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Nr. 4-2016

Fachjournal für zeitgenössisches Bauen

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FIFA WORLD FOOTBALL MUSEUM, 8002 ZÜRICH<br />

FIFA World Football Museum, Zürich<br />

Als grosser, liegender Körper unterstrich<br />

das von Werner Stücheli entworfene Haus<br />

zur Enge seit der Entstehung in den Siebzigerjahren<br />

seine Wirkung im Quartier Enge.<br />

Durch seinen ungewöhnlichen Massstab<br />

überbaute und verdrängte der Bau die alte<br />

Venedigstrasse. Der liegende Charakter des<br />

Bestands wird über die symmetrische Setzung<br />

des Gebäudekörpers, den deutlich<br />

ablesbaren Sockelbau, den technischen<br />

Dachaufbau sowie über die horizontal gegliederte<br />

Übergrösse des Baukörpers charakterisiert.<br />

Im Gegensatz zu den umliegenden<br />

Hochhäusern gebärdet sich dieser Bau<br />

wie ein «schlafender Riese» im Quartier.<br />

Aufwertung und Verdichtung<br />

versus Ersatz<br />

Die robuste Substanz des Rohbaus, getragen<br />

durch die beiden dreieckigen, konsequent<br />

über alle Geschosse durchgestanzten<br />

Kerne, sowie die eingangs erwähnte typologische<br />

Würdigung des Ganzen bestätigten das<br />

bauliche Potenzial sowohl für eine Sanierung<br />

und Verdichtung wie auch die volumetrische<br />

Aufstockung des Bestands. Diese eher ungewöhnliche<br />

Strategie im Umgang mit Bauten<br />

aus den Siebzigerjahren wird mit der Umsetzung<br />

des Raumprogramms der FIFA, des zu<br />

künftigen Nutzers, verfolgt. Die Frage eines Ersatzbaus<br />

war damit vom Tisch. Das Welt-Fussballmuseum,<br />

Verkaufsflächen, Gastronomie-,<br />

Seminar- und Bürobereiche sowie 34 Wohnungen<br />

werden nun den «super-urbanen Block»<br />

mit städtischen Nutzungen prägen.<br />

Architektur und Konstruktion<br />

Sämtliche Eingriffe erklären sich aus der Leistungsfähigkeit<br />

der bestehenden Struktur und<br />

der inneren Räume, der Mischung von Nutzungen,<br />

den baugesetzlichen Vorgaben und<br />

dem Willen der Verfasser, dem Ganzen eine<br />

konstruktive Kohärenz zu verleihen. Ziel ist<br />

es, mit der Sanierung und Aufstockung die<br />

verloren gegangenen typologischen und architektonischen<br />

Werte wiederzufinden, dem<br />

Bau zusätzliche städtebauliche und öffentliche<br />

Impulse über den Nutzungsmix zu vermitteln<br />

und ihm eine dem Ort angemessene<br />

Ästhetik zu verleihen.<br />

Der Bau<br />

Der Sockelbereich nimmt neu die Museumsnutzungen<br />

auf, die sich weiter auf die ersten<br />

beiden Untergeschosse ausdehnen. Der Zugang<br />

zum Museum orientiert sich auf den<br />

Bahnhof Enge und den Tessinerplatz unterhalb<br />

des weit auskragenden Überbaus. Die<br />

weiteren Zugänge zu den Büroflächen und<br />

Wohnungen bilden eigenständige Adressen,<br />

welche in die Logik und Rhythmik der<br />

Erdgeschossfassaden eingewoben sind. Im<br />

zweiten Obergeschoss, zwischen Sockel und<br />

Überbau, liegen die Restaurations- und Verkaufsbereiche,<br />

die zusammen mit den Terrassen<br />

öffentlich zugänglich sind. Der Betrieb<br />

dieser Nutzungen ausserhalb der Museums-<br />

Bauherr<br />

FIFA Museum AG<br />

Seestrasse 27<br />

Postfach<br />

8027 Zürich<br />

Architekt<br />

SAM Architekten und Partner AG<br />

Hardturmstrasse 175<br />

Postfach<br />

8037 Zürich<br />

Generalunternehmer<br />

HRS Renovation AG<br />

Siewerdtstrasse 8<br />

8050 Zürich<br />

Copyright, FIFA Museum<br />

34 BAUEN HEUTE 4 | <strong>2016</strong>

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