Die Inselzeitung Mallorca Mai 2016

INSEL-INSIDER
AUSGABE 36 | MAI 2016 3
INTERVIEW
sung bzw. gründung einer filiale oder
gleich mehrerer stellen. das erfolgt unabhängig
von dessen herkunftsland.
es gibt noch einen anderen grund:
nicht immer steckt hinter einem unternehmen
mit deutschem namen tatsächlich
auch ein deutscher Inhaber.
Viele, vor allem, große konzerne, ha -
ben mittlerweile eigenständige zweige
im europäischen ausland. zudem gibt
es auch läden mit spanischen namen,
die einen deutschen eigentümer be -
sitzen.
Dann einmal anders gefragt:
Wieviel Prozent der in Palma
registrierten Unternehmen sind
nachweislich unter deutscher Leitung?
das sind rund acht Prozent.
700 m 2 Ausstellungsfläche mit außergewöhnlichen
und hochwertigen Möbeln zu fairen Preisen.
PRE-
OPENING!
mehr auf
Seite 35
Joana Maria Adrover
ist Stadträtin für Handel
in Palma und die Präsidentin
von Palma Activa
Auf der Insel ist
jeder willkommen
Mallorca bietet eine internationale Palette
von Unternehmen. Diese wählen vor
allem die Hauptstadt Palma als Standort.
Zur aktuellen Situation des Handels
sprachen wir mit der zuständigen
Dezernentin und Präsidentin von
Palma Activa, Joana Maria Adrover.
Marc Fischer
Warum interessiert Sie als
Handelsdezerntin nicht der Ursprung
der Unternehmen?
für uns, und sicher spreche ich da
auch für die kunden, ist doch letztlich
nur die Qualität der Waren ausschlaggebend.
Wer ausgezeichnete und frische
Produkte anbietet, zudem noch
kundenorientiert arbeitet und zudem,
als ausländischer konzern, den kleinen
unterschied in die auswahlpalette der
Insel bringt, ist langfristig erfolgreich.
da ist es völlig egal, woher das unternehmen
kommt. auf der Insel ist jeder
willkommen.
...Vorausgesetzt, er plant nichts
Überdimensionales...
sie sprechen das neue Moratorium an.
dabei handelt es sich nicht um eine
auflage der stadt, sondern um eine der
Balearenregierung. die ich übrigens
persönlich nachvollziehen kann. es
gibt für die nächsten drei Jahre eine
flächenbegrenzung bei allen neuen
unternehmen. diese liegt bei 700
Quadratmetern Verkaufsfläche.
Massiv-Eiche
in 4 Farben
verfügbar
Hand auf's Herz, Frau Stadträtin,
wo gehen Sie persönlich am liebsten
einkaufen: In deutschen,
oder in spanischen Geschäften?
da habe ich keine Vorlieben in sachen
herkunftsland oder nationalität. natürlich
finden sie mich bei lidl oder
aldi, genauso, wie im hipercentro oder
dem spanischen tante emma laden.
In den großen supermräkten gibt es
natürlich immer wieder interessante
angebote. Bei lebensmitteln gehe ich
gern in die Markthallen von Palma,
beispielsweise zum Ökomarkt an der
Plaça dels Patins oder den Olivar.
Und was denken Ihre Landsleute
über deutsche Marken und Ketten?
Ich denke, die unternehmen und konzerne
sind angekommen und sie werden
als teil dieser Insel akzeptiert. das
sicherlich nicht zuletzt aufgrund der
Produkte, die das bestehende angebot
auf Mallorca ergänzen. und: sie bieten
eine Vielzahl von arbeitsplätzen.
Wie ist das zahlenmäßige
Verhältnis deutscher Unternehmen
zu spanischen Ketten im Stadtgebiet
von Palma, für das Sie verantwortlich
sind?
die frage ist nicht leicht zu beantworten,
denn wir führen zur herkunft der
unternehmen kein spezielles register.
Das müssen Sie genauer erklären...
Jedes unternehmen kann einen normalen
antrag auf handeslniederlas-
Das heißt, mehr geht nicht,
selbst, wenn man könnte und wollte...?
richtig. schauen sie, Mallorca ist eine
Insel und hat nur begrenzten raum
zur Verfügung. daher ist es sinnvoll,
handelsfilialen in ihrer ausdehnung
zu begrenzen. Wir wollen den handel
damit nicht beschneiden, sondern lediglich
regulieren.
Mit welchem Ziel?
es geht darum, einen ausgleich zwischen
kleinen geschäften und den
großen unternehmen zu schaffen.
Beide sollen weiterhin ihre Berechtigung
und ihre chancen auf Mallorca
haben und nebeneinander existieren
können.
Marc Fischer
und
noch vieles
mehr!
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