OCEAN7 2011-02
Auch das gibt es: Eine junge Familie kauft in Griechenland eine Segelyacht, rüstet sie für die extremen Bedingungen im Süden des amerikanischen Kontinents und der Antarktis aus - und segelt mit ihrem kleinen Sohn von der Ägäis bis an das berüchtigte Kap Hoorn.
Auch das gibt es: Eine junge Familie kauft in Griechenland eine Segelyacht, rüstet sie für die extremen Bedingungen im Süden des amerikanischen Kontinents und der Antarktis aus - und segelt mit ihrem kleinen Sohn von der Ägäis bis an das berüchtigte Kap Hoorn.
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www.<strong>OCEAN7</strong>.at<br />
DAS YACHTMAGAZIN<br />
<strong>02</strong>/11<br />
boot tulln <strong>2011</strong>: alle boote, alle termine<br />
Wir segeln in<br />
den Frühling<br />
RISHO MARU<br />
Verliebt in Thailand<br />
ABENTEUER<br />
Familientörn<br />
nach Kap Hoorn<br />
Mit Yacht Club Austria News
www.messe-tulln.at<br />
Folgen Sie uns auf
ACHTUNG:<br />
Öffnungszeiten täglich<br />
10.00 bis 18.00 Uhr<br />
• BOOTE • YACHTEN<br />
• ZUBEHÖR • TAUCHEN<br />
ÖSTERREICHS<br />
BOOTSMESSE NR. 1<br />
3. – 6. MÄRZ
4 Editorial<br />
Klaus Kremer/Ingo Thiel<br />
Das Queen Mary 2 Kochbuch<br />
Die Queen Mary 2 lädt ein zum Kochen und Genießen!<br />
Über 70 Rezepte aus aller Welt begleiten den Leser auf eine kulinarische<br />
Reise durch Vorspeisen, Suppen und Salate, Hauptspeisen und Desserts,<br />
darunter Klassiker wie Surf & Turf oder der New York Cheesecake.<br />
Das handliche, reich illustrierte Queen Mary 2<br />
Kochbuch besticht durch verständliche Zubereitungsanleitungen.<br />
Die Rezepte sind praxisnah und ohne<br />
Profigeräte nachzukochen. Tipps und Tricks vom<br />
Küchendirektor der Queen Mary 2, Klaus Kremer,<br />
der auch die Rezeptauswahl vorgenommen hat und<br />
darüber hinaus Interessantes über den bekanntesten<br />
Luxusliner unserer Zeit zu berichten weiß, bereichern<br />
dieses appetitanregende Kochbuch.<br />
24,5 x 26 cm | 156 Seiten<br />
zahlr. Farb-Abb. | Hardcover<br />
€ (D) 24,90 | € (A) 25,60 | SFr* 41,50<br />
ISBN 978-3-7822-1<strong>02</strong>0-1<br />
Bitte bestellen Sie in Ihrer Buchhandlung oder bei:<br />
Koehlers Verlagsgesellschaft | Georgsplatz 1 | 20099 Hamburg<br />
vertrieb@koehler-books.de | Fax: 040/707080-324.<br />
Ja, hiermit bestelle ich<br />
Expl. Das Queen Mary 2 Kochbuch à € (D) 24,90 | € (A) 25,60 | SFr* 41,50<br />
Inland: versandkostenfrei. Ausland: Vorauskasse zzgl. Versandkosten und Bankgebühren.<br />
Ich erhalte die Sendung gegen Rechnung.<br />
Ein Unternehmen der Tamm Media<br />
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Georgsplatz 1 Tel.: 040/70 70 80-323<br />
20099 Hamburg Fax: 040/70 70 80-324<br />
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Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs an die Bestelladresse.<br />
* unverbindliche Preisempfehlung
Editorial<br />
5<br />
Liebe<br />
Ocean7-Leser<br />
Foto: Shutterstock<br />
Es ist ja jedes Jahr das Gleiche: Egal wie frostig, wie verregnet<br />
oder wie warm die Wintermonate auch sein mögen, für uns<br />
Segler und Motorbootfahrer sind sie in jedem Fall eine Qual,<br />
die größer und unerträglicher wird, je weiter wir uns dem Frühjahr<br />
nähern.<br />
Ein ganz entscheidender Wendepunkt in der Stimmung ist da<br />
immer die Boot Tulln. Unsere Messe. Sozusagen der offizielle<br />
Start in die Saison. Da heißt es dann Farben, Unterwasseranstriche,<br />
laufendes Gut und das eine oder andere neue, mehr oder<br />
weniger notwendige Extra für unsere Boote oder für uns zu<br />
kaufen. Und zumindest gedanklich setzen wir jetzt schon die<br />
Segel, werfen die Leinen los und begeben uns auf Törn.<br />
Es wird wohl eine besonders bunte Saison. Etliche große Werften<br />
wie Beneteau oder Salona setzen nicht mehr nur auf den<br />
klassischen weißen Rumpf und die klassischen weißen Segel.<br />
Schiffe kommen farbenfroh und durchdesignt daher – als<br />
Gesamtkunstwerk sozusagen, in dem sich Skipper und Bordfrau<br />
am besten farblich in ihrer Segelbekleidung dazu passend abstimmen.<br />
Die neue FIRST 30 ist so ein Schiff. Wir haben es in der poppigbunten<br />
und frühlingsfrischen Ausführung auf unserem Cover.<br />
Jedermanns Sache ist das vermutlich nicht, wird aber auf den<br />
Seen und an den Küsten so manches Fotomotiv auflockern.<br />
Natürlich gibt es die FIRST 30 auch im klassischen Weiß, weil<br />
die Verkaufsprofis genau wissen, dass manche männliche Kunden<br />
lieber nicht so farbenfroh dahersegeln, auch wenn es die Bordfrau<br />
gerne hätte.<br />
Was Sie alles auf der Boot Tulln <strong>2011</strong> erwartet, lesen Sie in dieser<br />
Ausgabe in unserem großen Messe-Special. <strong>OCEAN7</strong> präsentiert<br />
in Tulln nicht nur allerhand Interessantes auf unserem<br />
Stand in der Halle 5 – von spannenden und lustigen Aktionen<br />
mit Abenteurer, Weltumsegler und Piratenopfer Claus Gintner<br />
bis zu Fachgesprächen mit den Mitarbeitern der Redaktion über<br />
Boote, Reviere, Zubehör. OCEAN WOMAN Alexandra Schöler<br />
wird für Sie da sein, bei einem Preisausschreiben wird es einen<br />
Gratis-Platz auf einem Schiff für die „Sail & Fun Trophy“ von<br />
Phoenix Yachting im türkischen Marmaris im Wert von rund<br />
1.200 Euro geben, und Sie können in den schönen, maritimen<br />
Büchern des Koehler Verlages schmökern.<br />
Dann präsentiert <strong>OCEAN7</strong> von Donnerstag bis Samstag jeweils<br />
um 12.00 Uhr die Shooting-Stars der Weltumseglerszene mit<br />
einer extra dafür entwickelten Show: Alexandra, Peter und Finn<br />
von der RISHO MARU bieten unter dem Titel „Kind, Küche,<br />
Katamaran“ einen spannenden und emotionalen Mix aus Lesung,<br />
Video, Bildern und LIVE gespielter eigener Musik über<br />
die viereinhalb Jahre ihrer Weltumsegelung. Eine Veranstaltung,<br />
die Sie sich auf keinen Fall entgehen lassen sollten.<br />
Ich persönlich freue mich darauf, Sie auf der Messe zu treffen.<br />
Besuchen Sie uns doch: Halle 5, Stand 537.<br />
Ganz herzlich,<br />
thomas.dobernigg@ocean7.at
6<br />
DAS YACHTMAGAZIN FÜR ÖSTERREICH<br />
<strong>02</strong>/11<br />
Ausgabe Nr. 25<br />
Alle Infos und vieles mehr unter<br />
www.ocean7.at<br />
16 tropisch. Weltumsegler entdecken Thailand<br />
46 GEORG FUNDAK.<br />
Mit System zum Erfolg.<br />
80 Salona 41.<br />
Das Familienschiff.<br />
Revier<br />
14 News.<br />
16 Thailand. Abseits der touristischen Resorts.<br />
22 Kraft der sonne. Urlaub im Marmarameer.<br />
28 Kornaten. Zurück in eine alte Zeit.<br />
People<br />
38 News.<br />
40 Familientörn. Kap Hoorn mit Kleinkind.<br />
46 Fundak. Visionär und Heilsbringer.<br />
Service<br />
50 News.<br />
52 Kikinger. Lebendiges Korallenriff.<br />
60 Wasserhosen. Was ist bloß mit dem Wetter los.<br />
66 osterputz. Klar Schiff in Griechenland.<br />
68 BOOT TULLN. Special zur Messe.<br />
Yachten<br />
78 News.<br />
80 SALONA 41. Ein Schiff für Genießer.<br />
Coverfoto von First<br />
28 KORNATEN. Tradition und Geschichte.<br />
68 aktuelles.<br />
Unsere Messe-Vorschau.<br />
52 Korallenriffe. Von Jägern und Gejagten.
Inhalt<br />
7<br />
40 Familybusiness. Bis ans Ende der Welt.<br />
22 Mit der sonne. An Bord des Solarwave-Katamarans.<br />
Regatta<br />
88 News.<br />
90 AEZ/RC 44. Jetzt geht die Post ab.<br />
| 5 Editorial.<br />
| 8 Best of.<br />
| 12 KOLUMNE.<br />
| 84 YCA News.<br />
| 94 Leserbriefe.<br />
| 96 Bücherschapp.<br />
| 98 Inserentenverzeichnis – Impressum.<br />
60 das wetter. Warum es immer öfter verrückt spielt.<br />
maxmarine<br />
New Concept<br />
New Feeling<br />
NC 11<br />
3. - 6. März, Halle 10<br />
MaxMarine GmbH, A-3<strong>02</strong>1 Pressbaum, Hauptstraße 2<br />
Jeanneau Motoryachten-Vertragshändler Österreich<br />
T: +43 (0)2233 53005-0, E: info@maxmarine.at, I: www.maxmarine.at<br />
MaxMarine-Handelspartner Donau: Bootswerft Meyer<br />
MaxMarine-Handelspartner Süd: Werkhof Diskontmarin
8<br />
oCEAN7 BEST OF<br />
Ahoi ihr Stegsegler, Leinenbändiger und Meilenfresser, kalimera,<br />
kalimera, da bin ich also wieder!<br />
Kennt ihr das Plic Kusija? Nein? Nie gehört? Nie gesehen?<br />
Also, wie man dem Namen nach schließen kann, liegt es<br />
natürlich in Kroatien, unserem geliebten Segelrevier vor der<br />
Haustür. Um dieses Revier gefahrlos für sich und andere befahren<br />
zu können – egal ob unter Segel oder Motor –, sind<br />
gewisse Voraussetzungen zu erfüllen. Dazu gehört auch die<br />
Erlangung eines entsprechenden Führerscheines. Das wiederum<br />
liegt in den Kompetenzen der einzelnen Staaten. Grundsätzlich<br />
gilt das, was der Heimatstaat verlangt, auch im Ausland,<br />
also auch in Kroatien. Ich weiß, es ist eine langwierige<br />
und kostenintensive Angelegenheit, bis man so ein Papierl in<br />
den Händen hält. Manche besonders Schlaue machen es sich<br />
daher einfach und versuchen auf „Schleichwegen“ ebenfalls<br />
zu einer Lizenz zu gelangen. Manchmal gelingt das auch!<br />
Ausg’steckt is!<br />
Es ist schon ein Weilchen her und wir waren wieder einmal in<br />
unserem Stammrevier unterwegs, mit zwei Segelyachten und<br />
je sechs Azubis (Auszubildende) an Bord. Von Zadar aus segelten<br />
wir mit einem moderaten Maestrale (für Nichtsegler:<br />
Das ist ein Wind, kein Rotwein!) Richtung Süden. Unser Ziel:<br />
die Marina Hramina auf der Insel Murter. Ein Paradies für alle<br />
Nautiker und den nach Speis’ und Trank lechzenden Seemännern<br />
und Seefrauen. Die hungrigen Mägen jubilieren schon<br />
alleine bei dem Gedanken an Restaurants wie Racic, Rebac,<br />
Tic-Tac usw.<br />
Die Zufahrten dorthin sind aber für Nichtkenner etwas tückisch,<br />
weil sie stellenweise, oder überhaupt, sehr seicht und trügerisch<br />
sind und den Seefahrer wie seinerzeit die Sirenen den<br />
alten Odysseus zur Unachtsamkeit verlocken. Manchmal sieht<br />
man zwischen den Einfahrten schon das „gelobte Land“ und<br />
fährt einem kleinen Fischerboot hinterher, bis es dann rumpelt,<br />
weil der Kleine nur einen Tiefgang von einem halben Meter<br />
hat und beim eigenen Boot der Kiel bis auf zwei Meter Tiefe<br />
reicht.<br />
Ihr meint, das wäre leichtsinnig und unverantwortlich? Da<br />
muss ich euch voll recht geben!<br />
Aber zurück zum Plic Kusija. Dieses Riff liegt in der nördlichen<br />
Einfahrt in den Pirovacki-Kanal. Wer also von Norden kommt<br />
und nach Murter möchte, fährt hier durch. Die Wassertiefen<br />
nehmen rasch ab und man sieht durch das klare Wasser auf<br />
den Grund des Meeres. Auch wenn der Ausguck am Bug, Mann<br />
oder Frau, der Meinung ist, dass es hier ziemlich seicht wird,<br />
sollte man sich auf seine hoffentlich gute Ausbildung, auf die<br />
Seekarte und das Echolot verlassen. Aber in Zeiten wie diesen<br />
navigieren die meisten ja mit dem Kartenplotter und verlassen<br />
sich auf dieses Ding wie auf den lieben Gott.<br />
Wir sahen schon von Weitem, dass hier etwas nicht stimmen<br />
konnte. Die Yacht lag schief und zwei Leute standen im Wasser.<br />
Vorne zog einer mit dem Dinghi und Sprudlermotor.<br />
Als sie uns sahen, machten sie auf „Müde Fliege“ (Seenot-<br />
Handsignal). Wir ließen unseren Gummi-Lelli ins Wasser und<br />
fuhren zu ihnen hin.<br />
„Wir sitzen auf“, riefen sie uns schon von Weitem zu. „Die<br />
Durchfahrt ist hier mit den beiden Stangen ausg’steckt,“ meinte<br />
darauf der „Skipper“, „und trotzdem sind hier Felsen im<br />
Wasser!“<br />
„Ja kennst du denn das nicht? Das sind doch Kardinal-Seezeichen<br />
und ein Nord-und Süd-Quadrant” mischte einer meiner<br />
Azubis mit. „Das Nordzeichen, mit den beiden Spitzen nach<br />
oben, steht im Norden der Untiefe und das Südzeichen, mit<br />
den Spitzen nach unten, im Süden und dazwischen liegt das<br />
Riff. Das weiß doch jeder!“<br />
„Ach du Schei…“, meinte der Skipper, „was sollen wir jetzt<br />
machen.“ „Wir ziehen euch herunter und bringen euch nach<br />
Betina, dann ruft ihr euren Vercharterer an und wartet auf<br />
seine Anordnungen.“<br />
Ich befestigte seine Bugleine an meinem Kahn und das zweite<br />
Schiff zog am Großfall, um das Schiff entsprechend zu<br />
krängen. Gemeinsam zogen wir dann die Yacht vom Riff herunter.<br />
Es machte ein grässliches Geräusch, das mir noch heute eine<br />
Gänsehaut beschert, wenn ich daran denke, als wir das lädierte<br />
Schiff über die Felsen zogen.<br />
Zum Glück hatte es kein großes Leck bekommen, aber das<br />
Ruderblatt war abgebrochen und die Kielbolzen machten<br />
Wasser. Außerdem war die Antriebswelle verbogen und der<br />
Wellenbock abgebrochen. Wir zogen den Havaristen nach<br />
Betina in die Werft, wo man das Schiff sogleich aus dem Wasser<br />
hob. Als Bergelohn und Entschädigung für die verlorene<br />
Zeit vereinbarten wir ein Mittagessen für die Crews.<br />
Und was lernen wir daraus?<br />
Ausg’steckt is nur beim Heurigen und nicht<br />
in der Seefahrt! Aber sollte ich das einmal<br />
vergessen – na dann Prost!<br />
Ihr sehr ergebener, wieder<br />
Seezeichen studierender<br />
Kapitän Metaxa
PANTAENIUS<br />
NEWS BEST OF 9<br />
INSIDER NEWS<br />
Jacken<br />
zum Boot<br />
Die Giebelstädter Bavaria Werft hat gemeinsam mit Sportswear<br />
Connection aus München eine neue Merchandise-<br />
Kollektion entworfen. Neben T-Shirts, Hemden<br />
und Pullovern bietet die Bekleidungskollektion<br />
auch eine große<br />
Auswahl an Jacken und Accessoires<br />
wie Schlüsselanhänger<br />
und Kappen. Die gelungenen<br />
Kleidungsstücke wurden<br />
erstmals auf der boot <strong>2011</strong> in<br />
Düsseldorf ausgestellt, wo<br />
sämtliche Bavaria-Produkte,<br />
vom T-Shirt bis<br />
zur Yacht, gekauft<br />
werden konnten.<br />
www.bavariayachtbau.com<br />
AUT11<strong>02</strong>2 www.hqhh.de<br />
Was tun,<br />
wenn es Sie<br />
eiskalt<br />
erwischt …<br />
Mit Einblick<br />
Als Vorpremiere für die Lancierung der Serienmodelle legt<br />
Breitling für Sammler und Liebhaber eine Spezialserie dieses<br />
neuen First-Class-Chronografen auf. Die weltweit auf<br />
2.000 Exemplare in Edelstahl<br />
und 200 in Rotgold limitierte<br />
Ausgabe Transocean Chronograph<br />
Limited, Gehäuse und<br />
Lünette poliert, mit auf dem<br />
Gehäusemittelteil eingravierter<br />
individueller Nummer, gibt<br />
es in zwei Zifferblattversionen<br />
− Mercury-Silber und Schwarz<br />
– mit Armband aus Leder, Kroko und geflochtenem<br />
Stahl. Im Gegensatz zu den künftigen<br />
Serienmodellen mit massivem Gehäuseboden<br />
gibt die limitierte, bis 100 m wasserdichte<br />
Auflage dank eines transparenten<br />
Bodens die Sicht frei auf das<br />
100 %-ige Breitling-Chronografen -<br />
kaliber mit seiner faszinierenden<br />
Präzisionstechnik.<br />
www.breitling.com<br />
www.pantaenius.at/insider<br />
Die ganze Geschichte online<br />
Deutschland · Großbritannien · Monaco · Dänemark<br />
Österreich · Spanien · Schweden · USA<br />
Wien · Tel. +43-1-710 92 22<br />
Boot Tulln, Halle 5, Stand 524
10<br />
oCEAN7 BEST OF<br />
3Fragen an …<br />
Bavaria-Geschäftsführer<br />
Dr. Jens Ludmann<br />
Warum hat Bavaria noch Dufour<br />
und Grand Soleil gekauft?<br />
Als ich zu Bavaria kam, waren wir<br />
offen für eine weitere Akquisition,<br />
gleichzeitig wurden neue Eigentümer<br />
für Dufour und Grand Soleil gesucht. Ich habe diesen<br />
Ankauf sehr stark unterstützt, weil ich glaube, dass<br />
diese beiden Marken sich mit Bavaria perfekt ergänzen.<br />
Und weil es in Zukunft bei den Werften, neben einigen<br />
kleinen Spezialisten, eine Konzentration auf wenige<br />
große Anbieter geben wird.<br />
Wie unterscheiden sich die Boote, wie wollen Sie<br />
die einzelnen Marken im Markt positionieren?<br />
Ich komme aus der Automobilbranche – von Ford –,<br />
lassen Sie mich daher einen Vergleich aus diesem Bereich<br />
ziehen. Bavaria ist der VW; bietet also gute Qualität<br />
zu einem sehr guten Preisleistungsverhältnis. Dufour<br />
wäre dann Audi; modern, sportlich und elegant. Und<br />
Grand Soleil sollte der Porsche werden; für luxuriöses<br />
und schnelles Segeln. Derzeit liegen Dufour und Grand<br />
Soleil noch zu nahe beieinander, aber daran arbeiten<br />
wir! In jedem Fall bleiben die einzelnen Marken authentisch,<br />
es wird beispielsweise keine Konzentration in der<br />
Herstellung etwa bei Bavaria in Giebelstadt geben. Eine<br />
Dufour wird weiterhin in La Rochelle gebaut und eine<br />
Grand Soleil kommt auch in Zukunft aus Italien.<br />
Was hat der Kunde am Ende davon?<br />
Mehr Auswahl. Mehr Modelle, die sich deutlich voneinander<br />
unterscheiden. Zu vernünftigen Preisen dank<br />
bestimmter Synergieeffekte. Und mehr Service, ebenfalls<br />
dank der Synergien, die ein großes Unternehmen, das<br />
solide im Markt verankert ist und über ein starkes Händlernetz<br />
verfügt, eben bieten kann.<br />
Neues bei<br />
Harken<br />
Für <strong>2011</strong> gibt es eine komplett neue<br />
CB Traveller-Schlitten-, Genuaschlittenund<br />
Schienen-Serie für die Größen<br />
„Mid Range“ und „Big Boat“. Die<br />
neue Carbo-Violinblockserie in der<br />
Größe 57 bis 75 Millimeter ersetzt<br />
die Violinblöcke aus der Klassikblockserie.<br />
Neu sind auch die Small-<br />
Boat-Unterdeck-Wickler in zwei verschiedenen<br />
Größen für Jollen und kleine Kielboote.<br />
In Verbindung mit dem neuen Fallschlitten kann ein<br />
festes Vorstag verwendet werden.<br />
www.yachting-velden.com<br />
Neuer<br />
Partner<br />
Unter dem Motto „Gemeinsam in den Frühling“ meldet der<br />
österreichische Motorenhersteller STEYR seine Partnerschaft mit<br />
dem kroatischen Bootsbauer Pičuljan. Ab sofort werden die<br />
sportlich-eleganten RAB 720NG-Motorboote mit den innovativen,<br />
zuverlässigen und umweltffreundlichen Hybridmotoren von<br />
STEYR MOTORS ausgerüstet. Weltpremiere hat das Schmuckstück<br />
aus der österreichisch-kroatischen Zusammenarbeit auf<br />
der Zagreb Sport & Boat Show Ende Februar und dann in Tulln.<br />
Halle 2/Stand 2<strong>02</strong> www.steyr-motors.com<br />
Partner für SeaHelp<br />
Der Pannendienst der Adria SeaHelp hat mit dem Deutschen Motoryachtverband (DMYV) einen<br />
neuen Kooperationspartner. Seahelp unterhält sechs Stützpunkte in Kroatien, einen in Slowenien<br />
sowie zwei Stützpunkte in Norditalien. Ein weiterer Stützpunkt in der Bucht von Venedig wird<br />
noch vor Beginn der Wassersportsaison eröffnet. Außerdem bietet SeaHelp noch zwei Stützpunkte<br />
auf den Balearen. Zu den SeaHelp-Leistungen zählen das Abschleppen, die Lieferung<br />
von Ersatzteilen, Starthilfe, Treibstoffservice, das Freimachen von Leinen im Propeller, das Freischleppen<br />
bei leichter Grundberührung, Verletztentransport sowie Wetter- und Revierberatung.<br />
Halle 6/Stand 626 www.sea-help.eu
NEWS BEST OF<br />
11<br />
Regatta-Paket<br />
Es klingt wie ein Widerspruch: ein Cruiser mit Sport-Paket.<br />
Doch wenn das Schiff von Farr Yacht Design entwickelt<br />
wurde und ohnehin schon gut segelt, ist es stimmig. So<br />
wurde die neue Cruiser 40 S von Dr. Jens Ludmann, CEO<br />
Bavaria, und den Organisatoren des Match Race Germany<br />
vorgestellt – sieben Boote der 40 S werden beim<br />
nächsten Match Race Germany im Mai am Bodensee<br />
eingesetzt. Bavarias Ziel war es, eine Yacht zu entwickeln,<br />
die Komfort mit Funktionalität vereint, wobei die Performance<br />
im Vordergrund steht. Basis der neuen Cruiser 40 S<br />
ist die Bavaria Cruiser 40, die schon im vergangenen Jahr<br />
vorgestellt wurde. Halle 10/Stand 1014<br />
www.bavaria-yachtbau.com www.yachten-meltl.de<br />
Alte Denker<br />
Es ist leichter, das Meer<br />
zwischen den Kontinenten zu<br />
überbrücken, als die Kluft zwischen<br />
den Individuen und Völkern.<br />
Mohandas Karamchand Gandhi<br />
genannt: Mahatma Gandhi (1869–1948)<br />
Special: Mitbringsel<br />
für den Käpt’n<br />
Für das Jollen-Wochenende auf<br />
einem österreichischen See:<br />
Feinstes aus oliven<br />
Eine Flasche Olivenöl kann jeder mitbringen<br />
– seien Sie origineller und bringen Sie das traditionell in<br />
einer historischen Mühle in Kobaš auf der Halbinsel Pelješac<br />
hergestellte Öl in der Holzkiste mit. 19,90 Euro pro Flasche.<br />
www.olivum-kobas.at<br />
Für die Woche in Dalmatien:<br />
Ein fernglas von nikon<br />
Die Nikon-Ferngläser haben denselben<br />
guten Ruf wie die Kameras.<br />
Das Marine-Fernglas „7x50<br />
CF WP Oceanpro“ ist wasserdicht,<br />
leistungs stark und enthält einen Kompass.<br />
Dank Stickstofffüllung und Abdichtung<br />
mit O-Ringen ist es unempfindlich gegen<br />
Temperaturschwankungen. Rund 300 Euro.<br />
www.nikon.at<br />
Für den zweiwöchigen Karibik-Törn:<br />
ein camcorder von canon<br />
So können Sie den Trip gleich dokumentieren:<br />
Die neue Legria-Reihe<br />
filmt in Profi-Qualität. Dem Zehnfach-<br />
Zoom entgeht keine Peinlichkeit. So<br />
können Sie jedes Anlege manöver des<br />
Hobbyskippers in allen Einzelheiten filmen und noch Jahre<br />
später darüber lachen. Rund 700 Euro. www.canon.at<br />
Für die zweimonatige Italien-Umrundung auf einer Swan:<br />
ornellaia collezione 2001–2006<br />
Wer segelt, muss selbst als Weinkenner ab und zu Weinbanause<br />
sein, denn eigentlich hat ein eleganter Rotwein<br />
nichts auf einem schwankenden Schiff zu suchen. Aber<br />
man sollte es mit den Prinzipien nicht zu<br />
genau nehmen, vor allem nicht, wenn es um<br />
die Supertoskaner der Tenuta dell’Ornellaia<br />
geht, von denen hier sechs Jahrgänge in der<br />
Holzkiste versammelt sind. Rund 1.700 Euro.<br />
www.harrods.com<br />
www.superiore.de
12<br />
Laura und Mark waren da, unsere lieben, guten<br />
Segelfreunde. Auf dem Heimflug von Australien in die USA<br />
legten sie zu Neujahr einen Zwischenstopp in Wien ein.<br />
Nicht gerade üblich, aber unter Freunden …<br />
See you<br />
miss you<br />
love you!<br />
Alexandra Schöler ist
Kolumne<br />
13<br />
Laura und Mark lernten wir kennen, als sie uns in Galapagos das<br />
Taxiboot wegschnappten. Da lässt man nämlich sein Dinghi zu<br />
Hause – pardon, zu Schiff, wegen der Stinkrobben, die es sonst<br />
belagern, und leistet sich die 20 Cent für das Taxi.<br />
Zuerst ließ also der Taxler die Amerikaner einsteigen und erbarmte<br />
sich dann doch noch unser. Laura war mir gleich sympathisch<br />
und streitet heute noch vehement ab, dass sie den<br />
Taxiraub geplant hätte.<br />
Zwei Tage später trafen wir sie wieder. Auf Isla Isabella, noch<br />
immer Galapagos, hatten wir gerade den Hafenkapitän bestochen<br />
und durften illegal eine Woche bleiben, als Laura und<br />
Mark ums Eck bogen, ihre legale 400-Dollar-Ankererlaubnis<br />
vorwiesen – und den Hafenkapitain trotzdem bestechen mussten.<br />
Laura ärgert sich heute noch, dass sie so blöd war, diese<br />
Erlaubnis zu kaufen. Am Abend saßen wir dann gemeinsam im<br />
illegalen Grilllokal am Strand und wussten, dass es auch mit<br />
Mitte dreißig noch möglich ist, Freunde fürs Leben zu finden.<br />
Eine Beobachtung, die sich über all diese Reisejahre hinweg<br />
fortsetzen würde. Auf den Marquesas trafen wir Britta und<br />
Michael von der VERA aus Berlin – mit denen wir nun zurück<br />
in Österreich bereits zwei Skiurlaube verbracht haben.<br />
Zuvor in der Karibik waren wir in einer Runde von Engländern,<br />
Franzosen und einigen Schweizern zu finden. Sicher auch<br />
wegen der Kinder, aber vielleicht auch nicht.<br />
Neuseeland schließlich wurde unvergesslich durch Schelmi,<br />
den Tischler, seine französische Frau Isabelle und Antonio, den<br />
italienischen Millionär, der uns am liebsten adoptiert hätte.<br />
Dort trafen wir auch wieder auf unsere ESPISs – Ilse und<br />
Helmut wohnen jetzt praktisch bei uns ums Eck. Und schließlich<br />
der Red Sea-Konvoi – Skandinavien und Nachbarländer<br />
und die RISHOs. Große Aufregungen, tiefe Freundschaften.<br />
Und das alles zu einem Zeitpunkt in unserem Leben, an dem<br />
man denkt, tja, so, mein Freundeskreis ist komplett. Nix da.<br />
Und was ist nun der Schlüssel dazu? Natürlich das Segeln – eh<br />
klar. Man sitzt sozusagen in einem Boot, hat gleiche Erfahrungen,<br />
gleichen Mut bewiesen, alle sind irgendwie Träumer,<br />
Abenteurer, Fantasten.<br />
Und noch was? Noch ein Schlüssel? Ja. Englisch.<br />
Wir wunderten uns immer etwas über die abschätzigen Bemer-<br />
kungen einiger deutsch- bzw. österreichisch-beflaggten Schiffe<br />
Amerikanern gegenüber. Ein Schiff behauptete sogar, nicht<br />
zu den Marchesas zu segeln, weil dort ja alle „Amis“ seien.<br />
Wir waren auch dort, mit gezählten vier österreichischen Schiffen,<br />
drei Franzosen, zwei Australiern und unseren einzigen<br />
Amerikanern weit und breit – Laura und Mark – in der großen<br />
Bucht bei Nuku Hiva. Das erwähnte Schiff war aber tatsächlich<br />
zu den abgelegenen Gambier-Inseln gesegelt und hing dort<br />
bald in der Flaute. 16 Tage ohne Wind und ohne Amerikaner.<br />
Ich wunderte mich schon damals. Da segelt einer in die Welt<br />
und will vor allem nur deutschsprechende Leute treffen, da<br />
kann man doch gleich in Deutschland oder Österreich bleiben.<br />
Des Rätsels Lösung brachte Laura. Eines Tages am Ankerplatz<br />
in Papete, dort wo sich wieder sehr viele Nationen mischen, da<br />
jeder zum Carrefour-Supermarkt einkaufen gehen will, motorte<br />
Laura mit ihrem Dinghi auf ein deutsches Schiff zu, das sie<br />
schon mehrmals gesehen, dessen Crew sie aber nie kennengelernt<br />
hatte. Das besagte „Ich-segel-nicht-zu-den-Marchesas<br />
wegen-der-Amis“-Schiff. Davon wusste Laura nichts. Ich beobachtete<br />
das Treffen aus der Ferne. Naja – ein bisschen Schrebergarten<br />
darf doch sein. Die Konversation war kurz und unterkühlt,<br />
erzählte mir Laura.<br />
Das Problem? Die Leute konnten kein Wort Englisch! Das war<br />
es also! Sprachbarriere, nicht Vorurteil! Laura und ich tranken<br />
einen Cappuccino und ich vergaß ganz, dass wir Englisch sprachen.<br />
Peter begann Englisch zu träumen, und für Finn war<br />
Englisch irgendwann eine Zweitsprache geworden. Wie schön.<br />
Und wie schön vor wenigen Wochen, als Laura und Finn an<br />
unserem Küchentisch in Wien die Köpfe zusammensteckten<br />
und über einer Partie Mancala grübelten. Oder Peter Mark die<br />
Ingredienzien von Scheiterhaufen auf Englisch zu erklären<br />
versuchte.<br />
Und als wir dann wieder Adieu winkten, wussten wir einfach:<br />
Egal, wie viele Jahre wir uns vermissen würden, unsere Freundschaft<br />
würde standhalten.<br />
Bye, bye, see you, miss you, love you. Und nach den viereinhalb<br />
Jahren mit der RISHO MARU weiß Finn eines ganz sicher:<br />
Englisch lernt man nicht nur für die Schule – sondern für das<br />
abenteuerliche, aufregende Leben da draußen!<br />
WOMAN@ocean7.at
14<br />
oCEAN7 REVIER<br />
Foto: Chris Hafere<br />
Zum Abheben<br />
Vor der traumhaften Kulisse der British Virgin Islands wird von 26. Februar bis<br />
5. März <strong>2011</strong> bereits zum zweiten Mal die BVI Kite Jam ausgetragen. Hier<br />
heben internationale Amateur- und Profi-Kiteboarder richtig ab. Die Idee zu dem<br />
Event stammt von dem Gründer von Virgin, Sir Richard Branson und seinem<br />
Freund und Google-Gründer Larry Page, die nach einer gemeinsamen Kitetour<br />
beschlossen, die Veranstaltung in den British Virgin Islands zu organisieren. Um<br />
den Titel der BVI Kite Jam werden Größen der internationalen Kiteszene wie die<br />
neunfache Weltmeisterin Kristin Böse kämpfen. Die BVI Kite Jam ist eine Mischung<br />
aus professionellem Kiteboarden, tollen Strand-Partys und spannenden<br />
Wettkämpfen.<br />
www.bvikitejam.com www.britishvirginislands.de<br />
<strong>OCEAN7</strong>-KLICKTIPP<br />
CharterCheck ist eine brandneue Webseite für Charterer<br />
von Segel- oder Motoryachten. Über die neue Internet-<br />
Community und Buchungsplattform können 4.000 Charteryachten<br />
in 400 Charterbasen auf einer Weltkarte gesucht<br />
