OCEAN7 2010-07-08

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Ordern der Extras nicht gehen lässt. Die Performance, der
reine Spaß am Segeln stehen hier im Vordergrund; das Boot ist
jedoch sehr einfach zu segeln und deswegen nicht nur familien-,
sondern auch einhandtauglich. Es lässt sich auch fast zum reinen
Racer umrüsten – Schränke raus, ein besonders großes Rigg,
hochwertige Segel, damit wird der Schwerpunkt noch mehr
Richtung Regatta verschoben. Dabei bleibt es ein voll eingerichtetes
Schiff, ganz ähnlich wie die Dehler. Auch dieser kleine
Cruiser, den man bei Dehler eher als Club Racer sieht, lässt sich
mit ganz ähnlichen Maßnahmen „tunen“. Im Preis wird man
eher über 100.000 Euro landen, etwas, aber nicht viel teurer also
als die Elan. Wobei die Preise beider Boote noch einmal deutlich
in die Höhe schnellen, wenn die hochwertige Regattaausstattung
dazu kommt. Dabei muss gesagt sein, dass keins von
beiden Booten ein reines Rennschiff ist, dazu sind beide zu sehr
auf das Segeln mit Familie und kleiner Crew ausgerichtet. Eine
reine Rennyacht kommt kaum ohne das Crewgewicht auf der
Kante aus, das jedoch macht das Segeln eines solchen Bootes
mit kleiner Crew mühsam und uneffektiv.
Segeln. Beide Boote segeln einfach klasse. Beide sind schnell,
feinfühlig, aber nicht zu nervös am Ruder und machen auch
einem erfahrenen Segler Spaß, ohne einen Einsteiger zu sehr
zu überfordern. Die Dehler mit ihrer schmaleren Wasserlinie
dürfte bei der Höhe am Wind gegenüber der sehr breiten, mit
Doppelrudern ausgestatteten Elan leicht im Vorteil sein; dafür
dürfte die Elan beim windigen Raumgang davonsurfen. Beide
Schiffe lassen sich, vom Seitendeck in Luv aus, sehr gut steuern;
bei der Dehler gibt ein angeschrägtes Süll dem Steuermann
Halt, bei der Elan helfen ausklappbare Fußbügel aus Niro. Für
diese Schiffsgröße ist eine Pinnensteuerung mit Ausleger das
Richtige, bei der Elan hat man dennoch die Option der Radsteuerung.
Die übrigens von Elan und dem dänischen Steuersystem-Hersteller
Jefa eigens für die 310 entwickelt wurde –
statt eine, wegen der Breite des Cockpits an dieser Stelle
notwendigen, aber im Verhältnis zum Schiff eher zu schweren
Doppelradanlage zu installieren, gibt es hier eine innovative
und charmante „Schwenkanlage“. Das Rad lässt sich einfach
von einer Seite auf die andere schwenken, der Rudergänger
nimmt es in der Wende, also nach Luv, einfach mit.
Bei der Dehler fällt die Großschotführung auf, deren Traveller
ganz achtern im Heck auf dem Cockpitboden angebracht ist,
und damit das Cockpit frei lässt. In der Rennversion wird die
Schot im „German System“ auf beide Seiten auf Winschen
geleitet – was in der Praxis nur dann gut funktioniert, wenn
hinter dem Steuermann noch ein Großtrimmer sitzt. Zum
Fahrten- und Familiensegeln ist das keine gute Lösung, also
wird normalerweise die Schot vom Traveller aus nach oben zum
Baum und dort etwa anderthalb Meter nach vorne und wieder
nach unten gelenkt, auf einen Fußblock direkt vor dem Rudergänger.
Das ist eine sehr gute Lösung, zumal auch die Travellerleinen
in die Reichweite des Steuermanns umgeleitet sind.