26.04.2016 Aufrufe

Vorarlberg-2-2014

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Fischer zum RfW Landesobmann<br />

wiedergewählt Seite 13<br />

Millionärssteuer ist Mogelpackung und<br />

trifft Mittelstand Seite 2<br />

Wirtschaft aktiv<br />

RING FREIHEITLICHER WIRTSCHAFTSTREIBENDER Nr. 2a/<strong>2014</strong><br />

P.b.b. / Zul.Nr.: GZ 02Z031033 M / Ring freiheitlicher Wirtschaftstreibender (RFW), 4020 Linz, Pochestraße 3 / Retouren an “Postfach 555, 1008 Wien”<br />

LPO KO Dieter Egger:<br />

Mehr Freiheit für Unternehmertum,<br />

mehr politische Reformkraft!


Steuern<br />

„Millionärssteuer“ ist Mogelpackung<br />

In Wahrheit wird der Mittelstand zahlen<br />

Die SPÖ und ihre Propaganda-Maschinerie<br />

im ÖGB tut ihr Möglichstes.<br />

Nein, niemals würden die Bürger<br />

von der geplanten Vermögenssteuer<br />

getroffen, zahlen müßten nur<br />

die Reichsten der Reichen, die<br />

„Millionäre“ und „Milliardäre“.<br />

Tatsächlich zielt die Steuer aber auf<br />

den Mittelstand, weil sonst nichts<br />

hereinkommen würde. Die „Milliardäre“<br />

würden sich bei erster Gelegenheit<br />

aus Österreich vertschüssen<br />

bzw. ihr Geld in Stiftungen parken,<br />

die laut SPÖ ja von der Steuer ausgenommen<br />

sein sollen.<br />

Sämtliches Vermögen muß gemeldet<br />

werden<br />

Der Plan ist, daß jeder, der auch nur<br />

annähernd in den Verdacht kommt,<br />

ein mittleres Vermögen zu besitzen,<br />

dieses von sich aus detailliert der Finanz<br />

melden muß. Und da zählen<br />

nicht nur etwa eine Eigentumswohnung<br />

oder ein Haus, sondern alle<br />

Vermögenswerte! Nach letzten Meldungen<br />

soll der „Hausrat“ ausgenommen<br />

werden, also wieviel Messer<br />

und Gabeln man besitzt, braucht<br />

gnädigerweise nicht gemeldet werden.<br />

Die Mogelpackung<br />

Diskutiert werden Steuersätze von<br />

0,1 % bis 1,5 % des Vermögenswertes.<br />

Laut Meldung des „Standard“<br />

heißt es aber SPÖ-intern: Wenn zu<br />

wenig herauskomme, schraube man<br />

eben die Tarife hinauf.<br />

Und genauso ist es mit der vermeintlichen<br />

Freigrenze von einer Million.<br />

Mein Haus, mein Auto, mein Pferd.<br />

Sie müssen ihre Vermögenswerte angeben<br />

2<br />

Wirtschaft Aktiv Sept. / 14


Steuern<br />

Bringt das nicht die erwünschten<br />

Einnahmen, wird man auch hier<br />

sehr schnell korrigieren, der ÖGB<br />

fordert auch schon eine Vermögenssteuer<br />

ab 700.000,--.<br />

Eines ist klar, zahlen müssen wird<br />

der Mittelstand.<br />

Erbschaftssteuer ab 150.000<br />

Aus gutem Grund wurde die Erbschafts-<br />

und Schenkungssteuer abgeschafft.<br />

Es ist ja auch absurd, bereits<br />

versteuertes Vermögen, nur<br />

weil es z. B. an die Kinder weitergegeben<br />

wird, erneut zu besteuern.<br />

Aber genau das wollen die SPÖ und<br />

ihre Kumpane. Bereits ab 150.000,--<br />

- also keineswegs nur die „Millionäre“<br />

- soll zur Kasse gebeten werden.<br />

Fallen die Grünen wieder um?<br />

Derzeit wird durch die Kapitalertragssteuer<br />

(KESt) bezüglich Geldanlagen<br />

die Vermögens- und Erbschaftssteuer<br />

laut Verfassung abgegolten.<br />

Um das zu ändern, braucht<br />

die Regierungskoalition eine Zweidrittelmehrheit<br />

im Nationalrat, also<br />

die Stimmen der Grünen.<br />

Es ist zu erwarten, daß Glawischnig<br />

& Co, wie schon bei anderen Belastungen<br />

und beim Griechenland—<br />

Rettungsschirm, wieder umfallen<br />

werden.<br />

Die Belastungen der Regierung<br />

Seit 6 Jahren ist Rot-Schwarz mit<br />

Kanzler Faymann am Ruder. Zeit<br />

genug für Reformen und Entlastungen.<br />

Was ist seitdem passiert? Wir haben<br />

nachgeschaut. Reformen und Entlastungen<br />

haben wir keine nennenswerten<br />

aufgespürt. Im Gegenteil, zusätzliche<br />

Belastungen für Betriebe<br />

und Steuerzahler wurden eingeführt.<br />

Die untenstehende Liste erhebt keinen<br />

Anspruch auf Vollständigkeit:<br />

- Mineralölsteuererhöhung<br />

- Von der Mineralölsteuer auch noch Mehrwertsteuer bezahlen<br />

- Streichung der Energieabgaben-Rückvergütung für<br />

Dienstleistungsunter nehmen<br />

- Bankenabgabe (die natürlich die Bankspesen erhöht)<br />

- Streichung der geförderten Praxistests bei Lehrlingen<br />

- Saftige Erhöhung der Selbständigen-Sozialversicherung<br />

- Mittlerweile gezählte 13 Lohnnebenkostenabgaben<br />

- Auflösungsabgabe bei Kündigung eines Dienstnehmers<br />

- Saftige Kürzungen bei Zukunftsvorsorge und Bausparen<br />

- Erhöhung der Immobilienbesteuerung<br />

- Unsinniges Energieeffizienzgesetz<br />

- Behinderung von Investitionsvorhaben durch<br />

verschärfte Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

- Einkommen- und Lohnsteuerprogression – Steuererhöhung<br />

auf kaltem Wege<br />

- Verschärfung der Kreditklemme<br />

- Flugticketabgabe<br />

- Strafzahlung bei verspäteter Abgabe von Jahresabschlüssen<br />

- Tabaksteuererhöhung<br />

- Erhöhung der motorbezogene Versicherungssteuer<br />

- Erhöhung der NoVA<br />

Steuerleistungen der Selbständigen!<br />

11,6 Milliarden Euro Gewinnabgaben<br />

22,4 Milliarden Euro Lohnsummenabgaben<br />

3 Milliarden Euro Energieabgaben<br />

2,2, Milliarden Euro an sonstigen Abgaben<br />

1,4 Milliarden Euro für Maut, Ökostrom, etc.<br />

Meinungen zur Lage<br />

“Das Hochamt eine untergehenden<br />

Glaubensgemeinschaft“<br />

Kommentar eines TOP-Managers<br />

zur pompösen Präsentation des<br />

Wirtschaftsberichtes der Bundesregierung<br />

„Es gibt riesige Fehlbeträge.“<br />

Der ehemalige Finanzminister Spindelegger<br />

laut OÖN zu den Budgetabweichungen<br />

“Die Steuerzahler haben die Nase<br />

voll.”<br />

Verena Trenkwalder, Kammer der<br />

Wirtschaftstreuhänder<br />

Wirtschaft Aktiv Sept. / 14 3


LPO KO Dieter Egger:<br />

Mehr Freiheit für Unternehmertum, mehr politische Reformkraft!<br />

<strong>Vorarlberg</strong> hat sehr gute Voraussetzungen:<br />

eine starke und innovative<br />

Wirtschaft, fleißige Menschen. Doch<br />

auf verantwortlicher, politischer Ebene<br />

sind die anstehenden Herausforderungen<br />

nicht offensiv angegangen<br />

worden. Es wurde zu viel verwaltet,<br />

aber nicht mutig gestaltet. <strong>Vorarlberg</strong><br />

braucht wieder mehr Freiheit für das<br />

Unternehmertum und mehr politische<br />

Reformkraft!<br />

Bildungsreform vorantreiben<br />

In wesentlichen Bereichen sind die<br />

Entwicklungen im Land leider negativ.<br />

Unser Bildungssystem ist nicht<br />

„zeitgemäß“ und die Ergebnisse leider<br />

alles andere als positiv. <strong>Vorarlberg</strong><br />

liegt beim PISA-Test im hinteren<br />

Feld, wir haben 11% Risikoschüler,<br />

2.500 Kinder hatten im letzten Kindergartenjahr<br />

Sprachdefizite. Die<br />

Unternehmer klagen über das<br />

schlechte Bildungsniveau von Schulabgängern<br />

und den Mangel an Fachkräften.<br />

Und auf der anderen Seite ist<br />

die Zahl der Arbeitslosen stetig gestiegen.<br />

Wenn Landeshauptmann Wallner immer<br />

wieder den Stellenwert der Bildung<br />

heraushebt, stellt sich die Frage,<br />

was er konkret unternommen hat?<br />

Definitiv zu wenig. Die Freiheitlichen<br />

haben in der „<strong>Vorarlberg</strong> Agenda“ 30<br />

konkrete Verbesserungsvorschläge<br />

präsentiert, die autonom im Ländle<br />

umgesetzt werden können. Von Seiten<br />

der Landesregierung wurde allerdings<br />

so gut wie nichts umgesetzt, dabei ist<br />

die Bildung maßgeblicher Eckpfeiler<br />