werden. Wenn man die einzelnen Symbole anklickt, bekommt<br />
man Einblick in die Revier-, Basen- und Yachtbewertungen.<br />
Außerdem können Boote direkt gebucht werden und<br />
Einkaufsmöglichkeiten oder Sehenswürdigkeiten von registrierten<br />
Nutzern eingetragen und bewertet werden. Über ein<br />
Street View Tool spaziert man virtuell durch den Hafen.<br />
www.chartercheck.net<br />
Neues Schiff<br />
Moorings hat für seine Chartergäste einen neuen Katamaran<br />
entwickelt – den Moorings 3900. Er ist ab Juni in Griechenland<br />
zu chartern; in der Karibik, also in den British Virgin<br />
Islands, auf den Bahamas, auf St. Lucia und in Mexiko<br />
wird der neue Kat dann im kommenden Winter die Flotten<br />
ergänzen. Moorings hat mehr als 140 der neuen Boote<br />
geordert – und insgesamt über 65 Millionen Dollar in neue<br />
Yachten investiert. Der neue Moorings 3900-Katamaran<br />
wurde exklusiv von Robertson & Caine gebaut und basiert<br />
auf einem preisgekrönten Rumpfdesign, der Innenausstattung<br />
und dem Steuerstand der mehrfach ausgezeichneten<br />
Leopard 38. Viel ökologisch Sinnvolles gibt es: Bordbatterien<br />
etwa werden durch Solarzellen auf dem Hardtop aufgeladen.<br />
Der Moorings 3900-Katamaran kostet für eine Woche<br />
ab ca. 3.410 Euro im Mittelmeer und ab 3.850 Euro in der<br />
Karibik. Im Rahmen des Moorings-Yachteignerprogramms<br />
kann er für 339.000 Euro erworben werden.<br />
www.moorings.de<br />
Volles Programm<br />
Auf dem Stand von Yachtcharter Müller werden auf der Messe in Tulln die<br />
Highlights für die kommende Segelsaison vorgestellt. Unter dem Titel<br />
„Sporades Explorer“ wird ein Special in ein Revier angeboten, das für<br />
seine bizarre Felsküste und sein glasklares Wasser berühmt ist. Ferner<br />
bietet Yachtcharter Müller Skippertrainings ab Punat zum Messesonderpreis<br />
von 249 Euro und für Segler, die eine Herausforderung lieben,<br />
Schwerwettertrainings an.<br />
www.yachtcharter-mueller.at
NEWS Revier<br />
15<br />
Als einmillionstes Schiff durchquerte ein chinesischer Frachter<br />
den 1914 eröffneten Panamakanal, die bedeutendste Wasserstraße<br />
der Welt. Jährlich passieren etwa 14.000 Schiffe den 81,6<br />
Kilometer langen Kanal durch die Landenge von Panama und<br />
sparen sich den weiten und riskanten Umweg um Kap Hoorn. Die<br />
Wasserspiegel des Atlantiks und des Pazifiks unterscheiden sich<br />
zwar nur um 24 Zentimeter, trotzdem müssen die Schiffe durch<br />
die Schleusenanlagen insgesamt um 26 Meter gehoben werden,<br />
um auf Niveau des verbindenden Gatunsees gebracht zu werden.<br />
Jetzt sollen die Schleusenanlagen erweitert werden, um dem<br />
weltweiten Trend zu größeren Frachtschiffen gerecht zu werden.<br />
Schon in den nächsten Jahren sollen die Erweiterungsarbeiten<br />
abgeschlossen sein und den Panamakanal für größere Schiffe<br />
benutzbar machen. Durch den Panamakanal werden sechs Prozent<br />
des Welthandels transportiert, für den Handel mit Gütern aus<br />
amerikanischen Häfen liegt der Wert bei 68 Prozent.<br />
www.pancanal.com<br />
Fotos: Stan Shebs<br />
Die<br />
Millionen-Show<br />
Segelurlaub weltweit<br />
Hochzeit auf dem See<br />
Für echte Freunde der Seefahrt bietet Sandra<br />
Laub nautische Hochzeiten auf dem Schiff an.<br />
Am Neusiedler See sticht <strong>2011</strong> erstmals ein<br />
speziell für Hochzeiten ausgestattetes Traditionsschiff<br />
in See.<br />
Die technische Ausstattung der Yacht ist auf<br />
die speziellen Ansprüche, die eine Hochzeit<br />
auf See verursacht, ausgerichtet. An Bord sind<br />
sowohl standesamtliche Trauungen als auch<br />
kirchliche Hochzeiten möglich.<br />
www.heiraten-am-schiff.at<br />
70% Wasser, 100% Spaß!<br />
Die Welt besteht zu 70% aus Wasser,<br />
entdecken Sie diese mit Sunsail und<br />
haben Sie zu 100% Spaß.<br />
Beratung & Buchung bei:<br />
CSI Yachtcharter 0720 01 <strong>02</strong> 12<br />
Ifsec on Waters 01 720 33 33 33<br />
Müller Yachtcharter Attersee 07666 76 22<br />
Segelschule Hofbauer 01 204 34 35 0<br />
Trend Travel & Yachting 05332 74 291<br />
Yachtcharter Müller Linz 0732 65 1005<br />
oder direkt bei Sunsail +49 (0) 6101 55 791 561<br />
Unsere Reviere:<br />
Karibik<br />
Bahamas<br />
Belize<br />
Mittelmeer<br />
Südostasien<br />
Indischer Ozean<br />
Südpazifik<br />
www.sunsail.at<br />
Unser Angebot:<br />
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Sunsail Clubs<br />
Segelschulen<br />
Chartern mit Skipper<br />
Sunsail Racing<br />
Firmenveranstaltungen
16
Revier<br />
17<br />
Erinnerungen<br />
an Thailand<br />
Es dauerte eine Weile, bis die Weltumsegler der RISHO MARU das schöne, wahre<br />
Thailand entdeckten. Abseits der touristischen Resorts, ja, abseits der Nebenstraßen.<br />
Buddhistische Gelassenheit, liebenswerte Menschen, herrliches Essen und aufregende<br />
Thai-Boxkämpfe. Wie Alexandra zu berichten weiß.<br />
Text und Fotos: Alexandra Schöler
1<br />
18<br />
Kurz vor dem Weitersegeln von Lankawi in Malaysien nach<br />
Thailand kam mir im Yachtclub ein Werbemagazin für Phuket<br />
in die Hände. „Phuket im Dezember!“ stand da in großen<br />
Lettern über einem ernüchternden Foto. Man sah rot angeröstete<br />
Leiber in Liegestühlen zuhauf an einem Strand liegen, der<br />
auch in Lignano sein könnte. Zwei Thai-Masseurinnen mühten<br />
sich gerade mit zwei gewaltigen Fleischbergen im Vordergrund<br />
des Bildes ab. Es stellte sich heraus, der Artikel war nicht zynisch<br />
gemeint, sondern pries Phuket und seine vielen Freizeitmöglichkeiten<br />
in höchsten Tönen. Wir beruhigten uns mit der<br />
Tatsache, dass wir immer noch nach Malaysien zurücksegeln<br />
könnten, sollte es uns gar nicht gefallen. Der erste Ankerplatz<br />
Kho Lipe machte uns ein für alle mal klar, hier blühte der<br />
Tourismus. Erstmals flüchteten wir nach nur wenigen Stunden<br />
zum weniger überlaufenen Festland Thailands. Der Wind, der<br />
seit Monaten auf sich hatten warten lassen, frischte genau an<br />
diesem Tag auf – und zwar mit einem wunderschönen Dreh<br />
gegen uns. Wir landeten müde und entnervt am bislang schönsten<br />
Ankerplatz Thailands (wussten wir zu diesem Zeitpunkt<br />
zwar nicht, aber irgendwie ahnten wir es), Ko Bulan, ein stiller<br />
Fjord, Affen am Strand, Urwaldgeräusche in der Nacht. Aber<br />
wie der Mensch auf der Risho Maru so ist, war es dann doch<br />
ein bisserl gar einsam dort und wir segelten weiter nach Kho<br />
Muk, einer Insel, die berühmt ist wegen der Emerald Cave.<br />
Diese Höhle erreicht man nur, indem man durch einen finsteren<br />
Felsenschlauch schnorchelt, durch stockdunkles Wasser mit<br />
den bollernden Geräuschen der Brandung im Hintergrund, die<br />
durch die Felswände unheimlich verstärkt wurden. Für mich<br />
der Stoff, aus dem Albträume sind, und deshalb berichtete<br />
Peter von drinnen: Eine Öffnung nach oben ließ emeraldblaues<br />
Licht in die Höhle, der Himmel spiegelte diese Farbe zauberhaft<br />
wieder. Ein Minisandstrand und eine verkrümmte<br />
Palme. Stille. Ein richtiger Gral!<br />
2
Revier<br />
19<br />
Fotos: Shutterstock (1)<br />
Resorts gibt es in Thailand offensichtlich an jedem freien<br />
Strand und wir beschlossen, uns das mal anzusehen! Und bereuten<br />
es keineswegs. Wir dinierten im kleinen Restaurant<br />
direkt am Sandstrand. Füße im Sand. Brandung als Backgroundgesang.<br />
Fackeln beleuchteten unsere köstlichen Thai-<br />
Gerichte: Green Curry mit Shrimps, Yellow Curry mit Huhn,<br />
und „Beef with Garlic, Ginger and Pepper“. Also diesmal hat<br />
der Weihnachtsspeck an unseren Hüften sicher nicht mit Weihnachtskeksen<br />
zu tun! Oder vielleicht saugt Adrenalin das Fett<br />
wieder ab. Die sanfte Brandung war im Laufe des Abends zu<br />
einem enormen Schwall angewachsen. Bei der Heimfahrt mit<br />
dem Dinghi – besser beim Ablegen vom Strand (natürlich im<br />
Stockdunklen) – stiegen drei Megawellen in das Dinghi ein.<br />
Nur mit Peters gut trainiertem Surfergefühl schafften wir es,<br />
3<br />
4<br />
5<br />
Discomusik übertönte<br />
das Gewittergrollen<br />
nicht wie viele andere kopfüber am Strand zu landen, dafür aber<br />
völlig durchnässt auf der Risho. Fahrtensegler können einfach<br />
nicht ohne ein bisschen Abenteuer – selbst nach einem<br />
romantischen Candlelight-Dinner! Am nächsten Tag durchstreiften<br />
wir die Insel vom Westresort zum Südresort. Dazwischen<br />
lag ein Thaidorf auf Stelzen, wiederaufgebaut nach der<br />
Tsunami-Katastrophe. An den Bäumen auf den umliegenden<br />
Hügeln, die als Evakuierungszone im Notfall gekennzeichnet<br />
sind, hingen schwarze Becher, die Bäume waren angeschnitzt<br />
und weißer Saft tropfte in die Gefäße. Dieser wird gesammelt,<br />
mit Wasser gekocht und nach einigen anderen Prozeduren von<br />
Frauen mit den Füßen platt getreten und zum Trocknen aufgehängt.<br />
Gummiherstellung! Leider mussten wir weiter, da die<br />
Offiziellen in Thailand es nicht gerne sehen, klariert man nicht<br />
nach mindestens einer Woche im Land ein.<br />
Natürlich stoppten wir in Ko Phi Phi – dort, wo der Film „The<br />
Beach“ gedreht wurde. Zugegeben, wir stoppten in eineinhalb<br />
Seemeilen Entfernung. Denn näher kamen wir nicht, kurz vor<br />
der Dämmerung fanden wir doch noch einen schlechten Ankerplatz<br />
zwischen den hunderten Ausflugsbooten. Die ganze<br />
Beachromantik ging dann gehörig flöten, als es sich einregnete<br />
und Sturmböen über uns dahinfegten. Die Touristen im<br />
Strandresort schien das nicht zu stören, nein, die Discomusik<br />
übertönte sogar das Gewittergrollen.<br />
Und so landeten wir schließlich in Phuket, Ao Chalong. Hoch<br />
auf dem Berg thronte ein enorm großer Buddha.<br />
Seglertreff, zahllose Schiffe, am Ufer Seglerlokale und, wie wir<br />
beim Abendspaziergang feststellten, Bars mit sehr willigen<br />
Damen! Vielleicht nicht ganz der richtige Ort für einen neunjährigen<br />
Finn, aber Ilse von der Esperanza meinte, ist schon<br />
gut, so geht er nicht ganz blauäugig in die Welt hinaus!<br />
Irgendwie machte sich leichte Enttäuschung auf der Risho<br />
breit, hier war es doch sehr touristisch, das Phuket im Dezember-Albtraumbild<br />
flimmerte wieder vor meinen Augen. Auf der<br />
Rückfahrt mit dem Dinghi überraschte uns wieder eine Regenwand<br />
und das Dinghi irgendein Felsen. Mit Blick am nächsten<br />
Tag auf die verbogene Schraube waren wir dann doch froh, in<br />
westlicher Zivilisation zu weilen.<br />
1 traumstrand. Solche Idyllen findet man in Thailand zuhauf.<br />
2 albtraumstrand. Weihnachten in Phuket sorgt bei Fahrtenseglern für<br />
Platzangst.<br />
3 dorfleben. Das wahre, unverfälschte Thailand entdeckt man abseits der<br />
Nebenstraßen.<br />
4 gummibaum. Aus diesen Bäumen wird Kautschuk gewonnen.<br />
5 gummitreten. Harte Arbeit für die Dorffrauen.
20<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Wir folgten dem Funkruf einiger Segelfreunde in die Bucht<br />
Nai Harn und das eröffnete für uns unsere Weihnachtssaison<br />
in Thailand – die wir dann doch noch sehr genießen und in<br />
schönster Erinnerung behalten würden!<br />
Nai Harn – eine weitläufige Bucht im Süden Phukets. Neben<br />
dem Resort mit Nobelrestaurant befand sich ein winziger<br />
Strand mit einem kleinen, baufälligen Lokal. Dazu Holzbänke<br />
und perfekter Meeresblick. Das würde unser Wohnzimmer für<br />
die nächsten Wochen werden. Wir aßen dort wie alle anderen<br />
Segler zu Mittag und zu Abend und manchmal wurde auch<br />
noch das Frühstück dort eingenommen. Mit dem Vorwand, wir<br />
sollten uns die Umgebung anschauen, mietete mein Kapitän<br />
ein Motorrad, wir zwängten uns verbotenerweise zu dritt drauf<br />
und gingen auf Marina-Geschäfte-Sightseeing. Natürlich gab<br />
es einiges zu besorgen und tatsächlich kriegte man die Sachen<br />
auch! Bei Rolly Tasker, dem Segelmacher der Umgebung, gaben<br />
wir eine neue Fock in Auftrag. Danach ging es auf Nebenstraßen<br />
zurück nach Nai Harn – ja und genau auf diesen Nebenstraßen<br />
oder eigentlich neben diesen, entdeckten wir das<br />
schöne Thailand. Die blitzsauberen Häuser, die netten Leute,<br />
das gute Essen, große buddhistische Gelassenheit, wunderschöne<br />
Ausblicke von den grünen Hügeln der Halbinsel. Hier gab<br />
es den netten Franzosen mit thailändischer Ehefrau, die beide<br />
seit zehn Jahren eine herrliche Boulangerie führten, oder wir<br />
holten uns Schwarzbrot von der bayrisch-quatschenden Thailänderin,<br />
deren Kinder in München studierten. Unser Taxifahrer<br />
Zong (den wir für die nächsten Wochen immer wieder<br />
engagierten, da einige Schiffsausrüstungsteile mit dem Motorrad<br />
doch schwierig zu transportieren waren und unsere Verwandtschaft<br />
vom Flughafen zum Weihnachtsurlaub abgeholt<br />
werden musste) versuchte uns immer wieder, zum Elefantentrail<br />
oder einer Urwaldtour zu überreden. Doch wir wollten<br />
Abseits der Nebenstraßen<br />
entdeckten wir das schöne Thailand
Revier<br />
21<br />
4<br />
einfach nur in Zongs Stammlokal, nahe Ao Chalong gelegen,<br />
wo es die besten Kokos-Garnelen der Welt gab und man gemütlich<br />
mit Großmutter, Schulkindern und anderen Familienmitgliedern<br />
am Mittagstisch saß. Ewig lag er uns in den Ohren<br />
wegen der Thai-Boxkämpfe und schließlich in einer schwachen<br />
Minute – gerade als der Duft von Hackbällchen mit Krebsfleisch<br />
uns die Sinne vernebelte – sagten wir zu.<br />
Ich fürchtete mich schon etwas vor dieser Meisterschaft, da ich<br />
mir das Ganze unendlich langweilig vorstellte. Aber weit gefehlt.<br />
Da saß ich nun und schnellte aus meinem Sitz, sobald ein<br />
Kampf sich in der fünften Runde seinem Höhepunkt entgegensteigerte.<br />
Man könnte sagen: Die Fetzen flogen! Das Ganze<br />
wurde von aufputschender Live-Musik untermalt – traditionelle<br />
Klänge mit Trommeln und Schalmeien! Thai-Boxen ist eine<br />
Mischung aus buddhistischer Konzentration und akrobatischem<br />
Beinballett, die dazu führt, dass sich die jeweiligen Gegner<br />
zur Schnecke machen. Anurak, ein schielender Muskel-<br />
Thai, der starke Wasanlek und schließlich Supergolf, den Finn<br />
am nächsten Tag im Bordzeichenunterricht grandios blutrünstig<br />
porträtierte. Doch gegen Pechmai mit leichtem Schwimmreifen<br />
hatte auch Supergolf keine Chance!Als dann der Ticketverkäufer<br />
die ersten Wetten entgegennahm, war ich knapp<br />
daran, auch einen Hunderter zu zücken, sah aber dann die<br />
großen Augen meines Sohnes und hatte mich gleich wieder im<br />
Griff! Wow! What a night!<br />
Dann saßen wir wieder brav auf unserer Risho Maru, es<br />
weihnachtete sehr in den nahen Resorts und wir sangen „Ihr<br />
Kinderlein kommet …“.<br />
Und gingen dann auf eine weihnachtlich-scharfe Zitronengras-<br />
Kokosmilchsuppe in unserem mit Lichterballons geschmückten<br />
Strandlokal.<br />
So ist es manchmal – da braucht man eben Zeit, um sich in ein<br />
Land zu verlieben. Und gut ist, dass man die als Fahrtensegler<br />
auch hat!<br />
1 arbeitsboot. Ein schönes Fotomotiv, das trockengefallene Fischerboot.<br />
2 volkssport. Werbung für Thai-Boxen.<br />
3 ankeridylle. Perfekt geschützte Buchten mit herrlichem Sandstrand.<br />
4 tropenwald. Wie aus dem Bilderbuch: Ankernde Yachten und Fischerboote,<br />
dahinter feiner Sand und dichter Regenwald.<br />
Vorsicht käfer!<br />
Die Thaiküche ist würzig, abwechslungsreich und köstlich. Kann aber auch<br />
aus Zutaten bestehen, die einem europäischen Magen und Auge nicht<br />
unbedingt zusagen. Also Vorsicht!<br />
www.rishomaru.com
22<br />
Mit der Kraft der<br />
Sonne ins<br />
Marmarameer<br />
Was bewegt einen Weltumsegler, sich einmal ganz anders als mit<br />
einem herkömmlichen Segelboot von Hafen zu Hafen zu bewegen?<br />
Es ist die Neugier und das Interesse, auch mal was Alternatives<br />
kennenzulernen. Claus Gintner beschreibt seinen Urlaub an Bord des<br />
Solarwave-Katamarans, der nur mit Sonnenenergie betrieben wird,<br />
ohne jegliche Art von Segel.
Revier<br />
23
24<br />
1<br />
Unser Ausgangshafen heißt „Rumeli Feneri“. Es ist ein Fischerhafen<br />
am Eingang des Bosporus. Malerisch liegt das Fischerdorf<br />
oben auf einem Hügel und ebenso schön liegt der Fischerhafen<br />
am Fuße des felsigen Steilhanges.<br />
Schön beleuchtet liegt die Solarwave außen längsseits an<br />
einem Trawler. Michael und Heike helfen uns beim Hinüberturnen<br />
mit dem Gepäck. Es ist bereits dunkel, als wir unsere<br />
Backbord-Achterkabine beziehen. Das Doppelbett ist so groß,<br />
dass wir wahlweise längs oder auch quer liegen können, im<br />
Kleiderschrank bringen wir unsere Sachen gut unter. Auf der<br />
Terrasse am Heck der Solarwave nehmen wir noch gemütlich<br />
sitzend einen Schlummertrunk.<br />
Hier, wo der Bosporus beginnt, möchten wir noch einen Tag<br />
bleiben. Wir nutzen diese Gelegenheit für einen Tagesausflug<br />
nach Istanbul.<br />
Beeindruckt von den Palästen und den in den Himmel ragenden<br />
Minaretten bummeln wir von einer Sehenswürdigkeit zur<br />
nächsten. Der große „Basar“ ist ein Muss, da gibt es alles für<br />
wenig Geld: eine Rolex für zehn Euro, ruft der Händler und<br />
ein Tommy Hilfiger-Hemd für acht Euro. Wir bleiben standhaft<br />
und kaufen fast nichts.<br />
Es ist schon dunkel, als wir den Liegeplatz der Solarwave<br />
erreichen. Zum Abendessen lädt das Terrassen-Restaurant mit<br />
Blick auf den Bosporus ein. Wir sitzen gut und sehen die Lichter<br />
der Großschifffahrt, die durch diese Meerenge gleiten. Sie<br />
2<br />
3<br />
4
Revier<br />
25<br />
Die beiden E-Motoren schieben<br />
die Solarwave durch den Bosporus<br />
fahren langsam und man hört kein Motorgeräusch, nur aufgrund<br />
der Beleuchtung können wir erkennen, welches Schiff<br />
sich durch die dunkle Nacht bewegt.<br />
Dienstbeflissen kommt der Besitzer des schönen, am Hang<br />
gelegenen Restaurants. Was kann ich für Sie tun? Michael<br />
möchte ein Bier, die Damen auch und ich einen halben Liter<br />
Weißwein. Es tut mir leid, hier gibt es keinen Alkohol. Tee, ja<br />
Tee, der ist hier gut oder auch das Wasser ist gut. Knurrend<br />
einigen wir uns aufs Wasser. Nichtsdestotrotz war das Essen<br />
hervorragend und der Muezzin ruft auch noch per Lautsprecher<br />
zum Gebet.<br />
Ein neuer Tag erwacht, wieder ruft der Muezzin zum Gebet,<br />
wir danken Gott für den guten Kaffee, den er (eigentlich Heike)<br />
uns heute beschert hat, dann legen wir ab.<br />
Die beiden Elektromotoren schieben den großen Katamaran<br />
(ca. 14 Meter lang und 7,5 Meter breit) mit 5 Knoten durch<br />
den Bosporus nach SO und verbrauchen dabei 80 Ampere bei<br />
50 Volt. Die See ist glatt, der Wind weht mit 10 Knoten aus<br />
Ost. Wir reisen äußerst komfortabel und erleben eine interessante<br />
Elektrobootfahrt durch den Bosporus.<br />
Am Abend liegt die Meerenge bereits hinter uns und wir ankern<br />
auf 40° 58’ N 28° 52’ E ruhig und sicher.<br />
Sechs Uhr morgens: Michael, der Kapitän, krabbelt schon<br />
wieder an Bord herum – oder ist es der kleine Bordhund? Um<br />
acht Uhr beginnen die Elektromotoren zu summen und es geht<br />
weiter entlang der Küste vom Marmarameer. Die See ist wieder<br />
glatt und wir reisen ruhig mit vier Knoten weiter. Am Abend<br />
finden wir einen Platz im kleinen Fischerhafen von Silivri.<br />
Fünf Uhr früh: Michael ist schon wieder unterwegs, er möchte<br />
gerne ein paar schöne Aufnahmen von der aufgehenden Sonne<br />
ergattern. Um acht Uhr legen wir ab. Es ist windstill und das<br />
Manöver somit kinderleicht. Ich stehe wie immer etwas später<br />
auf. Meine Morgentoilette ist hier schwieriger als ich es von<br />
meinem Boot, der Nordwind 47, gewöhnt war. Man muss die<br />
Dusche in der Hand halten und gleichzeitig einen Knopf drücken,<br />
sonst rinnt nichts aus der Brause (dank der modernen Technik!).<br />
Wieder ein schöner Tag bei glatter See. Unter solchen Bedingungen<br />
ist die Solarwave ein ideales Boot für den Urlaub.<br />
Die Insel Marmara hat dem Meer den Namen gegeben. Hier<br />
wird Marmor abgebaut und in alle Welt verschifft. Marmor gibt<br />
es hier in Hülle und Fülle, deshalb sind auch die Molen von<br />
der Ortschaft Saraylar aus reinem Marmor, kaum zu glauben!<br />
Die Nacht ist wieder windstill, das lieben die Mücken. Doch auf<br />
der Solarwave sind für alle Luken Mückengitter vorhanden<br />
und die Plagegeister kommen nicht so leicht ins Schlafgemach.<br />
1 gut geschützt. Im Fischerhafen von Rumeli Feneri vor den Toren von<br />
Istanbul.<br />
2 orientalisch duftend. Im Gewürzbasar vermischen sich zahllose Gerüche.<br />
3 geschäftiges treiben. Der Hauptbasar von Istanbul ist wie eine große<br />
Stadt für sich.<br />
4 frisch gefangen. Fische werden in bester Qualität angeboten.<br />
5 allererste lage. Am Ufer des Bosporus haben die reichsten Türken ihre<br />
Villen und Paläste mit perfektem Ausblick.<br />
5
26<br />
1<br />
2<br />
Technische Daten<br />
Typ.............................................................. Solarwave 46<br />
Länge ü. a.......................................................... 13,90 m<br />
Breite................................................................... 7,50 m<br />
Tiefgang..............................................................0,80 cm<br />
Gewicht...........................................................12 Tonnen<br />
Höchstgeschwindigkeit..........................................ca. 9 kt<br />
Reisegeschwindigkeit.............................................4–6 kt<br />
Energieeintrag pro Tag................Solarpaneele ca. 50 kWh<br />
Elektromotoren<br />
aquawatt 2 x 10 kW,<br />
T<br />
torqeedo 2 x 4 kW<br />
Solarpaneele...................Kioto 8 kW, Day4Systems 2,3 kW<br />
Laderegler................................... Outback Power Systems,<br />
Steca-Electronics<br />
Windgenerator......................................Superwind 350 W<br />
Batterien.............................Blei-Gel von Enersys Hawker –<br />
2 x 420 Ah 48V (1700 kg) und<br />
2 x 190 Ah 12V<br />
Die Ortschaft Saraylar ist der zentrale Umschlagplatz für Marmor.<br />
Es liegen im Augenblick neun Kleinfrachter auf Reede<br />
und warten darauf, mit den wertvollen weißen Steinen beladen<br />
zu werden. Wir finden Internet-Anschluss und holen uns das<br />
aktuelle Wetter und auch die Vorschau. In zwei Tagen soll es<br />
windig werden, 20 bis 25 Knoten, also keine guten Bedingungen<br />
für die Solarwave.<br />
Am nächsten Morgen überprüfe ich noch einmal das Wetter<br />
im Internet. Heute noch ruhig, Morgen wird es schon etwas<br />
wehen, aber richtig los geht es erst übermorgen. Wir legen ab<br />
vom Fischerhafen auf Marmara. Die See ist ruhig, aber der<br />
Wind weht bereits mit 15 Knoten aus Ost. Am späten Nachmittag<br />
finden wir Platz an einer verlassenen Mole eines noch<br />
nicht fertiggestellten Fischerhafens. Hier liegen wir längsseits<br />
(41°32’ N 27° 30’ E), ideal für die Mannschaft, und auch der<br />
kleine Bordhund braucht dringend seinen Auslauf.<br />
Der nächste Tag: Um elf Uhr entscheidet der Kapitän, weiter<br />
in Richtung SSO zu fahren (ich wäre noch gerne geblieben).<br />
Der Wind weht mit 16 Knoten aus NNO, die See ist ruhig und<br />
unser Speed beträgt 5,3 Knoten. Um 14 Uhr Ortszeit erreichen<br />
wir die Stadt Erdek. Hier gibt es alles, was man so braucht.<br />
Erdeck hat einen Fischerhafen und Fährverbindungen in die<br />
meisten Richtungen.
Revier<br />
27<br />
3<br />
4<br />
Die Motoren laufen<br />
leise und ruhig<br />
Die Wettervorhersage hat gestimmt, am nächsten Morgen hat<br />
der Wind bereits zugelegt und es weht draußen mit so um die<br />
20 Knoten.<br />
Fazit: Ein Urlaub mit der Solarwave ist für all diejenigen,<br />
die nicht viel vom Segeln und Schiefliegen halten, das Richtige.<br />
Die Elektromotoren laufen leise und ruhig. Das Heck des<br />
Katamarans ist wie eine Terrasse bei uns zu Hause. Eine Glasschiebetür<br />
öffnet ebenerdig den Eingang zum Salon mit einer<br />
zweiten Sitzgruppe für bis zu acht Personen. Große Tische und<br />
bequeme Sessel vermitteln fast das Gefühl einer Reise auf einem<br />
kleinen Kreuzfahrtschiff.<br />
da 8000i<br />
1 anlegemanöver. Ein Riesenkat wie die SOLARWAVE will im Hafen gekonnt<br />
gesteuert sein.<br />
2 ruheoase. Stiller kleiner Hafen Saraylar auf der Insel Marmara.<br />
3 edel. Ein feineres Material für eine Mole gibt es wohl nicht – sie ist aus<br />
reinem Marmor.<br />
4 geerntet. Anotolische Bäuerinnen auf dem asiatischen Teil der Türkei<br />
schleppen die Ernte ihres Tages nach Hause.<br />
Panda 5000i 15000i<br />
Panda 8000i Panda 15000i<br />
TM<br />
TM
28<br />
Es war einmal in den<br />
Kornaten<br />
Jedes Jahr im September erwachen Tradition, Geschichte und<br />
Kultur der magischen Inselwelt der Kornaten. Immer dann,<br />
wenn die Woche der Lateinersegel gefeiert wird. Ein<br />
Fest bizarrer Schönheit, geselliger Gemeinschaft,<br />
melancholischer Gesänge und ernster Wett -<br />
kämpfe mit historischen Booten. Genießen Sie<br />
auf den folgenden Seiten die herrlichen<br />
Fotos und den stimmungsvollen<br />
Bericht von Georg Gindl.
Revier<br />
29
30<br />
1<br />
Sonntag, Ende September in Murter. Die kräftige Stimme von<br />
Željko Jerat erschallt und ruft die Bruderschaft des Sv. Nikole.<br />
Die Männer eilen, mit Netzen behangen, unter traditionellen<br />
Gesängen der Fischer zu den Molen und Stegen, um ihre historischen<br />
Boote zu besteigen – die Leut, Gajetas und Kaic; es<br />
ist wieder die Zeit des „Latinsko idro“. Die „Woche der Lateinersegel“.<br />
Das Rad beginnt sich wieder zu drehen. Die erste<br />
Veranstaltung dieser Art, um das Leben der Kurnatari – der<br />
Menschen aus den Kornaten – aus der Vergangenheit der Lateinersegelboote<br />
für eine neue Generation lebendig zu machen,<br />
war schon im Jahre 1998 und findet nun jedes Jahr mehr Zuspruch<br />
und Anerkennung – nicht nur von den Einheimischen<br />
selbst, sondern auch von den immer mehr interessierten Gästen<br />
aus vielen Ländern.<br />
Immer an den letzten Septembertagen wird zu Ehren des örtlichen<br />
Schutzpatron, des Erzengels Michael, eine Woche mit<br />
Lesungen, Musik, kleineren und größeren Regatten, Kinderveranstaltungen<br />
und auch geschichtlichen Vorträgen in Zusammenhang<br />
mit der gesamten maritimen Kultur, die diesen Raum<br />
umgibt, ausgefüllt.<br />
Begonnen wird meist mit Ruderregatten mit fünf bis sieben<br />
Meter langen Gajetas, um die Jugend an das Vermächtnis der<br />
Kurnatari heranzuführen. Natürlich im sportlichen Bereich<br />
und ohne die Qual des arbeitsreichen Alltags der Vorfahren.<br />
Zwischen Bratwürsten und Vorträgen. In der Nachbargemeinde<br />
Betina, einer Hochburg des traditionellen Schiffbaus,<br />
wird inzwischen schon der Grill angeworfen und der<br />
Rauch der Holzkohlenfeuer zwischen Betina und Murter wird<br />
sich eine ganze Woche lang nicht verziehen, es sei denn, eine<br />
Bora fegt über das Land. Die gesamte Lateinerseglergemeinde<br />
wandert nun in dieser Woche rastlos zwischen den Bratwürsten<br />
und Fleischlaberln in Betina, den zahlreichen Pivo-Hütten, zu<br />
interessanten Vorträgen über die Themen der Lateinersegel,<br />
zu einer kurzen Kontrolle am eigenen Boot, um dann wieder<br />
in Murter bei Nudelgulasch, Sardellen vom Grill – von Ivan<br />
die schiffe der kornaten<br />
LEUT:<br />
Schiffe ab sieben Meter Länge, 3,5 bis 4,5 Meter breit. Zwei Kabinen.<br />
Waren früher reine Fischerboote. Vertragen viel Wind.<br />
GAJETA: Schiffe von fünf bis sieben Meter Länge, 1,70 bis 2,50 Meter breit.<br />
Offene Boote mit wenig Tiefgang zum Transport von Oliven, Holz,<br />
Feigen, Mandeln, Eseln.<br />
KAIC:<br />
Gleiches Design wie die Gajeta, Länge bis fünf Meter. Antrieb mit<br />
Riemen oder Segel. Ausschließlich Arbeitsschiffe.
