NebenDerSpur_Heft_2016_8-1
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EU<br />
N BEN<br />
DER<br />
SP R<br />
Europäisches Festival der Reiseliteratur<br />
12. – 16. MAI <strong>2016</strong><br />
1
Die Welt ist aus dem Engen heraus, und man<br />
hat keine andere Heimat mehr als die Erde.<br />
Theodor Fontane an Emilie Fontane, 6. August 1884<br />
2
KÜNSTLERISCHE LEITUNG<br />
Otto Wynen und Dr. Peter Böthig<br />
VORAB<br />
Das 4. Europäische Festival der Reiseliteratur NEBEN<br />
DER SPUR findet in einer unübersichtlichen Zeit statt,<br />
in der das alles beherrschende Thema die Menschen<br />
sind, die aus ihren Ländern fliehen, fliehen müssen,<br />
um ihr Leben zu retten. Sie kommen aus Gebieten, in<br />
denen Bürgerkrieg, Umweltkatastrophen oder bittere<br />
Armut ihre Lebensgrundlagen zerstören. Europa ist für<br />
Millionen Menschen zu einem Kontinent der Hoffnung<br />
geworden. Aber die Europäer scheinen sich zu fürchten.<br />
Der Flüchtling verkörpert das Fremde schlechthin<br />
– mit anderen Sitten, Gebräuchen und Gewohnheiten.<br />
Wir, die Organisatoren des Europäischen Festivals der<br />
Reiseliteratur NEBEN DER SPUR, haben immer behauptet,<br />
dass Literatur ein Erkenntnismedium sei. Sie<br />
schürft tiefer als der politische Alltag und ermutigt,<br />
die Welt anders zu denken. Und dies werden wir auch<br />
in diesem Jahr wieder unter Beweis stellen.<br />
Darum haben wir in diesem Jahr viele Autoren eingeladen,<br />
deren Leben von Migration geprägt ist und deren<br />
Bücher von Erfahrungen zwischen den Kulturen zeugen.<br />
Rettung und Neubeginn, Herkunft und Entfremdung,<br />
Verlust und Beharren sind ihre Themen. Dass sie dabei<br />
zumeist auch in einem umfassenden Sinn unterhaltsam<br />
sind, macht ihren unwiderstehlichen Charme aus.<br />
Das wollen wir gemeinsam mit unseren Besuchern<br />
erleben. Oder, wie die Autorin Rasha Khayat schreibt:<br />
„ein ganzes Festival rund um Literatur über Reise,<br />
Displacement, verschiedene Welten, im Geiste von<br />
Theodor Fontane.“<br />
4 5
INHALT<br />
Grußwort des Bürgermeisters 8<br />
Programmübersicht 10<br />
Fontane-Preis für Literatur 18<br />
Ein Sommer in London 20<br />
Autoren [alphabetisch] 23<br />
Moderatoren 64<br />
Lesungen in der Kaminbar 68<br />
Leseplatz 69<br />
Ausstellungen 72<br />
Fontane-Film-Lounge 78<br />
Salon Theodor 80<br />
Veranstaltungsorte 84<br />
Impressum 86<br />
6 7
Liebe Neuruppinerinnen und Neuruppiner,<br />
sehr geehrte Gäste der Fontanestadt,<br />
mit den vierten Fontane Festspielen erweist<br />
Neuruppin seinem Ruf als Kulturstadt erneut<br />
alle Ehre. Denn das Programm gestaltet sich so<br />
vielfältig wie die Eindrücke Theodor Fontanes auf<br />
seinen Reisen durch das Ruppiner Land. An den<br />
verschiedensten Orten im Stadtgebiet werden<br />
wir die Möglichkeit haben, beim Europäischen<br />
Reiseliteraturfestival das Thema „Auswege“ von<br />
vielen Seiten zu beleuchten, beim Fontane-Lyrik-<br />
Projekt namhaften Schauspielern zu lauschen<br />
sowie die großartigen „Grete Minde“-Open Air-<br />
Aufführungen zu erleben. Ein breit gefächertes<br />
Angebot von Ausflügen auf den Spuren Fontanes<br />
sowie verschiedene Fontane-Verfilmungen u.v.m.<br />
komplettieren das Festivalprogramm am langen<br />
Pfingstwochenende.<br />
Mein besonderer Dank gilt der künstlerischen<br />
Leitung der Festspiele für die tolle Organisation und<br />
den Ideenreichtum sowie den vielen Partnern und<br />
Sponsoren!<br />
Sehr geehrte Gäste, ich lade Sie herzlich ein, zu<br />
Pfingsten <strong>2016</strong> diese einzigartige Mischung aus<br />
Musik, Theater und Literatur in der Fontanestadt<br />
zu genießen! Erleben Sie dabei einen kleinen<br />
Vorgeschmack auf das große Fontane-Jubiläumsjahr<br />
2019 und lassen auch Sie sich „fontanisieren“!<br />
Jens-Peter Golde<br />
Bürgermeister der Fontanestadt Neuruppin<br />
Und mit kreativen Projekten für Kinder und<br />
Jugendliche, wie der Gestaltung von Fontane-<br />
Plakaten oder dem beliebten Schreibwettbewerb,<br />
werden wir auch dieses Mal dem Anspruch<br />
gerecht, Fontane für die heutige, junge Generation<br />
„greifbarer“ werden zu lassen.<br />
8 9
PROGRAMM VOM 01. – 16. MAI <strong>2016</strong> Do 12.05.<br />
18 Uhr<br />
Museum Neuruppin<br />
Vernissage Geschichten mit Flügeln<br />
So 01.05.<br />
12 Uhr<br />
Kunstraum<br />
Neuruppin<br />
Mi 04.05.<br />
19.30 Uhr<br />
Galerie am Bollwerk<br />
Neuruppin<br />
So 08.05.<br />
14 Uhr<br />
Kulturkirche<br />
Neuruppin<br />
Mo 09.05. – Mo 16.05.<br />
9 Uhr - 19 Uhr<br />
Schulplatz<br />
Neuruppin<br />
Mo 09.05.<br />
16 Uhr<br />
Schulplatz<br />
Neuruppin<br />
Vernissage Irrungen und Wirrungen<br />
Holger Bunk [Malerei]<br />
Vernissage 10 aus 10<br />
10 Künstler aus der Region [Malerei,<br />
Grafik, Skulptur, Keramik]<br />
Vernissage Theodor Fontane -<br />
Wanderer zwischen den Welten<br />
Ottmar Hörl [Installation]<br />
LESE- & KULTURSPIELPLATZ<br />
lesen, schreiben, ausprobieren,<br />
diskutieren, improvisieren,<br />
musizieren, kochen, essen u.v.m.<br />
Verleihung 3. Fontane-Preis für<br />
junge Schreibende der Theodor-<br />
Fontane-Gesellschaft<br />
19 Uhr<br />
Kulturkirche<br />
Neuruppin<br />
21.30 Uhr<br />
Altes Gymnasium<br />
Neuruppin<br />
Fr 13.05.<br />
10 Uhr<br />
Schulen<br />
Neuruppin<br />
16 Uhr<br />
ab Schulplatz<br />
18 Uhr<br />
Altes Gymnasium<br />
Neuruppin<br />
19 Uhr<br />
Werkraum Uschi Jung<br />
Neuruppin<br />
ERÖFFNUNG DER FONTANE-<br />
FESTSPIELE NEURUPPIN<br />
Verleihung des Fontane-Literaturpreises<br />
der Stadt Neuruppin<br />
Fontane Film Lounge<br />
Stine [BRD 1967]<br />
Neben der Spur<br />
Sascha Macht [D] Der Krieg im<br />
Garten des Königs der Toten,<br />
Nis-Momme Stockmann [D] Der<br />
Fuchs, Dirk Reinhardt [D] Train<br />
Kids, Anna Kuschnarowa [D]<br />
Kinshasa Dreams<br />
Literarischer Spaziergang durch<br />
Neuruppin – Ein Schauspieler führt<br />
durch die Stadt<br />
Neben der Spur Eröffnungslesung<br />
mit Feridun Zaimoglu [D]<br />
Siebentürmeviertel<br />
Begrüßung: Peter Böthig /<br />
Otto Wynen<br />
Vernissage<br />
white veil – dark layer – LICHTEN<br />
Uschi Jung [Malerei]<br />
10 11
20 Uhr<br />
Café Tasca<br />
Neuruppin<br />
20.15 Uhr<br />
Altes Gymnasium<br />
Neuruppin<br />
20.30 Uhr<br />
an der Klosterkirche<br />
Neuruppin<br />
22 Uhr<br />
Café Hinterhof<br />
Neuruppin<br />
22 Uhr<br />
[ka´fe:] wunderbar<br />
Neuruppin<br />
Sa 14.05.<br />
Neben der Spur<br />
Katharina Winkler [AT]<br />
Blauschmuck<br />
Moderation: Bernhard Robben<br />
Fontane Film Lounge<br />
Cécile [BRD 1977] mit Doris Kunstmann<br />
als Cécile und als Gast<br />
GRETE MINDE<br />
Szenisch-musikalisches Open-Air-<br />
Spektakel zwischen Klosterkirche<br />
und Ruppiner See<br />
Neben der Spur<br />
Meral Kureyshi [CH]<br />
Elefanten im Garten<br />
Moderation: Sieglinde Geisel (NZZ)<br />
SALON THEODOR<br />
Musik und Gespräche zur Nacht<br />
Bencanto<br />
15 Uhr<br />
Fontane-Buchhandlung<br />
Neuruppin<br />
17 Uhr<br />
Kulturkirche<br />
Neuruppin<br />
17 Uhr<br />
Museum<br />
Neuruppin<br />
18.30 Uhr<br />
Altes Gymnasium<br />
Neuruppin<br />
20 Uhr<br />
Siechenhauskapelle<br />
Neuruppin<br />
Neben der Spur<br />
Stephan Wackwitz [D]<br />
Die vergessene Mitte der Welt. Unterwegs<br />
zwischen Tiflis, Baku, Eriwan<br />
Moderation: Peter Walther (BLB)<br />
FONTANE-LYRIK-PROJEKT<br />
mit Dietmar Bär, Johann von<br />
Bülow, Doris Kunstmann, Bernd<br />
Michael Lade, Maria Simon<br />
Neben der Spur<br />
Ronja von Rönne [D] Wir kommen<br />
Moderation: Bernhard Robben<br />
Neben der Spur<br />
Nis-Momme Stockmann [D]<br />
Der Fuchs Moderation: Katharina<br />
Döbler (Die ZEIT)<br />
Neben der Spur<br />
Dieter Bachmann [CH]<br />
Die Gärten der Medusa<br />
Moderation: Hendrik Röder (BLB)<br />
10 Uhr<br />
ab Seepromenade<br />
Neuruppin<br />
Fontane-Busausflug Kloster Dobbertin,<br />
Meyenburg & Ganzer mit<br />
Führungen, Imbiss und Kaffee<br />
20.15 Uhr<br />
Altes Gymnasium<br />
Neuruppin<br />
Fontane Film Lounge<br />
Mathilde Möhring [DDR 1983]<br />
10 Uhr<br />
ab Seepromenade<br />
Neuruppin<br />
11 Uhr<br />
Café Constance<br />
Wustrau<br />
Fontane-Radtour Wustrau,<br />
Haken berg, Karwesee mit Fontane-<br />
Lesungen, Imbiss und Kaffee (50 km)<br />
Neben der Spur<br />
Thomas von Steinaecker [D]<br />
Die Verteidigung des Paradieses<br />
Moderation: Andreas Knaesche (RBB)<br />
20.30 Uhr<br />
an der Klosterkirche<br />
Neuruppin<br />
GRETE MINDE<br />
Szenisch-musikalisches Open-Air-<br />
Spektakel zwischen Klosterkirche<br />
und Ruppiner See<br />
12 13
22 Uhr<br />
Resort Mark Brandenburg<br />
Neuruppin<br />
22 Uhr<br />
[ka´fe:] wunderbar<br />
Neuruppin<br />
So 15.05.<br />
10 Uhr<br />
ab Seepromenade<br />
Neuruppin<br />
10 Uhr<br />
ab Seepromenade<br />
Neuruppin<br />
10 Uhr<br />
ab Seepromenade<br />
Neuruppin<br />
11 Uhr<br />
Beckers Scheune<br />
Wuthenow<br />
Neben der Spur<br />
Nadja Schulz-Berlinghoff liest<br />
HOTELGESCHICHTEN<br />
SALON THEODOR<br />
Musik und Gespräche zur Nacht<br />
Piano & Sax<br />
Fontane-Busausflug Rheinsberg,<br />
Menzer Forst und der Stechlin mit<br />
Lesungen, Führung, Imbiss, Kaffee<br />
Fontane-Radtour Rheinsberg, Menz,<br />
Stechlin mit Lesungen, Imbiss,<br />
Kaffee und Fahrradrücktransport<br />
Fontane-Wanderausflug<br />
