Nr. 4-2016
Fachjournal für zeitgenössisches Bauen
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FIFA WORLD FOOTBALL MUSEUM, 8002 ZÜRICH<br />
Die stimmungsvollen Bilder zeigen, wie<br />
auf der ganzen Welt Frauen, Amateure und<br />
Hobby-Kicker – egal unter welchen Bedingungen<br />
– mit der gleichen Begeisterung Fussball<br />
spielen wie die Stars in den grossen Stadien.<br />
Im «Rainbow» werden die Trikots aller 209<br />
FIFA-Mitgliedsverbände ausgestellt. Er bildet<br />
damit ein Symbol für die weltumspannende<br />
Bedeutung des Fussballs.<br />
Das eigentliche Herz der Ausstellung befindet<br />
sich im Untergeschoss der Ausstellung:<br />
Die Galerie der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft.<br />
Jedem bisherigen Turnier der Frauen<br />
oder Männer sind Schaukästen mit exklusiven<br />
Exponaten gewidmet. «Bloss Leibchen und<br />
Schuhe auszustellen, wäre zu trivial», betont<br />
Jost. «Unsere Objekte sollen auch eine spannende<br />
Geschichte erzählen.» Und gewisse Museumsschätze<br />
bieten in der Tat einzigartige<br />
Geschichten: So beispielsweise der Sockel der<br />
ersten Weltmeisterschaftstrophäe, der zufällig<br />
im Archiv der FIFA gefunden wurde, oder die<br />
Schuhe von Ademir, dem Torschützenkönig<br />
der WM 1950, der schon damals seinen Namen<br />
mit einer Nadel in den Schuh gestochen hat.<br />
Oder auch die Brille von Marcello Lippi. Diese<br />
kann der aufmerksame Besucher im achtminütigen<br />
Film wiedererkennen. Gezeigt wird<br />
der Film in einem fünfzig-plätzigen Kino auf<br />
einer atemberaubenden 180°-Leinwand mit<br />
beeindruckendem Surround-Sound.<br />
«Fields of Play» nennt sich die letzte Ebene<br />
des Museums. Das zentrale Element bilden<br />
hier die so genannten «Encounters» – fünf<br />
Themeninseln, welche die Besucherinnen und<br />
Besucher zu eindrücklichen Begegnungen mit<br />
Menschen aus allen Winkeln der Erde einladen.<br />
«Die ‹Encounter› zeigen vor allem eines:<br />
Fussball kann das Leben verändern, Fussball<br />
beeinflusst die Welt und hat die einzigartige<br />
Kraft, Menschen zu verbinden und ihre Perspektiven<br />
zu erweitern», hält Direktor Jost fest.<br />
Das Highlight und quasi den Abschluss dieser<br />
letzten Museums-Ebene bildet der «Pinball»,<br />
ein begehbarer Flipperkasten, auf dem alle<br />
ihr fussballerisches Geschick testen können.<br />
Das FIFA World Football Museum will aber<br />
mehr sein als bloss ein Museum. Es versteht<br />
sich als Kulturinstitution, Forschungszentrum<br />
und Begegnungsstätte. Spannende Debatten<br />
und Diskussionsrunden – auch zu kritischen<br />
Fragestellungen – sollen im Museum ebenfalls<br />
ihren Platz finden. «Wie sind ein lebhafter<br />
Treffpunkt für alle Fussball- und Sportfans<br />
weltweit», führt Stefan Jost aus. Neben der<br />
Ausstellung verfügt das Museum über eine<br />
Sportsbar, ein Bistro, eine Café-Bar und einen<br />
Shop – alle diese Bereiche sind auch ohne Museumseintritt<br />
zugänglich. Das Gleiche gilt für<br />
die Bibliothek mit ihren rund 4000 fussballbezogenen<br />
Büchern. Wer sich registriert, kann<br />
an einem der sechs Arbeitsplätze auf wissenschaftlicher<br />
Basis rund um das Thema Fussball<br />
recherchieren.<br />
de.fifamuseum.com<br />
38 BAUEN HEUTE 4 | <strong>2016</strong>