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OCEAN7 2008-03

Gegensätzlicher könnten die Reviere nicht sein, die in dieser Ausgabe von OCEAN7 beschrieben werden: karibisches Segeln vor den Küsten des kommunistischen Kuba und Besonderheiten aus der Inselwelt der dänischen Südsee.

Gegensätzlicher könnten die Reviere nicht sein, die in dieser Ausgabe von OCEAN7 beschrieben werden: karibisches Segeln vor den Küsten des kommunistischen Kuba und Besonderheiten aus der Inselwelt der dänischen Südsee.

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TexT DominiC mArSAno foTo ChriS CAmEron<br />

regatta<br />

91<br />

die kehrseite<br />

der medaille<br />

Dank eines totalen Umkehrschwunges haben Sylvia Vogl und Carolina Flatscher ihre in Schutt und<br />

Asche gelegene Sportler-Ehe wieder gekittet und 99 Prozent des Weges nach Qingdao gemeistert.<br />

mit dem Rücken zur Wand<br />

sind Österreichs 470er-<br />

Damen Anfang des<br />

Jahres nach Melbourne<br />

gereist – die Weltmeisterschaft galt als<br />

definitiv letztes Quoten-Sprungbrett für<br />

die Olympischen Spiele, entsprechend<br />

groß waren Druck und Anspannung.<br />

In Anbetracht der prickelnden Begleiterscheinungen<br />

war die Galavorstellung<br />

in Down Under, das Duo segelte auf<br />

den tollen sechsten Gesamtrang, durchaus<br />

bemerkenswert. Womit Sylvia Vogl<br />

und Carolina Flatscher nur noch ein<br />

bestätigendes Resultat in Form einer<br />

B-Leistung benötigen, um ihren großen<br />

Traum tatsächlich wahr werden zu lassen.<br />

Die Olympiapremiere des Power-<br />

Duos wäre eine im doppelten Sinne,<br />

denn erstmals in der Historie des österreichischen<br />

Segelsportes würde ein heimisches<br />

Damen-Team im Angesicht der<br />

fünf Ringe Flagge zeigen.<br />

die erste Ohrfeige<br />

Der geniale Ist-Zustand war für Sylvia<br />

Vogl und ihre Tiroler Partnerin vor<br />

sechs Monaten noch ein völliges Hirngespinst.<br />

Eine katastrophale Weltmeisterschaft<br />

mutierte zum unrühmlichen<br />

Höhepunkt eines Pleiten-Pech-und-<br />

Pannen-Jahres, das mit der Kündigung<br />

des Hauptsponsors Ende Dezember<br />

2006 eingeläutet worden war. „Das hat<br />

uns auch mental sehr hart getroffen,<br />

die Partnerschaft mit Skandia war harmonisch<br />

und für beide Seiten absolut<br />

zufriedenstellend.“ Die Seglerinnen<br />

kamen aufgrund der Konzernpolitik<br />

unfreiwillig zum Handkuss und mussten<br />

aus dem Nichts ein Budgetloch in<br />

sechsstelliger Höhe stopfen. „Was neben<br />

dem Leistungssport eben schwer<br />

gelingt“, gesteht Vogl, die den Laden<br />

wirtschaftlich schmeißt und generell die<br />

Hosen anhat. Das merkt man und das<br />

akzeptiert man. Die Dominanz der ehrgeizigen<br />

Steuerfrau ist aber nicht jedermanns<br />

Geschmack, was der durchaus<br />

beachtliche Vorschoter-Verschleiß verdeutlicht.<br />

„Eine professionelle Olympiakampagne<br />

ist halt kein Honigschlecken<br />

und letztendlich eine Frage der Einstellung“,<br />

so Vogl, deren unerschütterliche<br />

Konsequenz nicht immer und überall<br />

mit gleichem Enthusiasmus geteilt wurde.<br />

Sylvia Vogl weiß definitiv, was sie<br />

will, ihr erfolgreicher Weg war bereits in<br />

mit Roman Hagara an der Vorschot,<br />

um zwei Jahre später das Fastnet Race<br />

auf hoher See in Angriff zu nehmen.<br />

Vogl steuert die Mumm 36 einer reinen<br />

Frauen-Crew um Brigitte Bach und erinnert<br />

sich: „Wir waren nicht perfekt,<br />

aber wir sind durchgekommen, und das<br />

war viel wert.“<br />

drittes standbein<br />

Durch ein Praktikum 1995 ein halbes<br />

Jahr lang auf der Insel stationiert, entdeckte<br />

die heute 33-Jährige während<br />

ihres England-Aufenthaltes aber nicht<br />

nur die Reize der Big-Boat-Szene, sonhoffnungsvoll.<br />

on the road to Beijing: Sylvia Vogl und Carolina<br />

Flatscher stehen unmittelbar vor ihrer olympiapremiere.<br />

jungen Jahren augenscheinlich. Von den<br />

segelbegeisterten Eltern auf zwei Kufen<br />

großgezogen, wird der Teenager 1993<br />

Dart-Vize-Europameisterin, übrigens

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