Rheinsberg, Menzer Forst und der<br />
Stechlin mit Lesungen, Imbiss,<br />
Kaffee, Transfers<br />
Neben der Spur<br />
Zora del Buono [CH]<br />
Das Leben der Mächtigen.<br />
Reisen zu alten Bäumen<br />
Moderation: Andreas Knaesche (RBB)<br />
17 Uhr<br />
Kurt Tucholsky Literaturmuseum<br />
Rheinsberg<br />
17 Uhr<br />
Museum<br />
Neuruppin<br />
18.30 Uhr<br />
Altes Gymnasium<br />
Neuruppin<br />
20 Uhr<br />
Siechenhauskapelle<br />
Neuruppin<br />
20.15 Uhr<br />
Altes Gymnasium<br />
Neuruppin<br />
20.30 Uhr<br />
an der Klosterkirche<br />
Neuruppin<br />
Neben der Spur<br />
Stephan Abarbanell [D]<br />
Morgenland<br />
Moderation: Marion Brasch (RBB)<br />
Neben der Spur<br />
Bachtyar Ali [IRQ-KUR]<br />
Der letzte Granatapfel<br />
Moderation: Otto Wynen<br />
Neben der Spur<br />
Shida Bazyar [D]<br />
Nachts ist es leise in Teheran<br />
Moderation: Anja Kretschmer<br />
Neben der Spur<br />
Rasha Khayat [D]<br />
Weil wir längst woanders sind<br />
Moderation: Shelly Kupferberg (RBB)<br />
Fontane Film Lounge<br />
Spiel mit dem Feuer [D 1991]<br />
GRETE MINDE<br />
Szenisch-musikalisches Open-Air-<br />
Spektakel zwischen Klosterkirche<br />
und Ruppiner See<br />
15 Uhr<br />
Fontane-Buchhandlung<br />
Neuruppin<br />
Neben der Spur<br />
Jens Mühling [D]<br />
Schwarze Erde. Eine Reise durch die<br />
Ukraine<br />
Moderation: Hendrik Röder (BLB)<br />
22 Uhr<br />
Resort Mark Brandenburg<br />
Neuruppin<br />
22 Uhr<br />
[ka´fe:] wunderbar<br />
Neuruppin<br />
Neben der Spur<br />
Andreas Döring liest<br />
HOTEL GESCHICHTEN<br />
SALON THEODOR<br />
Musik und Gespräche zur Nacht<br />
Weißenfels & Becker<br />
14 15
Mo 16.05.<br />
10 Uhr<br />
ab Seepromenade<br />
Neuruppin<br />
10 Uhr<br />
ab Seepromenade<br />
Neuruppin<br />
10 Uhr<br />
ab Seepromenade<br />
Neuruppin<br />
11 Uhr<br />
Tempelgarten<br />
Neuruppin<br />
15 Uhr<br />
Beckers Scheune<br />
Wuthenow<br />
17 Uhr<br />
Siechenhauskapelle<br />
Neuruppin<br />
18.30 Uhr<br />
Up-Hus-Idyll<br />
Neuruppin<br />
Fontane-Bus- & Schiffsausflug Am<br />
Ruppiner See mit Fontane-Lesung<br />
Schach von Wuthenow, Führungen,<br />
Imbiss, Schifffahrt<br />
Fontane-Radtour Am Ruppiner See<br />
mit Fontane-Lesung Schach von<br />
Wuthenow, Führungen, Imbiss<br />
Fontane-Wander- & Schiffsausflug<br />
Am Ruppiner See mit Lesungen<br />
Imbiss, Schifffahrt<br />
Neben der Spur<br />
Jan Böttcher [D]<br />
Y<br />
Moderation: Shelly Kupferberg (RBB)<br />
Neben der Spur<br />
Antonie Rietzschel [D]<br />
Dreamland Deutschland?<br />
Moderation: Bernhard Robben<br />
Neben der Spur<br />
Marion Brasch [D]<br />
Die irrtümlichen Abenteuer des<br />
Herrn Godot<br />
Moderation: Peter Böthig<br />
ABSCHLUSSFEST<br />
Fontane-Festspiele Neuruppin<br />
EUROPÄISCHES FESTIVAL DER REISELITERATUR<br />
12. – 16. Mai <strong>2016</strong><br />
Einzelkarte 5 € | ermäßigt 3 €<br />
Tageskarte 15 € | ermäßigt 10 €<br />
Festivalkarte 50 € | ermäßigt 30 €<br />
Ermäßigt: Schüler, Studenten, Hartz IV Empfänger,<br />
Sozialhilfeempfänger nach SGB II, Schwerbehinderte<br />
ab 75 % und ausgewiesene Begleitpersonen<br />
Änderungen vorbehalten!<br />
www.fontane-festspiele.com<br />
16<br />
17
BEGRÜNDUNG DER JURY ZUM<br />
FONTANE-LITERATURPREIS DER FONTANESTADT<br />
NEURUPPIN <strong>2016</strong><br />
Die Jury hat beschlossen, den Fontane-Literaturpreis<br />
der Fontanestadt Neuruppin des Jahres <strong>2016</strong> an<br />
Josef Bierbichler für seinen Roman Mittelreich, zuerst<br />
erschienen 2011 im Suhrkamp Verlag Berlin, zu<br />
vergeben.<br />
Ausgezeichnet wird damit ein Werk, das sich – im Sinne<br />
der Ausrichtung des Preises – „in Bezug auf die<br />
besondere Leistung Theodor Fontanes als Meister in<br />
der Beschreibung von Land und Leuten“ widmet.<br />
Der Roman Mittelreich schildert die Geschichte eines<br />
(bayrischen) an einem See gelegenen Gast- und<br />
Bauernhofes und seiner Besitzer, der Seewirtsfamilie,<br />
über drei Generationen hin, von der Zeit des Ersten<br />
Weltkriegs bis in die Jetztzeit. Der Roman zeichnet sich<br />
durch eine Sprach- und Bildkraft von großer Intensität<br />
aus. Traditionelle Erzählformen wie die der Chronik,<br />
des Familien- und Heimatromans werden aufgegriffen<br />
und zugleich erzählend gebrochen durch lyrische, parodierende,<br />
reflektierende oder expressiv schockierende<br />
Passagen. Besonders hervorzuheben sind die differenzierten<br />
(zuweilen skurrilen) Figurenzeichnungen,<br />
nicht nur der Hauptfiguren – des Seewirtes und seiner<br />
Familie–, sondern auch der Knechte, Mägde, der<br />
Flüchtlinge und Zugereisten und selbst des „Biergimpels“<br />
aus der Gastwirtschaft. In diesem vielstimmigen,<br />
zuweilen dissonanten Chor kommen die Rätsel des<br />
Daseins, die individuellen Lebenslügen und -lüste, Begierden<br />
und Ängste zur Sprache, und darin die historischen<br />
Ver- und Zerstörungen der letzten 80 Jahre (der<br />
beiden Weltkriege, des NS, des Wirtschaftswunders).<br />
Die Sprache, die da gesprochen wird, misst die Metaphern<br />
in ihrer Doppel- und Vieldeutigkeit aus, bis hin<br />
zu ihrer Erstarrung unter der kreatürlichen Wucht des<br />
Gesagten. Der Autor erschließt damit erzählend eine<br />
– durch Heimat- und Volkskitsch sprachlos gemachte<br />
– dörflich-bäuerliche Welt als moderne Sprach- und<br />
Erfahrungswelt. Sein Roman Mittelreich steht – nach<br />
der Meinung der Jury – in einer Erzähltradition, die<br />
im Fontanischen Sinne „Geschichte und Geschichten“<br />
von Land und Leuten aus Bayern erzählbar macht.<br />
Josef Bierbichler: Mittelreich<br />
© Suhrkamp Verlag, Berlin 2011<br />
18 19
THEODOR FONTANE Ein Sommer in London<br />
Alt-Englands Gastfreundschaft ist nur eine Phrase<br />
noch, im günstigsten Fall eine Ausnahme. Sie lebt in<br />
alten Gesetzes-Paragraphen, aber sie ist erstorben in<br />
den Herzen; das Land steht offen, aber die Häuser sind<br />
zu. [...]<br />
Ein Fremder sein heißt verdächtig sein. Die Flüchtlinge,<br />
die das Jahr 49 an diese Küste warf, haben teils mit,<br />
teils ohne Schuld den Fremden diskreditiert. Im<br />
Gefolge von Patrioten und Ehrenmännern, die dankbar<br />
diese Zufluchtsstätte betraten, überflutete allerhand<br />
Gesindel die Straßen und Plätze Londons, und an die<br />
Stelle herzlichen Willkomms trat alsbald Abneigung<br />
und Ekel. Hundertfacher Mißbrauch des Asylrechts<br />
rechtfertigte die Kälte und Abgeschlossenheit nur<br />
allzu sehr, die englischerseits alsbald zum guten Ton zu<br />
gehören begann, und die Dürftigkeit der Erscheinung,<br />
die Not, Armut und Abgerissenheit vollendete, was<br />
der Undank gegen gebotene Gastfreundschaft zu tun<br />
noch übriggelassen hatte. Dieser Punkt ist wesentlich.<br />
Der Engländer begreift es entweder nicht, daß unter<br />
einem zerrissenen Rock das Herz eines Gentleman<br />
schlagen kann, oder das Absehn von Äußerlichkeiten<br />
ist ihm so völlig unmöglich geworden, daß er lieber mit<br />
einem Laster in Frack und Handschuh, als mit einer<br />
hemdsärmligen Tugend verkehrt. – Der Fremde bringt<br />
es zu keiner Gemütlichkeit mehr in diesem Lande.<br />
Im Gegensatz zum preußischen Landrecht, das jeden<br />
Menschen a priori für unbescholten hält, gilt hier jeder<br />
Fremde für bescholten, so lange er nicht das Gegenteil<br />
bewiesen hat. Der billig denkende Fremde erklärt sich<br />
das und entschuldigt‘s, aber unter allen Umständen<br />
nimmt es seinem Wohlbefinden die eigentliche<br />
Lebenslust und er erscheint sich überall wie ein vor<br />
Gericht Befindlicher, der sich unbehaglich umschaut,<br />
auch wenn er mit dem reinsten Herzen von der Welt<br />
an die Barre tritt. Unter einem Verdacht sein ist immer<br />
halb schuldig sein.<br />
Theodor Fontane Ein Sommer in London (1854)<br />
20 21
VORGESTELLT –<br />
DIE AUTOREN DES FESTIVALS<br />
22 23
So 15.05.<strong>2016</strong><br />
17.00 Uhr<br />
Kurt Tucholsky<br />
Literaturmuseum<br />
im Schloss Rheinsberg<br />
16831 Rheinsberg<br />
STEPHAN ABARBANELL [D]<br />
Morgenland<br />
(M) Marion Brasch<br />
Stephan Abarbanell 1957 in Braunschweig geboren,<br />
wuchs in Hamburg auf. Er studierte Evangelische<br />
Theologie sowie Allgemeine Rhetorik in Hamburg,<br />
Tübingen und Berkeley (USA) und nahm am Creative-<br />
Writing-Kurs bei Walter Jens teil. Heute ist Abarbanell<br />
Kulturchef des RBB. Morgenland ist sein erster Roman.<br />
Elias Lind hatte wenige Tage zuvor von zwei Vertretern<br />
der englischen Mandatsmacht die Nachricht<br />
erhalten, dass sein Bruder Raphael, ein renommierter<br />
Wissenschaftler, von den Nazis ermordet worden sei.<br />
Lind hatte jedoch Hinweise darauf, dass Raphael noch<br />
lebte. Die Nachricht vom Tod seines Bruders hatte ihn<br />
misstrauisch gestimmt, und er hatte Ben Gedi in Tel<br />
Aviv aufgesucht. Sie kannten sich noch von früher und<br />
waren sich in der Jewish Agency wieder begegnet. [...]<br />
„Treffen Sie sich mit Elias Lind“, hatte Ben Gedi<br />
schließlich gesagt, „Vielleicht finden Sie in Deutschland<br />
etwas heraus, was wir gegen die Engländer<br />
nutzen können. Es könnte überaus hilfreich für unsere<br />
Sache sein, wenn wir wissen, was mit Raphael Lind tatsächlich<br />
passiert ist. Die Zeiten werden härter werden,<br />
nach der Operation Markolet, wir werden neue Waffen<br />
brauchen, andere, ungewöhnliche, unsichtbare. Und<br />