Revier<br />
31<br />
Würzige Grilldüfte<br />
ziehen über die Buchten<br />
feinst gebraten – eine Pause einzulegen, um die Taktik für die<br />
kommenden Regatten zu besprechen.<br />
Am Montag dann der Start und Beginn der Überfahrt in eines<br />
der bekannten Porti in den Kornaten, wie sie früher von den<br />
Kurnatari belebt wurden. Es wird Proviant geladen, die mit<br />
Myrte wie von den Altvorderen gefärbten Netze verstaut, Freunde<br />
eingesammelt, der Chor stimmt sich ein und dann geht es<br />
über die damals bei den Kurnatari gefürchtete Route „Pučina“,<br />
auf der heutigen Seekarte mit Murtersko more bezeichnet.<br />
„Jeder Kornatenbewohner wird Ihnen sagen: Niemand, überhaupt<br />
niemand kann die Kornaten verstehen, wenn er nicht<br />
selbst und bei stürmischem Wind die Pučina überfahren hat,<br />
beladen mit den mühevoll geernteten Früchten seiner ganzjährigen<br />
Arbeit.“ (Vladimir Skračić)<br />
Die Route beginnt beim Leuchtfeuer auf der Insel Prisnjak vor<br />
Murter. Nach rund sieben Seemeilen sieht man die schmale<br />
Durchfahrt mit der Kapelle Sv. Ante auf Opat.<br />
2<br />
1 aufmarsch. Mit traditionellen Gesängen gehen die Fischer zu den Booten.<br />
2 feierstunde. Nach dem Regattatag wird abends aufgekocht.<br />
3 segelzeit. Ein Traditionsschiff auf Kurs.<br />
4 startbereit. Wenige Minuten vor Beginn der großen Wettfahrt.<br />
3<br />
4
32<br />
1 2
Revier<br />
33<br />
Von hier ist es noch eine Weile, bis das anzulaufende Ziel erreicht<br />
wird. Diesmal ist es die Bucht Kravjačica (43° 49’37 N,<br />
15° 16’25 E). Die Leut und Gajetas werden dicht an dicht<br />
vertäut, Schlafplätze am Boot vorbereitet, mitgebrachte Speisen<br />
ausgeladen und auf die Tische verteilt, die gemächlich aus<br />
immer mehr Häusern herausgetragen werden. Die Familie<br />
Skračić aus Betina öffnet Fenster und Türen ihrer Häuser.<br />
Backwaren, Schinken und natürlich guter Wein werden bereitgestellt.<br />
Gleich wieder liegt würziger Grillgeruch vom nahen<br />
Ofen in der Luft, während im Haus schon Zwiebeln geschnitten,<br />
Gewürze und Rosmarin bereitgelegt werden. Es soll ja ein<br />
Nudelgulasch für fast 70 Personen gekocht werden.<br />
Zwischendurch hört man schon die „Immersingenden“ ihre<br />
Lieder anstimmen, die dann bis spät in die Nacht hinein nicht<br />
unterbrochen werden, weil jemand immer wieder einen Text<br />
einwirft, ein anderer sein Mädchen hält und so stets ein Grund<br />
da ist, melodisch etwas zu sagen, mit der Schwermut, die den<br />
kroatischen Liedern eigen ist.<br />
An der großen Tafel haben sich in der Dämmerung alle eingefunden,<br />
zwischen Liedern, lyrischen Texten, in einer Hand einen<br />
Löffel und in der anderen ein Stück Brot. So wird es langsam<br />
dunkel. Das Blau am Horizont schwindet und immer mehr Sterne<br />
für das Auge und immer mehr leichtes Brandungsgeräusch für<br />
das Ohr umfängt den, der aus einer anderen Landschaft kommt,<br />
die er jetzt fast nicht mehr sehen kann, aber umso mehr spürt.<br />
3<br />
4<br />
Die grünen Netze der Kornaten<br />
Von der immergrünen Myrte werden dünne Äste auf einer leicht<br />
konkaven Steinplatte aufgelegt und mit dem Holzhammer so lange<br />
geschlagen, bis sich die kleinen Blätter bis zur Pulverform verändern.<br />
Danach werden die noch weißen Baumwollnetze in ein mit<br />
Meerwasser befülltes Holzfass gelegt und das zerstoßene grüne<br />
Myrtenpulver dazugeschüttet. Über Nacht nimmt die Baumwolle<br />
die Farbe des Pulvers an, die Netze sind für einige Zeit für die Fische<br />
getarnt und nicht so leicht zu sehen. Zugleich ist es auch eine<br />
Härtung des Baumwollmaterials. Man hatte ja noch nicht die Vielfalt<br />
der modernen Fischereitechnik mit Kunststoffnetzen etc.<br />
Der Blick auf die magischen Inseln. Zu dieser späten<br />
Ruhe des Abends schließt dann auch noch eine etwas längere<br />
Ruhe am nächsten Morgen an. Diese frühe Zeit aber muss man<br />
nutzen, um nicht den Sonnenaufgang zu versäumen, wenn die<br />
ersten Lichtstrahlen über Tureta und Gospe o’Tarca streifen<br />
und das verblassende Blau der Nacht in ein warmes gelbes<br />
Licht verwandeln. Von einem nahen Gipfel hat man einen<br />
wunderbaren Blick, selbst still werdend, über einen großen Teil<br />
der Kornaten, dieser magischen Inseln, wo sich durch leichtes<br />
Kräuseln am Wasser ein Boot, klein wie ein Floh auf einem<br />
1 angekommen. Die Fischer haben die Netze zum Dorfplatz getragen.<br />
2 stärkung. Ein kräftiger Schluck vor der Arbeit.<br />
3 schlagkräftig. Mit den Holzhämmern wird die Myrte zerstoßen.<br />
4 vermischt. Das grüne Pulver wird mit Meerwasser versetzt.<br />
5 gefärbt. Die Netze werden zur Tarnung gefärbt.<br />
5<br />
Die frühe Zeit muss man nutzen, wenn die<br />
ersten Lichtstrahlen über die Inseln streifen
34<br />
1<br />
2<br />
Spiegel, bemerkbar macht. Ein früher Fischer vielleicht, der<br />
seine Netze einholt.<br />
Entlang uralter Trockenmauern führt der Weg wieder zurück zu<br />
den langsam Erwachenden. Tonko Skrači ć macht dann noch eine<br />
interessante Führung in sein Olivenreich. Man hat dort das<br />
Gefühl eines magischen Platzes. Die Intensität und Hingabe, die<br />
Tonko den Olivenbäumen entgegenbringt, die Unterschiedlichkeit<br />
der Frucht durch die Bodenbeschaffenheiten, die immer<br />
wieder erneuerten Trockenmauern, die es zu erhalten gilt, all das<br />
sieht man nicht, wenn man am nahen Wasser mit einem Boot<br />
vorbeifährt. Das erlebt man nur vor Ort, fest am Boden stehend.<br />
Vor der Abreise machen wir noch einen Besuch in Marija und<br />
Tonkos 130-jährigem Haus ihrer Vorfahren, mit Backofen und<br />
vielen alten Gebrauchsgegenständen, die sich noch immer locker<br />
neben einem Eisschrankneuling durchsetzen.<br />
Nach der Ankunft in Murter geht es gleich wieder zur Ausstellung<br />
alter Fotografien: „Menschen, Schiffe und die Kornaten“,<br />
veranstaltet vom Nationalpark Kornaten. Große Aufregung<br />
unter den älteren Murteriner und Kurnatari, wenn sie sich oder<br />
Bekannte als junge Menschen wiedererkannt haben. Da fliegen<br />
dann die Finger über die Bilder und: „… der ist fort, der ist<br />
dort, und der ist auch schon tot, und die ist in Amerika …“ Für<br />
den Fremden unter ihnen ist es eine Zeitreise: Wie hat es dort<br />
auf den Portis vor 40 oder 50 Jahren ausgesehen, wie haben<br />
diese Leute auf den Inseln gelebt, wie waren sie angezogen. Das<br />
war um 1960 oder 1970 und zugleich der eigene Blick nach<br />
innen: Wo und was war oder habe ich in diesem Zeitraum<br />
gehabt oder erlebt …<br />
Wie zählt man diese Inseln? Neben Besprechungen für<br />
die kommenden Tage – entweder am Hauptplatz in Murter vor<br />
dem Büro des Hafenkapitäns, an der Alten Mole oder wo eben<br />
gerade die laute Stimme von Željko zu hören ist – geht es um die<br />
Aufreihung der Boote und andere wichtige Tagesabläufe. Da gab<br />
es auch am Abend Vorträge in der Volksbücherei über die Inselwelt,<br />
akademisch von Leuten von der Universität Zagreb vorgetragen:<br />
Wie zählt man die kroatischen Inseln … Am Donnerstag<br />
dann Skipperbesprechung und Regatta Gajeta. Gestartet wie<br />
immer von Hafenkapitän Branko Ramesa, die teilnehmenden<br />
Schiffe exakt in einer Linie aufgereiht in der Bucht vor Murter.<br />
An den Nachmittagen treffen sich Gruppen von Schülern, die<br />
im Volksheim unter Anleitung von Luciano Keber Modelle der<br />
Leut und Gajetas aus Karton zusammenkleben. Buben und<br />
Mädchen sind mit Begeisterung dabei und Kapitän Branko<br />
Ramesa bringt durch seinen Besuch Motivation in die Gruppe.
Revier<br />
35<br />
Start wie in Le Mans. Endlich kommt der erwartete Sonntag,<br />
der Tag der großen Regatta, Latinsko idro. Schon lange auf<br />
Plakaten angekündigt. Željkos Stimme kommt als Echo von den<br />
kleinen Häusern rund um diesen Hauptplatz. Es ist die Zeit der<br />
Auslosung, wer wo an welcher Seite sein Boot verheften muss,<br />
wo der Anker geworfen werden soll, um beim Start schnell aus<br />
dem Pulk von 80 Schiffen freie Fahrt und dadurch Wind in die<br />
schnellstens aufgerollten Segel zu bekommen.<br />
Auf einer fast endlos langen Leine quer über die Bucht vor<br />
Murter wird das Heck der Boote befestigt, in der kommenden<br />
Fahrtrichtung sollte der Anker liegen, dieser niemanden behindern<br />
und selbst will man ja auch nicht einen Überlieger beim<br />
Start haben.<br />
Ein Pfiff, dann brodelt die Wasserfläche<br />
3<br />
5<br />
4<br />
Kapitän Branko Ramesa fährt im Motorboot noch einmal die<br />
gesamte Startlinie ab, ein Pfiff und plötzlich brodelt die Wasserfläche<br />
von den am Anker angezogenen Booten, die Lateinersegel<br />
blähen sich auf, kleine Karambolagen sind hier kein<br />
Thema.<br />
Jedes Boot, ob mit fanatischen Sportlern, gemütlichen<br />
Freundesrunden, traditionellen Bruderschaften, Damenfrauenschaften<br />
in der Zusammensetzung von drei Generationen<br />
– alles fährt mit. Zuerst geht es zum Leuchtfeuer<br />
an der Nordseite der Marina, das ist so wie die erste<br />
Kurve in der Formel 1, aber hier ist es etwas leiser, nur<br />
1 Weites Land. Blick über die Inseln der Kornaten.<br />
2 Stiller Hafen. Abendstimmung ohne Wind.<br />
3 Im Gespräch. Vorbereitungen für den nächsten Tag werden getroffen.<br />
4 Bei der Ernte. Oliven sind ein wichtiges Handelsgut in den Kornaten.<br />
5 Im Olivenhain. Kurze Rast zwischen der mühevollen Arbeit.
36<br />
1<br />
2<br />
eine leichte Bora pfeift über den Friedhof bei der Ausfahrt.<br />
Dieser Kurs geht aufgrund der Wetterlage nach rechts zur Insel<br />
Sustipanac, die Backbord gerundet wird. Für den Betrachter ein<br />
wunderbares Bild. Zuerst das kleiner werdende Städtchen Murter,<br />
dann auf der Ostseite die Silhouette von Betina und voraus<br />
die kleine Insel. Langsam fächert sich das Feld auf, die ersten<br />
kommen schon zum fast flachen felsigen Teil des Hügels, von<br />
wo aus man auch einen herrlichen Blick auf das herankommende<br />
Regattafeld hat und zugleich von oben in die schwimmenden<br />
„gruppendynamischen“ Kisten sehen kann.<br />
Auch hier wieder der Ernst mancher Teilnehmer – aber in ganz<br />
großer Zahl die, denen es einfach Spaß macht, mit diesen Booten,<br />
genau mit diesen Gajetas oder Leut zu fahren, auch wenn<br />
der eine oder andere das Ruder vielleicht etwas verlängert, um<br />
am Wind etwas mehr Höhe zu haben, der andere wieder die<br />
Segelfläche um ein paar Quadratzentimeter vergrößert hat.<br />
Alles kein Thema, denn da wird Speck und Rotwein über die<br />
Boote getauscht, der Becher, weil standfester, ist so eine Art von<br />
Sauna-Aufgussheferl aus Holz mit Griff.<br />
Und so kommt dann ein Boot nach dem anderen ins Ziel getröpfelt.<br />
Vor der Kulisse der alten Stadt und der Fischerhäuser,<br />
zwischen den neuen Restaurants werden die Segel geborgen<br />
und zugleich ist das der Beginn eines wieder bis in die Nacht<br />
hinein dauernden Festes, mit Nudelgulasch, Sardellen, Rotwein,<br />
Siegerehrungen.<br />
1 teamarbeit. Sieben Mann in einem Boot.<br />
2 konzentriert. Um jeden Grad Höhe wird gekämpft.<br />
3 gewichtstrimm. Wie auf einer kleinen Jolle.<br />
4 auf kurs. Blick voraus zum Ziel.<br />
3
Revier<br />
37<br />
Am Rudina-Platz spielt jetzt die Musikband „Feniks“ Rock’n’ Roll. Kroatische Lieder<br />
aber spielt um die Ecke ganz leise und versteckt mit seiner Ziehharmonika und<br />
Freunden, der Mate Turcinov. Er kommt immer extra von Hamburg zu dieser Regatta,<br />
weil sein Großvater, der alte Turcinov, schon mit diesen Booten gesegelt hat.<br />
Bei der Bühne der „Feniks“ wird weiter getanzt, die umliegenden Cafés geben eine<br />
gute Sicht auf die sich mühenden Tänzer und auf das beschwingte Beingewirr von<br />
Ive mit Frau beim Boogie.<br />
Latinsko idro, ein Fenster in eine Zeit der Vorfahren. Ja, es war einmal in den<br />
Kornaten ...<br />
Ein Fenster in eine<br />
Zeit der Vorfahren<br />
4
38<br />
oCEAN7 People<br />
Kroatiens Schätze<br />
schmack entwickelt. Als Anregung zum Genuss dieser einmaligen<br />
Delikatesse ist jeder Flasche Olivenöl ein originales<br />
Rezept aus der entsprechenden Region beigefügt. Mit dem<br />
Kauf einer Flasche dieses speziellen Olivenöls unterstützen<br />
Kroatienfreunde den Erhalt der traditionellen kroatischen<br />
Kulturlandschaft. Das einmalige Olivenöl aus der Region<br />
Pelješac kann am Stand von <strong>OCEAN7</strong> auf der Bootsmesse in<br />
Tulln verkostet werden.<br />
www.olivum-kobas.at<br />
Kein Ticket für Raser<br />
Die Freunde und Helfer der Polizeisportvereinigung Wien haben sich eine<br />
neue große Aufgabe geschaffen. Mit der Gründung des „Gösser-PSV Wien<br />
sailingteams“ zum Jahreswechsel, tritt eine Regattacrew auf das österreichische<br />
Regattaparkett, die erstmals beim Hofbauercup im April <strong>2011</strong> vor<br />
Portorož ihre seglerischen Qualitäten unter Beweis stellen will. Bei der Teilnahme<br />
an mehreren Regatten des Jahres wollen die Polizeisportsegler nicht<br />
nur ihrer Begeisterung für sportliches Segeln nachgehen, sondern auch auf<br />
das einzigartige Sozialprojekt „Kinderschnuppersegeln <strong>2011</strong>“ aufmerksam<br />
machen. Unterstützt wird das neugebackene Regattateam von Michael<br />
Kandler und Soufian Tabib, den Besitzern des Altstadt Bräus in Wien. Ob der<br />
Umstand, dass niemand auf der Straße gern ein Polizeiauto überholt, auch<br />
auf die Wettfahrtbahn anzuwenden ist und den Polizeisportseglern einen<br />
gewissen Vorteil verschafft, wird sich auf dem Wasser zeigen.<br />
www.polizeisv-wien.at<br />
Der<br />
Alexandra Stibor-Milovcic ist die Botschafterin einer Bewegung<br />
kroatischer Olivenbauern, die sich den Erhalt der Kulturlandschaft<br />
der Adriaküste für die kommenden<br />
Generationen zur Aufgabe gemacht hat.<br />
Ein Teil der Olivenhaine befindet sich auf<br />
Terrassen, die schon vor etwa 500 Jahren<br />
angelegt wurden. Diese ehemaligen Olivenhaine<br />
sollen jetzt wieder ihrer ursprünglichen<br />
Bestimmung, dem Anbau von hervorragenden<br />
Oliven, zugeführt werden, da sie<br />
ein wichtiger Teil des ökologischen Bestandes<br />
und der örtlichen Tradition sind. Die<br />
engagierte Halbkroatin betreibt selbst eine<br />
historische Olivenmühle in Kobaš auf der<br />
Halbinsel Pelješac. Ihr ist es ein Anliegen, die Gesellschaft für<br />
die Interessen der kleinen, traditionellen Olivenbauern an der<br />
kroatischen Adriaküste zu sensibilisieren, die noch nach altbewährten<br />
Methoden arbeiten und die Oliven mit der Hand<br />
pflücken. Das Ergebnis dieser aufwändigen und sorgfältigen<br />
Arbeit ist eines der hochwertigsten Olivenöle, das bei der<br />
Zubereitung von lokalen Köstlichkeiten seinen vollen Geunglaubliche<br />
Traum<br />
Der querschnittgelähmte britische Seefahrer Geoff Holt wurde für seine erfolgreiche Atlantiküberquerung<br />
mit seinem Katamaran IMPOSSIBLE DREAM mit dem Titel „Pantaenius<br />
Yachtsman of the Year“ ausgezeichnet. Geoff Holt ist seit einem Tauchunfall an den Rollstuhl<br />
gefesselt und manövrierte sein Schiff ohne Hilfe über die Kapverden zu den British Virgin<br />
Islands. Der Preis wurde ihm von Robin Knox-Johnston überreicht. Bisherige Träger dieser<br />
Auszeichnung waren unter anderem Eric Hiscock, Francis Chichester, Robin Knox-Johnston,<br />
Eric Tabarly, Peter Blake, Ellen MacArthur oder Samantha Davies.<br />
www.geoffholt.com
Yachtcentrum<br />
NEWS People<br />
39<br />
90<br />
geleistet hat, dann kommt man zu dem Schluss, dass 90 Jahre<br />
Moni Eisl<br />
Moni Eisl feiert am 17. März Geburtstag. Seinen 90-ten. Man kann<br />
kaum glauben, dass dieses Bündel an Energie und Entschlossenheit<br />
90 Jahre alt wird, wenn man den drahtigen Mann vor<br />
sich sieht.<br />
Wenn man allerdings auflistet, was Moni in seinem Leben alles<br />
dafür eigentlich gar nicht ausreichen können.<br />
Er war Weltmeister im Drachen, gewann mehrfach den SWAN-<br />
Weltcup, war der Motor, der erreichte, dass Österreich am legendären<br />
Admiral’s Cup teilnahm, schenkte bei einem Empfang der<br />
britischen Prinzessin Anne einen Salzburger Trachtenhut, erfand<br />
den Austria Cup mit seiner Einheitsklasse – und hisste auf dem<br />
Gipfel des Kilimandscharo die Flagge des Yacht Club Austria.<br />
Noch heute segelt er seinen Drachen U2, mit Baujahr 1969 im<br />
Vergleich zu Moni eine ganz junge Dame, auf dem Attersee.<br />
Lieber Moni, <strong>OCEAN7</strong> wünscht dir alles Gute zu deinem Geburtstag.<br />
Wann gehen wir wieder einmal gemeinsam segeln?<br />
03. bis 06. März <strong>2011</strong><br />
Mehr als nur Segeln. CRUISER 36.<br />
Yachtcentrum<br />
Exclusivhändler für Deutschland und Österreich<br />
Yachtagentur<br />
Josef Meltl GmbH<br />
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info@pitter-yachting.com
40<br />
Familientörn<br />
zum<br />
Kap Hoorn<br />
Von Griechenland nach Feuerland – ein junges Paar<br />
segelt mit seinem Kleinkind ans Ende der Welt.<br />
Text: Jutta Walter · Fotos: Osvaldo E. Escobar Torres
PEOPLE<br />
41<br />
Foto: Shutterstock (1)<br />
Seit Juli 2010 sind Osvaldo E. Escobar Torres (34) und seine<br />
Frau Jutta Walter (35) auf ihrer Segelyacht POLARWIND auf<br />
dem Weg zum Kap Hoorn am Südende Südamerikas. Mit dabei<br />
ist Söhnchen Theo Enrique, bei Törnbeginn 21 Monate alt.<br />
Ein ungewöhnliches Ziel für eine junge Seglerfamilie. Für<br />
diese Familie aber wohl das einzige infrage kommende, denn<br />
eigentlich sind die drei auf dem Weg nach Hause. Osvaldo ist<br />
gebürtiger Chilene. Er hat viele Jahre auf dem Archipel Feuerland<br />
gelebt und war während seiner Zeit in der chilenischen<br />
Marine u. a. als Leuchtturmwärter auf dem Kap Hoorn stationiert.<br />
Später arbeitete er als Bootsmann, dann als Co-Skipper<br />
und zuletzt als Skipper in dem Revier. Mehr als 40-mal umsegelte<br />
er das Kap Hoorn und begleitete zahlreiche Antarktis-<br />
Expeditionen. Ein echter Feuerland-Fan ist auch seine Frau<br />
Jutta, ebenfalls begeisterte Seglerin, die mehrere Jahre in der<br />
deutschen Schule Punta Arenas am Südzipfel Chiles als Lehrerin<br />
tätig war und in dieser Zeit dreimal das Kap Hoorn unter<br />
Segeln umrundete. Nun kehren sie von Europa aus mit ihrer<br />
eigenen Yacht an den Ort zurück, mit dem sie so viel verbindet.<br />
Träume werden wahr. Das Paar hat die letzten vier Jahre<br />
in Deutschland gelebt. Der Traum von einer eigenen Segelyacht<br />
begleitete die beiden aber beständig und es reifte die Idee,<br />
zurück nach Südamerika zu segeln. Daran änderte sich auch<br />
nach der Geburt ihres Sohnes nichts.<br />
Im Frühjahr 2010 fanden sie eine geeignete Yacht, mit der sie<br />
das große Abenteuer wagen wollten: eine Reinke mit Stahlrumpf<br />
und einer Länge von 16,40 Meter. Es konnte losgehen!<br />
Hier ein Zwischenbericht der Familie von den Kapverdischen<br />
Inseln, wo sie sich zum Jahresende aufhielt.<br />
Mit Laufrad und Bobbycar aufs Schiff. Natürlich<br />
war eine Menge zu tun, bevor wir endgültig auf die SY PO-<br />
LARWIND zogen. Listen über Listen wurden geschrieben, die<br />
Route geplant, Sponsoren gesucht (besonderer Dank an dieser<br />
Stelle an die Firmen Chile-Touristik, Parasail, Cape Hoorn<br />
Italia und die Zeitschriften Mundo Nautico und Revista Navegar),<br />
Abschied von der Familie und Freunden gefeiert. Fast<br />
alle Möbel haben wir verkauft, ein paar persönliche Dinge in<br />
Kisten verpackt und untergestellt. Mit etlichen Ausrüstungsgegenständen,<br />
ein paar Büchern und einer Menge Spielzeug<br />
zogen wir dann Anfang Juli 2010 auf die POLARWIND. Sogar<br />
ein Bobbycar und ein Laufrad sind mit an Bord. Zum Glück<br />
hat die Yacht eine Menge Stauraum.<br />
Unsere Reiseroute. Die POLARWIND, die unter deutscher<br />
Flagge fährt, lag beim Verkauf in Preveza in Griechenland,<br />
also war klar, dass unsere Reise dort beginnen würde. Wir<br />
segelten vom griechischen Festland nach Kalabrien in Italien.<br />
Über Sizilien und Malta ging es weiter Richtung Süden. Wir<br />
erreichten Ende August Tunesien und segelten dann über<br />
Sardinien und Mallorca zum spanischen Festland, wo wir<br />
Theos zweiten Geburtstag feierten. Ein Tiefdruckgebiet zwang<br />
uns Anfang Oktober zu einem längeren Stopp in Gibraltar. Und<br />
dann endlich segelten wir in den Atlantik, Kurs Madeira, wo<br />
wir Besuch von Juttas Eltern bekamen. Theo genoss die Zeit
42<br />
mit Oma und Opa ganz besonders. Ende Oktober ging es<br />
weiter nach Gran Canaria, bevor der erste richtig lange Schlag<br />
uns weiter in den Süden zu den Kapverdischen Inseln führte.<br />
Hier feierten wir Weihnachten und bereiteten die Atlantik-<br />
Überquerung vor.<br />
Ziel ist Recife in Brasilien. Unser Plan ist, dann die brasilianische<br />
Küste hinunterzusegeln. In Uruguay wollen wir Station<br />
machen und wir hoffen, im Februar <strong>2011</strong> in Buenos Aires anzukommen.<br />
Wir planen dort mehrere Wochen zu bleiben, denn<br />
auf der Polarwind sind etliche Arbeiten zu erledigen, um<br />
das Schiff für das Kap Hoorn zu rüsten. Außerdem denken wir<br />
darüber nach, <strong>2011</strong> in die Antarktis zu segeln und werden auch<br />
dafür schon in Buenos Aires einige Vorbereitungen treffen.<br />
2<br />
Mit der POLARWIND unterwegs. Mit unserer Yacht sind<br />
wir mehr als zufrieden. Sie hat sich in den letzten Monaten<br />
bewährt und ist aufgrund ihrer Größe und stabilen Bauart auch<br />
für raue Reviere wie das Kap Hoorn und die Antarktis bestens<br />
geeignet. Durch das hohe Cockpit segelt sie sehr trocken. Wir<br />
fahren unter Segel eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 5,8<br />
Knoten. An das Leben an Bord haben wir uns alle drei sehr<br />
schnell gewöhnt. Die POLARWIND ist unser Zuhause und wir<br />
genießen es, auf ihr zu leben. Der Alltag läuft, sowohl auf dem<br />
Meer als auch im Hafen. Die Aufgaben sind klar verteilt. Wind<br />
und Wetter entscheiden über unseren Zeitplan und es ist eine<br />
gute Erfahrung, nicht vom Terminkalender, sondern vom Wetterbericht<br />
abzuhängen. Grundsätzlich ziehen wir es immer vor,<br />
lieber einen oder auch mehrere Tage zu warten, anstatt bei<br />
3<br />
Flaute oder zu viel Wind bzw. Gegenwind auszulaufen.<br />
Diese Taktik hat sich bewährt. Wirklich ernsthafte oder gar<br />
gefährliche Situationen haben wir auf dem Wasser bisher<br />
gar nicht erlebt. Einmal waren wir wirklich in Gefahr, aber<br />
das war an Land! Bei sintflutartigen Regenfällen saßen wir<br />
auf Madeira in einem Auto, als ganz plötzlich der Fluss über<br />
die Ufer trat und drohte, das Auto wegzuspülen.<br />
Das Leben im Hafen. Im Mittelmeer haben wir oft<br />
geankert, auf den Inseln im Atlantik sind wir immer häufi-<br />
Fotos: Shutterstock (3)<br />
1
PEOPLE<br />
43<br />
Unser Sohn sorgt immer wieder<br />
für Kontakte mit interessanten Menschen<br />
4<br />
ger in Marinas, sofern es welche gibt. Sobald Land in Sicht ist,<br />
freuen wir uns auf Internet und eine Dusche, unser Sohn hingegen<br />
ruft schon von Weitem: „Spielplatz! Eis!“. Wir genießen<br />
den Austausch mit anderen Seglern, ganz besonders, wenn wir<br />
auf anderen Booten Kinder entdecken. Kontakte ergeben sich<br />
von allein. Dass die Kinder untereinander nicht die gleiche<br />
Sprache sprechen, ist völlig unerheblich.<br />
Häufig werden wir darauf angesprochen, ob es nicht schwierig<br />
sei, mit einem Kleinkind unterwegs zu sein – unserer Erfahrung<br />
nach ist genau das Gegenteil der Fall. Immer wieder haben wir<br />
sehr nette Begegnungen, gerade weil wir mit einem Kind unterwegs<br />
sind. Ganz prägnant war das beim nächtlichen Einklarieren<br />
in Tunesien, als Theo mit seiner unbekümmerten Art<br />
den sehr ernsten Beamten ein Lächeln ins Gesicht zauberte.<br />
Egal wo wir sind, kommen wir durch unseren Sohn ganz leicht<br />
mit Einheimischen ins Gespräch. Uns ist es wichtig, dass Theo<br />
so oft wie möglich an Land andere Kinder erlebt.<br />
1 kleiner steuermann. Theo Enrique<br />
mit 21 Monaten auf großer Fahrt.<br />
2 Start in der ägäis. Im Hafen von Preveza<br />
Epirus in Griechenland.<br />
3 im trockenen. Die POLARWIND wird<br />
für den Atlantik fit gemacht.<br />
4 abschied von europa. Blick auf den<br />
Felsen von Gibraltar. Boot Tulln <strong>2011</strong><br />
H10-1019<br />
Jetzt auch mit<br />
“NEUSIEDLERSEE“ KIEL
44<br />
Segeln mit Kind<br />
Das Segeln mit Kind empfinden wir beide als<br />
viel unproblematischer als zunächst gedacht.<br />
Theo akzeptierte die POLARWIND sofort<br />
als sein neues Zuhause. Schon am 3.<br />
Tag kletterte er ohne Hilfe den Niedergang<br />
rauf und runter. Er bewegt sich sehr sicher<br />
im Schiff, selbst bei Seegang. Wenn Freunde<br />
zu Besuch kommen, strecken sie bei Theos<br />
Kletteraktionen oft impulsiv die Hand aus,<br />
um ihn zu halten. Aber nötig ist das nicht, er<br />
weiß genau, wo er sich festhalten muss. Klar,<br />
gibt es feste Regeln an Bord, die alle seiner<br />
Sicherheit dienen. So darf sich unser Sohn<br />
z. B. an Deck nur im Cockpit aufhalten, in<br />
dem er viel Platz zum Spielen hat. Spaziergänge<br />
auf das Vorschiff sind während des<br />
Segelns ganz verboten und auch im Hafen<br />
nur zusammen mit Mama und Papa erlaubt.<br />
Schwimmweste bzw. Lifebelt sind Pflicht und<br />
wenn es mal etwas ruppiger wird, ist er am<br />
besten unter Deck aufgehoben. Da ist er<br />
sowieso sehr gern. Er liebt seinen Schlafplatz<br />
im Vorschiff, wo er sich gern stundenlang<br />
Bilderbücher vorlesen lässt. Gern spielt<br />
er auch mit seinen Autos im Cockpit und<br />
krümmt sich vor Lachen, wenn die kleinen<br />
Wagen durch den Wellengang alleine hinund<br />
herfahren. Völlig aus dem Häuschen ist<br />
unser Sohn, wenn Delfine oder Schildkröten<br />
an uns vorbeischwimmen. Da geht es uns<br />
ganz ähnlich, der Anblick ist immer wieder<br />
einzigartig.<br />
Natürlich ist das Segeln mit Kleinkind ganz<br />
anders als allein. Einer von uns ist ständig<br />
mit Theo zusammen. Da ist es eine Erleichterung,<br />
dass ab und zu Freunde zu Besuch<br />
kommen, die entweder beim Segeln helfen<br />
oder auch mal einfach ein Stündchen mit<br />
Theo spielen.<br />
1<br />
Ein Schauspiel, das Theo<br />
immer Freude bereitet<br />
Vorbereitungen für die Atlantik-Überquerung. Sicherheit steht<br />
bei uns an erster Stelle und das nicht nur, weil wir mit einem Kleinkind<br />
unterwegs sind. So haben wir selbstverständlich ein Epirb und ebenso ein<br />
Satellitentelefon an Bord. Unsere Erste-Hilfe-Kenntnisse haben wir beide<br />
vor Törnbeginn aufgefrischt. Unser Kinderarzt in Deutschland hat uns<br />
nicht nur eine eigene Bordapotheke für unseren Sohn zusammengestellt,<br />
sondern netterweise angeboten, dass wir ihn im Notfall bei Tag und Nacht<br />
anrufen dürfen. Die gleiche Vereinbarung haben wir mit zwei befreundeten<br />
Ärzten. Wir hoffen, dass wir das nie tun müssen, aber es beruhigt uns. Der<br />
Erste-Hilfe-Koffer ist prall gefüllt, wir haben eine neue Rettungsinsel an<br />
Bord, alle Kommunikations- und Navigationsgeräte sind überprüft!<br />
2<br />
Fotos: Shutterstock (1)
PEOPLE<br />
45<br />
3<br />
1 glückselig. Delfine oder Schildkröten neben dem Schiff sorgen für besondere<br />
Freude bei Theo.<br />
2 zufrieden. Stundenlang kann sich das Kind im Cockpit beschäftigen.<br />
3 kontakt. Über Funk und Internet wird an Bord der Kontakt zu Freunden<br />
aufrecht erhalten.<br />
4 inseltour. Landausflüge und Begegnungen mit Menschen gehören zu<br />
den Höhepunkten der Reise.<br />
4<br />
Besuchen Sie uns auf der Messe Tulln<br />
von 3. bis 6. März <strong>2011</strong><br />
Halle <strong>02</strong> Stand 2<strong>02</strong>
46<br />
Das System<br />
Fundak<br />
Text und Fotos: Dominic Marsano<br />
Er gilt als Architekt des<br />
heimischen Segelwunders und<br />
hat Österreich im olympischen<br />
Zirkus zu einer fixen Größe<br />
geformt. Als Betreuter und<br />
Betreuer blickt Georg Fundak<br />
auf vier Jahrzehnte waterworld<br />
zurück, <strong>OCEAN7</strong> bittet das<br />
Energiebündel vor den<br />
Vorhang und fasst die Sternstunden<br />
und Visionen des<br />
Heilbringers zusammen.<br />
Ob der Wecker um fünf Uhr morgens eine hysterische Panikattacke<br />
reitet, oder erst 90 Minuten später aus der Fassung<br />
gerät, hängt davon ab, wo sich Georg Fundak gebettet hat. In<br />
Budapest, wo der mittlerweile 57-Jährige aufgewachsen ist,<br />
studiert und jahrelang als Bauingenieur gearbeitet hat, lebt<br />
seine Familie, in Neusiedl am See, wo der gebürtige Ungar<br />
einen Steinwurf vom Verbandsbüro ein kleines Apartment<br />
bewohnt, wartet die Arbeit. Doch die Pendlerfrage stellt sich<br />
weniger oft, als Fundak lieb ist – das Olympische Segel-Business<br />
hält den Sportdirektor und diplomierten Segeltrainer<br />
permanent auf Trab. Um am maritimen Puls der Zeit zu sein,<br />
spult der lebensgroße Duracell-Hase monatlich mehr Straßenkilometer<br />
herunter als der Durchschnittsösterreicher im Jahr.<br />
Die Intensität und Art und Weise wie der Segelenthusiast sein<br />
Gewerbe gelebt hat und lebt, reduziert die Freizeit auf Null<br />
und die tägliche Nachtruhe auf maximal fünf bis sechs Stunden.<br />
Kombiniert mit dem Stressfaktor sind gewisse Abnutzungserscheinungen<br />
nicht zu leugnen, doch selbst nach vier Jahrzehnten<br />
Wasserarbeit ist der Mann, dem Österreich den Zusatz<br />
„Seemacht“ verdankt, voll gepumpt mit Visionen und bis in die<br />
mittlerweile grauen Haarspitzen hinein motiviert.<br />
Boykottierter Erfolg. Es gibt ganz offenbar eine Menge zu<br />
tun, denn Georg Fundak in einer ruhigen Minute zu erwischen<br />
ist quasi ein Ding der Unmöglichkeit. Mit einer stattlichen<br />
Kolonie Ameisen im Arsch zieht der Erfolgsmensch die sportpolitischen<br />
Fäden, perfektioniert Netzwerke und Systeme und<br />
bringt den heimischen Olympiakader von heute und morgen<br />
auf Erfolgskurs. Seit 24 Jahren im Dienste des österreichischen<br />
Segel-Verbandes, weiß der Doppelstaatsbürger, dass der Olym-
PEOPLE<br />
47<br />
pische Traum langfristig und exakt geplant sein muss, um auch<br />
tatsächlich in Erfüllung zu gehen. Fundak kennt die Höhen<br />
und Tiefen des Leistungssports, die Erfolge und Fehler aus der<br />
eigenen Vergangenheit haben ihn geprägt. Bei den Olympischen<br />
Spielen vor Seoul segelte der 470er-Lenker für Ungarn<br />
knapp an den Top 6 vorbei, vier Jahre später beendete er seine<br />
vielversprechende Karriere. Der Olympiaboykott seines Landes<br />
raubte dem damaligen Mitfavoriten die sportliche Ambition;<br />
ehe es zum Höhepunkt kam, trat Fundak 1984 frustriert<br />
von der olympischen Bühne ab. Damit endete die aktive Bewegungsphase,<br />
die im Kindesalter noch von Handball und Geräteturnen<br />
geprägt war. Die seglerische Leidenschaft überkam<br />
den Schüler im Alter von 13 Jahren. Als Bootsjunge verdiente<br />
sich der damalige Teenager unvergessliche Ausfahrten mit einem<br />
Schärenkreuzer, der Plattensee wurde zur Brutstätte des<br />
begnadeten Seglers, der 1986 wieder auf das Wasser zurückkehrte,<br />
diesmal als Trainer. Als solcher ist der begeisterte Jazz-<br />
Hörer mittlerweile sechs Olympiaeinsätze schwer. Die Spiele<br />
vor Sydney und Athen bleiben unvergessen, drei Olympiasiege<br />
und eine Silberne hievten Segel-Österreich in die Schlagzeilen<br />
und bescherten Fundak zweimal die Auszeichnung Trainer des<br />
Jahres. Den Seglern brachte der Medaillenregen das, was für<br />
Wintersportler längst Alltag war und von Fundak bereits seit<br />
Jahren vehement gefordert wurde: ein eigenes Bundes-Leistungszentrum,<br />
und das in Neusiedl am See.<br />
Vorjahr zum Jugend-Olympiasieg coachte. Das internationale<br />
Blut auf der österreichischen Betreuerbank ist Fundak extrem<br />
wichtig, Egoisten haben in seinem Team dafür keine Chance.<br />
Die Kombination aus individueller fachlicher Klasse, Flexibilität<br />
und gelebtem Teamgeist macht den Unterschied aus – ein<br />
Modell, das im vergangenen Jahrzehnt erfolgreich angewendet<br />
wurde und durchaus den gewünschten Nebeneffekt erzielt hat.<br />
Der norwegische Spitzentrainer Jan Steven Johannessen puschte<br />
Laser-Segler Andreas Geritzer zu Olympia-Silber und nach<br />
der kurzen, aber umso intensiveren Zusammenarbeit mit dem<br />
britischen Skiff-Guru Paul Brotherton waren Nico Delle Karth<br />
und Niko Resch endgültig in der Weltspitze angekommen.<br />
Die Elefantenrunde. Die Basis für diese sportlichen Meilensteine<br />
wurde in Atlanta, respektive nach den Coca-Cola-<br />
Spielen von 1996 gelegt. Zur Halbzeit lag man noch mit zwei<br />
Booten in Führung, am Ende mussten sich die Tornados An -<br />
dreas Hagara und Florian Schneeberger aber ebenso mit Blech<br />
begnügen wie Finnsegler Hans Spitzauer. Die Medaillen gingen<br />
im Kopf verloren, worauf die Arbeit im mentalen Bereich<br />
intensiviert wurde und sukzessive mehr Experten vor den segelolympischen<br />
Karren gespannt wurden. Ob die renommierten<br />
Sport-Psychologen Günter Amesberger und Patrick<br />
Bernatzky, der italienische Spitzen-Meteorologe Alessandro<br />
Pezzoli, oder die Zusammenarbeit mit diversen sportmedizinischen<br />
Abteilungen – alle Parameter bürgen für Qualität und<br />
sollen den heimischen Assen physische wie psychische Vorteile<br />
garantieren. Ebenso hochwertig ist die heimische Coaching-<br />
Zone besetzt. Neben Peter Krimbacher und der kroatischen<br />
Power-Achse Ivan Bulaja und Mate Arapov wurde mit dem<br />
Spanier Toni Ripoll der nächste Erfolgsgranat an Bord geholt.<br />
Mit dem dreifach vergoldeten Olympiatrainer gelang Fundak<br />
ein weiterer genialer Schachzug, der nur aufgrund alter Seilschaften<br />
und blendender Kontakte möglich wurde. Darüber<br />
hinaus verfügt der Verband mit Stefan Hess und Olympiasieger<br />
Christoph Sieber über zwei erstklassige Nachwuchstrainer,<br />
hinzu kommt der Ungar Sigmond Adras, der Lara Vadlau im<br />
1<br />
Systematische Wertsteigerung. Nicht nur an den<br />
Schwächen arbeiten, sondern gleichzeitig die Stärken optimieren,<br />
jedem seinen Weg und dabei nichts dem Zufall überlassen<br />
– so lautet eine der Erfolgsformeln, die in der Vorbereitung auf<br />
die Sydney-Spiele erstmals nach Wunsch umgesetzt wurden.<br />
Perfekt ins Fahren gebracht, mit einem mentalen Plus ausgestattet<br />
und erstmals mit einer segelnden Österreicherin an der<br />
olympischen Startlinie, wusste Fundak bereits im Vorfeld, dass<br />
die Zeit für die Ernte gekommen war. Die Goldmedaillen von<br />
Hagara, Steinacher und Sieber kamen mit Ansage, mit Andreas<br />
Geritzer (Rang fünf) klopfte bereits die nächste Generation<br />
lautstark am Erfolgstor an. Das Umfeld war perfekt, die Stimmung<br />
und der Teamgeist vor, während und erst recht nach der<br />
Entscheidung exzellent und am Punkt. Während Segel-Österreich<br />
auf der Wolke Nummer sieben schwebte, dachten Fun dak<br />
und Co. bereits an den zweiten und weitaus schwierigeren Teil<br />
der maritimen Meisterprüfung. Der Beweis, dass Sydney kein<br />
1 mittendrin. Georg Fundak immer im Zentrum des Geschehens.
