />

auf ihren Hut stecken. Dies sei auch deshalb erfreulich, weil es nun gelungen sei, das<br />

Ganze auch finanziell zu ermöglichen. Trotzdem wolle er nochmals darauf hinweisen, dass<br />

es für diesen Kunstrasenplatz Anträge gegeben hat, wo von Kosten in Höhe von ca.<br />

€ 200.000,-- und nicht von den tatsächlich benötigten € 850.000,-- gesprochen worden ist. Er<br />

habe damals gesagt, dass dies so nicht beschlossen werden sollte, weil mit € 200.000,-- nur<br />

ein Teil des Kunstrasenplatzes finanziert werden könnte, und man schon die Schneid haben<br />

müsste, das Ganze zu beschließen. Dies habe aber niemand gewollt. Er schon gar nicht.<br />

Und er habe auch immer darauf hingewiesen, dass erst dann, wenn die größtmögliche Förderung<br />

durch Dritte erzielt werden kann, der Zeitpunkt gekommen ist. Dieser Zeitpunkt sei<br />

nun mit der Erneuerung des Landessportzentrums und der Förderung in Höhe von 25 %, die<br />

man vorher nie erreicht hätte, gekommen. Insofern sei so allen geholfen.<br />

Man sollte einmal zur Kenntnis nehmen, dass die Zahlungen an das Rolls-Royce Museum<br />

nicht jedes Jahr einer neuen Abwägung bedürfen. Es gebe einen Stadtvertretungsbeschluss,


- 56 -<br />

der die Verpflichtungen der Stadt gegenüber dem Rolls-Royce Museum festlege. Und an Beschlüsse<br />

halte man sich; man fordere dies von anderen ja auch. Es sollten sich auch all jene<br />

daran halten, die bei den damaligen Beschlüssen beteiligt waren. Man sollte jetzt daher mit<br />

vereinten Kräften dafür sorgen, dass das Rolls-Royce Museum nicht nur international immer<br />

wieder als bedeutende touristische Einrichtung dargestellt wird, sondern dass es auch innerlich<br />

gelingt, sich ein Stück weit selber mit einer solchen Institution zu identifizieren.<br />

Das Thema "Schlachthof" wolle er nur noch ganz kurz aufgreifen. Er habe das letzte Gespräch<br />

zu diesem Thema zusammen mit dem Stadtratskollegen und LWK-Präsidenten Josef<br />

Moosbrugger erst gestern geführt. Man werde versuchen, in einer Arbeitsgruppe ein positives<br />

Ergebnis zu erzielen. Dies aber nicht mit der Aussicht, den städtischen Schlachthof zu<br />

schließen. Man sei nämlich sowohl der Landwirtschaft als auch den Konsumenten verpflichtet.<br />

Wenn man alle diese Dinge, die er erwähnt habe, wie BIO, Alpschweine und -rinder<br />

usw., ernst nehme, dann müsse man es auch in der Konsequenz ernst nehmen. Dass man<br />

dabei gerne jemanden hätte, der mitzahlt, sei natürlich keine Frage.<br />

Der Finanzausgleich sei keine Frage von Land und Gemeinden. Dieser sei vielmehr eine<br />

Sache des Bundes, der Länder und der Gemeinden. Dieser sei bis 2008 fixiert. Gott gebe,<br />

dass es mit der neuen Regierung, wie immer diese ausschauen werde, ein ähnlich gutes<br />

Verhandlungsergebnis für die Jahre nach 2008 gibt. Er sage dies auch in Sorge, weil er nicht<br />

den Eindruck habe, dass sich - unabhängig von den Farben in Wien - eine eher föderalistische<br />

und damit Länder und Gemeinden unterstützende Situation abzeichnet. Er fürchte<br />

eher, dass es in Richtung Zentralismus geht. Und dies habe jenen an der Peripherie - und<br />

dort befinde sich Dornbirn, wenn auch in der zentralen Peripherie - nie gut getan.<br />