Sie, Lilya, geben Sie uns vielleicht in die Hand.“<br />
Stephan Abarbanell: Morgenland<br />
© Blessing Verlag, <strong>2016</strong><br />
24 25
So 15.05.<strong>2016</strong><br />
17.00 Uhr<br />
Museum Neuruppin<br />
August-Bebel-Straße 14-15<br />
Neuruppin<br />
BACHTYAR ALI [IRQ-KUR]<br />
Der letzte Granatapfel<br />
(M) Otto Wynen<br />
Bachtyar Ali wurde 1960 in Sulaimaniyya (Nord irak)<br />
geboren. 1983 geriet er durch sein Engagement in den<br />
Studentenprotesten in Konflikt mit der Diktatur Saddam<br />
Husseins. Er brach sein Geologiestudium ab, um sich<br />
der Poesie zu widmen. Sein erster Gedichtband Gunah<br />
w Karnaval (Sünde und Karneval) erschien 1992. Sein<br />
Werk umfasst Romane, Gedichte und Essays. Er lebt seit<br />
Mitte der Neunzigerjahre in Deutschland.<br />
Im Morgengrauen des ersten Tages erkannte ich, dass<br />
er mich eingesperrt hatte. In einem Schloss, mitten in<br />
einem schwer zugänglichen, abgelegenen Wald. […]<br />
Gelassen, hart und ohne Erbarmen sagte er: „Du bleibst<br />
hier. Dies ist der Ort unserer Phantasie. Hier ist der Ort,<br />
von dem wir jahrelang träumten. Wenn du hier weggehst,<br />
beginnst du eine Suche nach etwas, das du ein<br />
Leben lang nicht finden wirst. […]<br />
Nun wollte er gehen, aber ich hielt ihn an der Tür zurück:<br />
„Mein lieber Jakobi, wer solche Gefangenschaft<br />
überleben kann, wird auch die Last der Freiheit ertragen.<br />
Ich bin nicht tot. Ich muss verstehen und wissen,<br />
dass ich lebe. Jahrelang kämpfte ich Tag für Tag ums<br />
Überleben. Ich schaute in die Nacht, die Fata Morgana,<br />
sah die Geister und schrie: „Ich lebe, ich lebe noch,<br />
ich lebe!“ Nein, mein lieber Gefährte, mein Anführer<br />
Jakobi. Zwischen uns steht weder eine offene Rechnung<br />
noch ein Traum. Nur eine Sache steht zwischen<br />
uns, nur eine ungeklärte Sache: Sag mir, wo ist Sarayasi<br />
Subhdam?“<br />
Damit öffnete ich den Fluten das Tor.<br />
Bachtyar Ali: Der letzte Granatapfel<br />
© Unionsverlag, Zürich <strong>2016</strong><br />
26 27
So 15.05.<strong>2016</strong><br />
18.30 Uhr<br />
Altes Gymnasium<br />
Am Alten Gymnasium 1-3<br />
Neuruppin<br />
SHIDA BAZYAR [D]<br />
Nachts ist es leise in Teheran<br />
(M) Anja Kretschmer<br />
Shida Bazyar 1988 in Hermeskeil geboren, studierte<br />
Literarisches Schreiben in Hildesheim. Die Autorin<br />
ist Bildungsreferentin für junge Menschen, die ein<br />
Freiwilliges Ökologisches Jahr in Brandenburg<br />
machen. Sie war Stipendiatin des Klagenfurter<br />
Literaturkurses 2012 und der Heinrich-Böll-Stiftung.<br />
Nachts ist es leise in Teheran ist ihr erster Roman.<br />
Einem Einjährigen kann man auch nicht erklären,<br />
warum man die Koffer packt und ein Land verlässt.<br />
Nicht mal, wenn die Kinder drei und sechs Jahre alt<br />
sind, kann man es erklären, denke ich mit Blick auf<br />
den Baum, unter dem die beiden mit dem zottigen<br />
Hund sitzen und nicht aufhören, ihn zu streicheln.<br />
Damals, als Behsad die Tarnung durch den rasierten<br />
Bart vorgenommen hatte, gefiel er sich und mir überraschenderweise<br />
besser, aber Morads Furcht vor dem<br />
eigenen Vater war Grund genug, ihn wieder stehen<br />
zu lassen, sobald es uns ungefährlich genug erschien.<br />
[…]<br />
Und Behsad rief im Reisebüro an, reservierte vier<br />
Tickets für zwei Erwachsene und zwei Kleinkinder<br />
und erhielt drei Tage Wartezeit und Aussicht auf<br />
eine Buchung für den vierten Tag. Und ich räumte<br />
den Tee ab und spülte die Gläser und die Teller vom<br />
Abendessen der Kinder.<br />
Shida Bazyar: Nachts ist es leise in Teheran<br />
© Kiepenheuer & Witsch Verlag, Köln <strong>2016</strong><br />
28 29
Sa 14.05.<strong>2016</strong><br />
20.00 Uhr<br />
Siechenhauskapelle<br />
Siechenstraße 4<br />
Neuruppin<br />
DIETER BACHMANN [CH]<br />
Die Gärten der Medusa<br />
(M) Hendrik Röder<br />
Dieter Bachmann geboren 1940 in Basel, arbeitete als<br />
Redakteur der Weltwoche und von 1988 bis 1998 als<br />
Chefredakteur der Schweizer Kulturzeitschrift du. 1975<br />
– 1985 war er Mitglied des Stiftungsrats von Pro Helvetia.<br />
Von 2000 bis 2003 leitete er das Istituto Svizzero di<br />
Roma. Er wohnt seit 2001 vorwiegend in Italien.<br />
„Wählen Sie eine Verbindung“, schlägt die Deutsche<br />
Bahn vor. Wild gibt auf dem Hotel-Computer den Zielort<br />
ein: Cottbus. Ab Berlin-Savignyplatz um 7.19, mit<br />
Umsteigen in Zoologischer Garten, Ankunft Cottbus<br />
9.59, das scheint ihm angenehm. Im Mai ist es um sieben<br />
Uhr morgens längst Tag, und es würde noch nicht<br />
heiß sein, wenn er in Cottbus ankam. Wild steht in der<br />
geräumigen Halle von Hecker‘s Hotel. Charlottenburg.<br />
Auch das ist nun in gewisser Weise eine Heimat<br />
geworden. Sein Europa, die vielleicht drei, vier Großstädte,<br />
Berlin, Rom, Paris, ein wenig auch Hamburg, in<br />
denen er ein paar Straßen, Orte, ein Hotel hat. Städte,<br />
in denen man in die Gegenwart hineinsieht, angelehnt<br />
an irgendeine Mauer, ausnahmsweise mit viel Zeit,<br />
indem man am Rücken die Vergangenheit spürt, eine<br />
tiefe Vergangenheit. Das Versunkene kann einem nahekommen,<br />
einen anrühren.<br />
Ein Schweizer Romancier, seine Bücher verweht, Ballast<br />
in den Brockenhäusern, hat vor einem guten halben<br />
Jahrhundert die Blickrichtung bestimmt: „Fern<br />
unten in der Zeit.“<br />
Seit fünfzig Jahren kennt er das Gefühl, und doch ist<br />
es jedes Mal ein Geschenk, wenn er am frühen Morgen<br />
in Berlin auf die Straße hinaustritt. Erinnert in seinem<br />
eigenen überschaubaren Lebensbogen bereits an<br />
dessen Anfänge, an ein Damals.<br />
Dieter Bachmann: Die Gärten der Medusa<br />
© Limmat Verlag, Zürich 2015<br />
30 31
Mo 16.05.<strong>2016</strong><br />
11.00 Uhr<br />
Tempelgarten<br />
Präsidentenstraße 64<br />
Neuruppin<br />
JAN BÖTTCHER [D]<br />
Y<br />
(M) Shelly Kupferberg<br />
Jan Böttcher 1973 in Lüneburg geboren, war zunächst<br />
als Songtexter und Sänger auf diversen CDs mit der<br />
Berliner Band Herr Nilsson zu hören. Seit 2003 hat er<br />
vier Romane veröffentlicht. Mit Nachglühen gewann<br />
er den Ernst-Willner-Preis beim Ingeborg-Bachmann-<br />
Wettbewerb, sein Roman Das Lied vom Tun und<br />
Lassen stand an der Spitze der SWR-Bestenliste. Jan<br />
Böttcher lebt in Berlin.<br />
Dann wieder hatten sie gute Wochen zusammen. Jakob<br />
liebte es, mit Arjeta in den Morgen zu tanzen, im Pudels<br />
oder im Fundbureau. Sie behauptete, sich von den Ansprüchen<br />
ihrer Eltern frei gemacht zu haben. Das war<br />
nicht die Wahrheit. Niemals gestand sie zu Hause, dass<br />
sie die Nächte mit Jakob verbrachte. Nikola hätte es ihr<br />
sonst verboten. Auch Blerina redete ihrer Tochter ins<br />
Gewissen, sie möge sich endlich für einen der albanischen<br />
Männer entscheiden, die ihr im Reiherstiegviertel<br />
so zahlreich hinterherliefen. Arjeta nickte eifrig und log.<br />
Sie träfe eine Freundin, sie helfe bei der Flüchtlingshilfe<br />
im Quartier, vielleicht lerne sie ja jemanden kennen.<br />
Dann wechselte sie das Elbufer, ging mit Jakob auf einen<br />
der Raves, wo sie unter dem freien Himmel eines<br />
geräumten Gewerbeparkplatzes tanzten, zwölf Stunden,<br />
einmal sogar vierundzwanzig Stunden lang. Arjeta<br />
hatte Ausdauer, sie tanzte so intensiv, dass Jakob ihr<br />
manchmal nur zusehen konnte. Sie schüttelt sich den<br />
Krieg aus den Knochen, dachte er dann.<br />
Jan Böttcher: Y<br />
© Aufbau Verlag, Berlin <strong>2016</strong><br />
32 33
Mo 16.05.<strong>2016</strong><br />
17.00 Uhr<br />
Siechenhauskapelle<br />
Siechenstraße 4<br />
Neuruppin<br />
MARION BRASCH [D]<br />
Die irrtümlichen Abenteuer<br />
des Herrn Godot<br />
(M) Peter Böthig<br />
Marion Brasch wuchs in Ostberlin auf. 1987 begann<br />
die gelernte Schriftsetzerin als Musikredakteurin bei<br />
DT64, später arbeitete sie als Moderatorin für Radio<br />
Fritz, Kulturradio und radioeins (RBB). 2012 erschien<br />
ihr Familienroman Ab jetzt ist Ruhe. Roman meiner<br />
fabel haften Familie, der zum Bestseller wurde, 2014<br />
folgte Wunderlich fährt nach Norden.<br />
Das ist Godot. Woher ich das weiß? Keine Ahnung, es<br />
ist einfach so. Er war plötzlich da und hat gesagt, er<br />
sei Godot. Natürlich habe ich das sofort bezweifelt und<br />
gedacht: Godot, das ist doch der, auf den sie immer<br />
warten in dem Stück von diesem Iren. Sie warten, und<br />
er kommt nicht. Na ja, aber was soll man machen, wenn<br />
einer behauptet, Godot zu sein. Man könnte ihn der<br />
Lüge bezichtigen und der Hochstapelei. Man könnte<br />
sagen, er sei ein Tunichtgut. Einer, der sich nur in den<br />
Vordergrund spielen will.<br />
Doch irgendwie ist er nicht der Typ dafür, wie er da steht<br />
mit hängenden Schultern in seinem zerschlissenen<br />
Anzug und auf dem Kopf diesen verbeulten Hut. Er<br />
sieht nicht aus wie ein Wichtigtuer, eher wie einer, der<br />
auch nicht so recht weiß. Wahrscheinlich hat er sich<br />
verlaufen auf dem Weg zu den beiden, die auf ihn<br />
warten. Er war mit den Gedanken woanders und hat<br />
nicht aufgepasst an dieser einen Weggabelung. Und<br />
plötzlich stand er in einer Gegend rum, die ihm völlig<br />
fremd war. Das kann schon mal passieren, da darf man<br />
den Mut nicht verlieren und muss das Beste draus<br />
machen.<br />
Marion Brasch: Die irrtümlichen Abenteuer des Herrn Godot<br />