48<br />
Zufall und erst recht keine Eintagsfliege war, gelang 2004 mit<br />
dem zweiten Olympiasieg von Hagara und Steinacher, sowie<br />
der Silbernen von Andreas Geritzer eindrucksvoll. Und wieder<br />
vermochten die Debütanten, in diesem Fall Delle Karth und<br />
Resch, zu überzeugen. Entsprechend hoch waren die Erwartungen<br />
für 2008, doch diesmal blieb der erhoffte Medaillentraum<br />
trotz einer abermals peniblen Vorbereitung aus. In Quingdao<br />
und am Gelben Meer nie wirklich heimisch geworden, kam der<br />
Wohlfühlfaktor viel zu kurz, zudem fehlte seitens der Betreuung<br />
das notwendige Plus. Unterm Strich blieben drei Top Ten-<br />
Plätzen. Ein Ergebnis, für das man sich weder verstecken und<br />
schon gar nicht schämen muss. Die Enttäuschung der Öffentlichkeit<br />
sei laut Fundak zwar verständlich gewesen, trotzdem<br />
Georg hat gern alles im Blick<br />
Installation der Olympic Commission und nominierte fünf<br />
weltweit anerkannte Fachkräfte, deren Ideen dem Segelsport<br />
Flügel verleihen sollen. Die ausgearbeiteten Vorschläge wurden<br />
mit breiter Zustimmung angenommen, ab 2013 steuert das<br />
olympische Boot auf neue Ufer zu. Für Georg Fundak ein<br />
neuerlicher Triumph, und das in doppelter Hinsicht. Der ungarische<br />
Österreicher war Teil besagter Kommission und an<br />
den Neuerungen maßgeblich beteiligt. So werden etwa die<br />
Qualifikationsrichtlinien geändert, um noch mehr Nationen in<br />
das olympische Geschehen mit einbinden zu können, zudem<br />
kommen vor Rio 2016 neue Bootsklassen zum Zug, am Format<br />
wird ordentlich gebastelt. Der Weltcup soll im Gesamtpaket<br />
aufgewertet werden und auch das Thema Medien wird zur<br />
1 2<br />
dürfe die Anerkennung für die enorme Opferbereitschaft nicht<br />
unter den Tisch fallen. Talent, Ehrgeiz, Wissen und 15 Jahre<br />
beinharte Arbeit seien für die Verwirklichung der olympischen<br />
Träume vonnöten, die Komplexität der Natursportart kommt<br />
erschwerend hinzu. Aus diesem Grund hätten sich seine Segler<br />
für ihre Leistungen auf und abseits der olympischen Bühne<br />
mehr Wertschätzung verdient, zudem wäre es längst an der Zeit,<br />
dass die Akteure von ihrem Beruf auch leben könnten. Eine<br />
Meinung, die viele Experten teilen.<br />
ISAF-Chefsache erklärt. Vor allem am TV-Sektor will man<br />
mittels eigener Produktion punkten und mithilfe der Bildschirmpräsenz<br />
neue Sponsoren ins Boot holen. Die Umsetzung<br />
dieser Beschlüsse soll dem olympischen Segelsport neuen Rückenwind<br />
bescheren, eine Mission, die den Tausendsassa reizt<br />
und gleichzeitig fordert. Der geplante Umkehrschwung könnte<br />
die letzte und krönende Mission des Segel-Papstes werden,<br />
anschließend will Georg Fundak seiner Familie zurückgeben,<br />
was seit jeher Mangelware ist. Zeit.<br />
Neuordnung der Sterne. Denn dem olympischen Segelsport<br />
könnte es weit besser gehen, darin waren sich die Granden<br />
sämtlicher Lager einig. Nach den China-Spielen wurden<br />
deshalb langfristige Entwicklungs- und Vermarktungsstrategien<br />
gefordert. Der Weltsegelverband (ISAF) reagierte mit der<br />
1 Genauer Beobachter. Der Sportdirektor ist diplomierter Segeltrainer.<br />
2 GroSSe Erfahrung. Die jungen Regattasegler profitieren vom Wissen des<br />
alten Hasen.
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das Schiff ständig im Auge<br />
zu behalten, zu überwachen und<br />
es vor unbefugtem Zugriff oder<br />
Yachtdieben zu schützen. Mit<br />
dem GPS- und Photo-Protector<br />
kann das Boot über eine eingebaute<br />
Alarm- und Über -<br />
wachungsanlage gesichert werden,<br />
die ununterbrochen die<br />
aktuelle Lage und Positionsänderungen<br />
meldet. Zusätzliche<br />
Sensoren kontrollieren Türzugänge,<br />
Luken, Temperatur und Wasserstand. Die Alarmierung<br />
erfolgt wahlweise per Anruf, SMS oder<br />
E-Mail. Mit Photo Control wird die Yacht in der<br />
Marina außerdem optisch überwacht. Damit<br />
können Fotos von zu Hause per SMS ausgelöst<br />
werden, die dann automatisch als Mail zurückversendet<br />
werden. GPS-Protector ermöglicht<br />
es, die Position von Außenbordmotoren, Dinghis,<br />
Fahrrädern oder anderem Zubehör zu<br />
überwachen.<br />
Halle 4/Stand 401 www.yacht-pool.at<br />
Technik denkt mit<br />
Die neue Wechselrichter-Ladegerät-Kombination CombiPower von Waeco<br />
löst Probleme mit unzuverlässiger Stromversorgung auf dem Liegeplatz.<br />
Der intelligente Sinus-Wechselrichter mit integriertem Automatiklader<br />
sorgt für maximale Unabhängigkeit, da das Gerät bei Spannungsschwankungen<br />
oder einem Netzausfall die Stromversorgung überwacht und<br />
selbsttätig auf die jeweilige Situation reagiert. Sollte mehr Energie erforderlich<br />
sein, holt sich der Waeco CombiPower diese aus der Bordbatterie.<br />
Besonders wichtig ist diese Eigenschaft für empfindliche Bordelektronik.<br />
Die Betriebsdauer des Wechselrichters kann individuell<br />
begrenzt werden, um eine ungewollte Entladung<br />
der Bordbatterie zu vermeiden.<br />
Der Sinus-Wechselrichter des<br />
Waeco liefert eine Dauerleistung<br />
von 2000 und eine Spitzenleistung<br />
von 4000 Watt.<br />
www.dometic-waeco.at<br />
Die leichte Rolle<br />
Die Hightech-Blöcke des australischen Herstellers Ronstan bieten höchste<br />
Bruchlast bei geringstem Gewicht. In der Entwicklung der Orbit-Blöcke<br />
stecken zwei Jahre intensive Arbeit, Forschung und ausgiebige Praxistests.<br />
Das Ergebnis sind Blöcke mit dem geringsten Gewicht in Relation zu ihrer<br />
Arbeitslast weltweit. Fast alle Metallkomponenten<br />
wurden durch Hightech-Faserverbundwerkstoffe<br />
ersetzt. Zur Montage der Ronstan Orbit-Blocks<br />
werden sogenannte Loops aus extrem festen<br />
Dyneema verwendet. Bei den Ratchet-Blocks<br />
ist sogar eine weltweit einzigartige Funktion<br />
möglich, mit der die Ratsche sowohl manuell<br />
als auch automatisch ein- und ausgeschaltet<br />
werden kann.<br />
www.allroundmarine.at<br />
Einfach sauber<br />
Die Teakdeck-Reiniger mit dem neuen Namen Sabatack erscheinen ab jetzt nicht nur in einer neuen<br />
Verpackung, sondern wurden auch mit besseren Eigenschaften ausgestattet. Die Produkte mit dem<br />
Zusatz XL zeichnen sich durch eine längere Verarbeitungszeit sowie eine langsamere Hautbildung aus.<br />
Das handliche Set wurde entwickelt, um kleine Reparaturen an GFK-Booten durchzuführen. Eine übersichtliche<br />
Fibel erklärt die Grundlagen der Reparaturen mit Epoxidharz.<br />
www.saba.nl www.vonderlinden.de
NEWS SERVICE<br />
51<br />
Tolle Propeller aus Österreich<br />
Martin Godderidge ist Spezialist für Metallbau. Für sein eigenes Segelboot konstruierte<br />
er sich einen Drehflügelpropeller, der so gut funktionierte, dass er nun in höherer<br />
Stückzahl hergestellt wird. Durch ausgiebige Praxistests wurde das Produkt<br />
nun so optimiert, dass es den hohen Ansprüchen des Experten und dem internationalen<br />
Markt gerecht wird. Die neuesten Propeller von Godderidge Metallbau haben<br />
gegossene Flügel. Der Vorteil der Flügelform liegt darin, dass die größte Flügelfläche<br />
außen liegt, was noch mehr Schub und Laufruhe mit sich bringt. Außerdem verfügen<br />
die Drehflügler als Einzige auf dem Markt über eine hydraulische Dämpfung für die<br />
Umschaltbewegung. Halle 4/Stand 428 www.drehfluegelpropeller.com<br />
Schutz aus der Dose<br />
Um schwer zugängliche Bereiche am Schiffsrumpf wie Bugstrahlruder<br />
oder Faltpropeller vor Bewuchs zu schützen, hat die Firma Yachticon<br />
ein Antifouling-Spray auf den Markt gebracht, mit dem mühelos<br />
alle Kanten, Ecken und Winkel erreicht werden können. Das Produkt<br />
schützt dauerhaft vor dem Bewuchs mit Muscheln, Rankenkrebsen,<br />
Algen oder Seepocken. Die 400 ml-Dose kostet 21,95 Euro.<br />
www.yachticon.de<br />
PowerDive ist das ideale Gerät, wenn Arbeiten am Unterwasserschiff erledigt werden<br />
müssen oder einfach einmal die Unterwasserwelt erkundet werden soll – ohne<br />
Tauchschein und ohne schwere Ausrüstung. Die Atemluft wird mittels eines 12V-<br />
Kompressors durch einen bis zu maximal zwölf Meter langen Schlauch zum Taucher<br />
transportiert. Der Kompressor schwimmt an der Oberfläche und folgt dem Taucher<br />
problemlos. Die Grundausstattung enthält bereits die Ausrüstung für einen zweiten<br />
Taucher. Ebenso garantiert die begrenzte Schlauchlänge automatisch eine hohe<br />
Sicherheit – man kann nicht tiefer tauchen, als der Schlauch lang ist. Die gesamte<br />
PowerDive-Ausrüstung ist leicht und kann unproblematisch fast überall verstaut und<br />
mitgenommen werden. Die fünf verschiedenen PowerDive-Modelle bieten für jede<br />
Nutzung das richtige Gerät, vom schwimmfähigen Kompressor bis zur Anlage, die<br />
an Deck eines Bootes montiert wird (Highend-Profi-Gerät). Ab 2.550 Euro.<br />
Halle 1/Stand 101<br />
schwab.karin@t-online.de www.powerdive.com<br />
Tauch-Spaß<br />
Immer<br />
genug<br />
Wasser<br />
Die Yachten der Langzeitsegler sind<br />
ausgerüstet, um das Leben an Bord<br />
so angenehm wie möglich zu gestalten.<br />
Bei gewohntem Verbrauch an<br />
Süßwasser ist der Tank manchmal<br />
schnell leer. Der Nachschub an Trinkwasser<br />
in entlegenen Gebieten ist<br />
durch den Einbau eines Watermakers<br />
möglich. Die Firma Palmetshofer<br />
Nautic verkauft nicht nur die dafür<br />
notwendigen Geräte, sondern berät<br />
auch entsprechend sachkundig. Je<br />
nach Leistung und Größe der Anlage<br />
können zwischen 20 und 85 Liter<br />
reines Süßwasser pro Stunde gewonnen<br />
werden. Platz für eine derartige<br />
Anlage ist praktisch in jedem<br />
Schiff. Halle 5/Stand 511<br />
www.palmetshofer-nautic.at
52<br />
Korallenriffe beherbergen etwa ein<br />
Viertel aller bekannten Fischarten.<br />
Dazu gehören farbenprächtige<br />
Schönheiten wie die Falter- und<br />
Kaiserfische. In großen Schwärmen<br />
stehen die bunten Fahnen- und<br />
Riffbarsche über Korallenstöcken<br />
und verschwinden bei Bedrohung<br />
blitzartig zwischen den Korallenästen.<br />
Andere Fischarten wie Füsiliere oder<br />
manche Thunfische sind beständig<br />
auf der Wanderung entlang der<br />
Riffwände. Im Gegensatz dazu<br />
verstecken sich manche Fische im Riff<br />
und sind wegen ihrer guten Tarnung<br />
nur schwer zu entdecken. Diese<br />
unterschiedlichen Lebensweisen<br />
haben eine gemeinsame Wurzel: den<br />
großen Kreislauf von Fressen und<br />
Gefressen werden.
Service<br />
53<br />
Von Jägern<br />
und Gejagten<br />
Text und Fotos: Dr. Reinhard Kikinger
54<br />
1<br />
Herbivore Fische. Unter diesem Begriff werden alle pflanzenfressenden<br />
Fische zusammengefasst. Mehrere Strategien<br />
sind zu unterscheiden.<br />
„Weidegänger“. Vergleichbar mit Kühen, die über die Weide<br />
ziehen, grasen diese Fische die Algenrasen im Riff ab. Damit<br />
liefern sie einen wichtigen Beitrag zur Gesunderhaltung dieses<br />
Ökosystems, indem sie die raschwüchsigen Algen entfernen<br />
oder kurz halten. Werden die Weidegänger überfischt, kann<br />
das die Riffe nachhaltig schädigen.<br />
Zu den wichtigsten Weidegängern im Riff zählen die Papageifische<br />
und die Doktorfische. Papageifische schaben mit ihrem<br />
schnabelförmigen Gebiss Algen von toten Korallenstöcken ab<br />
und produzieren auf diese Weise saubere Flächen, auf denen<br />
sich Larven von Korallen festsetzen und heranwachsen können.<br />
Papageifische fressen aber auch die symbiontischen Algen<br />
(Zooxanthellen), die im Gewebe lebender Korallen angesiedelt<br />
sind. Um an diese Algen heranzukommen, schaben sie ganze<br />
Korallenstücke weg, verdauen die Algen, zerreiben den Korallenkalk<br />
und entlassen diesen als feine Sandwolke. Macht sich<br />
eine große Schule von Papageifischen über einen einzelnen<br />
Korallenstock her, so kann er durchaus so stark beschädigt<br />
werden, dass er abstirbt.<br />
2<br />
3
SERVICE<br />
55<br />
1 Schwarzfleck-Igelfisch, Diodon hystrix. Er kann sich bei Gefahr<br />
zu einer Kugel aufblähen, indem er viel Wasser schluckt. Dabei stellen sich<br />
seine dicken Stacheln auf, was ihm das Aussehen eines Igels verleiht. Durch<br />
diesen Abwehrmechanismus ist er vor fast allen Fressfeinden sicher.<br />
2 Schwarzflecken-Kugelfisch, Arothron nigropunctatus. Auch<br />
Kugelfische sind dafür bekannt, sich bei Gefahr aufzublähen. Damit bleibt der<br />
vermeintliche Leckerbissen dem hungrigen Angreifer im wahrsten Sinne im<br />
Maul stecken. Außerdem enthalten Haut und innere Organe der Kugelfische<br />
das Gift Tetrodotoxin. Das Fleisch selbst ist jedoch essbar und wird in Japan<br />
unter dem Namen Fugu als Delikatesse angeboten.<br />
3 Leopardenhai, Stegostoma fasciatum. Dieser bodenbewohnende<br />
Hai kann über drei Meter groß werden. Er ruht gerne auf Sandböden und geht<br />
vorwiegend nachts auf Jagd. Auf seinem Speiseplan stehen Weichtiere und<br />
kleine Fische. Für Menschen ist dieser schöne Hai harmlos, solange er nicht<br />
belästigt wird. Wegen seiner sehr langen Schwanzflosse sind seine Schwimmbewegungen<br />
ausgesprochen elegant.<br />
4 Mangroven-Rochen, Himantura granulata. Er zählt zu den Stechrochen,<br />
besitzt also einen Stachel an seinem Schwanz. Der Stachel dient nicht<br />
der Jagd, sondern wird zur Verteidigung eingesetzt. Stechrochen bevorzugen<br />
sandige Böden in Lagunen und Korallenriffen. Dort graben sie mit kräftigen<br />
Bewegungen ihrer breiten Flossen sandbewohnende Tiere aus, die ihre Nahrung<br />
darstellen.<br />
5 Gefleckter Adlerrochen, Aetobatus narinari. Adlerrochen sind<br />
ausgesprochen wendige und elegante Schwimmer. Im Gegensatz zu den<br />
verwandten Mantas ernähren sie sich jedoch nicht von Plankton. Ihre Nahrung<br />
besteht hauptsächlich aus Muscheln, Schnecken und Krebsen.<br />
Mit ihrem spitz zulaufenden Kopf graben sie diese Tiere aus und<br />
verspeisen sie.<br />
6 GroSSeR Barrakuda, Sphyraena barracuda. Ist von den Fischen<br />
des Korallenriffs die Rede, so steht fast immer ihre Farbenpracht im Mittelpunkt.<br />
Aber auch der bunteste Fisch muss sich von etwas ernähren und endet seinerseits<br />
oft als Leckerbissen.<br />
4<br />
5<br />
Die Fische des Korallenriffs haben sich<br />
viele unterschiedliche Nahrungsquellen<br />
erschlossen und sind selbst Teil eines<br />
komplexen Nahrungsnetzes<br />
6
56<br />
Neben den Weidegängern, die üblicherweise die gesamte Alge<br />
fressen, sind andere Fische wie die Kaninchenfische sehr selektiv<br />
bei der Nahrungsaufnahme und bevorzugen nur bestimmte<br />
Teile der Futterpflanze („Browser“). Wieder andere Fische<br />
sind auf tote Pflanzenteile und ihren Aufwuchs an Mikroorganismen<br />
spezialisiert („Detritivore“), zum Beispiel manche<br />
Schleimfische.<br />
1<br />
Doktorfische sind eine weitere Fischfamilie, die als Weidegänger<br />
den Algenaufwuchs im Korallenriff konsumieren. Der<br />
Name Doktorfische bezieht sich auf scharfe Hornplatten an<br />
der Schwanzwurzel, die entfernt an das Skalpell eines Chirurgen<br />
erinnern. Innerhalb der Doktorfische ist die Anzahl dieser<br />
Skalpelle und ihre Ausprägung artspezifisch unterschiedlich.<br />
Carnivore Fische. Auf ihrem Speiseplan stehen andere<br />
Tiere. Nachdem im Meer die Vielfalt an möglichen Beutetieren<br />
gewaltig ist, hat sich auch eine entsprechende Vielfalt des Beuteerwerbs<br />
entwickelt.<br />
„Planktivore Fische“. Diese Fische ernähren sich vom Zooplankton,<br />
das sind die kleinen Tiere innerhalb der Planktongemeinschaft.<br />
Tagaktive planktivore Fische haben kleine Mundöffnungen<br />
und die Augen stehen weit vorne am Kopf. Dadurch<br />
können die winzigen Beutetiere gut gesehen und gezielt geschnappt<br />
werden. Nachtaktive Planktivore benötigen größere<br />
Augen und Münder, um das aus der Tiefe aufsteigende Plankton<br />
auch nachts sehen und fangen zu können. Viele Riffbarsche,<br />
Fahnenbarsche und Füsiliere sowie einige Falterfische, Lippfische<br />
und Kardinalfische gehören zu den planktivoren Fischen.<br />
Aber auch die Riesen unter den Fischen wie Mantas und Walhaie<br />
ernähren sich vom Plankton, das in Kiemenreusen wie mit<br />
einem Planktonnetz gefangen wird.<br />
Die Muräne ist ein Nachtjäger<br />
2
Service<br />
57<br />
3<br />
1 Orient-SüSSlippe, Plectorhinchus orientalis. Die wulstigen<br />
Lippen haben dieser Fischfamilie ihren Namen verliehen. Diese Fische<br />
schweben tagsüber ruhig im freien Wasser oder unter Überhängen. Nach<br />
Sonnenuntergang machen sie Jagd auf Kleintiere im Riff und auf angrenzenden<br />
Sandböden.<br />
2 Riesen-Muräne, Gymnothorax javanicus. Sie zählt zu den Raubfischen<br />
des Korallenriffs. Sie ernährt sich hauptsächlich von Fischen, die sie<br />
auf ihren nächtlichen Streifzügen durch das Riff erbeutet. Krebse werden<br />
ebenfalls verspeist. Mit bis zu drei Meter Körperlänge ist die Riesenmuräne<br />
eine der größten Muränen-Arten.<br />
3 Neonaugen-Kammzähner, Escenius midas. Er zählt zu den<br />
Schleimfischen, deren Körperoberfläche durch eine kräftige Schleimschicht<br />
geschützt wird. Viele Arten haben charakteristische Tentakel oberhalb der<br />
Augen, wodurch sie von den ähnlich aussehenden Grundeln gut zu unterscheiden<br />
sind. Die meisten Schleimfische beweiden den Meeresboden.<br />
4 Blauflossen-Stachelmakrele, Caranx melampygus. Stachelmakrelen<br />
sind silbrige, schnell schwimmende Raubfische in Riffnähe und<br />
im offenen Meer. Sie besitzen eine gegabelte Schwanzflosse und gekielte<br />
Schuppenplatten im hinteren Teil der Seitenlinie. Sie ernähren sich hauptsächlich<br />
von Fischen, die in rasendem Tempo gejagt werden.<br />
5 Juwelen-Fahnenbarsch, Pseudanthias squamipinnis. An<br />
strömungsexponierten Korallenriffen ist er in großen Schwärmen anzutreffen.<br />
Die Männchen sind territorial und haben Harems von fünf bis acht Weibchen.<br />
Fahnenbarsche sind ausdauernde Schwimmer, die in der Strömung<br />
nach vorbeidriftendem Plankton jagen.<br />
4<br />
„Piscivore Fische“. Sie ernähren sich von anderen Fischen und<br />
werden umgangssprachlich meist als Raubfische bezeichnet.<br />
Ihre Jagdmethoden sind sehr unterschiedlich. Manche erjagen<br />
ihre Beute durch überlegene Geschwindigkeit. Beispiele dafür<br />
sind Hochsee-Haie, Thunfische und Makrelen. Andere setzen<br />
auf verstecktes Anschleichen wie Trompetenfische, Flötenfische<br />
und Hornhechte. Meister der Tarnung und des Überraschungsangriffes<br />
sind die Steinfische und Anglerfische, die ihre ahnungslose<br />
Beute blitzschnell einsaugen. Weitere Vertreter der<br />
Piscivoren sind Muränen, Barrakudas, Stachelmakrelen und<br />
Zackenbarsche. Sie kontrollieren den Bestand an herbivoren<br />
und planktivoren Fischen.<br />
5<br />
Literatur<br />
Baumeister, M. & W. Baumeister (2005). Meeresfauna .<br />
Karibik und Florida. Ulmer. ISBN 3800141647.<br />
Debelius, H. (2003). Fisch-Führer Indopazifik: Malediven bis Philippinen.<br />
Natur und Tier-Verlag. ISBN 3931587746.<br />
Göthel, H. (2003). Meeresfauna. Fische: Rotes Meer.<br />
Indischer Ozean (Malediven). Ulmer. ISBN 3800136767.<br />
Lieske, E. & R.F. Myers (1994). Korallenfische der Welt.<br />
Jahr Verlag. ISBN 3861321122.
58<br />
Die Überfischung<br />
gefährdet die Riffe<br />
„Benthische Predatoren“. Sie ernähren sich hauptsächlich von<br />
wirbellosen Tieren, die im Sand vergraben, im Riff versteckt<br />
oder zwischen Korallenästen verborgen sind. Spezielle Formen<br />
ihrer Münder ermöglichen es ihnen, an Nahrung heranzukommen,<br />
die für andere Fische unzugänglich ist. Sie<br />
haben dadurch Einfluss auf die Diversität der Riff-Gemeinschaft<br />
und kontrollieren auch Bestände von Tieren, die für<br />
das Riff gefährlich werden können.<br />
Klassisches Beispiel ist die Dornenkrone, die bei massenhaftem<br />
Auftreten ganze Riffabschnitte kahlfressen kann.<br />
Beispiele für benthische Predatoren sind viele Lippfische,<br />
Süßlippen, Straßenkehrer und manche Haie und Rochen.<br />
1<br />
3<br />
1<br />
Nahrungsnetz. Alle genannten Beispiele sind ein Teil eines<br />
komplexen Nahrungsnetzes, das in seiner Gesamtheit für den<br />
Zustand eines Korallenriffs mitverantwortlich ist. Das sollte<br />
immer berücksichtigt werden, bevor starke Eingriffe in dieses<br />
System erfolgen. Aktuelle Beispiele sind die Überfischung<br />
vieler carnivorer Fische wie Haie, Zackenbarsche und anderer<br />
Spitzen-Carnivoren. Die langfristigen Auswirkungen sind nicht<br />
sofort sichtbar, können aber zu unerwünschten und nachteiligen<br />
Entwicklungen führen.<br />
2<br />
1 Vielstreifen-Füsilier, Caesio varilineata. Füsiliere haben einen<br />
schlanken, stromlinienförmigen Körper. Sie sind schnell schwimmende Planktonfresser,<br />
die tagsüber in großen Schulen beständig unterwegs sind. Das<br />
Plankton wird selektiv mit dem vorstülpbaren Maul aufgenommen. Nachts<br />
suchen die Füsiliere Schutz im Riff und sind dann oft rötlich gefärbt.<br />
2 Schwarzer Pyramiden-Falterfisch, Hemitaurichthys zoster.<br />
Die meisten Falterfisch-Arten ernähren sich von bodenlebenden Kleintieren.<br />
Der Pyramiden-Falterfisch ist jedoch ein Planktonfresser. Er findet sich in großer<br />
Zahl an beströmten Riffhängen, wo er Zooplankton erbeutet.<br />
3 Nasenhöcker-Papageifisch, Scarus rubroviolaceus. Wie alle<br />
Papageifische hat er ein kräftiges, schnabelartiges Gebiss. Er ernährt sich von<br />
Algen, die vom Untergrund abgeschabt werden. Anhaftender Korallenkalk wird<br />
mit Zahnplatten zerrieben und als Sandwolke ausgeschieden.<br />
4 Gitter-Doktorfisch, Acanthurus triostegus. Große Schwärme<br />
dieses Fisches ergießen sich manchmal wie eine Lawine über flache Riffabschnitte.<br />
Dort beweiden sie den Algenaufwuchs. Dabei kommt es oft zu Auseinandersetzungen<br />
mit territorialen Pflanzenfressern, welche die Eindringlinge<br />
zu vertreiben suchen.