Man beklage sich aber nicht über die Ertragsanteile, weil diese ein Zeichen für ein flottes<br />

Wirtschaftswachstum seien, welches lt. Wiener Presse heuer bei 3,3 % liege. Man gehe<br />

auch davon aus, dass es im kommenden Jahr wiederum in dieser Größenordnung liegen<br />

könnte. Dies wäre von den Einnahmen her eine günstige Angelegenheit.<br />

Ihm persönlich wäre es auch lieber, das Kapitel "inatura" wäre abgeschlossen, um es aus<br />

den Diskussionen heraus zu halten. Die bisherigen Diskussionen hätten nichts gebracht,<br />

außer einem ungeheuren zeitlichen Aufwand. Die Finanzabteilung habe die Oberaufsicht finanzieller<br />

Art. Der Landesrechnungshof habe im Übrigen vor 2 bis 3 Wochen Nachschau gehalten<br />

und festgestellt, was von seinen damaligen Empfehlungen umgesetzt wurde und habe<br />

mit Freude zur Kenntnis genommen, dass es mittlerweile eine ganze A4-Seite ist.<br />

Und die Sinnhaftigkeit der Forderung, die der Landesrechnungshof damals relativ locker gestellt<br />

habe, nämlich die "inatura" als einzig richtigen Weg in eine Ges.m.b.H. umzuwandeln,<br />

sei nach wie vor mit Zweifeln behaftet. Es stelle sich nach langen Diskussionen und Verhandlungen<br />

zwischen Land und Stadt nämlich heraus, dass die Ges.m.b.H. der Stadt Dornbirn<br />

zuletzt mehr Geld kostet, wie vorher. Und dann käme man wieder zurück zu jener Situation,<br />

wie er persönlich sie immer wieder dargestellt habe, nämlich der Installierung einer<br />

kaufmännischen Begleitung. Man habe diese bisher nicht installieren können, weil noch keine<br />

Entscheidung hinsichtlich einer Ges.m.b.H. getroffen wurde. Es mache nämlich einen<br />

großen Unterschied aus, ob man jemanden im städtischen Bereich oder bei einer Ges.m.<br />

b.H. anstellt. Übertritte seien nicht so einfach.<br />

Der Überschmäh sei aber die Feststellung einiger Juristen außerhalb von Dornbirn vor nunmehr<br />

ca. vier Wochen, dass, sollte es eine Ges.m.b.H. geben, man augenblicklich die Position<br />

der bisherigen Geschäftsführerin ausschreiben müsste. Es sei nämlich völlig klar, dass<br />

man diese Person nicht einfach in die Ges.m.b.H. übernehmen könne. Das hieße, dass die<br />

Stadt eine Position, die unzweifelhaft sehr gut besetzt sei, neu ausschreiben müsste. Dabei


- 57 -<br />

wäre es die kleinere Kunst, die bisherige Stelleninhaberin dazu zu überreden, sich wieder zu<br />

bewerben. Doch die vielen anderen Bewerber, die sich für diese Position Hoffnung machten,<br />

kämen sich hintergangen vor. Es gehe auch nicht an, Scheinausschreibungen durchzuführen.<br />

Diese Meinung teile im Übrigen auch der Herr Landeshauptmann.<br />

Die Situation sei nicht so einfach, wie man sie gerne hätte. Eine hoch qualifizierte kaufmännische<br />

Begleitung mit einem voraussichtlich halbtägigen Beschäftigungsausmaß werde 2007<br />

eingesetzt. Für eine derartige Stelle liege ein fertiger Aufgabenkatalog vor, der auch mit der<br />

Geschäftsführung der "inatura" abgestimmt worden sei. Man könnte jederzeit loslegen, wenn<br />

grundsätzlich einmal geklärt ist, wer anstellt, die Stadt oder eine Ges.m.b.H. Die Frage, ob<br />

dann alles teurer oder viel billiger wird, habe er bereits beantwortet.<br />

Man sollte sich nochmals klar sein, dass im Abgang der "inatura" die Miete für das gesamte<br />