für eine wettbewerbsfähige Wirtschaft.<br />

Wir werden uns daher im Sinne<br />

des Wirtschaftsstandortes für eine<br />

rasche Bildungsreform einsetzen, die<br />

den Bedürfnissen der Wirtschaft gerecht<br />

wird.<br />

Entlastung für die Wirtschaft<br />

<strong>Vorarlberg</strong>s Klein- und Mittelbetriebe<br />

waren in der Vergangenheit der Garant<br />

für unseren Wohlstand. Um dies<br />

auch in Zukunft sicherzustellen,<br />

brauchen gerade sie sofortige Entlastungsmaßnahmen.<br />

Eine florierende<br />

und konkurrenzfähige Wirtschaft ist<br />

nur möglich, wenn die Bürger und die<br />

Unternehmer wieder freier über ihr<br />

Geld verfügen können.<br />

Mit Steuern, Abgaben und Gebühren<br />

müssen wir alle inzwischen mehr als<br />

die Hälfte des Jahres für den Staat arbeiten.<br />

Das kann auf Dauer nicht<br />

funktionieren! Neben einer Steuerreform<br />

auf Bundesebene, einer Steuerhoheit<br />

für die Länder werde ich mich<br />

vor allem für eine Verwaltungsreform<br />

im Lande und eine Deregulierung von<br />

Gesetzen und Vorschriften einsetzen.<br />

Wir fordern daher folgende<br />

Sofortmaßnahmen:<br />

- Steuerreform JETZT<br />

zur Kaufkraftstärkung<br />

- Faktor Arbeit entlasten<br />

- Verwaltungsreform umsetzen<br />

- Gesetze deregulieren und<br />

vereinfachen<br />

- Bildungsreform vorantreiben<br />

- Stärkung der betrieblichen Lehre -<br />

Einführung Blum-Bonus NEU<br />

- Abschaffung von Bagatellsteuern<br />

(z.B. Werbeabgabe)<br />

- Privates Beteiligungskapital<br />

steuerlich begünstigen<br />

- Steuerfreiheit für reinvestierte<br />

Gewinne<br />

- Wiedereinführung des<br />

Investitionsfreibetrages<br />

- Vereinfachung von<br />

Betriebsübergaben<br />

- Erhöhung der Abzugsfähigkeit<br />

bei geringwertigen Wirtschaftsgütern,<br />

verkürzte<br />

Abschreibungszeiten<br />

- Lohnnebenkostensenkung und<br />

Vereinfachung der Lohnverrechnung<br />

4<br />

Wirtschaft Aktiv Sept. / 14


Politik<br />

Grund und Boden leistbar halten<br />

Leistbare Grundstücke sind ebenso<br />

eine Grundvoraussetzung für eine gute<br />

wirtschaftliche Entwicklung in unserem<br />

Land. Mittlerweile haben wir<br />

Grundstückspreise, die nicht mehr<br />

leistbar sind und erste Betriebe wandern<br />

bereits ab (Bsp. Glas Marte). Ein<br />

ganz besonderer Sündenfall war dabei<br />

die Immobilienertragssteuer, die<br />

die Preise um rd. 20 % in die Höhe getrieben<br />

hat. Die Freiheitlichen haben<br />

diese „Grundstücksverteuerungssteuer“<br />

auf allen Ebenen massiv bekämpft.<br />

Landeshauptmann Wallner<br />

hat im Gegensatz dazu diese Steuer<br />

mitbeschlossen und damit die Verteuerung<br />

von Grund und Boden zur<br />

Kenntnis genommen. Wir fordern daher<br />

die Zurücknahme dieser Steuer.<br />

Seit Jahren kämpfen wir Freiheitliche<br />

auch für eine „Entrümpelung“ und<br />

Vereinfachung der Wohnbauförderrichtlinien<br />

und der Baugesetze bzw.<br />

Verordnungen. Nach Jahren der Ablehnung<br />

durch die ÖVP konnten wir<br />

erste Vereinfachungen durchsetzen.<br />

Es müssen aber weitere folgen. Die<br />

Unternehmer brauchen wieder mehr<br />

Freiheiten und weniger unnütze Bürokratie<br />

und Gesetze.<br />

Eigenverantwortung statt Bevormundung<br />

Bürokratische Auflagen verursachen<br />

unseren Betrieben immer mehr unbezahlte<br />

Stunden an sinnlosem Papierkrieg.<br />

Anstatt die Menschen arbeiten<br />

zu lassen, werden vom Staat Gesetze<br />

produziert, die keinem etwas bringen.<br />

Komplizierte Abrechnungssysteme,<br />

ein verwinkeltes Steuersystem, sinnloses<br />

Führen von Statistiken, die in<br />

irgendeiner Schublade verschwinden,<br />

überzogene Umwelt- und Sicherheitsauflagen,<br />

all dem muss ein Ende gesetzt<br />

werden. Wir wollen Eigenverantwortung<br />

statt staatlicher Regulierungs-<br />

und Bevormundungswut. Die<br />

Wirtschaft muss wachsen und nicht<br />

die Staatsbürokratie! Auch die Landesverwaltung<br />

kann noch schlanker<br />

und effizienter organisiert werden.<br />

Mehr gestalten als nur verwalten<br />

<strong>Vorarlberg</strong> hat gute Voraussetzungen<br />

und ist nicht - wie Wirtschaftskammerpräsident<br />

Leitl das formulierte<br />

- „abgesandelt“. Wir müssen<br />

aber die Herausforderungen offensiver<br />

und mutiger angehen, als dies<br />

derzeit die ÖVP-Landesregierung tut,<br />

ansonsten werden wir in wenigen<br />

Jahren nicht mehr zu den Topregionen<br />

gehören. Warnen muss man in<br />

diesem Zusammenhang vor einer Regierungsbeteiligung<br />

der Grünen,<br />

denn diese bedeutet Stillstand und<br />

Blockade. Das wäre der Untergang<br />

für die <strong>Vorarlberg</strong>er Wirtschaft.<br />

Ich werde mich für mehr Reformkraft<br />

und freies Unternehmertum in unserem<br />

Land einsetzen. Mehr gestalten<br />

als nur verwalten – das ist unser Motto<br />

für eine erfolgreiche wirtschaftliche<br />

Zukunft.<br />

Kommentar von Komm.Rat Fritz Amann<br />

Bundesregierung ist einzige Gefahr für Standort!<br />

Im Standortvergleich von zwölf europäischen<br />

Spitzenstandorten ist die Wirtschaftsregion<br />

unseres Landes an dritter<br />

Stelle gereiht worden. Dieses hervorragende<br />

Ergebnis ist ausschließlich den<br />

heimischen Unternehmern geschuldet –<br />

endlich das längst verdiente Lob für unsere<br />

Betriebe und deren Mitarbeiter!<br />

Die Studie von Prof. Schneider bestätigt<br />

eindrücklich, dass unser Standort alles<br />

andere als „abgesandelt“ ist, um an die<br />

Darstellung von WKÖ-Präsident Leitl zu<br />

erinnern.<br />

Während andere Standorte in unseren<br />

Bundesländern im Mittelmaß dahin-<br />

„Leiteln“, bzw. jedes Jahr schlechter<br />

werden, bestätigt die Studie, wovor unsere<br />

Unternehmer immer warnen: Noch<br />

mag es uns im „Ländle“ sehr gut gehen.<br />

Aber wir haben strukturelle Probleme<br />

und gleichzeitig eine bundespolitische<br />

Situation, die grundlegende und dringend<br />

notwendige Reformen unmöglich<br />

macht.<br />

Innovationskraft und Qualitätsproduktion<br />

sorgen für diese hohe Wertung im<br />

Ranking. Sorge bereite aber der bereits<br />

deutlich werdende Mangel an qualifizierten<br />

Fachkräften. Zumal über der<br />

Grenze attraktivere Löhne bezahlt werden.<br />

Unsere Steuerlast war und ist das<br />

tatsächliche Problem, das unserem<br />

Standort schon in Kürze zu großem<br />

Schaden werden könnte. Niemand von<br />

uns will von seinem hart erarbeiteten<br />

Lohn weit über 50 Prozent an den Staat<br />

abliefern, um mit dem lächerlichen Rest<br />

in einer „Hochpreis-Region“ einen vernünftigen<br />

Lebensstandard halten zu<br />

können. Eine Lohnsteuersenkung ist<br />

längst überfällig. Kaufkraft wird nicht<br />

durch Bruttolöhne geschaffen, sondern<br />

vielmehr und tatsächlich durch das<br />

Geld, das in den Brieftaschen der Arbeitnehmer<br />

ankommt. Ausdrücklich erwähnt<br />

werden muss aber auch, dass unser<br />

Bildungssystem ein einziges Chaos<br />

ist und die Human-Zukunft für unsere<br />

Wirtschaft ausbilden soll. Gute Nacht<br />

Standort! Die Bundes-VP verhindert hier<br />

jede dringend notwendige Systemänderung.<br />

Aber auch die Entlohnung der<br />

Lehrer schreit zum Himmel und muss<br />

dringend an das Niveau der Führungskräfte<br />

in der Privatwirtschaft angepasst<br />

werden.<br />

Damit wäre ich jetzt beim landespolitisch<br />

notwendigen Handeln angekommen:<br />

Infrastruktur. <strong>Vorarlberg</strong> ist verkehrsmäßig<br />