© Verlag Voland & Quist, Dresden und Leipzig <strong>2016</strong><br />
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So 15.05.<strong>2016</strong><br />
11.00 Uhr<br />
Beckers Scheune<br />
Dorfstraße 19a<br />
Wuthenow<br />
ZORA DEL BUONO [CH]<br />
Das Leben der Mächtigen.<br />
Reisen zu alten Bäumen<br />
(M) Andreas Knaesche<br />
Zora del Buono 1962 in Zürich geboren, studierte Architektur<br />
an der ETH Zürich und der Hochschule der<br />
Künste Berlin. 1996 war sie Gründungsmitglied und<br />
Kulturredakteurin von mare – die Zeitschrift der Meere,<br />
von 2001 bis 2008 stellvertretende Chefredakteurin<br />
von mare. Seit Sommer 2008 ist sie freie Autorin.<br />
Zweitausend Jahre lang stand sie in seinem Schatten.<br />
Jetzt aber, an diesem sonnigen Februarmorgen,<br />
ist ihre schlanke, doch kräftige Gestalt schon von<br />
Weitem zu erkennen, nichts kann sich mit ihr messen,<br />
sie überragt sie einfach alle, die mageren Bürschchen<br />
um sie herum, in diesem sumpfigen Wald, der<br />
bezaubernd lückenhaft wirkt in seiner winterlichen<br />
Blattlosigkeit, wo einzig ein paar ranke Königspalmen<br />
Grün in die Höhe strecken und das spanish moss wie<br />
silbern schimmernde Perückenfetzen von den kahlen<br />
Ästen hängt, während am Boden üppige Farne einen<br />
dschungelhaften Grund bilden, auf denen bisweilen<br />
auch Alligatoren hausen. Bis zu der dramatischen<br />
Nacht am 16. Januar 2012 spielte sie nur die zweite<br />
Geige, denn bis zu jenem Zeitpunkt stand auch ER<br />
da, ihr greiser und gewaltiger Gefährte, der ihren<br />
Lebensweg vom ersten Tag an begleitet hatte, und der<br />
mit seinen eintausendsechshundert Jahren bereits ein<br />
alter Genosse war, als sie ihre zarten Keimblätter in<br />
die Luft zu recken begann, ungefähr zu der Zeit, als<br />
in Galiläa ein jüdischer Junge aufwuchs, der als Jesus<br />
von Nazaret in die Menschheitsgeschichte eingreifen<br />
sollte.<br />
Zora del Buono: Das Leben der Mächtigen. Reisen zu alten Bäumen<br />
© Verlag Matthes & Seitz, Berlin 2015<br />
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So 15.05.<strong>2016</strong><br />
20.00 Uhr<br />
Siechenhauskapelle<br />
Siechenstraße 4<br />
Neuruppin<br />
RASHA KHAYAT [D]<br />
Weil wir längst woanders sind<br />
(M) Shelly Kupferberg<br />
Rasha Khayat geboren 1978 in Dortmund, wuchs in<br />
Djiddah, Saudi-Arabien, auf. Als sie elf war, siedelte<br />
ihre Familie nach Deutschland zurück. Sie studierte<br />
Vergleichende Literaturwissenschaften, Germanistik<br />
und Philosophie in Bonn. Seit 2005 arbeitet sie in<br />
Hamburg als Autorin, Übersetzerin und Lektorin. Weil<br />
wir längst woanders sind ist ihr erster Roman.<br />
„Du könntest noch einen Flug buchen. Sie haben es<br />
immer wieder angeboten.“<br />
„Ich kann nicht weg, die geben mir keinen Urlaub.“<br />
Barbara hatte eine kleine Turmspitze zusammengesteckt<br />
und an ihrer Zigarette gezogen.<br />
„Ich glaube kaum, dass man dir eine Woche Urlaub<br />
verweigert, um zur Hochzeit deiner Tochter zu fliegen.“<br />
„Deine Schwester hat nicht mehr alle Tassen im<br />
Schrank, Basil. “<br />
Ich hatte mich zurück an den Tisch gesetzt und den<br />
Impuls unterdrückt, sie in den Arm zu nehmen, weil<br />
sie plötzlich so zerbrechlich aussah, aber sie hätte das<br />
gar nicht gewollt, sie mochte solche Gesten noch nie,<br />
ebenso wenig wie ich.<br />
„Ich denke, sie würde sich freuen, ihre Mutter bei ihrer<br />
Hochzeit dabeizuhaben“, hatte ich stattdessen gesagt.<br />
Und dann hatte sie losgelegt.<br />
„Du glaubst doch nicht, dass sie das ernst meint mit<br />
dieser Hochzeit. Eine von ihren Launen ist das, das<br />
sag ich dir. Fährt über zwei Jahre lang durch die<br />
Weltgeschichte, meldet sich nie und will dann einen<br />
völlig fremden Mann heiraten in einem Land, wo sie<br />
nichts darf. Deine Schwester hat einen Dachschaden,<br />
und ich unterstütze das ganz bestimmt nicht! “<br />
„Sie meint, das ist ihr Zuhause“, hatte ich gesagt und<br />
mich sofort geärgert, weil das so leer und sinnlos klang.<br />
Rasha Khayat: Weil wir längst woanders sind<br />
© DuMont Buchverlag, Köln <strong>2016</strong><br />
38 39
Fr 13.05.<strong>2016</strong><br />
22.00 Uhr<br />
Café Hinterhof<br />
Rudolf-Breitscheid-<br />
Straße 38<br />
Neuruppin<br />
MERAL KUREYSHI [CH]<br />
Elefanten im Garten<br />
(M) Sieglinde Geisel<br />
Meral Kureyshi geboren 1983 in Prizren im ehemaligen<br />
Jugoslawien, lebt seit 1992 in Bern. Nach<br />
Abschluss des Studiums am Schweizerischen<br />
Literaturinstitut in Biel gründete sie das Lyrikatelier in<br />
Bern. Elefanten im Garten ist ihr erster Roman.<br />
Dein Sarg liegt in der Erde. Du wolltest in Prizren begraben<br />
werden. Seit einem Monat hülle ich jeden Freitagmorgen<br />
meine Haare in ein weißes Kopftuch und<br />
spreche „Yasin“, das Totengebet, für dich.[…]<br />
Fünf Jahre lang haben wir eine Wohnung gesucht.<br />
Am Stadtrand von Bern haben wir nach deinem<br />
Tod eine Wohnung in einem Hochhaus, in dem<br />
siebenundzwanzig ausländische und drei Schweizer<br />
Familien leben, gefunden.<br />
„Sie können aber gut Deutsch“, sagte die Vermieterin<br />
sehr laut und deutlich zu mir. „Wir leben seit meinem<br />
zehnten Lebensjahr in der Schweiz“, antwortete ich.<br />
Seit dem Einzug haben wir uns vorgenommen, die<br />
Wände mit Bildern zu schmücken. Sie sind noch immer<br />
weiß.<br />
Meral Kureyshi: Elefanten im Garten<br />
© Limmat Verlag, Zürich 2015<br />
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Fr 13.05.<strong>2016</strong><br />
10.00 Uhr<br />
Oberstufenzentrum<br />
Ostprignitz-Ruppin<br />
Neuruppin<br />
ANNA KUSCHNAROWA [D]<br />
Kinshasa Dreams<br />
(M) Peter Walther<br />
Anna Kuschnarowa studierte Ägyptologie, Germanistik<br />
und Prähistorische Archäologie in Leipzig, Halle/Saale<br />
und Bremen und unterrichtete zehn Jahre an mehreren<br />
deutschen Hochschulen. Sie arbeitet als freie Autorin<br />
und Fotografin und gründete 2011 die Seschat Fernschule<br />
für Ägyptologie. In ihrer Freizeit reist sie so weit<br />
und so oft wie möglich.<br />
Jengo Longomba – das ist mein richtiger Name. Und in<br />
jedem Land habe ich noch einen falschen. Einen, den<br />
ich mir angehängt habe, wie man an Dinge Etiketten<br />
hängt, um sie anzupreisen, Erwartungen zu wecken<br />
oder zu befriedigen. Oder den Leuten auch nur irgendetwas<br />
vorzugaukeln. Eine Nationalität. Einen Glauben.<br />
Am besten das, was sie hören wollen.<br />
Jengo, der Vielnamige, der Etikettenschwindler,<br />
geboren am 30. Oktober, Jahrzehnte später, aber doch<br />
am Tag des Kampfes, dem Tag des Sieges, dem Tag<br />
als David Goliath besiegte, dem Tag, als Muhammad<br />
Ali sich seinen Titel zurückeroberte. Jengo Longomba.<br />
Kinois. Kongolese. Illegaler. Boxer. Ziel: Diesen Kampf<br />
gewinnen. Ankommen. Existieren dürfen, meinen<br />
echten Namen zu tragen. Staatsbürger zu werden.<br />
Irgendwann. Ein normales Leben. Endlich.<br />
Anna Kuchnarowa: Kinshasa Dreams<br />
© Beltz & Gelberg, Basel 2012<br />
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Fr 13.05.<strong>2016</strong><br />
10.00 Uhr<br />
Karl-Friedrich-<br />
Schinkel-Gymnasium<br />
Neuruppin<br />
SASCHA MACHT [D]<br />
Der Krieg im Garten des Königs<br />
der Toten<br />
Sascha Macht 1986 in Frankfurt (Oder) geboren,<br />
studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Er<br />
war u. a. Stipendiat der Stiftung Brückner-Kühner in<br />
Kassel und der LCB-Autorenwerkstatt Prosa. 2015<br />
belegte er den ersten Platz des Literaturwettbewerbs<br />
New German Fiction. Für seinen Debütroman Der<br />
Krieg im Garten des Königs der Toten erhielt er <strong>2016</strong><br />
den Silberschweinpreis.<br />
Die Nacht, in der meine Eltern nicht mehr nach Kajagoogoo<br />
zurückkehrten, war die Nacht vor meinem<br />
sechszehnten Geburtstag. […]<br />
Da bist du also gelandet, Bruno, dachte ich, und<br />
einen Moment lang wurde mir ganz elend in dieser<br />
völlig entleerten Landschaft, eingekeilt in diesem<br />
Wagen zwischen wahrhaftigen Killern, die nicht ihr<br />
Wahnsinn, sondern ihre Weltanschauung die Messer<br />
wetzen ließ, worin jedoch letztendlich auch kein<br />
Unterschied bestand. Auf jeden Fall war ich mir sicher,<br />
nicht auf dem Weg in die strahlende Republikanische<br />
Hauptstadt zu sein, sondern in ein rattenverseuchtes<br />
Kellerloch, in ein Arbeitslager im Hochgebirge oder<br />
zu meiner eigenen Hinrichtung. Ich spürte die Kälte<br />
von außen in den Jeep dringen. Winterliche Kleidung<br />
fehlte in meinem Reisegepäck wie so ziemlich alles,<br />
von VHS-Kassetten einmal abgesehen.<br />
Sascha Macht: Der Krieg im Garten des Königs der Toten<br />
© DuMont Buchverlag, Köln <strong>2016</strong><br />
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So 15.05.<strong>2016</strong><br />
15.00 Uhr<br />
Fontane-Buchhandlung<br />
Karl-Marx-Straße 83<br />
Neuruppin<br />
JENS MÜHLING [D]<br />
Schwarze Erde. Eine Reise<br />
durch die Ukraine<br />
(M) Hendrik Röder<br />
Jens Mühling geboren 1976 in Siegen, studierte Literaturwissenschaft<br />
an der Freien Universität Berlin und<br />
der University of East Anglia, Norwich, England. Er<br />
war Redakteur der Moskauer Deutschen Zeitung und<br />
arbeitet seit 2005 beim Tagesspiegel. Für seine Reportagen<br />