Areal enthalten ist. Die Miete gelte, über die Jahre verteilt, für den Kauf. Man müsse das einfach<br />

zur Kenntnis nehmen, und könne es daher nicht als einen ungeheuren Aufwand etwa<br />

fürs Personal oder für Ausstellungen darstellen.<br />

Die abgewickelten Sonderschauen seien wesentliche Elemente zur momentanen Attraktivitätssteigerung.<br />

Dies könne auf Dauer natürlich nicht der alleinige Weg sein. Auch der Museumsausschuss<br />

habe sich mit dieser Frage beschäftigt und mitgeteilt, dass es gut wäre, die<br />

bestehende Ausstellung so zu verändern, dass sie etwa alle zwei Jahre wieder etwas Neues<br />

bietet. Und dies seien die erwähnten ca. € 80.000,--. Darüber herrsche Einigkeit. Und im Kulturhausschuss<br />

sei darüber nicht nur geredet worden, sondern habe dieser das Ganze auch<br />

so zur Kenntnis genommen.<br />

Es sei ihm ein großes Anliegen, eine interfraktionelle Arbeitsgruppe einzurichten. Die Organisationsabteilung<br />

und die Finanzabteilung seien durchaus in der Lage, die entsprechenden<br />

Daten und Zahlen zu liefern. Das interne Verrechnungswesen, ob partiell oder nicht, sei<br />

für die Stadt kein Problem. Ein Verrechnungswesen über sämtliche Belange der Stadt Dornbirn<br />

würde er persönlich nicht für sinnvoll erachten. Aber dort, wo es echter Kennzahlen bedürfe,<br />

um Vergleiche anzustellen, da habe man sie auch. Und wenn es da und dort Ausweitungen<br />

braucht, dann solle es einem recht sein.<br />

Gegen eine Betreuung von außen habe er alles einzuwenden. Man habe in den vergangenen<br />

Jahrzehnten ordentliche Budgets erstellt und auch ordentlich gewirtschaftet. Das Ausmaß<br />

der Zustimmung zu den Budgets im Laufe der vielen Jahre sei eine außerordentlich hohe,<br />

und das Klima zur Einsparung sei grundsätzlich sehr gut. Die Finanzabteilung sei im<br />

Übrigen "schwer auf Zack" und aus diesen Gründen wäre es verwegen und beinahe der<br />

Ausdruck eines Misstrauens an alle, wenn er sagen würde, einen "Reservepapst" oder irgend<br />

jemand Anderen von außen zu holen. Die Stadt Dornbirn habe dies alles nicht nötig.<br />

Man schaffe das schon selbst.<br />

Zu den Ausführungen von StR. DI Martin Konzet bemerkt Bürgermeister DI Wolfgang<br />

RÜMMELE, dass dieser von "schwarzen Herrschaften" gesprochen habe. Er wisse gar nicht,<br />

was das ist.<br />

Die Frage, ob etwas besonders verheerend ist, oder ob verheerend allein nicht ausreichen<br />

würde, sei wieder eine andere Frage. Aber die Zinsbelastung als besonders verheerend zu<br />

bezeichnen, sei eine kühne Aussage. Zinsbelastungen habe man nämlich dann große,<br />

wenn man Darlehen habe. Und dabei gehe es wie immer um die Frage, ob die Stadt Dornbirn<br />

die Darlehen aufgenommen hat, um miteinander einen großen Ausflug zu machen, oder<br />

aber um in die Substanz zu investieren. Noch sei man in der Lage, in die Substanz zu investieren.<br />

Natürlich wäre es viel schöner, die Zinsen würden nicht um € 2 Mio. steigen. Am<br />

schönsten wäre es, sie würden gar nicht steigen.