der „Wurmfortsatz“ Österreichs<br />

und damit gibt es ein Problem für<br />

unsere Wirtschaft. Eine effiziente grenzüberschreitende<br />

Anbindung an die<br />

Schweizer Autobahn ist auch im Sinne<br />

der geplagten Bevölkerung in den<br />

Grenzortschaften. Und eine Rollbahnverlängerung<br />

des Flugfeldes in Altenrhein<br />

um schlichte 250 m entspräche<br />

schon längst dem dringenden Bedarf<br />

unseres so erfolgreichen Tourismus- Geschäftes.<br />

Werte Landesregierung: Lassen<br />

sie endlich ihren „schönen“ Worten<br />

dringend Taten folgen!<br />

Wirtschaft Aktiv Sept. / 14 5


Auf nach Amerika<br />

Wer profitiert von den EU-Geheimverhandlungen über ein Freihandelsabkommen mit den USA?<br />

Das derzeit zwischen der EU und<br />

den USA in Verhandlung stehende<br />

Freihandelsabkommen Trans-<br />

atlantic-Trade-and-Investment-<br />

Partnership (TTIP ) hat ein Ziel:<br />

Abbau von Handelshemmnissen<br />

zwischen der EU und den USA.<br />

Dieses Ziel soll durch Geheimverhandlungen<br />

zwischen den Chefverhandlern<br />

Ignacio Garcia Bercero<br />

(für die EU) und Dan Mullaney<br />

(USA) erreicht werden. Seit einem<br />

Jahr wird hinter verschlossenen Türen<br />

verhandelt, Konzerne genießen<br />

privilegierten Zugang, die betroffene<br />

Bevölkerung wird über die Details<br />

kaum informiert.<br />

Am 11. Juli dieses Jahres veröffentlichet<br />

die EU-Kommission den<br />

Stand der Verhandlungen. In diesem<br />

Papier werden lediglich Überschriften<br />

und ein Inhalt ohne konkrete<br />

Fakten der Öffentlichkeit präsentiert.<br />

Das WIFO Institut tut sich auch<br />

schwer, für Österreich eine Prognose<br />

der Auswirkungen des Abkommens<br />

zu berechnen. Je nach Modell<br />

ist es 0,5% bis 2,7% mehr BIP in<br />

zehn Jahren. Viele Studien über die<br />

Auswirkungen des Abkommens<br />

werden aber zunehmend von Experten<br />

angezweifelt.<br />

Mehr als 500.000 Unterzeichner<br />

Mehr als 500.000 Unterzeichner gegen<br />

TTIP erbrachte bisher eine Petition<br />

der “Krone” in Österreich.<br />

Ein Kernpunkt ist die Aushöhlung<br />

der Demokratie und des Rechtsstaats.<br />

Ausländische Konzerne<br />

könnten Staaten künftig vor nicht<br />

öffentlich tagenden Schiedsgerichten<br />

auf hohe Schadenersatzzahlungen<br />

verklagen, wenn diese Gesetze<br />

verabschieden, die ihre Gewinne<br />

schmälern.<br />

Weiters werden Privatisierungen<br />

Tür und Tor geöffnet: Das Abkommen<br />

soll es Konzernen erleichtern,<br />

auf Kosten der Allgemeinheit Profite<br />

bei Wasserversorgung, Gesundheit<br />

und Bildung zu machen. Die<br />

Anpassung der Gesundheitsstandards<br />

würde den Weg frei für Frakking,<br />

Gen-Essen und Hormonfleisch<br />

machen, die bäuerliche Landwirtschaft<br />

wird geschwächt und die<br />

Agrarindustrie erhält noch mehr<br />

Macht.<br />

TTIP untergräbt die Freiheit<br />

Es droht noch umfassendere Überwachung<br />

und Gängelung von Internetnutzern.<br />

Exzessive Urheberrechte<br />

erschweren den Zugang zu Kultur,<br />

Bildung und Wissenschaft.<br />

Sollte der Vertrag einmal unterzeichnet<br />

werden, gibt es keinen<br />

Weg mehr zurück. Vertragspartner<br />

ist die Europäische Union, ein einzelnes<br />

Land kann aus dem Vertrag<br />

gar nicht aussteigen.<br />

Die Profiteure<br />

Der ehemalige Universitätsprofessor<br />

und Ökonom Rudolf Hickel<br />

fasste es in einem Vortrag an der<br />

Uni Köln im Mai dieses Jahres zusammen:<br />

„Den Verlierern stehen<br />

einzig und allein die multinationalen<br />

Konzerne als Gewinner gegenüber….<br />

Angestrebt wird also eine<br />

Globalisierung, bei der die Großinvestoren<br />

die Produkt- und Produktionsbedingungen<br />

dominieren.“<br />

Wo die Nutznießer sind, zeigt auch<br />

das Beispiel, dass die Bertelsmann-Stiftung<br />

(77,6% Eigentümer<br />

des Medienkonzerns Bertelsmann)<br />

eine Werbetour für das TTIP Freihandelsabkommen<br />

durch die USA<br />

veranstaltet hat und dazu Lobbygruppen<br />

unterstützt, die sich für<br />

ein Abkommen einsetzen. Den vielen<br />

Klein- und Mittelbetrieben<br />

und besonders den Einpersonenunternehmen<br />

wird jedoch dieses<br />

Abkommen nichts bringen.<br />

6<br />

Wirtschaft Aktiv Sept. / 14


Service<br />

Krankenversicherung<br />

bei Auslandsreisen<br />

Die Sozialversicherung der gewerblichen<br />

Wirtschaft (SVA) übernimmt<br />

die Kosten einer medizinisch notwendigen<br />

Behandlung bei vorübergehendem<br />

Aufenthalt im Ausland (unabhängig<br />

ob in Österreich Sachleistungs-<br />

oder Geldanspruch gegeben<br />

ist). Dafür gelten folgende Regeln:<br />

1. Bei Erkrankung in EU-Mitgliedsländern,<br />

Island, Liechtenstein,<br />

Mazedonien, Norwegen und der<br />

Schweiz:<br />

Voraussetzung ist die Vorlage einer<br />

gültigen Europäischen Krankenversicherungskarte<br />

(EKVK) – siehe<br />

Rückseite der „e-card“. Man kann<br />

sich im Bedarfsfall vor Antritt der<br />

Reise eine EKVK-Ersatzbescheinigung<br />

auf Wunsch von der SVA ausstellen<br />

lassen. Die EKVK ermöglicht<br />

die gleiche medizinische Betreuung,<br />

wie sie für die Bevölkerung im ausländischen<br />

Staat gilt.<br />

Achtung: Daher richten sich auch der<br />

Leistungskatalog und eventuelle<br />

Selbstbehalte nach den Bestimmungen<br />

des Gastlandes. Die EKVK ist direkt<br />

dem ausländischen Leistungsbringer<br />

(Arzt, Spital …) vorzulegen.<br />

Müssen die Kosten dennoch im Ausland<br />

selbst bezahlt werden, z. B. weil<br />

keine EKVK vorgelegt werden kann<br />

oder weil kein Vertragspartner der<br />

gesetzlichen Krankenversicherung<br />

zur Verfügung steht, kann die Honorarnote<br />

nach Rückkehr bei der SVA<br />

zum Kostenersatz eingereicht werden.<br />

Die Vergütung der SVA richtet<br />

sich dann aber nach den Grundsätzen<br />

und Tarifen wie für eine private im<br />

Inland gezahlte Behandlung.<br />

Wichtig bei Rechnungen: Saldierungsvermerk,<br />

detaillierte Anführung<br />

aller erbrachten Leistungen.<br />

2. Bosnien/Herzegowina, Montenegro,<br />

Türkei:<br />

Für diese Länder wird anstelle der<br />

EKVK eine eigene Bescheinigung von<br />

der SVA ausgestellt, die man vor der<br />

Reise besorgen muß und die vor Beginn<br />

der Behandlung bei der örtlich<br />

zuständigen Zweigstelle des ausländischen<br />

Krankenversicherungsträgers<br />

vorzulegen ist. Man erhält dort<br />

dann einen sogenannten nationalen<br />

Patientenschein.<br />

In Serbien ist die EKVK vor Beginn<br />

der Behandlung beim zuständigen<br />

Krankenversicherungsfonds des Aufenthaltsortes<br />

vorzulegen. Dieser stellt<br />

einen nationalen Patientenschein<br />

aus, mit dem man den Leistungserbringer<br />

aufsuchen kann.<br />

3. Übrige Staaten:<br />

Hier sind Behandlungskosten immer<br />

selbst zu bezahlen, die Rechnungen<br />

können der SVA zur Vergütung vorgelegt<br />

werden.<br />

4. Sonstiges:<br />

Fremdsprachige Rechnungen sollen<br />

lesbar und mit Stempel der Behandlungsstelle<br />

versehen sein. Wenn Honorarnoten<br />

(z. B. wegen mangelnder<br />

Lesbarkeit – Handschrift!) nicht<br />

übersetzt werden können, gibt es keine<br />

Vergütung.<br />

Bei Auslandsreisen aus beruflichen<br />

Gründen zahlt die SVA einen Kostenzuschuß<br />

zu vorgeschriebenen Schutzimpfungen<br />

(z. B. Gelbfieber, Cholera...).<br />

Die E-Card ist der Schlüssel zur Behandlung in vielen europäischen Ländern.<br />