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60<br />
Was ist bloß mit<br />
dem Wetter los?<br />
Orkane toben in der Oberen Adria, Wirbelstürme und Wasserhosen gefährden Segler in<br />
den Kornaten. Immer häufiger lesen wir Berichte über extreme Wetterbedingungen in<br />
unseren Lieblingsrevieren. <strong>OCEAN7</strong> sprach mit Augenzeugen und mit Experten: Spielt<br />
unser Wetter tatsächlich total verrückt?<br />
Text und Fotos: Gernot Weiler<br />
Es war ein gemütlicher Segeltörn in der kroatischen Adria.<br />
Eigentlich ein traditioneller Segelurlaub, den wir – ein segelbegeisterter<br />
Freundeskreis – schon seit vielen Jahren Ende<br />
September durchführen. Diese Zeit ist perfekt für uns, da wir<br />
gern brauchbaren Wind, aber auch noch warme Segeltage<br />
haben wollen.<br />
Am Vormittag eines Tages im vergangenen Herbst, etwa in der<br />
Törnmitte, verließen wir mit den zwei Charteryachten den<br />
Hafen von Zlarin und motorten in westlicher Richtung, um dort<br />
auf guten Wind zu treffen. Der Himmel war weitgehend strahlend<br />
blau, es herrschte Windstille, nur ein auffälliges Wolkenband<br />
zog sich vom Festland bis weit auf die Adria hinaus.<br />
Schon nach kurzer Zeit deutete ein Crewmitglied nach vorne<br />
und machte den Rest der Mannschaft auf eine Wettererscheinung<br />
aufmerksam, die uns alle mit gemischten Gefühlen erfüllte.<br />
Aus der Unterseite der Wolke wand sich ein dunkler<br />
Schlauch hinunter zur Wasseroberfläche und erzeugte dort<br />
einen diffusen, grauen Schleier aus aufgewirbeltem Wasser.<br />
Als dann neben dem ersten auch noch ein zweiter Sturmrüssel<br />
entstand, überprüften wir unsere relative Position zu<br />
dem Wolkenband und mussten feststellen, dass wir<br />
uns kaum von ihm wegbewegt hatten. Also hatten<br />
wir uns für die falsche Fluchtrichtung entschieden.<br />
Ein Schwarm Möwen, der uns direkt<br />
entgegenkam und es scheinbar ziemlich eilig hatte, überzeugte<br />
uns schließlich endgültig davon, unseren Kurs noch einmal,<br />
diesmal um 180 Grad, zu ändern. Jetzt entfernten wir uns<br />
deutlich von der bedrohlichen Wolke und blickten erleichtert<br />
auf die Wasserhosen zurück. Ein faszinierender Anblick.<br />
Schnell wird nach solchen Erlebnissen der Klimawandel als<br />
Ursache für eine steigende Häufigkeit genannt und prognostiziert,<br />
dass wir uns in Zukunft an solche Situationen gewöhnen<br />
müssten. Bilder von entmasteten Yachten, von Bord gerissenen<br />
Seeleuten, von völliger Zerstörung und gekenterten Schiffen<br />
werden heraufbeschworen. Jeder kennt Bilder oder Videos von<br />
eindrucksvollen Wasserhosen, die von Bord einer Yacht aufgenommen<br />
wurden.<br />
Was steckt also nun wirklich dahinter, hinter Wirbelstürmen<br />
und Wasserhosen in unserem Lieblingsmeer? Werden gefährliche<br />
Stürme, Wasserhosen und ähnliche Phänomene wirklich<br />
häufiger? Müssen sich Segler im Mittelmeer auf immer schlechteres<br />
und gefährlicheres Wetter einstellen? Die Experten der<br />
Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) auf<br />
der Hohen Warte in Wien, Mag. Johanna Nikitsch und Mag.<br />
Gerhard Hohenwarter von der Fachabteilung für Klimatologie<br />
erklären, dass Wasserhosen zwar spektakulär, aber begrenzt sind<br />
und die vermeintliche Häufung ihres Vorkommens eher durch<br />
die steigende Anzahl der Beobachter hervorgerufen wird.<br />
Mag. Johanna Nikitsch<br />
„Wasserhosen wurden in den letzten Jahren und Monaten häufig mittels Videos<br />
und Fotos dokumentiert und über das Internet verbreitet. Dies bedeutet nicht automatisch,<br />
dass auch mehr Wasserhosen auftreten. Hier muss man sehr genau<br />
aufpassen. Gerade bei relativ kleinräumigen Phänomenen wie Wasserhosen ist es<br />
nicht seriös, zu behaupten, dass es in letzter Zeit eine Häufung gebe.“
Service<br />
61<br />
Ein Foto, das beängstigend<br />
wirkt. Gernot Weiler nahm<br />
es am 4. Oktober 2010 vor<br />
Zlarin in Kroatien auf
62<br />
1<br />
Wann und wo entstehen Wasserhosen? Wasserhosen<br />
entstehen am häufigsten, wenn die Atmosphäre instabil<br />
geschichtet ist, das bedeutet, wenn Gewitterlage herrscht<br />
und starke Temperaturunterschiede in den unteren Luftschichten<br />
vorliegen. Sie sind vor allem von Hochsommer bis<br />
in den Herbst zu beobachten, wenn kalte Luft über das noch<br />
warme Meer gerät. In den Morgenstunden ist, wegen des<br />
höheren Temperaturunterschieds zwischen Wasser und Luft,<br />
die Wahrscheinlichkeit zur Bildung am höchsten. In einer<br />
Konvergenzzone, einem Gebiet, wo Windströmungen aufeinanderprallen,<br />
muss die wärmere Luft gezwungenermaßen<br />
nach oben ausweichen. Das führt zu einer raschen Abkühlung<br />
und zur Wolkenbildung. Da der Winkel, in dem die<br />
Luftmassen aufeinandertreffen, nicht immer gleich ist, bewirken<br />
die Konvergenzzonen gleichzeitig die charakteristische<br />
Rotation der Wasserhosen. Je mehr Luft aufsteigt, desto<br />
enger konzentriert sich die Bewegung und es entsteht der<br />
bedrohliche Rüssel. Durch die rotierende Winddynamik<br />
wird Wasser in einem meist vertikalen Schlauch nach oben<br />
gesaugt.<br />
2<br />
Was ist eine Wasserhose? Wasserhosen sind eigentlich<br />
das Gleiche wie Tornados und werden auch Tromben genannt,<br />
nur, dass sie sich eben über dem Wasser bilden und nicht über<br />
dem Festland. Ein Umstand, der spitzfindig klingt, aber einen<br />
wesentlichen Unterschied bewirkt. An Land kann ein Tornado<br />
nämlich bei dem Kontakt mit der Erdoberfläche jede Menge<br />
Material wie Bäume, Erde, Hausdächer und Glassplitter aufnehmen<br />
und durch die hohe Rotationsgeschwindigkeit in gefährliche<br />
Schrapnells verwandeln. Auf dem Wasser saugen<br />
diese lokalen Wirbelwinde maximal Wasser, eventuell ein paar<br />
unglückliche Fische und im schlimmsten Fall ein Boot auf.<br />
3
Revier<br />
63<br />
In manchen Wasserhosen herrschen<br />
Windgeschwindigkeiten bis 300 km/h<br />
4<br />
Wie stark kann eine Wasserhose sein? Die meisten<br />
Wasserhosen fallen in die Kategorie schwacher Tornados, erreichen<br />
aber trotzdem Windgeschwindigkeiten um die 120<br />
Kilometer pro Stunde, in seltenen Fällen sind auch Wasserhosen<br />
mit bis zu 300 Kilometern pro Stunde möglich. Die Stärke wird<br />
für gewöhnlich am Grad der Zerstörung geschätzt, da eine direkte<br />
Messung des relativ kleinräumigen Phänomens und aufgrund<br />
der extremen Situation im Zentrum nicht möglich ist.<br />
Jörg Stibor<br />
Der Wettermann von Ö1 berichtet aus eigener<br />
Berufserfahrung: „Pro Jahr werden in Europa<br />
etwa 160 Windhosen registriert, die geschätzte<br />
Anzahl liegt bei 290. Eine Steigerung ist im<br />
Moment nicht festzustellen, da sich ernsthafte<br />
Statistiken über längere Zeiträume erstrecken<br />
müssen, um die Tendenz richtig darzustellen.<br />
Eventuell werden unsere Kinder über eine<br />
merkbare Veränderung berichten können.“<br />
Was mache ich, wenn ich in eine Wasserhose<br />
gerate? Die hohen Windgeschwindigkeiten können großen<br />
Schaden an der Takelage von Schiffen verursachen, starke<br />
Wellen hervorrufen und bedeuten eine ernstzunehmende Gefahr<br />
für Yachten. Seefahrer sollten diese Erscheinungen nicht<br />
unterschätzen. Wird eine solche Wasserhose ausgemacht, ist es<br />
ratsam, Abstand zu halten und die Unterseiten der dunklen<br />
Wolken aufmerksam zu beobachten, da sich gelegentlich gleich<br />
mehrere Wirbelstürme aus einer Gewitterwolke bilden können.<br />
Ist ein näherer Kontakt mit einer Trombe nicht mehr zu vermeiden,<br />
sollte das Schiff augenblicklich sturmsicher gemacht<br />
werden. Lose Gegenstände müssen verstaut oder extrem gut<br />
gesichert werden, Lifebelts sollten angelegt und die Crew<br />
unter Deck beordert werden. Gefährdet sind bei den hohen<br />
Windgeschwindigkeiten vor allem locker aufgerollte Genuas,<br />
schlecht befestigte Beiboote oder lose aufgetuchte Großsegel,<br />
einfach alles, was dem Wind einen Angriffspunkt liefert und<br />
weggerissen werden kann. Auch unter Deck besteht Verletzungsgefahr<br />
durch herumfliegende Gegenstände, also sollte<br />
auch hier alles sicher verstaut werden. Grundsätzlich sollte aber<br />
versucht werden, einer Windhose weiträumig auszuweichen,<br />
am besten im rechten Winkel zu der Zugrichtung der Wolke,<br />
aus der die Wasserhose kommt.<br />
Profisegler und Schwerwetter-Experte Heinz Ressl von „seaman-ship<br />
austria“ hat schon viele extreme Wettersituationen<br />
auf See erlebt, sein Rat bei einer Begegnung mit einer Wasserhose<br />
lautet: „So schnell wie möglich abhauen!“<br />
1 eindrucksvoll. Gewaltige Wolkentürme über Izola.<br />
2 täuschung. Schwebende Inseln sind in der Adria keine Seltenheit.<br />
3 schnell weg. Einer solchen Wasserhose sollte man auf jeden Fall ausweichen.<br />
4 sonnenspiele. Schönwetter- oder Gewitterwolken?
64<br />
Heinz Ressl<br />
„Wasserhosen ziehen in etwa mit der Geschwindigkeit<br />
der Wolken, sie sind also in der<br />
Regel nicht sehr schnell und man kann ihnen<br />
meistens ausweichen. Wenn ein Gewitter naht,<br />
sollte das Boot sowieso sturmsicher gemacht<br />
werden. Oft zieht das Unwetter vorbei und man<br />
schwitzt im Ölzeug und Lifeweste, egal, lieber<br />
einmal zu oft geschwitzt als von einer extremen<br />
Gewitterböe kalt erwischt werden. Wenn der<br />
unwahrscheinliche, aber mögliche Fall eintritt, von einer Wasserhose berührt<br />
zu werden, geht es ums Überleben, weniger wegen der häufigen 120 km/h,<br />
sondern wegen der möglichen 300 km/h. Also alle unter Deck, lose Gegenstände<br />
sicher verstauen und Rettungswesten anlegen. Den Niedergang zum<br />
Verschließen vorbereiten und alles, was an Deck noch verzurrt werden kann,<br />
verzurren. Schlimmstenfalls ist ein Segel kaputt oder das Beiboot weg, Materialschäden<br />
sind sekundär im Vergleich zu Personenschäden.“<br />
www.sea-man-ship.at<br />
Schwere Stürme – werden sie wirklich stärker?<br />
Schlagworte wie „Jahrhundertsturm“ oder „Monster-Orkan“<br />
sind in unserem noch jungen Jahrtausend schon öfter gefallen.<br />
Es scheint, dass das Wetter sich in unseren Breiten tatsächlich<br />
zu extremeren Windereignissen verschlechtert.<br />
Mag. Gerhard Hohenwarter von der Fachabteilung für Klimatologie<br />
der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik<br />
(ZAMG) geht davon aus, dass sich die sogenannte Polarfront<br />
weiter nach Norden verschiebt: „Das bedeutet für unser lokales<br />
Klima, dass sich der Subtropengürtel auch weiter nach<br />
Norden verlagert. Dadurch werden für den Mittelmeerraum<br />
immer mehr großräumige Hochs wetterwirksam, wodurch die<br />
durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten sowie die Häufigkeit<br />
der Stürme zwar abnehmen, die Intensität der etwaigen<br />
Stürme allerdings zunimmt. Außerdem ist eine Tendenz zu<br />
verzeichnen, dass starke Stürme vor allem im Höhepunkt der<br />
Wintermonate auftreten.“<br />
Mag. Gerhard<br />
Hohenwarter<br />
„Auslöser für diesen Effekt ist der Klimawandel,<br />
durch den es zu einer globalen<br />
Erwärmung kommt. Das heißt,<br />
dass subtropisches Klima weiter in<br />
unsere Breiten vordringt, allerdings<br />
auch heftigere Stürme mit sich bringt.“<br />
Medicanes und Hurricanes. Ein weiteres Wetterphänomen,<br />
das in den Mittelmeerraum Einzug gehalten hat, sind<br />
die sogenannten Medicanes. Das Wort setzt sich aus den englischen<br />
Bezeichnungen für das Mittelmeer (Mediterranean Sea)<br />
und dem Wort Hurricane zusammen. Das Expertenteam der<br />
Hohen Warte in Wien erklärt dazu, dass Medicanes Hurrikans<br />
vom Charakter her sehr ähnlich sind, allerdings sind sie nicht<br />
so stark wie die tropischen Stürme und entstehen anders. Medicanes<br />
bilden sich aus gewöhnlichen Tiefdruckgebieten, welche<br />
über das Mittelmeer ziehen. Im Herbst und im Spätsommer,<br />
wenn warmes Meerwasser auf kühlere Luft trifft, ist die Bildung<br />
am wahrscheinlichsten. Kaltluftvorstöße in den Mittelmeerraum<br />
können ein erster Hinweis auf die Bildung dieser Stürme sein.<br />
Dazu kömmt noch, dass derjenige, welcher das<br />
Wetter vorhersagen soll, wenn er es mit<br />
Zuneigung und gewissenhaft thut, kein ruhiges<br />
Leben mehr hat und große Gefahr läuft, durch<br />
Nervenleiden wahnsinnig zu werden!<br />
Christoph Heinrich Dietrich Buys-Ballot, niederländischer Meteorologe, 1817–1890, Meteorologen-Kongress in Wien 1874.
Revier<br />
65<br />
Karl Marx (1818–1883)<br />
„Die Bora, der große Störenfried dieses Meeres,<br />
erhebt sich stets ohne das kleinste Warnungszeichen;<br />
mit der Gewalt eines Tornados überfällt<br />
sie die Seeleute und gestattet nur dem<br />
Kühnsten, auf Deck zu bleiben. Manchmal tobt<br />
sie wochenlang und am heftigsten zwischen<br />
der Bucht von Cattaro und dem Südende von<br />
Istrien. Der Dalmatiner aber ist von Kindheit an<br />
gewöhnt, ihr zu trotzen, er wird hart unter ihrem<br />
Atem und verachtet die armseligen Winde anderer<br />
Meere.“ (1856 über die Bora)<br />
Bei labil geschichteter Luft kann schon eine geringe Abkühlung,<br />
eine schwache Kaltfront in höheren Luftschichten zur Bildung<br />
großer Gewitterkomplexe führen, welche sich in weiterer Folge<br />
zu Medicanes entwickeln können. In den letzten 25 Jahren<br />
wurden weniger als 20 Mediacanes beobachtet, es muss aber<br />
auch in der Zukunft mit Stürmen dieser Art gerechnet werden.<br />
Da es sehr schwierig ist, solch kleinräumige Ereignisse mit<br />
Klimamodellen zu simulieren, welche größtenteils einen deutlich<br />
größeren Raster verwenden, ist es kaum möglich, diese<br />
Stürme im Mittelmeer vorherzusagen. Bei weiterer Erwärmung<br />
des Meerwassers im Mittelmeer ist es aber durchaus möglich,<br />
dass sich die Intensität der Medicanes verstärkt.<br />
Die gefürchtete Bora. Die Bora ist zwar allen Seeleuten<br />
im Adriaraum bestens bekannt und kommt recht häufig vor.<br />
Trotzdem muss sie aber in die Liste der extremen Wetterverhältnisse<br />
aufgenommen werden, da sie in ihrer Gewalt und<br />
Intensität mit Spitzenwindstärken von über 250 Kilometern<br />
pro Stunde zu den heftigsten Sturmereignissen auf unserem<br />
Planeten gehört. Die Bora hat ihren Namen von dem griechischen<br />
Gott des Nordwindes, der die persische Flotte bei ihrem<br />
Angriff auf Athen grausam dezimierte. Die gefürchtete Bora ist<br />
ein trockener, kalter Fallwind, der dann auftritt, wenn in Bodennähe<br />
ein starker horizontaler Temperaturunterschied von<br />
4 bis 5 °C auf eine Entfernung von 100 Kilometern herrscht.<br />
An der kroatischen Küste ist das dann der Fall, wenn sich kalte,<br />
schwerere Kontinentalluft am Dinarischen Gebirge staut und<br />
in Folge zur Küste hinunterstürzt, weil die kalten Luftmassen<br />
einfach schwerer als die warmen sind. Verstärkt wird dieser<br />
Vorgang, wenn ein Hoch über dem Balkan und gleichzeitig ein<br />
Tief über Norditalien liegt. Vor allem im Winter kann die Bora<br />
bis zu zwei Wochen durchhalten, im Sommer dauert sie für<br />
gewöhnlich nur einen Tag oder im Idealfall einige Stunden.<br />
Unterscheiden kann man die schwarze Bora und die weiße<br />
Bora. Die schwarze, die auch zyklonale Bora genannt wird,<br />
kündigt sich durch dunkle, niedrige Bewölkung an und entsteht<br />
durch einen Abfall des Luftdrucks über dem Meer. Die weiße<br />
Bora entsteht durch Druckanstieg über dem Festland, wird<br />
auch als antizyklonale Bora bezeichnet und findet bei klarer<br />
Sicht statt. Bei der weißen Bora bildet sich als eindeutige Ankündigung<br />
die charakteristische Borawalze über den Bergen,<br />
ein guter Hinweis, schnell einen schützenden Hafen anzulaufen.<br />
Die berüchtigtsten Orte, an denen die Bora durch landschaftliche<br />
Gegebenheiten wie Täler „begünstigt“ wird, sind<br />
der Kvarner, der Velebitkanal bei Senj oder in Makarska. Hier<br />
wurden schon Spitzenwindgeschwindigkeiten von über 250<br />
km/h gemessen. Bei einer starken Bora entwickelt sich schnell<br />
ein kurzer Seegang von beträchtlicher Höhe. Bei den ersten<br />
Anzeichen, die einem Borasturm vorangehen, bleibt Seeleuten<br />
nur wenig Zeit, einen sicheren Hafen anzusteuern.
66<br />
Osterputz<br />
auf Lefkas<br />
Wenn man als Chartergast während der Saison zu einem Stützpunkt<br />
kommt, ist alles schon blitzblank auf Hochglanz poliert,<br />
Motoren sind gewartet, Riggs überprüft, Kojen sauber bezogen<br />
und alle Polster gereinigt. Thomas Wiltner hat sich für <strong>OCEAN7</strong> in<br />
Griechenland umgesehen, wie es in den Wochen davor zugeht.<br />
Text und Fotos: Mag. Thomas Wiltner<br />
Herbert Lerchl ist Besitzer und Betreiber von Skorpios Yachtcharter<br />
in Nidrí auf Lefkas im Ionischen Meer. Gemeinsam mit<br />
seiner griechischen Frau Johanna Papalexopoulou betreibt er<br />
hier seit 25 Jahren seinen eigenen Charterstützpunkt.<br />
Dieser liegt gerade weit genug von Zentrum, um nicht vom<br />
lebendigen Treiben gestört zu werden. Und dennoch nah genug<br />
daran, um mitten im Geschehen von Nidrí zu sein. Nidrí, die<br />
touristische Hochburg von Lefkas, ist neben Lefkas Stadt die<br />
geschäftigste Ortschaft der Insel. 13 Yachten hat das familiär<br />
geführte Unternehmen.<br />
Nidrí ist ein Naturhafen in traumhafter Lage. Offen nur gegen<br />
Osten und dorthin geschützt durch das nahe Festland mit den<br />
aufragenden Bergen und einer Vielzahl vorgelagerter Inseln,<br />
darunter die berühmte Onassis-Insel Skorpios – Namensstifter<br />
für das Charterunternehmen und viele andere Firmen hier in<br />
der Gegend. Südlich schließt die weite Bucht von Vlichó an,<br />
die Rundumschutz rund ums Jahr bietet. Diese äußeren Verhältnisse,<br />
gepaart mit der Möglichkeit, quasi überall zwischen<br />
Nidrí, der gegenüberliegenden Halbinsel Geni und der Vlichó-<br />
Bucht frei zu ankern, hat eine bunte Schar von Yachten und<br />
Yachties hierher gespült.<br />
Segelboote gibt es hier wahrlich genug. So weit das Auge reicht.<br />
Von den Flotten der Charterfirmen bis hin zu den wildesten<br />
Konstruktionen, weitab von den schnittigen Hochglanzmodellen<br />
aus den Hochglanzprospekten der großen Werften. Dafür<br />
versehen mit viel Charme und Charakter und wohl auch mit<br />
der einen oder anderen Geschichte. In jedem Fall verschafft<br />
diese yachtige Atmosphäre dem Ort einen eigenen Flair und<br />
macht ihn zu einem super Ausgangspunkt für entspannte Törns<br />
in dieses familienfreundliche Revier. Ein weiterer Vorteil: Herbert<br />
kennt die lokalen Gegebenheiten und das Revier wie seine<br />
Westentasche. Törntipps vom Insider sind somit garantiert.<br />
Jetzt, vor der nahenden Saison, wird allerdings hart gearbeitet.<br />
Herberts Crew ist gut eingespielt und zum Teil schon seit<br />
Jahren dabei.<br />
Richard ist der Mann für Maschinen, Getriebe, Antriebswellen<br />
aber auch die Elektrik. Der gelernte Mechaniker lebt mit seiner<br />
Frau auf der beeindruckenden Rush, einem 13,5-Meter-<br />
Gallart-Motorsegler spanischer Herkunft. Gut ausgelegt für<br />
ein komfortables Leben an Bord.<br />
Eddie ist Holländer. Auch er lebt auf seiner Yacht – der Misty<br />
too, einer Amel Sharki, Baujahr 1982 – und freut sich wie alle<br />
Langzeitsegler auf ein Zusatzeinkommen zur oft recht spärlichen<br />
Pension. Er werkt schon seit vier Jahren in der Saison für<br />
Skorpios Charter.<br />
Martin ist neu im Team, er hat Deutschland den Rücken gekehrt<br />
und versucht sein Aussteigerleben so gut es geht von Bord<br />
einer winzigen First zu organisieren. Bordhund Momo inklusive.<br />
Er bereut es aber keinen Tag, dem System der „Maloche“<br />
entgangen zu sein.
Service<br />
67<br />
Die Ladys im Team: Chefin Johanna weilt noch zu Hause in<br />
München. Normalerweise – erzählt man sich – schupft sie den<br />
Stützpunkt mit strenger Hand. Ist ordnende Kraft und guter<br />
Geist in Personalunion. Und wenn es ihr, der Griechin, in<br />
Griechenland wieder mal reicht, dann verzieht sie sich gerne<br />
rasch zurück ins nun schon heimatliche München. Sie, die als<br />
Studentin in den späten 1960ern nach Wien kam, um sich dort<br />
zur Bühnenbildnerin ausbilden zu lassen.<br />
Auch Astrid hat sich entschieden. Die Deutsche lebt seit drei<br />
Jahren in Griechenland und pflegt die Schiffe innen wieder auf<br />
Status „wie neu“.<br />
Jetzt gilt es, die Schiffe aus dem Winterschlaf zu wecken. Unglaublich,<br />
was sich so alles an Kleinkram ansammelt und wie<br />
vieler Handgriffe es bedarf, um all die lieben Schifflein in einen<br />
herzeigbaren und segelbaren Zustand zu versetzen. Den Winter<br />
verbringen die Charteryachten aufgebockt im Trockenen<br />
an Land. Dort werden noch die Grobarbeiten an Rümpfen,<br />
Ruder- und Wellenanlagen erledigt.<br />
Gut gewartete Schiffe haben ein verdammt langes Leben.<br />
Wenn man die „Sollbruchstellen“ von Schiffen und ihrer technischen<br />
„Peripherie“ im Allgemeinen und die Schwachstellen<br />
gewisser Marken/Typen im Besonderen kennt, kann man mit<br />
entsprechender Vorbeugung sehr viel späteres Ungemach vermeiden.<br />
Das nützt letztlich wieder dem Charterkunden, der auf<br />
verlässliches, weil gut gewartetes Material vertrauen kann. Bei<br />
Skorpios Charter gibt es so eine solide Basis und top gewartete<br />
Schiffe. Auch die Ausrüstungsliste jeder einzelnen Charteryacht<br />
kann sich sehen lassen. Bis hin zum Steiner Commander ist<br />
alles vorhanden. Das ist beeindruckend.<br />
Anfang April beginnt der erste Schritt in die Saison, indem die<br />
Schiffe wieder ihrem Element übergeben werden, nachdem die<br />
Arbeiten an der Außenhaut, an den Wellen, Stopfbuchsen,<br />
Seeventilen usw. erledigt sind. Dann beginnen die Grobarbeiten<br />
im Inneren, an Maschinen und Getrieben, Einbauten und<br />
Elektrik, Aufbauten und Segelmaschinerie/Segelapparatur.<br />
Ein alter Wohnwagen dient als Werkstatt und Werkzeuglager.<br />
Im Hauptgebäude, das Büro, Lager und die Sanitäranlagen für<br />
die Chartergäste beherbergt, sind die Salon- und Kojenpolster<br />
sowie alle Segel kunstvoll aufgetürmt. Alles ist fein säuberlich<br />
beschriftet und gelistet.<br />
Der ganze Stützpunkt tickt im ideal gemischten Rhythmus aus<br />
deutscher Gründlichkeit, bayrischer Lässigkeit und griechischer<br />
Gelassenheit. Arbeitsbeginn ist zehn Uhr, da befindet<br />
man sich sogar über dem Landesdurchschnitt. Denn in Griechenland<br />
wird – entgegen hartnäckig anderslautender Vorurteile<br />
– schon recht früh gearbeitet. Man entgeht so der Mittagshitze<br />
und schafft Freiraum für ein ausgiebiges „mesimeranós<br />
ípnos“(μεσημεριανός ύπνος), ein Mittagsschläfchen. Die griechische<br />
Siesta.<br />
Ich weiß nicht, wie es die Griechen mit Kaffeepausen halten.<br />
Doch wie gesagt, hier herrscht ein guter Mix aus den Goodies<br />
aller Traditionen: Um zwölf geht’s erst mal in die Pause; „mesimeranós<br />
ípnos“ eben. Der Nachmittagskaffee wird gemeinsam<br />
eingenommen. Ein schönes Alltagsritual. Der Kaffee ist<br />
eigentlich ein echter Café! Also kein deutscher Kaffffe. Ein<br />
guter Mix aus den Goodies aller Traditionen ...<br />
1 ursprünglich. Vor der Saison herrscht Beschaulichkeit.<br />
2 holzarbeiten. Streichen, Leimen, Fräsen.<br />
3 segelprobe. Welche Tücher müssen erneuert werden?<br />
4 langzeitsegler. Neben den Charterflotten liegen die Schiffe der Fahrtensegler<br />
vor Anker.<br />
2<br />
1<br />
3 4
Boot TULLN <strong>2011</strong> · Boot TULLN <strong>2011</strong> · Boot TULLN <strong>2011</strong> · Bo<br />
68<br />
Alles, was Sie über<br />
Boot Tulln<br />
wissen müssen<br />
Das lange Warten hat ein Ende für alle Wassersportler: Am 3. März startet die Austrian Boat Show<br />
BOOT TULLN <strong>2011</strong> – und damit geht auch traditionsgemäß die Saison für alle Segler, Motorbootfahrer,<br />
Surfer und Taucher los. Mehr als 300 Aussteller aus aller Welt haben sich angemeldet.<br />
Es wird in diesem Jahr wieder viele Superlative geben – die neuesten Technologien;<br />
die interessantesten Yachten, die spannendsten Vorträge über reizvolle Reviere,<br />
außergewöhnliche seglerische Leistungen oder Anleitungen für alle möglichen Arbeiten<br />
am Boot. <strong>OCEAN7</strong> finden Sie wieder in der Halle 5, Stand 535. Wir freuen<br />
uns auf Ihren Besuch.<br />
Eingang<br />
NORD<br />
Eingang<br />
WEST<br />
Wien, Rosenbrücke,<br />
St. Pölten, Krems<br />
Niederösterreich-<br />
Halle 6<br />
Donau-Halle<br />
Halle Halle 1<br />
Halle 10<br />
blokart<br />
Action<br />
Aussteller-<br />
Einfahrt<br />
Halle 8<br />
Freigelände<br />
WEST<br />
Eingang<br />
SÜD<br />
Austrian<br />
Boot<br />
Halle 5<br />
Jubiläumshalle<br />
Halle 4<br />
Boatshow<br />
Tulln<br />
Restaurant<br />
Halle 7<br />
Freigelände<br />
MITTE<br />
Halle 3<br />
Vortragszentrum<br />
Busterminal<br />
HAUPT-<br />
EINGANG<br />
Freigelände<br />
OST<br />
Halle 2<br />
Eingang<br />
OST<br />
Tulln ZENTRUM, Wien<br />
4. - 7. März 2010
ot TULLN <strong>2011</strong> · Boot TULLN <strong>2011</strong> · Boot TULLN <strong>2011</strong> · Boot<br />
Revier<br />
69<br />
MESSEDATEN ZUR<br />
AUSTRIAN BOAT SHOW – BOOT TULLN <strong>2011</strong><br />
Veranstaltungstitel: Austrian Boat Show – Boot Tulln <strong>2011</strong><br />
Österreichs Nr. 1-Event für Boote, Yachten, Tauchsport<br />
bis hin zum breit gefächerten Zubehör.<br />
Termin: donnerstag, 3., bis Sonntag, 6. März <strong>2011</strong>,<br />
ACHTUNG NEUE ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
täglich von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr.<br />
Veranstaltungsort:<br />
Messegelände Tulln<br />
Veranstalter:<br />
Messe Tulln – Tullner Messe GesmbH, 3430 Tulln<br />
T tel.: +43(0)2272/624030, Fax: +43/(0)2272/65252<br />
www.messe-tulln.at mail: messe@tulln.at<br />
Eintrittspreise: Erwachsene 11 Euro<br />
Senioren- und Studentenkarte 9,50 Euro<br />
Jugendkarte (6 bis 15 Jahre) 2 Euro<br />
Kinder bis 6 Jahre<br />
Eintritt frei<br />
Gruppenkarte (ab 20 Pers.) 9,50 Euro<br />
Besucherservice:<br />
I<br />
P<br />
P<br />
Aussteller:<br />
Messegelände:<br />
Messeführer<br />
informationszentrale, Wireless Lan<br />
Wechselstube, Bankomat<br />
personenrufe<br />
Vortragszentrum<br />
Still- und Wickelräume, Kindergarten<br />
Sanitäranlagen für Behinderte<br />
7.000 Parkplätze (mit Gratis-Zubringerdienst)<br />
Behinderten-Parkplätze in unmittelbarer Eingangsnähe<br />
pannendienst<br />
320 Firmen aus Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien, Kroatien,<br />
Kanada, den Niederlanden, Polen, der Schweiz, Slowenien, Spanien,<br />
Tschechien und aus Ungarn in neun Hallen und auf dem Freigelände.<br />
Tulln besitzt das größte und modernste Ausstellungsgelände<br />
Niederösterreichs mit mehr als 85.000 m² Gesamtfläche,<br />
davon 25.000 m² in neun Hallen und 60.000 m² im Freigelände.<br />
Für das leibliche Wohl: Messerestaurants in den Hallen 1, 7, 8 und 10,<br />
Kaffeehaus, Erfrischungs- und Spezialitätenstände,<br />
Wein- und Mostheuriger, Vollwertbuffett.<br />
Liebe BesucherInnen, LIEBE BESUCHER<br />
„WASSERSPORT TOTAL“ lautet das Motto der Austrian Boat Show – BOOT TULLN <strong>2011</strong>.<br />
320 Aussteller aus neun Ländern präsentieren Ihnen pünktlich vor Beginn der Wassersportsaison einen repräsentativen<br />
Querschnitt der nautischen Branche – große Yachten, kleine Jollen, alles rund um den Tauchsport, Bootsausrüstungen,<br />
maritime Dienstleistungen und Infos über die schönsten Destinationen für den nächsten Urlaub. Die<br />
Boot Tulln bietet für jeden etwas: Einsteiger in die Szene können sich umfassend informieren, Regattafreaks wie<br />
auch Anhänger der großen Yachten kommen bei Österreichs größtem nautischen Event voll auf ihre Rechnung.<br />
Infotainmentshows runden das reichhaltige Programm der Boot Tulln <strong>2011</strong> ab.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen, erlebnisreiche Stunden auf der Boot Tulln und eine schöne Wassersportsaison!<br />
Willi Stift, Bürgermeister a. D. der Stadt Tulln, Geschäftsführer der Messe Tulln
Boot TULLN <strong>2011</strong> · Boot TULLN <strong>2011</strong> · Boot TULLN <strong>2011</strong> · Bo<br />
70<br />
Die Risho Maru-Show<br />
<strong>OCEAN7</strong> bringt den Duft der Südsee, die harmonischen Klänge<br />
ferner Atolle, die Schönheit tropischer Strände nach Tulln. OCE-<br />
AN7 präsentiert die derzeit angesagteste Weltumsegler-Show<br />
im deutschsprachigen Raum. <strong>OCEAN7</strong> veranstaltet täglich um<br />
12.00 Uhr auf der großen Bühne die speziell für die Boot<br />
Tulln <strong>2011</strong> kreierte Show der RISHO MARU-Crew unter dem<br />
Titel: Kind, Küche, Katamaran – Backstage auf der Risho Maru.<br />
Dieser Spezial-Vortrag von Peter, Alexandra und Finn, kurz PAF<br />
genannt, ist eine perfekt abgestimmte Mischung aus Texten<br />
aus ihrem Bestseller „Wellenzeit“, wundervollen Bildern, live<br />
gespielter und gesungener Musik, die während der Weltumsegelung<br />
entstanden ist und Dialogen mit dem Publikum. Mit<br />
ihrer RISHO MARU-Show touren PAF zurzeit erfolgreich durch<br />
Österreich – und füllen dabei<br />
spielend Säle mit mehr als 500 Zuhörern. Das Besondere an<br />
ihrer Reise mit dem Katamaran rund um die Welt sind Begegnungen<br />
mit außergewöhnlichen Menschen und die Kunst, den<br />
Zuhörer oder Leser ihres Buches emotional daran teilhaben<br />
zu lassen.<br />
Ein außergewöhnlicher Aspekt ist auch der Umstand, dass<br />
Sohn Finn mit dabei war – er war erst viereinhalb Jahre alt, als<br />
PAF auf die große Reise gingen. Im Spezialvortrag „Kind, Küche,<br />
Katamaran“ beantworten sie in Tulln mit Vergnügen einige<br />
brennende Fragen:<br />
Wie war das mit der Schule an Bord?<br />
Wie kriegt man den größten Fisch an den Haken?<br />
Hatte die Seefrau manchmal Angst?<br />
Was möchte der Kapitain auf seinem Schiff nicht missen?<br />
Hat der Finn Freunde gefunden?<br />
Wo war es am schönsten?<br />
Was heißt Risho Maru?<br />
Und um die Zuhörer zu verwöhnen, werden PAF wunderschöne<br />
Bilder zeigen und einige Geschichten aus ihrem Buch<br />
„Wellenzeit“ vorlesen. „Wenn wir könnten, würden wir einen<br />
rot glühend tropischen Sonnenuntergang für Sie zum Vortrag<br />
einladen. Aber vielleicht schaffen wir es auch mit unseren<br />
Songs und unserer Begeisterung, Ihre Herzen zu wärmen und<br />
ein Lächeln auf Ihr Gesicht zu zaubern! Bis bald!“, sagen<br />
Peter, Alexandra und Finn.<br />
Täglich von Donnerstag bis Samstag um 12.00 Uhr im großen<br />
Vortragssaal auf der Austrian Boat Show <strong>2011</strong> in Tulln.<br />
Auslosung für Austria Cup<br />
Die Auslosung der Einheitsklasse-Schiffe, mit denen der 22. Austria Cup ausgesegelt wird,<br />
findet am Samstag dem 5. März um 13.00 Uhr am Stand des Yacht Club Austria statt.