- 58 -<br />

Im Übrigen möchte er schon betonen, dass Privatbetriebe, auch dann, wenn die Stadt wie<br />

bei der Dornbirner Sparkasse ein wenig beteiligt ist, bei solchen Anlässen nicht als Beispiele<br />

herangezogen werden sollten. Man könnte dann nämlich jeden anderen Privatbetrieb auch<br />

als ein Beispiel verwenden. Dies würde auf Dauer aber nicht gut tun.<br />

Aktive Frauenförderung sei für die Stadt ein ständiges Anliegen.<br />

Er würde sich auch dagegen wehren, das Stadtratskollegium als Kollegium der Stadtväter zu<br />

bezeichnen. Man habe drei Frauen im Stadtrat und daher mindestens auch Stadtmütter,<br />

wenn man davon absehe, dass die Frauen auch in der Stadtvertretung diesbezüglich gut<br />

ausgestattet sind.<br />

Es freue ihn, dass man sich in den grundsätzlichen Dingen mit den "Dornbirner Grünen"<br />

völlig einig ist. Die Stadtentwicklung und alle diese Dinge seien zweifelsfrei auch von den<br />

"Dornbirner Grünen" gewürdigt worden. Er habe von diesen auch vernommen, dass Dornbirn<br />

wachse und gedeihe. Er würde sich diese Aussage als Bürgermeister gar nicht getrauen<br />

in den Mund zu nehmen, weil man ihn dann als Sprüchemacher bezichtigen würde. Aber<br />

solche Befunde freuten ihn sehr. Er selbst habe gemeint, dass Dornbirn in vielem wachse.<br />

Über die kritischen Bemerkungen zur Kinderbetreuung sollte man tatsächlich intern in den<br />

diversen Ausschüssen nochmals reden. Er behaupte jedenfalls, dass die Kinderbetreuung,<br />

beginnend bei den Neugeborenen, nirgends weit und breit sich auf einem derart hohen Niveau<br />

befindet, wie in Dornbirn. Wer das nicht glauben wolle, der sollte sich intensiv mit dieser<br />

Frage beschäftigen, am besten in Form von persönlicher Betroffenheit. Er glaube jedenfalls<br />

nicht, dass jetzt wirklich jemand da ist, der darunter deutlich leidet.<br />

Genauso verhalte es sich mit den sozial Schwachen, die angeblich keine Wohnung bekommen<br />

würden, nur weil sie die Kaution nicht bezahlen können. Man könne ihm jeden einzelnen<br />

Fall, der daran scheitere, persönlich schicken. Er kenne keinen einzigen Fall, weil es<br />

noch jedes Mal eine Lösung gegeben habe. Und man sei auch dazu da, nicht generell über<br />

diese Dinge drüber zu fahren, sondern sich dem Einzelfall zu widmen. Und wenn man einen<br />

derart schwierigen Fall habe, werde es auch irgendeine individuelle Lösung geben. Ein paar<br />

grundsätzlich Voraussetzungen gebe es dabei allerdings schon. So müsse man schon spüren,<br />

dass es sich z. B. um jemanden handelt, der dann tatsächlich auch einmal arbeiten<br />

würde anstatt nicht, oder dass es sich um einen handelt, der auch die Bereitschaft zeigt und<br />

sich redlich bemüht, seine finanziellen Verhältnisse in Ordnung zu bringen. Dann funktioniere<br />

es ganz sicher.<br />

Es scheine auch so zu sein, dass aus alten Zeiten, den Gründerzeiten der Dornbirner Grünen,<br />

damals noch Bürgerliste, ein paar Dinge herausgekramt worden wären. Offensichtlich<br />

verfügten diese über ein gutes Archiv. So habe man z. B. die Frage Biobauernhof Martinsruh<br />

schon vor vielen Jahren diskutiert. Und dass man in der Spitalsküche die besten Dinge<br />

essen kann, da habe er auch nichts dagegen. Man solle dies einfach miteinander diskutieren.<br />