und Essays über Russland wurde er mehrfach<br />
ausgezeichnet, u.a. mit dem Axel-Springer-Preis und<br />
dem Peter-Boenisch-Gedächtnispreis.<br />
Als der Bus schließlich losfährt, bleibt der Mann am<br />
Bahnhof zurück, so beschäftigungslos wie vorher.<br />
Während ich seine füllige Silhouette langsam<br />
schrumpfen sehe, frage ich mich, woher diese<br />
Besessenheit rührt, mit der sich manche Menschen an<br />
die Vergangenheit ketten. Und ob ich solche Menschen<br />
anziehe, weil sie spüren, dass ich Geschichte, dass ich<br />
Geschichten suche.<br />
Baumärkte, Gartencenter, Ersatzteil- und Reifenhändler<br />
ziehen an den Busfenstern vorbei, zwischen<br />
Zweckbauten und Parkplätzen endet Polen. Dahinter,<br />
nicht mehr weit entfernt, liegt der Westrand eines<br />
Landes, an dessen Ostrand Krieg herrscht. Ein Krieg,<br />
der um die Vergangenheit geführt wird, so jedenfalls<br />
kam es mir vor, während ich in den vergangenen<br />
Monaten den Gang der Ereignisse verfolgt habe. Oft<br />
klang das beiderseitige Kampfgeschrei in meinen<br />
Ohren ähnlich wie der Monolog des Mannes am<br />
Busbahnhof, ein geschichtsbesessenes Crescendo aus<br />
slawischen Zischlauten und historischen Vorwürfen:<br />
Lenin! ... Bandera! ... Holodomor! ... Holocaust! ...<br />
Gulag! ... Galizien! ... Kommunisten! ... Faschisten! ...<br />
Imperialisten! ...<br />
Das Gefühl, aus der Ferne nicht viel zu verstehen, hat<br />
mich auf den Weg gebracht.<br />
Jens Mühling: Schwarze Erde. Eine Reise durch die Ukraine<br />
© Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg <strong>2016</strong><br />
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Fr 13.05.<strong>2016</strong><br />
10.00 Uhr<br />
Alexander Puschkin<br />
Oberschule Neuruppin<br />
DIRK REINHARDT [D]<br />
Train Kids<br />
Dirk Reinhardt Jahrgang 1963, studierte Geschichte<br />
und Germanistik. Nach seiner Promotion war er<br />
bis 1994 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am<br />
Historischen Seminar der Universität Münster tätig,<br />
anschließend arbeitete er als freier Journalist. 2009<br />
erschien sein erstes Kinderbuch, dem bald weitere<br />
folgten.<br />
„Wenn wir über den Fluss setzen“, sagt Fernando,<br />
„dann sind wir im Krieg. Vergesst das nicht!“<br />
Er zeigt hinüber. Ich versuche, etwas zu erkennen<br />
am anderen Ufer, aber es gibt nichts zu sehen. Schon<br />
gar nichts Bedrohliches oder Gefährliches. Auch der<br />
Fluss selbst sieht ganz harmlos aus, wie er so träge vor<br />
sich hin fließt, im frühen Morgenlicht, mit den vielen<br />
schwer bepackten Flößen auf dem Wasser.<br />
Krieg – das klingt nach Toten und Verwundeten,<br />
Bomben und Gewehren. Hat Fernando einen Witz<br />
gemacht? Er dreht sich um und schaut mir in die<br />
Augen. Nein, kein Witz. Dafür ist er zu ernst.<br />
„Tu´s nur, wenn du sicher bist, dass du es willst“, sagt<br />
er. „Wenn nicht, hau besser wieder ab. Es la última<br />
oportunidad, hombre. Ist die letzte Gelegenheit.“<br />
Für einen Moment bin ich unsicher. Bisher war alles so<br />
weit weg: die Grenze und das Land dahinter und der<br />
lange Weg hindurch. Jetzt liegt es vor mir. Was mich<br />
wohl auf der anderen Seite der Grenze erwartet? Im<br />
grunde habe ich nicht die geringste Ahnung, aber als<br />
ich aufgebrochen bin, habe ich mir geschworen, dass<br />
es kein Zurück geben darf. Nie wieder.<br />
Dirk Reinhardt: Train Kids<br />
© Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2015<br />
48 49
Mo 16.05.<strong>2016</strong><br />
15.00 Uhr<br />
Beckers Scheune<br />
Dorfstraße 19a<br />
Wuthenow<br />
ANTONIE RIETZSCHEL [D]<br />
Dreamland Deutschland?<br />
(M) Bernhard Robben<br />
Antonie Rietzschel geboren 1986, wuchs in der sächsischen<br />
Schweiz auf, arbeitet für die Süddeutsche<br />
Zeitung und koordinierte dort die Berichterstattung<br />
über Flüchtlinge. Die Themen Fremdenfeindlichkeit<br />
und Rechtsextremismus bilden heute den Schwerpunkt<br />
ihrer mehrfach ausgezeichneten journalistischen<br />
Arbeit. Heute lebt sie in München.<br />
Doch gleich an der Schweizer Grenze wird ihr Auto von<br />
einem Polizisten angehalten. Er wünscht auf Englisch<br />
einen guten Abend und fragt nach Pässen. Mohanad<br />
und Yousef sind vor Schreck ganz still. Der ältere Mann<br />
beginnt auf Arabisch zu schimpfen. „Jetzt ist es vorbei“,<br />
sagt er.<br />
Wieder finden sich die Brüder auf einer Polizeistation<br />
wieder. Sie müssen sich komplett ausziehen, die Polizisten<br />
durchsuchen alle Körperöffnungen. Einer der Beamten<br />
erklärt, dass es sich um reine Routine handle. Doch<br />
Mohanad ist es bis heute unangenehm, davon zu erzählen.<br />
Er wird rot vor Scham, wenn er daran zurückdenkt.<br />
Weil er gut Englisch spricht, wird Mohanad getrennt von<br />
Yousef in einem Nebenzimmer von den Polizisten eingehend<br />
verhört. Sie nehmen ihn mit einer Kamera auf,<br />
wollen wissen, wo und wie sie an den Schlepper geraten<br />
sind und wie viel die Fahrt kostet. Nach dem Verhör<br />
spricht eine Dolmetscherin mit Mohanad und rät ihm, in<br />
der Schweiz Asyl zu beantragen. Doch der lässt sich nicht<br />
von seinem Ziel abbringen: Deutschland.<br />
Antonie Rietzschel: Dreamland Deutschland?<br />
© Carl Hanser Verlag, München <strong>2016</strong><br />
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Sa 14.05.<strong>2016</strong><br />
17.00 Uhr<br />
Museum Neuruppin<br />
August-Bebel-Straße 14-15<br />
Neuruppin<br />
RONJA VON RÖNNE [D]<br />
Wir kommen<br />
(M) Bernhard Robben<br />
Ronja von Rönne geboren 1992, studierte Kreatives<br />
Schreiben und Kulturjournalismus. Seit 2015 ist sie<br />
Redakteurin beim Feuilleton der WELT. Sie wurde<br />
2015 zum Ingeborg-Bachmann-Preis eingeladen und<br />
veröffentlicht einen eigenen Blog sudelheft.de.<br />
Wir kommen ist ihr erstes Buch.<br />
Ich wollte an die Küste, zu Karls Strandhaus mit Pool<br />
im Vorgarten und Küche mit Induktionsherd. In das<br />
Haus fuhren wir immer, wenn etwas schlimm war. […]<br />
Karl sagte, Meer sei sicher eine gute Idee, eine sehr<br />
gute Idee sogar, da seien wir ja ewig nicht gewesen,<br />
wir sollten gleich nächste Woche los, zum ersten Mal<br />
zu fünft, er könne ja auch einfach dort schreiben, das<br />
sei ja das Tolle am Schreiben, sagte er, und ich wusste,<br />
das wir sehr dringend losmussten.<br />
Eine Woche noch, dachte ich, und als Jonas und Leonie<br />
wieder aus dem Schlafzimmer kamen, stimmten sie<br />
begeistert zu. Leonie sagte, sie wisse gar nicht, dass<br />
Karl ein Haus am Strand besitze, das sei ja phantastisch,<br />
und ich dachte, weil alles bei euch so phantastisch ist,<br />
wusstest du bisher auch nichts vom Strandhaus. Wir<br />
verabredeten, nächste Woche und auf unbestimmte<br />
Zeit ans Meer zu fahren, weil das dramatischer und<br />
mehr nach Flucht klingt als „für eine Woche“.<br />
Ronja von Rönne: Wir kommen<br />
© Aufbau Verlag, Berlin <strong>2016</strong><br />
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Sa 14.05.<strong>2016</strong><br />
11.00 Uhr<br />
Café Constance<br />
Hohes Ende 4<br />
Wustrau<br />
THOMAS VON STEINAECKER [D]<br />
Die Verteidigung des Paradieses<br />
(M) Andreas Knaesche<br />
Thomas von Steinaecker geboren 1977 in<br />
Traunstein, wohnt in Augsburg. Er schreibt<br />
vielfach ausgezeichnete Romane – unter anderem<br />
Wallner beginnt zu fliegen und Das Jahr, in dem<br />
ich aufhörte, mir Sorgen zu machen, und anfing<br />
zu träumen – sowie Hörspiele. Außerdem dreht er<br />
Dokumentarfilme, für die er unter anderem den<br />
ECHO Klassik erhielt.<br />
Ich weiß noch, wie mies wir beide drauf waren, als wir<br />
dann endlich von Köln nach Berchtesgaden fuhren.<br />
Was mich wirklich wütend machte, war das, was man<br />
da draußen sah: die Große Ebene mit diesen endlosen<br />
Solarfeldern, die tote Steppe, und dazwischen,<br />
achtspurig, die Autobahnrinnen mit den Vier-Meter-<br />
Entertainment-Walls rechts und links. Auf dieser<br />
Fahrt wurde dir das ganze Elend der Restrukturierung<br />
noch mal vor Augen geführt. In Reinkultur. Hier<br />
die Garden-Zones mit den Plantagen, da die<br />
Elitesiedlungen mit den Sichtschutzmauern, dass<br />
man auch bloß unter sich ist, und dann die Altstädte<br />
für die Normalsterblichen. Und dann eben noch die<br />
Module für die Gründer, wie sie offiziell hießen, oder<br />
eben Plebser, wie sie Cornelius und Co. Nennen. Die<br />
sahen ja von außen immer noch ganz annehmbar aus,<br />
diese Modul-Röhren- und -kästen, bunt angemalt mit<br />
so Graffitis. Mit Phantasielandschaften und so. Und so<br />
richtig schlimm wurde es da ja erst in den Jahren vor<br />
dem Untergang.<br />
Thomas von Steinaecker: Die Verteidigung des Paradieses<br />
© Fischer Verlag, Frankfurt am Main <strong>2016</strong><br />
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Fr 13.05.<strong>2016</strong><br />
10.00 Uhr<br />
Evangelisches Gymnasium<br />
Neuruppin<br />
Sa 14.05.<strong>2016</strong><br />
18.30 Uhr<br />
Altes Gymnasium<br />
Am Alten Gymnasium 1-2<br />
Neuruppin<br />
NIS-MOMME STOCKMANN [D]<br />
Der Fuchs<br />
NIS-MOMME STOCKMANN [D]<br />
Der Fuchs<br />
(M) Katharina Döbler<br />
Nis-Momme Stockmann wurde 1981 auf Föhr geboren,<br />
studierte Sprache und Kultur Tibets in Hamburg<br />
und Medienwissenschaften im dänischen Odense. An<br />