ot TULLN <strong>2011</strong> · Boot TULLN <strong>2011</strong> · Boot TULLN <strong>2011</strong> · Boot<br />
Revier<br />
71<br />
Claus Gintner ist der Parade-Abenteurer aus Österreich –<br />
Piraten opfer, Weltumsegler, nautischer Showmaster. Er ist seit<br />
vielen Jahren ein Publikumsmagnet und Highlight auf dem<br />
vielbesuchten Stand 537 von <strong>OCEAN7</strong> in der Messehalle 5.<br />
So wird er auch wieder in diesem Jahr die Besucher unterhalten.<br />
Wer erinnert sich nicht an seine faszinierende Kokosnuss-<br />
Shows, bei denen er einem interessierten Publikum demonstrierte,<br />
wie einfach es ist, selbst die<br />
härteste Nuss zu knacken. Wenn<br />
Abenteurer mit Machete<br />
man nur weiß, wie. Zwar hantierte<br />
Claus Gintner dabei spektakulär<br />
mit einer Machete, zeigte aber,<br />
dass selbst eine stumpfe Feile völlig ausreicht, um an das<br />
begehrte Kokosfleisch zu kommen. Beliebt sind auch seine<br />
spannenden Ausführungen, warum Fische wie Frauen sind<br />
und wie man diese am besten an die Angel bekommt. Im<br />
vergangenen Jahr interviewte Weltumsegler Claus Gintner<br />
unter anderem als routinierter Moderator verschiedene Weltumsegler<br />
für das Publikum am <strong>OCEAN7</strong>-Stand.<br />
Selbstverständlich wird Claus Gintner, der regelmäßig für<br />
<strong>OCEAN7</strong> schreibt, auch in diesem Jahr wieder mit einem<br />
bunten, abwechslungsreichen und spannenden Programm<br />
am <strong>OCEAN7</strong>-Stand auftreten. Lassen Sie sich überraschen.<br />
Besuchen Sie <strong>OCEAN7</strong> in Halle 5/Stand 537.<br />
Tipps von<br />
Kapitän Metaxa<br />
Klaus Czap ist der Kapitän<br />
Metaxa und als solcher allen<br />
<strong>OCEAN7</strong>-Lesern bestens bekannt.<br />
Doch er kann durchaus<br />
auch ernst sein. Er ist als Skipper<br />
der INSCHALLAH seit Jahrzehnten<br />
einer der Pioniere in<br />
der fundierten und soliden Ausbildung zum sicheren Führen<br />
einer seegehenden Yacht. Jetzt hat „Mister Seemannschaft“<br />
ein viel beachtetes Buch geschrieben, das er in Tulln am<br />
Messestand von Freytag & Berndt<br />
in Halle 10/Stand 1018 vorstellt<br />
und signiert:<br />
„Tipps und Tricks zum An- und Ablegen<br />
vom Profi“.<br />
3. März <strong>2011</strong> um 14.00 Uhr<br />
4. März <strong>2011</strong> um 15.00 Uhr<br />
5. März <strong>2011</strong> um 14.00 Uhr.<br />
6. März <strong>2011</strong> um 11.00 Uhr
Boot TULLN <strong>2011</strong> · Boot TULLN <strong>2011</strong> · Boot TULLN <strong>2011</strong> · Bo<br />
72<br />
Jan Liehmann von der Segelschule Attersee präsentiert in<br />
Tulln die vielseitigen und einfach zu bedienenden Vorwindsegel<br />
von Parasailor. Neu ist, dass die Flügelelemente jetzt<br />
aus einem noch leichteren Spinnaker-Tuch produziert<br />
werden als bisher, so dass der Flügel bereits bei noch<br />
schwächerem Wind ab vier Knoten steht. Ein anderer Vorteil<br />
ist, dass die Parasailor auch bequem ohne Spi-Baum<br />
gefahren werden kann. Vielseitigkeit beweisen die großen<br />
Vorwindsegel auf Kursen von 70° bis 180° scheinbarem<br />
Windeinfallswinkel, damit deckt er den Bereich eines Spinnakers<br />
und eines Gennakers ab. Nach der Messe gibt es<br />
die Möglichkeit, den Parasailor in Izola zu testen.<br />
Halle 6/Stand 620<br />
www.segelschule.at<br />
Ganz vielseitig<br />
Zwei interessante Österreich-Neuheiten bringt OK-Yachts<br />
nach Tulln. Die Scandinavia 27 ist ein vielseitiges Boot, das<br />
sich zum sportlichen Regattasegeln genauso wie zum<br />
Touren mit der Familie eignet. Die Fan 22 ist eine Segelyacht<br />
mit Kielschwert, die mit ihrem variablen Tiefgang für<br />
küstennahe Gewässer und Binnenreviere geeignet ist.<br />
Halle 10/Stand 1016 www.ok-yachts.at<br />
Ganz aufregend<br />
Ganz einfach<br />
Ganz neu<br />
Gleich mit zwölf Motoryachten und vier Segelbooten kommt<br />
MaxMarine dieses Jahr nach Tulln. Darunter sind mit der<br />
innovativen NC11, der Cap Camarat 7.5 WA und der Sun<br />
Odyssey 409 gleich drei Österreich-Premieren dabei. Ein<br />
Teil der Boote kann bereits vor der Messe im MaxMarine-<br />
Schauraum auf dem Messegelände besichtigt werden.<br />
Halle 10/Stand 10<strong>02</strong> www.maxmarine.at<br />
Türkeispezialist Phoenix Yachting stellt die Cruiser Racer-<br />
Version der Dufour 40E Performance aus. Diese Yacht kann<br />
in Zukunft auch beim Phoenix-Stützpunkt in Marmaris gechartert<br />
werden. Messebesucher können sich hier auch<br />
über die Sail & Fun Regatta informieren, die eine neue<br />
aufregende Art ist, Urlaub auf einem Segelschiff mit sportlichem<br />
Segeln und tollen Beachpartys zu kombinieren. Für<br />
wissbegierige Segler bietet Phoenix Yachting außerdem in<br />
der East Aegean Sea School Segelkurse nach den Regeln<br />
der RYA (Royal Yachting Association) an.<br />
Halle 10/Stand 1009 www.phoenix-yachting.com
ot TULLN <strong>2011</strong> · Boot TULLN <strong>2011</strong> · Boot TULLN <strong>2011</strong> · Boot<br />
Revier<br />
73<br />
Ganz sicher<br />
Neuerungen und maßgeschneiderten Versicherungsschutz<br />
rund um den Wassersport<br />
präsentiert Uniqua auf der Boot in Tulln.<br />
Darunter sind spezielle Angebote für Charterer<br />
und Skipper, günstige Bootshaftpflicht<br />
für Bootseigner, Versicherungskonzepte für<br />
Segelclubs- und Vereine sowie Gesamtpakete<br />
für Segelregatten. Für OeSV-Mitglieder<br />
gibt es Sonderkonditionen.<br />
Halle 4/Stand 441<br />
www.charterversicherungen.at<br />
Ganz dünn<br />
Der Salzburger Segelmacher Seidl begrüßt Messebesucher<br />
auf dem Stand von Elvstrøm Sails<br />
und präsentiert dort die neue Epex-Technology,<br />
die es möglich macht, Segel widerstandsfähiger<br />
gegen die zerstörerische UV-Strahlung zu machen.<br />
Die Epex-Technology bietet den höchsten<br />
chemischen UV-Schutz und erlaubt es, mittels<br />
der hauchdünnen, transparenten PVF-Folie,<br />
Tedlar-Segel mit einem nahezu 100 %-igem<br />
UV-Schutz zu produzieren. Halle 4/Stand 418<br />
www.seidlsails.at<br />
Ganz<br />
leicht<br />
Messerabatte bis zu 500 Euro<br />
pro Boot, solange der Vorrat<br />
reicht, bietet Weta in Tulln. Die<br />
vielseitigen Trimarane werden<br />
in Leichtbauweise aus GFK<br />
und Carbon mit Mylar-Segeln<br />
hergestellt. Die Bauweise<br />
sorgt für große Stabilität. Die<br />
universellen Boote können<br />
von Anfängern genauso wie<br />
von Regattaseglern gefahren<br />
werden. Halle 5/Stand 544<br />
www.weta-marine.at<br />
Leers Yachting zeigt als Österreich-<br />
Premiere in Tulln die neue First 30.<br />
Der präsentierte Cruiser-Racer wird<br />
unmittelbar nach der Messe mit speziellem<br />
Ausstellungsrabatt zu einem<br />
wahren Schnäppchenpreis einem<br />
neuen Eigner übergeben. Der Mast<br />
der First 30 kommt ohne Achterstag<br />
aus. Gesteuert wird mittels Pinne und<br />
zwei Ruderblättern. Rumpf und Segel<br />
gibt es in weiß oder poppigem Pink.<br />
Halle 10/Stand 1011 www.leers.com<br />
Ganz weiß<br />
oder pink<br />
Ganz kupferfrei<br />
Die neue, polierende Unterwasserbeschichtung<br />
Cruiser Eco ist ein kupferfreier Unterwasseranstrich,<br />
der die Umweltbelastung reduziert. Das Produkt<br />
kann auf allen Bootsbaumaterialien<br />
verwendet werden<br />
und wurde speziell für<br />
Süß- und Brackwasser-<br />
Reviere entwickelt. Das<br />
neue biozidfreie Cruiser<br />
Eco ist in weiß, rot, navy<br />
und schwarz in 2,5 Literoder<br />
750 ml-Dosen erhältlich.<br />
Halle 6/Stand 607<br />
www.yachtpaint.com
Boot TULLN <strong>2011</strong> · Boot TULLN <strong>2011</strong> · Boot TULLN <strong>2011</strong> · Bo<br />
74<br />
Rahmen-<br />
Programm<br />
Vortragszentrum Halle 8<br />
Donnerstag, 3. März<br />
11.00 Uhr: Motorboot Sportverband Österreich – MSVÖ<br />
präsentiert:„Solarwave – Weltrekord mit Hindernissen“.<br />
Heike Patzelt und Mag. Michael Köhler.<br />
12.00 Uhr: <strong>OCEAN7</strong> präsentiert:<br />
„Kind, Küche, Katamaran“. Alexandra, Peter<br />
und Finn Schöler – Risho Maru-Crew<br />
14.00 Uhr: „Seenomaden – 4 Jahre Südsee“. Doris<br />
Renoldner und Wolfgang Slanec.<br />
16.00 Uhr: YCA präsentiert:„Bergung und Verhalten in<br />
Seenotfällen“. Christian Schifter.<br />
Freitag, 4. März<br />
11.00 Uhr: Motorboot Sportverband Österreich – MSVÖ<br />
präsentiert: „Solarwave – Weltrekord mit Hindernissen“.<br />
Heike Patzelt und Mag. Michael Köhler.<br />
12.00 Uhr: <strong>OCEAN7</strong> präsentiert:<br />
„Kind, Küche, Katamaran“. Alexandra, Peter<br />
und Finn Schöler – Risho Maru-Crew<br />
14.00 Uhr: „Seenomaden – 4 Jahre Südsee“.<br />
16.00 Uhr: YCA präsentiert:„Bergung und Verhalten in<br />
Seenotfällen“. Christian Schifter.<br />
Samstag,5. März<br />
11.00 Uhr: Motorboot Sportverband Österreich – MSVÖ<br />
präsentiert: „Solarwave – Weltrekord mit Hindernissen“.<br />
Heike Patzelt und Mag. Michael Köhler.<br />
12.00 Uhr: <strong>OCEAN7</strong> präsentiert:<br />
„Kind, Küche, Katamaran“. Alexandra, Peter<br />
und Finn Schöler – Risho Maru-Crew<br />
14.00 Uhr: „Seenomaden – 4 Jahre Südsee“.<br />
16.00 Uhr: ÖSYC präsentiert: „Ein Meer voll Inseln“.<br />
Andrea Sikorski.<br />
Sonntag, 6. März<br />
13.00 Uhr: „Ein Leben auf den 7 Meeren – Biographie<br />
eines großen Seglers“. Bobby Schenk.<br />
Action-Bühne:<br />
Ehrenpreis für<br />
Ocean7-Autoren<br />
Auf der Action-Bühne in Halle 4 finden täglich Vorführungen<br />
von Sicherheitsequipement statt. Als besonderes<br />
Messezuckerl gibt es Sonderrabatt auf Restplätze der Sicherheits-<br />
und Trainings-Veranstaltungen.<br />
Auszüge aus dem Programm<br />
Donnerstag, 3. März <strong>2011</strong><br />
13.00 Uhr: Der österreichische Hochseeyachtsportverband<br />
überreicht den Ehrenpreis an Hugo Hermann und Otto<br />
Hiranek.<br />
Freitag, 4. März <strong>2011</strong><br />
11.30 Uhr: Mirno More-Friedensflotte und die World Peace<br />
Fleet präsentieren ihre Projekte.<br />
13.30 Uhr: Der österreichische Hochseeyachtsportverband<br />
überreicht den Ehrenpreis an Gerhard und Manfred<br />
Schöchl.<br />
Samstag, 5. März <strong>2011</strong><br />
13.00 Uhr: Der österreichische Hochseeyachtsportverband<br />
überreicht den Ehrenpreis an die <strong>OCEAN7</strong>-Autoren Alexandra,<br />
Peter und Finn Schöler, die mit ihrer RISHO MARU<br />
in viereinhalb Jahren um die Welt gesegelt sind.<br />
Sonntag, 6. März <strong>2011</strong><br />
Überreichung des Ehrenpreises des Österreichischen<br />
Hochseeyachtsportverbands an<br />
Karla und Bobby Schenk.<br />
Ihre Weltumsegelungen und Reisen sind<br />
legendär, sie gehören zum Kreis der größten<br />
Segler aller Zeiten. Ihre Vorträge, Fortbildungsveranstaltungen<br />
und Fachbücher haben<br />
Generationen von Seefahrern geprägt.<br />
Viele Skipper wurden von ihnen mit dem Bobby Schenk<br />
Virus zum Blauwassersegeln und zur Langfahrt<br />
„infiziert“. Der Österreichische Hochseeyachtsportverband<br />
ehrt Karla und Bobby Schenk für ihr Lebenswerk.<br />
www.hochseeverband.at<br />
Vortragszentrum im Foyer der Halle 10 – NÖ-Halle:<br />
Täglich um 13.00 Uhr:<br />
„Die Haftung des Skippers und der Charter-Fairtrag“.<br />
Dr. Fritz Schöchl von Yacht-Pool Versicherungen.<br />
Täglich um 14.00 Uhr:<br />
„Neuigkeiten aus Kroatien“. Ing. Dek Surija.
ot TULLN <strong>2011</strong> · Boot TULLN <strong>2011</strong> · Boot TULLN <strong>2011</strong> · Boot<br />
Revier<br />
75<br />
Mirno More: Eine Idee<br />
für die ganze Welt<br />
Auf der Action-Bühne in Halle 4 wird es am Freitag ab 11.30 Uhr eine Kurzpräsentation<br />
des Vereins „Mirno More“ geben, danach wird Flottengründer und Visionär<br />
Christian Winkler sein neues Projekt „World Peace Fleet“ – die weltweite<br />
Verbreitung der Friedensflotte – der Öffentlichkeit vorstellen. Auf dem Programm<br />
stehen dabei u. a. Berichte über die ersten Partnerprojekte in Neuseeland und<br />
an der Ostsee sowie Gastauftritte der prominenten Unterstützer Hubert Raudaschl,<br />
der Seenomaden, Mercedes Benz Österreich und der Tullner Messeleitung.<br />
christian.winkler@worldpeacefleet.org<br />
Flitzer zu testen<br />
Das Team von blokart hat sich für die diesjährige Boot Tulln<br />
etwas Besonderes einfallen lassen: Messebesucher haben<br />
auf dem Freigelände erstmals die Möglichkeit, die kleinen<br />
und wendigen blokart-Landsegler auszuprobieren. Das<br />
Segeln mit den originellen Dreirädern ist einfach und spielerisch<br />
zu erlernen, ideal für Kinder ab zehn Jahren und<br />
sogar für Rollstuhlfahrer geeignet. Am 5. März um 13.00<br />
Uhr kann sich jeder Messebesucher mit der heimischen<br />
blokart-Landsegel-Szene messen.<br />
www.blokart.at<br />
Sonnenboot<br />
Terramarin vertritt in Österreich Le Boat und bringt mit der<br />
Le Boat 1500-Serie ein komplett neues, luxuriöses und<br />
umweltfreundliches Hausboot auf den Markt. Das neue<br />
Hybridboot verfügt über neueste Technologien für effizientes<br />
und müheloses Fahren. Die Bootsbatterien werden durch<br />
große Solarzellen aufgeladen, sodass auch an bewölkten<br />
Tagen mit Solarenergie gefahren werden kann. Alternativ<br />
steht ein Dieselmotor zur Verfügung. Neben dem herkömmlichen<br />
Steuer hat die Le Boat 1500-Serie einen Joystick zum<br />
Manövrieren des Bootes.<br />
Halle 5/Stand 510 www.terramarin.com<br />
Bernwieser xxx<br />
Seekarten und Rum<br />
Rechtzeitig für Tulln hat Christian Bernwieser eine Lieferung von Pussers erhalten,<br />
mit dabei ist auch der edle, 15 Jahre alte Pussers „Nelsons Blood“-Rum. Den originalen<br />
Rum der Britsh Navy wird es in Tulln zu einer Messeaktion geben. Für Schnäppchenjäger<br />
gibt es einen Seekartenabverkauf von über 300 Seekarten. Navisysteme<br />
für PC oder Netbook mit Navionics-Karten und GPS-Maus gibt es als Komplettpaket.<br />
Halle 5/Stand 520 www.bernwieser.at
Boot TULLN <strong>2011</strong> · Boot TULLN <strong>2011</strong> · Boot TULLN <strong>2011</strong> · Bo<br />
76<br />
Alles für Kinder<br />
Die Freunde und Helfer der Polizeisportvereinigung Wien stellen ihr<br />
Sozialprojekt Schnuppersegeln <strong>2011</strong> vor. Als besonderes Highlight<br />
haben Kinder im Sommer <strong>2011</strong> darüber hinaus auch noch die<br />
Möglichkeit, Schnuppertauch- und Kanukurse kostenlos zu besuchen.<br />
Die 22-Fuß-Polizeisport-Segelyacht PANONIA wird erstmalig<br />
auf der Messe zu sehen sein. Als Rahmenprogramm für die Kinder<br />
wird es einen Malwettbewerb und eine Video Slide-Show geben.<br />
Am 5. März hält Claus Gintner um 14.00 Uhr einen Vortrag über<br />
den Zauber der Inselwelt der Karibik. Außerdem gibt es ein großes<br />
Gewinnspiel, der Hauptpreis ist ein Wochenende auf der PANNONIA.<br />
Halle 3/Stand 304 www.polizeisv-wien.at<br />
Liebe zum<br />
Wolfgang<br />
Hausner<br />
Holz<br />
Wolfgang Friedl, der österreichische<br />
Holzboot-Spezialist, stellt in Tulln einen<br />
Neubau vor: einen klassischen Doppelender<br />
mit Kajüte für zwei Personen.<br />
Das Klinker-beplankte Boot ist mit einem<br />
Gaffelrigg ausgestattet. Auf seinem<br />
Stand informiert Friedl über sachkundige<br />
Restaurierungen oder über<br />
Veranstaltungen mit den klassischen<br />
Schönheiten.<br />
Halle 5/Stand 516<br />
www.woodenboat.at<br />
Sonne&Kraft<br />
Der Motorbootsportverband für Österreich<br />
(MSVÖ) ist die geeignete Anlaufstelle, um<br />
Informationen rund um den Motorbootsport<br />
zu bekommen. Da der MSVÖ umweltfreundlichen<br />
Technologien gegenüber<br />
offen ist, wird die Crew des mit Solarenergie<br />
betriebenen Katamarans SOLARWAVE<br />
täglich um 11.00 Uhr einen Vortrag halten.<br />
Als weiteres Highlight wird das Offshore-Rennboot<br />
von Hannes Bohinc, ein<br />
RIB mit einer Länge von 11,98 Metern und<br />
zwei 560 PS-Maschinen, ausgestellt.<br />
Halle 2/Stand 204 www.msvoe.at<br />
Weltumsegler und Katamaran-Legende<br />
Wolfgang Hausner kommt nach Tulln. Er<br />
wird in Halle 4 auf Stand 417 bei Ecker<br />
Yachting den Besuchern von seinen Reisen<br />
mit der TABOO berichten. Über Ecker<br />
Yachting kann man auch Kojencharter bei<br />
Wolfgang Hausner buchen.<br />
Halle 4/Stand 417 www.ecker-yachting.com
ot TULLN <strong>2011</strong> · Boot TULLN <strong>2011</strong> · Boot TULLN <strong>2011</strong> · Boot<br />
Revier<br />
77<br />
Der Motor von Tulln<br />
Gäbe es eine „Hall of Fame“ für Verdienste um<br />
die österreichische Wassersport-Branche, ein<br />
Mann müsste wohl als erster dort aufgenommen<br />
werden: Mag. Thomas Diglas, der Projektleiter<br />
der Boot Tulln. Das schrieb <strong>OCEAN7</strong><br />
vor einem Jahr. Hat er es doch geschafft, selbst<br />
im schwierigsten Jahr der Krise die Austrian<br />
Boat Show mit einer Rekordteilnahme an Ausstellern<br />
in das Spitzenfeld der großen internationalen<br />
Wassersportmessen zu heben.<br />
Auch in diesem Jahr bietet die Boot<br />
Tulln wieder viel Spannendes und Neues.<br />
Mag. Thomas Diglas: „Wassersport macht<br />
Spaß und fasziniert. Wir sehen es als eine<br />
unserer Aufgaben, vor allem die Jugend<br />
an den Sport heranzuführen. Die Boot<br />
Tulln bietet für jeden etwas. Einsteiger in<br />
die Szene können sich umfassend informieren.<br />
Tauchsportbegeisterte, Regattafans<br />
und Anhänger der großen Segel- und Motoryachten<br />
kommen bei Österreichs größtem nautischen Event voll<br />
auf ihre Kosten. Wir bieten dem Fachbesucher, dem Neueinsteiger<br />
sowie Familien sämtliche Facetten des vielfältigen<br />
Sports. Besonders hinweisen möchte ich auf<br />
das Angebot für Neueinsteiger. Sämtliche renommierte<br />
Schulen und Verbände sind auf der Boot Tulln anwesend<br />
und stehen dem Besucher mit Rat und Tat<br />
zur Seite, wenn es um die individuelle Auswahl<br />
des Wassersports geht.“<br />
Mit besonderem Stolz kann Mag. Diglas<br />
darauf hinweisen, dass es ihm gelungen<br />
ist, den wohl prominentesten<br />
deutschsprachigen Segler für einen<br />
Vortrag zu gewinnen: Bobby Schenk<br />
wird am Sonntag, dem 6. März, um<br />
13.00 Uhr im großen Vortragssaal<br />
zum Thema „Ein Leben auf den 7<br />
Meeren“ sprechen.<br />
Tel.: +43 1 533 0640<br />
e-mail: ayc@ayc.at<br />
www.ayc.at<br />
CHARTER<br />
FREE<br />
HOLIDAY<br />
nd Messe Tulln 424 Halle 4 / Stand 424 429
78<br />
oCEAN7 YACHTEN<br />
Edel-Kat<br />
Die ALIBI 54 wurde von dem Schiffsarchitekten und Regattasegler<br />
Loic Goepfert aus Southampton entwickelt. Der<br />
elegante Katamaran bietet genug Platz für jede Großfamilie,<br />
eignet sich aber durch die einfache Bedienung auch für<br />
Einhandsegler. An Bord sorgt ein diesel-elektrisches Energiesystem<br />
für Strom in jeder Situation und versorgt sogar<br />
E-Herd, Geschirrspüler, Waschmaschine und Heimkino.<br />
Die Baunummer eins wurde auf den treffenden Namen<br />
DIFFERENTE getauft.<br />
Der begeisterte Eigner konnte intensiv am Entstehungsprozess<br />
seiner Yacht mitwirken. Ein Umstand, der den Machern<br />
der ALIBI 54 sehr wichtig ist, da sie keine Standard-Yacht,<br />
sondern ein Schiff nach den individuellen Eignerwünschen<br />
anbieten wollen.<br />
www.catalibi.com<br />
Power-Kiwis<br />
Atomix heißt ein neues Powerboot aus dem Land der Kiwis<br />
und hat wie eine Bombe im dortigen Markt eingeschlagen.<br />
Jetzt gibt es die Atomix-Boote vom 330 RIB bis zum 7500<br />
Sports Cruiser auch für den österreichischen Markt, für<br />
Deutschland, Slowenien und Kroatien. Entworfen wurden<br />
sie von dem Kiwi-Star-Designer für Powerboote, Brett Bakewell-White.<br />
Sein Auftrag lautete: Schmal, damit sie in Schiffscontainer<br />
passen; trailerbar; optimale Fahreigenschaften<br />
für raue Seebedingungen. Was herauskam, ist ein tiefer V-<br />
Rumpf, auf dessen Grundmodul diverse Variationen aufgebaut<br />
sind. Gebaut werden die Boote unter strengsten Qualitätskontrollen<br />
in China, was einen nahezu unschlagbaren<br />
Preis garantiert. In Österreich werden die Power-Kiwis von<br />
Arnold Kern in Amstetten vertrieben. Tel. +436803214140.<br />
Halle 2/Stand 221 www.atomixboats.at<br />
Schön schnell<br />
Bei der GRAND SOLEIL 50 werden mittels Infusionstechnik Karbonfasern<br />
in die innere Struktur eingearbeitet. Diese Technik macht das Schiff<br />
nicht nur leichter, sondern auch stabiler. Zusätzliche Steifheit bekommt<br />
der Rumpf durch die integrierte Reling. Die vier großen Rumpffenster<br />
wurden samt Verstärkungen direkt in den Rumpf einlaminiert. Ein T-<br />
förmiger Flossenkiel sorgt für das notwendige Gewicht unter Wasser<br />
und die entsprechende Performance.<br />
Halle 4/Stand 447 www.mayer-yachten.com<br />
Yacht mit Auto<br />
Die Strand Craft 166 wird mit einem 620 PS starken und 305 km/h<br />
schnellen V8-Sportwagen mit eigener Garage an Bord geliefert. Um die<br />
stromlinienförmige Silhouette der Strand Craft 166 nicht zu stören, sind<br />
die Flybridge sowie das Sonnendeck im Bedarfsfall einklappbar beziehungsweise<br />
unter großen Abdeckungen versteckt. Angetrieben wird die<br />
noble Superyacht von zwei 5.766 PS starken MTU-Motoren, die mit<br />
einem 5.600 PS Vericor Booster über 40 Knoten erreichen können.<br />
www.strand-craft.com
NEWS YACHTEN<br />
79<br />
Dufour 445<br />
Gemütlich oder rasant<br />
Der Rumpf der Dufour 445 Grand’Large wurde für schnelles<br />
Segeln entworfen, das neue Modell der französischen<br />
Werft eignet sich aber auch für komfortable Urlaubstörns.<br />
Gute Segeleigenschaften und einfache Handhabung<br />
mussten bei der Konstruktion gleichermaßen verwirklicht<br />
werden. Sämtliche Funktionen können vom Cockpit, der Großschot Traveller<br />
sogar von der Position des Steuermanns aus bedient werden. Die Dufour 445<br />
Grand’Large wird in einer Version mit drei und einer mit vier Kabinen verfügbar<br />
sein. Auch beim Tiefgang kann zwischen zwei verschiedenen Kielvarianten<br />
gewählt werden, der lange reicht 2,20 Meter tief, der kurze Kiel nur 1,80<br />
Meter, ist aber dafür etwas schwerer.<br />
Halle 10/Stand 1009 www.phoenix-yachting.com<br />
Hanse 620e<br />
Yacht mit<br />
Teleskop-<br />
Kiel<br />
Der Tiefgang der Hanse 630e<br />
kann jetzt dank einer neuartigen<br />
Kielkonstruktion zwischen 3,10<br />
und 2,35 Metern hydraulisch verändert<br />
werden. Die neue Teleskopkielkonstruktion<br />
ist in Zusammenarbeit<br />
mit dem Konstruktionsbüro<br />
judel/vrolijk & co. entstanden und<br />
