Nr. 4-2016
Fachjournal für zeitgenössisches Bauen
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WAND- UND BODENBELÄGE<br />
Staubfreie Zone<br />
Wie emsige Bienen kurven die elektrisch<br />
angetriebenen Gabelstapler durch die riesigen<br />
Hallen, entleeren voluminöse Lastwagen,<br />
transportieren die Waren wie von<br />
Geisterhand geleitet an den vorgesehenen<br />
Ort und füttern das weit verzweigte Lager.<br />
Dutzende solcher Gefährte sind an diesem<br />
Morgen unterwegs, die «Chauffeure» kennen<br />
sich aus, verstehen ihren Job, eilen in<br />
beängstigendem Tempo quer durch die Lager.<br />
Und sie schätzen es, dass ihre flinken<br />
Fahrten über Betonboden führt, der weder<br />
rumpelt noch Staub aufwirbelt.<br />
Die ungestörte Betriebsamkeit hat ihren<br />
Grund: Die immensen Hallenböden in Otto’s<br />
Zentrallager in Sursee wurden im Rahmen eines<br />
2014 erfolgten Ausbaus inklusive Verdoppelung<br />
des gesamten Lagerraumes mit einem<br />
Produkt behandelt, das den «Ameisen» die Arbeit<br />
wesentlich erleichtert: Ashford Formula<br />
heisst die Veredelungstechnologie, die den<br />
Beton zu matt glänzenden, äusserst robusten<br />
und sauberen Flächen verwandelt. Für die<br />
über 50 000 Artikel, welche via Logistikzentrum<br />
in Sursee in die 98 Filialen des expandierenden<br />
Familienunternehmens über die ganze<br />
Schweiz verteilt werden, ist ein reibungsloser<br />
Ablauf in der Zentrale von entscheidender Bedeutung.<br />
«Uns überzeugte hauptsächlich die<br />
geringe Staubbildung und die einfache Reinigung<br />
der mit Ashford behandelten Böden,»<br />
sagt Alois Tresch, der Projektleiter Logistik von<br />
Otto’s. Dies bei einer durchwegs starken Beanspruchung:<br />
Die ganze Stapler-Flotte des Verteilzentrums<br />
umfasst 90 Geräte, wovon auf<br />
einem Stockwerk jeweils rund 20 permanent<br />
im Einsatz sind und den Boden mit einem Gewicht<br />
von 2000 bis 3000 Kilo belasten. Dennoch<br />
blieben die riesigen Bodenflächen praktisch<br />
staubfrei, weshalb Tresch überzeugt ist:<br />
«Das war eine gute Investition.»<br />
Stark belastete Industrieböden<br />
Verantwortlich für die sauberen Betonböden<br />
in Otto’s Zentrallager ist die HE Hector<br />
Egger Bauunternehmung AG in Langenthal.<br />
Als einziges Unternehmen in der Schweiz hat<br />
sie vom amerikanischen Hersteller die Bewilligung<br />
erhalten, Ashfordformula zu verwenden.<br />
Der US Produzent Curecrete Chemical Company<br />
in Springville im Bundesstaat Utah ansässige<br />
Spezialist für die chemische Betonverdichtung<br />
gestattet weltweit nur autorisierten<br />
Werksvertretungen die Anwendung und stellt<br />
damit die Qualität der Verarbeitung und die 5-<br />
respektive 20-jährige Produktegarantie sicher.<br />
So hat das Langenthaler Bauunternehmen<br />
schon diverse Projekte ausgeführt, bei denen<br />
sich eine Veredelung des Betonbodens aufdrängte.<br />
Darunter figurieren ansehnliche Flächen:<br />
Neben den rund 30 000 Quadratmetern<br />
auf den fünf Geschossen von Otto’s Zentrallager<br />
wurden im Logistikzentrum der Planzer<br />
AG in Villmergen und Pratteln 8000 Quadratmeter<br />
bearbeitet, in der Migros Verteilzentrale<br />
in Neuendorf sogar über 60 000 Quadratmeter<br />
und für die neue Sauerkrautfabrik Swiss Kraut<br />
von Schöni in Oberbipp 20 000 Quadratmeter.<br />
Die Beispiele deuten auf den hauptsächlichen<br />
Verwendungszweck von Ashford hin: Industrieböden,<br />
die stark belastet werden und<br />
einfach mit einer natürlichen Seife oder nur<br />
Wasser zu pflegen sind. Aber auch kleinere<br />
Objekte hat Hector Egger auf seiner Referenzliste:<br />
Der Kiosk auf dem Bürkli-Platz in Zürich,<br />
die Herz Autovermietung in Rümlang, die Tiefgarage<br />
eines Alters- und Pflegeheims in Sumiswald<br />
oder das Wohn- und Atelierhaus des<br />
Künstlers Carlo Borer in Oberbipp. Selbst in<br />
einem Pferdestall wurde Ashford verwendet.<br />