Er glaube aber, dass man in derartigen Dingen nicht furchtbar übertreiben sollte.<br />

Zu den Ausführungen von StV. Walter Schönbeck bemerkt Bürgermeister DI Wolfgang<br />

RÜMMELE, dass er selbst Wert darauf gelegt habe zu erkennen, dass sich die Investitionssumme<br />

reduziert hat. Er habe auch darauf hingewiesen, dass es für die Stadt unmöglich<br />

sei, eine derartige Investitionssumme über mehrere Jahre aufrecht zu erhalten, weil man<br />

eben dieses Zeitfenster vor der Gymnaestrada günstig nützen wollte. Er stehe zu dem und<br />

fürchte sich auch nicht vor einer geringeren Investitionssumme in den kommenden Jahren.


- 59 -<br />

Es stelle sich nämlich die Frage, wie viel an notwendiger Infrastruktur man in den vergangenen<br />

Jahren bereits geschaffen hat. Man müsse nicht mit Gewalt jährlich etwas erfinden.<br />

Leid tue es ihm, dass zur Zeit kein Geld für eine schnellere Realisierung des Sonderpädagogischen<br />

Zentrums zur Verfügung steht. Diesbezüglich liege aber ein grundsätzliches<br />

Konzept vor, und er möchte auch klarstellen, dass dieses eines der öffentlichen Bauprojekte<br />

der kommenden Jahre sein wird.<br />

Zur Frage des Zustandes der Schulen in Dornbirn im Allgemeinen merkt er an, dass diesbezüglich<br />

von den Dornbirner Grünen ein sehr düsteres Bild gezeichnet worden sei. Ihm sei<br />

demgegenüber berichtet worden, dass im Rahmen der Vorbereitung der Weltgymnaestrada<br />

in Dornbirn weilende ausländische Delegationen sich wundern würden über den international<br />

vergleichsweise hohen Standard an Substanz der Dornbirner Schulen.<br />

Die Entscheidung über die weitere Verwendung der Alten Naturschau habe tatsächlich<br />

einer gewissen Reifezeit bedurft. Die Stadtvertretung habe eine Zusammenarbeit mit der<br />

Firma Rhomberg-Bau schon vor langer Zeit beschlossen. 2007 komme es nun zur Umsetzung<br />

dieser Kooperation gemeinsam mit der Firma Rhomberg-Bau im dargestellten Sinne.<br />

Dafür sei € 1 Mio. im Budget vorgesehen.<br />

Zum Thema Bleichestraße und Umfahrung merkt er an, dass man die Bleichestraße nicht<br />

mit der L 200 vergleichen sollte. Die L 200 sei hauptsächlich vor dem Hintergrund des Anschlusses<br />

des Bregenzerwaldes an das Rheintal gebaut worden. Ob die Schifahrer dann<br />

schneller nach Mellau oder Damüls kommen, anstatt mit der Dornbirn-Gütle-Bezau-Bahn,<br />

wisse er nicht. Aber diese Alternative stehe theoretisch immer noch im Raum.<br />

Er habe bereits ausgeführt, dass beim Projekt Rheintal Mitte die verkehrliche Situation den<br />

Schwerpunkt bildet. Man werde nicht in erster Linie darüber diskutieren, ob man in Dornbirn,<br />

Hohenems oder Lustenau ein jeweils neues großes Kulturhaus bauen wird. Man werde<br />

vielmehr miteinander darüber reden, wie man die verkehrlichen Probleme lösen kann. Dies<br />

insbesondere auch wegen der gewachsenen Betriebs- und Industriestruktur im Wallenmahd.<br />

Diese habe eine Größenordnung erreicht, über die man sich freue, die aber andererseits<br />

auch infrastrukturelle Maßnahmen erfordere.<br />

Zum Thema Pflege bemerkt er, dass sich alle miteinander beim Thema Vorsorge für die älteren<br />