kostet keinen Platz im Innenraum.<br />
Die Hanse 630e ist die größte je<br />
in Deutschland gebaute Serien -<br />
yacht, ist auch mit kleiner Crew<br />
schnell und sicher zu segeln und<br />
ist mit ihrem neuen Kiel jetzt noch<br />
flexibler. Die neue Hanse ist 19<br />
Meter lang und 5,20 Meter breit<br />
und ist am Wind mit eindrucksvollen<br />
214 Quadratmetern besegelt.<br />
Halle 10/Stand 1015<br />
www.schwaigernautik.com<br />
Schiffsführer<br />
Schule Ebner<br />
Leiter Kapt. Christian Ebner<br />
Tel. 0664 / 300 04 30<br />
Fax 07722 / 642 00<br />
www.boot1.at<br />
SRC und UBI See<br />
& Binnenfunkzeugnisse<br />
Qualität zu Spitzenpreisen<br />
für Vereine oder Gruppen ab<br />
5 Personen nur 180,- €<br />
z. B. für das<br />
SRC GMDSS Seefunkzeugnis<br />
Ab 3 Personen können Kursort und<br />
Zeit individuell vereinbart werden
80<br />
Performance-Cruiser ist eine heutzutage etwas arg strapazierte<br />
Bezeichnung. Sagen wir einfach, es handelt sich bei der<br />
Salona 41, die nach der 42 ein weiterer Erfolg werden soll,<br />
um ein wirklich schnelles, gut segelndes Familienschiff.<br />
Gong frei<br />
zur<br />
Von Detlef Jens<br />
zweiten Runde
YACHTEN<br />
81<br />
Salona 41<br />
Das besondere Detail sind die ausklappbare Gangway im Heck,<br />
die ein Doppelleben als Sitzbank führt und die Traveller-Abdeckung<br />
im Hafen. Einfach und gut. Die Salona 41 ist ein sehr solider<br />
und sehr gut segelnder Performance Cruiser (für alle, die<br />
diese Bezeichnung nicht mögen: ein schnelles Fahrtenschiff mit<br />
Regattapotenzial), das auch im Preis gut liegt. Es ist geeignet<br />
zum Familien segeln, weil man das Boot auch entspannt fahren<br />
kann. Wobei man mit vier bis fünf Kumpels auch mal heiße<br />
Rennen, und die dann auch durchaus vorne, segeln kann. Eine<br />
Yacht ganz auf der Höhe der Zeit, schön ausgebaut, gut verarbeitet,<br />
dabei schnell und vergleichsweise preiswert.<br />
Diese kleine Werft in der Nähe von Split ist schon lange kein<br />
Newcomer mehr, bei uns in Österreich werden die Yachten der<br />
Marke Salona jedoch immer noch so betrachtet. Liegt es daran,<br />
dass es hierzulande immer etwas länger dauert, bis neue Trends<br />
wahrgenommen und akzeptiert werden und dass die Meisten<br />
sich bis dahin lieber am Althergebrachten – und oft schon<br />
längst Überholten – festklammern? Immerhin geht Salona, die<br />
Marke, die aus einem großen Zulieferbetrieb für die weltweite<br />
Automobilindustrie hervorgegangen ist und immer noch zu<br />
diesem Konzern gehört, mit der neuen 41 sozusagen schon in<br />
die zweite Runde. Denn dies ist ein Makeover der sowohl auf<br />
dem Wasser als auch in den Verkaufsbüchern sehr erfolgreichen<br />
Salona 42, die erst seit vier Jahren gebaut wird und einstweilen<br />
im Sortiment der Kroaten bleibt.<br />
Die Salona 41, ein von der Werft so genannter Performance<br />
Cruiser, ist (k)ein ganz neues Schiff. Die Linien basieren auf<br />
denen der 42, das Schiff hat dabei kürzere Überhänge und trotz<br />
einem Fuß weniger Länge ebenso viel Raum an Bord. Die<br />
Länge der Wasserlinie bleibt nämlich mit 11,45 Metern gleich,<br />
dabei ist die neue 41 einen Tick leichter, sie hat bessere Anhänge<br />
vielleicht, ein anderes Cockpit und ein etwas größeres Rigg<br />
mit entsprechend mehr Segelfläche. Das Großsegel der 41 hat<br />
53,5 Quadratmeter (statt 48,80 bei der 42), die Genua 57,6<br />
(statt 53,2). Das macht viel aus. Die 42 war schon kein Dackel,<br />
hat viele Rennen gewonnen, aber die 41 besitzt deutlich mehr<br />
Potenzial.<br />
Gebaut wird sie im Vakuum-Infusionsverfahren, was letztlich<br />
Harz und damit Gewicht spart. Das massive Rückgrat der Yacht<br />
ist ein Stahlrahmen, der sich vom Hauptschott bis zum Niedergang<br />
erstreckt und an dem alle Stresspunkte befestigt sind:<br />
Kiel, Mastfuß, Püttinge. Ebenso stehen die Möbel im Salon auf<br />
diesem Rahmen, der Rumpf drumherum ist zwar stark, muss<br />
aber nur bedingt wirklich tragende Funktionen übernehmen.<br />
Die Schotten zumindest der Standardversion bestehen aus<br />
massivem Bootsbausperrholz; es gibt jedoch auch noch eine<br />
Grand-Prix-Rennversion, wo (unter anderem) die Schotten<br />
einen Balsaholzkern haben. Alles ist fest und solide einlaminiert,<br />
das Deck hat eine teilweise Innenschale – im Salon jedoch<br />
ist die Decke durch abnehmbare Paneele verkleidet. Das ist<br />
praktisch, wenn man einmal an die LED-Leuchten oder Verkabelung<br />
oder was auch immer heran muss, vor allem aber auch<br />
eleganter, als es eine glatte Kunststoffoberfläche wäre. Die<br />
gesamte Konstruktion ist vom Germanischen Lloyd geprüft,<br />
durchgewunken und zertifiziert; nach Meinung der Kroaten<br />
sei der GL übrigens „die einzige Klassifikationsgesellschaft, die<br />
wirklich etwas von Yachten versteht“.<br />
1 Eigenwillige Farbgestaltung. Ungewohnt, aber ein gelungenes Design.<br />
1
82<br />
1<br />
2<br />
Die Platzhirsche müssen sich anstrengen!<br />
Das Schiff zu segeln ist ein Vergnügen. So abgedroschen es<br />
klingen mag, vor allem wenn das Boot selbst so genannt wird<br />
– hier wird genau die richtige Balance zwischen Performance<br />
und Cruising getroffen. Das Schiff ist spürbar lebendig und<br />
drehfreudig, sprintet bei jeder Bö sofort los, dabei lässt es sich<br />
aber noch von fast jeder Person steuern, die auch nur einigermaßen<br />
segeln kann. Das Ruderblatt der Standardversion ist tief,<br />
sodass auch bei zu viel Krängung noch Steuerwirkung erhalten<br />
bleibt (das Rennschiff hat ein kleineres Profil). Zur Auswahl<br />
gibt es bemerkenswerte vier Kiele, mit denen das Schiff einen<br />
Tiefgang von 1,75 bis 2,68 Metern hat; wir segelten die moderate<br />
Version mit 2,25 Metern und einer relativ schlanken Finne<br />
mit langem Ballasttorpedo am Ende. Damit segelt die Salona<br />
41 wie gesagt hervorragend; wer wirklich das Letzte aus ihr<br />
herausholen möchte, wird dann wohl die Rennversion mit<br />
2,68-Meter-Kiel (und Kohlefasermast) wählen. Die bisherigen<br />
Platzhirsche auf den Regattabahnen müssen sich, das hat schon<br />
die vergangene Saison eindrucksvoll gezeigt, jedenfalls verdammt<br />
anstrengen, wenn sie hier noch mithalten wollen. Und<br />
das gilt auch schon für die Standardversion mit moderatem<br />
Tiefgang und Alumast.<br />
Auch unter Deck muss sich eine Salona ganz gewiss nicht<br />
hinter irgendeiner lange etablierten Marke verstecken. Die 41<br />
ist sehr elegant designt und ausgebaut, hell und klar, dennoch<br />
bleibt es auch hier ein hundertprozentiges Segelboot und versucht<br />
nicht, auf Hotellobby oder Ferienappartement zu machen.<br />
Handläufe sitzen überall dort, wo man unterwegs hingreifen<br />
möchte, um sich festzuhalten, es gibt ausreichend Luken<br />
und Fenster zum Öffnen, die Pantry ist zwar groß, funktioniert<br />
aber auch auf See, und dazu gibt es einen ordentlichen Navigationstisch.<br />
Außerdem gibt es zwei WC- und Duschräume, in<br />
denen man sich bewegen kann, und, auf dem von uns gesegelten<br />
Schiff, drei Doppelkabinen im üblichen, hundertfach bewährten<br />
Layout. Der Salon ist ausreichend groß, an Steuerbord<br />
befindet sich ein kurzes Sofa mit einer kleinen, als Bar geeigneten<br />
Anrichte und an Backbord der Tisch mit großem U-<br />
Sofa drumherum. Dieser Bereich lässt sich bei Bedarf in eine<br />
zusätzliche Doppelkoje verwandeln. Volle Punktzahl für die<br />
Einrichtung, die zwar nicht überrascht, die aber einwandfrei<br />
und ganz offenbar sorgfältig entworfen und gebaut ist.<br />
Gehen wir zurück an Deck, wo sich ja eh das Leben an Bord<br />
abspielt. Das Cockpit ist entsprechend groß mit viel Platz zum<br />
Segeln und für das genüssliche Hafenleben unter freiem Himmel<br />
(es gibt zum Beispiel einen großen Cockpittisch). Der<br />
Rudergänger hat auch einen guten Platz, entweder auf dem<br />
Seitendeck sitzend oder auf der Bank quer über dem offenen<br />
Heck, die ein Doppelleben als Passerella führt. Das Ding lässt<br />
sich nach achtern ausschwenken, sodass man plötzlich eine,<br />
wenn auch schmale, Gangway an Land hat. Es funktioniert<br />
auch deswegen so gut, weil diese Bank mit einer starken Feder<br />
ausgerüstet ist, die sie in etwa in der Waage hält, sodass sie<br />
einem nicht gleich mit dem entfernten Ende ins Wasser klappt.<br />
Der Doppelsteuerstand funktioniert hier ganz hervorragend.<br />
Nicht nur hat der Steuermann jeweils einen sehr guten Überblick<br />
von Luv oder Lee aus, auch kommt man sehr leicht an<br />
Bord (von achtern) und bis zum Niedergang durch. Auch beim<br />
Segeln hilft das, es erleichtert das Alleinesegeln und das Leben<br />
im Hafen sowieso. Ein Albtraum sind im Vergleich dazu die<br />
mannshohen Riesenräder vergangener Zeiten, an denen man<br />
sich nur akrobatisch vorbeischlängeln konnte und die womöglich<br />
auch noch in einer vertieften Delle im Cockpitboden<br />
stecken mussten, in denen dann auch unweigerlich Leinen und<br />
anderes Zeug verschwand.<br />
So hat man als Steuernder vom luvseitigen Deck aus nicht nur<br />
den Lenker, sondern auch die Travellerleine gut im Griff, falls<br />
man die bei böigen Am-Wind-Kursen bespielen möchte. Was
3<br />
YACHTEN<br />
83<br />
Technische Daten<br />
Länge über alles...........................................................12,5 m<br />
Länge der Wasserlinie ................................................11,45 m<br />
Breite ..........................................................................3,84 m<br />
Tiefgang ............................................... 1,75/2,0/2,25/2,80 m<br />
Verdrängung ...................................................................7,2 t<br />
Ballast .............................................................................2,4 t<br />
Segelfläche ................................................................111 qm<br />
Maschine ........................................................... 40 PS/29 kW<br />
Preis ab 159.000 Euro exklusive MwSt.<br />
segelfertig ab 181.200 Euro exklusive MwSt.<br />
salonayachts.com<br />
für den Stauraum, der auf der Salona 41 in zwei Backskisten<br />
und zwei Stauräumen unter Klappen im Heck recht üppig<br />
ausfällt. Kurz auch die anderen Standards: Alle Decksluken sind<br />
bündig, der Fockroller von Harken ist unter Deck eingebaut,<br />
die Ankerwinsch sitzt ebenso versteckt im Ankerkasten, das<br />
Achterstag wird durch einen Navtec-Hydraulikzylinder getrimmt.<br />
Also so weit alles ordentlich. Der Traveller verläuft<br />
auf diesem Boot fehlte, waren wieder einmal Fußstützen am<br />
Boden – das allerdings nur, weil sie angeblich nicht in irgendeinen<br />
Transporter hineingepasst hätten. Vertrauen wir also<br />
darauf, dass diese, vor allem auf Kundenwunsch, in Zukunft auf<br />
jeder Salona 41 angebaut werden! Die Großschot wird über<br />
das bewährte „German-System“ gefahren, also vom Baumende<br />
nach vorne, dann hinunter an Deck und an beiden Seiten nach<br />
achtern, ins Cockpit, auf zwei Winschen, eine an jeder Seite.<br />
Hier läuft die Schot sogar recht elegant in einem Kanal unter<br />
Deck und taucht erst kurz vor der Winsch wieder auf – diese<br />
steht jedoch etwas zu weit vorne. Ich komme vom Rad aus zwar<br />
heran, aber nur mit Verrenkung und weil ich keine ganz kurzen<br />
Arme habe. Besser wäre es, die Winsch dichter an das Rad<br />
heran zu stellen. Der Großschottrimmer, falls man den auf<br />
Regatten mitnimmt, hätte auch dann noch genug Platz, vor<br />
allem aber könnte die Person vom Rad aus das Großsegel<br />
fahren. Außerdem ließe sich dann vermutlich der Backskistendeckel<br />
beim Öffnen weiter umklappen. Das ist das Stichwort<br />
übrigens auf dem Cockpitboden, direkt vor den zwei Steuer -<br />
rädern. Im Hafen wird er auf eine Seite gefahren und dann mit<br />
zwei kleinen Teakbrettern abgedeckt. Das ist ebenso genial wie<br />
einfach und wirkungsvoll. Auf dem Kajütdach sitzt eine große<br />
GFK-Kappe, unter der die Fallen und Strecker vom Mast aus<br />
nach achtern laufen – leider nicht alle davon in den dafür vorgesehenen<br />
Öffnungen an der Vorderseite der Abdeckung.<br />
Macht es einen Unterschied? Nicht wirklich. Vermutlich ist<br />
diese Anmerkung nur Indiz des ebenso lästigen wie kleinlichen<br />
Perfektionismus. Oder der Versuch, auf einem sehr solide designten,<br />
ordentlichen und sehr schnell segelnden Schiff dann<br />
doch noch eine kritische Bemerkung loszuwerden?<br />
1 geräumig. Edler und funktioneller Innenausbau.<br />
2 funktional. Klassischer Navigationstisch.<br />
3 spritzig. Dieses Schiff hat Power!
84<br />
Die Ausbildung<br />
Ich sitze mit zwölf Leidensgenossen im Seminarraum des Yacht Club Austria und schön langsam wird<br />
mir heiß: Wie ist das noch gegangen mit recht weisend Nord, Missweisung und Deviation?<br />
Heinz List – unser Referent und Spezialist für<br />
Navigation trichtert uns die Faustregel ein: „Vom<br />
richtigen Kurs zum falschen Kurs rechne immer<br />
mit falschen Vorzeichen, vom falschen Kurs zum<br />
Richtigen Kurs verwende die richtigen Vorzeichen!“<br />
Plusgrade, Minusgrade haben jetzt aber<br />
mit Raumtemperatur überhaupt nichts gemeinsam,<br />
oder doch?<br />
Wo war ich nur mit meinen Gedanken, dass ich<br />
momentan überhaupt nicht weiß, um was es hier<br />
geht? Was hat mich denn überhaupt bewogen, in<br />
den Kurs zu gehen? War es der Segeltörn im Sommer?<br />
War es mein Freund, der gesagt hat, ich solle jetzt endlich<br />
den „Segelschein“ machen? War es meine Frau, die gedrängt hat,<br />
auf Nummer Sicher zu gehen?<br />
Egal, ich wende mich wieder den wahren Dingen des Lebens zu:<br />
Mercato-Projektion der Seekartendarstellung, Besteckversetzung,<br />
Ablenkungstabelle, Gezeitenberechnung, ach ja und seit gestern<br />
weiß ich auch, was ein Spitzgatter, ein Schwanenhals, ein Verklicker,<br />
ein Hahnepot, eine Pütz etc. ist.<br />
Ich bemerke, dass Segeln oder Motorbootfahren ein derart weites<br />
Feld an Wissen umfasst, sodass mich schön langsam die Lust am<br />
Lernen packt. Morgen wird der Referent über Gezeiten referieren,<br />
Bezugsorte, Anschlussorte und wir werden interpolieren.<br />
Ich erinnere mich noch an die Worte des YCA-Ausbildungsleiters<br />
beim Informationsabend: „… Der Yacht Club Austria bietet eine<br />
der besten Skipper- Ausbildungen in Österreich an … Qualität<br />
verpflichtet … Der beste Garant für Sicherheit und unfallfreies<br />
Segeln/Motorbootfahren ist gute Ausbildung … Der YCA veranstaltet<br />
keine Schnellsiederkurse, sondern legt Wert auf fundiertes<br />
Wissen und Können …“<br />
Und wenn man sich umhört, und sich auf die Suche nach Hochsee-<br />
Ausbildung begibt, kommt<br />
man an den Initiativen des<br />
Yacht Club Austria nicht vorbei.<br />
Es werden verschiedene Seminarkonzepte<br />
zur Erlangung<br />
der Befähigungsausweise<br />
(BFA) für den Fahrtenbereich<br />
1 (Watt- oder Tagesfahrt), FB<br />
2 (Küstenfahrt bis 2 Seemeilen),<br />
FB 3 (küstennahe Fahrt<br />
bis 200 sm) und FB 4 (weltweite Fahrt) angeboten: Ob man nun<br />
ein- bis zweimal pro Woche verteilt über mehrere Wochen im<br />
Kurs sitzt oder ob man 4 bis 5 Wochenenden opfert, um zum<br />
„Schein“ zu kommen – der Stoff ist immer der gleiche. Insgesamt<br />
kommt man auf ca. 60 Unterrichtseinheiten. Und die braucht man<br />
tatsächlich, denn inhaltlich ist der Prüfungsstoff sehr breit gefächert:<br />
Bootskunde, Wetterkunde, Seemannschaft, Knoten, Navigation<br />
mit Übungskarten,<br />
Gesetze,<br />
Radar, Motorenkunde,<br />
Gezeitenberechnungen,<br />
uvm.<br />
Die YCA-Referenten<br />
sind allesamt<br />
Profis in ihrem Bereich,<br />
viele sind<br />
auch Prüfer der<br />
zwei Dachverbände<br />
ÖSV und MSVÖ<br />
und die meisten<br />
sind schon jahrelang in der Ausbildung tätig.<br />
Die Älteren unter uns können sich noch erinnern: Der Yacht Club<br />
Austria war der erste Verein, der vor 30 – 40 Jahren die Ausbildung<br />
in Österreich eingeführt und entwickelt hat. Erst in der Folge<br />
haben die Dachverbände das Ausbildungswesen vom Ministerium<br />
übertragen bekommen.<br />
Apropos Dachverbände: Unsere Ausbildungen sind mit dem<br />
MSVÖ und dem ÖSV akkordiert und abgesprochen, dementsprechend<br />
werden unsere Lizenzen auch vom Bundesministerium für<br />
Verkehr ausgestellt. Diese Lizenzen sind daher weltweit anerkannt.<br />
Die Dachverbände sind auch ein Garant dafür, dass die Qualität<br />
der Ausbildung gewährleistet wird, die Prüfungsordnung (PRO)<br />
wird dementsprechend laufend den Entwicklungen und Vorgaben<br />
angepasst – zuletzt im Jahre 2009.<br />
Nun zuletzt, was kostet die Ausbildung? Die Preise sind regional<br />
unterschiedlich, der Theoriekurs BFA FB 2 kostet derzeit zwischen<br />
320,– und 350,– Euro.<br />
Anfragen, nähere Informationen und Details können Sie bei den<br />
jeweiligen Crews erfragen.<br />
In der nächsten Ausgabe werden wir an dieser Stelle über die<br />
Praxisausbildung und über den Prüfungsablauf berichten.<br />
Gottfried Titzl Rieser,Generalsekretär
yca-news<br />
85<br />
Crew Salzburg<br />
CLUBABENDE<br />
Seglertreff jeweils am zweiten Mittwoch des<br />
Monats ab 19.30 Uhr im Gasthof Krimpelstätter,<br />
Müllner Hauptstr. 31/1. Stk., Salzburg<br />
Liebe Segelfreunde,<br />
im Oktober 2010 wurde ich zum Crew-Commander<br />
von Salzburg sowie Frau Anita Kitzmantel zum<br />
Vize-Crew-Commander gewählt. Georg Buhl, der<br />
das Amt des Crew-Commanders 30 Jahre lang ausgeübt hat, wurde zum<br />
interimistischen Schatzmeister bestimmt. Wir wollen auf seinen Rat und<br />
seine Kontakte nicht verzichten. Weiters wurde ein Jugendreferent (Jürgen<br />
Laubbichler) bestellt, der auch mit seinen Kontakten helfen soll, junge<br />
A-Schein-Besitzer zum Meer zu bringen. Ich selbst bin seit 1978 Mitglied des<br />
YCA, war aber die letzten 12 Jahre nicht in Salzburg. Umso erfreulicher war<br />
es für mich, wieder mit offenen Armen aufgenommen zu werden.<br />
Zur Belebung der Crew benötigen wir eure Hilfe und nehmen jede Anregung<br />
und deren Umsetzung sehr gerne entgegen – Mobil: 0680/2472219 oder<br />
E-Mail: zimmer_christian@ymail.com.<br />
Euer neuer Crew-Commander Christian Zimmer<br />
Programmvorschau<br />
Mittwoch, 09.03.<strong>2011</strong> – Heringsschmaus<br />
Mittwoch, 13.04.<strong>2011</strong> – Hubert Meier – Ecker Cup<br />
AUSBILDUNG<br />
InteressentInnen für Theoriekurs FB 2/3, Upgrading FB2 auf FB3, MSVÖ<br />
Technik, GMDSS bitte bei Crew-Commander Christian Zimmer<br />
(0680/2472219 oder E-Mail: zimmer_christian@ymail.com) melden.<br />
Jugendarbeit: Für Ausbildungstörns suchen wir Skipper und auch<br />
Schiffseigner, die der Jugend etwas beibringen wollen.<br />
Crew Wien,<br />
Nö,Burgenland<br />
CLUBABENDE<br />
Jeden 2. Dienstag im Monat ab<br />
19.00 Uhr im Clublokal „Restaurant<br />
Pistauer“, 1110 Wien, Ravelinstraße 3<br />
beim Simmeringer Friedhof,<br />
Tel. +43(0)1/7672510<br />
Crew-Commander<br />
Arch. DI Christian Zimmer<br />
Crew-Commander<br />
Christian Schifter<br />
STAMMTISCHINFO<br />
Stammtisch Mödling: S’Beisl in 2344 M. Enzersdorf, Hauptstraße 84 –<br />
bei Interesse bitte anmelden, da nur begrenzter Raum zur<br />
Verfügung steht.<br />
Kontakt<br />
YACHT CLUB AUSTRIA<br />
Generalsekretariat · Lederergasse 88 · A-4<strong>02</strong>0 Linz<br />
+43(0)732/781086 · Fax +43(0)732/771345<br />
office@yca.at · www.yca.at<br />
Crew Salzburg<br />
Crew-Commander Arch. DI Christian Zimmer<br />
Pfadfinderweg 8 · 5<strong>02</strong>0 Salzburg<br />
+43/(0)680/2472219 · zimmer_christian@ymail.com<br />
Crew Wien, Nö, Burgenland<br />
Crew-Commander Christian Schifter · Ludwiggasse 3, Haus 4<br />
1140 Wien · +43/(0)1/7109222 · cschifter@pantaenius.com<br />
Crew Oberösterreich<br />
Crew-Commander Gottfried Rieser · Fischillstraße 1<br />
4063 Hörsching · +43/(0)7221/72353 · gottfried.rieser@a1.net<br />
Crew Tirol und Vorarlberg<br />
Crew-Commander Albert Plachel · Laningerweg 1 · 6410 Telfs<br />
+43/(0)699/15267890 · albert.plachel@aon.at · www.yca-tirol.at<br />
Crew Kärnten<br />
Crew-Commander und Vize-Commodore<br />
Prov. Univ. Ass. Dr. Jürgen Adlmannseder<br />
Rudolf Kattnigweg 3 · 9201 Krumpendorf<br />
+43/(0)650/3400475 · juergen.adlmannseder@uni-klu.ac.at<br />
office@yca-crew-ktn.at · www.yca-crew-ktn.at<br />
Crew Tauern<br />
Yacht Club Austria, Generalsekretariat, Lederergasse 88, 4<strong>02</strong>0 Linz<br />
Tel.+43(0)732/781086 · Fax +43(0)732/771345<br />
office@yca.at · www.yca.at<br />
Crew Eisenerz/Steiermark<br />
Crew-Commander Mike Hecker<br />
Freiheitsplatz 4 · 8790 Eisenerz · +43/(0)664/3458529<br />
mike@gebirgssegler.at · www.gebirgssegler.at<br />
Crew Bayern<br />
Crew-Commander Dipl.-Päd. Barbara Lange-Hofmayer<br />
Waldinger Straße 28 · D-85084 Reichertshofen<br />
+49/160/7358209 · Tel./Fax +49/8453/8699<br />
langehofmayer@hotmail.com<br />
Crew Kroatien<br />
Ehren-Commodore und Crew-Commander<br />
Kapitän Miljenko Zanic · Lucka Ispostava<br />
HR-51250 Novi Vinodolski · Tel./Fax +385/51/244345<br />
Crew Schweiz<br />
Yacht Club Austria, Generalsekretariat, Lederergasse 88, 4<strong>02</strong>0 Linz<br />
Tel.+43(0)732/781086 · Fax +43(0)732/771345<br />
office@yca.at · www.yca.at<br />
Austrian Boat Show, Halle 5, Tulln, 3. bis 6. März <strong>2011</strong><br />
Kennenlernen, Anfragen beantworten, Kontakte schließen, unser Netzwerk wieder dichter knüpfen – all das sind unsere Gründe,<br />
bei der größten österreichischen Bootsmesse präsent zu sein.<br />
Was erwartet die Besucher <strong>2011</strong> auf dem Messestand des Yacht Clubs Austria? Der Commodore hält Vorträge zum Thema<br />
„Bergung und Verhalten in Seenotfällen“. • Der Crew-Commander Mike Hecker wird mit seiner Schauküche in 20 Minuten nur<br />
mit Bordmitteln ein 3-gängiges Menü zaubern – jeder Besucher kann sich von Qualität und Köstlichkeit überzeugen. • Am<br />
Samstag besucht uns die Stadt Opatja und wird die Attraktionen der Region präsentieren! • Es werden laufend feinste französische<br />
Weine präsentiert und von unseren Besuchern degustiert. • Die Verlosung der Boote der Einheitsklasse für den 22.<br />
Austria-Cup <strong>2011</strong> findet ebenfalls am Samstag statt. • Führende Funktionäre sind am Messestand präsent und stehen für Anfragen<br />
und Informationen jeglicher Art gerne zur Verfügung!