Ist die E-Card in einem Land nicht anwendbar, sind die Rechnungen<br />

selbst zu bezahlen und nachher bei der SVA zur Vergütung einzureichen.<br />

Kosten für Heimtransporte werden jedoch nur in besonderen Fällen<br />

übernommen.<br />

Foto: SVC<br />

Für Heimtransporte werden Kosten<br />

nur in besonderen Fällen übernommen<br />

und dann nur ab Staatsgrenze.<br />

Es empfiehlt sich daher, eine entsprechende<br />

zusätzliche Versicherung<br />

abzuschließen.<br />

Wirtschaft Aktiv Sept. / 14 7


WKÖ-Vizepräsident und RfW Bundesobmann<br />

Matthias Krenn: “Ein Wirtschaftswachstum<br />

von gerade mal 0,2 Prozent ist<br />

de facto ein Stillstand, zumal die völlig unverständlichen<br />

Sanktionen gegen Russland<br />

noch nicht einmal eingepreist sind. Der<br />

Frust der Unternehmer hat die Schmerzgrenze<br />

längst überschritten.”<br />

RfW-Bundesobmann WKÖ-Vize Krenn:<br />

Schwaches Wirtschaftswachstum unterstreicht<br />

Stillstandpolitik dieser Bundesregierung!<br />

Wann hört die Bundesregierung endlich den Hilfeschrei der Wirtschaft und handelt?<br />