die Universität der Künste Berlin studierte er später<br />
Szenisches Schreiben. 2014 gewann er den Literaturpreis<br />
des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft, 2015<br />
den Hermann-Sudermann-Preis.<br />
Sie hat viel von sich erzählt. Ständig und ohne Pause.<br />
Aber es waren immer Geschichten von Portalen. Von<br />
geheimen Tunnel unter Telefonzellen, Streusandkisten<br />
und Geräteschuppen, hinter stillgelegten Turmsilos,<br />
unter Schnellstraßen und Häusern, die – so ihre<br />
Phantasie – ein sehr schlauer Fuchs graben würde.<br />
„Warum?“<br />
„Um Fluchtwege und Übergänge anzulegen.“<br />
„Um Fluchtwege und Übergänge anzulegen?“<br />
„Ja.“<br />
„Wohin?“<br />
„Rüber in die andere Welt.“<br />
„Ähem.“<br />
„Außerdem sucht er irgendwas.“<br />
„Ah so.“<br />
„Vielleicht dich.“<br />
„Mich. Warum?“<br />
Nis-Momme Stockmann: Der Fuchs<br />
© Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg <strong>2016</strong><br />
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Sa 14.05.<strong>2016</strong><br />
15.00 Uhr<br />
Fontane-Buchhandlung<br />
Karl-Marx-Straße 83<br />
Neuruppin<br />
STEPHAN WACKWITZ [D]<br />
Die vergessene Mitte der Welt. Unterwegs<br />
zwischen Tiflis, Baku, Eriwan<br />
(M) Peter Walther<br />
Stephan Wackwitz geboren 1952, arbeitet seit 1986 für<br />
das Goethe-Institut in Frankfurt am Main, Neu Delhi,<br />
Tokio und München. Seit 1999 Leiter des Goethe-<br />
Institutes in Krakau und seit 2005 in Bratislava. Derzeit<br />
leitet er das Institut in Tbilissi, Georgien. Von ihm sind<br />
u. a. die Bücher Selbsterniedrigung durch Spazierengehen<br />
(2002) und Osterweiterung (2008) erschienen.<br />
Der Hang ist überwachsen mit Architektur, die so selbstgebastelt<br />
aussieht, wie sie ist. Denn hier verwirklicht<br />
sich der Bauherr meist eigenhändig. Zwischen Gärten,<br />
Bäumen, Treppen, Gasen, Rohren, Zäunen, Hecken und<br />
Sträuchern stehen Hütten (und sogar ganze Villen) in<br />
verschiedenen Do-it-yourself-Baustadien, nach schwer<br />
nachvollziehbaren Kriterien da und dort hingesetzt, erweitert<br />
und aufgestockt. Seit dem frühen Morgen wird<br />
repariert, gebessert und gehämmert. Baugerüste sind allgegenwärtig.<br />
Aus Blech zusammengelötete Schornsteine<br />
rauchen. Zementmischer sind in Betrieb, Kreissägen.<br />
Schuppenartiges zeigt sich, unfertige Häuserketten aus<br />
Stahlbeton, Bauruinen. Hähne krähen. Hunde schlagen<br />
an.<br />
Autos bewegen sich auf Geröllstraßen aufwärts.<br />
Romantisch verschlampte Backsteinhäuser in der soliden<br />
Bauweise der dreißiger Jahre liegen, vom allgemeinen<br />
Um- und Ausbau noch unberührt, als Relikte sowjetischer<br />
Vorzeit in verwachsenen Gärten. Gleich daneben<br />
ragt der gleichsam keinen Spaß mehr verstehende<br />
Postmodernismus einer zeitgenössischen Bauwirtschaft:<br />
renommierende Solitäre, die mit pistazienfarbenem,<br />
gelbem oder hellrosa Verputz, mit auffallenden Gauben,<br />
Panoramafenstern und perfekten Ziegeldächern<br />
demonstrieren, dass man hier mit der Zeit geht und ihre<br />
Zeiten zu deuten weiß.<br />
Stephan Wackwitz: Die vergessene Mitte der Welt. Unterwegs<br />
zwischen Tiflis, Baku, Eriwan<br />
© S.Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2014<br />
58 59
Fr 13.05.<strong>2016</strong><br />
20.00 Uhr<br />
Café Tasca<br />
Karl-Liebknecht-Straße 27<br />
Neuruppin<br />
KATHARINA WINKLER [AT]<br />
Blauschmuck<br />
(M) Bernhard Robben<br />
Katharina Winkler geboren 1979 in Wien, studierte<br />
Germanistik, Theaterwissenschaft und Musikwissenschaft<br />
an der Universität Wien, nahm Klavier- und<br />
Ballettunterricht am Bruckner Konservatorium Linz.<br />
Sie spielte in mehreren Stücken an Wiener Bühnen<br />
und in Filmen des ORF. Katharina Winkler lebt heute<br />
in Berlin. Blauschmuck ist ihr Debütroman.<br />
Ich habe zu oft gelacht. Das war ein Fehler, ich weiß,<br />
denn ich bin eine Ehefrau.<br />
Nicht lachen! Das hat sie oft genug gesagt, die Spinne,<br />
die nun meine Mutter ist. Ich darf nicht lachen, meine<br />
Lippen nicht öffnen, weil sie an meine Schamlippen<br />
erinnern, und die sind Yunus´ Eigentum, wie meine<br />
Mundlippen. Ich darf nicht durch das Dorf laufen und<br />
Ahnungen verschenken von meinen Lippen, meinen<br />
Mundlippen oder Schamlippen oder auch nur dem<br />
kleinsten Fleck meines Körpers. […]<br />
Wenn die Mädchen aus der Nachbarschaft kommen<br />
und ihr Kichern in den Hof fließt, kann ich nicht<br />
stummer Schatten bleiben. Das Kichern reicht mir bis<br />
zu den Knien, und mein Herz schlägt.<br />
Ich bin ein Kind, ich Ehefrau.<br />
Ich kichere auch und umarme die Mädchen, und ich<br />
lache und zeige meinen offenen Mund.<br />
Yunus schlägt mich.<br />
Er muss mir das Kind aus den Knochen schlagen.<br />
Das Mädchen aus den Gedärmen.<br />
Er muss mir die Ehefrau ins Gehirn prügeln.<br />
Katharina Winkler: Blauschmuck<br />
© Suhrkamp Verlag, Berlin <strong>2016</strong><br />
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Fr 13.05.<strong>2016</strong><br />
18.00 Uhr<br />
Altes Gymnasium<br />
Am Alten Gymnasium 1-3<br />
Neuruppin<br />
FERIDUN ZAIMOGLU [D]<br />
Siebentürmeviertel<br />
(M) Peter Böthig / Otto Wynen<br />
Feridun Zaimoglu geboren 1964 in Bolu, Türkei,<br />
wuchs als Gastarbeiter-Kind in München, Bonn und<br />
Berlin auf. Er studierte Kunst und Humanmedizin und<br />
arbeitet heute als Schriftsteller, Drehbuchautor und<br />
Journalist. Zaimoglu erhielt zahlreiche Preise, darunter<br />
2007 den Grimmelshausen-Preis, 2010 den Jakob-<br />
Wassermann-Literaturpreis und im Februar <strong>2016</strong> den<br />
Berliner Literaturpreis.<br />
Sie nennen mich Hitlers Sohn. Flüchtiger Arier. Kind<br />
mit Kraft. Sie nennen mich Windhundwelpe des Führers.<br />
Sie rufen mich den Gelben, die kleine Sonne,<br />
Zauberperle, lachendes glückliches Äffchen. Sie sagen:<br />
Verwandle dich nicht, und wir werden dich bewundern.<br />
Sie wollen mir schmeicheln, also lächele ich<br />
sie an. Sie knurren die Laute, die Türken, sie pressen<br />
sie heraus, die Koseworte, sie dichten mir eine feurige<br />
Herkunft an. Sie sagen: Wir haben nur diese kleine<br />
Welt, und wir haben aber so viele Wünsche – erfülle sie<br />
uns. Sie nennen mich: Das deutsche Kind, das die Düsternis<br />
vertreibt. Der Teufel schreibt Zeichen und zeichnet<br />
Male. Das Land ist mit kleinen Teufeln bevölkert.<br />
Ich bin ein kämpfender Geist, ein Modellmensch. […]<br />
Mein Vater sagt: Tausend Hunde bellen, weil sie einen<br />
Hund bellen hören.<br />
Ich gelte als geschrumpfter Mann, dessen Finger und<br />
Zehen zucken, weil er beglänzt ist. Weil er brennt. Die<br />
Mütter anderer Kinder kämmen mich. Die Väter nicken<br />
ernst, wenn sie mich sehen, sie nicken oder hacken mit<br />
dem Kinn in die Luft.<br />
Sie nennen mich: Maschine der Geschichte. Gerät der<br />
Gottesmacht. In ihrer Liebe gedeihe ich. Im fremden<br />
Land sprieße ich.<br />
Feridun Zaimoglu: Siebentürmeviertel<br />
© Kiepenheuer & Witsch Verlag, Köln 2015<br />
62 63
KURZPORTRAITS DER MODERATOREN<br />
PETER BÖTHIG [*1958] in<br />
Altenburg, Literaturwissenschaftler,<br />
Ausstellungsmacher,<br />
Herausgeber, Autor, leitet das<br />
Kurt Tucholsky Literaturmuseum<br />
in Rheinsberg.<br />
MARION BRASCH [*1961] in<br />
Berlin, arbeitete als Moderatorin<br />
beim Radiosender DT64, bei<br />
Radio Fritz, Radio Brandenburg<br />
und Radio Eins, wo sie nach wie<br />
vor tätig ist. Ihr dritter Roman<br />
Die irrtümlichen Abenteuer des<br />
Herrn Godot erschien <strong>2016</strong>.<br />
KATHARINA DÖBLER geboren<br />
in Gunzenhausen, studierte<br />
Theaterwissenschaften. Sie ist<br />
Autorin von Hörspielen und<br />
Theaterstücken, Redakteurin<br />
bei Le Monde diplomatique und<br />
arbeitet als Literaturkritikerin<br />
für Die Zeit und den Rundfunk.<br />
Katharina Döbler lebt in Berlin.<br />
SIEGLINDE GEISEL studierte in<br />
Zürich und Berlin Germanistik<br />
und Theologie. Seit 1999 berichtet<br />
sie für die Neue Zürcher Zeitung<br />
(NZZ) über das Kulturleben<br />
in Berlin. Sie ist Redakteurin des<br />
neu gegründeten Literatur-Blogs<br />
tell – Online-Magazin für Literatur<br />
und Zeitgenossenschaft.<br />
ANDREAS KNAESCHE [*1958]<br />
in Berlin. Arbeitet seit 1985 als<br />
freier Journalist vor allem Hörfunk<br />
und Fernsehen des SFB/<br />
heute RBB. Seit Gründung des<br />
RBB im Jahr 2003 Moderator<br />
beim Kulturradio vom RBB.<br />
SHELLY KUPFERBERG [*1974]<br />
in Tel-Aviv geboren, wuchs in<br />
West-Berlin auf, studierte Publizistik,<br />
Theater- und Musikwissenschaften.<br />
Neben diversen<br />
Radiosendungen moderiert sie<br />
zahlreiche Veranstaltungen für<br />
Stiftungen, Ministerien und<br />
Kultureinrichtungen.<br />
64<br />
65
ANJA KRETSCHMER gründete<br />
1989 das Berliner Journalistenbüro.<br />
Sie arbeitet in Print, Hörfunk<br />
und Fernsehen. Für eine<br />
Reportage im ZDF erhielt sie<br />
2015 den Karl Kübel Medienpreis.<br />
An der Freien Universität<br />
Berlin unterrichtet sie Publizistik-<br />
und Kommunikationswissenschaften.<br />
BERNHARD ROBBEN [*1955]<br />
lebt in Brunne/Brandenburg<br />
und übersetzt aus dem Englischen,<br />
u. a. Salman Rushdie,<br />
Peter Carey, Ian McEwan,<br />
Patricia Highsmith und Philip<br />
Roth. 2013 wurde er mit dem<br />
Ledig-Rowohlt-Preis für sein<br />
