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OCEAN7 2008-03

Gegensätzlicher könnten die Reviere nicht sein, die in dieser Ausgabe von OCEAN7 beschrieben werden: karibisches Segeln vor den Küsten des kommunistischen Kuba und Besonderheiten aus der Inselwelt der dänischen Südsee.

Gegensätzlicher könnten die Reviere nicht sein, die in dieser Ausgabe von OCEAN7 beschrieben werden: karibisches Segeln vor den Küsten des kommunistischen Kuba und Besonderheiten aus der Inselwelt der dänischen Südsee.

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66<br />

01 02<br />

01 ausatmen. Diese Riesenmuräne ist gerade dabei, das aufgenommene Wasser durch ihre Kiemen zu<br />

pressen. Dabei wird Sauerstoff zur Atmung aufgenommen. Anschließend wird das Atemwasser durch die<br />

seitliche Kiemenöffnung ausgestoßen.<br />

02 ebony and ivory. An diesen schönen Song von Paul McCartney erinnert die Harmonie der beiden<br />

Muränen. Auch die kleinen roten Fahnenbarsche wissen, dass die beiden Raubfische momentan nicht in<br />

Jagdstimmung sind.<br />

<strong>OCEAN7</strong><br />

Facts<br />

„Muränen sind ein<br />

Paradebeispiel für<br />

unsere Fehlinterpretationen<br />

von tierischen<br />

Verhaltensweisen.“<br />

Literatur<br />

– KUITER, R.H. & H. DEBELIUS (2006).<br />

Atlas der Meeresfische. Kosmos Verlag.<br />

– LIESKE, E. & R.F. MYERS (1994).<br />

Korallenfische der Welt. Jahr Verlag.<br />

www.fishbase.org<br />

Kiemendeckel, mit dem die Kiemen<br />

ventiliert werden können. Sie müssen<br />

daher durch regelmäßiges Öffnen und<br />

Schließen Wasser in die Mundhöhle<br />

aufnehmen, durch die Kiemen leiten<br />

und durch die beiden Kiemenöffnungen<br />

wieder ausstoßen.<br />

Missverständnis Nr.2<br />

„Muränen sind aggressiv.“ Auch das<br />

trifft in der Regel nicht zu. Von den<br />

vielen verschiedenen Muränenarten<br />

gibt es einige wenige, die beißfreudiger<br />

sind als andere. Aber auch diese<br />

beißen nur zu, wenn sie überrascht, in<br />

die Enge getrieben oder provoziert<br />

werden.<br />

Missverständnis Nr.3<br />

„Muränen sind giftig.“ Dafür gibt es<br />

keine Belege. Giftdrüsen wurden bei<br />

Muränen bis jetzt nicht nachgewiesen.<br />

Beim Biss kann jedoch Schleim<br />

oder Blut der Muräne in die Wunde<br />

eingetragen werden, wo sie unter Umständen<br />

toxische Wirkung haben können.<br />

Dasselbe gilt für Nahrungsreste<br />

zwischen den Zähnen der Muräne,<br />

eine Infektion der Bisswunde kann die<br />

Folge sein.<br />

Missverständnis Nr.4<br />

„Muränen sind Streicheltiere.“ Dies<br />

ist das andere Extrem und trifft natür-<br />

lich auch nicht zu. Kein Fisch ist ein<br />

Streicheltier. Man sollte Fische prinzipiell<br />

als Taucher und Schnorchler<br />

nicht berühren oder füttern. Man tut<br />

den Fischen damit nichts Gutes und<br />

kann außerdem gestochen, gebissen<br />

oder geschnitten werden.<br />

tipps für schnorchler<br />

und taucher<br />

Beim Umgang mit Muränen gilt dasselbe<br />

wie generell unter Wasser: Man<br />

sollte nicht als Eroberer, Plünderer<br />

und Zerstörer auftreten. Wer immer<br />

noch Steinzeit-Mentalität besitzt und<br />

Muränen eine Harpune in den Leib<br />

jagt, darf sich nicht wundern, wenn das<br />

Opfer sich wehrt. Wenn wir uns aber<br />

wie gern gesehene Gäste in einem<br />

fremden Wohnzimmer benehmen, die<br />

Einwohner respektieren und auf ihre<br />

Eigenheiten eingehen, dann werden<br />

wir durch interessante Beobachtungen<br />

und Interaktionen belohnt. Gerade<br />

Muränen sind für Unterwasser-Sportler<br />

besonders interessant, weil sie<br />

eine geringe Fluchtdistanz besitzen.<br />

Man kann nahe an sie herankommen<br />

und mit der Kamera formatfüllende<br />

Porträts schießen. Rasche, hektische<br />

Bewegungen sind dabei zu vermeiden,<br />

je ruhiger, desto besser. Sobald<br />

die Muräne beginnt, sich tiefer in ihr<br />

Versteck zurückzuziehen, sollte man

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