Angesichts der anhaltend schwächelnden<br />

Konjunktur und der enormen<br />

Arbeitslosigkeit fragt man sich,<br />

wie lange die Bundesregierung noch<br />

tatenlos zusehen will und kann. Für<br />

den RfW-Bundesobmann und WKÖ-<br />

Vizepräsident Matthias Krenn ist die<br />

Zeit des kollektiven Nichtstuns der<br />

rot-schwarzen Bundesregierung untragbar.<br />

Es müsse endlich auf den<br />

Hilfeschrei der Wirtschaft reagiert<br />

werden.<br />

Krenn dazu: "Ein Wirtschaftswachstum<br />

von gerade mal 0,2 Prozent ist<br />

de facto ein Stillstand, zumal die völlig<br />

unverständlichen Sanktionen gegen<br />

Russland noch nicht einmal eingepreist<br />

sind. Der Frust der Unternehmer<br />

hat die Schmerzgrenze<br />

längst überschritten. Die Wirtschaft<br />

wartet schon viel zu lange auf eine<br />

Modernisierung der vorherrschenden<br />

Gesetze, um gerade den ausufernden<br />

Bürokratiewucher endlich<br />

hintanzuhalten! Statt einer Steuererhöhungsdebatte<br />

und neuer Umverteilungsdiskussionen<br />

braucht es<br />

eine Senkung der Lohnnebenkosten<br />

sowie flexible Arbeitszeiten, um<br />

international wettbewerbsfähig zu<br />

sein. Das enge Zeitkorsett gefährdet<br />

den Wirtschaftsstandort Österreich<br />

immer mehr und mehr. Wir brauchen<br />

daher umgehend nachhaltige Zukunftsreformen<br />

und keine kollektive<br />

Arbeitsverweigerung!"<br />

"Die Abkühlung der Konjunktur<br />

schreit nach rasch umsetzbaren Lösungen.<br />

Die Zeichen der Zeit sind zu<br />

nutzen, um neue Rahmenbedingungen<br />

für die Wirtschaft zu schaffen.<br />

Einmal mehr könnte die rot-schwarze<br />

Bundesregierung zeigen, ob sie eine<br />

Lösungskompetenz in Sachen<br />

Wirtschaftsstandortsicherung und<br />

Arbeitsplatzpolitik hat.”<br />

Dazu braucht es aber Mut und Entschlossenheit<br />

und diese Eigenschaften<br />

fehlen dieser Zwangskoalition<br />

offenbar - und das nicht seit heute.<br />

RfW setzt im WKÖ-Wirtschaftsparlament<br />

neue Maßstäbe<br />

BO WKÖ-Vizepräsident Matthias<br />

Krenn ging in seiner Fraktionserklärung<br />

auf die Leistungsträger und die<br />

nachhaltige steuerliche Entlastung<br />

inklusive Bekämpfung der kalten<br />

Progression ein. "Jene, die Engagement<br />

und Leistungsbereitschaft erbringen,<br />

müssen immer öfter erkennen,<br />

dass sich ihr Einsatz nicht mehr<br />

lohnt. Wer mehr leistet, wird heute<br />

staatlich abgezockt! Daher dürfen<br />

keine neuen Steuern oder sogar Erbschafts-<br />

und Vermögenssteuern eingeführt<br />

werden. Unser Ziel und Ansporn<br />

muss mehr Netto vom Brutto<br />

sein.<br />

Der Mittelstand hat es inzwischen<br />

satt, sich ständig neuen Belastungen<br />

unterwerfen zu müssen – egal ob dies<br />

nun die ständig steigenden Steuernund<br />

Abgabenbelastungen betrifft,<br />

die überbordende Bürokratie, die zunehmenden<br />

Behördenschikanen oder<br />

eine um sich schlagende Regulierungswut<br />

Brüsseler und auch Wiener<br />

Ursprungs.<br />

Breite Zustimmung fand der RfW-<br />

Antrag zur Verbesserung des Krankengeldes<br />

im Bereich der gewerblichen<br />

Sozialversicherung. Pflichtversicherungsbeiträge<br />

von kranken<br />

oder verunfallten Ein-Personen-<br />

Unternehmen und Kleinstunternehmen<br />

einzuheben und dann über<br />

komplizierte Anträge Krankengeld<br />

zurückzuzahlen, ist absurd. "Es ist<br />

vernünftiger, unbürokratischer, zeitund<br />

kostenschonender während des<br />

Krankengeldbezuges die Pflichtversicherungsbeiträge<br />

auszusetzen, so<br />

wie dies derzeit beim Bezug vom Wochengeld<br />

der Fall ist.”<br />

Sehr erfreulich ist auch, dass aufgrund<br />

des RfW-Antrages zur Erstellung<br />

einer Richtlinie für Öffentlichkeitsarbeit<br />

und Informationsmaßnahmen<br />

in der WKÖ, sich die Kammerführung<br />

zu einer umfassenden<br />

Erklärung bereit erklärt und diese<br />

im Rahmen des WKÖ-Wirtschaftsparlamentes<br />

abgegeben hat. Damit<br />

ist unter anderem gewährleistet, dass<br />

die WK-Spitzenfunktionäre nicht<br />

mehr mit ihrem Porträt oder Bildnis<br />

(z.B. in Kammerinseraten) - wie dies<br />

in vielen anderen Bereichen der Republik<br />

seit Jahren der Fall ist - werben.<br />

Das ist ein wesentlicher Beitrag<br />

zu mehr Fairness und Ehrlichkeit.<br />

8<br />

Wirtschaft Aktiv Sept. / 14


Wirtschaft<br />

RfW-<strong>Vorarlberg</strong> Landesobmann Fischer<br />

Klares JA zum Teilkrankenstand,<br />

aber nur für alle Kranken!<br />

Der RfW hat schon 2011 die Einführung<br />

eines Teilkrankenstandes nach<br />

Schweizer Vorbild gefordert, weil<br />

dies für die Wirtschaft und die Kassen<br />

viel Einsparungspotential hat.<br />

Daher ist man erfreut, dass dieses<br />

Thema von der Politik endlich in<br />

Angriff genommen wird, wobei dies<br />

für alle Krankenfälle gelten muss<br />

und nicht nur für Langzeitkranke.<br />

Dieses enorme Entlastungspotential<br />

muss man endlich nutzen!<br />

Wenn Teilkrankenstand, dann<br />

richtig! Die Zahlen machen deutlich,<br />

dass die Politik Handlungsbedarf<br />

hat. Die gesamtwirtschaftlichen<br />

Kosten von Krankenständen<br />

belaufen sich nämlich pro Jahr auf<br />

rund 17,6 Milliarden Euro. 7,7 Milliarden<br />

machen allein die volks- und<br />

betriebswirtschaftlichen Kosten<br />

aus. Die Anzahl an Krankenstandtagen<br />

und Krankmeldungen ist gerade<br />

für die mittelständische Wirtschaft<br />

ein enorm belastender Faktor. Durch<br />

die Einführung eines Teilkrankenstands<br />

könnten daher nicht nur die<br />

Krankengeld-Auszahlungen stark<br />

reduziert, sondern auch die Fehlzeitkosten<br />

in den Betrieben deutlich<br />

gesenkt werden.<br />

Ob ein Krankenstand gerechtfertigt<br />

ist oder nicht, ist schwer einschätzbar.<br />

Fix ist aber, dass nicht jeder<br />

Krankenstand mit völliger Arbeitsunfähigkeit<br />

gleichzusetzen ist. In<br />

manchen Fällen, wie etwa bei den in<br />

den letzten Jahren zunehmenden<br />

psychischen Erkrankungen ist es für<br />

den Genesungsprozess manchmal<br />

sogar förderlich, wenn der Kontakt<br />

zur Arbeitswelt nicht ganz verloren<br />

geht. Im Rahmen der ärztlichen Unbedenklichkeit<br />

und wenn der Genesungsprozess<br />

nicht negativ beeinträchtigt<br />

wird, sollte es die Möglichkeit<br />

geben, dass Arbeitnehmer zeitlich<br />

begrenzte Tätigkeiten ausüben<br />

können. Besonders Langzeitausfälle,<br />

etwa nach Unfällen und Operationen,<br />

könnten so für beide Seiten entschärft<br />

werde.<br />

Dies beutet für alle Betroffenen nur<br />

eine Win-Win Situation und sollte<br />

daher so rasch wie möglich in Österreich<br />

umgesetzt werden, so Fischer<br />

abschließend.<br />

Klinger fordert Vereinfachung von Betriebsübergabe<br />

Steuerliche Entlastung und weniger Bürokratie<br />

In den nächsten Jahren würden<br />

österreichweit mehr als 40.000 Familienbetriebe<br />

zur Übergabe anstehen,<br />

so der Landesobmann des Ring<br />

freiheitlicher Wirtschaftstreibender<br />

(RfW) OÖ, Wolfgang Klinger.<br />

Oft würden diese aber an zu hoher<br />

steuerlicher Belastung, zu viel bürokratischem<br />

Aufwand und mangelnder<br />

Förderung notwendiger Investitionen<br />

scheitern. Zudem seien auch<br />

vielfach rechtliche Probleme zu klären,<br />

stellt Klinger fest.<br />

In diesem Zusammenhang ist der<br />

Landesobmann der freiheitlichen<br />

Wirtschaftstreibenden für die strikte<br />

Ablehnung einer Erbschaftssteuer<br />

und erneuert seine Forderung nach<br />

steuerlicher Entlastung und Bürokratieabbau.<br />

Nur dann würden „die<br />

Jungen“ entsprechend motiviert,<br />

den Familienbetrieb zu übernehmen<br />

und auch nötige Investitionen in<br />

Angriff zu nehmen, so Klinger.<br />

Wirtschaft Aktiv Sept. / 14 9


Service<br />

Infoseiten für Unternehmer<br />

Lehrlingsförderung<br />

Als Lehrbetrieb haben Sie Anspruch<br />

auf Basisförderung für die Ausbildung<br />

von Lehrlingen. Die Förderung wird<br />

jeweils nach Vollendung eines Lehrjahres<br />

gewährt und beträgt für das 1.<br />

Lehrjahr drei, für das 2. Lehrjahr zwei<br />

und für das 3. und 4. Lehrjahr je eine<br />

kollektivvertragliche Bruttolehrlingsentschädigung.<br />

Die Lehrlingsstelle der Wirtschaftskammer<br />

sendet Ihnen bei Vorliegen aller<br />

Fördervoraussetzungen bis 6 Wochen<br />

nach Ende des Lehrjahres dazu<br />

einen vorbereiteten Förderantrag zu.<br />