Lebenswerk geehrt.<br />
PETER WALTHER [*1965] in<br />
Berlin, Literaturwissenschaftler,<br />
Mitarbeiter im Brandenburgischen<br />
Literaturbüro, zahlreiche<br />
Publikationen, u. a. über Goethe,<br />
Fontane, Thomas Mann.<br />
Kurator verschiedener Literaturund<br />
Fotografie-Ausstellungen.<br />
OTTO WYNEN [*1952] im<br />
Rheinland, lebt seit 2004 in<br />
Neuruppin, freier Hörfunk- und<br />
Fernsehjournalist. Arbeitet seit<br />
2014 als Leiter eines Asylbewerberheims.<br />
HENDRIK RÖDER [*1964] in<br />
Potsdam, Publizist und Herausgeber,<br />
seit 1994 Geschäftsführer<br />
des Brandenburgischen Literaturbüros.<br />
66 67
LESUNGEN<br />
IN DER KAMINBAR<br />
MULTIKULTI LESE- UND<br />
KULTURSPIELPLATZ<br />
ANDREAS DÖRING [*1954] in<br />
Braunschweig, Autor, Erzähler,<br />
Musiker und Redakteur beim NDR.<br />
Abendstunden sind Sternstunden des sesshaften<br />
Reisens. Wir laden Sie ein zu zwei nächtlichen<br />
Lesungen in der Kaminbar am Ruppiner See.<br />
Sa 14. Mai | 22 Uhr<br />
Kaminbar im Resort<br />
Mark Brandenburg<br />
Nadja Schulze-Berlinghoff liest:<br />
HOTELGESCHICHTEN<br />
NADJA SCHULZ-BERLINGHOFF<br />
ist Sprecherin für ZDF, ARTE,<br />
RBB, Deutschlandradio, WDR,<br />
SWR, MDR, NDR usw.<br />
Dort, wo sonst der Markt- und einmal im Jahr auch<br />
der Rummelpatz ist, wollen wir vor und während<br />
der Festspiele Büchern und der Literatur für Kinder,<br />
Jugendliche und Erwachsene einen zentralen<br />
Platz einräumen. Eine Woche lang werden wir den<br />
öffentlichen Raum radikal umgestalten – mit Sofas,<br />
Sesseln, Lampen, Bücherregalen. Ein Freiluft-<br />
Wohnzimmer nicht nur als Blickfang, sondern als<br />
Tummelplatz und Treffpunkt für alle, die Literatur<br />
genießen wollen – die vorlesen oder sich vorlesen<br />
lassen wollen, die schreiben und Geschriebenes<br />
vortragen wollen, die entspannt diskutieren oder<br />
gemeinsam Songs schreiben wollen. Und dies alles<br />
unter freiem Himmel.<br />
So 15. Mai | 22 Uhr<br />
Kaminbar im Resort Mark Brandenburg<br />
Andreas Döring liest: HOTELGESCHICHTEN<br />
Mo 9. – Mo 16. Mai<br />
9 – 19 Uhr<br />
auf dem Schulplatz<br />
in Neuruppin<br />
68 69
MULTIKULTI LESE- UND<br />
KULTURSPIELPLATZ<br />
Mo 09.05.<br />
10 – 12 Uhr Kinderbuchautorin Beate Dölling<br />
16 – 19 Uhr Verleihung der Fontanepreise<br />
für junge Schreibende<br />
Di 10.05.<br />
9 – 12 Uhr Schreibwerkstatt mit Claudia Kühn<br />
16 – 19 Uhr Poetry Slam mit Bas Böttcher<br />
Mi 11.05.<br />
10 – 12 Uhr Tolles Buch mit Tina Kemnitz<br />
16 – 19 Uhr multikulti Musikprojekt mit Jan Rase, Petra<br />
Kleinke, Lava Muslem und Bashar Ismail<br />
Kunstprojekt mit Annett Glöckner<br />
Do 12.05.<br />
10 – 12 Uhr Kinderbuchautor Bob Konrad<br />
16 – 19 Uhr Lauter Fußabdrücke in der Landschaft<br />
Präsentation Schreib- und Theaterwerkstatt<br />
Fr 13.05.<br />
10 – 12 Uhr Lyrikwerkstatt mit Tuncay Gary<br />
16 – 19 Uhr esta bien!! – Musik eröffnet Welten<br />
Max Lingk & Freunde mit ESTAruppin<br />
Mo 09.05. – Fr 13.05.<br />
ab 18 Uhr Kulinarisches aus aller Welt<br />
An den Vormittagen halten wir ein Literaturprogramm<br />
für Kinder bereit: Workshops, Lesungen, Büchershows.<br />
Nachmittags ab 16 Uhr werden junge Leute und Junggebliebene<br />
das Programm mitgestalten. Begegnungen<br />
mit Flüchtlingen und anderen Kulturen stehen im Fokus.<br />
Und daneben gibt es natürlich das ganz individuelle<br />
Lesevergnügen. Jedem Passanten steht es frei, sich ein<br />
Buch auszusuchen und auf den out-door-Sesseln niederzulassen<br />
– allein, zu zweit, zu dritt.<br />
71
AUSSTELLUNGEN ZU<br />
DEN FESTSPIELEN<br />
OTTMAR HÖRL<br />
Die temporäre Installation mit 400 gelben und grauen<br />
Fontane-Skulpturen aus Kunststoff verwandelt den Vorplatz<br />
der Kulturkirche in Neuruppin in einen kommunikativen<br />
Kunst-Schau-Platz. Mit seinen Installationen in<br />
öffentlichen Räumen hat Ottmar Hörl unter der Maxime<br />
Kunst als Organisationsprinzip und Kommunikationsmodell<br />
eine Präsentationsform entwickelt, mit der er die<br />
Isolierung des musealen Raums aufbricht.<br />
Seine Vision: Mit der seriellen Skulptur eine visuelle<br />
Präsenz von Theodor Fontane zu schaffen und möglichst<br />
viele Menschen zu einem kulturellen Diskurs mit dem<br />
Autor einzuladen.<br />
Kulturkirche Neuruppin<br />
OTTMAR HÖRL<br />
Theodor Fontane – Wanderer zwischen den Welten<br />
Vernissage 08.05.<strong>2016</strong> | 14 Uhr<br />
Ausstellungdauer<br />
08.05. – 22.05. Installation vor der Kulturkirche<br />
08.05. – 10.06. Ausstellung in der Kulturkirche<br />
Öffnungszeiten<br />
Di – So 10 – 16 Uhr, Sa 14.05. geschlossen<br />
72<br />
HOLGER BUNK<br />
Eine Sentenz aus Fontanes Roman Irrungen-<br />
Wirrungen wurde für den Maler Holger Bunk<br />
zum Anlass und Ausgangspunkt für eine bunte<br />
Bilderreihe auf Papier. Die Kombination von<br />
Text und Bild auf losen Blättern erinnert an die<br />
Neuruppiner Bilderbogen. In Kombination mit<br />
einem zweiten Satz eines jüngeren Autors bieten<br />
diese Blätter mit zahlreichen Bildzitaten und<br />
aktuellen Quer verweisen Anlass für Fragen,<br />
Entdeckungen und Diskussionen.<br />
Kunstraum Neuruppin<br />
HOLGER BUNK<br />
Irrungen und Wirrungen<br />
Vernissage 01.05.<strong>2016</strong> | 12 Uhr<br />
Ausstellungsdauer 01.05. – 12.06.<strong>2016</strong><br />
Öffnungszeiten<br />
Mi, Do, Fr, Sa 15 – 18 Uhr<br />
Sonn- & Feiertag 11 – 13 Uhr<br />
und nach Vereinbarung<br />
73
AUSSTELLUNGEN ZU<br />
DEN FESTSPIELEN<br />
Offenes Atelier Uschi Jung<br />
USCHI JUNG<br />
white veil – dark layer – LICHTEN<br />
Vernissage 13.05.<strong>2016</strong> | 19 Uhr<br />
Ausstellungsdauer 14.05. – 07.07.<br />
Öffnungszeiten<br />
Di 10 – 13 Uhr, Do 15 – 19 Uhr<br />
Öffnungszeiten (Festspiele)<br />
Sa 14.05. & So 15.05. 10 – 20 Uhr<br />
Mo 16.05. 10 – 16 Uhr<br />
USCHI JUNG<br />
Wenn Brüche und Einschnitte das gewohnte Leben<br />
stören, werden wir verunsichert. Diese Unsicherheit<br />
kann Existenzangst auslösen und dadurch wird<br />
Zukunft als bedrohlich und scheinbar schicksalhaft<br />
wahrgenommen. Um in der Gegenwart wieder Boden<br />
unter den Füßen zu gewinnen, hilft eine wagemutige<br />
Auseinandersetzung mit den Lebensumständen: den<br />
Nebel lichten, dem Grau, Sinnbild des noch Ungeklärten,<br />
Farbe einhauchen, dunkle Schichten durchsuchen,<br />
Schleier entfernen und neue Gedankenräume<br />
aufspannen. Uschi Jungs experimentelle Arbeitsweise<br />
schafft ungewohnte Bild- und Objektkompositionen,<br />
die sich zu einem Raumbild verdichten.<br />
SONJA WIMMER<br />
Buchstaben mit Flügeln, die wie Schmetterlinge<br />
fliegen. Gegenstände und Worte, die sich in Haaren<br />
verweben. Buntschillernde Blumen, die blassgraue<br />
Räume überwuchern. Solch traumhafte und<br />
surreale Bildwelten erschafft die Illustratorin Sonja<br />
Wimmer, um zarte poetische oder auch fantastische<br />
Geschichten zu bebildern. Mit Am Tag, als Saída zu<br />
uns kam hat sie eine Geschichte zum Themenbereich<br />
Flucht und Migration illustriert. Susana Gómez<br />
Redondo erzählt vom Ankommen in einem fremden<br />
Land, der Begegnung zweier Kinder und dem<br />
gegenseitigen Erkunden der jeweils fremden<br />
Sprache und Kultur.<br />
Museum Neuruppin<br />
SONJA WIMMER Geschichten mit Flügeln<br />
Vernissage 12.05.<strong>2016</strong> | 18 Uhr<br />
Ausstellungsdauer 12.05. – 08.08.<br />
Öffnungszeiten<br />
Di – So 10 – 17 Uhr<br />
Das Museum ist auch am Pfingst montag geöffnet.<br />
74<br />
75
AUSSTELLUNGEN ZU<br />
DEN FESTSPIELEN<br />
10 AUS 10<br />
Rund 5.000 Besucher im Jahr und über 60 Ausstellungen<br />
– darauf kann die Galerie am Bollwerk in diesem Jahr<br />
stolz zurückblicken. Am 4. Mai 2006 öffneten sich die<br />
Türen zur ersten Ausstellung. Die Galerie am Bollwerk<br />
präsentiert Künstler, die in der Region wohnen,<br />
sich hier niedergelassen haben oder einen Bezug zur<br />
Region haben. Mit ihren Ausstellungen strahlt sie<br />
weit über die Grenzen hinaus und hat Anfragen aus<br />
ganz Deutschland. Von den 50 Künstlern, die bislang<br />
in der Galerie ausgestellt haben, werden zehn in der<br />
Jubliläums ausstellung 10 aus 10 zu sehen sein.<br />
Galerie am Bollwerk<br />
10 KÜNSTLER AUS DER REGION<br />
Vernissage 04.05.<strong>2016</strong> | 19.30 Uhr<br />
Ausstellungsdauer 05.05. – 03.07.<br />
Öffnungszeiten<br />
Mi – So 13 – 17 Uhr<br />
Die Galerie ist auch am<br />
Pfingstmontag geöffnet.<br />
MARIANNE KÜHN-BERGER<br />
Eine Malende hat zum vielten Mal versucht,<br />
sich den vom erfahrenen Fontane beschriebenen<br />
Frauengestalten zu nähern: Warum sind sie so<br />
geworden, wie wir sie aus Fontanes überlegten<br />
Wort-für-Wort-Folgen erlesen können? Die Fontanepreisträgerin<br />
Marianne Kühn-Berger hat sich<br />
über viele Jahre mit den Frauenfiguren Fontanes<br />
beschäftigt und ihnen ihr ganz eigenes künstlerisches<br />
Gesicht gegeben.<br />
Resort Mark Brandenburg<br />
MARIANNE KÜHN-BERGER<br />
erlesene Fontane Frauen (Bilder,<br />
Collagen, Aquarelle)<br />
Vernissage 24.04.<strong>2016</strong> | 11 Uhr<br />
Ausstellungsdauer 24.04 – 28.08.<br />
Öffnungszeiten<br />
Täglich 10 – 22 Uhr<br />
76 77
FONTANE-FILM-LOUNGE<br />
Eintritt frei<br />
Der Treffpunkt für Cineasten und Fontane-<br />
Enthusiasten präsentiert erstklassige<br />
Literaturverfilmungen aus vier Jahrzehnten.<br />