Die verschiedenen Bauten deuten den unterschiedlichen<br />
Verwendungszweck der Technologie<br />
an, zudem kann Ashford – wie die Verladerampe<br />
bei Otto’s belegt – auch draussen<br />
aufgetragen werden.<br />
Hart wie Granit<br />
Die Formel des ursprünglich von einem deutschen<br />
Chemiker vor mehr als 60 Jahren entwickelten<br />
Liquid ist ein bis heute streng gehütetes<br />
Geheimnis. Die Ashford-Technologie<br />
funktioniert grundsätzlich anders als herkömmliches<br />
Imprägnieren, Versiegeln oder<br />
Beschichten einer Oberfläche. Durch das Aufbringen<br />
des Betonveredlers entsteht eine einzigartige,<br />
kristalline Tetraeder-Struktur, die<br />
eine so hohe Festigkeit aufweist, wie sie in<br />
der Natur nur bei besonders harten Materialien<br />
wie Granit oder Diamanten vorkommt.<br />
Das Liquid setzt an der Betonoberfläche eine<br />
unumkehrbare chemische Reaktion in Gang:<br />
Die Betonporen werden – im Unterschied zur<br />
Imprägnierung – nicht durch Verpfropfen von<br />
oben verschlossen, sie «wachsen» sozusagen<br />
von innen heraus zu. Was den Vorteil hat, dass<br />
Ashford auch über einen alten Betonboden<br />
appliziert werden kann, der über Grundwasser<br />
liegt und erdbedingte Feuchtigkeit auflassen<br />
muss. Im Beton entsteht ein dichtes Kristallgefüge,<br />
das aber eine Dampfdiffusion zulässt.<br />
Die einmalige Anwendung genügt, tags darauf<br />
kann die Fläche schon wieder belastet<br />
werden. Der Boden regeneriert sich bei mechanischer<br />
Belastung und bei normaler Nassreinigung<br />
über Jahrzehnte selbst. Sollten dennoch<br />
einmal Flecken zurückbleiben, empfiehlt<br />
sich das ebenfalls von HE vertriebene Reinigungsmittel<br />
CreteClean Plus. Zudem sind Ashford-Industrieböden<br />
beständig gegen eine<br />
Vielzahl chemischer Stoffe. Die extrem dichte<br />
Oberfläche bewirkt ein stark reduziertes Endringen<br />
von Flüssigkeit, was auch die Frost-Tausalz-Beständigkeit<br />
erklärt.<br />
Frei von Schadstoffen<br />
Für Urs Zurfluh, CEO von Hector Egger, sind<br />
folgende Qualitätsmerkmale von Ashford Formula<br />
überzeugend:<br />
Festigkeit: Die chemische Reaktion löst einen<br />
natürlichen Kristallisationsprozess bis<br />
zu einer Tiefe von 5 bis 7 mm im Innern<br />
des Betons aus. Das führt zu hoher Festigkeit<br />
und Dichte.<br />
Standhaftigkeit: Die Oberfläche der veredelten<br />
Böden verfestigt sich durch die<br />
hohe Beanspruchung weiter und wird so<br />
immer widerstandsfähiger.<br />
Abrieb: Auf dem matt glänzenden Boden<br />
entsteht fast kein Abrieb, es kommt zu keiner<br />
zusätzlichen Staubentwicklung.<br />
Reinigung: Ashford-Böden sind pflegeleicht<br />
und einfach mit Wasser zu reinigen.<br />
Bauzeit: Bereits kurz nach dem einmaligen<br />
Aufbringen können die Flächen wieder<br />
belastet werden. Ein mehrschichtiger<br />
Aufbau entfällt, was Kosteneinsparungen<br />
ergibt.<br />
Nachbehandlung: Wasser und die mechanische<br />
Beanspruchung reichen aus, sie<br />
fördern den natürlichen Kristallisationsprozess<br />
und regen die Verdichtungsreaktion<br />
an.<br />
Last but not least: Eine Bodenbehandlung mit<br />
Ashford ist sehr wohl auch ein Thema des Umweltschutzes:<br />
Das Produkt selber besteht aus<br />
einer chemisch reinen Verbindung ohne jegliche<br />
Schadstoffe, der so behandelte Beton<br />
kann also problemlos entsorgt werden. Die<br />
Veredelung führt zu einer nachhaltigen, extrem<br />
haltbaren Verdichtung des Bodens. Zudem<br />
sind die Oberflächen UV-beständig und<br />
reflektieren bis zu 30 Prozent mehr Licht als<br />
unbehandelter Beton, was zu helleren Räumen<br />
mit einem geringeren Stromverbrauch<br />
und letztlich weniger Energiekosten führt.<br />
HE Hector Egger Bauunternehmungen AG<br />
Gaswerkstrasse 70 A<br />
4901 Langenthal<br />
Telefon 062 916 56 56<br />
Fax 062 916 56 60<br />
www.he-bau.ch<br />
www.ashfordformula.ch<br />
18 BAUEN HEUTE 4 | <strong>2016</strong>