Dieser ist spätestens 3 Monate nach<br />

Ende des Lehrjahres bei der Lehrlingsstelle<br />

inklusive Beilagen durch<br />

den Lehrberechtigen einzubringen.<br />

Wenn Sie keinen Antrag erhalten<br />

haben, nehmen Sie bitte unverzüglich<br />

Kontakt mit der Lehrlingsstelle<br />

der Wirtschaftskammer auf!<br />

Sie können das nötige Formular<br />

samt Beiblatt (eines pro Lehrling)<br />

auch herunterladen unter: lehrefoerdern.at.<br />

Der Handwerkerbonus und die<br />

auszustellende Rechnung<br />

Für Arbeiten die nach dem 30. Juni<br />

<strong>2014</strong> und vor dem 31. Dezember 2015<br />

beginnen, kann man einen Handwerkerbonus<br />

beantragen. Beantragen<br />

muss dies via Antrag der Auftraggeber<br />

bei der Abwicklungsstelle. Abwikklungsstelle<br />

sind die Bausparkassen.<br />

Handwerkerbonus kurz:<br />

- Gefördert werden offiziell versteuerte<br />

Arbeitsleistungen<br />

- Die Maßnahmen müssen durch<br />

Unternehmen erbracht werden, die<br />

zur Ausübung des entsprechenden reglementierten<br />

Gewerbes befugt sind.<br />

- Die Leistungen müssen im Zusammenhang<br />

mit Renovierung, Erhaltung<br />

und Modernisierung von<br />

Wohnraum im Inland stehen. Dazu<br />

gehören “der Austausch von Fenstern<br />

oder Bodenbelägen, die Erneuerung<br />

von Wandtapeten sowie Malerarbeiten<br />

bei diesen Gebäudeteilen”.<br />

- Der Wohnraum muss für eigene<br />

Wohnzwecke genutzt werden.<br />

Rechnung und Bezahlung<br />

- Der Förderungswerber muss nachweisen,<br />

dass die Zahlung auf das<br />

Konto des Leistungserbringers erfolgt<br />

ist. Barzahlung ist nicht förderbar!<br />

- Es werden nur die in Rechnung gestellten<br />

Arbeitsleistungen (inklusive<br />

Fahrtkosten) nicht aber Materialkosten<br />

gefördert<br />

- Die Rechnung muss im Sinne des<br />

§ 11 des Umsatzsteuergesetzes 1994,<br />

BGBl. Nr. 663/1994, vorliegen. In dieser<br />

Rechnung müssen die Kosten für<br />

die reine Arbeitsleistung und die<br />

Fahrtkosten gesondert ausgewiesen<br />

sein.<br />

- Ein Ansuchen auf Förderung kann<br />

nur von natürlichen Personen gestellt<br />

werden.<br />

- Die Rechtsgrundlage, auf Grund derer<br />

die Nutzung des Wohnraumes erfolgt<br />

(beispielsweise Eigentum, Wohnungseigentum,<br />

Miteigentum, Miete,<br />

Baurecht) ist unerheblich.<br />

- Für die Maßnahmen dürfen keine<br />

geförderten Darlehen oder steuerfreie<br />

Zuschüsse in Anspruch genommen<br />

werden. (Es kann also z.B. nicht mehr<br />

als Sonderausgabe abgesetzt werden).<br />

Nicht gefördert werden Erhaltungsoder<br />

Modernisierungsarbeiten von<br />

Garagen oder Außenanlagen und die<br />

Neuschaffung bzw. Erweiterung von<br />

bereits bestehendem Wohnraum.<br />

Nähere Infos gibt es auf den Internetseiten<br />

der Bausparkassen.<br />

Nachbemessung der Sozialversicherung von Gewinnausschüttungen<br />

Geschäftsführer einer GmbH, die<br />

auch Gesellschaftsanteile besitzen<br />

und nach dem Gewerblichen Sozialversicherungsgesetz<br />

(GSVG) in der<br />

Pensions- und Krankenversicherung<br />

sowie nach dem Allgemeinen Sozialversicherungsgesetz<br />

(ASVG) in der<br />

Unfallversicherung pflichtversichert<br />

sind, werden derzeit oft zur<br />

Übermittlung der Gewinnverteilungsbeschlüsse<br />

an die SVA aufgefordert.<br />

Hintergrund ist der § 25 Abs 1. des<br />

GSVG, wonach auch beim Gesellschafter-Geschäftsführer<br />

auch die<br />

Gewinnausschüttungen zur Beitragsgrundlage<br />

an die SVA zählen.<br />

Dies trifft die Gesellschafter, die<br />

über 25% der Anteil der Firma besitzen<br />

und Geschäftsführer sind. Jene,<br />

die bereits über der Höchstbeitragsgrundlage<br />

Sozialversicherungsbeiträge<br />

zahlen, sind davon<br />

nicht betroffen. Bei den Ausschüttungen<br />

handelte es sich bis dato um<br />

endbesteuerte Einkünfte, die nicht<br />

in der Einkommensteuer aufscheinen<br />

und bisher auch nicht seitens<br />

der SVA eingehoben wurden.<br />

10<br />

Wirtschaft Aktiv Sept. / 14


Unverzollte Fahrzeuge mit ausländischem Kennzeichen<br />

Service<br />

Ausgehend von einer Entscheidung<br />

des Europäischen Gerichtshofs haben<br />

die österreichischen Zollbehörden<br />

zuletzt ihre Vorgangsweise hinsichtlich<br />

der Verwendung von Fahrzeugen<br />

mit Kennzeichen von Nicht-EU-<br />

Ländern verschärft. Da Verstöße sehr<br />

teuer sein können, ist die Einholung<br />

von Informationen über die zoll- und<br />

steuerrechtlichen Regelungen im Vorhinein<br />

zu empfehlen.<br />

Zulässige Verwendung: Außer in Ausnahmesituationen<br />

ist die Verwendung<br />

privater Fahrzeuge mit Nicht- EU-<br />

Kennzeichen in der EU durch Personen,<br />

die in der EU ansässig sind, ohne<br />

Verzollung nicht gestattet.<br />

Bei Firmenfahrzeugen ist zu unterscheiden:<br />

Angestellten muss eine private<br />

Verwendung im Dienstvertrag<br />

ausdrücklich gestattet werden, wobei<br />

diese gegenüber der beruflichen Nutzung<br />

nur untergeordnet sein darf. Geschäftsführer<br />

oder Firmeninhaber<br />

dürfen Firmenfahrzeuge unverzollt<br />

mit entsprechender Ermächtigung<br />

nur zu rein beruflichen Zwecken verwenden;<br />

eine private Nutzung ohne<br />

Verzollung ist nicht möglich.<br />

Rechtsfolgen: Wenn nicht eine der genannten<br />

Ausnahmen greift, müssen<br />

Zoll und Einfuhrumsatzsteuer abgeführt<br />

werden. Bemessungsgrundlage<br />

ist dabei der Zollwert, der allgemein<br />

dem Verkehrswert des Fahrzeugs entspricht<br />

und allenfalls geschätzt wird.<br />

Finanzstrafverfahren: Neben der Verpflichtung<br />

zur Entrichtung von Zoll<br />

und Einfuhrumsatzsteuer droht die<br />

Einleitung eines Finanzstrafverfahrens,<br />

in dem bei Fahrlässigkeit Geldstrafen<br />

bis zur Höhe des verkürzten<br />

Betrages verhängt werden können.<br />

Wenn Vorsatz angenommen wird,<br />

kann die Geldstrafe das Doppelte des<br />

verkürzten Betrags erreichen und zusätzlich<br />

sind Haftstrafen und der Verfall<br />

des betreffenden Fahrzeugs möglich.<br />

(Quelle VN)<br />

Verzugszinsen: Wieviel darf man maximal verrechnen<br />

Für Geschäfte zwischen Unternehmern<br />

gilt, daß der geschuldete Betrag<br />

am Fälligkeitstag auf dem Konto des<br />

Gläubigers eingelangt sein bzw. bis<br />

zum Termin bar bezahlt sein muß.<br />

Für Geschäfte zwischen Unternehmern<br />

und Konsumenten (Verbrauchern)<br />

ist die Zahlung rechtzeitig,<br />

wenn der Betrag am Fälligkeitstag<br />

überwiesen wird.<br />

Die Fälligkeit kann vertraglich vereinbart<br />

werden. Ohne Vereinbarung<br />

gilt: Maßgeblich ist die Erbringung<br />

der Leistung, die Rechnungsstellung<br />

bzw. Zahlungsaufforderung, z. B.<br />

„zahlbar bis ….“.<br />

Bei Zahlungsverzug können ab dem<br />

auf die Fälligkeit folgenden Tag Verzugszinsen<br />

verrechnet werden. Diese<br />

betragen bei Unternehmergeschäften<br />

9,2 % per anno über dem Basiszinssatz.<br />

Der Basiszinssatz wird laufend<br />

von der Nationalbank veröffentlicht<br />

und kann schwanken (siehe<br />

www.oenb.at).<br />

Neuregelung für private Grundstücksverkäufe?<br />

Mit Stand August<br />

<strong>2014</strong> beträgt er – 0,12<br />

%. Es können daher<br />

Verzugszinsen von<br />

9,08 % per anno geltend<br />

gemacht werden.<br />

Bei Verbrauchergeschäften<br />

(Unternehmer<br />

– Konsument)<br />

beträgt der gesetzliche<br />

Verzugszinssatz<br />

4 % per anno.<br />

Das Bundesfinanzgericht hat beim<br />

Verfassungsgerichtshof ein Gesetzesprüfungsverfahren<br />

hinsichtlich der<br />

(Nicht)Abzugsfähigkeit von Werbungskosten<br />

bei privaten Grund–<br />

stücksverkäufen beantragt. Nach Ansicht<br />

des Bundesfinanzgerichtes wird<br />

durch das Abzugsverbot von Werbungskosten<br />

dem im Einkommensteuerrecht<br />

verankerten objektiven<br />

Nettoprinzip und dem Vertrauensschutz<br />

nicht Rechnung getragen.<br />

In dem zugrunde liegenden Sachverhalt<br />

wurde eine Liegenschaft im Jahr<br />

2008 mittels Fremdfinanzierung in<br />

Schweizer Franken angeschafft. Die<br />

Liegenschaft wurde im Jahr 2012 verkauft.<br />

Aufgrund der Kursentwick–<br />

lung des Schweizer Franken fielen<br />

Kursverluste von rund 180.000 Euro<br />

an, die vom Finanzamt nicht als Werbungskosten<br />

anerkannt wurden.<br />

Dies hat dazu geführt, dass die vom<br />

Finanzamt vorgeschriebene Einkommensteuer<br />

den aus der Veräußerung<br />

erzielten Überschuss deutlich überstiegen<br />

