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OCEAN7 2010-07-08

Diese Ausgabe ist etwas für Spezialisten, die klassische Schönheiten unter Segel lieben. Außerdem gibt es hier interessante Revierberichte aus den British Virgin Islands und aus Montenegro.

Diese Ausgabe ist etwas für Spezialisten, die klassische Schönheiten unter Segel lieben. Außerdem gibt es hier interessante Revierberichte aus den British Virgin Islands und aus Montenegro.

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78<br />

1<br />

rations in Hamble, gerade<br />

gegenüber von Cowes am<br />

britischen „Festland“. Dieses Boot<br />

2<br />

wurde von Fife einst als Einheitsklasse<br />

entworfen, gebaut wurden sie für 80 Pfund pro<br />

Stück, jedoch ohne Segel. 1897 gab es neun Exemplare,<br />

die, mit Unterbrechungen, bis 1956 ihre Rennen segelten.<br />

Dann wurden zwei dieser Gaffelkutter hochgetakelt, die<br />

anderen Boote folgten diesem Beispiel bald. JAP wird nach<br />

ihrer aufwändigen Restauration wie einst mit Gaffelrigg<br />

und ohne Motor oder Elektronik gesegelt. Ihr Eigner,<br />

Clayton Love aus Cork, bietet sie jetzt jedoch zum Verkauf<br />

an, für den stolzen Preis von runden 440.000 Euro.<br />

Klassische Yachten, soviel ist sicher, kauft man nicht zum<br />

Geldsparen. Das weiß wohl kaum einer besser als der Eigner<br />

der THENDARA. Und auch nicht zum Schonen der<br />

Nerven: Während der Rennen in der Robbe & Berking<br />

Classic Week muss sich der Riese durch das Feld der fast<br />

200 kleineren Klassiker regelrecht hindurchschlängeln.<br />

Manchmal kommt es eben doch auf die Größe an, doch<br />

vor den Wettsegelbestimmungen ist natürlich jeder gleich.<br />

Gleich mehrfach muss die 20-Mann-Crew der THENDA-<br />

RA Alarmwenden fahren, trotz der 135 Tonnen Verdrängung<br />

des Schiffes, um nicht beispielsweise einen 6,50 Meter<br />

langen Jollenkreuzer zu versenken. Der mag zwar nur<br />

ein paar hundert Kilo wiegen, aber wenn er auf Backbordbug<br />

segelt, hat er eben Vorfahrt!<br />

Zeitweilig ragt der Bugspriet über die Masten der „Konkurrenz“<br />

hinweg. In jedem Manöver peilt Lukas hellwach<br />

die Lage, vor allem in Bezug auf die Wassertiefe, aber auch auf<br />

andere Klassiker, die oftmals ausweichen, obwohl sie Wegerecht<br />

haben. Das macht die Dinge nicht immer einfacher, denn<br />

wenn THENDARA einmal begonnen hat zu wenden, dann<br />

dreht sie weiter, und nichts hält sie dabei auf. Am Wind segelt<br />

sie meist mit 12 bis 13 Knoten durch das Feld und marschiert<br />

an den anderen Yachten vorbei, als würden die ankern. Nach<br />

den Rennen kommen denn auch immer wieder Segler an Bord<br />

und fragen, was denn der größte Unterschied sei, ein Schiff wie<br />

THENDARA und eine „normale“ Yacht zu segeln. Die Antwort<br />

ist gleichermaßen kompliziert wie einfach und liegt, na<br />

klar, vor allem in der Größe und dem Gewicht des Schiffes.<br />

THENDARA segelt mit voller Geschwindigkeit durch die<br />

Wellen hindurch, ohne dass jemand an Deck es wirklich bemerken<br />

würde. Es fühlt sich an, als stünde man auf einem<br />

Gebäude, nicht auf einem Segelboot. Man spürt allenfalls ihre<br />

Kraft, wenn sie wie eine schwere Lokomotive auf Schienen<br />

geradeaus segelt. Ein außergewöhnliches Erlebnis, vor allem<br />

auf der Flensburger Förde und so gesehen auch für den deutschen<br />

Eigner der Yacht.<br />

1 elegant. Das Schiff rauscht mühelos dahin.<br />

2 begegnung. Klassik trifft Moderne.

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