Mitbürgerinnen und Mitbürger sehr bemühen würden. Man liege hier in den Auffassungen<br />

eng beieinander. Er denke, dass mittlerweile alle zur Kenntnis genommen haben, dass<br />

es um eine Vielfalt des Angebotes geht, und zwar abgestuft auf die jeweiligen Bedürfnisse.<br />

Es gehe nicht darum, alle sofort in eine sehr teure Vollversorgung hinein zu bringen, die gar<br />

nicht notwendig ist. Damit gebe es ein breit strukturiertes Angebot. Und die neuen Modelle<br />

seien sehr gut, weil sie den Menschen entgegen kommen und weil sie auch finanziell für alle<br />

Beteiligten, auch für die Angehörigen und für die Stadt, finanzierbar bleiben.<br />

Beim Thema Sicherheit habe er darauf hingewiesen, dass seine Fraktion davon ausgehe,<br />

dass man sich mit der Eröffnung des neuen Bahnhofes und des neuen Busbahnhofes um<br />

eine verstärkte Präsenz der Exekutive bemühen müsse. In welcher Form das sein wird,<br />

wolle er noch offen lassen, weil man darüber noch diskutieren müsse.<br />

Es sei völlig richtig, dass es vor einigen Jahren der Stadt noch möglich gewesen wäre, aus<br />

dem freien Budget heraus die Schulden innerhalb weniger Jahre abzudecken. Man könne


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dies bedauern, oder auch sagen, dass man den Zustand von damals aufrecht erhalten hätte<br />

können. Nur dann hätte man nichts investieren, nichts bauen und nichts verbessern dürfen.<br />

Und man hätte dann ausschließlich mit den Ertragsanteilen und mit der Kommunalsteuer,<br />

die dann aber nicht geflossen wäre, die Bediensteten bezahlen können. Dies wäre aber für<br />

den Standort Dornbirn nicht gut gewesen. Man sei jetzt in einer investitionsfreudigen Situation,<br />

wobei die Investitionshöhe, wie bereits erwähnt, nicht gehalten werden könne. Man<br />

hoffe, dass sich die Einnahmen weiter gut entwickeln, nicht zuletzt auch auf Grund der gesetzten<br />

planerischen Aktivitäten.<br />

Beschluss:<br />

a) Der Gemeindevoranschlag 2007 wird mit<br />

Einnahmen in Höhe von € 182.428.000,00 und<br />

Ausgaben in Höhe von € 182.428.000,00 somit<br />

ausgeglichen festgestellt.<br />

b) Dem Wohnbaufonds für das Land Vorarlberg wird ein Darlehen in Höhe von<br />

€ 606.500,00 zu den bisherigen Bedingungen gewährt.<br />

c) Die Steuersätze für die Vergnügungssteuer werden auf der bisherigen Höhe belassen.<br />

d) Die Finanzkraft gemäß § 73 Abs. 3 GG wird für 2007 mit € 54.650.500,00 festgesetzt.<br />

[einstimmig - Die Zustimmung der Dornbirner SPÖ (acht Stimmen) gilt nicht den Budgets für<br />

das Rolls-Royce Museums, den Schlachthof und die "inatura".]<br />

11.) Ermächtigung des Stadtrates gemäß § 76 Abs. 2 Gemeindegesetz.<br />

Gemäß § 76 Abs. 2 Gemeindegesetz ermächtigt die Stadtvertretung den Stadtrat für 2007<br />

Mehrausgaben im Sinne des § 76 Abs. 1 bis zur Höhe von maximal 0,2 % der Finanzkraft zu<br />

beschließen.<br />

12.) Beratung über Berichte des Prüfungsausschusses.<br />

Der vorliegende Bericht des Prüfungsausschusses vom 8.11.2006 betreffend "Kinderbetreuung<br />

in Dornbirn" wird zur Kenntnis genommen.<br />

Bürgermeister DI Wolfgang Rümmele

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