hat. Die Einkommensteuerbelastung<br />

für den tatsächlich erzielten<br />

Überschuss betrug 173%.<br />

Sofern ein Bescheid ohne Berücksichtigung<br />

von Werbungskosten vorliegt,<br />

empfiehlt es sich (zur Wahrung der<br />

„erweiterten Anlassfallwirkung“),<br />

gegen diesen Bescheid aufgrund verfassungsrechtlicher<br />

Bedenken das<br />

Rechtsmittel der Beschwerde zu erheben.<br />

Die Erkenntnis des Verwaltungsgerichtshofes<br />

wird mit Spannung erwartet.<br />

(Quelle VN)<br />

Wirtschaft Aktiv Sept. / 14 11


Dr. Hubert Kinz im Gespräch mit Wirtschaft Aktiv<br />

Der Bregenzer Rechtsanwalt, Hotelier<br />

und Gastronom Dr. Hubert Kinz<br />

ist seit 14. Oktober 2009 Mitglied des<br />

<strong>Vorarlberg</strong>er Landtages und übt für<br />

den RfW die wichtige Funktion des<br />

freiheitlichen Wirtschafts-, Tourismus-<br />

und Gesundheitssprechers<br />

aus. Dr. Hubert Kinz ist der wichtigste<br />

Verbindungsmann für den RfW,<br />

wenn es darum geht, die Anliegen der<br />

Wirtschaft im <strong>Vorarlberg</strong>er Landtag<br />

umzusetzen. Über seine Ziele und<br />

Vorstellungen für die Landtagswahl<br />

im September <strong>2014</strong> haben wir mit<br />

ihm ein Gespräch geführt.<br />

WA: Herr Dr. Kinz, welches sind ihre<br />

wichtigsten Themen als Wirtschaftsund<br />

Tourismussprecher im <strong>Vorarlberg</strong>er<br />

Landtag?<br />

Dr. Kinz: Oberstes Thema ist die Erhaltung<br />

des Landes als attraktiver<br />

Wirtschaftsstandort. Dazu gehört die<br />

Sicherheit für die Zukunft der Betriebe.<br />

Das sind für mich eine zeitgemäße<br />

Infrastruktur für die Unternehmen,<br />

schlanke und rasch reagierende Verwaltungsbehörden,<br />

eine gute Ausbildung<br />

der Mitarbeiter sowie leistbares<br />

Wohnen für diese.<br />

WA: Wie haben sie die Anliegen der<br />

Wirtschaft in die Tat umgesetzt?<br />

Dr. Kinz: Wegen mangelnder Transparenz<br />

der Regierungsinformationen<br />

habe ich durch Anfragen an die zuständigen<br />

Regierungsmitglieder für<br />

mich notwendige, nicht veröffentlichte<br />

Informationen erfragt. Dies hat zu<br />

mehreren selbständigen Anträgen an<br />

den <strong>Vorarlberg</strong>er Landtag geführt.<br />

Für die Unternehmer konnte auf dieser<br />

Grundlage und durch Vorsprache<br />

bei den zuständigen Regierungsmitgliedern<br />

mehrfach Bewegung in<br />

stockende Verwaltungsverfahren und<br />

in Gesetzesprojekte gebracht werden.<br />

Ich erinnere an den Taxi-Streit mit<br />

der Schweiz, an unsere Forderung<br />

nach Wiedereinführung des Blum<br />

Bonus auf Landesebene sowie unsere<br />

Initiative zur Förderung des 1. Arbeitsplatzes,<br />

den ein EPU schafft, und<br />

unsere Anträge zum Teilkrankenstand.<br />

Für Betriebsübergaben haben<br />

wir gefordert, dass der Übernehmer<br />

die Betriebsanpassung in einem<br />

Mehrjahresplan umsetzen können<br />

soll, damit die heute mit einer Betriebsübernahme<br />

verbundene Sofortbelastung<br />

des Übernehmers mit Anpassungsinvestitionen<br />

infolge der Behördenvorschriften<br />

beseitigt wird.<br />

WA: Welchen Stellenwert hat der<br />

Tourismus für das Land?<br />

Dr. Kinz: Der Tourismus ist für die<br />

Talschaften des Landes der Garant<br />

für naturnahes und erfolgreiches<br />

Wirtschaften, für die Förderung regionaler<br />

Erzeugnisse und für einen attraktiven<br />

Arbeitsplatz. Lokale Professionisten<br />

profitieren durch die Investitionen<br />

im Tourismus in bedeutendem<br />

Maße dank produktionsnaher Standorte.<br />

Diese Wertschöpfung im Lande<br />

muss unter Beachtung der Bedürfnisse<br />

der schönen Natur unseres Landes<br />

gefördert werden und darf nicht<br />

der Blockadepolitik der Grünen Verhinderungspartei<br />

zum Opfer fallen.<br />

Dr. Hubert Kinz<br />

Geboren: am 6. Oktober 1960<br />

Sternzeichen: Waage<br />

verheiratet, drei Kinder<br />

Ausbildung: Konservatorium, Matura,<br />

Hochschulstudium der Rechtswissenschaften,<br />

p.g. Ausbildung zum Europarechtsexperten<br />

Hobbys: Skifahren, Segeln, Politik, Tiere<br />

und Musik<br />

Lebensmotto: Das Positive im Mitmenschen<br />

zu sehen ist Grundlage jedes erfolgreichen<br />

Teams, sei das Familie, Freundeskreis oder<br />

Mitarbeiter. Der Erfolg ergibt sich daraus<br />

und aus konsequenter Qualitätsarbeit.<br />

Funktionen: Mitglied des Bundesfachverbandes<br />

Hotellerie, Mitglied der FFTTA<br />

(internationale Vereinigung von Tourismusanwälten),<br />

Mitglied der DACH (europäische<br />

Anwaltsvereinigung)<br />

WA: Muss die Politik des Landes<br />

wirtschaftsfreundlicher werden?<br />

Dr. Kinz: Die Wirtschaftsfreundlichkeit<br />

der Politik muss zeitgemäß verbessert<br />

werden. Wir haben als konkretes<br />

Ziel, die Arbeitslosenzahlen im<br />

Land zu senken, Schulabbrecher wieder<br />

in den Bildungsweg einzugliedern,<br />

damit sie als Mitarbeiter einen<br />

Arbeitsplatz finden. Unsere Unternehmer<br />

haben gute Ideen dazu. Diese<br />

müssen vom Land in den Lehrinhalten<br />

der Schulen umgesetzt werden.<br />

Dazu ist eine Steuerentlastung der<br />

Arbeitseinkommen notwendig. Das<br />

dadurch freiwerdende Geld wird zu<br />

100 Prozent in den Konsum gehen<br />

und damit den Wirtschaftsstandort<br />

absichern. Durch zusätzliche Umsatzsteuereinnahmen<br />

und durch den<br />

Wegfall von Arbeitslosengeld wird die<br />

Entlastung finanziert werden können.<br />

Das Land sollte durch Zusammenlegung<br />

oder Abschaffung von Verwaltungseinheiten<br />

die vom Rechnungshof<br />

mehrfach eingeforderte Verwaltungsreform<br />

starten. Dazu gehören<br />

für mich die Abschaffung der Berufungskommissionen<br />

auf Gemeinde–<br />

ebene, ein Mehr an Gemeindekooperation<br />

sowie die Abschaffung der Verwaltungseinteilung<br />

in 4 Bezirkshauptmannschaften.<br />

Geben Sie deshalb Ihre Stimme den<br />

<strong>Vorarlberg</strong>er Freiheitlichen und mir<br />

als Vertreter der Wirtschaft, Ihre Vorzugsstimmen<br />

am 21. September <strong>2014</strong>!<br />

Wir danken Ihnen für das Gespräch.<br />

12<br />

Wirtschaft Aktiv Sept. / 14


RfW Landestag <strong>Vorarlberg</strong>:<br />

v.li.n.re: WKÖ Vizepräsident RfW<br />

Bundesobmann Matthias Krenn, WK-<br />

Vizepräsident von <strong>Vorarlberg</strong> und RfW<br />

Landesobmann Ing. Edi Fischer, FPÖ<br />

Landesobmann KO Dieter Egger,<br />

Vizepräsident Ing. Fischer wurde<br />

einstimmig zum Landesobmann wiederbestellt!<br />

Beim Landestag wurde in Anwesenheit<br />

von Bundesobmann WKÖ Vizepräsident<br />

Matthias Krenn, FPÖ<br />

Landesobmann, KO Dieter Egger,<br />

Bundesgeschäftsführer Ernst Lengauer,<br />

sowie dem FPÖ Wirtschaftssprecher,<br />

LAbg. Dr. Hubert Kinz, der<br />

WK-Vizepräsident von <strong>Vorarlberg</strong>,<br />

Ing. Edi Fischer, einstimmig in seiner<br />

Funktion als Landesobmann bestätigt.<br />

Mit großem Vertrauensvotum<br />

geht Ing. Fischer in seine 3. Periode<br />

als RfW-Landesobmann!<br />

Ehrenmitgliedschaft des RfW <strong>Vorarlberg</strong><br />

verliehen. Der neu gewählte<br />

Obmann will für die Ländle Wirtschaft<br />

eine starke Stimme in der<br />

Kammer sein. Wichtige Aufgabenbereiche<br />

für die Zukunft sind die<br />

Entlastung der Wirtschaft, die Motivation<br />

und Ausbildung von Fachkräften,<br />

die nachhaltige und sparsame<br />

Nutzung der Ressourcen, flexible<br />

Gestaltungsmöglichkeiten in den<br />

Betrieben, die Stärkung des Wirtschaftsstandortes,<br />

Verwaltungsabbau,<br />

die Stärkung der Kaufkraft sowie<br />

ein finanzierbares Pensionsund<br />

Gesundheitssystem.<br />

Mit demselben Votum wurden auch<br />

seine Stellvertreter, Kommerzialrat<br />

Fritz Amann und Kommerzialrat<br />

Roman Zech wieder gewählt. Auch<br />

im Vorstand kam es zu personellen<br />

Neuerungen, da einige neue junge<br />

Unternehmer für die Mitarbeit im<br />

Führungsgremium des RfW <strong>Vorarlberg</strong><br />

gewonnen werden konnten.<br />

Herrn Kommerzialrat Dir. Winfried<br />

Waibel wurde für seine jahrelange<br />

ehrenamtliche Tätigkeit im Landesvorstand<br />

und in verschiedensten<br />

Gremien der WKÖ und Wirtschaftskammer<br />

<strong>Vorarlberg</strong> einstimmig die<br />

v.li.n.re: WKÖ Vizepräsident RfW BO Matthias Krenn, Komm.Rat Dir. Winfried Waibel.<br />

WK-Vizepräsident von <strong>Vorarlberg</strong> und RfW LO Ing. Edi Fischer, Komm.Rat Rudi Sperger<br />