Stine (BRD, 1967) Die Witwe Pittelkow (Maria Körber)<br />
empfängt wie gewöhnlich den Grafen Haldern<br />
(Hans Caninenberg). Diesmal ist auch dessen Neffe<br />
Waldemar (Richard Rüdiger) zu Gast. Er begegnet<br />
Stine (Ilse Ritter), der Schwester der Pittelkow, und<br />
beginnt um sie zu werben. Ihnen wird empfohlen,<br />
eine Liaison statt der Ehe einzugehen. Ungeachtet<br />
der Konsequenzen nehmen sie den Rat nicht an.<br />
Cecile (BRD, 1977) Die junge Schönheit Cécile (Doris<br />
Kunstmann) lebt in liebloser Ehe mit Oberst Pierre<br />
von St. Arnauld (Günther Ungeheuer). Im Harz lernt<br />
das Paar Robert von Gordon (Matthias Ponnier)<br />
kennen. Fasziniert von Cécile, entwickelt er starke<br />
Gefühle für sie. Seine Hofierung erweckt in ihr ein<br />
positives Lebensgefühl. Doch ihr Vorleben holt sie ein.<br />
Stine, ZDF/Peter G.Neubarth<br />
Cecile, ZDF/Charmier-Film KG<br />
Mathilde Möhring, Deutsches Rundfunkarchiv<br />
Mathilde Möhring (DDR, 1983) Seit dem Tod des<br />
Vaters vermieten Mathilde (Renate Krößner) und<br />
ihre Mutter (Christine Glogner) ein Zimmer in ihrer<br />
Mietwohnung. In dem Jurastudenten Hugo Großmann<br />
(Martin Seifert) sieht Mathilde ihre Chance,<br />
der Armut zu entkommen. Mit ihrer Hilfe schafft er<br />
das Examen und wird Bürgermeister einer Kleinstadt.<br />
Als er plötzlich stirbt, richtet Mathilde ihren<br />
Ehrgeiz auf sich selbst.<br />
Spiel mit dem Feuer (Deutschland, 1991) Melanie<br />
(Birgit Doll) lebt mit Felix (H.P. Hallwachs) in<br />
einer standesgemäßen Ehe, aus der zwei Töchter<br />
hervorgegangen sind. Doch sie verliebt sich in den<br />
Hausgast Rubehn (August Zirner), mit dem sie nach<br />
Italien flieht. Melanie zieht es wieder nach Berlin<br />
zurück. Die Gesellschaft kehrt ihr den Rücken zu.<br />
Do 12.05. | 21.30 Uhr Stine<br />
Fr 13.05. | 20.15 Uhr Cecile<br />
Sa 14.05. | 20.15 Uhr Mathilde Möhring<br />
So 15.05. | 20.15 Uhr Spiel mit dem Feuer<br />
Altes Gymnasium Neuruppin<br />
78 79
SALON THEODOR<br />
Eintritt frei<br />
BENCANTO<br />
Getreu dem Motto von Lou Reed:„There`s nothing to<br />
beat two guitars, bass and drums“ präsentiert becanto<br />
große und unvergängliche Hits der Popgeschichte<br />
– eine ganz und gar subjektive Auswahl von Lieblingsliedern,<br />
gespielt auf ganz eigene, mal vetraut,<br />
mal fremd klingende Weise. Mal wild, mal zart, aber<br />
immer tanzbar.<br />
PIANO & SAX<br />
Tauchen Sie einen Abend lang in die Atmosphäre<br />
der fast vergessenen, aber immer wieder aufs Neue<br />
faszinierenden Welt des Jazz ein. Das Duo Piano &<br />
Sax, Mathias Opitz und Uwe Weiksznorat, entführt<br />
Sie mit mal bekannten, mal unbekannten Songs<br />
und Klängen auf abenteuerliche und unterhaltsame<br />
musikalische Pfade.<br />
Fr 13. Mai<br />
ab 22 Uhr<br />
[ka´fe:] wunderbar<br />
Sa 14. Mai<br />
ab 22 Uhr<br />
[ka´fe:] wunderbar<br />
80 81
SALON THEODOR<br />
Eintritt frei<br />
HEIKO WEISSENFELS UND DIRK BECKER<br />
Heiko Weißenfels und Dirk Becker treffen sich zum<br />
Festival der Worte das erste Mal auf offener Bühne.<br />
Heiko Weißenfels war mal Punker mit der Wandlung zum<br />
Singer-Songwriter auch im Stile eines Dylan. Dirk Becker<br />
verfolgt seinen ureigenen Blues schon sein Leben lang<br />
und ist in seinen Songs das Thema. Beide sind Gitarristen,<br />
die der Vergänglichkeit ihre Lieder widmen. Was gibt es<br />
besseres als Liebe, Leid und zum Teufel mit dem Tod.<br />
ABSCHLUSSFEST<br />
Fontane-Festspiele<br />
Neuruppin<br />
Eintritt frei<br />
TALAL UND JAMAL NASSER<br />
Seit Anfang dieses Jahres mischen zwei syrische Brüder<br />
die einheimische Musikszene auf: Talal und Jamal Nasser,<br />
Keyboarder und Schlagzeuger, überschreiten musikalisch<br />
jegliche Grenzen. Sie importieren nicht einfach arabische<br />
Folklore, sondern mischen traditionelle Klänge ihrer Heimat<br />
mit Musik aus dem gesamten Spektrum europäischer<br />
Klassik und Popmusik. Ihre Auftritte sind ein unerhörtes<br />
musikalisches Ereignis.<br />
So 15. Mai<br />
ab 22 Uhr<br />
[ka´fe:] wunderbar<br />
Mo 16. Mai<br />
18.30 Uhr<br />
Up-Hus-Idyll<br />
Neuruppin<br />
82<br />
83
chowstr.<br />
Schulzenstr.<br />
arländerstr.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
VERANSTALTUNGSORTE<br />
Altes Gymnasium Neuruppin<br />
Am Alten Gymnasium 1-3<br />
Schulplatz<br />
Bernhard-Brasch-Platz<br />
Café Hinterhof<br />
Rudolf-Breitscheid-Straße 38<br />
Café Tasca<br />
Regattastraße 9<br />
Fontane-Buchhandlung<br />
Karl-Marx-Straße 83<br />
Galerie am Bollwerk<br />
An der Seepromenade 10<br />
Kulturkirche Neuruppin<br />
Karl-Marx-Straße 88<br />
Kunstraum Neuruppin<br />
Friedrich-Engels-Straße 37<br />
Museum Neuruppin<br />
August-Bebel-Straße 14/15<br />
Fontane-Geburtshaus<br />
Fontane-Denkmal<br />
Franz-Künstler-Straße<br />
Fehrbelliner Straße<br />
Bullenwinkel<br />
Karl-Liebknecht-Straße<br />
Heinrich-Heine-Straße<br />
Präsidentenstraße<br />
Karl-Marx-Strraße<br />
Rudolf-Breitscheid-Straße<br />
5<br />
3<br />
Schulplatz<br />
Bernhard-<br />
Brasch-<br />
Platz<br />
Schifferstraße<br />
Wichmannstraße<br />
August-Bebel-Straße<br />
4<br />
Schäferstr.<br />
Friedrich-Engels-Straße<br />
Präsidentenstraße<br />
Regattastraße<br />
2<br />
11<br />
Lazarettstr.<br />
Bergstraße<br />
Friedrich-Ebert-Str.<br />
5<br />
11<br />
6 6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
Offenes Atelier Uschi Jung in der Bilderbogenpassage<br />
Karl-Marx-Straße 33/34<br />
Resort Mark Brandenburg<br />
An der Seepromenade 21<br />
An der Seepromenade<br />
Niemöllerplatz an der Klosterkirche<br />
Siechenhauskapelle im Up-Hus-Idyll<br />
Siechenstraße 4<br />
Tempelgarten<br />
Präsidentenstraße 64<br />
Beckers Scheune<br />
Dorfstraße 19a | Wuthenow<br />
Café Constance<br />
Hohes Ende 4 | Wustrau<br />
Kurt Tucholsky Literaturmuseum<br />
im Schloss Rheinsberg | Rheinsberg<br />
5<br />
16<br />
16<br />
3<br />
4<br />
10<br />
10<br />
2<br />
Fontaneplatz<br />
1<br />
1<br />
Erich-Mühsam-Str.<br />
Am Alten Gym.<br />
Schinkelstr.<br />
Klosterstraße<br />
*<br />
Karl-Marx-Strraße<br />
9<br />
9<br />
6<br />
Postsraße<br />
14<br />
14<br />
B.-Brasch-Str.<br />
An der Seepromenade<br />
13<br />
13<br />
15<br />
15<br />
8<br />
8<br />
Fischbänkenstraße<br />
7<br />
7<br />
R.-Koch-Str.<br />
Rosenstr.<br />
Seestraße<br />
Kommissonsstraße<br />
Siechenstr.<br />
Ruppiner See<br />
Steinstraße<br />
Leinweberstr.<br />
An der Seepromenade<br />
12<br />
12<br />
Fontane-Geburtshaus<br />
85<br />
DB<br />
i<br />
E
Das Europäische Festival der Reiseliteratur Neben der<br />
Spur wird gefördert von der Stadtwerke Neuruppin<br />
GmbH, der Neuruppiner Wohnungsbaugesellschaft<br />
mbH, dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung<br />
und Kultur des Landes Brandenburg, der Fontanestadt<br />
Neuruppin, der Sparkasse Ostprignitz-Ruppin,<br />
dem Brandenburgischen Literaturbüro, dem Museum<br />
Neuruppin, der Fontanebuchhandlung Neuruppin,<br />
der Pro Helvetia Schweizer Kulturstiftung, der Land<br />
Brandenburg Lotto GmbH.<br />
Vielen Dank für die Spenden an die Sparkasse<br />
Ostprignitz Ruppin, die Pro Klinik Holding GmbH<br />
Neuruppin, die Ruppin-Zahntechnik GmbH und die<br />
Sana Kliniken Berlin-Brandenburg GmbH.<br />
Wir danken für die freundliche Unterstützung dem<br />
Kurt Tucholsky Literaturmuseum, der Fontanebuchhandlung<br />
Neuruppin, dem Buchkonsum Neuruppin,<br />
dem Lions Club Neuruppin-Effi Briest und den<br />
Teams an den verschiedenen Veranstaltungsorten.<br />
KONTAKT<br />
Otto Wynen<br />
Tel. 0152 . 53 68 67 99 | otto.wynen@gmx.de<br />
Peter Böthig<br />
Tel. 0151 . 23 20 23 30 | boethig@tucholsky-museum.de<br />
IMPRESSUM<br />
Fontane-Festspiele gUG (haftungsbeschränkt)<br />
Geschäftsführerin Uta Bartsch<br />
Präsidentenstraße 47 | 16816 Neuruppin<br />
Tel. 0 33 91 . 65 98 198 | Fax 03391 . 458 446<br />
info@fontane-festspiele.com<br />
www.fontane-festspiele.com<br />
REDAKTION Otto Wynen, Dr. Peter Böthig, Uta Bartsch,<br />
Antonia Pielok<br />
GESTALTUNG Katharina Bülow, Veronika Žohová<br />
DRUCK saxoprint.de<br />
AUFLAGE 1.000 Stück<br />
FOTONACHWEISE<br />
Stephan Abarbanell: Thomas Kierok | Bachtyar Ali: privat | Shida<br />
Bazyar: Joachim Gern | Dieter Bachmann: Ayse Yavas | Jan Böttcher:<br />
Timm Kölln | Marion Brasch: Lars Reimann | Zora Del Buono: Lisa<br />
Nalven | Rasha Khayat: A. M. Thiemann | Meral Kureyshi: privat |<br />
Anna Kuschnarowa: privat | Sascha Macht: Alina Simmelbauer | Jens<br />
Mühling: privat | Dirk Reinhardt: St. & J. Haas | Antonie Rietzschel:<br />
Daniel Hofer | Ronja von Rönne: Caroline Saage | Thomas von Steinaecker:<br />
Jürgen Bauer | Nis-Momme Stockmann: privat | Stephan<br />
Wackwitz: Tána Hojcová | Katharina Winkler: Stefan Klüter | Feridun<br />
Zaimoglu: Melanie Grande<br />
S. 2, 6, 64, 83: Marko Petruschke | S. 9: Henry Mundt | S. 19: Markus<br />
Tedeskino | S. 22: Nordreisender_photocase.de | S. 70 rechts: Alexander<br />
Hörbe | S. 71 oben rechts: Robby Kupfer / Oranienburger Generalanzeiger,<br />
S. 71 unten links: Kathrin Karras | S. 64, 67: Veronika<br />
Žohová | Die Rechte liegen bei den Autoren, Moderatoren, Sprechern,<br />
Künstlern und Verlagen<br />
86<br />
87
KÜNSTLERISCHE LEITUNG<br />
Otto Wynen und Dr. Peter Böthig<br />
www.fontane-festspiele.com<br />
www.facebook.com/fontane.festspiele