86<br />
PROGRAMMVORSCHAU<br />
Dienstag, 08.03.<strong>2011</strong> – Fritz Pölzl und seine Lebensgefährtin – Reiseabschnitt<br />
Barentsee – Spitzbergen. Dienstag, 12.04.<strong>2011</strong> – Günter Reindl –<br />
Cora-Mae – Die brasilianische Küste. Dienstag, 10.05.<strong>2011</strong> – Christian<br />
Schifter – Bericht über den YCA-Törn in Schottland<br />
AUSBILDUNG<br />
Termin RYA/MCA-Yachtmaster-Seminar <strong>2011</strong>:<br />
12.–13.11.<strong>2011</strong> und 19.–20.11.<strong>2011</strong> und 26.–27.11.<strong>2011</strong> – jeweils von<br />
9:00–17:00 Uhr in Linz<br />
Crew Oberösterreich<br />
Clubabende<br />
Unsere Clubabende finden immer am letzten Dienstag<br />
im Monat im Volkshaus Dornach, Niedermayrweg<br />
7, 4040 Linz-Dornach statt. Beginn jeweils 19.30 Uhr.<br />
Newsletter<br />
Wir informieren unsere Mitglieder regelmäßig<br />
über Aktuelles aus dem Segel- und Motorbootbereich.<br />
Sollten Sie Anregungen und Ideen für<br />
Crew-Commander<br />
Gottfried Rieser<br />
unseren Newsletter haben, so freuen wir uns sehr über Ihre Nachricht an<br />
gottfried.rieser@a1.net<br />
PROGRAMMVORSCHAU<br />
Di, 22.<strong>02</strong>.<strong>2011</strong> – Michael Köhler – Solarwave – Ohne Treibstoff und ohne Segel um die Welt<br />
Di, 29.03.<strong>2011</strong> – Thomas Wiltner – Das andere Griechenland<br />
Di, 26.04.<strong>2011</strong> – Mag. Harald Gridl – Spitzbergen<br />
Di, 31.05.<strong>2011</strong> – Günter Reindl – Cora Mae – 2. Teil – Die brasilianische Küste entlang<br />
STAMMTISCH-INFO<br />
Unsere Stammtische erfreuen sich großer Beliebtheit, hier werden in<br />
zwangloser Atmosphäre Gedanken und Erfahrungen ausgetauscht, Seemannsgarn<br />
gesponnen, und was halt sonst noch auf der Welt wichtig ist,<br />
besprochen.<br />
YCA-Stammtisch OÖ Zentralraum (Leiter: Rudolf Hanke): Jeden 2. Mittwoch<br />
im Monat um 19.00 Uhr im Gasthaus „Bratwurstglöckerl“, Angerholzerweg<br />
38, 4<strong>02</strong>0 Linz.<br />
YCA-Stammtisch OÖ Süd (Leiter: Erich Jansch, +43(0)664/4300711):<br />
Jeden 1. Samstag im Monat im Seglerstüberl bei Erich Jansch, Gmunder<br />
Straße 9 (Eingang Hafnergasse), 4861 Schörfling.<br />
YCA-Stammtisch OÖ Nord (Leiter: Sieghart Liest): Die Benachrichtigungen<br />
über Termin und Ort erfolgen per SMS und sind auf der Homepage unter<br />
www.members.aon.at/crlipe abzufragen.<br />
YCA-Stammtisch Bad Schallerbach (Leiter: Ralph Scholz): Jeden 3. Freitag<br />
im Monat in der Pizzeria Valentino, Trattnachzeile 1, 4701 Bad Schallerbach.<br />
SARAI – Unser Clubschiff am Attersee<br />
Wir haben eine wunderschöne Gib Sea 31 in den Dienst gestellt. Jedes<br />
Mitglied des YCA kann das Boot benutzen – einfach bei Yachtcharter Müller<br />
in Linz (0732/651005) anrufen und Gutscheine anfordern.<br />
Crew Tirol und<br />
Vorarlberg<br />
Crew-Commander<br />
Albert Plachel<br />
CLUBABENDE<br />
Volkshaus Reichenau/Cafe-Restaurant Pirmin<br />
Stubn, A-6<strong>02</strong>0 Innsbruck, Radetzkystraße 47<br />
Änderung ab <strong>2011</strong>: Crewabende in der Regel<br />
jeden 2. Mittwoch im Monat um 19:30 Uhr.<br />
Ein neues Clublokal wird gesucht – Vorschläge<br />
willkommen!<br />
Wir laden unsere Mitglieder, Freunde und Interessierte<br />
gerne dazu ein, an den Crewabenden teilzunehmen. Änderungen<br />
vorbehalten.<br />
PROGRAMMVORSCHAU<br />
Mittwoch, 09. 3. <strong>2011</strong> – Jahreshauptversammlung mit Neuwahl und<br />
Fotowettbewerb<br />
Mittwoch, 13. 4. <strong>2011</strong> – Pyt Haas – Mecklenburger Seenplatte – Fahrtensegeln<br />
im Binnenrevier<br />
Mittwoch, 11. 5. <strong>2011</strong> – Günter Reindl – Brasilien – Segeln im Paradies<br />
Austria Cup <strong>2011</strong><br />
Der Austria Cup im Rahmen der AASW findet vom 28. 5.–2.6.<strong>2011</strong> in<br />
Izola statt. Die Crew Tirol nimmt wieder in der Einheitsklasse teil. (Bav.<br />
Match 42) InteressentInnen melden sich bei V-CrC. Karl Florian<br />
(0664/6146147), karl.florian@aon.at<br />
AUSBILDUNG<br />
Sonstiges:<br />
• Freitag, 25. 2. <strong>2011</strong> – Kochkurs, Schnell und schmackhaft Kochen auf See<br />
• März <strong>2011</strong> – Foto-Shop, Gut fotografieren mit Experten<br />
• April <strong>2011</strong> – Feuer löschen, Was tun bei Feuer? (mit praktischen Übungen)<br />
Ausbildungskurse Befähigungsausweis FB 1–3 (ÖSV und MSVÖ)<br />
• 18. 1. – 22. 3. <strong>2011</strong> – Theoriekurs für FB2 in Innsbruck<br />
• 16. 4. <strong>2011</strong> – FB2 Theorie-Prüfung<br />
Seminare:<br />
• GMDSS-Betriebszeugnisse (SRC + LRC)<br />
• Ausstellung Royal Yachting Association London – Grundlagen der englischen<br />
Sprache in Wort und Schrift müssen vorhanden sein – Kurs und<br />
Prüfung an einem Wochenende in Tirol oder Vorarlberg<br />
• SCR – Innsbruck – Freitag, 18.03.<strong>2011</strong> (17–22 h) und Samstag,<br />
19.03.<strong>2011</strong> (09–18 h), Pertisau – Freitag, 20.05.<strong>2011</strong> (17–22 h) und<br />
Samstag, 21.05.<strong>2011</strong> (09–18 h)<br />
• LRC – Pertisau – Donnerstag, 23.06. – So 26.06.<strong>2011</strong> (jeweils 09–18 h)<br />
InteressentInnen bitte beim Yachtmeister Ernst Kocher (Tel. 0650/9063548)<br />
anmelden.<br />
YACHT CLUB AUSTRIA<br />
The International Austrian Cruising Club<br />
www.yca.at<br />
17. –20. April <strong>2011</strong><br />
DER GEBIRGSSEGLER-CUP <strong>2011</strong> RUFT<br />
Gesegelt werden 3 Langstrecken: Trogir – Milna – Vrboska - Krvavica (Makarska). Für<br />
das Nenngeld € 110,- pro Person gibt es: Teilnehmer-Polo, Begrüßungsschnaps +<br />
Snack, Stegfest mit Freibier, O’sole mio-Pizza und Bratwürste, 3 Abendessen, Pokal<br />
und Warenpreis für jedes Schiff, Prosecco-Ausklang beim Feuerwerk und Life-Musik<br />
bei der Siegerehrung. Sonderwertung: Länder- oder Clubwertung ab 3 Schiffe, Biertrinkwettbewerb<br />
und Best Outfit. Info und Programm unter: Mobil 0664/3458529 oder<br />
www.gebirgssegler.at. Unser Marketenderinnen-Team wird dieses Jahr durch die<br />
Ausseer Narzissenkönigin verstärkt. Beim Haupt sponsor Wimmer Yachting gibt es<br />
20 % Sonderrabatt auf die eigene Charterflotte. www.wimmer-yachting.at
yca-news<br />
87<br />
Crew kärnten<br />
CLUBABENDE<br />
YCA-Stammtisch Klagenfurt – Jeden Dienstag<br />
ab 19.00 Uhr im Gasthof Jerolitsch in Krumpendorf.<br />
AUsbildung<br />
Amtliche Befähigungsausweise BFA:<br />
Fahrtbereich-1 Kurs (FB1) = „Watt- und Tagesfahrt“<br />
– Dieser BFA ist besonders interessant<br />
für Motorboot- und Schlauchbootfahrer an den<br />
Adriaküsten.<br />
Fahrtbereich-2 Kurs (FB2) = „Küstenfahrt 20<br />
Seemeilen“ für Segel- und Motorboot mit MSVÖ<br />
Funkzeugnis und Radar<br />
SRC-Kurse von RYA (Short Range Certificate) und Radar-Kurse von RYA (mit<br />
Zertifikat)<br />
Erste-Hilfe-Auffrischungs-Kurs, Prüfungs- und Meilentörns, Skipper-Training,<br />
Spinnaker/Gennaker-Training, Urlaubstörns. Alle Informationen zu unseren<br />
Ausbildungs-Terminen finden Sie auf www.yca-crew-ktn.at.Anfragen und<br />
Anmeldungen bitte an: office@yca-crew-ktn.at oder telefonisch an Fritz Abl<br />
+43 664 2436871<br />
SRC von RYA (Short Range Certificate): Kurse werden laufend veranstaltet.<br />
Termine auf Anfrage.<br />
Weitere Informationen über Praxisausbildung, Skipper-Training, Spinnaker-/<br />
Gennaker- Training, Ausbildungs-und Meilentörns für alle Fahrtbereiche sowie<br />
für Urlaubstörns finden Sie auf unserer Website www.yca-crew-ktn.at.<br />
Anfragen und Anmeldungen bitte an: office@yca-crew-ktn.at oder telefonisch<br />
an Fritz Abl: 0664/2436871.<br />
Crew tauern<br />
Die Crew Tauern wird derzeit über das YCA-Generalsekretariat in Linz geführt.<br />
Anfragen über Tel.+43(0)732/781086, Fax +43(0)732/771345<br />
E-Mail: office@yca.at, Homepage: www.yca.at<br />
CREW EISENERZ/<br />
Steiermark<br />
STAMMTISCHINFO<br />
Stammtisch Eisenerz – Leitung: Mike Hecker<br />
0664/3458529. Crewabend jeden 1. Donnerstag<br />
im Monat (Abweichungen werden angekündigt)<br />
um 18.00 Uhr im „GH zur alten Mühle“, 8790 Eisenerz,<br />
Hieflauerstraße 100.<br />
Crew-Commander<br />
Prov. Univ.-Ass.<br />
Dr. Jürgen Adlmannseder<br />
Crew-Commander<br />
Mike Hecker<br />
Stammtisch Leoben –<br />
Leitung: Angelika Gailberger 0664/5344993<br />
Stammtischverlegung – Crewabend jeden 3. Montag im Monat um 18.00 Uhr im<br />
„Gösser Bräu“, 8700 Leoben, Turmgasse 3 (gegenüber der Gösser Brauerei).<br />
Stammtisch Graz – Stammtisch jeden Donnerstag, Crewabend jeden 2.<br />
Donnerstag im Monat um 19.00 Uhr beim „Lindenwirt“, 8052 Graz, Peter<br />
Rosegger Straße 125. Stammtischleiter wird gesucht.<br />
Stammtisch Hall in Tirol – Leitung: Gabi Gunda 0676/88508799<br />
Crewabend jeden 2. Freitag im Monat im “Cafe Coretto” ab 20.00 Uhr,<br />
Schlossergasse 4, 6060 Hall in Tirol.<br />
PROGRAMMVORSCHAU<br />
Mike Alleine Nach Alexandria<br />
Samstag, 12.2.<strong>2011</strong> – 18.00 Uhr im Eisenerzerhof, Hieflauerstrasse 17,<br />
8790 Eisenerz, www.eisenerzerhof.at. Der Vortrag wird mit Schmankerl aus<br />
der Kombüse und Wein oder Fruchtsaft begleitet.<br />
Vorverkauf: € 10,00 (inkl. Verkostung). Info unter: 0664/3456589.<br />
Messe Tulln<br />
Samstag 5.3.<strong>2011</strong> – Wir organisieren einen Bus zur Messe Tulln von Leoben<br />
– Eisenerz – Tulln und retour. Bitte gleich bei Mike anmelden.<br />
AUSBILDUNG<br />
FB-Binnen (A-Schein) 25.–27.<strong>02</strong>.<strong>2011</strong> – Prüfung: 5.03.<strong>2011</strong><br />
FB 2 + FB 3 ÖSV + MSVÖ: alle Februar-Wochenenden – Prüfung: Mitte März<br />
Kroatischer Sportboot: 26.–27.03.<strong>2011</strong> – Prüfung: 2.04.<strong>2011</strong><br />
Skippertraining: Hafenmanöver 9.–16.04.<strong>2011</strong><br />
ISAF Sicherheitstraining sowie Spinnakertraining in Planung<br />
Info und Anmeldung bei Jan: 0676/7245252 und Mike: 0664/3458529.<br />
LEIHSERVICE<br />
Bordapotheke: Die Leihgebühr beträgt € 5,00 pro Woche (inkl. verbrauchtem<br />
Verbandsmaterial). Die Medikamente werden individuell nach Verbrauch<br />
berechnet.<br />
Seehandfunkgeräte - Die Leihgebühr beträgt € 5,00 für ein Gerät pro Woche,<br />
Kaution € 150,00.<br />
Crew BAYERN<br />
Crew-Commander<br />
Dipl.-Päd. Barbara Lange-Hofmayer<br />
Waldinger Straße 28, D-85084 Reichertshofen<br />
Mobil: +49/160/7358209<br />
Tel./Fax: +49/8453/8699<br />
E-Mail: langehofmayer@hotmail.com<br />
Crew Kroatien<br />
Crew-Comm. Dipl.-Päd.<br />
Barbara Lange-Hofmayer<br />
STAMMTISCHINFO<br />
Jeden Sonntag ab 10.00 Uhr – Stammtisch in CAPTAINS CLUB, 51250 Novi<br />
Vinodolski, Obala Kneza Branimira 3.<br />
EINLADUNG ZUM CLUBTÖRN <strong>2011</strong> – SCHOTTLAND<br />
3.–10. September <strong>2011</strong><br />
Unser Motto: Segeln und Whisky – Dieser Törn ist echt nichts für Warmduscher – immer schön den Whiskydestillerien<br />
nach. Unser Clubtörn <strong>2011</strong> führt quer durch die inneren Hebriden. Bei Stürmen und tückischen Wellen muss man<br />
aufpassen, dass die Gewalt der Natur einem nicht das Whiskyglas aus der Hand reißt. Schön schippern kann man anderswo<br />
– in Schottland segeln die Hartgesottenen. Einige unserer Mitglieder suchen immer wieder seemännische Herausforderungen.<br />
Wir bieten daher die Gelegenheit, im hohen Norden ein einzigartiges Segelrevier kennenzulernen!<br />
Der konkrete Törnplan, die Anreise etc. wird teilnehmerorientiert gemeinsam mit dem Skipper erarbeitet.<br />
Preis: € 450,00 exkl. Bordkassa und Anreise. Anmeldungen per E-Mail an gottfried.rieser@a1.net
88<br />
oCEAN7 Regatta<br />
America’s Cup:<br />
Tote Hose<br />
Ein ultimativer Massenansturm<br />
sieht irgendwie<br />
anders aus. Gerade<br />
einmal fünf Herausforderer<br />
hat die Cup-<br />
Revolution von Larry<br />
Ellison bis dato auf den<br />
Plan gerufen. Hinter<br />
den namenlosen Zusagen sollen Teams aus Neuseeland und Russland<br />
stecken, der Rest ist mit dem Challenger of Record, Mascalzone Latino,<br />
den Schweden von Artemis und dem französischen Aleph Team seit geraumer<br />
Zeit bekannt. Doch da wie dort ist von zum Teil massivem Bröseln<br />
die Rede, selbst die Italiener haben offenkundig Mühe, das 100-Millionen-<br />
Euro-Budget zu stemmen. Bleibt zu hoffen, dass sich die Spekulationen<br />
um weitere Cup-Meldungen aus Australien, Brasilien und Südkorea bewahrheiten,<br />
sonst könnte es im September 2013 vor San Francisco tatsächlich<br />
ein wenig langweilig werden. Der Nennschluss für den Wettstreit<br />
um die Kanne ist mit 31. März datiert.<br />
Oracle Racing, der Verteidiger des Americas<br />
Cup muss ab sofort ohne seinen Haupt <br />
sponsor BMW weitermachen. Der bayrische<br />
Autohersteller beteiligte sich seit dem Jahr<br />
20<strong>02</strong> als Sponsor des Larry Ellison Oracle<br />
Racing Teams und siegte beim letzten Americas<br />
Cup überlegen gegen das Team Alinghi.<br />
Für BMW der krönende Abschluss des Engagements<br />
im America’s Cup. Auslösende<br />
Punkte für die Entscheidung der bayrischen<br />
Automobilbauer dürften geschäftliche Entscheidungen<br />
und die Einschätzung sein,<br />
dass der Aufwand nicht der erwarteten Absatzsteigerung<br />
entspricht.<br />
America’s Cup:<br />
BMW ist weg<br />
Foto: Gilles Martin-Raget<br />
Olympia 2012:<br />
Deutschland rüstet auf<br />
Nun ist es fix, SAP steigt als neuer Sponsor beim Deutschen Segel-Verband ein. Der Software-Gigant, der für zwei Jahre<br />
unterschrieb, stellt nicht nur Bares in Aussicht, sondern zaubert vor allem technische Genialität ins wassersportliche Leben<br />
der Kadersegler. Die Daten aus sämtlichen relevanten Revieren werden gesammelt, analysiert und archiviert, um sie später<br />
per Knopfdruck abrufen zu können. Ob Strömung, Windrichtung und -stärke, die Revieranalysen sollen den Aktiven und<br />
Trainern neue Horizonte ermöglichen. Darüber hinaus ist die Installation einer Wissens-Datenbank geplant, wo unter anderem<br />
Deutschlands erfolgreichster Segel-Export, Jochen Schümann, vor den Karren gespannt wird.
NEWS REGATTA<br />
89<br />
Carolina: Der Rücktritt<br />
Nach EM-Gold und -Silber, Rang acht bei den Olympischen Spielen und mehreren<br />
Weltcup-Siegen hängt Carolina Flatscher den Trapezgurt endgültig an den<br />
Nagel. Die 28-jährige Tirolerin aus Innsbruck, die 20<strong>02</strong> im Cockpit von Sylvia<br />
Vogl Platz nahm, hört nach einem Jahrzehnt Leistungssport auf. „Nach<br />
Sylvias Comeback haben wir im Winter damit begonnen, das Versäumte<br />
nachzuholen. Das Training und die Vorbereitung waren sehr intensiv, trotzdem<br />
sind die Defizite vor allem bei Starkwind nicht von der Hand zu<br />
weisen. Es würde eine sehr harte Vorbereitung notwendig sein, um ganz<br />
vorne mitzusegeln, dazu sehe ich mich aber aus heutiger Sicht einfach<br />
nicht in der Lage“, begründet Flatscher das Ende ihrer Olympiakarriere.<br />
„Ich habe mir die Sache nicht einfach gemacht und muss zugeben,<br />
dass die Erkenntnis ziemlich schmerzhaft ist, aber so ehrlich muss<br />
ich einfach sein.“ Durch den Ausstieg Flatschers ist auch Sylvia Vogls<br />
Olympiatraum vorläufig geplatzt: „Binnen so kurzer Zeit eine Ersatz-<br />
Vorschoterin in Position zu bringen ist unmöglich, vor allem wenn<br />
man um Medaillen mitsegeln möchte.“<br />
maxmarine<br />
Die neue Sun Odyssey 409<br />
3. - 6. März, Halle 10<br />
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REGATTA<br />
91<br />
Jetzt geht<br />
die Post ab!<br />
Die heimischen AEZ-Mannen starten mit finanziellem<br />
Rückenwind und unter der Regie eines<br />
AC-Kapazunders in ihre zweite Championship-Tour.<br />
Text: Dominic Marsana · Fotos: Schell
92<br />
1<br />
Kombiniert man freundschaftliche Tipps mit guten Kontakten,<br />
kann unterm Strich und mit ein wenig Glück Hervorragendes<br />
passieren. Im Falle der heimischen RC44-Auswahl ist letzteres<br />
mit Peter Evans eingetroffen, der Cup-Sieger von 2007 löst das<br />
Tullner Problem und somit auch jenes von Christian Binder.<br />
Die Bootsmesse an der Donau macht den Einsatz des OneSails-<br />
Machers beim Saisonauftakt vor San Diego, Anfang März,<br />
unmöglich, womit das AEZ RC44 Sailing Team erstmals ohne<br />
seinen Halbzeit-Steuermann und Taktiker auskommen muss.<br />
Auf der Suche nach einem entsprechenden Ersatz wurde zunächst<br />
der heimische Markt sondiert, von der infrage kommenden<br />
Auswahl hagelte es jedoch Absagen. Mit Evans, der von<br />
Russell Coutts empfohlen wurde und den Binder aus früheren<br />
470er Zeiten bestens kennt, gelang eine internationale Lösung,<br />
die Langzeitfolgen garantiert. Der Neuseeländer, der 2007<br />
beim eidgenössischen Alinghi-Team in der Afterguard stand,<br />
bringt nicht nur Offshore-Weltklasse, sondern mit insgesamt<br />
fünf AC-Teilnahmen auch reichlich Erfahrung mit ein. Ob das<br />
Kurzgastspiel einen erfolgreichen Saisonstart zur Folge hat,<br />
bleibt abzuwarten – in den Köpfen wird auf alle Fälle einiges<br />
hängen bleiben, nach den Etappenerfolgen von zuletzt hat man<br />
endgültig Lunte gerochen.<br />
Gute Karten. In ihrer zweiten kompletten Saison auf Tour,<br />
heißt die Zielsetzung Mittelfeld. Ein Vorhaben, das durchaus<br />
zu realisieren ist, zumal neue Klassenregeln den Österreichern<br />
in die Karten spielen. Der heurige Tour-Champion wird ausschließlich<br />
durch die Fleet Race-Bewerbe und nicht wie bisher<br />
aus den Punkten beider Kategorien ermittelt. Das Duell Boot<br />
gegen Boot wird binnen eines Tages abgewickelt und innerhalb<br />
einer Round Robin entschieden, anschließend folgen vier Fleet<br />
Race-Tage, wo die Meute in Summe ein Dutzend Wettfahrten<br />
unter Land und in Sichtweite abspult. Für Binder und Co. ist<br />
die Aufwertung des Flottenrennens eine ebenso gute Kunde wie<br />
die Rückstellung der Einzelduelle, wo man aufgrund mangelnder<br />
Erfahrung und Praxis zumeist den Kürzeren zog. Im Fleet Race<br />
ist der Anschluss hingegen gelungen, was fehlt ist die Konstanz.<br />
„Es ist zwar genial wenn man eine Wettfahrt gewinnt, aber drei<br />
bis vier gute Ergebnisse pro Serie sind einfach zu wenig. Wir<br />
brauchen einen roten Faden in unseren Leistungen und dazu<br />
eine perfekt eingespielte Mannschaft“, weiß Binder, wie die<br />
Ziele zu realisieren sind. Der Stamm sei zwar gefunden, der Rest<br />
sei aber unbefriedigend. „Wir sind kaum zwei Regatten hintereinander<br />
in der gleichen Besetzung gesegelt, zwei bis drei Positionen<br />
ändern sich ständig“, klagt der sportliche Strippenzieher<br />
der AEZ-Truppe, der sich vor allem vom Desinteresse der nächsten<br />
Generation enttäuscht zeigt. „Die Jungen wollen sich die<br />
Sache nicht einmal anhören, dabei haben sie die Chance gegen<br />
echte Superstars zu segeln. Russell Coutts bleibt seiner Klasse<br />
trotz der AC-Aktivitäten treu und auch der Rest der Gegnerschaft<br />
kann sich weiterhin sehen lassen.“ Bis dato wurde lediglich<br />
James Spithill zu Oracle und dem America’s Cup abkommandiert,<br />
das Team Sea Dubai wechselt den Untersatz, dafür kehrt<br />
das polnische Organika-Team wieder in den RC44-Zirkus zurück.<br />
Die heurige Tour umfasst sechs Stationen und präsentiert<br />
sich sowohl in Übersee als auch in Europa. Nach dem Saisonauftakt<br />
vor San Diego folgt der Österreich-Besuch von Coutts<br />
und Konsorten Gmunden und der Traunsee sind seit jeher ein<br />
fixer Bestandteil des Eventkalenders. Bis dato übertrafen sich die<br />
Macher des RC44 Austria Cup’s immer selber und auch heuer<br />
wird noch eines drauf gesetzt. Mit der Verlagerung des Spekta-<br />
2
REGATTA<br />
93<br />
kels in Richtung Gmundner Hauptplatz ist man mitten im Stadtkern<br />
und rückt den Massen noch intensiver zu Leibe. Nicht<br />
umsonst wird die Show – die ob ihres Erfolges von der Wirtschafts-<br />
und Tourismusbranche 2010 prämiert wurde – sailing<br />
in the city genannt. Der Erfolg gibt der Organisation um Christian<br />
Feichtinger und Peter Farbowski in allen Lagen recht und<br />
wird auch durch einen aufgebesserten Deal mit Teamsponsor<br />
AEZ bestätigt. Dr. Alexander Riklin sieht in der Klasse eine<br />
läre Event-Kalender ausgezeichnete Möglichkeiten, um Kunden<br />
in die Marke zu involvieren. „Die Dokumentation ist am Punkt<br />
und ergibt eine tolle Bildsprache, die in unsere Werbemittel<br />
einfließt, darüber hinaus sind wir medial bestens präsent“, spricht<br />
Riklin von einer guten Investition. Das wäre auch ein Besuch des<br />
Österreich-Events, der heuer vom 10.–15. Mai datiert ist und<br />
über dessen Schmankerln unter www.rc44.at nachzulesen ist.<br />
Sailing in the City<br />
3<br />
perfekte Kombination aus Technologie, Energie und Dynamik,<br />
der permanente Drang für technische Verbesserungen deckt sich<br />
ebenfalls mit der hauseigenen Firmenphilosophie. „Segler suchen<br />
immer Möglichkeiten, um ihr Material zu optimieren, das<br />
Verhalten unserer Kunden ist dem der Segler sehr ähnlich. Die<br />
Leute wollen an ihrem Auto auch immer etwas verbessern“, so<br />
der AEZ-Geschäftsführer. Zudem gibt der bunte und spektaku-<br />
1 mit system. Im Cockpit hat jedes Crewmitglied seinen Platz.<br />
2 wendemarke. An den Bojen wird es oft eng.<br />
3 racer. Diese Regattaboote wurden konsequent für Highspeed konstruiert.
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94<br />
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Leserbriefe<br />
IPANEMA VON GRAF<br />
Die bayrische<br />
DIVA<br />
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Kollektion <strong>2011</strong><br />
SEGLER-LEGENDE WOLFGANG HAUSNER<br />
Durch drei Taifune<br />
Das mit dem Taifun<br />
Der Wolfgang Hausner ist schon der wildeste Hund unter allen Weltumseglern.<br />
Ich habe seine Bücher fast atemlos verschlungen und freue mich,<br />
dass er jetzt immer wieder einmal für <strong>OCEAN7</strong> schreibt. Seine Geschichte<br />
über die drei Taifune hat mich besonders fasziniert. Und der Zusatz über<br />
die Taktik, wie man vor einem tropischen Wirbelsturm am besten flüchtet,<br />
war einfach super. Ich habe zum ersten Mal richtig verstanden, was mit<br />
„gefährlichem Halbkreis“ gemeint und warum das so ist.<br />
Werner Kleine, Wien<br />
Kompletter<br />
Schwachsinn<br />
„Ich musste mich überwinden,<br />
direkt in den Taifun hineinzusegeln<br />
…“ Wer so was schreibt,<br />
muss ja total hirnverbrannt sein.<br />
Und wer so einen kompletten<br />
Schwachsinn abdruckt, ist ja<br />
schon kriminell.<br />
Anonym per E-Mail<br />
Er kommt nach Tulln<br />
Die lebende Legende kommt zu Ecker Yachting an den Stand der Messe<br />
Tulln, habe ich im Forum von <strong>OCEAN7</strong> Online gelesen. Spitze, da freue<br />
ich mich drauf, zumal ich plane, einen Törn mit ihm auf seiner TABOO III<br />
auf den Philippinen zu buchen.<br />
Konrad „Radl“ Ertner, OÖ<br />
Kombüsen-Geflüster<br />
„Lieber drei Wochen Spaghetti mit Olivenöl und Knoblauch, bevor ich eine<br />
Gulaschdose öffne“, schreibt OCEAN WOMAN in der letzten Kolumne.<br />
Wie wäre es mit ein paar bordtauglichen und weltumseglerischen Rezepten<br />
für uns Mittelmeersegler?<br />
Grete W., SY WINNIE II<br />
IPANEMA und Co.<br />
Ich bin leidenschaftlicher Segler<br />
und war Motorbooten gegenüber<br />
immer eher skeptisch. Aber<br />
die „Bayrische Diva“ IPANEMA,<br />
die ihr im Heft 01/<strong>2011</strong> vorgestellt<br />
habt, ist ja eine wahre Augenweide.<br />
Leider fehlt mir das<br />
Geld für diese wunderschöne<br />
Dame als Zweitboot zu meiner<br />
bescheidenen Segelyacht.<br />
Peter M., Villach<br />
Schreiben lohnt sich!<br />
Wir nehmen Ihre Kritik ernst. Wir freuen uns über Ihre Anregungen – und natürlich über Ihr Lob.<br />
Damit es sich für Sie auch lohnt, verlosen wir unter allen Einsendern diesmal einen tollen<br />
Daypack 3D von Marinepool. Der für Wassersportler optimierte Rucksack mit wasserdichtem<br />
Rollverschluss, separater Fronttasche mit spritzwasserdichtem Reißverschluss, abnehmbarem<br />
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Inseln, Fischfang,<br />
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Neue Bücher, die Sie nicht verpassen sollten. Für Sie gelesen von der <strong>OCEAN7</strong>-Crew.<br />
Maribus (Herausgeber)<br />
World Ocean Review 2010<br />
Mit den Meeren leben<br />
Mare, kostenlos<br />
Wie geht es den Weltmeeren? Im ersten „World Ocean Review“<br />
wollen über 40 Wissenschaftler verschiedenster Fachrichtungen<br />
„eine möglichst realistische Einschätzung des momentanen Zustands<br />
der Meere wagen“. So beschreibt es Martin Visbeck, Sprecher<br />
des Exzellenzclusters „Ozean der Zukunft“, in dem die meisten<br />
Verfasser des Reviews gemeinsam zu Fragestellungen der<br />
Entwicklung der Meere forschen. Unterstützt<br />
durch Journalisten entstand<br />
ein allgemeinverständlicher umfassender<br />
Bericht, der auch die Zusammenhänge<br />
zwischen dem Ozean und<br />
ökologischen, ökonomischen und gesellschaftspolitischen<br />
Bedingungen<br />
aufzeigt.<br />
Auf rund 240 Seiten wird der Ist-Zustand<br />
der Weltmeere als Motor des<br />
Klimawandels, der Meeresverschmutzung,<br />
der Fischerei, der Bodenschätze<br />
und der Energie aus dem Meer, der<br />
weltumspannenden Transportwege<br />
und des medizinischen Wissens aus<br />
dem Meer erläutert. Abschließend wird das Internationale Seerecht<br />
vorgestellt und ein Blick in dessen Zukunft geworfen. Der Statusbericht<br />
zum Zustand der Meere soll regelmäßig aktualisiert erscheinen.<br />
Der Clou: Dieses umfangreiche, informative und spannende Werk<br />
ist kostenlos. Unter worldoceanreview.com kann es heruntergeladen<br />
oder in gedruckter Form bestellt werden, wahlweise in Deutsch oder<br />
Englisch. Es gibt also keine Ausrede mehr, sich künftig nicht an<br />
aktuellen Diskussionen im Umfeld der Meeresforschung zu beteiligen.<br />
Die fundierte Basis wird hier für jeden Interessierten geliefert<br />
und mit Bildern, Grafiken und aussagekräftigen Zahlen untermauert.<br />
Lars Hoffmann, Niels Hoffmann<br />
Gesichter der Donau<br />
Ein Fotograf und ein Autor im Kanu<br />
zum Schwarzen Meer?<br />
Gebundene Ausgabe · 200 Seiten · 90<br />
außergewöhnliche Porträt- und Landschaftsfotos<br />
· 22 x 30 cm · 30,80 Euro<br />
Während ihrer über zweieinhalbtausend<br />
Kilometer langen Reise durchquerten<br />
Lars und Niels Hoffmann ganz<br />
Europa mit dem Kanu auf der Donau<br />
von Deutschland bis zum Schwarzen<br />
Meer. Das vorliegende Buch zeigt den Donaustrom und die Menschen,<br />
die an seinen Ufern leben, in wundervollen Fotografien und<br />
nahegehenden Texten auf einfühlsame Weise.<br />
Susan Casey<br />
Monsterwellen<br />
Auf der Suche nach der Urgewalt des Meeres<br />
Verlag Droemer, 2010 · 400 Seiten · 20,60 Euro<br />
Das lange für Seemannsgarn gehaltene Phänomen der gewaltigen<br />
Monsterwellen ist Thema des spannenden Buches von Susan Casey.<br />
Die Autorin reist in Begleitung des<br />
berühmtesten Big-Wave-Surfers der<br />
Welt auf Lokalaugenschein zu den berüchtigtsten<br />
Orten der Welt, wo die<br />
Häufigkeit für Riesenwellen am höchsten<br />
ist. Casey erläutert den aktuellen<br />
Wissensstand über die Entstehung dieser<br />
Naturgewalten, die schon unzähligen<br />
Schiffen zum Verhängnis wurden.
Bücherschapp<br />
97<br />
James Hamilton-Paterson<br />
Vom Meer<br />
Mare, 19,90 Euro<br />
„Schließlich kam ich zu meiner heutigen Einstellung sardonischer<br />
Resignation, was das kurzfristige Schicksal der Ozeane betrifft, und<br />
beruhige mich darüber hinaus mit der Hoffnung, dass diese gigantische<br />
lebenswichtige Maschine über praktisch unerschöpfliche<br />
Regenerationskräfte verfügt. Keine Hoffnung habe ich hingegen,<br />
was meine eigene Spezies betrifft.“ James Hamilton-Paterson ist<br />
nach eigenen Angaben ein Pessimist, auf keinen Fall Umweltschützer<br />
und ein vom Meer Faszinierter – ohne sich genau erklären zu<br />
können, warum dies so ist.<br />
Diese innige Verbundenheit führt jedenfalls dazu, dass der renommierte<br />
Autor seit Jahren immer wieder über die geheimnisvollen<br />
von Wasser bedeckten drei Viertel der Erdoberfläche schreibt.<br />
Er näherte sich der See aus unterschiedlichsten Richtungen.<br />
Er fragt sich, was an Sonnenuntergängen eigentlich romantisch ist.<br />
Er erlebt die Isole Ponziane als „ideale Gefängnisinseln, Orte der<br />
Verbannung“ und sieht in luxuriösen Wohnghettos auf See die<br />
Narrenschiffe der heutigen Zeit.<br />
Er wagt die Frage, ob Wale vielleicht doch nicht so helle sind, wie<br />
immer vermutet, und nimmt den Kannibalismus der Schiffbrüchigen<br />
des Walfängers Essex unter die Lupe.<br />
Hamilton-Paterson beschreibt die<br />
verheerenden Auswirkungen der<br />
Tiefsee-Schleppnetzfischerei, geht<br />
jedoch auch mit sich selbst hart ins<br />
Gericht, wenn er sich beispielsweise<br />
an die zahlreichen von ihm mit<br />
der Harpune erlegten Meeresbewohner<br />
erinnert.<br />
33 seiner journalistischen Arbeiten<br />
und Essays präsentiert der Brite<br />
unterteilt in die Kapitel Inseln, Geschöpfe, Fischfang, Ansichten<br />
vom Meer und Meerestiefen.<br />
Dabei begeistert er – wie gewohnt – durch sorgfältige Recherche<br />
und brillanten, präzisen Schreibstil. Die Texte erschienen zuerst in<br />
namhaften Zeitungen und Zeitschriften. Leser der Zeitschrift mare<br />
werden einige wiedererkennen.<br />
Schön wären Hinweise gewesen, wann die jeweiligen Texte in<br />
welcher Publikation erstmals erschienen sind. Das bleibt jedoch<br />
das einzige, leicht verschmerzbare Manko eines Buches, das als<br />
Leckerbissen für alle Meeres-Interessierten empfohlen wird.<br />
Michael Herrmann<br />
Autark durch Energie aus Wind und Sonne<br />
Palstek, 12,80 Euro<br />
Von Schiffen, die von fossilen Brennstoffen unabhängig sind, lesen wir immer häufiger. Doch sind Solarkollektoren<br />
und Windgeneratoren auch auf der eigenen Yacht sinnvoll? Können sie die nötige Energie<br />
für die hohen Komfortansprüche an Bord liefern? Palstek-Autor Michael Herrmann erklärt, wie sich<br />
Unabhängigkeit von Landstrom und Generatoren erreichen lässt. Auch wenn diese nicht vollständig<br />
erreicht wird oder werden soll. Energie aus Wind oder Sonne kann bereits aus einer kleinen Anlage die<br />
Möglichkeit eines Notbetriebs der Elektrik bieten, sollte der Motor mal<br />
komplett ausfallen. Herrmann beginnt sein kompaktes Buch mit der<br />
Bedarfsermittlung, aus der sich sogleich die erforderliche Batteriekapazität<br />
ergibt. Dann stellt er verschiedene Energieformen vor: Strom aus<br />
Licht, Windkraft, Unterwasser- und Wellengeneratoren, aber auch<br />
Brennstoffzellen. Dank vieler Bilder, Diagramme und Zeichnungen sind<br />
seine Schilderungen selbst für Elektrik-Laien verständlich und nachvollziehbar.<br />
Die nötigen Verbindungen, Leitungen und Sicherungen werden<br />
ebenso erläutert wie die Überwachung und Steuerung. So entstand ein<br />
empfehlenswertes Buch für alle Eigner, die ihre Yacht weniger abhängig<br />
von Landstrom und Generatoren machen wollen. Ganz nebenbei werden<br />
sie nach der Lektüre vermutlich auch die Zuverlässigkeit ihrer Bordelektrik<br />
verbessern. Für Notfälle gibt es schließlich noch das letzte<br />
Kapitel: eine Anleitung zur Fehlersuche.<br />
Mehr maritime Literatur: koehler-books.de
98<br />
Inserentenverzeichnis<br />
Foto: www.gindlfoto.at<br />
59 AD Yachts Salona<br />
www.salonayachts.com<br />
77 Adria Yacht Center AYC<br />
www.ayc.at<br />
U3<br />
AEZ<br />
www.aez-wheels.com<br />
U4<br />
U2<br />
Bavaria<br />
www.bavaria-yachtbau.com<br />
Boot Tulln<br />
www.boot-tulln.at<br />
49 Ecker Yacht & Flug GmbH<br />
www.ecker-yachtcharter.com<br />
27 Fischer Panda<br />
www.fischerpanda.de<br />
96 Freitag & Berndt<br />
www.freytagberndt.at<br />
49 Haase Segel<br />
www.performancesegel.de<br />
49 Inschallah<br />
www.inschallah-sailing-team.at<br />
93 Internationales Maritimes Museum<br />
www.imm-hamburg.de<br />
43 Intersport & Yachting Kretschmann<br />
www.yachting-velden.at<br />
4 Koehler Books<br />
www.koehler-books.de<br />
7 Max Marine Motor<br />
www.maxmarine.at<br />
89 Max Marine Segel<br />
www.maxmarine.at<br />
Impressum<br />
Medieninhaber/Herausgeber/Verleger:<br />
Satz- und Druck-Team GmbH | Feschnigstraße 232 | A-9<strong>02</strong>0 Klagenfurt | +43(0)463/4619<strong>02</strong>5<br />
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Gernot Weiler, Dominic Marsano<br />
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Georg Gindl (Gindlfoto), Detlef Jens,<br />
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Feschnigstraße 232, A-9<strong>02</strong>0 Klagenfurt am Wörthersee<br />
Catharina Pichler, Horst Juan<br />
Thomas D. Dobernigg<br />
Thomas D. Dobernigg<br />
Thommy Woels<br />
Margit Gugitscher<br />
abo@ocean7.at<br />
www.ocean7.at<br />
37 Werner Ober Yachtelektronik<br />
www.yachtelektronik.at<br />
97 Phoenix Yachting<br />
www.phoenixyachting.com<br />
9 Pantaenius<br />
www.pantaenius.at<br />
49 Procedo Yachting<br />
charter.procedo.at<br />
79 Schiffsführer Schule Ebner<br />
www.boot1.at<br />
45 Steyr Motors GmbH<br />
www.steyr-motors.com<br />
15 Sunsail<br />
www.sunsail.at<br />
39 Yachten Meltl<br />
www.yachten-meltl.de<br />
49 Yachticon<br />
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49 Yacht-Pool Versicherungs-Service GmbH<br />
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Offenlegung für <strong>OCEAN7</strong><br />
(Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz)<br />
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Feschnigstraße 232, A-9<strong>02</strong>0 Klagenfurt<br />
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<strong>OCEAN7</strong> steht im Alleineigentum von<br />
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von Druckwerken und Magazinen.<br />
Grundlegende Richtung: <strong>OCEAN7</strong> ist ein Magazin,<br />
das sich an yachtsportinteressierte Österreicher richtet.
SPONSOR OF THE AEZ RC44 SAILINGTEAM<br />
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