Wirtschaft Aktiv Sept. / 14 13


Geld und Sicherheit<br />

Die Einlagensicherung und ihre Grenzen<br />

Die Finanzmärkte gehen mit dem<br />

Geld der Anleger in den letzten<br />

Jahren nicht gerade zimperlich um.<br />

Aktien, Anleihen und andere Finanzanlagen<br />

bergen Risiken, die im<br />

Totalverlust des Geldes enden können.<br />

Jüngstes Beispiel: Die nachrangigen<br />

Anleihen (nachrangig bedeutet,<br />

dass im Insolvenzfall alle<br />

vorrangigen Forderungen erfüllt<br />

werden und erst dann das restliche<br />

Geld – sollte überhaupt etwas bleiben<br />

– zur Schuldabdeckung hergenommen<br />

wird) der HYPO Alpe<br />

Adria sind nichts mehr wert. Betroffen<br />

sind nicht nur aktive Investoren,<br />

sondern indirekt auch Inhaber<br />

von Lebensversicherungen, deren<br />

Versicherung in solche Papiere<br />

investiert hat.<br />

Wie steht es aber nun um das Risiko,<br />

wenn man das Geld bei einer<br />

Bank deponiert hat? Sollten Guthaben<br />

auf Konten, Sparbücher,<br />

Festgelder oder Bauspareinlagen<br />

auf einer Bank deponiert sein, die<br />

ins Trudeln gerät, so unterliegen<br />

diese Gelder der Einlagensicherung.<br />

Diese verspricht, pro Person<br />

und pro Bank Gelder bis zu einem<br />

Höchstbetrag von 100.000,- Euro<br />

auszuzahlen.<br />

Guthaben in anderen EWR-Währungen<br />

sind auch abgesichert<br />

Guthaben bei Bankinstituten, die<br />

auf andere Währungen als Euro<br />

lauten, sind ebenfalls abgesichert,<br />

sofern es sich um eine EWR-Währung<br />

handelt. Derzeit sind neben<br />

dem Euro also Britisches Pfund<br />

Sterling, Bulgarischer Lew, Dänische<br />

Krone, Isländische Krone,<br />

Kroatischer Kuna, Litauischer Litas,<br />

Norwegische Krone, Polnischer<br />

Zloty, Rumänischer Leu, Schwedische<br />

Krone, Schweizer Franken<br />

(nur für Liechtenstein), Tschechische<br />

Krone und Ungarischer Forint<br />

durch die Einlagensicherung abgesichert.<br />

Firmenkonten und<br />

Einlagensicherung<br />

Firmenkonten unterliegen ebenfalls<br />

der Einlagensicherung und<br />

sind mit 100.000.- Euro abgesichert.<br />

Ob eine juristische Person<br />

(z.B. GmbH) oder eine Personengesellschaft<br />

das Guthaben besitzt, ist<br />

unerheblich. Guthaben von großen<br />

Kapitalgesellschaften (Bilanzsumme<br />

mehr als 19,25 Millionen, mehr<br />

als 38,5 Mio. Umsatzerlöse und<br />

mehr als 250 Beschäftigte) sind jedoch<br />

von der Einlagensicherung<br />

ausgenommen.<br />

Zinsen zählen dazu<br />

Auch die Zinsen, welche auf das<br />

Guthaben bis zum Eintritt des Einlagensicherungsfalles<br />

anfallen,<br />

werden von der Einlagensicherung<br />

bezahlt. Alles bis zu dem Höchstbetrag<br />

von 100.000 Euro.<br />

Was wäre wenn?<br />

Die Grenzen der Einlagensicherung<br />

Das Volumen aller gesicherten Einlagen<br />

wird in Österreich auf 180 –<br />

190 Milliarden Euro geschätzt.<br />

Die Banken sind verpflichtet, den<br />

Einlagensicherungsfonds mit 1,5<br />

Milliarden Euro bis 2025 zu füllen.<br />

Selbst wenn nur ein einziges großes<br />

Institut zahlungsunfähig wird,<br />

reicht dieses Geld nicht aus, um die<br />

Sparer zu entschädigen.<br />

Laut EU sind die Banken dann verpflichtet,<br />

den Rest über andere Finanzierungsformen<br />

aufzubringen.<br />

Wie das konkret bewerkstelligt<br />

werden soll, weiß jedoch keiner.<br />

14<br />

Wirtschaft Aktiv Sept. / 14


unter der Lupe<br />

Sandeln, Grundeln,<br />

Spindeln<br />

Als vor kurzem ein am Normungsinstitut tätiges „Komitee zur Regelung des<br />

Schriftverkehrs“ die Verwendung des sogenannten Binnen-I kritisierte, brach ein<br />

wahrer Veitstanz der Entrüstung los.<br />

Die HochschülerInnenschaft sah sich in ihrem innersten Wesen in Frage gestellt<br />

und die Wandlung in eine HochschülerAußenschaft schon vor der Türe stehen.<br />

Die GrünInnen wählten basisdemokratisch zwischen Betroffenheit, Empörung und<br />

Entsetzen.<br />

Dabei war klammheimlich schon eine weitere Welle ins Rollen gekommen, nämlich<br />

der Vorstoß der Wortschöpfungen mit der Endung „ndeln“. Den Anstoß gab<br />

Christoph Leitl mit absandeln. Schon allein aus dieser Wortwahl konnte man seine<br />

Zugehörigkeit zur Kaste der Präsidenten erkennen, verwendet doch – zumindest<br />

von Oberösterreich bis Wien – das gemeine Volk den Begriff owisandeln.<br />

Mit solchen Feinheiten hielt sich der oö. Ausdauerlandeshauptmann Pühringer<br />

erst gar nicht auf, als er vom Herumgrundeln seiner ÖVP sprach.<br />

„Zitiert“<br />

Nationalrat spricht sich gegen weltweiten<br />

Sklavenhandel aus. Regierung<br />

soll sich auch für Kleinbäuerinnen einsetzen.<br />

Überschrift einer Aussendung der<br />

Parlamentsdirektion<br />

Die meist als Massagesalons getarnten<br />

Bordelle konnten durch intensive<br />

Recherchen des Zwei-Mann-Teams<br />

des städtischen Erhebungsdienstes<br />

enttarnt werden.<br />

Presseaussendung der Stadt Linz<br />

Seit Beginn der Krise verbrannten<br />

Österreichs Banken 44 Milliarden Euro,<br />

vor allem in Osteuropa. Für<br />

Österreichische Nationalbank-Gouverneur<br />

Ewald Nowotny ist das Engagement<br />

in dieser Region „insgesamt<br />

betriebswirtschaftlich eine Erfolgsstory“.<br />

OÖN<br />

„Erhöhung des Mindeststrafmaßes<br />

für Einbrüche ist eine Themenverfehlung.“<br />

Nun sind ja Grundeln bekanntlich Fische, deren innere Systematik umstritten und<br />

noch immer nicht endgültig erforscht ist. Einige Arten werden auf der roten Liste<br />

bereits als gefährdet eingestuft. Sowohl was die innere Systematik als auch was<br />

die Gefährdung betrifft, dürfte der Oberschwarze zweifelsfrei Parallelen zu seiner<br />

Partei geortet haben.<br />

Spindeln hingegen kommt von der Spindel zum Drehen des Fadens beim Spinnen,<br />

wobei Assoziationen zum früheren Finanzminister jedem freistehen. Letzterer<br />

wurde ja an Genialität nur von seiner roten Staatssekretärin Steßl (nach ihrer eigenen<br />

Definition ist ihre mittlerweile abhanden gekommene Rolle, der Spiegel von<br />

Michael Spindelegger zu sein) übertroffen. Ihre Empfehlung, die vom Spiegelbild<br />

hinaufgeschnalzte NOVA (die beim Kauf eines PKW fällig ist) durch öftere Nutzung<br />

des Fahrrades zu vermeiden, zeugt von bisher unerkannt tiefer Einsicht in die Materie.<br />

Hannes Androsch, der Doyen der Senfdazugeber, hat dieser Tage bemerkt: „Abgesandelt<br />

sind wir noch nicht, aber wir sind am Weg.“<br />

Mit anderen Worten: Wir sind noch nicht am Arsch der Welt, aber wir können ihn<br />

schon ganz deutlich sehen,<br />

meint<br />

Ihr<br />

Agilus<br />

Neos-Justizsprecherin Beate Meinl-<br />

Reisinger<br />

„Juncker will mehr Frauen”<br />

Schlagzeile im Teletext des ORF<br />

„Die Zukunft ist oft schneller da als<br />

man glaubt.“<br />

Damals Noch-Ministerin Bures im Juli<br />

<strong>2014</strong><br />

Parteien, die dem Tod geweiht sind.<br />

Überschrift eines Artikels in der Süddeutschen<br />

Zeitung über die ÖVP und<br />

SPÖ<br />

Wirtschaft Aktiv Sept. / 14 15


Ring freiheitlicher Wirtschaftstreibender (RfW) - <strong>Vorarlberg</strong>, Belrupstraße 27, 6900 Bregenz<br />

Tel.: 05574/44037, Fax 05574/48400-4; vorarlberg@rfw.at<br />

Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: Ring freiheitlicher Wirtschaftstreibender (RFW), Landesorganisation Oberösterreich, ZVR-Nr.: 284146541, DVR.-Nr.:0379875, 4020 Linz, Pochestraße<br />

3 zugl. Anschrift Redaktion, Verwaltung, Anzeigen. Druck: Druckerei Berger, Horn; Redaktion <strong>Vorarlberg</strong>: Mag. Michael Brduscha.<br />

Offenlegung (gemäß &25 Mediengesetz): Medieninhaber ist der Ring Freiheitlicher Wirtschaftstreibender (RFW), Oberösterreich (100 %), 4020 Linz, Pochestraße 3.<br />

Vereinszweck (gem. § 2 der Satzungen): Der RFW vereinigt Selbständige oder in leitender Stellung Erwerbstätige in der gewerblichen Wirtschaft und in den freien Berufen zum Zwecke der Durchführung<br />

wirtschaftspolitischer Aufgaben und zur gegenseitigen Unterstützung und Förderung.<br />

Richtung: Information über Politik und Wirtschaft aus freiheitlicher Sicht im Sinne der Satzungen des RFW. RfW-Vorstand <strong>Vorarlberg</strong>: siehe www.rfw-vbg.com<br />

Ich möchte dem RfW beitreten<br />

Schicken Sie mir Informationen<br />

Name................................................<br />

Adresse.............................................<br />

An den<br />

Ring freiheitlicher<br />

Wirtschaftstreibender<br />

Belrupstraße 27<br />

6900 Bregenz

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!